Engelchen und Teufelchen waren die letzten Wochen schwer uneins

.
Insgeheim plädierte einer für einen letzten Saisonabschluss.
"Du hast zumindest jede zweite Woche sehr gut trainiert, hast die letzten Tagen vor lauter Überstunden zwangsgetapert, wer weiss, ob die Chance wieder kommt" contra "Du bist verrückt, hast Dauerstress in der Firma, das Wetter ist bescheiden, du lagst schon einmal nach einem Herbstmarathon flach, Du hast MS".
Weder wusste ich wer wer war, noch konnte ich mich entscheiden. Ungelogen über 100 mal abgesagt und doch wieder gehofft.
Darf ich was risikieren oder muss ich vernünftig sein?
Eigentlich sollte es heute saukalt, aber wenigstens trocken bleiben. Nachdem auf der Fahrt aber auch noch der Himmel seine Schleusen öffnete, wäre ich am liebesten wieder umgekehrt. Selbst angekommen, war ich immer noch unsicher, der Regen hörte zumindest auf.
Mich plötzlich jung gefühlt (an die Pubertät erinnert, Gehirn ausgeschaltet

)und so gehandelt, also angemeldet.
Jetzt war noch die Frage, die die Hälfte der deutschen Bevölkerung

täglich beschäftigt: Was anziehen?
Adidas Tempo mit Achillesnoppen war klar, dazu lange dünne Skinfit, mein MS-Shirt mit ärmelloser Windjacke, Armlingen, winddichte dünne Radmütze, Laufkappe und dünne Handschuhe.
Um 9.30 Uhr ging es los, diesmal definitiv ohne Flow

und Enthusiasmus.
Heute war klar: "Dieser Weg wird kein leichter sein
