Revanche geglückt und dennoch gelbe Karte abgeholt!
Wie das geht?
Ganz einfach!
Nach der Schlappe von gestern, als mein körpereigener Timer seine Herrentagsruhe nachholte und ich mit kurz vor halb Sex ja erst zu einer Zeit auf's Rad kam, zu der der gemeine Schichter der Region bereits dem zweiten Frühstück entgegenhechelt, war heute wieder Business as usual, 4:40 Uhr auf's Rad und kurz nach 9 Uhr wieder runter, 135km via 3Weiberner und Bärwalder See, das Lausitzer Meer volle Pulle umrundet (23km all out) , am Ende auf der letzten Rille noch ein paar Wellen hoch - zur Simulation der Hügel in Bolton und Tenby auf dem großen Blatt (am Anfang) bzw. dem kleinen Blatt&Wiegetritt&Lenkerverbeissen (am Ende)!
Fertsch im doppelten Sinne, nämlich mit der Runde und am Ende der Kräfte!
Das "Lausitzer" Meer oder wie auch immer, Hauptsache 23km feinster Bitumen im Kreis und gegen 06:30 Uhr auch garantiert ohne Fremdkörper auf Rollen, zu Fuß, mit Stöcken oder sonstwie störend auf der 3m breiten Speedlane - ab 7:30 Uhr können die dort Jahrmarkt feiern oder Radieschen säen, da ist die Messe gelesen, vorher aber: BAHNE FREI für das Höllenbike!
radreunde_heute.jpg
Ich kann mir heute noch gar nicht vorstellen, in ein paar Wochen noch 50km länger auf der Mühle zu sitzen, bin groggy, platt, K.O.
Und die gelbe Karte gab's von meiner Heimmannschaft, da ich erst 09:10 Uhr die Treppe aus dem Keller zur Küche hoch gekrabbelt kam - 10 Minuten über dem Limit, dem Cut Off, der Deadline. Unverzeihlich!
Die Bande hatte Hunger und machte mir glaubhaft deutlich, dass sie keine 60 Sekunden länger mit dem Futtern auf mich gewartet hätten.
Somit ist das Revier für morgen abgesteckt, 09:00 Uhr ist nicht verhandelbar!!!
Also muß ich morgen dann noch 15 Minuten eher los als heute und die ersten 5km auf Schleichwegen und kleinen Sträßchen im Halbdunkel herumirren, bevor es dann zum Geierswalder See geht, dort 2x rum (2x 21km) mit 5 Minuten locker dazwischen und am Ende... na klar, erneut ein paar Wellen mit vollstem Körpereinsatz bis zum Schieben hoch.
Das Revier für morgen präsentiert sich wie folgt:
Seenrunde.jpg
Ich bin ein Verfechter der Maggath'schen Trainingslehre "Qualität kommt von Quälen!".
Und Seen mit supergeilen, verkehrsfreien Timetrialrunden drumrum gibt's in der Region noch viele, ich hoffe, mir reicht die Zeit und vor allem die Kraft bis Bolton noch aus, da jede Pfütze ein paar Mal volle Lotte zu umrunden...
Seenrunde2.jpg
Jetzt steht Hauskram an und wenn später das Sandmännchen über den Bildschirm marschiert, düse ich erneut in meinen Steinbruch, gestern waren es keine 15°C im Wasser und nach 2.800 m war absolut Sense, denn das Ding ist bis zu 40 m tief und bei Fußkrämpfen vor Kälte und 100 m weg von jedwedem Ufer mutterseelenallein - da muß auch ein Ironman die Prioritäten des Tages neu ordnen und das angestrebte Ziel 3km auf später verschieben.
Und später ist also heute abend, dann starte ich einen neuen Versuch - und viel wärmer wird die Pfütze in Bolton und erst recht bei dem IM kurz vor Weihnachten in Wales auch nicht werden.
Rock On!