Ein Physiker liest den Abstract einer einzelnen medizinische Studie aus Tübingen (von zigtausend zu der Thematik existierenden Studien) und fühlt sich berufen, weltweite politische Maßnahmen zu beurteilen.
Es mag Dir nicht behagen, aber die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen darf jeder beurteilen, erst Recht Naturwissenschaftler, die selbst gewohnt sind, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge eingehend zu analysieren. Und ich glaube nicht, daß Politiker in der Beurteilung der medizinischen Wirkung von Maßnahmen kompetenter sind, als ein Physiker - Politiker sollten aber kompetenter sein in der Abwägung von gesellschaftlichen Nebewirkungen.
Zitat:
Zitat von Hafu
"die extremen Maßnahmen zur Einschränkung der Freiheiten" waren gerechtfertigt, weil sehr viele Menschen an dem neuartigen Virus gestorben sind und immer noch in vielen Ländern sterben.
Wenn das Virus wegen existierender Kreuzreaktivitäten ungefährlich wäre,...
Ich finde in dem Beitrag keine Behauptung, daß die Krankheit ungefährlich wäre. Es weist lediglich auf die Studienergebnisse hinsichtlich T-Zell-Immunität und Kreuzimmunitäten, die eine Erklärung sein können, warum ein großer Teil der Menschen keine oder kaum Krankheitssymptome entwickeln, da diese Erkenntnis sehr wohl den Umgang mit der Krankheit beeinflussen kann.
Zitat:
Zitat von Hafu
"Meinbezirk.at" gehört sicher nicht zu den Medien, aus denen man bahnbrechende neue Erkenntnisse und seriöse Bewertungen einer weltweiten Pandemie erwarten sollte.
Die neuen Erkenntnisse sind doch in Tübingen entstanden. Was spricht dagegen, daß auch auf einer "unbedeutenden" Webseite davon berichtet wird? Dürfen nur "große" Portale Neues verkünden?
Abgesehen von alldem hätte mich (und sicher viele andere auch) mehr interessiert, wenn Du Deine (vermutlich fundierte) Meinung zum eigentlichen Anliegen des Artikels (T-Zell-Immunität, Kreuzimmunitäten) geschrieben hättest, als einfach zu versuchen, den Autor des Artikels und damit indirekt ThomasG ins lächerliche zu ziehen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
(ich weiss nicht, ob und wie das jetzt über pre print weitergegangen ist)
die Aussage über die 81% werden gerne zitiert, die Passage dazu selbst verstehe ich nicht - wie auch....
Aber: Die Autoren verlangen weitere Forschung in der Summary, das scheint mir aber auch eine Standardformulierung zu sein:
Seite 9 (https://www.researchsquare.com/article/rs-35331/v1)
"Notably, we detected SARS-CoV-2 cross-reactive T cells in 81% of unexposed
individuals. To determine if these T-cells indeed mediate heterologous immunity and whether this explains the relatively small proportion of severely ill or, even in general, infected patients during this pandemic, a dedicated study using e.g. a matched case control, or retrospective cohort design applying our cross-reactive SARS-CoV-2 T-cell epitopes would be required"
Es kann akuell ganz sicher nicht die einzige Studie zu diesem Thema sein.
Für eine Einschätzung wären wir sicher alle dankbar.
Zitat von Dr. Peter F. Mayer, 1. August 2020, 09:55 Uhr
Zu Beginn der Corona Pandemie und zum Teil auch heute noch, war immer die Rede von einem „neuartigen“ Virus, dessen unangenehmste Eigenschaft sei, dass es dem Immunsystem eben auf Grund seiner Neuheit unbekannt sei. Deshalb schienen extreme Maßnahmen zur Einschränkung der Freiheiten gerechtfertigt. Das stellt sich nun als unrichtig heraus, denn immer mehr Untersuchungen weisen eine bestehende Immunität durch frühere Infektionen mit den Erkältungs-Coronaviren nach. Nun sogar bei 81 Prozent in einer Studie der Universität Tübingen. Das passt gut zu dem Ergebnis aus Ischgl, dass 85 Prozent der Menschen mit Antikörpern nichts von einer Infektion bemerkt hatten.
