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nachdem es in diesem Topic ja einigermaßen ruhig geworden ist, sicherlich aber weiterhin viele Atlethen mit dem Fersensporn kämpfen, möchte ich nun kurz meine Fersensporn-Krankengeschichte erläutern:
Ich laufe seit rund 12 Jahren, davon die letzten 5 Jahre Triathlon. Hauptsächlich Halbmarathon / Mitteldistanz.
März 2013 leider die Diagnose doppelseitiger Fersensporn, nachdem ich einen 5km Tempotestlauf wegen starken Schmerzen abbrechen musste. Davor hatte ich schon gelegenlich leichte Schmerzen, es war aber aushaltbar und ich habe es verdrängt.
Schade war, dass ich gerade an meiner persönlichen Halbmarathonbestzeit (~ 1:35h) kratzte und nun pausieren musste.
Die erste Woche musste ich sogar auf der Arbeit humpeln, so stark waren die Schmerzen. Laufen war für mich erstmal nicht mehr vorstellbar.
Über den Arzt und die Diagnose ging es eigentlich sofort zu Einlagen und der Aussage, erstmal pausieren, dann langsam wieder mit Einlagen anfangen. Nach rund 2 Monaten Pause probierte ich wieder lockere Läufe mit Einlagen, jedoch kamen die Schmerzen wieder, je länger der Lauf des stärker.
Mehr als 6-8km in lockerem Tempo gingen nicht 1-2x pro Woche.
Damit war natürlich nicht an alte Umfänge und Zeiten zu denken.
Etwa im Sommer 2013 holte ich mir eine weitere Meinung ein, die für mich plausibel klang: "Einlagen unterstützen zwar den Fuss, aber die Fussmuskeln verkümmern umso mehr. Probiere es doch mit Dehnungsübungen, Fuss-/Muskelkräftigungsübungen und Barfusslaufen". Dieser Ansatz klang für mich logisch, und ich versuchte mich daran.
Seither: Dehnungsübungen für Fuss und Waden, Triggerpoint zur Massage / Entspannung, Wechsel auf Schuhe mit kaum Dämpfung (Nike Free und Saucony Type Grid A4), gelegentlich Barfusslaufen und Stabi/Rumpf/Beinachsenstabilitätsübungen.
Inzwischen kann ich bis 20km locker Laufen ohne weitere Probleme. So werde ich jetzt neben Umfängen auch wieder das Tempo steigern und schauen, wie ich das verkrafte. Der Fersensporn ist allerdings nicht komplett verschwunden. Gelegentlich spüre ich ein leichtes Ziehen, allerdings kann man nicht von Schmerz sprechen. Auch mein "Therapeut" meinte, konventionell behandelt, wird einen der Sporn möglicherweise sehr lange begleiten, jedoch oft ohne wirkliche Schmerzen.
Ich persönlich bin bisher sehr zufrieden mit der "konventionellen" Behandlung ohne Operation / Stosswelle / Cortison oder ähnliches. Allerdings wurde ja bereits erwähnt, dass diese Erkrankung sehr individuell ist.
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