Zitat:
Zitat von Jog
Ich frage mich gerade, was ihr uns und euch gegenseitig hiermit beweisen wollt?
Daß es in der Bibel Textstellen gibt, die zur Gewalt aufrufen? Die frauenfeindlich sind? Und das wissen wir erst seit gestern?
Ich hoffe ihr vergesst hierbei nicht, daß im "Kulturkreis", in dem mehrheitlich die eine Religion vorherrschend ist, das stattgefunden hat, was man gemeinhin Aufklärung und Säkularisierung nennt.
In Kulturkreisen, in denen mehrheitlich die andere Religion dominiert, kann man beides mit der Lupe suchen.
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In der gegenwärtigen Diskussion in Social Media und den Kommentarspalten der Zeitungen beobachte ich eine Pauschalisierung in Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Aus Aktionen Einzelner in Köln folgt eine pauschale Verurteilung von Menschen, die an den Islam glauben und/oder aus den aktuellen Kriegswirren in Syrien nach Deutschland geflohen sind. Im Gegenzug ist dies eine Verharmlosung - so lange sie von "Bio-Deutschen" ausgeübt werden, werden sexualisierte Übergriffe bei uns regelmässig verharmlost, die Opfer haben mit Victim Blaming zu rechnen.
Pauschalisierung helfen niemand weiter - die Täter in Köln sind für die aktuellen Flüchtlingsströme genauso wenig repräsentativ wie die dumpfen Pegida-Schergen für Deutschland.
Das was Du Erdogan vorwirfst, kannst Du etlichen Bundestagsabgeordneten in Deutschland genauso vorwerfen. Sogar ein Norbert Geis wird in Deutschland mit Orden überhäuft. Dagegen wird die Pauschalisierung eines grundsätzlich frauenfeindlichen Islams
durchaus begründet zurückgewiesen.
Unabhängig von Erdogan ist die Türkei rechtlich unverändert ein säkularisierter Staat, und nur eine Minderheit von 23 % seiner 80 Millionen Einwohner sehen sich selbst als religiöse Person. Selbst in Saudi Arabien, das sich im Grenzbereich zu einer Theokratie befindet, sieht sich ein Viertel der Bevölkerung
nicht als religiös an (
Quelle).
Ergo steckt hinter den Bibelzitaten mein Wunsch, diese Pauschalisierung und damit verbundene Radikalisierung zu vermeiden.