Zitat:
Zitat von MattF
Ja und auch nein das ist mir irgendwo zu negativ.
Klar geht es um Herrschaft, es geht aber auch darum ein Zusammenleben von Menschen überhaupt zu regeln.
Nehmen wir mal so einen Stamm 5000 vor Christus. Wie genau willst du jetzt dem einen Typen mit der dicken Keule erklären, dass er seinem Höhlennachbar nicht auf die Omme hauen darf um mit dessen Frau zu vögeln?
Es muss eine Instanz geben jenseits des reinen Recht des Stärkeren. Bzw. es hat sich heraus gestellt, dass eine Gruppe von Menschen letztlich erfolgreicher war, wenn sich die Einzlenen halt nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben, sondern wenn gewisse Regeln wie das Recht auf Eigentum auch dann eingehalten wurden, wenn der eine stärker war als der andere (REcht auf Eigentum bezieht sich jetzt nicht auf die Frau, die hat ja durchaus auch ein eigenes gebot :-) ).
Die 10 Gebote sind letztlich ein Gesetzbuch und eingehalten wird es, weil die Menschen daran geglaubt haben, dass das was Gott sagt richtig ist. Das hat letztlich Polizei eingespart. Wenn die Mehrzahl sich "freiwillig" an die Gesetze hält, dann braucht man weniger Polizei.
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Aber genau so hat Religion doch nie funktioniert.
Wenn man sich mal anschaut wie viele Kriege religiös motiviert waren in der Geschichte der Menschheit, dann stellt man fest, dass die schlimmsten Auswüchse der Mennscheitsgeschichte darstellt.
Aber soweit zurück muss man gar nicht gehen - auch heute sind die afrikansichen Staaten mit den schlimmsten Auswüchsen an sozialer und ökonomischer Ausgrenzung sowie dem meisten Hunger und Kriegen entweder 95-99%ig muslimisch oder christlich mit ganz starken, gläubigen Traditionen. Natürlich sind diese Entwicklungen nie monokausal, aber Religion ist einer der schlimmsten Trigger diesbezüglich.
Ich könnte jetzt noch mit der Aufjklärung als Ersatztreligionanfangen und dem was Horckheimer und Adorno "Kulturindustrie" nennen, aber das würde vermutlich an dieser Stelle zu weit führen.
