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Zitat von sybenwurz
Aber super, dass die Trachtenjoppe so gut dazu passt.
Den gelben Frack hatte ich inne Firma vergessen, wo ich ihn hängen wie das Rad stehen liess gestern.
Und heute.
Heut aus Bequemlichkeit, gestern ums Kind im Automobil heimzuspeditieren.
Wir hatten nen Date zum Lernen und sie hats so übertrieben, dass ich sie rausgeschmissen hat.
Neulich gabs ne ernste Unterredung, weilse in der Schule nen totalen Durchhänger hat. Ihre Mutter, deren Scheich und ich haben ja alle ungeheure Angebote gemacht, um ihr zu helfen und sie zu unterstützen, bringt nur nix.
Erstens klar, dass man von den üblichen Bezugspersonen nix annimmt, gut.
Zweitens nutzts nix, weil einfach mehr kommen muss als nur Lippenbekenntnisse.
Ich verfluch mich mittlerweile, ihr dieses depperte Smartphone vor anderthalb Jahren geschenkt zu haben (gut, hätte ichs nicht, hätte sie irgendwo anders eins her).
Zu ihrer sowieso vorhandenen Konzentrationsschwäche kommt also, dass sie alle naselang dieses Drecksding vorm Kopp hat.
Nach der kleinen Diskussionsrunde neulich sollte klar gewesen sein, dass sie den Umgang mit dem Teil drastisch einschränkt, aber mir war damals schon klar, dass eher die Hölle zufrieren wird...
Gestern hab ichs ihr also abgenommen, nachdem ich mich nur kurz rumgedreht hab und sie es im gleichen Augenblick auch schon in der Hand hatte.
Vorausgegangen war wie schon die letzten beiden Male, dass sie irgendwelche Lernsachen mitgebracht hat, zu denen sie mich nicht bräuchte.
Iss ja dämlich, daneben zu hocken und zuzuschauen, wie sie irgendwelche Vokabeln auswendig lernt, das kannse auch zuhause und es reicht, wenn jemand sie abfragt.
Den Bruchrechenmist, mit dem sie grad wieder ne grandiose Bauchlandung in der Schulaufgabe hingelegt hat, hat sie dagegen wiedermal 'vergessen'.
Ja gut, irgendwann wars mal gut mitm Danebensitzen, wir hatten beide Hunger, sie hat sich ins Bett verkrümelt um noch ein wenig Erdkunde einzupfeifen und ich hab mich an den Herd gestellt.
Als ich dann mal unvermittelt ums Eck gebogen kam, gabs hektische Aktionen, irgendwas unter den Arbeitsblättern verschwinden zu lassen und ich dachte erst, es wär mein Telefon (das sie nicht entsperren kann). Aber nee, es war ihr altes, wo alle Spiele und der ganze Mist noch drauf waren. Still und heimlich ausm Regal geklaut.
Da ist mir mal gepflegt der Kragen geplatzt...
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Zum Glück habe ich weder ein Handy noch ein Smartphone. Hätte ich eins und hätte ich mich eine Weile daran gewöhnt sehr oft irgendetwas damit zu machen, dann würde ich mich wohl bald schon ganz ähnlich verhalten wie viele Leute, die sich dauernd vergewissern müssen, ob sich da inwzischen (in den letzten zwei Minuten vielleicht), was furchtbar aufregendes getan hat. Es hat ganz klar was von suchtartigem Verhalten. Und ich muss ganz klar sagen, dass ich mir solches in Bezug auf das Surfen im Internet am PC angewöhnt habe und davon auch nicht so einfach lassen könnte. Zum Glück steht der PC zu Hause und an anderen Orten gibt es bei mir so etwas nicht - zum Glück. Das liegt nicht nur daran, dass ich diesbezüglich so dizipiliniert und konsequent wäre, sondern auch aus Mangel an Gelegenheit (auch zum Glück). Wer hat mich indirekt zu einem kleinen Internetjunkie gemacht? Tja - im Jahre 2003 habe ich mich dazu breitschlagen lassen an einer sogenannten Beschäftigungsmaßnahme teilzunehmen. Zuvor hatte ich so gut wie überhaupt kein Interesse an Computern und war nooch nie (!) im Internet. Man hatte aber eigentlich gar keine vernünftige Beschäftigung für mich und ich musste ja irgendwie die acht Stunden herumbringen. Man kann ja mal eine ganze Zeit lang im Internet brav durch die Gegend surfen auf der Suche nach beruflichen Perspektiven u.ä., aber irgendwann nach ein paar Wochen dürfte der Bravste anfangen auch mal danach zu schauen, was es da noch so alles zu entdecken gibt im Netz. Tja - einmal wäre das fast ein wenig peinlich geworden, nachdem die Tusse vom Urlaub zurück gekommen war, auf deren Arbeitsplatz ich ein kurzes Weilchen (zum Glück nur kurz und zum Glück hatten die da kein besonders gutes Gedächtnis

