Harm hat ja ganz ordentlich vorgelegt.
Bei mir dauern so lange Sachen einfach etwas länger.
Weil es bei Harm so schön war auch bei mir ein wenig Vorgeplänkel.
Prolog
Für mich kam der Embrunman erstmals mit dem Blog von Das Mädchen & Nopogobiker aus 2011/2012 in mein Blickfeld. Ich bin zwar kein exzellenter Bergfahrer aber Spaß macht es mir auch in den Alpen trotzdem, zumal dort ja auch für das Auge etwas geboten wird. Zum guten Schluss wird ja auch eher nicht auf den Pässen übernachtet und es geht auch wieder Bergab zur Belohnung.
2012 war ich bereits mit Lanza & Frankfurt eigentlich gut versorgt. 2013 wollte Frau tandem65 nach Roth und so hätte ich 2014 erstmals über einen Start nachdenken können. Durch das Wetter das ich 2013 auf meinem Arbeitsweg erleben durfte ging mir allerdings im Laufe des Sommers die Motivation auf Radeinheiten verloren. Dazu kam das Frau tandem65 eine neue bleibe für uns erworben hat die im Bau war und auch ein wenig Pflege benötigt hat. So habe ich schon darauf verzichtet im Sommer 2013 mich für Rennen in 2014 früh anzumelden und habe mir erstmals seit 2005 im Winter 2013/2014 3 Monate Fahrradpause verschrieben. So kam im Urlaub im Jahreswechsel 2014/2015 die Motivation ganz von alleine zurück. In 2 Wochen Urlaub habe ich Laufeinheiten für 2 ½ Monate absolviert und danach habe ich immerhin im Schnitt alle 14 Tage das Schwimmtraining im Verein wahrgenommen.
Ganz oben auf der Wunschliste 2015 stand allerdings erst mal Wales, hier war leider der Zug schon abgefahren bis ich mich entschließen konnte.
Lanzarote lockte mit Meldemöglichkeit bis 4 Wochen vor dem Wettkampf. Hier habe ich aus geschäftlichen Gründen verzichtet, mitten in der Hauptsaison war es mir schlicht zu teuer.
So kam es daß ich Ende Juni beschlossen habe daß es dann dieses Jahr sein soll und habe mich am 14.07.2015 für den Embrunman angemeldet. Mit Hilfe von Harm noch schnell ein Hotel vor Ort gebucht damit Frau tandem65 auch mitkommt. Jetzt schoss die Motivation in die Höhe. Kaum eine Einheit auf dem Weg zur Arbeit war auch nur ansatzweise Lustlos. Immer nur im Hurra Stil und mit glänzenden Augen abends nach Hause gekommen. Dazu ich habe noch 2 RTF runter gespult um auch über die längere Strecke zu kommen und das Pacinggefühl aufzufrischen.
Am 08.08.2015 habe ich nach der Arbeit das Auto gepackt, die 2 TT's gehen einfach in das Auto zu schieben und das Gepäck so daß wir am Sonntag nur noch in Ruhe mussten und in das Auto steigen konnten mit der Verpflegung.
Den Montag haben wir mit etwas bummeln im Ort und einer kleinen Wanderung rumgebracht.
Am Dienstag durfte ich das erste mal mit Frau tandem65 einen Pass ohne Tandem befahren. Gestartet sind wir unterhalb von Guillestre so haben wir die 34km in knapp 2:37h ohne Pause überwunden.
Mittwoch noch einmal eine Bergwanderung und entspannen in Embrun, hier habe ich am Marktplatz X S 1 C H T getroffen der sich mit seiner Begleitung vor uns an die Tischreihe gesetzt hat und netter weise seine Startnr. auf seinem Beutel gezeigt hat.
Donnerstag habe ich mir die OD Rennen angeschaut und Frau tandem65 hat ob des Trubels ein wenig die Krise bekommen.
