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aequitas
04.03.2016, 13:46
Morgen um 10 Uhr startet endlich wieder die World Triathlon Series. Dieses Jahr gibt es immerhin 9 Rennen zu sehen, welche Richtung Olympia sicher noch einiges an Spannung zu bieten haben.

Im Männerrennen fallen die beiden Brownlees und Gomez aus, was die Qualifikation für Olympia für die deutschen Starter etwas erleichtern könnte.

Auch bei den Frauen ist die letztjährige Weltmeisterin Gwen Jorgensen nicht gemeldet, das restliche Feld dafür nicht zu unterschätzen. Auch hier bleibt spannend wie sich die 6 deutschen Frauen schlagen.

Gibt es hier noch mehr Leute die die Rennen mit Spannung verfolgen werden?

Hafu
04.03.2016, 14:33
Wer die Rennen live verfolgt, sollte unbedingt auch auf Trifekta das Tippspiel mitmachen.
(http://trifecta.usatriathlon.org/)

Macht die Übertragung spannender, wenn man seine persönlichen Top3 jeweils hinterlegt hat und es gibt dort auch Preise zu gewinnen.

(Mein Sohn hat dort letztes Jahr mal als Tagessieger im Tippspiel einen 100,-€-TYR-Radkurierrucksack gewonnen)

Die Tipps muss man aber schon einen Tag vor dem Rennen abgeben. Direkt wenige Stunden vor dem Start geht es i.d.R. nicht mehr.

cmunozh
04.03.2016, 15:03
Ich werde es live anschauen... und auch roller machen.

Ich würde für Mola, Murray und Grajales eintippen

PS: Grajales hat schon auf die pre-saison zweimal Noya gewonnen und ist sogar sein trainings-Partner.

Hafu
04.03.2016, 15:19
Ich werde es live anschauen... und auch roller machen.

Ich würde für Mola, Murray und Grajales eintippen

PS: Grajales hat schon auf die pre-saison zweimal Noya gewonnen und ist sogar sein trainings-Partner.

1. Murray
2.Mola
3. Buchholz

ist mein Tip.

Aber ohne Gewähr.:Huhu: ;)

Das erste Rennen ist fast das spannendste, weil man da noch wenig Vergleichsergebnisse hat und nur nach Trainingseindrücken aus Bildern und Meldungen der verschiedenen Trainingsgruppen tippen muss.

Und dass die Brownlees und Gomez noch im Grundlagentraining für Rio stecken und das Rennen ingorieren macht Vorhersagen noch schwieriger.

kromos
04.03.2016, 16:49
Schön, hab mir auch den Pass geholt und gevotet.

Morgen gibts dann die perfekte Kombination aus Zwift und ITU, freu mich :)

Mien Tipp ist ähnlich Hafu´s nur etwas andere Reihenfolge. Bei den Damen wird es schwerer zu tippen.

Ich hab gelesen, dass sich Gomez mit einer Verletzung herumschlägt, die noch nicht ganz auskuriert ist :( :confused:

cmunozh
04.03.2016, 16:51
Eben. Ich habs gelesen, dass Gomez-Noya eine "stress Fraktur" an seine Hüfte hat...

huegenbegger
04.03.2016, 17:16
Wo kann ich das sehen und was kostet es? Wann geht es los?

kromos
04.03.2016, 17:21
Wo kann ich das sehen und was kostet es? Wann geht es los?

19,90€ für die Saison, Pass gibts HIER (https://triathlonlive.tv/live/)

Zum Voting fürs Gewinnspiel hat Hafu oben den Link gepostet.

Das Rennen der Männer wird am Samstag um 09:57 Uhr deutscher Zeit gestartet. :Huhu:

Hafu
04.03.2016, 17:26
www.triathlonlive.tv

zum Ansehen und für die Mediathek,

http://trifecta.usatriathlon.org/

zum kostenlosen Tippspiel (Braucht ein extra-Login).

Andreundseinkombi
04.03.2016, 21:23
Hab mir jetzt auch mal den Pass für die Saison gegönnt. Bin schon ganz gespannt, macht das warten auf die eigene Saison hoffentlich etwas erträglicher :Lachen2:

groundhopper
05.03.2016, 10:56
Und, wie sieht's aus? Wer holt sich die Olympia-Tickets?

NBer
05.03.2016, 11:04
Und, wie sieht's aus? Wer holt sich die Olympia-Tickets?

häfte der radstrecke. das ganze feld innerhalb von 25 sekunden. mola hat n 15 sekunden penalty.

Hafu
05.03.2016, 11:21
häfte der radstrecke. das ganze feld innerhalb von 25 sekunden. mola hat n 15 sekunden penalty.

Das ganze Feld? Leider nein. 4 Minuten Rückstand für Buchholz und Nieschlag. Was da wohl passiert ist...

NBer
05.03.2016, 11:25
Das ganze Feld? Leider nein. 4 Minuten Rückstand für Buchholz und Nieschlag. Was da wohl passiert ist...

ok, lese nur twitter, da war vom ganzen feld die rede. dort haben sie immer von 2 großen gruppen gerdet, die dann irgendwann zusdammengefahren sind. vll waren beide nicht in diesen gruppen....

Hafu
05.03.2016, 11:25
Drücken wir mal die Daumen für Justus und nachher bei den Mädels haben wir sowieso von der Papierform her die besseren Karten.

NBer
05.03.2016, 11:28
Drücken wir mal die Daumen für Justus und nachher bei den Mädels haben wir sowieso von der Papierform her die besseren Karten.

lindemann machts :-)

Alteisen
05.03.2016, 11:40
Da sieht nach Totalausfall aus :-(

Hafu
05.03.2016, 14:38
Was für ein Drama: Sturz in der Spitzengruppe 1 km vor dem Radziel.:(

So wie sich Spirig die Laufschuhe angezogen hat, dürfte sie sich ernsthaft an der Hand verletzt haben.

Im duell zwischen Stimpson und Jenkins um den letzten verbliebenen Rio-Startplatz ist jetzt die Spannung zum greifen...

Hafu
05.03.2016, 14:53
Zaferes, die aktuelle Nummer 5 der Weltrangliste läuft sich gerade aus Olympia raus, da Tomlin überraschend stark liefert...

Da hat USATriathlon jetzt eine Riesen-Nominierungsproblem während sich die DTU intern über den umgekehrten Fall Gedanken machen müssen: Welchen Athleten nimmt Deutschland mit, wenn kein einziger bis Rio die Nominierungskriterien erfüllt?

Lindemann hatte mit dem Sturz sicher Pech, bei Saller waren es wenige Sekunden, die sie nach Spirig aus dem Wasser gekommen war und so den Sprung in die Spirig Gruppe verpasst hatte. Das kann man auch noch als Pech interpretieren.
Die Schwimmleistung bei Haug oder die Laufleistung bei Knapp lassen aber kaum noch Hoffnung, dass sich da was bei den nächsten Rennen noch zum Positiven ändert...

aequitas
05.03.2016, 15:15
Zaferes, die aktuelle Nummer 5 der Weltrangliste läuft sich gerade aus Olympia raus, da Tomlin überraschend stark liefert...

Da hat USATriathlon jetzt eine Riesen-Nominierungsproblem während sich die DTU intern über den umgekehrten Fall Gedanken machen müssen: Welchen Athleten nimmt Deutschland mit, wenn kein einziger bis Rio die Nominierungskriterien erfüllt?

Lindemann hatte mit dem Sturz sicher Pech, bei Saller waren es wenige Sekunden, die sie nach Spirig aus dem Wasser gekommen war und so den Sprung in die Spirig Gruppe verpasst hatte. Das kann man auch noch als Pech interpretieren.
Die Schwimmleistung bei Haug oder die Laufleistung bei Knapp lassen aber kaum noch Hoffnung, dass sich da was bei den nächsten Rennen noch zum Positiven ändert...

Der Sturt war für einige wirklich sehr bitter. Ich hoffe, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat.

Die deutschen Starterinnen haben leider die Erwartungen gar nicht erfüllt. Auch von Rebecca Robisch hätte ich mir eine bessere Platzierung erhofft.

Stefan
05.03.2016, 15:18
Man sollte mal jemanden von IM ein ITU TriathlonLIVE-Abo schenken, damit sie sich eine Scheibe abschneiden können.

kromos
05.03.2016, 15:50
Man sollte mal jemanden von IM ein ITU TriathlonLIVE-Abo schenken, damit sie sich eine Scheibe abschneiden können.

Das hab ich auch die ganze Zeit gedacht, wenn sich die WTC mal nur 10% daran bedienen würden ;)

Mola hat echt eine krasse Laufform, ganz heißer Olympiatipp :) - hab mir danach noch die Battle von Mola gegen Gomez in Chicago angeshen, wo er wohl unter 29 gelaufen ist. Hab ich gar nicht mitbekommen letztes Jahr. Krass wie die sich immer wieder gekontert haben und das am Ende der Saison....hat sich der Saisonpass schon gelohnt :Lachen2:

läuVer
05.03.2016, 19:33
Wer sind Eurer Meinung nach die 8-9 Kandidaten, die von den Kommentatoren des Herren Rennens für als Medallienkandidaten für die olymp. Spiele in Frage kommen.

Mir fallen nur 2 Briten, 2 Spanier und 1 Franzose ein.

bei den beiden Briten wäre ich mir nicht ganz so sicher...

Gomez und Mola sind schon sehr dominant, aber dahinter fallen mir ne Menge Kandidaten ein. Neben den Genannten Murray, Alarza, Pereira, Silva, Grajales, Hauss...

Lebemann
06.03.2016, 11:00
Hat jemand eine Idee warum die deutschen so "schwach" unterwegs waren? Irgendwie scheint es mir, das irgendetwas in anderen Ländern zur Zeit besser läuft. Selbst wenn ein deutscher Spitzenläufer wie Steffen Justus in der ersten Gruppe vom Rad steigt und dann durchgereicht wird, scheint doch irgendetwas nicht zu stimmen.
Der Mola rennt in einer eigenen Welt, danach kommen ca. 5-10 Athleten, die um die Top 10 kämpfen, einen deutschen sehe ich dort allerdings zur Zeit nicht.
Wie kann das sein, das die anderen Nationen 1-2 Minuten schneller rennen als ein Ausnahmeläufer wie Justus?
Liegt es vll am deutschen Winter? Die meisten KD'ler überwintern aber auch nicht hier.
Fehlen uns die Talente? Justus Nieschlag hatte etwas Pech, der Rest war einfach nicht stark genug.
Trainieren wir anders ? Spanien scheint eine Macht zu sein. GB mit den Brownlees ebenfalls. Allgemein sind die südländischen Länder auf diesem Format gefühlt stärker. Trainieren wir zu viel Rad? Hab mal nen Interview von Gomez gelesen, wo er behauptet "nur" 20-25km zu schwimmen und 300km Rad zu fahren, da er sonst nicht genug Laufen könnte 120-140km und das teilweise mit abartigen Intensitäten.
Sonst Ideen? Bitte lasst das böse D-Wort außen vor. Die deutsche Dominanz auf der LD lässt ja im Endeffekt nicht anderes Vermuten.

NBer
06.03.2016, 11:49
naja, bei den mädels waren knapp und lindemann in der spitzengruppe liegend kurz vor radziel in einen sturz verwickelt. ich denke persönlich das vor allem lindemann ansonsten um ein olympiaticket hätte mitkämpfen können.
bei den männern war in der tat die performance von justus und buchholz enttäuschend (vor allem auch für sie selbst sicherlich). da angeblich die vorbereitung bestens durchlief (o-ton ebli) könnte etwas in der UWV danebengelaufen sein. das können aber nur die leute vor ort beurteilen.
wobei ich eben glaube, dass bei jungs und mädels im moment nur chancen auf top10 da sind, medaillenanwärter sehe ich eher nicht.
für anne muss man hoffen, das bei der momentanen schwimmform mal ein rennen aus taktischer sicht für sie läuft (keine radjagden), damit sie wenigstens noch einmal die nötige top15 platzierung schafft.
was das training betrifft sehe ich keine riesigen unterschiede.
schwimmen muss man nicht mehr als 20-25km pro woche, wenn man einmal weltcupstandard erreicht hat. das genügt zum halten des standards, mehr training für minimale zeitverbesserungen bringt keine vorteile im rennen.
radfahren um 300km pro woche ist auch eher allgemeingut im weltcup.
120-140 laufkilometer sind eher spitzenwochen, der jahresschnittschnitt dürfte (auch bei gomez) bei 90 -110km/woche liegen. ein unterschied liegt sicherlich in der qualität. wenn zb die brownlees von "easy running" reden, sprechen sie von 3:00-3:15min/km.
ich glaube, dass es im training nicht DIE riesenunterschiede bei den top50 der welt gibt. alle arbeiten gleich hart. dort kommen dann eben sachen wie mitgebrachtes talent und vor allem auch belastungsverträglichkeit (wie erhole ich mich von bestimmten belastungen, wann kann ich sie wiederholen) ins spiel.

Hafu
06.03.2016, 17:32
Hat jemand eine Idee warum die deutschen so "schwach" unterwegs waren? ...

Ich hab' ein paar Ideen, aber nicht alle sind dafür geeignet, sie in einem öffentlichen Triathlonforum auszubreiten.

Nicht alle Deutschen folgen demselben Trainingskonzept, so dass man die Gründe für das ausgesprochen schwache Abschneiden eigentlich aller deutschen Starter gestern differenziert betrachten muss.

Robisch und Buchholz trainieren seit kurzem in einer internationalen Trainingsgruppe bei Joel Fillol. Haug und Saller trainieren viel alleine (nach Plänen des Heimtrainers) und dann gibt es noch einige Kaderathleten, die formal am OSP Saarbrücken beheimatet sind und sich dort (so das dahinterstehende Konzept) gegenseitig in einer leistungsstarken Gruppe puschen sollten: allerdings haben sich in Saarbrücken viele kleinteilige Trainingsgrüppchen gebildet mit z.T. recht unterschiedlichen Trainingsphilosophien.

Grundsätzlich, das haben die Ergebnisse von gestern ebenso wie nahezu alle Ergebnisse der letzten Saison gezeigt, sind internationale Trainingsgruppen wie sie Joel Fillol, Darren Smith, Paulo Sousa und Brett Sutton um sich gesammelt haben der seit Jahren erwiesenermaßen am meisten erfolgversprechende Trainingsansatz, weil hier einerseits die Individualisierung auf die Spitze getrieben werden kann (wenn ein Trainer seine Athleten über mehrere Jahre kennenlernen konnte und weiß, welches Training bei ihnen wie anschlägt, wie die Regenerationszeiten sind usw.) und andererseits leistungsstarke Trainingsgruppen gebildet werden können, die sich einerseits gegenseitig pushen, innerhalb derer aber andererseits die Konkurrenz nicht so groß ist, dass sich in jeder TRainingseinheit ein privater Wettkampf bildet und die Athleten sich in negativer Weise als Konkurrenten betrachten mit entsprechenden Effekten auf das allgemeine Klima innerhalb der Gruppe.

Fillol hatte gestern bei den Männern Rang 1 und 2 geschafft, die Gruppe um Smith dominierte das Damenrennen mit Jodie Stimpson und schaffte zusätzlich mit Lisa Norden noch eine weitere Topten-Plazierung.

Auch die gestern fehlenden Top-Athleten wie die Brownlees, Jorgensen (Woolongong Wizards), Gomez und einige der gestern ebenfalls fehlenden US-Boys trainieren in privat organisierten multinationalen Trainingsgruppen und gehen ihren direkten nationalen Konkurrenten im Training gerne aus dem Weg.

Der Haken bei einer großen nationalen Trainingsgruppe, wenn man wie in Deutschland alle Kader-Athleten versucht zu zentralisieren, ist, dass in der nationalen Spitze die Athleten sich gegenseitig viel eher als Konkurrenten wahrnehmen, weil sie z.B. um wenige Olympia-Startplätze direkt miteinander konkurrieren, sich um denselben (begrenzten) nationalen Sponsoren-"Kuchen" streiten usw. Das ist natürlich hochproblematisch für das allgemeine Klima in solch einer Gruppe, wenn die Athleten mehrere Monate eng miteinander zusammen trainieren und leben müssen.

Hafu
06.03.2016, 17:41
Übrigens hat der erst vor wenigen Wochen aus dem B-Kader geflogene Franz Löschke gestern in Australien einen gut besetzten Ozeanien-Cup (vergleichbar Europacup) gewonnen.

Auch Jonathan Zipf, der formal noch zum B-Kader gehört, aber trainingsmäßig auch eigene Wege verfolgt ist aktuell stark in Form und war z.B. vor zwei Wochen zweiter bei einem Afrika-Cup.

