Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Diese wirklichkeitsfremde gutmenschen-Verurteilung der Radler durch die Trias erinnert mich irgendwie daran.
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Da gebe ich Dir vollkommen recht.
Ich hatte das vor drei, vier Jahren mal geschrieben, als es mit Nina Kraft, Zäck & Co. ein paar größere Dopingfälle gab:
Der Triathlon hat die Unschuldsvermutung verloren.
Dazu stehe ich zwar immer noch, aber meine zeitliche Einordnung ist aufgrund meines erst relativ kurzen praktischen "Aufenthalts" beim Triathlon seit 2002 nicht korrekt. Nach ein wenig intensiverer Beschäftigung mit der Triathlon-, Radsport-, Leichtathletik- und Sportgeschichte generell bin zu der Meinung gekommen, daß der Triathlonsport seine Unschuld bereits 1996/1997 verloren hat.
Dazu paßt auch ein Hinweis in der heutigen Süddeutschen, daß das Jahr 1997 DER Höhepunkt in Sachen EPO der ersten Generation gewesen sei. Wer da noch glaubt, daß all diese "Rekorde" sauber erbracht wurden, von Triathleten, die zu den Radteams der damaligen Zeit nur Trainingskontakt und sonst nichts hatten, und wer außerdem noch glaubt, daß in der Sportart Triathlon, die Summe der drei "berühmtesten" Doping-Disziplinen, keinerlei "Know-how-Transfer" aus diesen geflossen ist - der hat wahrlich eine wirklichkeitsfremde Sicht.
Insofern gilt meines Erachtens die grundsätzliche Vermutung, daß überall dort, wo Menschen sich sportlich betätigen,
- mit dem Ziel, sich selbst (oder ihrer Umwelt) etwas Besonderes beweisen zu wollen (= Amateur),
- oder mit dem Ziel, damit Geld (und Ruhm) verdienen zu können bzw. zu müssen (= Profi),
Manipulation - gleich welcher Art - als zusätzliche "Trainingsoption" in Betracht gezogen wird.
Ob diese Option gezogen wird, hängt wiederum von vielerlei Faktoren wie Erziehung, Ethik- und Moralverständnis, Abhängigkeiten etc. ab.
Wollte ich mal so geschwollen theoretisch ausdrücken....
Gruß: Michel