Das ganze Wasser ist bereits vollgekotzt!
Unsere Rettungsschwimmer fragten nach mehr Brettern nach - sie konnten nicht allen geschwächten Sportlern ausreichend Platz mit den vorhandenen bieten.
Am Morgen sagten wir noch, dass es die leichtesten Bedingungen jemals in Wales werden. Am Abend mußten wir unsere Naivität korrigieren und verzeichneten mit über 12% die höchste Ausfallquote der gesamten UK-Ironman-Historie, doppelt so hoch wie in den Jahren zuvor!
Man sagte uns immer wieder - das ist der beste und härteste Ironman mit den verrücktesten Fans der Welt. Wir sagen zu Euch - Ihr seid die verrücktesten Athleten, die unsere Veranstaltung erst dazu gemacht haben!
Das waren in etwa die Aussagen, welche gestern vom Veranstalter zum Beginn der Awards Ceremony an die versammelten Finisher in sein Mikro gesprochen wurden.
Interessiert an dem Wochenende des Ironman Wales, dem härtesten und schönsten Ironman Europas, der bei uns Germanen weiterhin unter dem Radar abläuft?
Mickrige 26 Deutsche waren unter den 2086 Startern, die Punkt 6:30 Uhr den Marsch im Wetsuit quer durch Tenby zum North Beach antraten!
Dafür bekamen "wir" von den UK-Warriors gelegentlich ein wenig "Schadenfreude" serviert.
So wurde mein Finish recht blumig angekündigt und ich hörte noch die Worte des Sprechers "... Stefan from Doitschländ, welcome to the Finishline, you are an Ironman! And although you are a German you are not afraid of the water...".
Das ergab irgendwie keinen Sinn - wahrscheinlich war ich platt und verlustig des logischen Denkens, da mein Blut seit Stunden eben in den Waden und nicht im Gehirn rotierte.
Tina erklärte mir später, dass sich das Sprecherpaar der Finishline in Tenby ein wenig den Ball zuspielte und sich gehörig über die German "Superwaves" und "German cold Water at the Ironduathlon in Rügen - Doitschländ" lustig machten.
Raue See und kaltes Wasser - Bedingungen also, welche meiner Meinung nach in Tenby erst den Ausschlag dafür gaben, diesen verrückten Wettkampf überhaupt hier auszutragen...
Also Athleten, besser nicht zu lange in die Herbstdepression und den Winterschlaf abtauchen, denn gestern gerüchteköchelte es um die Stadtmauer Tenby's, dass 2015 die letzte, fünfte Auflage des IM Wales stattfinden könnte, bevor die Veranstaltung auch dort dem Kommerz und damit in eine größere, finanzstärkere Metropole wandern könnte.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, weiter geht's!
Tag 1, 13.09.2014
Mein Wales-Wochenende begann am Freitagabend, gegen 22 Uhr kamen wir in der Pension im Ortszentrum Tenbies an, um am kommenden Morgen mit folgendem Blick aus dem Fenster aufzuwachen...
tenby-b+b.jpg
South Beach und Wechselzone vor der Brust - was für eine tolle Überraschung, kurze Wege im wahrsten Wortsinn!
Der Samstag startete dann recht zackig - Rad aufbauen, halbe Stunde einrollen, Frühstück im B&B, Anmeldeunterlagen unterhalb unseres Fensters abholen, Rad und Laufschuhe bei dieser Gelegenheit gleich mit abgeben und dann nix wie weg mit dem Seat Leon, auf zum Pembrokeshire Coast Trail!
Was für eine atemberaubende Gegend und vor allem nach der langen Sitzanreise via PKW-Flieger-Mietwagen am Vortag ausreichend Bewegung und frische Luft zur Aktivierung der wabbeligen Gräten für die Action am Sonntag.
abgrund.jpg
bin wieder da.jpg
Auf der Rückfahrt sind wir dann noch "ausgehungert" zur "Pasta Party" in das Swanlake Inn, welches direkt an der IM-Radstrecke liegt.
pasta patr1.jpg
pasta patr.jpg
Und zurück in Tenby bin ich wie gewohnt noch 30 Minuten durch den nächtlichen Ort in Partystimmung getrabt.
Das Gefühl war super, jetzt konnte es losgehen!
Für die Statistiker noch ein paar Fakten - meine Taperwoche sah wie folgt aus:
Mo: 67km Tribike - Fahrtspiel
Di: 3.200m Schwimmen/65km Tribike (Hügelrunde)
Mi: 12km Fahrtspiel/3.200m Schwimmen
Do: 60km Rennrad+8km DL
Fr: 2.300m Schwimmen
Sa: 15km Einradeln/30' DL+Stretching+Steigerungen
So: Raceday