Beide könnten kurzfristig eventuell noch ins Rennen um die Olympiatickets einsteigen, wenn sie noch ein paar Extra-Punkte für die Startberechtigung in der WTS sammeln.

Lebemann
06.03.2016, 17:54
Das Klima am OSP ist definitiv nicht das beste. Der ein oder andere Charakter ist auch echt schwierig.

Wie du oben bereits erwähnt hast, trainieren unsere deutschen LD'ler, die ja sehr erfolgreich sind, eher allein oder leben zumindest nicht Tür an Tür. Natürlich brauch es Trainingspartner, aber wie du bereits gesagt hast, ist die direkte Konkurrenz in erster Linie die Trainingskollegen aus der eigenen Nation. Das dies zu Spannungen führt und natürlich auch Mental bei jedem Training einen ordentlich Druck ausübt, lässt sich nicht abstreiten.
Vielleicht wäre es Sinnvoll die Gruppen in "kleine" zu Splitten, sodass ein Gestandener Athlet mit 2 Jüngeren trainiert. Der Speed der Jungen ist meist nahezu identisch. Eher die Tempohärte für die längeren Distanzen fehlt.
Mich würde das ja durchaus interessieren was da noch für Background Wissen existiert.

NBer
06.03.2016, 22:51
...... ist die direkte Konkurrenz in erster Linie die Trainingskollegen aus der eigenen Nation. Das dies zu Spannungen führt und natürlich auch Mental bei jedem Training einen ordentlich Druck ausübt, lässt sich nicht abstreiten.....

ein frodeno ist in so einem umfeld olympiasieger geworden. es ist mir etwas zu einfach nach einem schlechten rennen das komplette konzept in frage zu stellen. laut ebli ließen die trainingsergebnisse nicht an so ein abschneiden denken. die wissen normalerweise sehr genau was sie können.

Hafu
07.03.2016, 09:52
ein frodeno ist in so einem umfeld olympiasieger geworden. es ist mir etwas zu einfach nach einem schlechten rennen das komplette konzept in frage zu stellen. laut ebli ließen die trainingsergebnisse nicht an so ein abschneiden denken. die wissen normalerweise sehr genau was sie können.

Das Rennen in Abu Dhabi steht halt in einer Reihe mit sehr vielen ähnlichen Rennen im vergangenen Jahr einschließlich dem Grand Final. Genaugenommen gab es in der gesamten WTS 2015 gerade mal drei echte Ausnahmen mit überzeugenden Einzelleistungen einzelner deutscher Athleten in Kapstadt, Neuseeland und Rio.

Peking ist 8 Jahre her und der Triathlon auf der olympischen Distanz hat sich seitdem gravierend weiterentwickelt. London vor vier Jahren war bereits nahezu ein Debakel, gerade für einen finanzstarken Verband wie die DTU, der über viele Talente verfügt, bis hin zu Junioren- und U23-Weltmeistern, wie du so gut weißt wie ich. nach London 2012 wurden aber nur Trainer ausgetauscht und an den Strukturen wenig verändert.

sandmen
07.03.2016, 16:17
Mir erscheint auch die Strategie der DTU falsch, unterschiedliche Trainingsansätze zu fördern. Entweder leiste ich mir mit hohem finanziellen Aufwand einen Sportdirektor und mehrere Bundestrainer. In diesem Fall sollte man aber auch dafür sorgen, dass am Olympiastützpunkt alle Spitzenathleten versammelt sind und der Konkurrenzkampf die Leistungsentwicklung befeuert.

Wenn ich aber den Weg einschlage, dass sich Athleten internationalen Trainingsgruppen anschließen, damit diese mehr Druck im Training haben, dann kann ich mir den ganzen Aufwand für Trainer und Diagnostik sparen und brauche nur noch einen Art Teammanager, der die besten Athleten für den Weltcup oder Olympia nominiert.

Beide Wege einzuschlagen, so wie es aktuell gemacht wird, kann m.E. nicht mehr funktionieren, weil die Anzahl der Spitzenathleten zu gering ist und der Konkurrenzkampf in der Trainingsgruppe fehlt.

Ein Vorteil der Ära Frodeno am OSP war es wohl auch, dass dort mindestens 5 Leute trainiert haben, die in der Lage waren, bei einem Weltcup in die Top 10 zu kommen.

Nachteil der 1. Variante wäre es zugebenermaßen, dass man auf Athleten wie Sophie Saller verzichten müsste, die sich in kein System pressen lassen wollen und eine wissenschaftliche Ausbildung parallel vorantreiben.

Warum allerdings ein Bundestrainer Dan Lorang einen Jan Frodeno extrem pusht, aber bei Anne Haug seit 2 Jahren überhaupt keine Leistungsentwicklung mehr erkennbar ist, ist schon sehr rätselhaft. Mir ist schon bekannt, dass sie verletzt war. Wenn man aber 2013 noch die meisten Athleten in Grund und Boden läuft, müsste das doch eigentlich irgendwann zurück kommen.

rundeer
07.03.2016, 19:41
Ist halt immer sehr schwierig genaue Ursachen zu finden wenn irgendwo der Wurm drin ist. Manchmal braucht es auch nur ein einziges gutes Resultat und die Einstellung und Leistung ändert sich in einem Team. Man bekommt wieder Vertrauen.

Im Zusammenhang mit Coaching (gerade auf der Kurzdistanz) kann ich übrigens den Podcast vom oben erwähnten Joel Filliol wärmstens empfehlen. Zusammen mit Paulo Sousa spricht er über die Kunst einen Athleten zu formen. Er hat für verschiedene nationale Verbände gearbeitet und unter anderem Simon Whitfield zu Olympiasilber geführt und auch schon die Brownlees trainiert. Mittlerweile coacht er, wie Hafu schon schrieb, sehr erfolgreich eine internationale Gruppe. Oft wird im Podcast auch über Dynamiken gesprochen, die sich in solchen Squads bilden können und wie wichtig die Mentalität ist. Eine Schwierigkeit seines Ansatzes ist, dass niemand auf ihn gewartet habe und er auf sich alleine gestellt war so ohne Verband.

http://joelfilliol.com/podcast/

cmunozh
10.03.2016, 10:47
...

18. u. 20 August hatte ich gehört, weiß schon jemand genaueres? Uhrzeit? Kurs? Soll ja ne schicke Steigung geben. Gibt es bereits Veröffentlichungen ala KPR, welche Athleten bereits qualifiziert sind? Die Kriterien scheinen ja sehr individuell zu sei. Hat jemand bereits einen Link?

...


Ich kann nur bezüglich die "spanische Armada" was sagen. Zum zeit sind nur Javier Gomez-Noya und Mario Mola qualifiziert. Gibt aber noch einen dritte Platz, die evtl für Fernando Alarza oder Vicente "Chente" Hernandez sein würde. Soweit ich was erfahre, gebe ich Feedback zu euch.

Hafu
10.03.2016, 12:08
... Gibt es bereits Veröffentlichungen ala KPR, welche Athleten bereits qualifiziert sind? Die Kriterien scheinen ja sehr individuell zu sei. Hat jemand bereits einen Link?

Die Kriterien legen alleine die nationalen Verbände fest. Für die meisten Verbände war z.B. der Sieg bei den European Games in Baku ein Quali-Kriterium, weswegen die dortige Frauensiegerin Spirig ihren RIO-Platz sicher hat. Ausgerechnet der britische Verband scherte sich aber nicht um die European Games. Zufälligerweise gewann dann in Baku ein Brite (Gordon Benson), der aber wegen der Britischen Besonderheiten (beide Brownlees fahren nach Rio, wenn sie gesund sind und der dritte britische Starter wird ein reiner Wasserträger für die Brownlees) vorerst nicht qualifiziert ist.

Die jeweils ersten 8 von Rio (Testevent 2015) fahren eigentlich bei fast allen Verbänden nach Rio (sofern sie in 2016 noch einen Leistungsnachweis erbracht haben, der z.B. bei Anne Haug noch aussteht).

... Vielleicht ganz gut, wenn wir nicht durch die schwarz-rot-goldene Brille schauen brauchen!

So handhabe ich das auch. Man muss den Sport als Ganzes betrachten und da ist die WTS aufgrund ihrer Leistungsdichte in jeder der drei Disziplinen hoch faszinierend.

cmunozh
29.03.2016, 16:27
Haben wir Neuigkeiten aus Gold Coast bekommen?.

Ich hab nix von Noya/Brownlee gehört.

Tipps :cool: ?

http://www.goldcoast.triathlon.org/

Hafu
30.03.2016, 13:12
Haben wir Neuigkeiten aus Gold Coast bekommen?.

Ich hab nix von Noya/Brownlee gehört.

Tipps :cool: ?

http://www.goldcoast.triathlon.org/

Die Brownlees sind schon in Australien und scheinen fit zu sein. Verletzungen offenbar ausgeheilt. Zumindest sind sie fit genug, um mal eben als Training an Radrennen teilzunehmen.

Mola hat seine Form ja ohnehin schon bewiesen und trainiert auch aktuell in Australien (Noosa). Gibt sicherlich ein heißes Duell, zumal die Brownlees traditionell nur an der Startlinie stehen, wenn die Form gut genug fürs Podium ist.

Wird an der Gold Coast mit Sicherheit ein selektiveres Schwimmen und Radfahren geben als in Abu Dhabi.

Die Brownlees werden zusammen mit Varga sicher alles daran setzen, dass Mola und Murray nach dem Schwimmen nicht den Anschluss an die Spitze schaffen, was die Herausforderung für die Deutschen (indbesondere den besten Läufer Buchholz) noch ein bisschen schwieriger machen wird.

cmunozh
15.04.2016, 09:40
So, the Brownlee brothers were not so goo have to say. Apparently was due to the heat expecting but c'mon guys!!!, you were training down there!!... Anyway I will be expecting smth more from them under the Brazilian sun, even Alarza finished the second (I like him a lot but I admit he's not better than any of the Brownlee's).

Mola is not a surprise (I would even start betting for him for a "gold-ish" medal), but in the post-race interview told "We will see another race when the Boss Gomez-Noya arrives" :Cheese:

Bad news: Murray broke his hand and collarbone last weekend. We are waiting for news regarding the recovery period. :( :( :(

Und??, was meint Ihr??

Hafu
15.04.2016, 10:05
So, the Brownlee brothers were not so goo have to say. ...

Und??, was meint Ihr??

Waren sportlich (und ohne die schwarz-rot-goldene Brille betrachtet) zwei absolut großartige Rennen bei Frauen und Männern mit nahezu allen taktischen Finessen, die die olympische Kurzdistanz zu bieten hat.

Die Leistung von Jonathan Brownlee war übers Rennen betrachtet großartig und auch Alistair war viel besser, als es die Ergebnisliste vermuten lässt. Bei beiden ist es so, dass sie -wenn sie ein Rennen nicht dominieren und gewinnen- entweder gar nicht antreten oder viel Drama produzieren, hinter dem man kaum noch erkennt, was die tatsächliche Leistungsfähigkeit ist.

Bei dem Beinahe-Kollaps von Jonathan vermute ich einiges an Schauspielerei. Die Presse will mit großen Geschichten und Drama versorgt werden, die Konkurrenz soll möglichst im Unklaren über die tatsächliche Leistungsfähigkeit gelassen werden.

Jonathan hat beim Radrennen enorm viel Führungsarbeit geleistet, hat immer wieder versucht mit einer kleinen Gruppe von der für ihn zu großen Führungsgruppe wegzukommen, während Mola und Alarza die kompletten 40km nur unauffällig mitgerollt sind. Vor diesem Hintergrund ist die erstklassige Laufleistung von Jonathan (zumindest auf den ersten 9,5km) enorm hoch einzuschätzen, zumal Mola schon ausgiebige Rennpraxis in 2016 gesammelt hat, die den Brownlees aktuel noch fehlt.

Der Radkurs in Rio mit Steigung, schwieriger/ gefährlicher Abfahrt kommt starken Schwimmern und Radfahrern wesentlich mehr entgegen als der Kurs an der GoldCoast, sodass ich die Brownlees ebenso wie Gomez weiterhin in der Favoritenrolle sehe, auch wenn man den besten Läufer im Feld Mola natürlich mit auf der Liste haben muss.

cmunozh
21.04.2016, 12:06
Ich habe gestern gelesen, dass Gomez-Noya dieses Jahr nicht dabei sein wird (evtl nur Leeds).

Bedeutet das, dass er sich richting für die O.spiele vorbereiten will?, oder es ist noch eine Frageziechen bezüglich seine Verletzung?.

Habs auch gehört, dass er die Tri Olimpische distanz am Zurich teilnehmen wurdet (es ist aber noch einen Klatsch).

Hafu
21.04.2016, 12:27
Ich habe gestern gelesen, dass Gomez-Noya dieses Jahr nicht dabei sein wird (evtl nur Leeds).

Bedeutet das, dass er sich richting für die O.spiele vorbereiten will?, oder es ist noch eine Frageziechen bezüglich seine Verletzung?.
...

Verletzung bei Gomez? Weiß ich gar nichts von. Da er immer wieder Lauf- und Radbilder von sich postet kann es eigentlich nichts ernstes sein.

Auf dem letzten Selfie seiner Freundin Anneke Jenkins sah er schon jetzt extremst austrainiert aus. Er wird in meinen Augen ganz klar der Mann sein, den man in Rio schlagen muss.

cmunozh
21.04.2016, 13:08
Verletzung bei Gomez? Weiß ich gar nichts von. Da er immer wieder Lauf- und Radbilder von sich postet kann es eigentlich nichts ernstes sein.

Auf dem letzten Selfie seiner Freundin Anneke Jenkins sah er schon jetzt extremst austrainiert aus. Er wird in meinen Augen ganz klar der Mann sein, den man in Rio schlagen muss.

Er hatte eine Verletzung an die hüfte (stress fraktur oder so) von ein paar Monaten her. Deswegen konnte er nicht richtig anfangen zu trainieren. Wegen Gomez-Noya ist immer Geheimnessvoll und wird nie klar da er von natur super Schüchtern ist. Es Geht auch um, das Geheimness zu halten.

Danach kamm Gesetzliche probleme mit sein ehemaliges coach und ein sponsor von letztes Jahr. Er hatte seine "Bundeslandisches Lizenz (aus Galizien)" deswegen abgegeben und er hat grad nur die von die Spanische Triathlon Verband.

Welche Selfie meinst du?

aurinko
21.04.2016, 20:27
Btw, weil es hier noch nicht gepostet wurde: der Triathlon in Kitzbühel wurde aufgrund von Differenzen im Verband bzw. Austrichter abgesagt.

bentus
21.04.2016, 23:56
Helen Jenkins, Vicky Holland und Non Stanford fahren für GB nach Rio. Ziemlich bitter für Jodie Simpson. Ähnlich wie bei den Amerikanerinnen, dort gäbe es auch einen Haufen an Athletinnen, die in fast allen anderen Ländern sofort nominiert würden.

Vincent Luis und Alistair Brownlee wurden aus der Startliste gestrichen, weiß da jemand was?

cmunozh
22.04.2016, 11:28
Vincent Luis und Alistair Brownlee wurden aus der Startliste gestrichen, weiß da jemand was?

Alistair ist krank. Von Vincent Luis Weiss ich gar nicht.

aequitas
22.04.2016, 12:32
Vincent Luis und Alistair Brownlee wurden aus der Startliste gestrichen, weiß da jemand was?

Scheint wohl kleinere Probleme zu haben und verzichtet zugunsten seiner Gesundheit (Olympiastart) auf das Rennen in Cape Town.

http://www.trimes.org/2016/04/itu-cape-town-vincent-luis-reporte-debut-de-saison/

cmunozh
26.04.2016, 07:54
Well, I couldn't see the womens race so I cannot say anything but on the mens one there is a lot to say about.

First is that Mola has a Problem with Swimming, he s a beast at running and fast with the bike... but he lost a lot on the water. I think it's clear that's his weak Point.

Alarza made a huuuge Progression and improvement, despite that he runs "weird" (somehow like Frodo style :Cheese: ). He will be for sure the third Spanish one in Rio.

I checked the Brownlee speech after the race and "@HAFU" was fully right, they come always with an excuse out of why they lost. Once they were ill, others the last weeek happened smth, bla bla... whatever, they like the Show a lot. For example Mola after the race was super happy and said smth like "Well I am fourth, they were amazing today and pretty fast, I couldnt do anything. Anyway, lets move on and Train for the next race :-) "


PS: I read yesterday that Gomez Noya made a Swimming Championship in spain with his local Swimming Club... he did the 1500m in 15':56" (:dresche )

Hafu
26.04.2016, 09:29
@cmunozh

Sieh dir unbedingt noch das Frauen-Rennen im Relive an.

