1. Teil
Tag 1 Flug Hannover - Toulouse war völlig unspektakulär. Sogar meine Radtasche kam unbeschädigt und schnell am Oversize-Band raus. Der Weg zum Hotel sollte recht kurz sein, nur hatte ich den Ausdruck zu hause gelassen und wußte nur die ungefähre Richtung. Das Rad hab ich aus der Tasche genommen, kann ja schliesslich selber laufen.
Schweiss überströmt kam ich dann nach einigen Umwegen im Hotel an, umziehen und gleich wieder zurück zum Flughafen den kürzesten Weg suchen und merken für den Rückflug.
Mit dem Bus gings dann nach Downtown Toulouse. Ne lustig quierlige Stadt ohne viel Touri-Kram.
Tag 2 Toulouse - Hendaye. Morgens beim Frühstück guggte ich schon mal nach potentiellen Mitstreitern. Einige waren schnell ausgemacht. Finisher-Shirts von Radrennen machten es einfach, sie bekamen aufgrund ihres Auftretens den Spitznamen Hot Shit New York. Die Überraschung kam aus Schottland: Karierte Bermuda-Shorts und kalkweisse Storchenbeine, Greg outete sich als Mitstreiter, sowie sein Kindergartenfreund Alan. Ein Ehepaar aus Toronto war noch mit von der Partie.
Um 10:00 Uhr rollten zwei Vans mit Hänger auf den Parkplatz. Wir verteilten uns auf beide Vehikel und sammelten unterwegs noch mehr Hot Shit und zwei Californian Girls ein bzw einen Engländer, zwei Australier und trafen in Hendaye auf drei weitere Kanadier.
Pause in Pau beim Denkmal
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Nachdem die Räder zusammengeschraubt waren, eierten wir etwas durch Hendaye und suchten den Strand.
Mr Jones ist aufgeregt vor seiner ersten Traverse
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Auf dem Rückweg kam es in einem Kreisel auf einer fetten Ölspur zu einigen Stürzen, die LKWs brausten in cm Abständen an uns vorbei, das war etwas beängstigend, aber niemandem ist ernsthaft etwas passiert.
Tag 3 ging es endlich los von Hendaye nach Lurbe Saint Chateau 156 km, 2200 hm. Die Längste Etappe, aber auch relativ leicht nur mit einigen rollenden Hügeln. Erst rollten wir zu Strand zum gemeinsamen Foto, dann sollten wir ruhig los rollen, aber es ging gleich unrhythmisch los, so dass ich mich recht früh aus der Gruppe raus fallen lies und meinen Stiefel fahren konnte. Ich hatte die GPS-Tracks auf meinem eTrex, ausserdem gab es Pfeile auf der Strasse, und hatten wir eine Mappe mit Karten für den jeweiligen Tag bekommen. Eigentlich konnte man sich nicht verfahren, eigentlich ... Wäre da nicht Rob gewesen, der ältere Australier, der ein absolut hoffnungsloser Fall war, was die Wegfindung anging. Nach dem letzten Kaffeestop fuhr ich mit ihm zusammen und wunderte mich immer wieder wie er es schaffte trotz der bereits erwähnten Navigationshilfen falsch abzubiegen (ausser wenn ich vor fuhr, da konnte er hinterher fahren). Ich versuchte rauszufinden, was bei ihm verknotet war. Er meinte nur " Just don't try to look into my head". Am Hügelende wartete ich auf ihn und selbst bergab war ich schneller als er, aber es sollte ja eh ein lockerer Tag werden, von daher war es OK. Er erzählte mir er sei Fan von Schalke 04, das wiederum fand ich lustig und erklärte vielleicht auch einiges
Da wollen wir hin
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Da kommen wir her
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Ein ernsthafter Hügel
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