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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ironman 70.3 Rapperswil 2015
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Alt 09.06.2015, 08:40   #189
pk-zurich
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Registriert seit: 22.04.2010
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Beiträge: 675
Was für ein Rennen. Mit einer Sub5h kann ich nicht dienen, aber zumindest mit einer neuen persönlichen Rappi PB.

Klares Fazit - es war hart, es war schweisstreibend aber trotzdem wieder geil! Wer es einfach will soll Halma spielen.

Traditionell mag ich dieses Rennen nicht so wirklich. Ich weiss nicht warum, aber der Fakt spukt in meinem Kopf rum. Wahrscheinlich weil es bisher nie gut gelaufen ist. Diesen Spuk hatte ich darum auch den ganzen Tag im Kopf. Mit dieser Ablenkung ist es natürlich schwer die richtige Einstellung zum Rennen zu finden. Also von vorn:

Nach 2 Jahren Abstinenz war ich gespannt, wie es sich verändert hat. Neu Wechselzone - super ohne Sandboden, Wechselbeutel, neue finishline, veränderte Schwimmstrecke und ein wenig veränderte Laufstrecke. Unterm Strich alles positiv.

Pre-Race lief alles easy wie immer. Ist halt cool ein Rennen vor der Haustür zu haben ;-)

Am Race-Morgen war es eigentlich wie immer vor dem Rennen. Ein bisschen gespannt, ein bisschen nervös aber alles schon recht routiniert. Alle Vorbereitungen liefen problemlos. Magen war OK, Beine fühlten sich gut an, Kopf war wach. Also ab ins Wasser...

Der Schwimmstart ist ja in Rappi verglichen mit z.B. dem Landstart auf Mallorca ein Kindergeburtstag. Trotz alledem gabs Hauen und Stechen und nach 200m nen Tritt voll in die Fresse. Egal, kurz sortiert und geschüttelt und weiter geschwommen - zick zack und Schlangenlinien um andere herum. Ziemlich unruhig das Ganze bis zur Wendeboje. Der Rückweg lief dann endlich bestens. Ich hab meinen Rhytmus schnell wieder gefunden und konnte auch gut druck machen. Überholt hat mich keiner mehr, dafür kam viel von vorn entgegen - vor allem auch Badekappen aus meiner AK, welche mal wieder überzockt haben. Ziel war es sub 30min zu schwimmen (hat schon mehrfach geklappt) - leider wurden es nur 33min. Das Gehacke auf den ersten 100m war einfach zu kostspielig.

Egal, Haken dran, ab in T1.

Keine Ahnung was ich dort veranstaltet habe, aber 4:30min ist mir doch echt zu lang. Da muss ich noch einmal über die Bücher. Das ging ja auf Malle schneller und die Wechselzone ist um einiges länger.

Auf dem Rad wurde es dann spannend. Die Strecke ist ja nicht gerade Kindergeburtstag, zumindest nicht für mich der mit wenigen Lebenskilometern und Pässetouren ausgestattet ist. Von daher habe ich immer Respekt vor der Strecke.

Die ersten 10km bis Schmerikon liefen gefühlt nicht ganz so rund wie erhofft - wie gesagt "gefühlt". An den Bergen lief dann gefühlt noch weniger. Das zog sich eigentlich durch den ganzen Tag. Im Kopf spukte wieder einmal rum , dass ich das Rennen doch nicht mag. 2:45h wollte ich fahren, 1:24 waren es nach Runde 1. Da dachte ich schon - Mist, das wird nix, 2:50h wird es wohl werden. Cool war, Runde 2 war genauso schnell wie Runde 1 und ich bin nach 2:48h vom Rad gestiegen. Für mich in Rappi eine gute Zeit. Leider ist die Strecke nur 84.5km... Trotz alledem war das Gefühl eher nicht gut. ...das ändert sich aber nach dem Rennen...

In T2 wieder das selbe geeier wie in T1 - also auch da nochmal trainieren gehen.

Aufs laufen habe ich mich richtig gefreut, da ich in den letzten Wochen endlich das nötige Selbstvertrauen gefunden habe und es in allen Rennen und Trainings gut lief.

Wie immer in Rappi - nach 1km Seitenstechen. Keine Ahnung warum, aber es war wieder so. OK, diesmal direkt rechts raus, in den Busch, Blase leeren, kurz durchdehnen und strecken, tief atmen, ein bisschen den Brustkorb massieren und weiter gehts. Welch Wunder, nach 2-3min waren die Seitenstiche weg. Es lief, und es lief super. Ich hatte Spass, Kopf war top, Ernährung hat funktioniert. Somit war die Runde 1 auch nach 55min abgehakt. Etwas langsamer als erhofft, aber nach der harten Radstrecke verständlich. OK, weiter gehts. Auf Runde 2 wurde es spannend. Die Hitze hat schlagartig zugelegt und schlug sich auf meine Atmung. Da ich nicht mehr 100% normal atmen konnte, habe ich ein bisschen das Tempo gedrosselt. Die Beine waren immer noch gut dabei. Aber es wurde hart. Zum Glück hat es in Rappi viele Zuschauer, super Helfer und richtig viele Wasserstationen. Ich glaube ich habe gefühlte 500 Schwämme und Haufenweise Wasser verbraucht. Freunde an der Strecke haben mir immer wieder in den A... getreten weiter zu pushen. Wo ich zeitlich lag, wusste ich dann nicht mehr so genau. Egal, nach dem zweiten Mal Stairway to Heaven war klar es ist nicht mehr weit. Bei einigen Helfern habe ich mich noch bedankt unterwegs und schon kam das Ziel näher. Wie immer bei mir nen km vor dem Ziel - Schwämme aus dem Shirt raus, Reisverschluss zu, Sonnenbrille hoch - man will ja gut aussehen. Der Zieleinlauf war dann Genuss pur. Ich hatte das Glück das kein anderer zur gleichen Zeit auf der Finishline war und somit konnte ich es geniessen um für die Fotos gut auszuschauen und mit den Zuschauern ein bissen zu feiern.

Die Überraschung kam im Ziel. Klar war, das ich die angestrebte 5:15h verfehlt habe. Aber mit 5:23h war es dann mein schnellstes Rennen in Rappi (trotz verlängerter Strecke). Das war schon mal der erste Aufsteller. Später im Laufe des Nachmittags habe ich noch viel mit meiner Trainerin Lisbeth Kristensen gemailt, was mir geholfen hat das Rennen viel positiver zu sehen. Die Auswertung des Garmin hat dann noch gezeigt, das die auf dem Rad gefahrenen Watt genau am Limit waren was derzeit möglich ist und was ich hätte fahren sollen/können. Zitat von Lis: "If you feel shit - you ride at your limits..."! Wie Recht sie hatte.

Unterm Strich war es ein geiler Tag - hart aber cool. Die Location ist geil, die Stimmung war super. Es wird der Tag kommen, da komme ich wieder und dann rocke ich das Ding mit guten Gedanken!

See you again Rapperswil-Jona!

P.S. Wer immer an der Strecke war von Euch - danke fürs anfeuern. Keine Ahnung wer wer war und ob mich wer erkannt hat. Ich habe während dem Rennen nur einmal Felix W. gesehen und ihm ein Hopp Felix zugerufen (beim Laufen untem am See bei der Unterführung).
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2023: ich bin wieder da - nach 5 Jahren Sportpause wieder in Roth gefinisht. Dann gleich noch in Almere.

2024: Roth - I'll be back...
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