Zitat von DasOe
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.
Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.
Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.
Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.
So schwer es mir auch gefallen ist, aber ich akzeptiere diese Entwicklung zunehmend (leichter) und habe mir andere (sportliche) Optionen gesucht. Ausgedehnte Radreisen, Radfahren allgemein auch in Trainingscamps (wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr). Ich engagiere mich politisch und habe, nach der xten Überarbeitung meines Geschäftsmodells, einen Riesenspass mit und an meiner Selbständigkeit.
Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...
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