Sehr angenehm ist allerdings hervorzuheben, daß im Ort nicht viele Stützstrümpfe unterwegs sind, dafür hängt aber an fast jedem Geschäft ein Plakat mit dem Hinweis daß der Embrunman unterstützt wird. Auch das braucht den Vergleich mit Roth nicht zu scheuen. Den Anstieg in den Ort haben wir glaube ich auch am Mittwoch auf dem Heimweg gefunden und ich konnte schon da zusagen daß ich dort auf keinen Fall hoch laufen werde mit meiner Laufvorbereitung.
Freitag sind wir doch noch mal in das nicht allzu kühle Nass gesprungen. Eine Runde sollte es werden und ich muss auch da schon gestehen daß vielleicht auch bei mir der Neo mittlerweile am Ende doch etwas ausmacht. Dann wurde es aber auch langsam schon Ernst. Das Rad vorbereitet und eingecheckt, Wettkampfbesprechung, Abendessen und Bettzeit.
Renntag!
Um 3:45Uhr schäle ich mich nach gefühlten 3h Wachkoma aus dem Bett. Ich denke selbstständig daran Sonnenschutz aufzutragen und die Partie unter der Schwimmbrille auszulassen damit da nichts in die Augen läuft. Ein paar Zwieback mit Honig drücke ich mir rein und dann ist es auch schon soweit. Ich nehme meine Sachen in der überlassenen Klappkiste und wandere die 300m zum Start. Schon hier werde ich in meinem Raceoutfit angesprochen. C'est pas trop froid?
Ich kann es mit einem fröhlichen: „Pas du tout“ verneinen.
Das Rad will in Position gebracht werden, die Flaschen mit dem 0,75L Iso & 0,75L Birnensaft pur dran. Nach dem Regen in der Nacht noch die neue Kette ölen. Harm treffen & ein wenig quatschen, noch ein Gel frühstücken und schwupps wird es Zeit für den Neo.
Herr X S 1 C H T kommt spät ist aber wohl bestens vorbereitet. Einschwimmen wird überbewertet, ist eh zu spät. ca. 10 Minuten bevor die Frauen zu Wasser gelassen werden geselle ich mich zu der wartenden Meute am Ausgang zum Startbereich. Nach dem Start der Frauen dauert es noch ewig bis wir endlich rein gelassen werden. Ich ordne mich ähnlich wie Harm frech mittig nicht zu weit hinten ein.
Schwimmen
Dann werden wir auch endlich von der Leine gelassen. Wie Harm schon geschrieben hat ist beim Embrunman Schwimmen auch eher als Kontaktsport angesagt. Ich habe es aber trotzdem als unaufgeregt empfunden, man wird getroffen setzt auch selber immer mal wieder Treffer. Da ich meine Brille innen nicht mit Wasser ausgespült habe ist sie schon bald beschlagen, Ich sehe aber noch genug um den Füßen vor mir zu folgen und sehr sporadisch ab und an doch mal die Richtung abzuchecken. Nach der 4 Boje auf dem Rückweg lichtet sich dann endlich ein wenig das Feld so daß selbst an den nächsten Bojen alles gesittet abläuft. Ich bekomme nach jeder Boje auch wieder neue Füße zu fassen und kann sogar mal das Tempo ab und an anziehen um die Füße zu wechseln. Auf dem Rückweg in der zweiten Runde muss ich dann doch mal kurz die Brille lüften um sie innen auszuspülen um das Ziel in der Ferne anpeilen zu können und weil ich doch mal meine Füße verloren hatte. Keine 100m später habe ich schöne neue Füße gefunden die mich Richtung T1 ziehen. Mit 1:15:47h gehe ich überglücklich über die Matte und stoppe sogar Zeitnah die Uhr ab. Das war dann für mich 15 Minuten schneller als befürchtet. Ich war zwar ein paar mal auch im Sommer im Schwimmtraining, aber beim Freiwasserschwimmen bin ich beide male nach ca. 3km eingegangen.
