Geh mal in ne Muckibude und erzähle den richtigen Leuten, dass du möglichst schnell Fett abbauen willst. Da bekommst du auch heute noch schneller ne Dose Ephedrin in die Hand gedrückt als dir lieb ist. Aber in dem Bereich "Hobbysport" hat man ja eh nen ganz anderen Zugang zu "solchen" Mitteln.
Ich glaube gerade bei Hobbysportlern gibt es einfach zwei Seiten der Medaille. Und so vielfältig die Motivation ist sich sportlich zu betätigen und im Wettkampf mit anderen zu messen, genauso vielfältig sind auch die Vorbereitung und die Intensität mit der man sich mit seinem Hobby auseinander setzt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Sportler mit guter Veranlagung und allgemeinen Fitness gibt, die auf den regionalen Veranstaltungen vordere Plätze belegen, die sich um die Themen Nahrungsergänzungsmittel, Doping und co überhaupt keinen Kopf machen, sondern einfach ganz normal Leben und Sport machen und wenn beim WK eine Platzierung herausspringt ist es schön aber mehr auch nicht. Hingegen gibt es mit Sicherheit auch die Leute die verbissen Trainieren um sich auf den Wettkämpfen zu profilieren. Hier kann ich mir auch gut vorstellen, dass alle erlaubten und vielleicht auch nicht erlaubten Mittelchen ausgeschöpft werden um weiter vorn zu landen, da man den Sport macht, um Platzierungen zu erreichen.
Naja ich will hier nichts relativieren, aber ohne die Geschichte des Sportlers zu kennen, sollte man von einer Vorverurteilung absehen. Manchmal läuft es auch einfach blöd. Vielleicht hat sich der Athlet per Zufall für diesen Wettkampf qualifiziert (wenn man es denn überhaupt musste), hat sich für seine bescheidenen Verhältnisse intensiv darauf vorbereitet und drei Tage vorher schlägt ein blöder Infekt zu. Panisch rennt er zum Arzt, um sich den Start doch irgendwie zu ermöglichen und ggf. Auszusteigen wenns nicht mehr geht. Den Arzt erzählt er natürlich nichts von dem Start und der verschreibt ihm nen Nasenspray und zum guten Schlafen nimmt er noch Wick MediNait mit. Am WK Tag ist er zwar nicht fit, fühlt sich aber stark genug um es zumindest zu versuchen. Auf dem Rad steigt er dann aus, weil er dann merkt, dass es doch nicht geht.
Natürlich ist das bescheuert. Aber ist das Doping im eigentlichen Sinne? Also bevor man mit dem Finger auf andere zeigt vielleicht einfach mal in sich gehen und kurz darüber nachdenken, ob man nicht selber schon mal sehr bedenkliche bzw. unvernünftige Entscheidungen getroffen hat und sich vielleicht mal die andere Seite der Geschichte anhören.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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