Das war äußerst unterhaltsam mit einer extrem beeindruckenden Flora Duffy. Den Mut für 20km Alleinfahrt auf flachem Radkurs muss man erstmal aufbringen... und als sie kurz vor dem Ziel eingeholt wurde, zeigte sie auch noch einen überragenden 5k-Lauf.

Wenn Duffy mal auf die Idee kommen sollte statt WTS-Rennen und X-terra auch mal 70.3 oder Ironman-Rennen zu machen, werden sich die bisherigen Platzhirsche dort verdammt warm anziehen müssen.

Ich kenne derzeit keine Triathletin (auch nicht Jorgensen), die in der Summation der Einzelleistungen und des abschätzbaren Leistungspotenzials derzeit bessere Grundvoraussetzungen mit sich bringen würde.

kleinomat
26.04.2016, 09:38
@Hafu: wo siehst du die Vorteile von Duffy ggü Jorgensen? Radwumms? Renncourage? Ich persönlich freue mich riesig über Aktionen wie von Duffy, die die Rennen beleben, zumal bei der Dominanz von Jorgensen in der jüngsten Vergangenheit.

Hafu
26.04.2016, 09:43
.... For example Mola after the race was super happy and said smth like "Well I am fourth, they were amazing today and pretty fast, I couldnt do anything. Anyway, lets move on and Train for the next race :-) "
...

Mola ist mir auch unerhört sympathisch mit seinem stets bescheidenem und freundlichem Auftreten. Ich hab' ihn letztes Jahr zweimal bei Bundesliga-Rennen getroffen und auch da war er ohne jeglichen Ansatz von Starallüren.

Bei Alarza habe ich irgendwie ein komisches Bauchgefühl: der schaut (im Ggs. zu Mola nicht aus wie ein Läufer und läuft trotzdem extrem schnell und die Kombination Zahnspange und Halbglatze bei einem 25jährigen Sportler trägt auch nicht dazu bei, dass sich dieses Gefühl zerstreut.
Vielleicht weiß ich aber auch zu wenig über ihn und sein Umfeld. Ist wie gesagt nur so ein Bauchgefühl.

Stefan
26.04.2016, 09:54
Bei Alarza habe ich irgendwie ein komisches Bauchgefühl: der schaut (im Ggs. zu Mola nicht aus wie ein Läufer und läuft trotzdem extrem schnell und die Kombination Zahnspange und Halbglatze bei einem 25jährigen Sportler trägt auch nicht dazu bei, dass sich dieses Gefühl zerstreut.

Das waren auch meine Gedanken beim Livestream.

Stefan
26.04.2016, 09:55
Bei Alarza habe ich irgendwie ein komisches Bauchgefühl: der schaut (im Ggs. zu Mola nicht aus wie ein Läufer und läuft trotzdem extrem schnell und die Kombination Zahnspange und Halbglatze bei einem 25jährigen Sportler trägt auch nicht dazu bei, dass sich dieses Gefühl zerstreut.

Das waren auch meine Gedanken beim Livestream.

Hafu
26.04.2016, 10:26
@Hafu: wo siehst du die Vorteile von Duffy ggü Jorgensen? Radwumms? Renncourage? Ich persönlich freue mich riesig über Aktionen wie von Duffy, die die Rennen beleben, zumal bei der Dominanz von Jorgensen in der jüngsten Vergangenheit.

Jorgensen bleibt natürlich Top-Favoritin für Rio, aber die einzige, die Jorgensen dort in die Suppe spucken kann und damit der voraussichtlich rennentscheidende Faktor wird aufgrund ihrer Radstärke Duffy sein.

Ohne Duffy und deren unermüdlichen Ausreißversuche hätte sich auch Jenkins in Goldcoast nicht vom Hauptfeld lösen können.
Duffy ist derzeit die beste Schwimmerin und Radfahrerin und das verschafft ihr viele taktischen Möglichkeitenl Sie hat auch im Vergleich zum Rest des Damenfeldes der WTS eine überragende Fahrtechnik (wohl aufgrund ihrer Herkunft vom Mountainbike/ Xterra-Bereich), die schon bei jedem Wendepunkt und jeder Schikane zu bewundern ist, wo sie im Handumdrehen 5-10m Vorsprung auf Mitfahrer rausholt und die ihr auf einem schwierigen Radkurs wie Rio, mit einer mehrmals zu fahrenden engen und unfallträchtigen Abfahrt erst recht zu Gute kommen wird.

Buchhalter
26.04.2016, 10:42
Frauenrennen war super unterhaltsam.
Und dafür war definitiv Duffy verantwortlich.
Bereits beim Schwimmen attakiert und aufm Rad einfach weggefahren.
Wenn die mal zwei Sparringspartnerinnen hat sind die weg!

Und dann wirds leider für unsere Anne Haug extrem schwierig noch mal ins Rennen zu kommen!

kleinomat
26.04.2016, 10:51
ok, got it!danke! fahrtechnik ist definitiv ein wettbewerbsvorteil, da gab es als gegenpol zu duffy auch häufig negativbeispiele zu sehen,die zu stürzen oder meterverlusten geführt haben bei den anderen mädels. der nachteil von duffy könnte sein,dass sich leute (so wie von Hafu bzgl Jenkins beschrieben) an sie dranhängen und über domestiken verfügen während sie wohl als einsamer wolf daher kommen wird. bzgl der deutschen männer bin ich ratlos. buchholz ist ja bekanntlich bei filliol und trainiert mit der top elite in der squad und man hört immer trainingsergebnisse top blabla. dann geht der startschuss und er kommt ganz hinten aus dem wasser.das ist megaschade und ich wünsche den jungs einfach mal dass der knoten platzt,vlt auch eine kopfsache. was ich aber aus prinzip gar nicht gut finde, sind DNFs auf der OD im Sinne einer ins Korn geschmissenen Flinte...

Hafu
03.05.2016, 16:48
War zwar kein WTS-Rennen am WE, sondern "nur" ein Europacup in Madrid, aber trotzdem höchst bemerkenswert, was Ivan Rana dort abgezogen hat:

Nicht genug, dass er überhaupt konkurrenzfähig in einem Weltklassefeld war und einen starken 6.Platz belegte, obwohl er seit Jahren i.d.R. nur noch Langdistanz- und Mitteldistanzrennen ohne Windschattenfreigabe bestreitet, was aufgrund der gänzlichen anderen Leistungsanforderungen eigentlich ein fast komplett anderer Sport ist, nein er lief auch noch den kompletten abschließenden 10km-Lauf barfuß!:Blumen:

https://www.youtube.com/watch?v=sJjGrkJd-Kw

Ein Festtag für Natural-Running-Fans.:Huhu:

https://pbs.twimg.com/media/ChYLQmQWUAAWRmZ.jpg

ArminAtz
03.05.2016, 16:50
, nein er lief auch noch den kompletten abschließenden 10km-Lauf barfuß!:Blumen:

https://www.youtube.com/watch?v=sJjGrkJd-Kw



Stimmt, ist mir garnicht aufgefallen. Absichtlich oder Schuhe vergessen? Weiß man was?

Wenn ers auf Lanzarote auch barfuß macht, dann küss ich ihm die Füße :Cheese:

Hafu
03.05.2016, 17:00
Stimmt, ist mir garnicht aufgefallen. Absichtlich oder Schuhe vergessen? Weiß man was?

Wenn ers auf Lanzarote auch barfuß macht, dann küss ich ihm die Füße :Cheese:

Ich vermute mal absichtlich, weil er auch im Training gerne und auch auf Untergründen, die dafür nach landläufiger Meinung nicht gedacht sind (Schötter, Asphalt) barfuß läuft. Genaue Hintergründe kenne ich aber auch nicht, weil ich es nur erzählt bekommen habe und auf Instagram und Twitter Fotos gesehen habe.

alex1
03.05.2016, 18:04
Ich vermute mal absichtlich, weil er auch im Training gerne und auch auf Untergründen, die dafür nach landläufiger Meinung nicht gedacht sind (Schötter, Asphalt) barfuß läuft. Genaue Hintergründe kenne ich aber auch nicht, weil ich es nur erzählt bekommen habe und auf Instagram und Twitter Fotos gesehen habe.

Das ist krass! Natural Running ist das eine, aber das Verletzungsrisiko durch Scherben usw. das andere. Wäre ich Profi, dann wäre mir das zu riskant.

kromos
03.05.2016, 20:54
Nicht genug, dass er überhaupt konkurrenzfähig in einem Weltklassefeld war und einen starken 6.Platz belegte, obwohl er seit Jahren i.d.R. nur noch Langdistanz- und Mitteldistanzrennen ohne Windschattenfreigabe bestreitet


Eingerahmt von zwei Deutschen auf Platz 5 und 7 :Blumen:

5 Jonas Breinlinger GER 01:55:04 00:17:00 00:01:24 01:03:44 00:00:34 00:32:20
6 Ivan Rana ESP 01:55:36 00:17:34 00:01:11 01:03:23 00:00:25 00:33:02
7 Lasse Lührs GER 01:55:47 00:17:47 00:01:18 01:04:16 00:00:29 00:31:55

cmunozh
10.05.2016, 09:36
Raña did it on purpose. He is used to run like that since I can remember, so there s nothing new under the sun.

He told afterwards that it was a "Tribute" to the People from Madrid as the pre/after race Events were focused on him and his career. After the race they even show a Video when he started compiting (almost 20 yr ago), a signed poster from his first race, his Highlights... all very emptional and familiar. He was almost crying at the end because of that amopunt of emotional stuff as he thought at the beginning it would be not more than an "official" and aseptic Thing.

noam
11.05.2016, 10:51
Ich verfolge die ITU WTS ja nun nicht sooo aufmerksam. Aber durch diesen Thread (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=39100) aufgeschreckt, frage ich mich, ob die Pros überhaupt noch mit so einem Stummelaussatz fahren. Auf den Bidlern bei Facebook von Gomez zB sieht man sein Venge eigentlich immer ohne diesen präsentiert. Macht es überhaupt Sinn mit dem Aufsatz zu fahren, da man ja kaum eine entsprechende darauf abgestimmte Position wie auf dem TT fährt?

bergflohtri
11.05.2016, 11:13
Macht wohl nur Sinn, wenn man gerade an der Spitze der Radgruppe fährt oder alleine irgendwo zwischen zwei Gruppen

Hafu
11.05.2016, 11:20
...Macht es überhaupt Sinn mit dem Aufsatz zu fahren, da man ja kaum eine entsprechende darauf abgestimmte Position wie auf dem TT fährt?

Das hängt v.a. vom persönlichen Fahrstil ab und auch von den Schwimmfähigkeiten, d.h. ob man so gut schwimmt, dass man von Anfang der zweiten Disziplin an in der schnellsten Gruppe sich befindet, oder ob man in der Regel erst nach dem Schwimmen nach vorne fahren muss und dabei häufiger "im Wind steht".

Die Brownlees benutzen nie einen Aufsatz (kommen auch so gut wie immer vorne aus dem Wasser), Spirig als Gegenbeispiel fährt traditionell immer mit Aufsatz und benutzt diesen auch ausgiebig. Als mäßige Schwimmerin muss Spirig in der WTS auch sich immer erst nach vorne kämpfen und viel auf dem Rad arbeiten.

Bei den Radprofis, die in herkömmlichen Rennen grundsätzlich keine Aufsätze benutzen dürfen gibt es ja auch einige Kandidaten, die bei Ausreißversuchen trotzdem in Zeitfahrposition auf dem Rennlenker liegen und dann die Ellbogen auf den normalen Lenker stützen, während andere Fahrtypen in ähnlicher Situation bei Ausreißversuchen konsequent in Unterlenkerposition bleiben.

funsport
12.05.2016, 08:26
Warum sind Gomez und die Brownlees wieder nicht dabei???

Hafu
12.05.2016, 09:19
Warum sind Gomez und die Brownlees wieder nicht dabei???

Die sind längst qualifiziert und stecken in der Rio-Vorbereitung.

Hafu
12.05.2016, 09:27
...Wird das der ersehnte Durchbruch für die DTU-Olympiakandidaten? Oder wird Anne Haug alleine nach Rio reisen müssen?

Auch an diesem WE wird vermutlich leider niemand die gemessen an der Leistungsstärke des Teams allzu sportlich angesetzte Olympia-Norm knacken.

Trotzdem wird die DTU sicher nicht die verbliebenen ihr zustehenden 4 Olympia- Startplätze verfallen lassen (schließlich dürfte nach den internen DOSB-Richtlinien bei nur einem nominierten Athleten auch nur ein Funktionär mit Vollakreditierung nach Rio! ;) ) und dann eben gemäß Weltranglistenplazierung nominieren.

cmunozh
12.05.2016, 09:31
Also, was für "Prognose" habt ihr?:

Mola, Alarza, Justus, Grajales... (Wer sonnst? O.o )

Jorgensen und drei mehr xDDD. Ich denke Kasper und Hewitt und ich hoffe auch Routier.

aequitas
13.05.2016, 11:22
Also, was für "Prognose" habt ihr?:

Mola, Alarza, Justus, Grajales... (Wer sonnst? O.o )

Jorgensen und drei mehr xDDD. Ich denke Kasper und Hewitt und ich hoffe auch Routier.

Justus sehe ich nicht auf dem Podium, habe als Alternative auf Le Corre getippt. Wäre natürlich auch mal schön, wenn Justus und Buchholz ihre Leistung bringen würden.

Bei den Frauen sehe ich Hewitt, Zaferes und Moffatt auch noch vorne mitspielen.

Werde das Rennen leider nicht live gucken können, aber hoffentlich im Laufe des Wochenendes.

Hafu
13.05.2016, 13:01
Also, was für "Prognose" habt ihr?:

Mola, Alarza, Justus, Grajales... (Wer sonnst? O.o )

Jorgensen und drei mehr xDDD. Ich denke Kasper und Hewitt und ich hoffe auch Routier.

Mola, Alarza habe ich auch getippt, dann noch Blummenfelt und Conninx.

Bei den Frauen würde ich Routier keine Chancen einräumen, weil Zaferes mit Sicherheit alles dafür tun wird, damit das Radfahren hart und schnell wird (damit sie nicht mit Kasper, Jerdonek oder Tomlin vom Rad steigen muss, denn dann wird ihre Olympiachance eine Zufallsangelegenheit). Und schnelles Radfahren mit vielen Rhythmuswechseln und harten Antritten ist das letzte, was Routier mag.
Hewitt habe ich neben Zaferes auch vorne getippt.

Wer macht eigentlich noch auf Trifecta (http://trifecta.usatriathlon.org/WebContent/Race)hier aus dem Forum mit?

X S 1 C H T
13.05.2016, 13:08
Mola, Alarza habe ich auch getippt, dann noch Blummenfelt und Conninx.

Bei den Frauen würde ich Routier keine Chancen einräumen, weil Zaferes mit Sicherheit alles dafür tun wird, damit das Radfahren hart und schnell wird (damit sie nicht mit Kasper, Jerdonek oder Tomlin vom Rad steigen muss, denn dann wird ihre Olympiachance eine Zufallsangelegenheit). Und schnelles Radfahren mit vielen Rhythmuswechseln und harten Antritten ist das letzte, was Routier mag.
Hewitt habe ich neben Zaferes auch vorne getippt.

Wer macht eigentlich noch auf Trifecta (http://trifecta.usatriathlon.org/WebContent/Race)hier aus dem Forum mit?

Kannte ich gar nicht, danke!

aequitas
13.05.2016, 14:53
Wer macht eigentlich noch auf Trifecta (http://trifecta.usatriathlon.org/WebContent/Race)hier aus dem Forum mit?

Bin auch dabei, bisher allerdings nur 30 Punkte.

cmunozh
13.05.2016, 16:22
Bin auch dabei, bisher allerdings nur 30 Punkte.

Ich auch, 53p

hanse987
13.05.2016, 16:51
Bin auch dabei! Habe aktuell 60 Punkte.

Hafu
13.05.2016, 17:03
Bin auch dabei, bisher allerdings nur 30 Punkte.

Ich auch, 53p

Wow, 53 ist aber schon richtig gut:Blumen:
Wahrscheinlich tippst du bei den Männern aufgrund deiner Herkunft bevzugt Spanier (und lagst damit in dieser Saison meistens richtig), so wie ich halb aus Hoffnung und nur halb aus Überzeugung schon mehrmals auf Saller und Buchholz für den dritten Platz gesetzt habe und damit stets 0 Punkte eingefahren habe.

Aktuell liege ich mit 43 P genau in der Mitte zwischen euch.

Mit vorherigem Tippen macht so eine Sportübertragungen immer noch mehr Spaß. Bei uns läuft da in der Familie seit zwei Jahren auch ein Familien internes Duell mit meinem Sohn, bei dem ich regelmäßig den Kürzeren ziehe.

Hafu
13.05.2016, 17:09
Bin auch dabei! Habe aktuell 60 Punkte.

