[bellamartha]

Erster Arbeitstag mit kurzen Haaren ist rum. Die meisten finden es gut, viele sehr gut, einzelne nicht gut.
Die ehrlichsten Rückmeldungen kann ich ja immer von meinen Patienten kriegen, die dank meist langjähriger Drogenabhängigkeit und dem daraus folgenden Aufenthalt in sehr rauen sozialen Gefügen meist jegliches Gespür für Höflichkeitsfloskeln verloren haben: Glück gehabt, sie haben's nicht verrissen.

Viele sagen, es macht mich jünger, nur meine Ätzkollegin E. sagte, es mache mich viel älter. Naja, zum Glück ist mir ihr Urteil scheißegal.

Trotzdem bin ich jetzt gerade nicht so glücklich. Bin aber auch sehr gestresst von einem anstrengenden Kliniktag und genervt, weil ein Patient, für den ich heute nach Speyer zu meinen Eltern fahre, um ihm ein Fahrrad zu schenken, das mein Vater abzugeben hat (er lebt eigentlich, wenn er nicht gerade nach einem Rückfall bei uns entgiftet, in einer sehr ländlichen Therapieeinrichtung und klagte, dass er ohne Rad da gar nicht wegkommt), jetzt auf einmal nicht mehr dahin zurück will. Toll. Echt ätzend! Hätte ich auch am WE im Altenheim arbeiten können und Geld verdienen können, anstatt 80 € Benzingeld zu investieren, um ihm ein Scheiß-Rad zu holen, das er jetzt vermutlich nicht braucht.

Ich denke, dass ich jetzt mal mit meinen Eltern telefoniere, um zu klären, ob es OK wäre, wenn ich jetzt so kurzfristig doch noch absage.

- So, Telefonat erledigt, meine Eltern sind nicht böse, wenn ich doch nicht komme. Ich habe jetzt also mindestens einen freien Tag. Rufe gleich mal im Altenheim an, ob die mich Sonntag noch brauchen.

Ätzender Tag!
Dafür versuche ich mit dem Liebsten, am WE ein Foto hinzubekommen, das mir so gut gefällt, dass ich euch die neue Frisur hier präsentieren kann. (Ich find' mich ja auf Fotos immer grauenhaft.)

Sorry fürs Rumgemeckere, aber wofür sind Freunde da?

J.