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Alt 16.06.2014, 01:08   #1099
Sense-
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Challenge Kraichgau #2

Ich reihte mich in 3. Reihe ein und war nun vollkommen „Race ready“. Und dann ging es auch schon los. Die ersten 300m etwas Gedränge, aber alles im Rahmen. Trotzdem kam ich erst nach ca. der Hälfte der Strecke in einen guten Rhythmus, bei dem sich die erste Disziplin druckvoll anfühlte. Der innere Plan sah eine Zeit von 29-30min vor. Als ich wieder Land unter den Füßen hatte zeigte die Uhr 29:57 und 2,02 Kilometer. Ein Auftakt nach Maß und jetzt sollte es erst so richtig losgehen. Volles Rohr durch das Land der 1000. Hügel brettern. Der Wechsel ging auch flott und schon war ich auf der Straße. Die ersten 10km gehen erst mal Topfeben. Hier nur nicht überzocken war die Devise, was mir Dank Leistungsmessgerät bestens gelang. 260 Watt hatte ich mir für die Radstrecke vorgenommen. Und auch genau diese fuhr ich auf diesem Stück. Viele Athleten flogen regelrecht an mir vorbei. Aber ich war mir sicher, die meisten schon früher oder später wiederzusehen. Dann übersah ich aber ein kleines Schlagloch, was den Ausgang des Rennens maßgeblich beeinflussen sollte. Aber zunächst lief noch alles rund. Danach folgte der 10km lange Anstieg zum Schindelberg. Und dort macht es sich zum ersten Mal bemerkbar. Sobald es den Berg hoch ging und ich kleine Gänge getreten habe schleifte mein Hinterrad ruckartig an der Bremse. Ich hatte mir wohl einen leichten Seitenschlag eingefangen und da das Zipp Aerowheel sehr breit ist und es kaum Abstand zu den Bremsen gibt schleifte es dort nun bei jeder Umdrehung. Und somit war der Plan den Anstieg mit maximal 280-300W hochzufahren auch dahin. Ich musste immer über 350W treten um überhaupt einigermaßen hochzukommen. Die anderen fuhren da natürlich locker flockig an mir vorbei. Endlich oben angekommen bin ich kurz stehengeblieben. Da die Bremsen aber voll in die Ketenstreben integriert sind keine Chance diese zu öffnen. Ich bin dann erst mal weiter in die Abfahrt und wollte die Sache überdenken. Dort merkte ich aber kein Schleifen oder sonstiges. Also entweder merkt man es bei höherem Tempo nicht oder es war wirklich nur bei langsamen Geschwindigkeiten in niedrigen Gängen. Ich ärgerte mich maßlos und sah schon das ganze Rennen an mir vorbeiziehen. Aber aufgeben ist nicht. Die Lage also abgehagt und das Beste draus gemacht. Meine Wattwerte konnte ich sehr konstant treten, nur an den Anstiegen musste ich voll reinhalten und mit 350-400W fahren. Dass das natürlich nicht optimal und ökonomisch ist, dass dürfte jedem klar sein. Um nicht total zu überzocken ging ich es in den abschüssigen Teilen lockerer als geplant an. Es war zwar kräftezehrend, aber irgendwie kam ich doch vorwärts. Nach Km 45 ging es dann grob wieder zurück Richtung T2. Auf diesen Abschnitt freute ich mich besonders. Die Anstiege sind etwas flacher und es ist bestens zum drücken geeignet. Nur hier kam dann zu allem Übel der Wind von Frontal vorne. Also wieder nichts mit Tempo machen. So hangelte ich mich Kilometer zu Kilometer weiter. Es gab dazu noch die vielen Ortsdurchrfahrten mit 90° Kurven. Aufgrund meines Problems konnte Ich kein Wiegetritt fahren, was also an diesen Stellen auch noch mal doppelt Zeit kostete. Das Schlimmste kommt aber natürlich immer zum Schluss. Hier in Form vom Eichelberg und Schindelberg. Wenn man eh schon am Ende bei Km 75 etwas Kraftlos ist und dann gefühlt das Doppelte leisten muss um hoch zu kommen, dann ist das richtig hart. So fingen ab KM 80 die Oberschenkel das Krampfen an. Ich schieb das einfach mal auf die höchst ineffektive Fahrweise die ich an den Tag legen musste.
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Die letzten 10 Kilometer ging es dann bergab Richtung T2. Hier konnte ich dann noch mal etwas die Beine schonen. Nach enttäuschenden 2:34h stellte ich mein Rad ab. Mein Leistungsziel hatte ich mit 260Watt genau erreicht (279W NP). Nur es ging leider der ein oder andere km/h verloren an die Bremsen. Aber wie oben schon gesagt, aufgeben gibt’s nicht.
Also voller Elan aus der Wechselzone gestürmt um Tagesziel 3 zu erreichen: Den abschließenden Halbmarathon in 4:00min/km Tempo zu laufen.
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Gar nicht so leicht nach dem harten Radfahren und bei dieser Strecke. Es warteten einige Anstiege und fiese Rampen, die gefühlt jede Runde steiler wurden. Ich konnte hier noch mal richtig Plätze gut machen. Immer auf Messers Schneide, einerseits das Tempo hochhalten, andererseits das Risiko, dass die krampfenden Oberschenkel vollkommen dichtmachen. Die Kilometer verflogen und ich konnte das Tempo halten. Bis Kilometer 16 genau im Zielbereich. Aber dann lies die Kraft so langsam nach und ich schleppte mich mit den letzten Körnern zwischen 4:15-4:20min/km Richtung Ziel.
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