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Alt 27.02.2014, 12:57   #5211
keko
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ja, und außerdem Opfer der Gier seiner Umgebung nach Erfolg, Geld usw. Das große Geld, das sich mit dem Radsport verdienen lässt, landet doch nicht beim Sportler. Das wird mit Einschaltquoten, Zeitungsauflagen, Produktwerbung, Radverkäufen und so weiter verdient. Vergleiche mal den Werbewert für die Deutsche Telekom und die ganze indirekte Wertschöpfungskette mit dem Einkommen des Radprofis, der am Schluss ganz allein den Kopf hinhält.

Sicher war es auch Jan Ullrichs persönliche Entscheidung, zu dopen. Dafür wurde er zu recht bestraft. Aber es ist billig, vom bequemen Sofa aus ein moralisches Urteil zu fällen. Niemand von uns hatte die Hysterie eines 80-Millionen-Volks am Allerwertesten, das Ullrich als Dauerverlierer und Weichei, als unprofessionellen Fettsack und renntaktische Schlafpille beschimpfte, manchmal direkt, manchmal subtil. 360 Tage im Jahr schlechte Presse, nur weil es einen gab, der schneller war.

Dazu der Druck, dass das gesamte Team, inklusive aller Fahrer und Mechaniker und Physiotherapeuten etc., auf einen zweiten Toursieg ausgerichtet war, zu dem niemand im Team außer ihm in der Lage war. Man sollte sich ehrlich fragen, ob Ulrich tatsächlich frei entscheiden konnte, fortan bei der Tour Dreißigster zu werden. Das lässt sich nicht mit Ja oder Nein beantworten, sondern die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Grüße,
Arne
Wenn er an der Spitze ist, ist es sicher schwierig von Opfern und Tätern zu sprechen. Von einem wie Ullrich hingen vermutlich Jobs und Existenzen ab.

Nur hat er sich irgendwann dafür entschieden. Irgendwann die erste Spritze setzen lassen und Sachen geschluckt. Es kann mir keiner erzählen, dass er direkt dazu gezwungen wurde. Indirekt, weil der dann wusste, dass er nicht ganz an die Spitze kommt. Bei seinem Talent wäre er auch ohne Doping nicht verhungert. Insofern ist er für mich erst mal Täter und nicht Opfer. Opfer wäre er, wenn er als Kind oder Jugendlicher von einem Trainer überredet worden wäre. Ich hoffe mal, dass das nicht der Fall war und er mit Talent und Training ziemlich weit kam.