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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Wie aus einem Kredit über 13.000 € trotz Abzahlung 35.000 € werden
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Alt 14.04.2015, 10:08   #167
Jimmi
Szenekenner
 
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Registriert seit: 16.11.2006
Ort: Eisenach
Beiträge: 2.446
Ich oute mich mal. Ich bin Unternehmer. Jungunternehmer, wenn man so will, denn alle Kredite zum Aufbau der Firma laufen auf meinen Namen und tragen dummerweise meine damals noch jugendliche Unterschrift. Heute starte ich in der AK50.

Um einen Betrieb aus dem Boden zu stampfen bedarf es meist einiger Investitionen, sei es in Maschinen oder auch in Räumlichkeiten. Diese werden gerne, auch bei mir, durch langfristige Kredite dargestellt. Konkret reden wir jetzt mal beispielsweise von 1 Mio €. Das wurde zehn Jahre tilgungslos damals recht ok bei ca. 5,5 % stehen gelassen. Macht über 10 Jahre 550.000 € nur Zinsen. In dieser Zeit kann man dann einen Markt erobern und seinen Betrieb strukturieren, Erfolge und Niederlagen erleben und sich die ersten grauen Haare holen. So weit, so happy.

Danach geht’s 10 Jahre in die Tilgung, macht pro Jahr 100.000 € Rückzahlung (Tilgung) plus niedrigerer Zinssatz auf Restvaluta, sagen wie 2%, macht noch mal 100.000 € nur Zins. Zwischensumme: 650.000 € Gewinn für die Bank in 20 Jahren. Falls Unternehmer nicht vorher pleite.
Jetzt kommt langsam die Ernüchterung: Die Tilgung kann nicht gewinnmindernd geltend gemacht werden, sondern man tauscht hier ja Bargeld gegen Eigentum bzw. Rückzahlung der Darlehen. Bei der klassischen Form einer GmbH fallen allerdings auf Gewinne noch Steuern an. Wenn ich das mal mit roundabout 30% einstelle, muss meine GmbH dann jedes Jahr 130.000 € Gewinn ausweisen (plus die Zinsen erwirtschaften, die aber immerhin gewinnmindernd sind), nur um die Tilgung darstellen zu können. Da bleibt noch kein einziger Euro in der Kasse zurück! Andererseits haben aber die mit dem Kredit bezahlten Sachwerte vielleicht schon die eine oder andere Macke oder man will expandieren oder sich mal was schönes Gönnen. Oder es fällt mal ein Schuldner aus. Und dann gibt es sicher Mitbewerber, die noch nicht in der Tilgung sind, sondern nur Zinsen bezahlen und einem die Preise kaputtschießen.

Dann ist man irgendwann 20 Jahre älter und ein nervliches und körperliches Wrack, wenn man nicht gerade recht einfach gestrickt ist, eine solide Branche gewählt hat oder Triathlon macht.

Und zum Thema mit Wohneigentum reich zu werden: Wenn es so einfach ginge, würde es jeder machen. Keine meiner auf Kredit gekauften Eigentumswohnungen deckt über die Mieteinnahmen die Finanzierung. Dafür hat man jede Menge Arbeit mit Nebenkostenabrechnungen, Mietnomaden, defekten Spülkästen und nach 20 Jahren zu erneuernden Hausfassaden und Dächern.
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Keine Panik!
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