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Alt 30.08.2015, 11:31   #11
NBer
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Registriert seit: 21.11.2008
Ort: Neubrandenburg
Beiträge: 6.969
wer sich mit nachwuchstraining beschäftigen möchte, sollte einmal ins rahmentrainingskonzept für den nachwuchs der DTU reinschauen: http://www.dtu-info.de/home/training...terialien.html
auf derselben seite findet man auch eine schulsportbroschüre "triathlon im schulsport", was gerade fürs kindertraining gute hinweise und auch spielerische umsetzungen beinhaltet.
da ich das glück habe, hauptberuflich in einer triathlonnachwuchsabteilung zu arbeiten, könnte ich ganze abhandlungen darüber schreiben. ein paar sachen, die mir spontan einfallen:
- ist genügend qualifiziertes und auch längerfristig engagiertes personal vorhanden?
- wie ist die ausrichtung des vereins? spaß- oder leistungsorientiert? das meint jetzt nicht die trainingsinhalte, sondern mehr die methodische/organisatorische ausrichtung des trainings. leistungsorientiertes nachwuchstraining erfordert zb deutlich mehr schwimm- als radtraining. und das schwimmtraining muss hochqualitativ sein, was nicht nur gute trainer, sondern auch viel wasserfläche verbunden mit einer überschaubaren anzahl von kindern und die auch noch aufgeteilt in leistungshomogene gruppen bedeutet. kann oder will der verein das bieten? nimmt man zu viele kinder auf, vermischt leistungsschwache und leistungsstarke kinder, kann das training immer noch spaß machen, aber hemmt natürlich die leistungsstarken kinder in der entwicklung (und nimmt diesen dann irgendwann auch den spaß, da sie nicht ausbelastet werden).
- können trainingszeiten angeboten werden, die mit den schulzeiten (bei jugendlichen) und den arbeitszeiten der eltern (kinderbereich) korrespondieren? im kinderbereich werden die athleten zu 99% von den eltern zum training gebracht und wieder abgeholt.
- sich darüber klar werden, ab welchem alter konkret man anfangen möchte. je jünger desto mehr wasserfläche wird benötigt (siehe oben). im kinderbereich hat man große gruppen und große leistungsunterschiede. im jugendbereich nivelliert sich das ganze etwas (kleinere gruppen, leistungen nähern sich an), dafür muss dort dann mehr trainiert werden.
- abraten würde ich von einem training in den einzelsportarten, ausgenommen schwimmen im kinderbereich, da auch das kindertraining im triathlon überwiegend aus schwimmtraining besteht.
machen wir uns nichts vor, jeder sportartentrainer hat dann nur seine sportart auf dem schirm, niemand das große ganze. gerade in der belastungssteuerung kann das dann irgendwann zu einem problem werden. wir ärgern uns zb schwarz, wenn wir für nachmittag eine ga2 laufeinheit geplant haben, und der sportlehrer der schule vormittags eine 3000m leistungskontrolle ansetzt. das schmeißt dann unsere planung über den haufen, da wir dann nachmittags natürlich nicht auch noch was hartes machen können. und das ist nur der schuleinfluss, wie siehts da erst mit 3 konkurrierenden sportarten aus.
dazu kommt dann vll irgendwann zb das persönliche interesse eines disziplintrainers, sollte sich der athlet als talent in seiner sportart herausstellen.
- auf das engagement der eltern bauen. viele eltern sind bereit einiges für den sport ihrer kinder zu tun. vor allem bei wettkampffahrten oder aktivitäten neben dem normalen training die eltern mit einbeziehen.
- luxusproblem: sich überlegen ob man bereit wäre den besten athleten oder die beste athletin an einen stützpunkt abzugeben, wenn die bedingungen (wasserzeiten, trainingsgruppe) für eine weiterentwicklung nicht mehr gegeben sind. das fällt vielen vereinen schwer, weil es oft in den zeiten aktuell wird, wenn die athleten deutschlandweit vordere plätze belegen können und sich natürlich jeder verein das gern selbst an die backe heften möchte. dann muss man sich entscheiden...will ich das beste für den verein, oder für den athleten.

das sind nur ein paar punkte die mir sonntag vormittag spontan einfallen. bei konkreten fragen stehe ich auch gern per PN zur verfügung.
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