Zitat:
Zitat von drullse
Und die Möglichkeit, dass diese Polizisten woanders fehlen könnten, beziehst Du nicht mit ein?
Es gibt hier quasi (polizeibestätigt) keine Verkehrskontrollen mehr weil kein Personal vorhanden ist - die sind mit solchen Aktionen beschäftigt. Die Auswirkungen auf den Berliner Straßenverkehr kann jeder sehen, der möchte.
Das gleiche gilt für die normale Bestreifung und alle kleineren Vergehen, die damit halt geschehen, weil sich die Klientel zu Recht unbeobachtet wähnt.
|
Frank, ich verstehe Deinen Unmut ...
Zum einen ist das, was Du beschreibst, natürlich eine Frage von Organisation und Prioritäten. 500 Polizisten zur Festnahme von vier Personen ist keine gute Öffentlichkeitsarbeit. Für mehr fehlt mir der Überblick, den Du definitiv eher hast.
Verzeih meine fehlende Vorurteilsfreiheit: Polizei ist Ländersache. Ihr Berliner habt Euch jahrelang einen Wowereit geleistet, der mit Sprüchen wie "arm aber sexy" Eure Stadt mit Eurem Geld zur hippen Partyhauptstadt machen wollte. Kein Event, an dem es keine kostenfreien Public-Viewings u.ä. Aktionen gab - in München zahlst Du für sowas eben Eintritt. Wieviel Geld hat der in Schönefeld verbrannt, wieviel gutes soll dem schlechten noch hinterhergeworfen werden?
Mal vorbei an jeglicher politischer Korrektheit:
dann stimmt doch mit den Füßen ab und zieht wo anders hin! Berlin kostet jeden Menschen in Deutschland einen Stapel Geld und jammert trotzdem rum.
Zitat:
Zitat von drullse
Was ist für Dich Aufrüstung der Polizei?
|
Das, was ich in den Kommentarspalten der Zeitung lese: schärfere Gesetze, mehr Polizei. Das, was ich zu oft aus den USA lese, wenn z.B.
ein Hoody zur Todesursache wird.
Der Gedanke von Polizisten an jeder Straßenecke wirkt auf mich nicht sexy. Wir haben Gesetze in Deutschland, und es reicht völlig, wenn diese auch angewandt werden. Nächste Woche ist wieder Weltsicherheitskonferenz in München, mich packt da ein mulmiges Gefühl, wenn alle paar Meter Polizisten stehen. Beim G7-Gipfel letzten Sommer waren hier 20.000 Polizisten im Einsatz. Und wenn Du schimpfst über fehlende Verkehrskontrollen in Berlin, kann ich dagegen halten, dass ich sämtliche Punkte in Flensburg, die ich in den letzten Jahren kassiert habe, auf dem Fahrrad kassiert habe. Und das waren etliche und teure, sowie hochgradig arschige arrogante Polizisten (und ich weiß von einigen Polizisten in meinem Bekanntenkreis, dass das keine Einstellungsvoraussetzung ist).
Um damit wieder die Kurve zum ursprünglichen Gedanken des Threads zurück zu bekommen: Silvester am Kölner Hauptbahnhof ist nicht auf zu wenig Geld für zuwenig Polizisten zurückzuführen. Hier ist jede Menge schief gegangen: Bekannt ist, dass ein bereits am späten Nachmittag von Augenzeugen als ungewöhnlich aggressiv empfundenes Klima am Hbf falsch eingeschätzt wurde, angebotene Unterstützung aus Duisburg abgelehnt wurde, die Einsatzbereitschaft nicht wie üblich informiert wurde, eine (zunächst) katastrophale Kommunikation zu Presse erfolgte.
In Köln ging etwas schief - seither brennt's sprichwörtlich. Jeder Artikel in der Presse über Flüchtlinge strotzt vor Hasstiraden in den Kommentarspalten, Pegida und AfD freuen sich über Zulauf. Und als hätte die Polizei noch nicht genug zu tun, verbringt sie gefühlt die Hälfte der Zeit mit Fake-Anzeigen.