Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Gibt es dafür eine theologische Antwort? Für einen freien Willen, der mir zeitlebens für die Wahl zwischen Gut und Böse und damit zur inneren Reifung und Bewährung zur Verfügung stehen soll, brauche ich keinen Körper. Dafür würde eine Seele genügen. Weiß jemand Rat?
Grüße,
Arne
|
Ich sehe das alles mehr im historischen Kontext, weniger "logisch" und "universal". D.h.: Sich ändernde und unterschiedene Zivilisationen / Gesellschaften kreieren und benötigen unterschiedliche Glaubenslehren.
Die Lehre der RKK hat die mittelalterlichen Dispute zu Körper-Seele in einem Dogma *) festgeschrieben, das unser heutiges Denken, das den Menschen ganzheitlich und als personale, lebendige Einheit von Körper und Seele sieht, nicht mehr so trifft, aber für das Mittelalter und die dualistischen Vorstellungen von Körper-Seele passte. Damit änderte die RKK auch die Vorstellungen aus den Geschichten im Neuen Testament ab, die Jesus durchaus als ganzheitliche Person (individueller Körper mit Seele) nach seinem Tod auferstehen und anderen erscheinen lassen.
Dort wird in diesen Kontexten jeweils das Wort "Psyche" verwendet (bedeutet: "Atem", "Leben", "Mensch": frühe ganzheitliche Sichtweise einer Person.).
*) nämlich die Vorstellung, dass die Seele des Kindes bei der Zeugung oder Geburt (?) unmittelbar von Gott erschaffen wird.