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Ich finde, man sollte erst mal deutlich trennen zwischen Flüchtlingen und Asylbewerbern. Und man darf auch nicht verschweigen, dass es einen Asyltourismus gibt.
Die Leistungen, die man als Asylbewerber hier bezieht, sind für unsere Verhältnisse natürlich nicht viel, aber wenn man rein die nackten Zahlen von rund 400 Euro im Monat betrachtet sind das für jemanden aus dem ehemaligen Jugoslawien und für dortige Verhältnisse schon fast Reichtum. Und nur die wenigsten erkennen, dass man natürlich hier einfach auch mehr ausgibt bzw der Lebensunterhalt einfach teurer ist. Entsprechend groß ist die Enttäuschung dann hier, wo man sich doch ausgemalt hat, dass man hier alles in den Allerwertesten geschoben bekommt. Das ist natürlich der geringste Teil der Leute, die zu uns kommen, aber leider auch der Teil, der überrepräsentativ oft negativ in Erscheinung tritt. Und solange hier nicht rigoros gehandelt wird, sehe ich eine große Gefahr, dass die "Willkommenskultur" schnell kippen kann und rechte Rattenfänger leichtes Spiel haben. Die Medien und Politik schweigen dies Thema zwar ganz gut tot, aber gerade in Sozialen Medien brennt es und es fällt allgemein sehr schwer hier echte Nachrichten von Hoax zu unterscheiden und erfahrungsgemäß machen sich die wenigsten die Mühe und überprüfen die Glaubwürdigkeit bzw Herkunft einer Information, die wie wild geteilt wird.
Und ich bin ebenso, der festen Überzeugung, dass die wenigsten Menschen hier etwas dagegen haben, Menschen, die aus nachvollziehbaren Gründen aus ihrem Heimatland fliehen, zu helfen. Genauso spricht niemand jemanden, der in irgendeiner Form qualifiziert ist, das Recht hab hier sein Glück zu versuchen. Nur gehen diese Menschen in der Flut der Meldungen über die oben beschriebene Gruppe unter.
Ein persönlicher Einwurf: Ich finde es komisch, dass gerade die Leute, die oft und immer wieder negativ auffallen, immer bzw im Regelfall alleinreisende Männer im Alter zwischen 20 und 30 sind.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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