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Das Problem ist doch eigentlich ganz simpel.
Wir als Europa bzw NATO haben uns in Dinge gerade im Nahen Osten eingemischt, deren Rattenschwanz wir nicht überblicken konnten und haben uns dann zurückgezogen, als wir es nicht mehr stemmen wollten hier entsprechende Strukturen und Wirtschaftskraft zu etablieren, dass ein friedliches Leben für alle dort möglich wäre.
Damit ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Da wir das ganze ja mit ausreichend Abstand und dem völlig bescheuerten Dubliner Abkommen im Rücken beobachtet haben, haben wir uns darauf ausgeruht, dass die Flüchtenden ja eh nicht zu uns kommen können, anstatt bei einsetzender Massenflucht entsprechende VORHANDENE Kapazitäten vorzubereiten, damit wir eine menschenwürdige Unterbringung gewähren können.
Damit ist das Kind dann ganz tief im Brunnen.
Natürlich mischen sich unter die vielen berechtigten Asylsuchenden auch solche, die das System ausnutzen wollen auf der Suche nach einem besserem Leben hier im Schlaraffenland koste es was es wolle.
Politik und Medien müssen einfach aufhören, alle Ankömmlinge in einen Topf zu werfen. Und dem deutschen Bürger vorzugaukeln, dass ja nur berechtigte gut ausgebildete freundliche Menschen zu uns kommen, wo doch jeder blinde merkt, dass das nicht stimmt.
Aber das ist kein deutsches Problem. Europa muss die Asylfrage klären. Es muss auf europäischer Ebene entschieden werden, welche Beweggründe ein Asylbegehren in Europa legitimieren und ebenso müssen Möglichkeiten geschaffen werden auch ohne Asylgrund nach Europa zB als Facharbeiter kommen zu können und hier eine entsprechende Aufenthalts und Arbeitserlaubnis zu erhalten.
Das Problem daran ist aber, dass Europa sich in diesen Fragen alles andere als einig ist. Vor allem bestehen in Europa ja auch eklatante Unterschiede in den finanziellen Möglichkeiten der Staaten. Aber wenn man sich kurz die unvorstellbaren Zahlen in Erinnerung ruft die zur Bankenrettung und Griechenlandrettung aufgerufen werden, kommt mir die ganze Diskussion um Geld für Flüchtlinge absolut lächerlich vor.
Gregor Gysi hat dazu auf Nachfrage eine interessante Aussage zur Entwicklung gemacht. Inhaltlich ging daraus hervor, dass man zur Zeit den Eindruck hat, dass
1. Die armen den Eindruck gewinnen, dass sie für die Asylbegehrenden auf Wohlstand oder Verbesserung verzichten müssen.
2. Der Mittelstand alles bezahlen muss
3. Die Reichen kaum bis gar keine Einbußen hinnehmen müssen
Natürlich ist das stark durch seine politische Einfärbung geprägt, aber im Grunde hat er recht. Gerade im Mittelstand, wo jede finanzielle Zusatzbelastung sich direkt auf den Lebensstandart auswirkt, kann die Stimmung sehr schnell kippen. Vor allem wenn weiterhin der Asylbegehrende subjektiv realitätsfremd in den Medien dargestellt wird und man persönlich ganz andere Erfahrungen gemacht hat.
Vor allem muss die Politik einfach mal erkennen, dass die deutsche / europäische Bürokratie sich selber im Weg steht. Bei uns hier in der LAB gibt es 2 Essensausgabestellen für 3 bis 5000 Menschen (weiß keiner so genau). Hier ist es mittlerweile soweit, dass bei der Essensausgabe Polizei von Nöten ist damit es nicht zu Ausschreitungen kommt. Zusätzliche Essensausgabestellen würden dies natürlich deutlich beruhigen. Also ist man mit dem staatlichen Baumanagment dort eingeflogen und hat sich das genehmigen lassen. ABER das ganze muss jetzt erst einmal europaweit ausgeschrieben werden und Baubeginn ist dann frühestens in 8 bis 10 Monaten. Weltklasse. Und wenn das schon bei sowas simplen wie einer zusätzlichen Futterstelle so kompliziert ist, kann ich mir vorstellen, warum man lieber alte Kasernen verrotten lässt anstatt sie zu modifizieren um mehr Leute gut unterbringen zu können
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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