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Zitat von noam
Ich verstehe nicht wie man stolz auf Platzierungen sein kann. Diese hängen doch auf unseren Niveau einfach super stark davon ab, wer alles Antritt.
Man kann stolz auf seine Leistung in Form der Zeit oder überhaupt das Finish sein. Aber Platzierung? Ich finde stolz auf Platzierungen darf man erst auf Wettkämpfen sein, wo sich die besten treffen sein. Ergo Meisterschaften.
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Ich finde, dass man sowohl auf die Zeit/Leistung als auch auf eine Platzierung stolz sein kann, wenn man ein persönliches Ziel erreicht hat.
Platzierungen madig zu machen, nur weil wenige Starter waren, finde ich nicht richtig. Die, die da sind, können ja nichts dafür, dass andere nicht da sind. Das erinnert mich an den Pfarrer meiner Jugend, der am Sonntag vor den Anwesenden darüber gewettert hat, dass immer weniger Leute zur Kirche gehen, und die wenigen damit auch noch vertrieben hat. Wer über gute Platzierungen mit schlechten Zeiten lästert, soll halt einfach selber antreten und es besser machen.
Stolz auf Zeiten: ja gerne, aber das ist doch mindestens genauso fragwürdig. Wie viele Triathleten brüsten sich mit Langdistanz-Marathon-Zeiten, von denen alle wissen, dass es höchstens LD-40-km-Zeiten sind?
Dass man irreführende Ergebnisse postet und damit angibt, geht natürlich nicht, aber ansonsten soll jeder selbst entscheiden, was ihm im Sport wichtig ist, und sich darüber freuen. Ich hab mich über meine Marathonbestzeit sehr gefreut, aber auch über den ersten niederösterreichischen Landesmeistertitel, obwohl die Zeit weit schlechter war als meine Bestzeit. Ich hab mich über eine Langdistanz-Bestzeit gefreut, aber auch über die Kona-Quali, obwohl ich da (bei einem schwierigeren Rennen) mehr als eine Stunde über meiner Bestzeit geblieben bin.
Leistungsorientierter Sport braucht meiner Ansicht nach den Vergleich. Und da ist es im Sport ja üblich, dass man "Klassen" führt. Dass eine Unterklasse-Fußballmannschaft gegen die Bayern verliert ist genauso klar, wie dass ich gegen Sebastian Kienle verliere. Daher brauch ich gegen Kienle auch gar nicht antreten.
Wenn aber Gegner einer "Leistungsklasse" aufeinandertreffen, wird´s spannend. Gegen meine AK-Gegner hab ich eine Chance, und da hat der Wettkampf Sinn und macht Spaß und treibt mich gelegentlich zu Leistungen, die ich ohne diesen Wettkampf nicht schaffen würde. Da gehe ich manchmal weiter an meine Grenze als sonst. Das ist lässig! Und in diesem Sinne finde ich auch die Altersklasseneinteilungen sehr sinnvoll. Und abgesehen davon, dass Siegerehrungen dann halt manchmal länger dauern, sehe ich eigentlich keinen Nachteil. Wer keinen AK-Pokal will, braucht ihn ja nicht abzuholen.