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Alt 12.06.2008, 22:53   #20
Ravistellus
Szenekenner
 
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Registriert seit: 03.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 1.351
Wie alles anfing ... :-)

Da ich grade keinen Grund habe, mich euphorisch als Fast-Europameister zu fühlen, und der Live-Stream vom zweiten Gruppenspiel dauernd ausfällt, kann ich ja grade mal den Weg skizzieren, den ich auf dem Weg zum Triathleten hinter mich gebracht habe, jedenfalls was das Schwimmen angeht.

Als alter Allergiker habe ich gut dreißig Jahre mit Asthma zu kämpfen gehabt. Das hat mein Lust an Sport nicht gerade beflügelt. Irgendwann zu Beginn meiner Zeit in Berlin habe ich dann angefangen Schwimmen zu gehen. Ich weiß gar nicht mehr, warum eigentlich. Wahrscheinlich, weil ich damals noch Taxi gefahren bin und mich danach abkühlen musste.

Da hatte ich das Glück, dass es in Kreuzberg das schöne Prinzenbad gibt. Das hat nämlich zwei veritable 50m-Becken. Eins für Warmduscher und eins für Sportler. Und letzteres ist unbeheizt. Folglich war dieses Becken zu Anfang der Saison immer sehr leer. Nun bin ich zwar ein Feigling vor dem Herrn, aber sehr kälteunempfindlich. Und wenn diese beiden Dinge nicht zusammengekommen wären, hätte ich nie mit Schwimmen angefangen. Denn im - und sei es auch nur mäßig - vollen Becken hätte ich nie und nimmer schwimmen gelernt. Das war mein erstes mentales Schwimmhindernis, lange bevor ich an sowas wie Seen gedacht habe.

Ich habe dann also im ersten Sommer gelernt, unter Wasser auszuatmen. Beim Brustschwimmen. Bis ich da die erste Bahn geschafft hatte, das hat schon ein paar Wochen gedauert. Irgendwann hatte ich mich auf 40 Bahnen, also 2000m, eingeschwommen und habe die dann jeden Tag runtergerissen, komme, was da wolle. Das hat dann gerne mal über eine Stunde gedauert. Bis dann das Wetter warm und das Becken voll wurde.

Im nächsten Sommer war dann irgendwie Kraulen dran. Dasselbe Drama. Wochen und Wochen habe ich mich da durchgequält. So schöne Foren wie dieses gab es da ja noch gar nicht! Und an Triathlon habe ich sowieso nicht gedacht. Aber meine Allergologin hat gesagt: Schwimmen ist gut für die Bronchien, weil man gegen den Wasserwiderstand ausatmet, das trainiert. Also bin ich drangeblieben, denn Asthma ist wirklich so ziemlich das widerlichste, was es gibt.

Ok, dritter Sommer, ich habe angefangen auch mal auf beiden Seiten zu atmen. Leider ging das kaum, ohne dass ich das halbe Becken verschluckt habe. Wochen gingen ins Land, bis ich das hinbekommen habe. Und wenn das Freibad zugemacht hat, war Schluss. Jeden Sommer. Im Winter ins Hallenbad? Ging gar nicht. Da fehlte ja jeder Reiz: kein blauer Himmel, keine frische Luft, kein prickelnd kaltes glitzerndes Wasser.

Dafür habe ich dann das Laufen angefangen, wenn ich wg. Überfüllung nicht mehr Schwimmen konnte, weil ich mir ja doch eine gewisse Kondition erarbeitet hatte, die ich nicht einfach wieder verlieren wollte. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Nun gute Nacht liebe Kinder, hoffen wir, dass die Polen gewinnen und alle unsere Seen friedlich bleiben. Und das nächste Mal erzähle ich dann von meinen ersten, finsteren Erfahrungen im Freiwasser.

Ravistellus

P.S.: Schön, so ein "eigener" Blog, da kann ich endlich mal ohne schlechtes Gewissen so viel und so lang erzählen, wie ich will
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Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
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