Zitat:
Zitat von Acula
Zu was für einem Zeitpunkt in der WK Vorbereitung würdest du solche progressiven Läufe und TDLs denn machen? Man muss ja schon einen gewissen Grundlagen Unterbau dafür haben, nehme ich an.
Mit Zeitpunkt meine ich jetzt, ob du es zur konkreten Vorbereitung in den letzten Wochen vor dem Wettkampf einsetzt, oder eher schon 3-4 Monate vorher "langsam" damit anfängst.
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Das ist schon fast wie Campa oder Shimano.
Wo soll man da anfangen? Man kann natürlich sehr stark periodisieren. Hab ich auch mal gemacht, die Leistungsentwicklung war enorm!
Nun ist man aber ja ein Belohnungstier. Und bei so einer starken Focussierung auf einen speziellen Termin setzt man sich natürlich selber schon unter enormen Zugzwang.
Ich geh mal davon aus, dass jemand der Periodisiert auch ansonsten keinen Gefangen macht auf dem Weg. Das bedeutet, sowas fordert Opfer. Das erhöht den Druck dann nochmal.
Und wenn es dann am Tag X nicht klappt, dann ist im Zweifel 6 Monate Arbeit, Opfer Aufriss beim Teufel.
DAS ist ein Weg, den ich heute nicht mehr bereit bin zu gehen und den ich insgesamt für Freizeitsportler seeeehr kritisch sehe. Der führt dann im Zweifel bei Problemen auf dem Weg dazu wie auch immer nachzuhelfen, beim Rennen dann dazu (zB wenn man seinen Slot in der Radgruppe davon fahren sieht) selber auch zu betrügen (weil sonst ja das Ziel beim Teufel ist) und zu einem enormen Druck. Ich finde, dass man das speziell im Triathlon bei einigen auch merkt.
Ich persönlich habe also keine so stark periodisierenden Phasen, sondern eher Phasen, wo ich mal ein bisschen Abwechslung suche, wo ich es mit dem Training mal nicht so ernst nehme bei dem, was ich da grade so tue und wo ich mich dabei etwas treiben lasse. Wenn ich dann mal Bock auf 200km Gruppe hab, dann mach ich das, wenn ich mir mal 3h nen neuen Hausrundenrekord einschenken will mach ich das auch und wenn ich dann mal MTB fahr, dann eben das.
Dadurch hat man dann auch nicht so enorme Formschwankungen (vielleicht aber auch nicht den maximal möglichen Ausschlag nach oben).
Inzwischen weiß ich, dass ich mir 2x3 Wochen mit einer Woche Pause dazwischen und mit einer Woche zum tapern richtig auf die Fresse hauen kann, ohne dass ich dabei abbrech. Also zieh ich dann die Zügel an. Das ist dann die Phase, wo ich mir genauer überlege was ich mache und besonders auch wann und wo meine Kompromissbereitschaft extrem gering wird.
Für mich absolut unvorstellbar, wenn Leute 3 Monate vor einem Marathon zB ihre M-Tempo nichtmal über die Hälfte der Distanz rennen können.