:Blumen:
Mist, ich muss aufholen.

Euch ist schon klar, dass ihr gerade eure Anonymität verliert? Mit Datenschutz haben sie es ja nicht so bei Trifecta.;)

opirat
13.05.2016, 23:06
Haug ist doch aber schon qualifiziert! Die werden schon alle Plätze nutzen...wäre ja auch schön doof wenn nicht.

cmunozh
18.05.2016, 14:05
Wow, 53 ist aber schon richtig gut:Blumen:
Wahrscheinlich tippst du bei den Männern aufgrund deiner Herkunft bevzugt Spanier (und lagst damit in dieser Saison meistens richtig), so wie ich halb aus Hoffnung und nur halb aus Überzeugung schon mehrmals auf Saller und Buchholz für den dritten Platz gesetzt habe und damit stets 0 Punkte eingefahren habe.



Darauf hast du wohl Recht :Lachen2: (Go spanische Tri-Armada!)

Hatte ich leider dieses mal super schleckt getippt, nur Mola und Jorgensen haben mir punkte gegeben.

Also, wir haben noch drei Wochen bis ITU Leeds. Mola hat schon gesagt, er ist nicht dabei, aber Gomez-Noya doch. Sind dann die Brownlee's auch dabei?.

Matte04
18.05.2016, 20:01
Tippe auch bei Trifecta mit (83 PKT), hier lese ich hauptsächlich.
Gruss Michael

NBer
19.05.2016, 10:09
ich würde als dtu versuchen alle möglichen athleten nach rio mitzunehmen. laura lindemann sollte ohne zweifel dabei sein. schwer wäre die entscheidung um den dritten frauenplatz. hanna philippin liefert recht konstante rennen ab, rebecca robisch muss immer ein wenig glück mit dem rennverlauf haben, könnte aber mit diesem glück ein höherwertiges ergebnis erzielen als hanna, ohne dieses glück ein deutlich schlechteres. schwierige entscheidung.
bei den männern würde ich justus und buchholz mitnehmen, auch wenn sie die offizielle norm verfehlt haben.
man darf nicht vergessen, dass es im triathlon eine knüppelharte norm gibt....... 8. platz. das bedeutete zb jetzt in yokohama, dass man bei den männern 0,6%, bei den damen 1,6% nach den momentan welbtbesten athleten ins ziel kommen musste.
im marathon der männer reicht zb 8,8% rückstand auf die aktuelle jahresweltbestzeit. über 10 000m reicht ein rückstand von 2,5% auf die aktuelle jahresweltbestzeit. beim männer diskuswerfen kann man 4,4% unter der momentanen weltjahresbestweite liegen.

sandmen
19.05.2016, 14:54
man darf nicht vergessen, dass es im triathlon eine knüppelharte norm gibt....... 8. platz. das bedeutete zb jetzt in yokohama, dass man bei den männern 0,6%, bei den damen 1,6% nach den momentan welbtbesten athleten ins ziel kommen musste.
im marathon der männer reicht zb 8,8% rückstand auf die aktuelle jahresweltbestzeit. über 10 000m reicht ein rückstand von 2,5% auf die aktuelle jahresweltbestzeit. beim männer diskuswerfen kann man 4,4% unter der momentanen weltjahresbestweite liegen.

Bei den Prozentangaben darf man aber nicht vergessen, dass nicht ein 8. Platz bei der WM oder WM-Serie ausreicht, sondern ein X-beliebiges WTS-Rennen hergenommen wird.
Ich würde zusätzlich noch Laura Lindemann - eher im Hinblick auf die nächste Olympiade - norminieren. Bei den Herren tue ich mich da schwer: In einem Rennen Platz 12 zu belegen, wo mindestens 3 Tops gefehlt haben, kann man sich eigentlich sparen, weil bei Olympia kein Platz unter den Top 12 herausspringt. Auch unter Fördergesichtspunkten Justus Nieschlag zu nominieren, der ja letztes Jahr vielversprechende Ansätze hatte, dürfte bei der aktuellen Formkriese nicht in Betracht kommen.

Hafu
19.05.2016, 15:02
...man darf nicht vergessen, dass es im triathlon eine knüppelharte norm gibt....... 8. platz. ....

Man muss aber auch daran erinnern, dass sich die DTU diese Norm selbst gegeben hat. Platz 8 ist zwar indirekt aus dem DOSB-Kriterium "Endkampfchance" abgeleitet, aber man darf nicht vergessen, dass es im Triathlon bei Olympia nur eine einzige Distanz und nur eine Goldmedaille pro GEschlecht gibtgibt, während bei anderen Sportarten (Shcwimmen, Leichtathletik, Rudern usw.) es fast immer mehrere Medaillen in unterschiedlichen Bewerben zu gewinnen gibt, so dass sich dort die unmittelbare Konkurrenz etwas verteilt.
In Kenntnis der Leistungsstärke deutscher Athleten, von denen z.B. bei den Männern keiner in der Weltcupliste unter den ersten 40 gelistet ist, wäre es sicher nicht verkehrt gewesen, tendenziell bescheidenere Auswahlkriterien für Rio analog denen anderer Länder zu wählen.

Letztlich wird es wohl so kommen, wie du es beschreibst mit den auch von dir schon genannten Namen. Slots, die der DTU zustehen einfach unbesetzt zu lassen wäre auch keine gute Idee.

Hafu
19.05.2016, 23:09
...
Außer Anne Haug hat kein(e) DTU-Starter(in) eine realistische Top 20 Chance. Wenn der Kader aufgefüllt wird, dann bin ich für Tokio 2020 Aspiranten. ...

Wenn Anne Haug alleine in Rio starten muss, dann wird sie auch keine Top 20-Chance haben!
Der Olympische Triathlon mit Windschattenfreigabe ist längst zum Mannschaftssport geworden und Anne wird im Olympischen Rennen beim Radfahren alle Hilfe brauchen, die nur denkbar ist.
Ihr Validierungsergebnis hat Haug in Kapstadt auf einer Sprintdistanz geschafft, ein Format das ihr wegen des kurzen Schwimmens weitaus besser liegt. Bei den letzten Kurzdistanzen (mit 1500m Schwimmen) war sie jedesmal mehr als eineinhalb Minuten im Rückstand und das wird auch in Rio vermutlich so sein.
Wenn sie überhaupt eine Mini-Chance haben soll, den realistisch zu erwartenden Schwimmrückstand beim Radfahren bis zum Laufen zu egalisieren, dann braucht sie Helfer.

Die US-Amerikaner nominieren ihre dritte Starterin explizit als Jorgensen-Helferin und die Briten haben dasselbe für die Brownlees angekündigt.
Deutschland dagegen soll auf seine unrealistischen Normen pochen und derartige taktische Erwägungen, die übrigens schon in London entscheidend zur Goldmedaille von Alistair Brownlee beigetragen haben, unberücksichtigt lassen? Dann hätte die DTU die Feinheiten des modernen olympischen Triathlons nicht kapiert.

Zur Erinnerung: 2008 hatte GB-Triathlon bewusst Stuart Hayes als Brownlee-Helfer fürs Radfahren nomniert, obwohl der dritte Brite, Tim Don, damals weitaus besser plaziert war und in der Weltrangliste sogar in den Topten lag... der starke Radfahrer Hayes leistete bravuröse Führungsarbeit für die Brownlees und im Nachhinein war die Nominierungsentscheidung der Briten im wahrsten Sinne des Wortes "goldrichtig".

Jhonnyjumper
19.05.2016, 23:36
Zur Erinnerung: 2008 hatte GB-Triathlon bewusst Stuart Hayes als Brownlee-Helfer fürs Radfahren nomniert, obwohl der dritte Brite, Tim Don, damals weitaus besser plaziert war und in der Weltrangliste sogar in den Topten lag... der starke Radfahrer Hayes leistete bravuröse Führungsarbeit für die Brownlees und im Nachhinein war die Nominierungsentscheidung der Briten im wahrsten Sinne des Wortes "goldrichtig".

Die Brownlees haben allerdings zichfach zuvor bewiesen, dass sie auch ohne Helfer Rennen gewinnen können. Ich fand die Arbeit von Hayes auch angesichts des damaligen Rennverlaufs nicht so entscheidend. Die Brownlees waren - wie zu erwarten - nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe. Hayes nicht. Er hat erst Führungsarbeit geleistet, als die Gruppen zusammengefahren waren. Und er hat bei weitem nicht alleine dafür gesorgt, dass die starken Läufer aus der zweiten Gruppe (damals vor allem auch Justus und Murray) aufschließen können. Ich habe es daher sehr bedauert, dass sie Don nicht nominiert haben und gaube nicht, dass Hayes eine so entscheidende Rolle gespielt hat.
Im Falle Haug seh ich das grundsätzlich anders gelagert. Sie wird - wie du du sagst - keinesfalls in der ersten Gruppe sein. Allerdings wird ihr der schwere Radkurs liegen. Also finde ich es hier gerechtfertigt, eine starke Radfahrerin nachzunominieren. Fragt sich nur wer: Knapp könnte bei gutem Tag vorne aus dem Wasser kommen und sich zurückfallen lassen. Phillipin ebenso. Also wird man sich evtl. gegen die laufstärkeren Robisch und Saller entscheiden. Lindemann wird sicherlich auf eigene Kappe starten dürfen, wenn sie nominiert wird. Jedenfalls hat sie das größte Potenzial und die eine vergleichsweise rosige Zukunftsaussicht.

BunterHund
19.05.2016, 23:37
Vielleicht gibt es ja kurzfristig noch ein paar zusätzliche Startplätze für die startberechtigten Nationen in Rio....

... falls es - so unwahrscheinlich ist das da gar nicht - zu einem Ausschluss der russischen Athlenten insgesamt kommt. 😉

Hafu
20.05.2016, 07:07
Die Brownlees haben allerdings zichfach zuvor bewiesen, dass sie auch ohne Helfer Rennen gewinnen können. Ich fand die Arbeit von Hayes auch angesichts des damaligen Rennverlaufs nicht so entscheidend...

Du hast recht. Alistair war damals (im Falle von Verletzungsfreiheit) stark genug, um solch ein Rennen auch alleine zu gewinnen und wie entscheidend die Führungsarbeit von Hayes war, lässt sich im Nachhinein schwer abschätzen, aber ein Verband der die Goldmedaille holt, hat letztlich bei der Nominierung alles richtig gemacht.

Auch ohne offiziellen Helfer kann man im übrigen gerade bei den Brownlees auch in etlichen anderen WTS-Rennen gut beobachten, wíe wertvoll es sein kann, nicht alleine auf sich gestellt zu sein. Wenn sie beide an der Startlinie stehen, helfen sie sich eigentlich immer gegenseitig (der jeweils schnellere Schwimmer wartet stets, bis der Bruder aufgeschlossen hat, bevor beim Radfahren die Post abgeht und Trainingspartner Varga opfert auch stets nahezu sämtliche eigene Ambitionen, indem er sich als inoffizieller Helfer beim Radfahren zur Verfügung stellt.

Im Vorfeld weiß man nie, wie sich ein Rennen entwickelt und wäre Alistair damals in London z.B. in einen Sturz verwickelt gewesen, hätte es durchaus rennentscheidend sein können, einen Helfer im Feld zu haben, der ohne Eigeninteressen Nachführarbeit leistet, oder die Führungsgruppe bremst.

Was ich eigentlich ausdrücken wollte: Triathlon-Rennen mit Windschattenfreigabe werden heutzutage sehr oft nicht mehr im Alleingang gewonnen/ verloren, sondern hängen stark von taktischen Gegebenheiten ab.

Jorgensen hat das Rennen bei den Frauen auch noch längst nicht gewonnen, obwohl sie zweifellos die stärkste Athletin im Feld ist. Beim WTS Rennen in Goldcoast konnte man gut beobachten, was passieren kann, wenn bei Ausreißversuchen niemand dem Favoriten hilft, Löcher zuzufahren und Ausreißer zu stellen, weshalb Zaferes, die sämtliche Normen und das teaminterne Ranking für sich entschieden hat, immer noch nicht nominiert wurde.

trithos
20.05.2016, 09:38
Ich kann Eure Überlegungen zur Team-Taktik gut nachvollziehen, frage mich aber gerade, was ich davon halten soll?

Denn wenn der Olympische Triathlonbewerb ein "Mannschaftsrennen" ist, dann müsste ich doch JEDEM Starter ermöglichen, ein Team mitzunehmen bzw. in einem Team anzutreten. Gerade kleine Nationen, die jetzt vielleicht nur einen Startplatz haben, können es sich dann ja gleich sparen, den Einzelkämpfer bei Olympia chancenlos ins offene Messer der "Teams" zu schicken?

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber beim Rad-Straßenrennen hat meines Wissens jede Nation ein Team am Start, das vom nationalen Verband nominiert wird. Wenn sich der Triathlon jetzt zu einem Mannschaftssport entwickelt, sollte man das im Triathlon vielleicht auch ähnlich regeln können.

Ach ja - kleine Ergänzung, damit mein Titel für dieses Posting gerechtfertigt ist: wenn ich Triathlon als Einzelsport haben will, dann könnte man das ja auch ähnlich regeln wie in der Nordischen Kombi: Ich mach einen Schwimmbewerb, dann ein EZF und danach startet der erste mit dem erwirtschafteten Vorsprung in den Lauf - wie in der Nordischen Kombi im Winter, das wäre dann eine Art "Triathletische Kombi"

trithos
20.05.2016, 10:07
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber beim Rad-Straßenrennen hat meines Wissens jede Nation ein Team am Start, das vom nationalen Verband nominiert wird. Wenn sich der Triathlon jetzt zu einem Mannschaftssport entwickelt, sollte man das im Triathlon vielleicht auch ähnlich regeln können.


Nein, bitte korrigiert mich nicht - ich mach es selbst: offenbar ist es auch im Straßenrennen der Radfahrer genauso unfair wie im Triathlon und es gibt Quotenplätze der UCI (für Österreich z.B. nur 2). Diese Quoten bringen ohnehin schon starken Radnationen natürlich noch weitere taktische Vorteile :( .

kromos
23.05.2016, 10:47
Übrigens Französischer Grand Prix am WE:

BIRTWHISTLE Jacob AUS 20 18 8:33 0:50 2 5:40 5:40 5:29 5:42 5:50 28:22 8 0:32 1 7:16 7:50 15:07 53:25

BLUMMENFELT Kristian NOR 21 17 8:31 0:45 5 5:45 5:40 5:30 5:42 5:48 28:26 1 0:31 4 7:29 8:03 15:32 53:48 +0:22

BROWNLEE Jonathan GBR 25 6 8:22 0:45 14 5:44 5:42 5:38 5:41 5:49 28:35 2 0:31 5 7:22 8:09 15:32 53:48 +0:23

GOMEZ NOYA Javier ESP 32 20 8:36 0:44 3 5:42 5:41 5:30 5:40 5:48 28:23 3 0:31 6 7:28 8:11 15:40 53:57 +0:31:57 +0:31

.......

16.
JUSTUS Steffen GER 33 39 8:48 0:49 29 5:44 5:58 5:47 5:50 5:54 29:14 17 0:33 7 7:35 8:10 15:45 55:12 +1:46

cmunozh
24.05.2016, 10:34
ich hab noch kein Bericht gelesen. hat Jemand was davon?

ich hab nur gelesen, dass Noya eine blaue Auge am Schwimmen bekommen hat :dresche

alex1
24.05.2016, 11:19
ich hab noch kein Bericht gelesen. hat Jemand was davon?

(...)

http://tri-mag.de/aktuell/kurzstrecke/javier-gomez-zurueck-im-renngeschehen-und-geschlagen-138727

Hafu
24.05.2016, 12:17
...
ich hab nur gelesen, dass Noya eine blaue Auge am Schwimmen bekommen hat :dresche

Stand da auch von wem?

In Kitzbühel habe ich vor drei Jahren mal live gesehen, wie Alistair Brownlee den direkt neben ihm startenden Silva regelrecht K.O. schlug (und das sah keineswegs nach Versehen oder zufälliger Berührung aus), so dass dieser nach nur 200m das Rennen aufgeben musste.

Spätestens seit dieser Episode und natürlich auch nach der Wiltshire-Episode bei der EM habe ich ein sehr gemischtes Bild von den Brownlees-Brothers.

