Am 19.01. hatte ich ein Belastungs-EKG machen lassen wie von der "Sportmedizinerin" in ihren Richtlinien vorgesehen. D.h. minutenweise Erhöhung um 25 Watt. Kadenz 60 Tritte/Minute. Das Ergebnis hatte ich ja hier gepostet:
Zitat:
Zitat von Ator
Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-80 / 95
100 / 150-85 / 105
150 / 180-90 / 123
200 / 210-90 / 139
250 / 240-95 / 157
Gesamtdauer: 9 Minuten.
Die Ärztin war erschrocken, dass ich einen Blutdruck von 240 hatte. Das wäre extrem gefährlich. Als ich ihr sagte, ich würde einen Halbmarathon mit HF 165 problemlos laufen, konnte sie mir das gar nicht glauben. Als ich sagte, mein HFmax läge bei 191 (Run) bzw. 186 (Bike), meinte sie "das ist aber extrem hoch!".
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Nun habe ich in Verhandlung mit der Ärztin den Test am heutigen Tage wiederholt und die Bedingungen abgewandelt. Mein Ziel bzw. ich wollte folgende Frage beantwortet wissen: Habe ich eine Belastungs-Hypertonie bzw. wie sieht mein Blutdruck unter einer hohen Ausdauerbelastung (nicht Kraftbelastung) aus.
Um "realistische" Voraussetzungen zu schaffen, habe ich das Belastungs-EKG wie folgt abgewandelt:
Ich war vorher 45 Minuten laufen, GA1 bis GA2. Am Ende 3x 1 Minute schnell im Bereich 85%-90% HFmax. Damit wollte ich sicherstellen, dass mein Körper auch "warm" ist, sämtliche Kapillaren geweitet sind und mein Körper auf Leistung vorbereitet ist.
Anschließend das Belastungs-EKG:
Kadenz 90 Tritte/Minute (statt Kadenz 60)
Alle 3 Minuten (statt 1 Minute) um 25 Watt gesteigert.
Hier das Ergebnis:
Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-90 / 110
100 / 150-90 / 120
150 / 150-90 / 135
200 / 200-90 / 156
250 / 210-90 / 173
Gesamtdauer: 27 Minuten
Man sieht deutlich den Unterschied zum ersten EKG. Bei 150 Watt habe ich nun einen deutlich niedrigeren Blutdruck von 150/90 (statt 180/90). Und bei maximaler Kraftbelastung von 250 Watt einen Blutdruck von nur 210/90 (statt 240/95). Mein Fazit: alles normal.
Allerdings: Ich finde es erstaunlich, mit wenig Sachkenntnis eine "Sportmedizinerin" einen Belastungs-EKG durchführt. Hätte ich nicht selber recherchiert und den Test mit von mir angeregten Bedingungen verändert, wäre ich nach dem ersten Belastungs-EKG mit der Diagnose "nicht geeignet für Triathlon" von der Ärztin nach Hause geschickt worden.
Weitere Anekdote am Rande: Ich fragte die Arzthelferin, die das Belastungs-EKG bei mir durchgeführt hat, nach den Rahmenbedingungen. Sie meinte, sie würde den Test bei mir bei HF 140 (!) abbrechen, weil das so vorgesehen ist, wenn man HF200 minus Lebensalter rechnet. In diesem Moment war für mich endgültig klar, dass ich niemals wieder zu einem "Sportmediziner" gehen werden, von dem ich nicht explizit weiß, welche Fähigkeiten er hat. Ich hatte der Arzthelferin dann einfach gesagt, ich hätte das mit der Ärztin geklärt und wir könnten problemlos bis Puls 170+ gehen.