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Ich weiß nicht, wer dieses Bonmot erbrochen hat. Wird wohl irgendsoein "Management Guru" gewesen sein: „Failing to plan is planning for failure“. Irgendwie besonders der Gedanke, weil man ja bei der Planung seines Trainings eher von der Angst beseelt ist „Planning to failure“ zu betreiben, also solange an dem herumzudoktern und herumzuschieben bis es einfach nur Mist ist und man 2 Tage und 4 Stunden vor dem großen Tag in Form ist und am Tag selbst der Rand der Wechte abbricht. Ja aber der Plan war so gut. Aber dann kam diese Einheit, die ich so nicht geplant hatte und die hat sich dann durch die Woche gezogen wie ein verstauchter Zeh.
Sonntag hatte ich den Nachmittag zur freien Verfügung. Sowas ist immer schlecht, weil dann mach ich immer irgendwas, aus lauter Verlegenheit, auf einmal so abartig viel Zeit zu haben. Das Wetter war traumhaft (abgesehen von dem Ostwind), ich schnappte das TT und fuhr so mal los. Die Beine waren mittelmäßig, am Vortag gab es ja harte IVs am Rad und ein intensives Schwimmtraining, sollten aber reichen für GA 0,821. Dafür halt lange.
0,75l Wasser war etwas wenig für 4,5h. Aber es ging sich aus, auch wenn ich am Rückweg schon von Spaghetti mit dieser Pesto phantasierte, schön angezuckert von dem feinen Parmigiano, der sich letztens in unserem Kühlschrank eingenistet hatte.
Oh, ja! Gut schwer waren die Beine und schön breit und angespeist lag der Athlet dann abends auf der Couch.
Am nächsten Morgen dann die Ernüchterung: Die Herzratenvariabilität war über Nacht ordentlich abgefallen: 74 statt 95! Holla! Die Indikatoren zeigten Orange. Heute der TDL? Aus geplanten 15 wurden dann nur 10 Kilometer, aber das Tempo passte, abends dann noch locker auf der Rolle, morgen gibts dann einen Ruhetag mit lockerem Schwimmen.
Am Mittwoch dann vormittags die 4x1000. Diesmal unter 3:30. Hehe. Es zieht ein wenig an, sehr gut. Während die Kinder dann am frühen Abend in der Leichtathletik sind, wäre ich normalerweise nochmal schwimmen gegangen, aber ich bekam einen den Plan ändernden Anruf: 16km Laufen, mittelhart. Uiuiuiui! Das sind gefährliche Dingers. Überlichweise machen mir die 4x1000m nix wirklich aus, gerade muskulär nicht. Aber schon beim Einlaufen hab ich gemerkt, wie die Waden mehr zu machten als sonst, was sich dann schon direkt danach aber besonders im Anschluss an diesen 16km Lauf dramatisch verschlechterte.
Am Donnerstag war die HRV bei 85, so wie die letzten Tage und die Indikatoren standen auf grün. Also machte ich die geplanten K3 Intervalle am Berg, kurz aber knackig drückte ich in 1h27min 33km und 1018hm mit einer normalisierten Leistung von 290W. Fühlte sich gut an. Der Puls war niedrig (145) und in der Euphorie dachte ich wohl, das sei der Lohn der harten Arbeit der letzten Wochen…
Nun, sauber getäuscht! Heut war dann der HRV mit 70 am niedrigsten Wert seit ihrer Einführung, blöd, weil heut stand nicht unbedingt „Ruhetag“ am Plan sondern „Dreitag“: Mit steifem Schritt in die Arbeit gelaufen, noch steifer zurück. Eine Dreiviertelstunde hab ich mich auf der Rolle gequält - so holprig wars noch selten. Und das Schwimmen, während des Trainings meiner Kinder, fällt unter die Kategorie „lang duschen“ und ist der Rede nicht wert.
Jetzt kratzt der Hals. Und wieder einmal.
Hätte hätte Mondrakete… Aber tatsächlich. Wäre die lange Radeinheit nicht am Sonntag gewesen sondern am Samstag, hätte ich den Sonntag locker zum Familientag gemacht, hätte die Woche ganz anders ausgesehen.
Ich bin mir sicher.
Glaub ich halt.
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
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