Hafu
24.05.2016, 12:37
Übrigens Französischer Grand Prix am WE:

BIRTWHISTLE Jacob AUS 20 18 8:33 0:50 2 5:40 5:40 5:29 5:42 5:50 28:22 8 0:32 1 7:16 7:50 15:07 53:25

BLUMMENFELT Kristian NOR 21 17 8:31 0:45 5 5:45 5:40 5:30 5:42 5:48 28:26 1 0:31 4 7:29 8:03 15:32 53:48 +0:22

BROWNLEE Jonathan GBR 25 6 8:22 0:45 14 5:44 5:42 5:38 5:41 5:49 28:35 2 0:31 5 7:22 8:09 15:32 53:48 +0:23

GOMEZ NOYA Javier ESP 32 20 8:36 0:44 3 5:42 5:41 5:30 5:40 5:48 28:23 3 0:31 6 7:28 8:11 15:40 53:57 +0:31:57 +0:31

.......

16.
JUSTUS Steffen GER 33 39 8:48 0:49 29 5:44 5:58 5:47 5:50 5:54 29:14 17 0:33 7 7:35 8:10 15:45 55:12 +1:46

Der Sieger Birtwhistle ist übrigens U23-Weltmeister, belegte kürzlich beim letzten Quali-Rennen in Yokohama Rang 4, ist im WTS-Ranking auf Rang 10 (als jüngster Athlet unter den Top 50) und zweitbester Australier..ist also durch seine Laufstärke das nach meiner Einschätzung wohl größte Talent, das es derzeit im ITU-Bereich gibt... und wurde vom Australischen Verband nicht für Rio nominiert ( genauso wenig wie die Viertplazierte von Yokohama McShane).

Da sollten sich Gomez, Mola und die Brownlees noch persönlich beim Australischen Verband bedanken.;)

cmunozh
24.05.2016, 13:24
http://tri-mag.de/aktuell/kurzstrecke/javier-gomez-zurueck-im-renngeschehen-und-geschlagen-138727

Danke/Gracias :-)

cmunozh
24.05.2016, 13:45
Stand da auch von wem?

Leider nicht. Darauf steht nur, dass eine Beinschlag war.

http://diariodeltriatlon.com/not/8457/gomez-noya-se-fue-de-francia-con-el-ojo-morado/

Hafu
26.05.2016, 15:24
Nachdem sich die DTU mit ihrer Olympianominierung immer noch Zeit lässt, lohnt es sich die bereits erfolgten Olympia-Nominierungen anderer Nationen zu analysieren.

Charlotte McShane, die ich nach Yokohama als sichere dritte Team-Australia-Kandidatin eingestuft hätte, hat sich jetzt erstmals zu ihrer Nichtberücksichtigung geäußert, (http://charlottemcshane.com.au/blog/update-26052016) allerdings keine Kritik am Verband formuliert, sondern nur Durchhalteparolen und Enttäuschung geäußert. Ich kann eigentlich kein vernünftiges Kriterium finden, warum Densham nominiert worden ist.

http://charlottemcshane.com.au/wp-content/uploads/2016/05/capetown-ew-hr-msj-006__medium-620x417.jpg

McShane war 2016 zweimal in den Topten, ist mit Rang 9 zweitbeste Australierin im WTS-Ranking, hat ganz klar mit ihrem Yokohama-Finish auf 5 aufsteigende Tendenz und Medaillenchancen nachgewiesen; Densham dagegen liegt mit Rang 57 unter ferner liefen im WTS-Ranking und hat seit zwei Jahren kein WTS-ERgebenis geliefert, dass besser als Rang 33 war.

Ich glaube, wenn ich angesichts der ergebnisorientierten Ausgangslage der nicht berücksichtigte Athlet (oder ein Angehöriger dieser Athletin) wäre bei einer derartigen Nominierungsentscheidung und einer Chance wie Olympia, die sich den meisten Sportlern nur einmal in ihrer Karriere bietet, würde ich vermutlich Amok laufen.

speedskater
26.05.2016, 19:19
Die TEAM-Übersetzung "T oll E in A nderer M achts"
und übliche Interpretation bekommt so eine zusätzliche Bedeutung.

Ein Grund, warum ich häufig den Individualsport präferiere.
Es sei denn, es handelt sich um eine Staffel....(Hannover MD, Roth LD),
die noch einen Schwimmer sucht.

rundeer
26.05.2016, 19:36
....

Das ist schon echt krass. Auch die Sache mit Jake Birtwhistle. Der Junge hätte ja diesjahr schon die Chance auf ganz grosses, oder würde sonst sicher ganz viel für die Zukunft lernen. Sachen gibt's, die versteht man einfach nicht.

mopson
26.05.2016, 23:09
Nachdem sich die DTU mit ihrer Olympianominierung immer noch Zeit lässt, lohnt es sich die bereits erfolgten Olympia-Nominierungen anderer Nationen zu analysieren.


Wann wollte die DTU die Nominierungen eigentlich verkünden? War nicht gleich nach Yokohama geplant zu vermelden wer A.H. in Rio begleitet? :confused:

NBer
27.05.2016, 10:41
Wann wollte die DTU die Nominierungen eigentlich verkünden? War nicht gleich nach Yokohama geplant zu vermelden wer A.H. in Rio begleitet? :confused:

wäre bei erfüllung der norm ja auch kein problem gewesen. so besteht jetzt halt diskussionsbedarf......

bentus
27.05.2016, 15:17
Vielleicht warten sie auch noch Lissabon ab.

cmunozh
27.05.2016, 16:19
Wann wollte die DTU die Nominierungen eigentlich verkünden? War nicht gleich nach Yokohama geplant zu vermelden wer A.H. in Rio begleitet? :confused:

As far as I understood, the ITU Yokohama was to decide how many spots received the different nations, some received 2, some 3... some Kind of "Wild Card".

Willi
31.05.2016, 22:44
Wann wollte die DTU die Nominierungen eigentlich verkünden? War nicht gleich nach Yokohama geplant zu vermelden wer A.H. in Rio begleitet? :confused:Mit dem DOSB vereinbart ist, die Saisonergebnisse bis einschließlich 16. Juni mit in die Entscheidung einfließen zu lassen, dann unterbreitet die DTU dem DOSB einen Nominierungsvorschlag. Die finale Entscheidung des DOSB fällt dann am 12. Juli.

Als Zielvereinbarung zwischen DTU und DOSB waren für Rio eine Medaille und eine Top-acht-Platzierung vereinbart.

http://www.dtu-info.de/news/2016/mai/interview-mit-vize-pr%C3%A4sident-reinhold-h%C3%A4u%C3%9Flein-zur-olympiaqualifikation.html

mopson
31.05.2016, 23:04
Mit dem DOSB vereinbart ist, die Saisonergebnisse bis einschließlich 16. Juni mit in die Entscheidung einfließen zu lassen, dann unterbreitet die DTU dem DOSB einen Nominierungsvorschlag. Die finale Entscheidung des DOSB fällt dann am 12. Juli.

Als Zielvereinbarung zwischen DTU und DOSB waren für Rio eine Medaille und eine Top-acht-Platzierung vereinbart.

http://www.dtu-info.de/news/2016/mai/interview-mit-vize-pr%C3%A4sident-reinhold-h%C3%A4u%C3%9Flein-zur-olympiaqualifikation.html

Danke!!
Diese Zielvereinbarung ist mE recht utopisch. ( nur damit Fördergelder fließen oder ist dies zu negativ gedacht???):confused:

Willi
02.06.2016, 20:13
Trotzdem wird die DTU sicher nicht die verbliebenen ihr zustehenden 4 Olympia- Startplätze verfallen lassen (schließlich dürfte nach den internen DOSB-Richtlinien bei nur einem nominierten Athleten auch nur ein Funktionär mit Vollakreditierung nach Rio! ;) ) und dann eben gemäß Weltranglistenplazierung nominieren.Die Entscheidung darüber, wieviele der fünf Startplätze (drei Frauen und zwei Männer) die DTU in Anspruch nimmt, muss der DOSB spätestens bis 5. Juni an die ITU melden. Nicht in Anspruch genommene Startplätze pro Nation werden anschließend anderweitig vergeben.

Die Namen der Athleten müssen dann vom DOSB bis spätestens 18. Juli gemeldet werden.
http://www.triathlon.org/uploads/docs/2014-02_-_Rio_2016_-_Qualification_System_-_FINAL_-_Triathlon_-_EN_-_IOC_Comments.pdf

NBer
02.06.2016, 22:14
Danke!!
Diese Zielvereinbarung ist mE recht utopisch. ( nur damit Fördergelder fließen oder ist dies zu negativ gedacht???):confused:

die zielvereinbarungen werden ja nicht erst 1 jahr vor den spielen formuliert. da muss man schon etwas weiter zurückgehen.
anne haug war 2012 wm-zweite, 2013 noch wm-dritte. steffen justus war zu der zeit auch in den top10 weltweit unterwegs. das das heute vielleicht nicht mehr ganz so ist, ist bei formulierung der zielvereinbarung nicht unbedingt abzusehen.

kleinomat
06.06.2016, 13:41
der olympische zyklus ist eine absolute langzeit-planung. da muß man früh genug auch die jungen ranbringen. justus war weltspitze, aber auch er wird ja nicht jünger und in der WTS treiben sich schon heftige junge kerle (und mädels) rum...

cmunozh
08.06.2016, 12:03
Soo.... ITU Leeds kommt bald.

Brownlee vs Noya :dresche

aequitas
15.06.2016, 14:23
Zu Leeds kann ich leider noch nichts beitragen, da ich die Rennen leider nicht live verfolgen konnte. Wird in den nächsten Tagen nachgeholt.

Bin gerade zufällig auf eine neue BBC Doku zu den Brownlee Brüdern gestoßen, welche auf youtube leider nur in schlechter Qualität vorliegt. Gibt es die Möglichkeit die Doku woanders in HD zu sehen? Bei der BBC scheint dies mittlerweile leider auch nicht mehr möglich zu sein.

Hafu
15.06.2016, 15:05
Zu Leeds kann ich leider noch nichts beitragen, da ich die Rennen leider nicht live verfolgen konnte. Wird in den nächsten Tagen nachgeholt.

...

Wir waren leider unterwegs, haben aber am Montag dann das komplette Männerrennen im relive gesehen.

Die Art und Weise, wie die Brownlees (mit Hilfe von Varga) Schwimmen und Radfahren gestaltet haben, war schier unglaublich. Eine taktische Meisterleistung, die nur funktionieren konnte, wenn man gigantische Radform hat.

Wenn Gomez in Rio Gold will, benötigt er unbedingt einen bis zwei Helfer beim Radfahren, damit er nicht wieder in eine 1:2 Situation gerät.

rundeer
15.06.2016, 19:59
Ich habe mich schon fast gewundert, warum dieses klasse Rennen hier noch nicht diskutiert wurde. Selber kam ich seither leider nur selten an den Rechner.

Da wurde wirklich ganz grosser Sport gezeigt. Verwundert bin ich, dass es Jonny gelang Gomez aus der Verfolgergruppe heraus abzuschütteln. Dass sich dann sein Bruder noch aus der Spitzengruppe zurückfallen lässt und ihn abholt war dann noch die Krönung.

Normalerweise ist Gomez auf dem Rad ja ebenfalls eine richtige Maschine. Dass er mit der schnellsten Laufzeit des Tages noch auf Rang vier läuft ist ja auch nicht überzubewerten. Er musst sich auf dem Rad nicht so Schinden wie die Brownlees und Alistair konnte am Schluss ganz schön rausnehmen und hat sicher nicht voll durchgezogen.

Gut, das Rennen war quasi für die beiden Briten aufgezogen. Der Kurs entsprach genau ihren Stärken und sie kennen dort jede Ecke. Zudem war der Heimauftritt neben Rio sicher ein Saisonhöhepunkt. Gomez wird das ganze wohl lockerer angegangen sein. Trotzdem haben mich die Brownlees überrascht und ich sehe die Spanier nicht mehr unbedingt als Hauptfavoriten für Rio.

Mola wird ja wohl hinter Gomez aus dem Wasser kommen und mit ihm anschliessend nicht gross zusammenarbeiten können. Und Rio hat ja auch den ein oder anderen Hügel, wo der Titelverteidiger ganz schön einheizen wird.

Das wird interessant. Auch bei den Frauen. Jorgensen hat ja souverän gewonnen, ist aber sicher auch verwundbar, wenn die Spitzengruppe noch mehr herausfährt und z.B. Jenkins dabei ist.

Ich freu mich auf August

Willi
17.06.2016, 17:21
Wer hat schon Kurse, Höhenprofil etc im www gefunden?Here U R:
http://www.triathlon.org/uploads/docs/RIO_TriathlonCourseMap_May2416.png

Zusammenschnitt vom Frauen-Rennen '15 auf der Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=xhej5h0ghvY)
Zusammenschnitt vom Männer-Rennen '15 auf der Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=qoe0hjeAMXY)

Hafu
17.06.2016, 22:09
Here U R:
http://www.triathlon.org/uploads/docs/RIO_TriathlonCourseMap_May2416.png

Zusammenschnitt vom Frauen-Rennen '15 auf der Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=xhej5h0ghvY)
Zusammenschnitt vom Männer-Rennen '15 auf der Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=qoe0hjeAMXY)

Bei fast 800 Höhenmeter auf 40km gehört Rio zu den richtig bergigen Radstrecken (inklusive rasanter und technisch schwieriger Abfahrten) so dass die Leeds-Taktik der Brownlees und bei den Damen von Duffy gut aufgehen könnte.

Allerdings wird es in Rio heißer als in Leeds, was die Brownlees nicht so mögen.

Hanoi Hustler
18.06.2016, 11:14
Da dürfte ja Winter sein auf der Südhalbkugel, obwohl das in dieser Klimazone vielleicht nur eine untergeordnete Rolle spielt. Hat man schon gehört mit welchen Temperaturen zu rechnen ist in Rio?

Stefan
18.06.2016, 11:34
Hat man schon gehört mit welchen Temperaturen zu rechnen ist in Rio?

Ist google kaputt?

rundeer
18.06.2016, 19:41
Ich find es super, wie in Rio nicht nur nach einem kompletten Triathleten sondern auch nach einem Allrounder auf dem Rad gesucht wird. Man muss gut die Hügel rauf kommen und auf der anderen Seite den Mut und die Fähigkeit haben, schnell wieder hinunterzujagen. Dazu die auf der OD üblichen kurzen Antritte nach Kurven und engen Passagen. Das verspricht Spektakel pur.

Ein Swim-Runner wird auf diesem Kurs sicher keine Chance haben und es wird auch schwieriger sein, ein Domestik einzusetzen, was ich begrüsse. Klar, Helfer können immer noch wertvoll sein, aber grundsätzlich muss jeder selber über die Hügel kommen. Es kann auch niemand die Beine "hängen" lassen.

Ich glaube, die Temperaturen werden nicht so extrem sein, dass die Brownlees negativ tangiert werden. In London waren die Temperaturen ja auch recht warm, vielleicht wärmer als in Rio.

Wäre es ein Kurs wie in London (mit ähnlichem Rennverlauf), sähe ich Mola als grossen Favoriten. Nun denke ich aber nicht, dass er gewinnen wird. Aber der wird ja nicht das letzte Mal bei Olympia sein.

Auch Vincent Luis muss man meiner Meinung nach unbedingt im Auge behalten. Der kann mittlerweile sein Lauftempo auch über 10 Kilometer ziemlich hoch halten. War dieses Jahr glaub sogar französischer Vizemeister im Crosslauf und verhält sich bisher sehr unauffällig. Der könnte richtig geladen sein im August.

Spannend

Bike-Felix
20.06.2016, 01:00
http://tri-mag.de/szene/dtu-nominiert-lindemann-knapp-justus-und-buchholz-138842

Nominierung der DTU:
Lindemann & Knapp bei den Damen (starke Schwimmerinnen aus Teamtaktischen Gründen als Helferinnen für Haug damit sie in der Spitzengruppe vom Rad steigt)

Bucholz und Justus bei den Herren.

Wäre nicht zielführend für den Sport Rio 2016 ohne deutsche Beteiligung.

Jetzt heißt es abwarten auf die finale Nominierung des DOSB!

Hafu
20.06.2016, 07:19
...
Auch Vincent Luis muss man meiner Meinung nach unbedingt im Auge behalten. Der kann mittlerweile sein Lauftempo auch über 10 Kilometer ziemlich hoch halten. War dieses Jahr glaub sogar französischer Vizemeister im Crosslauf und verhält sich bisher sehr unauffällig. Der könnte richtig geladen sein im August.

Spannend

"Sehr unauffällig" ist noch ziemlich untertrieben: Luis hat am WE (also Ende Juni) seinen ersten Wettkampf in diesem Jahr bestritten (und gewonnen). Keiner der Mitfavoriten ist schwieriger einzuschätzen, was er 2016 zu leisten imstande ist und das ist vermutlich auch beabsichtigt.

