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Zitat von Willi
Ich bewege mich ebenfalls täglich zu Fuß, auf dem Rad und in der U-Bahn in einer deutschen Millionenstadt fort - und habe einen anderen Eindruck, behaupte aber nicht das er generalisierbar ist.
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Klar ist Berlin nicht München. Vielleicht ist es anderswo ja rosarot...
Und die Möglichkeit, dass diese Polizisten woanders fehlen könnten, beziehst Du nicht mit ein?
Es gibt hier quasi (polizeibestätigt) keine Verkehrskontrollen mehr weil kein Personal vorhanden ist - die sind mit solchen Aktionen beschäftigt. Die Auswirkungen auf den Berliner Straßenverkehr kann jeder sehen, der möchte.
Das gleiche gilt für die normale Bestreifung und alle kleineren Vergehen, die damit halt geschehen, weil sich die Klientel zu Recht unbeobachtet wähnt.
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Wäre die Kölner Polizei in dieser Besetzung Silvester aufgetreten, wäre es dort meiner unmassgeblichen Meinung nach nicht so leicht möglich gewesen, einen rechtsfreien Raum zu schaffen. Zum Vergleich: die Münchner Polizei erhielt Silvester um 19:40 Uhr die Information bzgl. möglicher Attentate am Hauptbahnhof und in Pasing ... zwei Stunden später standen 550 zusätzliche Polizisten bereit, die eigentlich frei hatten.
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Tja - weil München sich die Pol halt nicht kaputtgespart hat. Ist doch gut.
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Ich habe Angst - und das auch bereits mehrfach in diesem Thread zum Ausdruck gemacht. Die Angst rührt von hetzerischen und zur Lynchjustiz aufrufenden Kommentaren in den Zeitungen und regelmässigen Aufmärschen der Pegida. Ja, und auch vor Leuten, die versuchen unseren Rechtsstaat zu ändern ... u.a. mit Aufrüstung der Polizei.
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Was ist für Dich Aufrüstung der Polizei?
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Meinen subjektiven Eindruck versuche ich durch einen Blick in die Statistiken zu komplettieren ... und die zeigen mir keinen Anstieg von Straftaten in den letzten fünfundzwanzig Jahren. Im Gegenteil: 1993 wurden 10% mehr Straftaten angezeigt als heute - und es fällt mir schwer, vorzustellen, dass bei den von Dir genannten Wohnungseinbrechern auf einmal keine Anzeigen mehr erstattet werden:
http://de.statista.com/statistik/dat...and-seit-1997/
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Ich bin zu faul zum suchen, es gab letztens einen schönen Artikel darüber, wie hoch die Dunkelziffer von Straftaten ist, die gar nicht mehr angezeigt werden, weil die Polizei wegen Überlastung eh nichts machen kann.
Und gut ist mir noch der Bericht eines Berliner Polizisten im Ohr, der bestimmte Delikte nicht mehr verfolgt weil er sich nicht noch einmal vor Gericht von freigesprochenen Tätern auslachen lassen will.
Jaja, ich weiß schon, alles Einzelfälle, alles nicht so schlimm. Passiert halt...
Wo siehst Du meine Verharmlosung?

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Du weißt, dass ich Dich schätze Willi aber Dein Post kam bei mir so an. Mir geht es nicht um solch kapitalen Dinge wie die von Dir aufgezählten oder NSU-Morde. Mir geht es um die Alltäglichkeiten, die den "gemeinen Bürger" (damit FinP auch gewürdigt wird) betreffen und bei denen er - ob gefühlt oder nicht - ohnmächtig zusehen darf, wie Kriminelle der Polizei den Stinkefinger zeigen und einfach fröhlich weitermachen.
Kleines Beispiel: nachdem der Görlitzer Park als Drogenumschlagplatz aufgrund einer konzertierten Aktion der Berliner Polizeit einigermaßen befriedet wurde (und da war die Zunahme der Straftaten signifikant und messbar) hat sich das ganze einen knappen halben Kilometer weiter verlagert. Was passiert dort nun? Nix. Gestern ein Artikel im Tagesspiegel genau darüber und dass die Anwohner nun die Sache anfangen selbst in die Hand zu nehmen. Und warum? Weil nicht genug Polizei da ist. Weil: kaputtgespart.
Die Einstellungsvoraussetzungen der Beliner Polizei sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, sonst hätte man noch größere Probleme überhaupt jemanden zu finden - denn die Bezahlung ist deutschlandweit die Schlechteste. Änderung nicht absehbar.
NSU etc sind in meinen Augen ne ganz andere Hausnummer.