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Alt 22.03.2016, 19:38   #48
Jog
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Dann bin ich ein Teil des Problems. Der islamische Glaube allein ist kein hinreichender Grund für den Terrorismus und die Kriege.

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden.

Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen.

Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will.

Grüße,
Arne
Diese Position ist ohne Frage die populärste. Und nachlesen kann man sie in der Tat sehr "leicht". Allein sie beantwortet eine zentrale Frage nicht:

Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird?

Es ist nicht mehr als eine These zu behaupten, ohne die westlichen Eingriffe wäre dort jetzt alles befriedet. Noch besser: Blühende Landschaften ...

Wenn Du die Zustände im Nahen Osten als "gesellschaftliches und politisches Chaos" bezeichnest, ist dies die westliche Sicht auf eine Kultur und Gesellschaft, die nun mal eben sehr grundlegend von nahezu allem abweicht, was wir als wertvoll und wichtig erachten.

Ich wage mal eine Gegenthese:

Das sog. Chaos im Nahen Osten wäre ohne den westlichen Einfluß noch sehr viel früher ausgebrochen. Besser gesagt: Es bestand schon immer. Extreme, terroristische Strömungen hätten sich noch sehr viel früher entfaltet.
Irgend wann hätte sich der Westen dann fragen müssen, was er vor seiner Haustüre (z.B. in der Türkei, die - Achtung, These - ohne westlichen Einfluß längst wieder gänzlich islamisiert wäre) alles zuläßt und ab wann er eingreift. Und schon wäre er mittendrin gewesen. Und in Folge seines Eingreifens zur Verteidigung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Grenzen wäre er noch viel früher vom islamischen Terror in Mitleidenschaft gezogen worden.

Ich gebe Dir in einem Punkt Recht: Es geht definitiv nicht nur um Religion. Religion ist aber die alles überragende Triebfeder derer, die von wem auch immer zu ihren extremistischen Taten angestiftet werden.

Nur am Rande, weil das Argument kommt hier jetzt sowieso bald von irgendwem: Es geht auch nicht nur um das Öl. Auch, aber eben nicht nur. Am Ende braucht das Öl einen Abnehmer. Den findet es immer. Egal wie groß der Einfluß des Westens ist. Daß die Kriege dort vorrangig um das Öl geführt werden, im Sinne des ölgierigen Westens, ist nur teilweise richtig. Jeder Machhaber im Nahen Osten, egal von wem beeinflußt, hätte am Ende sein Öl auch an den Westen verkauft (verkaufen müssen und wollen). Wenn der Westen teilweise Einfluß ausgeübt hat, um hierüber noch etwas mehr Sicherheit zu bekommen, dann ist das bei weitem nicht der wesentliche Grund für die "chaotische" Lage ...

Wir hatten es schon mal an anderer Stelle: Der Islam wie der christliche Glaube haben aus heutiger Sicht eine zumindest teilweise brutale und menschenverachtende "theoretische" Basis (nachzulesen im Koran gleichermaßen wie in der Bibel). Der wesentliche Unterschied nennt sich Aufklärung bzw. Säkularisierung. Und die hat bzgl. des Islam bestimmt nicht der Westen verhindert.


Grüße
Jog

Geändert von Jog (22.03.2016 um 19:54 Uhr). Grund: Rechtschreibung ...
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