Dass Luis der Kurs in Rio liegt hat er ja mit seinem zweiten Platz 2015 längst bewiesen.

drullse
20.06.2016, 08:46
http://tri-mag.de/szene/dtu-nominiert-lindemann-knapp-justus-und-buchholz-138842

Nominierung der DTU:
Lindemann & Knapp bei den Damen (starke Schwimmerinnen aus Teamtaktischen Gründen als Helferinnen für Haug damit sie in der Spitzengruppe vom Rad steigt)

Bucholz und Justus bei den Herren.

Wäre nicht zielführend für den Sport Rio 2016 ohne deutsche Beteiligung.

Jetzt heißt es abwarten auf die finale Nominierung des DOSB!
War auf der letzten Verbandsgazette nicht die Rede davon, dass Hanna Philippin quasi "dabei" ist? Ich hab den Artikel dazu ehrlich gesagt nicht gelesen aber das klang so nach "auf alle Fälle dabei".

Bike-Felix
20.06.2016, 09:06
Mit Ansage Nach Rio (?)

Anscheinend nicht... Fast schade eigentlich. Wobei, gegönnt hätte ich es Ihnen allen, aus sportlicher Sicht kann ich es kaum beurteilen

drullse
20.06.2016, 09:14
Mit Ansage Nach Rio (?)
Ja, das meinte ich.

Anscheinend nicht... Fast schade eigentlich. Wobei, gegönnt hätte ich es Ihnen allen, aus sportlicher Sicht kann ich es kaum beurteilen
So geht es mir auch. Für Buchholz freut es mich, den kenne ich als Berliner natürlich von "Anfang an" und fand schon seine Leistungen im Jugendbereich sehr beeindruckend.

Bike-Felix
20.06.2016, 09:26
Bei den Herren finde ich die Wahl aufgrund der bisherigen Leistungen durchaus begründet.

Bei den Damen wurden halt die stärksten Schwimmerinnen nominiert, wobei es sicher auch für die junge Lindemann eine Chance sein soll um Erfahrungen zu sammeln.

Hafu
20.06.2016, 09:34
War auf der letzten Verbandsgazette nicht die Rede davon, dass Hanna Philippin quasi "dabei" ist? Ich hab den Artikel dazu ehrlich gesagt nicht gelesen aber das klang so nach "auf alle Fälle dabei".

Die Überschrift klang danach (und war deshalb höchst unglücklich gewählt!), der Text selbst war deutlich zurückhaltender. Und für die Nominierung ist ja nicht ein Tritime-Redakteur, sondern das DTU-Präsidium zuständig.

Ich halte es für richtig, dass man alle 5 Plätze besetzt, selbst wenn nur ein Athlet die Norm erfüllt hat (habe das hier in diesem Thread auch glaube ich schon vorhergesagt) und kann auch die gegebene Begründung nachvollziehen. Auch die Nominierung von Knapp ist nachvollziehbar, weil sie von den in Frage kommenden Athleten die stärkste Radfahrerin ist und daher Haug am besten (zumindest in den Flachstücken der Radstrecke, die es in Rio auch gibt, helfen kann).

Würde ich allerdings Rebecca Robisch heißen, die in der Weltrangliste beste Deutsche auf Rang 15 ist, wäre ich vermutlich maßlos enttäuscht bzw. wütend über die Nichtnominierung. Das Argument, das bei den Herren angeführt wird (diejenigen Athleten wurden nominiert, die am meisten dazu beigetragen haben, dass die DTU überhaupt zwei Startplätze für Rio hat), würde bei Robisch noch viel mehr gelten, die zweifellos am meisten dazu beigetragen hat, dass Deutschland überhaupt drei Startplätze bei den Frauen hat.

Aber wie bereits gesagt, eine Entscheidung zu fällen, die allen Interessen gerecht wird, war bei der gegebenen Ausgangslage ein Ding der Unmöglichkeit und die minimale Medaillenchance von Haug durch eine teamtaktische Nominierung zu unterstützen ist schon richtig. Die Briten machen es bei den Männern genauso mit dem dritten Starter ebenso wie die USA bei den Frauen.

Alteisen
20.06.2016, 09:41
Mich wundert es, dass überhaupt 5 Personen nominiert wurden. Vor zwei Wochen klang der Vizepräsident Leistungssport noch ganz anders in einem persönlichen Gespräch...

drullse
20.06.2016, 10:22
Die Überschrift klang danach (und war deshalb höchst unglücklich gewählt!), der Text selbst war deutlich zurückhaltender.
Ich fand vor allem das Foto extrem unglücklich gewählt...

Und für die Nominierung ist ja nicht ein Tritime-Redakteur, sondern das DTU-Präsidium zuständig.
Ist schon klar, aber der Schlagzeile nach bin ich davon ausgegangen, dass sie sicher dabei ist.

noam
20.06.2016, 10:28
Würde ich allerdings Rebecca Robisch heißen, die in der Weltrangliste beste Deutsche auf Rang 15 ist, wäre ich vermutlich maßlos enttäuscht bzw. wütend über die Nichtnominierung.

Was eigentlich schon eine unglaubliche Farce ist. In reinen Mannschaftssportarten kann ich eine Nominierung im Sinne der Mannschaft absolut nachvollziehen, wenn man dann den "besten" Individualisten zuhause lässt, um die Mansnchaft zu stärken.

Aber Triathlon (auch der Olympische) ist im ureigensten Sinne doch immernoch ein Individualsport. Den Titel, bzw die Medallie, gewinnt EIN Sportler und nicht das Team Deutschland. Wenn man in der Weltrangliste zur Nominierungszeit der/ die Beste ist, hat man es verdient am größten Wettkampf teilzunehmen, alles andere ist scheiße und würde mich verdammt wütend machen, wenn mir der Verband durch Politik die wahrscheinlich einmalige Chance auf eine Olympiateilnahme nehmen würde.

Willi
20.06.2016, 15:53
Was eigentlich schon eine unglaubliche Farce ist.

Wenn man in der Weltrangliste zur Nominierungszeit der/ die Beste ist, hat man es verdient am größten Wettkampf teilzunehmen, alles andere ist scheiße und würde mich verdammt wütend machen, wenn mir der Verband durch Politik die wahrscheinlich einmalige Chance auf eine Olympiateilnahme nehmen würde.Genau deshalb werden frühzeitig Teilnahmekriterien (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf) vereinbart, und die hat Rebecca Robisch eben genauso wie Philippin und Saller verfehlt: Top-5 in der WM '15 oder Top-8 in Rio, Abu Dhabi oder Yokohama.

In Rio '15 hatte Robisch nach dem Radfahren bereits über zwei Minuten Rückstand auf die Spitze (inkl. Haug) und wurde letztlich Dreißigste, in Abu D'habi wurde sie dreiundvierzigste.

Sie war zwar als Dreizehntste beste Deutsche in der WM-Serie 2015 genauso wie mit Platz zwölf in Yokohama - aber knapp daneben ist leider auch vorbei.

Soweit ich mich erinnern kann, gibt es die Diskussion wer warum nominiert wird jedes Jahr. 2000 in Sydney hatte der spätere Bundestrainer Roland Knoll sogar vom Gericht sogar eine einstweilige Verfügung gegen die DTU zugesprochen bekommen, weil er die sportlichen Kriterien erfüllt hatte und nominiert hätte werden sollen - er wurde trotzdem nicht mitgenommen.

Hafu
11.07.2016, 12:25
...Würde ich allerdings Rebecca Robisch heißen, die in der Weltrangliste beste Deutsche auf Rang 15 ist, wäre ich vermutlich maßlos enttäuscht bzw. wütend über die Nichtnominierung. Das Argument, das bei den Herren angeführt wird (diejenigen Athleten wurden nominiert, die am meisten dazu beigetragen haben, dass die DTU überhaupt zwei Startplätze für Rio hat), würde bei Robisch noch viel mehr gelten, die zweifellos am meisten dazu beigetragen hat, dass Deutschland überhaupt drei Startplätze bei den Frauen hat.

Aber wie bereits gesagt, eine Entscheidung zu fällen, die allen Interessen gerecht wird, war bei der gegebenen Ausgangslage ein Ding der Unmöglichkeit und die minimale Medaillenchance von Haug durch eine teamtaktische Nominierung zu unterstützen ist schon richtig. Die Briten machen es bei den Männern genauso mit dem dritten Starter ebenso wie die USA bei den Frauen.

So sehr ich die Entscheidung der DTU hinsichtlich der Olympianominierung für nachvollziehbar halte, habe ich ja schon vor zwei Wochen geahnt, dass das wohl Ärger geben könnte:

http://www.dtu-info.de/news/2016/2016-07/weitere-vorschläge-zur-olympianominierung-nach-dis-urteil.html

Robisch hat das Deutsche Sportschiedsgericht angerufen, was ja ihr gutes Recht ist, denn für sowas ist ja das Sportschiedsgericht da und die DTU hat jetzt zwei weitere Athletinnen (Robisch, Philippin) nominiert, so dass jetzt 5 Athletinnen dem DOSB vorgeschlagen sind für die nach wie vor nur drei DTU-Startplätze, die es im Frauen-Rennen in Rio gibt.
Das macht dem DOSB die endgültige Nominierungsentscheidung auch nicht unbedingt einfacher.

FlowJob
11.07.2016, 13:16
Das macht dem DOSB die endgültige Nominierungsentscheidung auch nicht unbedingt einfacher.

Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass der DOSB irgendwelche Nominierungen vornimmt, die nicht mit den jeweiligen Verbänden abgestimmt sind. Kommisches Szenario irgendwie...

Willi
12.07.2016, 11:47
Robisch hat das Deutsche Sportschiedsgericht angerufen, was ja ihr gutes Recht ist, denn für sowas ist ja das Sportschiedsgericht da ...Mich würde mal die Urteilsbegründung interessieren - die Nominierungskriterien waren ja klar.

Ich könnte das Urteil verstehen, wenn mehrere Frauen die zwischen DTU und DOSB vereinbarten Kriterien erfüllt hätten (was aber ja nicht der Fall ist).

Klugschnacker
12.07.2016, 15:10
Pressemeldung

DTU: DOSB nominiert allein Triathletin Anne Haug für Olympia in Rio de Janeiro
„Für ein gutes Ergebnis von Anne alles möglich machen“

Frankfurt, 12. Juli 2016
Am heutigen Dienstag fand in Frankfurt am Main die dritte und abschließende Nominierungsrunde für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 statt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte dabei aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union als aktive Teilnehmerin nur Anne Haug (Saarbrücken). Haug hatte sich als einzige aus der Triathlon-Nationalmannschaft gemäß der offiziellen Nominierungskriterien der DTU ihren Olympiaplatz gesichert.

„Die Entscheidung macht uns als Dachverband natürlich traurig, da wir gehofft hatten, mit fünf Athleten nach Rio reisen zu können und die Mannschaftsgröße so ein verzerrtes Bild der Gesamtstärke von Triathlon-Deutschland abgibt“, sagte Reinhold Häußlein, DTU-Vizepräsident Leistungssport. „Immerhin hatten wir als eine von nur acht Nationen fünf Quotenplätze erkämpft. Aber letzten Endes hat die fehlende sportliche Qualifikation unserer Sportler mit Ausnahme Anne Haugs nun zu dieser Nominierung geführt. Jetzt gilt es, für ein gutes Ergebnis von Anne Haug alles möglich zu machen.“

bentus
12.07.2016, 15:14
Hab ich auch gerade gelesen, find ich eine ziemlich schlechte Entscheidung.

X S 1 C H T
12.07.2016, 15:28
Gutes Ergebnis? Ohne ein richtiges Team dahinter halte ich es für fast unmöglich.

FlowJob
12.07.2016, 15:30
"... Jetzt gilt es, für ein gutes Ergebnis von Anne Haug alles möglich zu machen.“

Dazu hätte wohl zuallererst gehört ihr Helfer an die Seite zu stellen, aber das hat ja irgendwie so gar nicht geklappt.

drullse
12.07.2016, 15:39
„Immerhin hatten wir als eine von nur acht Nationen fünf Quotenplätze erkämpft. Aber letzten Endes hat die fehlende sportliche Qualifikation unserer Sportler mit Ausnahme Anne Haugs nun zu dieser Nominierung geführt.

Sorry aber für mich absoluter Schwachsinn. Ist ja nicht so, dass der Rest der zur Debatte stehenden Athletinnen nix auf dem Kasten hat. Quali-Normen hin oder her.

So kann man auch demotivieren.

Alteisen
12.07.2016, 15:40
So etwas verstehe ich nicht. Das klärt man doch im Vorfeld, ob ein Vorschlag zur Nominierung durchgehen wird oder nicht. Jetzt sind die Sportler die Opfer. Wie ging es denn beim Marathon zu Ende? Da wurden die Normen doch auch knapp verfehlt.

FlowJob
12.07.2016, 15:47
Ist ja nicht so, dass der Rest der zur Debatte stehenden Athletinnen nix auf dem Kasten hat.

Wenn das so wäre, hätten wir ja wahrscheinlich auch keine 3 Startplätze bei den Frauen. Soweit scheint man aber irgendwie nicht gedacht zu haben...

Vicky
12.07.2016, 15:49
So schade ich das auch finde, aber nachdem Frau Robisch das Schiedsgericht angerufen hatte, konnte der DOSB eigentlich gar nicht anders entscheiden.

Wie hätte er denn begründen können, dass andere Athleten fahren, die nicht die Kriterien erfüllt haben und andere, die von der DTU vorgeschlagen wurden nicht... Insofern war möglicherweise das Anrufen des Schiedsgerichts ein Schuss ins eigene Knie... HART, aber... nun ja...

Stefan
12.07.2016, 16:23
So ............ja...

Triathlon bei Olympischen Spielen ist ein Teamsport.
Nimm Froome das Skye-Team bei der Tour weg und schau was passiert.

bas2205
12.07.2016, 16:39
Wie krank ist das denn?

5 Startplätze und wir nehmen wirklich nur eine Athletin mit!?
Kein Starter bei den Männern?

Glueckwunsch DOSB, um Wayne Gretzky zu zitieren: "You miss 100% of the shots you don't take."

zappa
12.07.2016, 16:45
So schade ich das auch finde, aber nachdem Frau Robisch das Schiedsgericht angerufen hatte, konnte der DOSB eigentlich gar nicht anders entscheiden.

Wie hätte er denn begründen können, dass andere Athleten fahren, die nicht die Kriterien erfüllt haben und andere, die von der DTU vorgeschlagen wurden nicht... Insofern war möglicherweise das Anrufen des Schiedsgerichts ein Schuss ins eigene Knie... HART, aber... nun ja...

Dem stimme ich weitgehend zu.

Der DOSB hat in einer Dilemma Entscheidung den für ihn einfachen Weg gewählt. Wäre er der Erstnominierung gefolgt, wäre er bei den Nachnominierten unter Zugzwang gekommen - und umgekehrt. Insofern nachvollziehbar, dass der DOSB in der loose-loose-Position den formalen Weg entlang der Nominierungskriterien geht.

In der Verantwortung sehe ich einerseits den Verband. Zum einen wegen der Nominierungskriterien an sich, zum anderen weil er die konfliktäre Erstnominierung offenbar nicht wirksam VORHER mit den Betroffenen geklärt hat.

Andererseits ist erneut bewiesen, dass die Verfolgung von Einzelinteressen ein Gesamtoptimum verhindern kann. Durch die "egoistische" Intervention von Robisch, auch wenn sie individuell nachvollziehbar ist, ist ein kollektiv besseres Ergebnis (Haug mit Teamoptionen und Besetzung der verdienten Slots) verhindert worden.

Sehr schade für alle Beteiligten.

Hafu
12.07.2016, 16:51
... Wie ging es denn beim Marathon zu Ende? Da wurden die Normen doch auch knapp verfehlt.

Nein, die ehemals zu hoch gesteckten Normen wurden vom Leichtathletikverband deutlich abgemildert und dann von mehreren Athleten erfüllt.

Da die Normen vom Fachverband festgelegt werden, hätte die DTU natürlich durchaus andere Normen vorgeben können.

Gregor Buchholz bereitet sich gerade im Höhentraining auf Olympia vor (ebenso wie Steffen Justus) und Buchholz ist in derselben Trainingsgruppe wie Robisch. Der erfährt jetzt, dass seine eingeplante Olympiateilnahme aufgrund einer Beschwerde von Robisch, die natürlich eine ganz andere Intention hatte, gescheitert ist...

Saublöde Situation für alle Beteiligten und ein verheerendes Signal für den ambitionierten DTU-Nachwuchs.

