Irgendwann kam dann der Wake up call. Ich stürmte als erste aufs Klo, damit ich gar nicht erst kalt wurde. Schnell in den Anzug und schon mal mit Hundefütterung beginnen.
Zum Glück haben sie sich bewegt, sonst hätten wir manche kaum gefunden.
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Dann kam unser Frühstück. Schlitten raus fahren in die Fahrtrichtung, Eisäxte in den Schnee hauen, um dann später die Leithündinnen festzumachen (was mir nicht richtig gelungen ist und weitreichende Folgen haben wird), Zelte abbauen, Hundegeschirre anlegen, und dann frisch erholte Hunde zum Schlitten schleppen. Meine Leithundbesetzung hatte sich im Laufe des gestrigen Tages geändert. Senna ging in ein anderes Gespann, Möj, ging nach vorne und ein Hund, der Ruger, aus einem anderen Gespann kam in die 2. Reihe. Man soll seine Hunde immer im Blick behalten bekamen wir mehr als einmal erzählt, beim Laufen, bei der Pause und in der Zeit wo sie noch am Schlitten sind und die Line gesetzt wird. Gut. Nun wars weiss, ich war komplett orientierunglos. Wenn die Schlitten nicht sichtbar waren, wußte ich nicht, wohin ich mich drehen sollte. Zum Glück bellten die Hunde. Ich war mit Line ausbuddeln beschäftigt als ich einen Schrei hörte, erst weiblich, dann männlich. Ich erkannte meinen Namen und "rannte" zum Schlitten. Meine neue Leithündin war läufig und war grad dabei sich mit Ruger zu paaren. Sie hatte die Axt vore raus gerissen und war nach hinten gesprungen. Mit der 2. Hündin. Nun durfte ich lange Zeit im Schnee hocken und die beiden festhalten, die anderen Hunde abwehren, damit die beiden sich paaren konnten. Naja, passiert halt wenn läufige Hündinnen mit im Gespann sind. Möj wird ihre Sprößlinge zur Welt bringen. Das hat ein Anruf auf dem dog yard ergeben. Die Anlagen der beiden Eltern wären gut. Andernfalls wäre ein Snowmobil mit der Spritze danach vorbei gekommen.
Dann passierte mir das zweite Missgeschick. Weil die Brille immer beschlägt bei soviel Aktivität, hab ich beschlossen, erst auf dem Schlitten die Brille aufzusetzen. Leider saß sie beim Start noch nicht richtig, so dass sie in den Schnee fiel. Stop schreien, Anker werfen, ging noch ganz gut, die Brille aufheben auch, aber ich hab den Anker im Schnee nicht wieder gefunden, nur das Seil. Ich wollte am Seil lang zum Anker fingern, als die Hunde zur Seite drehten und mir der Schlitten über die Hand fuhr. Zum Glück ist Schnee weich, und die Finger nur wenig blau und dick. Als dann alles sortiert war versanken wir für viele Stunden im Weiß.
Im Gegensatz zum ersten Tag hatten wir einige Hubbel zu bewältigen und meinen 2. Sturz. Theres erklärte vorher noch wie wir fahren sollten. Allerdings wußte sie nicht, dass bei dem steilen Anstieg und der folgenden 90° Kurve ein fette Eisplatte lag. Ich renn also mit meinem Gespann hoch, sie rennen amäusseren Rand der Kurve lang, aber ich hab keine Chance mehr den Schlitten auf dem Schnee zu halten, rechts gehts steil runter. Naja, es ist nicht schwer zu erraten was passiert ist.
Irgendwo gings auch steil runter, bremsen half nicht und der Schlitten wurde schneller als die Hunde laufen konnten und ich kam in die Querdrift, das war auch gut für nen Adrenalinschub. Man freut sich, wenn man alles überstanden hat.
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Lunch machten wir in einer russischen Hütte, die recht gemütlich war und auch über ein Gästebuch verfügte. Nur die Treppe hing halb in der Luft, so dass man dort akrobatische Einlagen mit Seil einlegen mußte, um hoch zukommen.
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