Zur Panik beim Laufen kann ich auch was beitragen:
Vor etwa 1,5 Jahren hatte ich von weitem schon gesehen, dass eine Vereinskollegin in den Weg eingebogen ist, den ich auch laufen wollte. Da ich wesentlich schneller bin, würde ich sie zwangsläufig einholen, aber sie hatte erst mal vielleicht 150 m Vorsprung. Nach ca. 400 m führte der recht abgelegene Weg durch eine längere Bahnunterführung. Kurz davor kam sie aber noch an einem telefonierend(?) herumstehenden vollbärtigen Ausländer vorbei, wobei sie wohl schon ein leicht ungutes Gefühl hatte. Der tat aber nix, sondern wollte nur spielen - äh - telefonieren.
Kurz bevor sie das Ende der Unterführung erreichte, kam ich an den Anfang. Darin hallt es ziemlich gut, so dass sie meine schnellen Schritte hörte. Natürlich dachte sie, es wäre der Andere, und bekam Panik. Dazu trug weniger seine "Ausländischkeit" bei, sondern vor allem, dass er keine Sportklamotten anhatte und es völlig unnatürlich gewesen wäre, dass der nun plötzlich so schnell hinter ihr herläuft, was nichts gutes bedeuten konnte. Sie beschleunigte also, so gut sie konnte, und ich ahnte schon, warum. So dauerte es doch etwas länger, bis ich endlich nah genug war, um Entwarnung geben zu können. Sie war dann natürlich seeeehr erleichtert.
Ok, das war ne außergewöhnliche Konstellation, aber im "Laufalltag" würde ich es auch möglichst vermeiden, in ansonsten menschenleerer Gegend längere Zeit mit ähnlichem Tempo hinter einer Frau herzulaufen, um ihr keine Angst zu machen. Aber zum Glück bin ich normalerweise immer schnell genug für ein zügiges Überholen. Ginge das nicht, würde ich wohl nach Möglichkeit abbiegen oder ansonsten mal anhalten und Schuhe neu binden etc., um dann außer Sicht- und Hörweite weiter zu laufen.
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