Auch wenn das so stimmen sollte....
Rückblickend ist man immer schlauer. Die Frage ist doch, welche Alternativen hätte man im März gehabt, einem Zeitpunkt, zu dem man nur Erfahrungen aus z.B. Italien hatte. Dummerweise hatte man nur einen Versuch. Man die eine Strategie daneben gegangen wäre, hätte man ja schlecht wieder auf Anfang gehen und noch einen Versuch starten können.
Rückblickend ist man immer schlauer. Die Frage ist doch, welche Alternativen hätte man im März gehabt, einem Zeitpunkt, zu dem man nur Erfahrungen aus z.B. Italien hatte. Dummerweise hatte man nur einen Versuch. Man die eine Strategie daneben gegangen wäre, hätte man ja schlecht wieder auf Anfang gehen und noch einen Versuch starten können.
Wenn ich in eine Nebelwand fahre und weiß, da könnte eine Wand sein, fahre ich auch nicht ungebremst weiter.
M.
Ich denke die meisten Leute die heute auf die Straße gehen oder auch wie hier oder anderen Plattformen die Maßnahmen hinterfragen und kein Verhältnis zwischen Coronapatienten / Coronatoten und den Maßnahmen erkennen, blicken nicht ausschließlich auf die Vergangenheit sondern in die völlig ungewisse Zukunft wo man einfach kein Licht am Ende des Tunnels sieht. Man sieht einfach nicht, wann wir wieder in unser "altes" Leben zurück können, da die Maßnahmen, wie oben geschrieben, in keinem Verhältnis stehen (wenn man selbst die Zahlen ganz nüchtern betrachtet und eine kritische Sichtweise zulässt).
Und dazu zähle ich ganz Alltägliche Dinge:
- Großveranstaltungen
- Feiern
- Der unbeschwerte Kneipenabend
- Nicht immer nachvollziehbare Maßnahmen rund um KITA und Schulen
- Sportverantstaltungen
Und eben die Bewertung des Verhältnisses der Maßnahmen kann doch auch erst einmal jeder für sich selbst festlegen und kritisch hinterfragen. Aber damit wird man ja direkt als Verschwörungstheoretiker, rechtsradikal, Covididiot, Covidleugner etc. abgestempelt.
Diskussionen können nur entstehen, wenn unterschiedliche Meinungen existieren. Wieso ist das überall erlaubt bloß hier nicht?
Den Blick der Kritiker fasst in wenigen Minuten Jan Josef Liefers auch in einem Bild Interview zusammen
(Gott verzeihe es mir, aber ich verlinke jetzt hier leider die Bild) Bassist meiner Band musste wieder in den Straßenbau
Und dieses Hinterfragen der getroffenen Maßnahmen darf doch erlaubt sein. Aber speziell in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass dieses Hinterfragen von einem Großteil der Bevölkerung und den Medien nicht gerne gesehen wird.
Es werden alle Demonstranten pauschal in die rechte Ecke oder als Verschwörungstheoretiker abgestempelt, In Zusammenschnitte von Demonstrations-Interviews werden ausschließlich die nicht wegzudiskutierenden Verschwörungstheoretiker gezeigt was den Anschein erweckt, dass auf den Demos nur solche Leute unterwegs sind etc.
Aber ich glaube in der Diskussion hier drehen wir uns alle im Kreis solange von ALLEN Seiten nur pauschalisiert wird.
Das gleiche passiert ja auch bei den Kritikern die auch nur ihre Meinung akzeptieren, nämlich dass von der Regierung und den "Mainstream Medien" nur Angst geschnürt wird, was faktisch genauso falsch ist.
Es werden alle Demonstranten pauschal in die rechte Ecke oder als Verschwörungstheoretiker abgestempelt, In Zusammenschnitte von Demonstrations-Interviews werden ausschließlich die nicht wegzudiskutierenden Verschwörungstheoretiker gezeigt was den Anschein erweckt, dass auf den Demos nur solche Leute unterwegs sind etc.