Die verschiedenen Deutschen, die in den vergangenen Jahren den Verband gewechselt haben wie z.B. Thomas Springer (Österreich), Jonas Schomburg (Türkei), Stefan Zachäus (Luxemburg) dürfen für ihr jeweiliges Gastland in Rio starten, obwohl sie allesamt schlechter von der Weltranglistenposition her sind als die besten DTU-Athleten und letztere müssen zu Hause bleiben.

drullse
12.07.2016, 17:03
Gregor Buchholz bereitet sich gerade im Höhentraining auf Olympia vor (ebenso wie Steffen Justus) und Buchholz ist in derselben Trainingsgruppe wie Robisch. Der erfährt jetzt, dass seine eingeplante Olympiateilnahme aufgrund einer Beschwerde von Robisch, die natürlich eine ganz andere Intention hatte, gescheitert ist...
Gilt das für Männer und Frauen gleichermaßen jetzt?

Doppelt bitter dann. :(

Willi
12.07.2016, 17:54
Saublöde Situation für alle Beteiligten und ein verheerendes Signal für den ambitionierten DTU-Nachwuchs.Mit weitreichend Konsequenzen.

Damit hat die DTU keine Chance, die Zielvereinbarung mit dem DOSB zu erreichen, damit sinken die (nicht unerheblichen) Fördergelder vom Innenministerium auf ein Minimum mit der Konsequenz, dass Trainerstab usw. nicht mehr finanzierbar sind, der Kader verkleinert werden muss, die Zahl der Leistungsempfänger von der Sporthilfe sinkt.

Dazu die Öffentlichkeitswirkung - mit katastrophalen Auswirkungen auf potentielle Sponsoren und Werbepartner.

Willi
12.07.2016, 19:34
Triathlon bei Olympischen Spielen ist ein Teamsport.
Nimm Froome das Skye-Team bei der Tour weg und schau was passiert.Da ist das Deutsche Sportschiedsgericht (offiziell „Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit“ (DIS)), das die DTU zur Nachnominierung von Robisch und Philippin verdonnert hat (und damit letztlich das DOSB zu dem jetzigen Handeln gezwungen hat, damit sich kein Athlet über das CAS nach Rio klagt), aber anderer Ansicht.

Sportschiedsgericht-Richterin Claudia Wisser begründete ihr Urteil: „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung im olympischen Wettkampf widersprechen dem olympischen Grundsatz“ und folgte damit der Klagebegründung von Robischs Anwalt Michael Lehner, eine Nominierung müsse auf objektive sportliche Kriterien zurückzuführen sein.
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sport/sz-sport/Saarbruecken-Triathletinnen-Verbaende;art2820,6195667

Claudia Wisser war übrigens von Juni '09 bis November '10 selbst DTU-Präsidentin gewesen und ist bis dahin für Griesheim in der Triathlon-Bundesliga gestartet, „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung“ im Triathlon-Wettkampf über die olympische Distanz sind ihr also sicher nicht fremd.

Vicky
12.07.2016, 19:40
Triathlon bei Olympischen Spielen ist ein Teamsport.
Nimm Froome das Skye-Team bei der Tour weg und schau was passiert.

IST das so? Dem kann ich leider nicht zustimmen. Triathlon ist auch bei Olympischen Spielen eine Einzelsportart. Die Teamarbeit ist das, was der Verband draus macht. Stellen wir uns kurz mal vor, Anne Haugh könnte vorn mitschwimmen. Dann gäbe es keine Zusammenarbeit. :Blumen: Bitte vergleiche nicht die Tour de France mit einem einzigen Olympischen Rennen. Das sind zwei verschiedene Welten.

So weit ich weiß, ist der Team Triathlon noch nicht olympisch Staffeln beim Schwimmen dagegen sind es. Deshalb wurde das Schwimmerteam aufgestockt, um die Staffeln voll zu bekommen. Die Teilnehmer haben auch noch Glück, denn jeder Staffelschwimmer MUSS einen Einzelstart vorweisen. Also dürfen alle Schwimmer starten.

Stefan
12.07.2016, 19:45
Da ist das Deutsche Sportschiedsgericht ............aber anderer Ansicht.
Und wie ist Deine Meinung dazu?

IST das so? Dem kann ich leider nicht zustimmen.
Wieviele Weltcups, WMs und EMs hast Du Dir denn im Triathlon schon angesehen?

Vicky
12.07.2016, 19:50
Und wie ist Deine Meinung dazu?


Wieviele Weltcups, WMs und EMs hast Du Dir denn im Triathlon schon angesehen?

Bitte lies noch einmal genau meinen Post. Die Rennen werden wie ein Team Rennen geführt, sind es aber nicht. Die Zusammenarbeit untereinander hat sich im Laufe der Zeit im Triathlon so entwickelt, um Schwächen auszugleichen.
Offiziell ist der olympische Triathlon aber kein Team Wettkampf, wie z.B. eine Staffel ;) . Jeder der Deutschen Athleten hätte sich eben auch für die Spiele qualifizieren müssen. Wie wäre denn da die Team-Order? Jeder darf mal bei den einzelnen Rennen?

PS.: Ich hätte es niemandem mehr gegönnt als einer Laura Lindemann.

NBer
12.07.2016, 20:01
Bitte lies noch einmal genau meinen Post. Die Rennen werden wie ein Team Rennen geführt, sind es aber nicht. Die Zusammenarbeit untereinander hat sich im Laufe der Zeit im Triathlon so entwickelt, um Schwächen auszugleichen.
Offiziell ist der olympische Triathlon aber kein Team Wettkampf, wie z.B. eine Staffel ;) . Jeder der Deutschen Athleten hätte sich eben auch für die Spiele qualifizieren müssen. Wie wäre denn da die Team-Order? Jeder darf mal bei den einzelnen Rennen?

du magst definitionsmäßig recht haben, an der realität geht deine argumentation aber vorbei. teamtaktsiches arbeiten ist in der wts oder in der bundesliga alltag. und das sogar teamübergreifend.

PS.: Ich hätte es niemandem mehr gegönnt als einer Laura Lindemann.

da schließe ich mich dir an. um laura tut es mir am meisten leid. in meinen augen wäre sie sogar die einzige mit einer eventuellen top 10 chance gewesen. auch wenn ich anne das beste wünsche...aber alle olympiarennen haben gezeigt das auf dem rad gnadenlos gefahren wird, wer einmal abgehängt wird kommt nie wieder nach vorn....

Stefan
12.07.2016, 20:01
Bitte lies noch einmal genau meinen Post. Die Rennen werden wie ein Team Rennen geführt, sind es aber nicht. Die Zusammenarbeit untereinander hat sich im Laufe der Zeit im Triathlon so entwickelt, um Schwächen auszugleichen.
Offiziell ist der olympische Triathlon aber kein Team Wettkampf, wie z.B. eine Staffel ;) .

Mir ist klar, was Du meinst, aber wen interessiert das?
Die meisten Länder starten mit einer Teamorder und eine Medaille hängt evtl. von einem Helfer ab. Ich kann nicht verstehen, dass Du befürwortest, dass jetzt nur eine Person aus Deutschland in Rio beim OS-Triathlon teilnehmen kann.

rundeer
12.07.2016, 20:25
Der erfolgreiche Trainer Joel Filliol hat den Entscheid auf Twitter auch ziemlich kritisiert.
https://twitter.com/joelfilliol?lang=de

Wenn man sich schon fünf Plätze erkämpft hat sollte man diese meiner Meinung nach auch füllen. Und sei es mit jungen Athleten, die vielleicht noch chancenlos sind, denen aber die Zukunft gehört und wertvolle Erfahrungen sammeln können.
(Phelps kam von der ersten Olympiade auch ohne Medaille zurück)

Die Nichtnomination spricht für mich gerade gegen den olympischen Geist.

Willi
12.07.2016, 20:41
Mir ist klar, was Du meinst, aber wen interessiert das?
Die meisten Länder starten mit einer Teamorder und eine Medaille hängt evtl. von einem Helfer ab. Ich kann nicht verstehen, dass Du befürwortest, dass jetzt nur eine Person aus Deutschland in Rio beim OS-Triathlon teilnehmen kann.Nicht nur das.

Mit der reduzierten Anzahl an Athleten sinkt auch die die Zahl der Betreuer. Betreuer, die sich auch um die mentale Seite kümmern können - man erinnere sich an Annes Auftritt bei der WM 2013 in London, wo sie als Favoritin auf den ersten WM-Sieg einer deutschen Athletin antrat und ihre Nerven blank lagen, sie abgeschlagen als letzte aus dem Wasser stieg.

Das DIS-Urteil von Claudia Wisser geht für mich sachlich an der Realität vorbei (und ich gehe davon aus, auch an ihrer eigenen Erfahrung).

Und ich sehe es als Katastrophe für Triathlon-Deutschland: je erfolgreicher eine Sportart bei Olympia, desto höher die Fördermittel und die Möglichkeiten, die Top-Athleten zu fördern.

Nicht vergessen: Jan Frodeno, Andreas Raelert wären ohne diese Förderung heute nicht da, wo sie jetzt sind, auch Sebi Kienle durchlief die Kaderstrukturen, wurde vor zehn Jahren Deutscher Meister U23 und kommt so in den Genuß eines Studiums exklusiv für Kaderathleten.

Bike-Felix
12.07.2016, 20:44
Guter Kommentar: http://www.tritime-magazin.de/2016/07/mein-kommentar-zum-nominierungsdesaster/

noam
12.07.2016, 21:04
Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, als man die Zielvereinbarung zur Nominierung formuliert hat. Hier hätte man sich taktisch klüger eine entsprechende Hintertür aufhalten müssen nach dem Motto: Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht aufgrund von erreichten Platzierungen in den entsprechenden Rennen ausgeschöpft werden, werden Athleten zur Nominierung vorgeschlagen, die aufgrund ihrer sportspezifischen Stärken in der Lage sind, die ordentlich qualifizierten Athleten im Hinblick auf das Erzielen eines bestmöglichen Ergebnisses zu unterstützen.

So hätte man genau begründen können, warum man einer schwimmschwachen Athletin schwimmstarke und radstarke Athleten zur Seite stellt und hätte Anforderungen einer Nominierung von anderen eben so begründet abweisen können.

Grundsätzlich finde ich es unglaublich schade, wenn man zur Verfügung stehende Plätze für Sportler nicht ausschöpft. Dann soll man lieber ein paar Funktionäre zuhause lassen. Das ist nämlich der wirkliche Olympiatourismus.

Huaka
12.07.2016, 21:18
Die verschiedenen Deutschen, die in den vergangenen Jahren den Verband gewechselt haben wie z.B. Thomas Springer (Österreich), Jonas Schomburg (Türkei), Stefan Zachäus (Luxemburg) dürfen für ihr jeweiliges Gastland in Rio starten, obwohl sie allesamt schlechter von der Weltranglistenposition her sind als die besten DTU-Athleten und letztere müssen zu Hause bleiben.

Nun ja, lassen wir den Springer mal außen vor.
Jonas Schomburg hätte nie eine Chance gehabt. Wie sein Vater schon ist er ein sehr guter Schwimmer. Aber wie sein Vater schon (34er Laufzeiten im Wettkampf) ist er ein sehr schwacher Läufer (wobei sein Vater noch schwächer war, aber das war eine andere Zeit). Der Wechsel zur Türkei war ja nur verbunden damit, bei Olympia zu starten.
Er wird am Ende irgendetwas "unter ferner liefen". Was ihm das bringt? Eine Urkunde an der Wand. Toll. Toll. Toll.

Jahrelang alle Leistungen eines Verbandes mitnehmen, nur profitieren, dann merken, dass man in Deutschland die Nummer 8 ist und dann zur Türkei wechseln? Und das alles, um am Start zu sein und eine völlig unbedeutende Platzieurng zu erreichen, die ungefähr 100 Leute interessiert? Oder 125? :cool:

zappa
12.07.2016, 21:20
Mir ist klar, was Du meinst, aber wen interessiert das?
Die meisten Länder starten mit einer Teamorder und eine Medaille hängt evtl. von einem Helfer ab. Ich kann nicht verstehen, dass Du befürwortest, dass jetzt nur eine Person aus Deutschland in Rio beim OS-Triathlon teilnehmen kann.

Ich glaube Vicky meinte, sie kann die Entscheidung nachvollziehen, nicht, dass sie sie befürwortet.

Ich seh das auch so. Der DOSB konnte gar nicht anders. Dass in anderen Sportarten andere Kriterien gelten, macht die Sache nicht besser ...

Die Versäumnisse sind Verbandsseitig. Eine solche kitzelige Entdcheidung muss wirksam so vorbereitet werden, dass eine Klage unwahrscheinlich ist. Und die Kriterien gehörten explizit an die Learnings aus dem London Rennen angepasst. Da ist höhere Professionalität und Fingerspitzengefühl gefragt.

Auch das Trainerteam sehe ich ein bissl in der Verantwortung: Seit drei Jahren erzählen Sie uns, dass die super Trainingsleistungen bald entsprechende Resultate bringen und bald der Knoten platzen würde ...

Huaka
12.07.2016, 21:25
Auch das Trainerteam sehe ich ein bissl in der Verantwortung: Seit drei Jahren erzählen Sie uns, dass die super Trainingsleistungen bald entsprechende Resultate bringen und bald der Knoten platzen würde ...

ach so, natürlich, die Trainer sind Schuld.
Klar.

zappa
12.07.2016, 21:30
ach so, natürlich, die Trainer sind Schuld.
Klar.

... auch ein bissl in der Verantwortung...

Willi
12.07.2016, 21:34
Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, als man die Zielvereinbarung zur Nominierung formuliert hat. Hier hätte man sich taktisch klüger eine entsprechende Hintertür aufhalten müssen nach dem Motto: Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht aufgrund von erreichten Platzierungen in den entsprechenden Rennen ausgeschöpft werden, werden Athleten zur Nominierung vorgeschlagen, die aufgrund ihrer sportspezifischen Stärken in der Lage sind, die ordentlich qualifizierten Athleten im Hinblick auf das Erzielen eines bestmöglichen Ergebnisses zu unterstützen.

Die Versäumnisse sind Verbandsseitig. Eine solche kitzelige Entdcheidung muss wirksam so vorbereitet werden, dass eine Klage unwahrscheinlich ist. Und die Kriterien gehörten explizit an die Learnings aus dem London Rennen angepasst. Da ist höhere Professionalität und Fingerspitzengefühl gefragt.Zitat aus den offiziellen Nominierungskriterien (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf):
Sollten nicht genügend Athleten die Nominierungskriterien erfüllen, "erfolgt ein Nominierungsvorschlag an den DOSB durch das DTU-Präsidium, unter Einbeziehung der sportfachlichen Beratung durch den DTU-Leistungssportausschusses und unter Berücksichtigung der Saisonergebnisse bis zum 16.06.2016. [...]
Vorrangig gilt weiterhin der Vorbehalt, dass das DTU Präsidium jeweils einen Sportler und eine Sportlerin aus teamtaktischen Gründen zur Nominierung vorschlagen kann."

zappa
12.07.2016, 21:38
ach so, natürlich, die Trainer sind Schuld.
Klar.

Wenn ich sehe, dass die Kriterien wahrscheinlich nicht erreichbar sind, gleichzeitig sehe, dass teamtaktische Kriterien zusätzlich relevant sind, dann kann ich doch proaktiv das Gespräch mit Verband und DOSB suchen, ohne Zeitdruck, ein Jahr vorher. Dann ist ein Gesamtoptimum ggf. Eher möglich, als auf Zeit spielen und hoffen, der Knoten platzt. Hier sehe ich ein bissl Mitverantwortung des Trainerteams. Vielleicht ist das ja passiert, jedenfalls hab ich das dann nicht mitbekommen.

So ist es die schlechteste Lösung von allen denkbaren geworden und der Kater ist groß.

Willi
12.07.2016, 21:50
Wenn ich sehe, dass die Kriterien wahrscheinlich nicht erreichbar sind, gleichzeitig sehe, dass teamtaktische Kriterien zusätzlich relevant sind, dann kann ich doch proaktiv das Gespräch mit Verband und DOSB suchen, ohne Zeitdruck, ein Jahr vorher. Dann ist ein Gesamtoptimum ggf. Eher möglich, als auf Zeit spielen und hoffen, der Knoten platzt. Hier sehe ich ein bissl Mitverantwortung des Trainerteams. Vielleicht ist das ja passiert, jedenfalls hab ich das dann nicht mitbekommen.Yep, das hast Du wohl nicht mitbekommen - die Nominierungskriterien wurden im Mai 2015 vereinbart (http://www.dtu-info.de/news/2015/2015-05/dosb-beschlie%C3%9Ft-nominierungskriterien-f%C3%BCr-olympia-in-rio-2016.html) und am 26. Januar 2016 (http://www.dtu-info.de/news/2016/2016-01/triathlon-nominierungskriterien-f%C3%BCr-olympia-beschlossen.html) nachgeschärft.

