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Alt 01.04.2014, 12:45   #564
Duafüxin
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.06.2007
Beiträge: 7.066
Freitag war mal wieder Freutag. Es ging nach Belgien, hoffnungsfroh blickte ich auf Schlamm, lag doch am vorherigen WE noch etwas Schnee im Venn.
Gleichzeitig bekam ich aber mit, dass die roten Fahnen im Venn gehißt worden waren, was heissen soll, dass man die Holzstege im Moor nicht betreten darf, weil das Moor zu trocken ist.
Aber erstmal Freitag, der Shoppingtag. Ein kurzer Blick ins Globetrotter Outlet in BN, um noch ein paar wichtige Kleinigkeiten fürs Trainingslager in Lappland zu erstehen.
Ha, und was gab es da? Inov8 en Masse. Und gleich wieder zugeschlagen. Der Trailroc ist der perfekte Schuh für den unschlammigen Deister, also gleich noch mal ein paar in unterschiedlichen Gewichts- und Geschlechtsklassen auf Halde gekauft.
Und nen Terrafly (Inov8) und nen Helios von La Sportiva.
Und in BN war es so warm und so grün und es blühte. Und meine Allergie freute sich. Innerhalb weniger Stunden Aufenthalt in BN und SU gings rapide bergab mit meinem Wohlbefinden.
Aber wir fuhren ja ins Venn, da war es etwas frischer, die Vegetationsperiode hinkt da etwas hinterher, aber der Tag war gelaufen. Um 20:00 ins Bett und nach 12 Stunden Tiefschlaf war ich wieder frisch und munter.
Um 9:00 gabs Frühstück, um 10:30 machten wir uns auf den Weg nach Spa zum Decathlon Crêtes de Spa. Den Traillauf hatte ich mir letztes Jahr im September ausgesucht, direkt nach meinem Lieblingslauf in Xhoffraix. Eigentlich hätte ich die 55 km (2000 hm) laufen wollen, was aber durch die lange Laufabstinenz zu einem sehr abenteuerlichen Unterfangen geworden wäre.
Nun hab ich wieder die kürzere Distanz, die 21 km mit 600 hm, gewählt.
Schon auf der HP war ersichtlich, dass dieser Lauf wesentlich größer ist als der TdHF. Die Tagesmeldung für den 55er war nicht mehr möglich (wie sonst immer in den letzten Jahren). Zum Glück konnte ich den 21er noch nachmelden. Hier waren ca 2200 Starter gemeldet. Hammer!
Nun wartete ich also in glühender Hitze, inzwischen waren auch hier die 22°C erreicht, auf den Start. Das Warmlaufen ging gar nicht gut. Plötzliche Temperaturanstiege sind nix für mich, ausserdem fühlte sich mein Schädel immer noch so an, als wenn jemand drauf gekloppt hätte. Zur Not geh ich halt wandern, dachte ich, ist ja nette Landschaft und andere wandern bestimmt auch.
Also sortierte ich mich recht weit hinten ein, nachdem ich die flotten Jungs und Mädels aus der extra Startbox begutachtet habe. Das waren die, die extra Startnummern mit extra Vermerk hatten. Der Startschuss fiel und wir standen und standen. Um mich rum war zahlreiches Geplauder als wenn nix gewesen wäre. Nach ca 5 Minuten setzen sich dann meine Nachbarn in Bewegung und ich zuckelte mit. Der erste km mit 4:27 min/km. Naja, ging ja auch bergab. Durch die Strassen von Spa in praller Sonne, der Puls war im GA1-Bereich und das war auch gut so. Es kamen ja noch Hubbel. Nach 5 km auf Asphalt im 5er Schnitt kam dann auch der erste Hügel. Ich war eine der ersten die anfing zu gehen, aber dafür auch eine der ersten, die oben als es flacher wurde, wieder anfing zu laufen. Hier kam so langsam ein Rhythmus in die Geschichte. Ich hätte nicht schneller und auch nicht langsamer gekonnt. So konnte ich es laufen lassen. Und da stiess ich auf ein Pack Herren in Blau, die sich benahmen wie Rugbyspieler (und auch so aussahen). Es folgten kleine Bergabpassagen, wo die Herren meinten, sie müßten aufgrund ihrer Masse alles niederwalzen. Es war trailig, matschig, steinig und lockerflockig wollte ich an den Jungs