) gesessen hatte. Natürlich hatte ich keinen Schimmer, dass man Spuren, die man beim Surfen hinterlässt, beseitigen kann. Die Tussnelda war voll die Quatschtante. Es hat sich dann bald eine Horde hinter ihrem PC versammelt und sie tratschten kräftig über wohl eine meiner Spuren (nein - nein sooo schlimm, war es dann auch wieder nicht - zum Glück

). Tja - nach der Maßnahme, was macht da wohl der ThomasG? Genau - er kauft sich so ein Ding, weil es muss ja Zugang zum Internet haben is ja klar! Wie soll er sonst einen guten Job an Land ziehen ;-)? Gut das Bürschlein hat dann angefangen sich eine ganze Weile in Chats herumzutreiben und erkannte schon bald, dass das ein sehr hohes Suchtpotential hat, obwohl es eigentlich zu einem hohen Prozentsatz rein vergeudetet Lebenszeit mit sich bringt, weil sich einfach kaum was tut. Es wirkt oft so, als würden alle darauf warten, dass was auffregendes passiert, aber da passiert nichts. Ich bin ungerecht: Ab und zu wurde ich auf einmal in geheimnissvolle private Räume eingeladen. Ui - das war dann schon doch aufregend - besonnders die ersten paar Male. Da fühlt man sich gewissermaßen einem ganz edlen Zirkel zugehörig oder so was ;-). Irgendwann haben meine Chaträume zum Glück dicht gemacht. Tja, aber ich war ja bereits voll drauf ;-) und dann entdeckte ich die Welt der Internetforen und wie Ihr seht, bin ich immer noch drauf ;-). Also bedenkt insbesondere im Umgang mit Euren Kindern Euer eigenes Verhalten und überlegt Euch, dass es gar nicht so einfach ist, etwas zu lassen, wenn man mal kräftig verführt worden ist. In kleinen Schritten kann man glaube ich ganz gut Freiräume wieder schaffen etwa zum Lernen und da ist es sehr wichtig. Man stellt Regeln auf und verlängert ganz langsam die Zeiten, in denen das Handy oder Smartphone oder der Computer Tabu sind. Viel einfacher ist es da natürlich, wenn da grundsätzlich erst gar keine oder nur eine sehr umständliche Möglichkeit besteht sich ablenken zu lassen. Im Training und bei der Arbeit (Nachhilfe) habe ich mich noch nie vom Internet ablenken lasse. Das ist bei mir selbstverständlich (zum Glück - ein weiteres und letztes Mal). Sehr viele Menschen arbeiten heute an einem Schreibtisch mit PC und viele haben eine Art Privatsphäre um sich herum, während der Arbeit, in die normalerweise keiner so einfach eintritt. Tja - viele dürften aber auch Zeiten überbrücken müssen, in der sich wenig tut, während der sich sich irgendwie selbst die Zeit vertreiben möchten. So wenigstens mein Eindruck nach über zehn Jährchen häufigem Aufenthalt im Netz insbesondere in Foren. Ich gehöre ja zu dieser Arbeitswelt nicht richtig dazu, kann es also nicht ganz genau wissen. Gebe ja nur nachmittags Nachhilfe. Aber mein Bild ist doch recht eindeutig: Wann sind die Aktivitäten in den Foren dieser Welt wohl mit Abstand am höchsten? Diese Frage brauche ich glaube ich nicht zu beantworten. Es kann auch eine Qual sein irgendwo immer wieder viel Zeit verbringen zu müssen und währenddessen nicht wirklich so beschäftigt zu sein, dass man sich ausgefüllt fühlt. .... Wir haben es alle nicht so leicht, aber die Kidies und jungen Menschen von heute auch nicht. Ich habe viel mit denen zu tun. Sie nerven mich oft, aber ich mag sie auch

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Gruß Thomas