Das finde ich persönlich nicht. Die verschiedenen Standpunkte der Kritiker werden meiner Meinung nach in ihrer Bandbreite durchaus wahrgenommen.
Vielleicht wird die Geduld mit einer bestimmten Sorte von Kritikern allmählich geringer. Nämlich jenen, die jetzt den schlagenden Beweis dafür gefunden zu haben glauben, dass die fachlich anerkannten Experten entweder
a) das entscheidende Detail bisher übersehen haben, oder
b) das Große und Ganze komplett missverstehen.
Und dieses entscheidende Detail (bzw. das Verständnis für die ganz großen Zusammenhänge) sei nun in Wordpress-Blog XY aufgetaucht. Man hat schlicht irgendwann nicht mehr die Energie, sich mit alldem auseinanderzusetzen. Aber in die politisch rechte Ecke schiebt man das nicht unbedingt, finde ich.
Oft gehört es jedoch leider dorthin oder wird vom rechten Lager stark in den sozialen Medien gepusht. Dieses Phänomen gehört ebenfalls zur Wahrheit.
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Und eben die Bewertung des Verhältnisses der Maßnahmen kann doch auch erst einmal jeder für sich selbst festlegen und kritisch hinterfragen. Aber damit wird man ja direkt als Verschwörungstheoretiker, rechtsradikal, Covididiot, Covidleugner etc. abgestempelt.
Diskussionen können nur entstehen, wenn unterschiedliche Meinungen existieren. Wieso ist das überall erlaubt bloß hier nicht?
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Und dieses Hinterfragen der getroffenen Maßnahmen darf doch erlaubt sein. Aber speziell in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass dieses Hinterfragen von einem Großteil der Bevölkerung und den Medien nicht gerne gesehen wird.
Es werden alle Demonstranten pauschal in die rechte Ecke oder als Verschwörungstheoretiker abgestempelt, In Zusammenschnitte von Demonstrations-Interviews werden ausschließlich die nicht wegzudiskutierenden Verschwörungstheoretiker gezeigt was den Anschein erweckt, dass auf den Demos nur solche Leute unterwegs sind etc.
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Also ich sehe die von dir geschildertern Pauschalisierungen der corona-Politik-Befürworter und -Gegner weder aktuell noch in der Vergangenheit und erst recht nicht in diesem Thread.
Ich bin garantiert weder Coronaleugner noch Verschwörungstheoretiker und habe trotzdem einzelne Infekteindämmungsmaßnahmen, die wissenschaftlich unbegründet waren (und z.T. immer noch existieren) stets hinterfragt und kritisiert.
Die pauschale Absage von Triathlon und vielen anderen Sportveranstaltungen (insbesondere was weit entfernt von echter "Großveranstaltung" ist, wozu ich auch z.B. Ironman-'Events mit sagen wir mal 2000 Teilnehmern zähle und erst recht sämtliche noch kleineren Events) habe ich stets für überflüssig gehalten, weil spätestens seit Anfang Juni, als man aus chinesischen und japanischen Kontaktverfolgungsstudien erfahren hat, dass 99% aller Virusübertragungen indoor stattfinden, hier Konsequenzen (im Sinne von weitgehenden Lockerungen) gezogen hätten werden können.
Auch übertriebene Flächen- und Händedesinfektionen, die immer noch in vielen Hygienekonzepten unnötig Ressourcen binden sind längst wissenschaftlich unbegründet bezogen auf die aktuelle Pandemie.
Über jede Einzelmaßnahme darf mit Recht diskutiert werden und sie darf selbstverständlich hinterfragt werden, aber es macht keinen Sinn wegen berechtigter kritik an Einzelmaßnahmen an einer von Rechtsradikalen oder Verschwörungstheoretikern wie Querdenken1234 organisierten Demonstrationen teil zu nehmen. Wer das tut unterstützt die falschen Leute.
Es gibt durchaus auch legitimen Protest, wie z.B. die gestrige große Demo der Veranstaltungsbranche, auf der keine Reichskriegsflaggen und keine Aluhüte zu sehen waren und deren Nöte ernst zu nehmen sind, genauso wie die wirtschaftlichen Nöte der gesamten Reisebranche.