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Zitat von ThoMu
Aber wenn ich als Besser verdienender für einen gewissen Zeitraum tatsächlich und richtig daheim sein möchte, ist es immer mit Kompromissen und argen Einbussen in finanzieller Hinsicht (steuerlich, KV, Deckelung etc.) verbunden. Das Konzept der Elternzeit ist kein schlechtes, hinkt aber an vielen Ecken.
Wir konnten uns das nicht erlauben das ich bei beiden Kindern zu Hause bleibe gerade weil es ein Rechenexempel ist. Im weiteren es auch meine Tätigkeit nicht hergibt (Jo, der Arbeitgeber kann das nicht verhindern; aber wer von Kundenbetreuung und Umsätzen abhängig ist)
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Ich möchte hier zu Bedenken geben, daß wir "Besserverdienenden" meist auch nach den "argen Einbussen in finanzieller Hinsicht" durch eine Teilzeitstelle noch deutlich mehr zum Leben und Genießen haben, als ein sehr großer Teil der Bevölkerung, die zwar hierzulande als relativ arm gilt, aber z.B. Europaweit betrachtet einen sehr hohen Lebensstandard hat - diese können sich ihr Leben nicht nur leisten, sondern können sich meist auch daran erfreuen. Ich bleibe deshalb dabei, daß man sich die Teilzeit gerade als Besserverdienender in den meisten Fällen sehr wohl erlauben kann, aber es bleibt einem natürlich immer frei, es nicht zu wollen. Man sollte nur dazu stehen, daß es die eigenen Prioritäten sind, nicht die äußeren Zwänge. Wenn es mir zentral wichtig ist, die Erziehung meiner Kinder mitzugestalten, dann sind finanzielle Einbußen sekundär, solange wir mit dem Einkommen auskommen. Übringens: in Teilzeit zahle ich prozentual weniger Steuern, die KV-Beiträge können unter den Höchstsatz sinken - alles nicht unbedingt Nachteile.
Es gibt natürlich Jobs, und vor allem Arbeitgeber, die in Teilzeit schwieriger zu bewältigen sind; in vielen Fällen ist es aber organisierbar, auch wenn es unüblich war bisher. Ich persönlich hätte aber, wenn es sein muß, auch die Stelle gewechselt, bevor ich auf Teilzeit verzichte.
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Zitat von ThoMu
Elternzeit aufgesplittet in Teilzeit - wo ist der Sinn der Elternzeit da noch. Urlaubstage und Überstunden sammeln - die wenigsten Unternehmen werden sich das leisten oder können (?) sich das erst gar nicht leisten. .
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Teilzeit
statt der gesetzlichen Elternzeit! Es werden keine Urlaubstage und Überstunden gesammelt, man arbeitet einfach entsprechend etwas weniger. Für die meisten Unternehmer ist es nicht der riesen Unterschied, ob eine gewisse Arbeit von einem allein oder die Arbeit für bisher zwei nun von drei Leuten erledigt wird. Es geht wiederum ums wollen mehr als ums können.
Und was Karriere angeht: Managementposten mögen in Teilzeit kum zu ergattern sein - aber mal ehrlich: rein zahlenmäßig gibt es doch viel mehr normale Indianer, als Häuptlinge, oder?
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Zitat von ThoMu
Im übrigen nutze ich meine Freizeit bestmöglich um die Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau zu verbringen. Und ich verpasse nicht allzuviel. Und mein Hobby kann ich schön drum herum bauen. Alles nur eine Sache der Organisation. Und wir haben nicht mit Kompromissen und einbussen zu kämpfen. Es geht auch so! 
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Stimmt, es geht auch so, und wenn alle in der Familie damit zufrieden sind, ist es auch gut so.
Aber in vielen Familien ist die Gesamtzufriedenheit größer, wenn
beide Elternteile ihr Beruf neben der Familie weiter ausüben können, und für die ist Teilzeit die optimale Lösung, wenn einem diese Balance wichtig genug ist, und nicht Einkommensmaximierung das oberste Lebensziel darstellt.
Ich persönlich glaube zudem nicht dran, daß ich als "abends- und Wochenendvater" die Erziehung meines Sohnes für meine Vorstellung ausreichend hätte beeinflussen können. Darum war mir die Teilzeit wichtiger, als alles andere.