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Zitat von marc74
Der LTT zum Beispiel ist ein reines Zufallsprodukt. Wahnsinnig störanfällig mit sehr vielen falsch positiven Ergebnissen. Was bringt Dir ein Test, dem Du nicht trauen kannst. Und der LTT wurde bisher niemals in Studien einem Blindversuch unterzogen, bei dem beispielsweise Proben von 500 positiven und 500 negativen Personen verblindet werden. Einer solchen Überprüfung würde er auch nicht stand halten.
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Das wäre noch zu prüfen, da hast Du Recht. Die aktuell anerkannten Labortests wurden einer solchen Prüfung bei 384 Laboren in Deutschland unterzogen (P. Hunfeld). Ergebnis: beste Trefferquote (richtig positiv wie negativ) bei ca. 70 %, bei den meisten gar nur Warum soll ich diesen Tests mehr trauen? 30 - 40 %.
Dazu kommt daß diese Antikörper-Tests absolut nicht zwischen aktiven und ausgeheilten Infektionen unterscheiden können. Sie sind aber seit 30 Jahren standard, weil es damals nichts anderes gab. Übrigens, die Daten, welche Labore besser und schlechter abgeschnitten haben, dürfen nicht publiziert werden, da es geschäftsschädigend wäre. Auf die Frage, wie dann der Arzt wissen soll, worauf er vertrauen kann (bei Fortbildungsveranstaltung) war die Antwort: der aufgeweckte Patient wird es Ihnen schon sagen.
Fazit: es gibt keinen Test, dem man voll trauen kann, aber mehr verschiedene Tests können die Diagnose besser stützen oder entkräften.
Übrigens: mit dem LTT verdienen die Labore, nicht die Ärzte. Mit den Antikörpertests verdienen die Erfinder dieser Tests, die die Patente haben - und einige davon schreiben die aktuellen Leitlinien, die u.a. sagen, daß nur diese Tests valide sind....
Zitat:
Zitat von marc74
Ein Arzt sollte sich hier vor allem auf den hippokratischen Eid besinnen, der als oberstes Gebot fordert: Primum nihil nocere (vor allem nicht schaden).
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Eben. Jemanden, der unter Beschwerden leidet, nicht zu behandeln (wenn auch nur als Behandlungsversuch) verletzt für mich diese Forderung, besonders wenn die Folge des Nicht-Behandelns eine Progredienz der Erkrankung ist. Aber in Fortbildungsveranstaltungen wird leider eher erklärt, wie man den Borreliose-Patienten los wird, ohne ihn zu behandeln, und ohne juristisch belangbar zu sein.