vorbei ziehen, keine Chance, immer wenn ich ansetzte, machten die den Weg dicht. Wat soll ich mich da aufregen, hinten raus kackt die Ente und die Jungs sind bei der Technik schon am nächsten Anstieg weg. Der Anstieg kam, die Jungs drehten nochmal richtig auf, nur um oben stehen zu bleiben und nach Luft zu japsen. Dann lief ich immer mit Natalie zusammen, sie lief bergauf nur nen Tuck schneller als ich ging, oben holte ich sie immer wieder ein, bergab waren wir fast gleich und so gings die ganze Zeit bis km 12. Bis km 9 hatte ich noch nen 5er Schnitt, auf den ich sehr stolz war, weil ich im Training nie so "schnell" gelaufen bin. Ich wußte aber auch, dass sich das spätestens am Skihügel ändern sollte. Dieser war ein 675 m langer Hot Spot, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Sonne knallte, die Belgier tobten, nur sehr wenige in meiner Leistungsklasse liefen. Zwei Holländer versuchten es mit laufen, wobei der eine den anderen immer mit Sprüchen wie "Nur Mädchen gehen hier hoch" aufzumuntern versuchte. Dummerweise hatten beide ihre Namen hinten auf den Shirts Bart und Marten, ha, die merk ich mir wollen wir ja mal sehen. Selbst wenn ich nicht schnell kann, euch krieg ich. Prima Motivation sowas, plus Natalie in ihrem pinkfarbenen Laufröckchen. Wo es hoch geht, gehts auch runter. Zunächst war es noch die Angstdisziplin, da ich nicht wußte wie der rechte Fuß drauf ist, aber nach dem ersten Downhill schien alles gut, also wollte ich hier mal richtig rollen lassen. Mir war vollkommen klar, dass dies in die Hose gehen wird, weil noch ein kleinerer Anstieg zum Ende hin kam, aber egal, Spass muss auch sein. Und es war ein Spass. OK, zwischendurch wurde der mal etwas gebremst, wenn Mitstreiter mit aufgeschlagenen Ellenbogen und blutigen Knien am Wegesrand hockten oder ihre geschwollenen Knöchel mit Schlamm kühlten. Das war aber auch fies: Schlamm, tw knöcheltief mit spitzen Felsen drunter. Das konnte einem schon die Füße weghauen. Einmal hockte ein Bengel mitten im Weg. Wat macht der da? Kann der dat Dingen nicht einfach wegnehmen und sich an den Rand hocken? Dat Dingen war sein Schuh, der im Modder steckte und sich nicht befreien ließ. Zum Ende des langen Downhills wurden meine Beine echt unruhig und fingen an zu wackeln. Im Flachen laufen ging noch, aber bei jeder Steigung mußte ich gehen. War ja nicht mehr viel und ich hatte einen Motivator: ein langer Lulatsch, der nicht runter kam, ich dafür nicht hoch, so war es auf den letzten 2 km ein ewiges Überhole, welches er mit wenigen Metern vorsprung gewann.
Bart, Marten und Natalie hab ich auf den letzten 10 km 6 Minuten abgenommen. Ist auch mal schön fürs Ego. Ansonsten bin ich mit dem Lauf für meinen momentanenTrainingsstand ganz zufrieden. Den 6er Schnitt konnte ich nicht ganz knacken. Dafür war es bergab ne Nummer zu heftig.
Der Lauf an sich ist mir von der Starteranzahl schon zu groß, die Strecke hat nicht den Charme des Trails des Hautes Fagnes. Aber endlich mal wieder ein Wettkampf im netten Gelände bei den trailbekloppten Belgiern.
An den anderen Tagen waren wir wandern mit Kamera und dem Shoppingergebnis aus Essen, wobei wir immer wieder die Strecke des TdHF kreuzten und ich fast in Ekstase geriet.
Gestern morgen mußte ich vorm Frühstück raus, nochmal Trails unter die Füße nehmen.

Ob ich in Falkenstein starten soll oder nicht, weiss ich immer noch nicht.
Auch weiss ich nicht, ob ich den Ithberglauf nächstes WE laufen will oder nicht. Könnte man ne schöne Koppeleinheit hinmachen.
Diese Unentschlossenheit macht mich ganz fuchsig.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
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