gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Triathlon Coaching
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Das Mädchen und Nopogobiker tun es schon wieder
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 15.07.2014, 10:30   #537
Nopogobiker
Szenekenner
 
Benutzerbild von Nopogobiker
 
Registriert seit: 07.11.2006
Ort: Frankfurt
Beiträge: 1.916
Mein Wechsel zum Rad scheint dann nicht ganz so schlechtgewesen zu sein, habe ich doch alleine dabei über zehn Plätze gut gemacht, dabei fand ich mich elend langsam: zweites Unterhemd an, Armlinge, Knielinge, Trikot, Weste, Socken, Kopftuch, Helm, Brille, Handschuhe, Startnummer und endlich ab. Das Trikot hing mir fast bis in die Knie da ich doch recht viel dabei hatte: 3 Gelflaschen, 2 Riegel, 3 CO2 Patronen und noch eine Regenjacke. Dazu zwei Reifen am Sattel – da konnte doch eigentlich nichts passieren. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich auch noch in die beiden Beutel für die Eigenverpflegung je einen Reifen gepackt – hier konnte man das machen, da man die Beutel wieder zurück bekam – eine logistische Meisterleistung, die die Veranstalter auf Hawaii ja nicht hinbekommen.


Beim Aufsteigen rief mir das Mädchen dann zu, dass ich auf Position 12 liege. Cool das klang doch gut. Auf der Wettkampfbesprechung hatten sie uns gesagt, man sollte sich bis Gesse bei km 140 schonen, da man sonst auf den restlichen 60 km richtig leiden müsse. Dieser Rat war aber vergessen, sobald ich auf dem Rad saß. Also los, wie immer und schon auf der Zufahrt zur Wechselzone hatte ich die ersten drei eingeholt, die noch gar nicht richtig losgefahren waren.
Der erste Berg bescherte mir dann die nächsten Opfer und zwei weitere vor dem ersten Col. Die erste Abfahrt bin ich dann doch etwas mit Hirn gefahren, hier lag doch noch etwas Schotter, den größten Teil hatten sie aber sauber gefegt, so dass man ganz gut fahren konnte. Zuschauer gab es hier noch keine, wobei die Straßen generell so leer waren, das habe ich noch nie erlebt. Auch im Training sind mir kaum Autos begegnet – undglaublich schön. Nach der ersten Abfahrt kommt dann ein richtig fieses Stück: ca. 10km Anstieg mir Gegenwind – oder besser Gegensturm. Also klein gemacht auf dem Rad und rauf. Bis zum nächsten Col hatte ich einen weiteren Fahrer eingeholt und zwei weitere direkt vor mir. Runter ging es wieder fix nach Matemale und vorbei am Mädchen, das mir den Abstand zu ersten durchgab – noch 5 Minuten.
Die beiden Kollegen vor mir konnte mir dann auf dem wohl einzigen Flachstück schnappen, und weiter ging es nach Querigut und Carcanciere (ich hoffe mal, das ist nun richtig geschrieben). Hier geht es tendenziell bergab, eigentlich eine gute Sache, aber man hat immer in Hinterkopf, dass man den Mist ganz am Ende wieder rauf muss – der See liegt auf ca. 1500 Meter Höhe....



Schließlich geht es dann wieder aufwärts zum höchsten Punkt des Kurses. Auch dieser Anstieg hat ca. 10km. Hier war es dann so weit, der bis dahin Führende stand förmlich am Berg. Also vorbei und mit Begleitung weiter – immer hinter dem Führungsmotorrad her und begleitet vom Organisator, der mir die Abstände regelmäßig durchgab. Das motivierte natürlich ungemein, zumal der Abstand wuchs. Bis zum Gipfel waren es 2 Minuten. Ok, mein Plan war ja auch, bis zum Wechsel mindestens 20 Minuten auf Alexandre zu haben, sonst war mir klar, dass der mich in Grund und Boden läuft.
Oben auf dem Gipfel dann: Nebel, aber richtig. In der Abfahrt sah man teilweise kaum 10 Meter weit und zu nieseln begann es auch noch. Glücklicherweise ist die Abfahrt nicht ganz so schnell wie bspw. beim Swissman. Es hat hier viel mehr Kurven und vor allem viel mehr Schlaglöcher. Überhaupt die Strecke: wunderschöne kleine Straßen aber extrem technisch: es gibt eigentlich keinen Abschnitt, in dem man sich erholen kann: entweder geht es bergauf oder so technisch bergab, dass man volle Konzentration braucht, um einigermaßen fix die Berge wieder runter zu kommen. Die neuen reifen führen wie eine Eins, herrlich geschmeidig und perfekter Halt. Da hatten sich die Unsummen und die Warterei gelohnt.
Während des nächsten Anstiegs regnete es weiter, aber es war glücklicherweise so warm, dass ich auf die Regenjacke verzichten konnte. Die habe ich eigentlich den ganzen Tag spazieren getragen. Oben am nächsten Col war der Abstand dann schon 3 Minuten und ich fühlte mich noch gut. So konnte es doch weiter gehen. Nach diesem Col geht es wellig weiter, mal schneller, mal langsamer. Schließlich kam wieder eine schöne lange Abfahrt nach Gesse wo es den nächsten Verpflegungsbeutel gab. Nun glat es noch 60km zu fahren. Die Uhr zeigte schon über 5 Stunden auf dem Rad – normalerweise würde nun das Laufen anstehen, hier gab es aber noch ca. 2000hm zu fahren. Nach Gesse geht es mal wieder .... bergauf und das wieder richtig. Hier wurde es sogar dann sogar mal warm und die Sonne kam durch. Dafür auch wieder der Wind – so ging es mit teilweise nur noch 11km/h bergauf. Ich dachte schon, das war es, gleich haben sie dich, doch dann sage mir der Organisator: 5 Minuten. Cool, die litten also noch mehr als ich da hinten. Wieder eine wunderschöne technische Abfahrt zurück ins Tal um dann in den nächsten Anstieg nach Querigut zurück zu klettern. Hier konnte ich dann sogar die ersten Fahrer der Mitteldistanz überholen, die noch unterwegs waren. Ab Querigut sind es dann noch ca. 20km, die war ich im Training in 50 Minuten gefahren. Nun dauerte es etwas länger doch dann war es endlich so weit: die Abzweigung richtung T2 und die Uhr zeigte 7:45. Ok, langsamer als der schnellste im letzten Jahr und der Vorsprung war auch nur 7:30. Das würde nicht reichen gegen Alexandre, aber egal. Nur noch das letzte Stück über eine Straße die eigentlich nur aus Flicken besteht. Da ist auch nix mehr mit Schlaglöcher umfahren. War jetzt auch egal, die Reifen hatten bis hierher gehalten und würden auch das überstehen.



So konnte ich dann als erster in die Wechselzone laufen und gefilmt von den Medien auf die Laufstrecke wechseln. Schrecklich, wenn man beim Wechsel gefilmt wird und nicht in die Socken kommt....

Nopogobiker
__________________
Mein Blog...

"one should only swim in order to prevent drowning"
Nopogobiker ist offline   Mit Zitat antworten