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Zitat von qbz
Zuerst vielleicht noch mal zur Kanzlerin, heute auf der Pressekonferenz: "Merkel betonte aber auch, dass Asylsuchende kein Recht hätten, sich ein bestimmtes Land als Zufluchtsort auszusuchen. "Was wir nicht haben in der Europäischen Union, ist das Wahlrecht, in welchem Land man gerne sein möchte" " und weiter:
"Ein weiteres Thema solle der Aufbau von Erstaufnahmezentren an den europäischen Außengrenzen sein. In solchen Brennpunktzentren sollen Flüchtlinge mithilfe von EU-Beamten identifiziert und registriert werden und Asylanträge stellen können. Wirtschaftsflüchtlinge sollen dagegen abgeschoben werden."
Es handelte sich also, wie von mir geschrieben, um eine besondere Ausnahmesituation infolge des Verhaltens der ungarischen Regierung.
Nun zur Unterbringung: Die Unterbringung in Wohnungen in normalen Quartieren und nicht konzentriert in Heimen bedeutet die beste Option, damit diese Menschen eine eigene, unabhängige, selbständige Existenz aufbauen können. Das sollte in meinen Augen für alle Flüchtlinge so schnell wie möglich ermöglicht werden, bei denen man von einem mehrjährigen Aufenthalt ausgehen muss aufgrund der Situation im Heimatland und des Fluchtgrundes (dazu zählen die Syrer. Übrigens hat die BRD mit der aktiven Unterstützung der syrischen Exil-Opposition und ihrer diplomatischen Anerkennung (und Aberkennung Assads) zur jetzigen Situation dort beigetragen, weswegen vielleicht da eine gewisse moralische Verpflichtung unbewusst vorhanden ist.).
Das "Massenlager" kann doch nur eine vorübergehende Notsituation sein (für die Erstaufnahme, Registirierung) und das betreute Wohnheim (konzentriert Flüchtlinge in einem, mehreren Häusern) erscheint mir auch nur befristet sinnvoll, bis der Asylantrag entschieden ist. Die Länge der Auenthaltsdauer hängt dann bekanntlich davon ab, wie lange der Fluchtgrund andauert, z.B. der Krieg oder die Verfolgungsgefahr im Heimatland. Besonders für die Familien mit Kindern sind Massenlager und auch Heime nur absolute Notlösungen! In meiner Arbeit an einer Erziehungs- und Familienberatung bekam ich mit, was es bedeutet, wenn Flüchtlingsfamilien in Lagern bzw. Heimen leben und welche Probleme sich damit in der Famiie verschärfen oder erst entstehen.
Ich kann zu Deinem Einzel-Beispiel nichts konkretes sagen, weil ich die Situation dort nicht kenne. Nur soviel Allgemeines: Den Anspruch auf Harz IV und / oder Arbeitslosengeld, d.h. auch auf die Finanzierung einer Wohnung für sich bzw. Familie behält er natürlich, und das was er für seinen Unterhalt und Wohnung bekommt, wird auch mehr sein als die Asylbewerber erhalten.
Ein Engagement für ein Grundeinkommen oder für höhere Hartz IV Bezüge incl. Wohnung und für die angemessene, Unterbringung der Flüchtlinge schliesst sich IMHO nicht aus. Hingegen bedeutet das Ausspielen der Ärmsten untereinander nur Wasser auf die Mühlen der Neonazis.
Gruss qbz
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Vielen lieben Dank für die nützliche Information.
Gleich vorneweg, du weichst meiner direkten und geschlossenen Frage aus. Für die mangelnde Präzision entschuldige ich mich.
"Beispiel Kumpel": dem kann ich zustimmen. Er ist selbst dafür verantwortlich aus seinem Leben etwas zu machen. Das ihm Vater Staat unter die Arme gegriffen hat, hat er nicht verstanden. Einen Akademiker mit Abschlussarbeit 1.0 in Wirtschaftsinformatik aber als arm zu bezeichnen, nun, darüber mag man geteilter Meinung sein. Mag es sein wie es will, immerhin hat dessen Ausbildung viel Geld gekostet (inzwischen arbeitet er in einer großen Unternehmung, die auch sehr eng mit dem Triathlonsport verbunden ist).
Das "Beispiel Fabrikarbeiter", der 30 Jahre in die Kasse eingezahlt hat, ist konstruiert. Allerdings spiegelt diese Denke die Meinung, ob nun richtig oder falsch, vieler Menschen wieder, die sich benachteiligt fühlen, da sie als DEM DEUTSCHEN VOLKE zugehörig, sich selbst solche Wohnungen nicht leisten können, wohl aber jahrelange in das System eingezahlt haben. Nicht so die Flüchtlinge.
Warum geht man davon aus, dass die Flüchtlinge auf Jahre bleiben können. Sicher, die Lage im nahen Osten hat sich "stabilisiert", da Putin Material an Mensch und Maschine nach Syrien beordert hat, insofern, dass sich Assad weiterhin an der Macht behaupten kann und man von Perspektivlosigkeit der Flüchtlinge ausgehen mag.
Herr Horst Seehofer spricht von einer schrittweisen Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten. Nun auch von daher bin ich mir nicht sicher, ob die Einquartierung der Flüchtlinge in Reihenhäuser zum Beispiel so eine gute Lösung ist.
Die Bilder von der EU-Außengrenze sind grausam. Natürlich wünschen sich die Flüchtlinge ein besseres Leben. Die Frage bleibt, ob die Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Ansicht ist, dass Frau Dr. Angela Merkel richtig gehandelt hat.
Ironmanfranky spricht davon, dass derzeit sehr viele Menschen die AfD wählen würden.
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