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Zitat von captain hook
Die Stressparameter sind im Nüchterntraining höher.
Was man sich zumutet und wie man es macht ist ja gefühlsabhängig. Natürlich spricht nix dagegen mal ohne vorher essen und Verpflegung Sport zu machen. Jedenfalls dann nicht, wenn man grundsätzlich ueber gefüllte Speicher verfügt. Und hier beginnt das Problem im sehr umfangreichen Triathlontraining. Wenn ich kein ga Tempo in dem Zustand laufen kann wie gewohnt (sollte ja in weiten Teilen ohne direkte Zuckerzufuhr gehen) und sollte der Laufstil leiden, dann würde ich mal ueber Sinn und Zweck nachdenken...
Ich hab schon immer viele kh gegessen. So hatte ich absolut kein Problem morgens mal nur mit Kaffee 20k zu laufen. Klar, die Speicher hatten genug kh dafür. Danach hab ich dann aber direkt und konsequent nachgefüllt. Ich hab auch schon kh Defizite provoziert. Die Regeneration verlängert sich merklich, man muß irgendwann Intensität rausnehmen und danach muss man pause machen. Hmmmm... Ich esse dann lieber kh.
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Zitat von Raimund
Also, wer über Nacht seine Glycogenreserven in der Muskulatur angreift, sollte mal ne Kamera ans Bett stellen... 
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Mich hat mal jemand auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass man mit einer noch ausreichenden Menge an Muskelglykogen durchaus einen Hungerast bekommen kann. Wobei mit Hungerast ein Nachlassen des motorischen Antriebs aufgrund von einem niedrigen Leberglykogengehalt bzw. Blutzuckersiegel gemeint war. Die Muskeln können noch so viel Glykogen gespeichert haben ihr Glykogen steht nicht zur Verfügung um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten oder anzuheben oder das Leberglykogen aufzufüllen.
Über Nacht kann das Leberglykogen durchaus ganz schön absinken - ja das ist glaube ich sogar recht normal, denn es werden immerhin mindestens acht Stunden ohne Nahrungszufuhr überbrückt (im Normalfall). Eine relativ geringe Menge an schnell verfügbaren Kohlenhydraten kann da schon sehr nützlich und sinnvoll sein, wenn man kurz nach dem Aufwachen trainiert. Will man einen großen Effekt haben auf den Fettstoffwechsel, dürfte es durchaus reichen dann eine Weile ohne Energiezufuhr sich zu belasten und wenn das Training so ist, dass es energetisch recht hart an die Grenzen gehen würde, wenn man sich nicht verpflegt, dann wartet man relativ lange bis der Fettstoffwechel gut in Gang gekommen ist und der Insulinspiegel niedrig und verpflegt sich mit relativ geringen Dosen an Kohlenhydraten. Da würde ich schnell verfügbare bevorzügen. So kann man härter trainieren und die notwendige Regenerationszeit ist kürzer als beim Nüchterntraining in gleicher Intensität und Dauer. Vieles würde ich allerdings als relativ betrachten auch hier: Wer gewohnt ist viele Stunden am Tag zu trainieren und über entsprechende Reserven verfügt (Radprofis sollen laut Literaturangaben über bis zu 200 g Leberglykogen verfügen können, normal sind 80 - 120 g, die Gesamtglykogenmenge kann bis zu 750 g (!) steigen, wobei Muskelglykogen in den Armen beispielsweise beim Radfahren und Laufen nichts bis kaum was nützt, das es in der Armmuskulatur bleibt und nicht auch nicht indirekt über das Blut in die Beinmuskeln gelangen kann), der kann sich längere Nüchternzeiten erlauben bzw. der kann länger warten bis er sich verpflegt oder sich weniger verpflegen (bei gleicher Intensität und Dauer).
Ein ziemlicher Freak hat mir mal in einem anderen Forum überzeugend erklärt, warum recht viele Leute manches falsch einschätzen in Bezug auf Fettstoffwechsletraining. Man hat früher einfach den Fettsäurespiegel (u.a.) im Blut während der Belastung gemessen. Der steigt stark während langer Belastungen. Dann hat man die Höhe des Fettsäurespiegels einfach direkt als Maßzahl genommen für den Fettsäureumsatz pro Zeiteinheit und das war nicht so ganz richtig, denn er besagt nicht unbedingt etwas über die Verhältnisse in den Zellen (Muskelzellen). Auf meine Frage, was für einen Sinn denn ansteigende Fettsäuremengen im Blut denn dann hätten, wenn sie nicht zur " Verbrennung" in den Zellen zeitnah zur Verfügung gestellt werden? Und da meinte er sinngemäß das wäre eine Vorbereitung auf die Zeit nach der Belastung, so wird dafür gesorgt, dass in den Stunden danach deutlich weniger Leberglyogen bzw. Blutzucker verstoffwechselt werden muss. Das fand ich interessant und überzeugend.
Gruß Thomas