Zitat:
Zitat von Hafu
Einer von Baumanns größten Verteidigern, der für dessen Kampf um Aufhebung der Sperre sogar seine internationale Funktionärskarriere geopfert hatte (Helmut Digel) hat sich erst vor wenigen Tagen von Baumann mit erstaunlich offenen Worten distanziert und nicht nur angedeutet, dass er den kompletten Vorgang heute im Licht aktueller Erkenntnisse, deutlich anders bewerten würde.
|
Als ich dies las, hatte ich den Eindruck, Digel müsse wohl gesagt haben, er sei nun von Baumanns Schuld weitgehend überzeugt, und er hätte dies ordentlich begründet.
Was er tatsächlich gesagt hat, ist allerdings quasi gar nichts:
Zitat:
Zitat von Digel
Mit meinem Wissen von heute würde ich den Darstellungen von damals größeren Zweifel entgegenbringen. Damals vertrat Professor Hans-Hermann Dickhuth (Freiburg, Anm. d. Red.) als DLV-Verbandsarzt die Meinung, dass Nandrolon (Spuren fanden sich in der Doping-Probe von Baumann, Anm. d. Red.) keine Wirkung auf Mittelstreckenläufer habe und diese Form des Dopings damit keinen Sinn mache. Diese Auffassung ist längst widerlegt. Man hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Athleten, die am Ende ihrer Karriere sind, mit Nandrolon zumindest die Trainingsbelastung mindern und ihre Laufbahn verlängern können. Was ich seitdem über die Wirkung von Substanzen gelernt habe, vergrößert eher die Zweifel, als dass es die Position von damals erhärten könnte.
|
http://www.faz.net/aktuell/sport/spo...-13856799.html
Dass Nandrolon ein "sinnvolles" Dopingmittel ist, ist nach gefühlt hunderten Nandrolon-Fällen keine sonderlich neue Erkenntnis. Es wäre aber auch kein sinnvolles Mittel für einen Doping-Anschlag, wenn dies nicht so wäre.
Zu den konkreten Umständen dieses Falls sagt er gar nichts, oder gibt es irgendwo noch relevantere Aussagen?