Hafu
12.07.2016, 21:55
Nun ja, lassen wir den Springer mal außen vor.
Jonas Schomburg hätte nie eine Chance gehabt. Wie sein Vater schon ist er ein sehr guter Schwimmer. Aber wie sein Vater schon (34er Laufzeiten im Wettkampf) ist er ein sehr schwacher Läufer

...du hast schon mitbekommen, dass Schomburg bei der WTS-Veranstaltung in Stockholm vor wenig mehr als einer Woche 6. geworden ist (die beste Plazierung eines deutschen Athleten in der WM-Serie seit über einem Jahr) und damit auch die eigentlich überzogene DTU-Norm (WTS-Serie einzelplazierung Rang 1-8) geschafft hätte?

Seine Laufzeit in Stockholm war auf bergiger Laufstrecke 32:05; eine Weltklassezeit für den Stockholmer Kurs!

Ich finde es auch ärgerlich, wenn Athleten, die von den Landesverbänden über Jahre hinweg gefördert wurden mit dem Wechsel in den Erwachsenen-Bereich für den deutschen verbandsgetriebenen Triathlonsport verloren gehen und entweder, wie die genannten drei Beispiele gleich komplett die Nation wechseln (Dirk Bockel hatte es vor Jahren auch schon mal vorgemacht) oder aber, wie viele andere Talente mangels Förderung in die private Rennserie Ironman oder Challenge abwandern (die die kostenlose Nachwuchsförderung durch die DTU dankbar annehmen und damit ihre Attraktivität für Sponsoren steigern), aber man muss sich auch die Mühe machen, nach den Ursachen zu suchen und insbesondere auch mal darüber nachdenken, warum es diesen Exodus an Talenten in anderen Nationen, die ähnlich viel Geld in die Förderung des Triathlonsportes stecken (Frankreich, Großbritannien, USA) bei weitem nicht in dieser Größenordnung gibt.

Willi
12.07.2016, 22:11
Die verschiedenen Deutschen, die in den vergangenen Jahren den Verband gewechselt haben wie z.B. Thomas Springer (Österreich), Jonas Schomburg (Türkei), Stefan Zachäus (Luxemburg) dürfen für ihr jeweiliges Gastland in Rio starten, obwohl sie allesamt schlechter von der Weltranglistenposition her sind als die besten DTU-Athleten und letztere müssen zu Hause bleiben.Sicher?

Lt. ITU-Simulation (http://www.triathlon.org/about/download_file/olympic_simulation_nations) haben weder die Türkei noch Luxemburg einen Startplatz bei den Männern (was sich natürlich jetzt mit der neuen Situation noch ändern kann).

Vicky
12.07.2016, 22:24
Ich glaube Vicky meinte, sie kann die Entscheidung nachvollziehen, nicht, dass sie sie befürwortet.



So ist es.

Hafu
12.07.2016, 22:29
Sicher?

.

Nicht restlos sicher, weil ich mich noch nicht mit allen Details des olympischen Quali-Modus beschäftigt habe, aber kleine NOKs bekommen so weit ich weiß unabhängig von den sportlichen Qualifikationskriterien ein paar Quotenplätze damit sie überhaupt einige Athleten nach Rio schicken können und Teil der olympischen Familie bleiben können.

Nachdem Deutschland bzw. der DOSB auf vier der fünf mit viel finanziellem und persönlichem Einsatz erkämpften olympischen Startplätze freiwillig verzichtet, dürfen sowieso andere Nationen nachrücken und das Starterfeld wird aufgefüllt, wofür mehrere Nationen Deutschland vermutlich jetzt sehr dankbar sind und man selbst nur verständnislos den Kopf schütteln kann.

Hafu
12.07.2016, 22:33
...

:Blumen:

noam
12.07.2016, 22:39
aber man muss sich auch die Mühe machen, nach den Ursachen zu suchen und insbesondere auch mal darüber nachdenken, warum es diesen Exodus an Talenten in anderen Nationen, die ähnlich viel Geld in die Förderung des Triathlonsportes stecken (Frankreich, Großbritannien, USA) bei weitem nicht in dieser Größenordnung gibt.




Nachdem Deutschland bzw. der DOSB auf vier der fünf mit viel finanziellem und persönlichem Einsatz erkämpften olympischen Startplätze freiwillig verzichtet, dürfen sowieso andere Nationen nachrücken und das Starterfeld wird aufgefüllt, wofür mehrere Nationen Deutschland vermutlich jetzt sehr dankbar sind und man selbst nur verständnislos den Kopf schütteln kann.

:Blumen:


Du hast doch sowas im kleinen in der eigenen Familie. Dein Sohn ist doch aus dem Förderpool geflogen wegen eines unglücklichen Rennens. Du hast die finanzielle Möglichkeit deinem Sohn trotzdem den Sport in dem Ausmaß zu ermöglichen. Viele andere haben diese Möglichkeit nicht.

Ich hatte damals im niedersächsischen Schwimmkader auch so ein Erlebnis in früher Kindheit. Da ist einer der Leistungsstärksten aus dem Kader geflogen, weil er dreisterweise zu seiner eigenen Konfirmation musste anstatt an völlig unbedeutenden Bezirksalterklassenmeisterschaften teilzunehmen.


Und wenn man dann sieht, dass viele Athleten (gerade in Sportarten wo kein bis wenig Geld verdient wird) wirklich auf vieles Verzichten, private Entbehrungen hinnehmen, den großen Ziel Olympia alles Unterordnen. Olympia in greifbarer Nähe ist und man dann an völlig willkürlich und realitätsfern zu hoch gegriffenen landesinternen Normen scheitert und dann zusätzlich die Plätze leer bleiben, dann muss man sich doch wirklich nicht mehr wundern...

CHA23
12.07.2016, 22:51
ach so, natürlich, die Trainer sind Schuld.
Klar.

Aus meiner Sicht fraglos ein Trainerproblem.
Triathlon ist an sich ein simpler Sport. Das Potenzial des verfügbaren Material an Athleten ist nachweislich da, aber wenn man es nun seit mehreren Jahren in nahezu allem wichtigen Rennen nicht auf ein konkurrenzfähiges Leistungsniveau schafft, dann liegt das letztlich zu 95 Prozent an Kaderformung und Training.
Ebli und Lorang, die nach jedem Rennen immer wieder erzählen, dass sie überrascht sind, dass die guten Trainingsergebnisse nicht im WK gezeigt wurden, sollten sich hinstellen, die Verantwortung übernehmen und einfach zurücktreten.
Wenn sich ansieht, was deutlich kleinere Nationen mit deutlich geringeren Mitteln und Potenzial herausholen, dann muss es hier Konsequenzen geben.

Huaka
12.07.2016, 23:09
@Hafu
nein, das letzte Ergebnis in Stockholm hatte ich nicht verfolgt. Das ist zweifellos gut und dennoch: Das ist nur eine Zeit, die nicht für ganz vorne reicht.
Lass alle bei Olympia am Start sein und lass uns wetten: Jonas erreicht auf gar keinen Fall Top 20, nicht mal Top 30. Ich vermute er schafft es nicht unter die ersten 40.

@Cha
bitte, wir sind doch keine Fußballfans, die dickbäuchig Erdnüsse auf der Couch füttern, die Niederlage Deutschlands sehen und sagen: Der Trainer muss weg, die Taktik ist falsch.

Ebli und Lorang sind top Leute.
Wo es hakt, ist von außen vermutlich äußerst schwer zu beurteilen

kleinomat
12.07.2016, 23:11
Boah, die Entscheidung ist harter Tobak für den Sport in Deutschland, vor allem wenn man an die Möglichkeiten denkt, die man mit 2 Hawaii-Siegen und dem Sieg der Mixed Staffel hatte. EPIC FAIL!

Für mich geht der schwarze Peter eindeutig an die DTU, denn der DOSB hätte (wie im Tri-Time Kommentar geschrieben) weiteren Klagen Tür und Tor geöffnet und eine Klage seitens Robisch muß man auch verstehen können, wenn man ihre Mühen und Entbehrungen der letzten Jahre in Betracht zieht. Wer hätte nicht so gehandelt? Auch wenn es mir für die nun nicht teilnehmenden Sportler sehr sehr leid tut. Komisch fand ich aber auch immer wieder die "Wir schaffen das!"- Parolen vom Verband, die immer wieder die Trainingsergebnisse in den Vordergrund rückten, ohne dass im WK nachgeliefert wurde. Da hätte man wohl früher die Reißleine (Änderung der Nominierungskriterien) ziehen müssen, denn keine Trias bei Olympia sind schlimmer als durchschnittliche Ergebnisse derselben und ich mag die Rezitation Wayne Gretzkys weiter oben!;)

Der nächste Olympia-Zyklus wird eine Mammut-Aufgabe, vor allem vor dem Hintergrund der Mittel, die nun wohl geringer fließen werden. Tabula Rasa? Was wird aus dem seltsamen Zentral-/ Dezentral-Mix in der Betreuung. Eine spannende, aber vor allem sehr harte Zeit kommt da auf alle Beteiligten zu.

Pikant ist auch, dass eine Ex-DTU-Präsidentin das Robisch-Urteil gefällt hat, Ker-ker-ker, was für ein Tag!

mopson
12.07.2016, 23:54
Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, als man die Zielvereinbarung zur Nominierung formuliert hat. Hier hätte man sich taktisch klüger eine entsprechende Hintertür aufhalten müssen nach dem Motto: Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht aufgrund von erreichten Platzierungen in den entsprechenden Rennen ausgeschöpft werden, werden Athleten zur Nominierung vorgeschlagen, die aufgrund ihrer sportspezifischen Stärken in der Lage sind, die ordentlich qualifizierten Athleten im Hinblick auf das Erzielen eines bestmöglichen Ergebnisses zu unterstützen.

So hätte man genau begründen können, warum man einer schwimmschwachen Athletin schwimmstarke und radstarke Athleten zur Seite stellt und hätte Anforderungen einer Nominierung von anderen eben so begründet abweisen können.

Grundsätzlich finde ich es unglaublich schade, wenn man zur Verfügung stehende Plätze für Sportler nicht ausschöpft. Dann soll man lieber ein paar Funktionäre zuhause lassen. Das ist nämlich der wirkliche Olympiatourismus.

Guter Post ;)
Trifft es genau.

mopson
13.07.2016, 00:07
Ebli und Lorang sind top Leute.


Mmmmh, was bringt dir dazu zu sagen D.Lorang/ R. Ebli sind Top?

Und sind sie deshalb nicht austauschbar? :dresche

sandmen
13.07.2016, 09:19
Ich denke mal muss wohl den schwarzen Peter dem DTU-Präsidium zuschieben. Sie haben es nicht geschafft, den Nominierungskriterien so zu formulieren, dass für mannschaftstaktische Überlegungen Raum bleibt, welche ja im Übrigen auch für die Erfüllung der Zielvereinbarung mit dem DOSB nützlich gewesen wären.

Ob man Konsequenzen im Trainerteam ziehen muss, dürfte wohl sehr stark damit zusammenhängen, wie Anne Haug abschneiden wird. Fraglich ist nur, was die Alternativen sind. Wenn allerdings in jedem Wettkampf wieder, die meisten Athleten nicht in der Lage sind, in akzeptablen Abstand, zur Spitze das Wasser zu verlassen dürfte es wohl eher ein Kopfproblem der Athleten sein. Oder sie haben es wirklich nicht drauf, wogegen spricht, dass die Trainingsleistungen im Schwimmen deutlich besser sein sollen.

Die Entscheidung des DOSB kann ich nur teilweise nachvollziehen. Zustehende Plätze nicht auszunutzen ist im Hinblick auf mannschaftstaktische Überlegungen extrem dämlich. Auch als Ansporn für die Jugend ist dieses Signal verheerend. So wäre sicherlich die Nominierung von Laura Lindemann durchaus vertretbar gewesen. Allerdings muss man auch hier den schwarzen Peter der DTU zuschieben. Wenn man vier Sportler vorschlägt, ohne eine Nominierungsempfehlung abzugeben, dann ist es für einen Dachorganisation von Bürokraten auch nicht leicht. Das am Ende Sportgerichtshöfe angerufen werden, finde ich ein überschaubares Risiko.

Letztlich ist das Urteil dieser Disziplinarkommission auch lächerlich, welches laut Saarbrücker Zeitung die Ex-DTU-Chefin Wisser gesprochen hat: Dem Antrag von Rebecca Robisch wurde stattgegeben, weil die Nominierung der DTU aufgrund mannschaftstaktischer Empfehlungen dem Triathlon-Gedanken als Einzelsportart zuwiderläuft. Dann müssten vermutlich in jedem Rennen Sportler disqualifiziert werden, die im Feld arbeiten.

CHA23
13.07.2016, 09:51
Ebli und Lorang sind top Leute.

Und das sieht man an welchen Top-Ergebnissen?

Sorry Huaka, Spitzensport auf Olympia-Niveau wird letztlich nun mal rein an den Ergebnissen gemessen. Da war in den letzten Jahren schlicht kaum etwas zu sehen.

Wir könnten jetzt hier noch eine Doping-Diskussion lostreten ("ohne Doping keine Chance ..."), aber auch dies für beim Vergleich mit der Peer-Group (andere Nationen und deren Mittel und Möglichkeiten) definitiv auch nicht zu einem anderen Ergebnis.

Alteisen
13.07.2016, 09:53
Ich stelle mal die These auf, dass die DTU nur halbherzig vorgeschlagen hat. Eigentlich sind sie mit den gezeigten Leistungen auch nicht zufrieden und haben nur deshalb mehr als Anne Haug vorgeschlagen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, man habe Plätze ungenutzt gelassen.

Hafu
13.07.2016, 09:59
Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, als man die Zielvereinbarung zur Nominierung formuliert hat. Hier hätte man sich taktisch klüger eine entsprechende Hintertür aufhalten müssen nach dem Motto: Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht aufgrund von erreichten Platzierungen in den entsprechenden Rennen ausgeschöpft werden, werden Athleten zur Nominierung vorgeschlagen, die aufgrund ihrer sportspezifischen Stärken in der Lage sind, die ordentlich qualifizierten Athleten im Hinblick auf das Erzielen eines bestmöglichen Ergebnisses zu unterstützen.
...

Die Zielvereinbarung war bei den Frauen gar nicht so verkehrt formuliert und enthielt wörtlich den 'Zusatz, dass die DTU sich die Möglichkeit vorbehält, einen dritten Olympiastartplatz aufgrund teamtaktischer Erwägungen zu besetzen (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf):

Der Verband behält sich grundsätzlich vor, jeweils einen Sportler und eine Sportlerin aus team-taktischen Gründen zur Nominierung vorzuschlagen.

Der Fehler lag letztlich darin, einerseits die nicht-nominierten Athletinnen nicht genügend in den erfolgten finalen Nominierungsvorschlag einzubinden, so dass diese gar nicht auf die Idee kommen, den Nominierungsvorschlag an das DOSB juristisch anzufechten.
Andererseits hätte der Fachverband DTU dem Dachverband DOSB viel deutlicher machen müssen, wie wichtig im modernen olympischen Triathlon teamtaktische Erwägungen sind und dass es aussichtslos ist, eine Athletin mit einer Leistungsstruktur wie Haug ohne Unterstützung durch weitere deutsche Athletinnen nach Rio zu schicken.

Auch nach der Anrufung des Schiedsgerichtes und dem erfolgten Schiedsspruch hätte man auf keinen Fall den schwarzen Peter der Nicht-Nominierung von Athleten vom zuständigen Fachverband DTU an den Dachverband DOSB weiterreichen dürfen und einfach mehr Athleten zur Nominierung vorschlagen als Plätze zur Verfügung stehen sondern hätte einen modifizierten Nominierungsvorschlag von genau 5 Athleten für die zur Verfügung stehenden 5 Plätze, mit dem auch die nicht nominierten Athleten leben können (und der mit diesen abgestimmt wurde und mit dem diese leben hätte können) dem DOSB präsentieren.

sandmen
13.07.2016, 10:19
Die Zielvereinbarung war bei den Frauen gar nicht so verkehrt formuliert und enthielt wörtlich den 'Zusatz, dass die DTU sich die Möglichkeit vorbehält, einen dritten Olympiastartplatz aufgrund teamtaktischer Erwägungen zu besetzen (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf):



Der Fehler lag letztlich darin, einerseits die nicht-nominierten Athletinnen nicht genügend in den erfolgten finalen Nominierungsvorschlag einzubinden, so dass diese gar nicht auf die Idee kommen, den Nominierungsvorschlag an das DOSB juristisch anzufechten.
Andererseits hätte der Fachverband DTU dem Dachverband DOSB viel deutlicher machen müssen, wie wichtig im modernen olympischen Triathlon teamtaktische Erwägungen sind und dass es aussichtslos ist, eine Athletin mit einer Leistungsstruktur wie Haug ohne Unterstützung durch weitere deutsche Athletinnen nach Rio zu schicken.

Auch nach der Anrufung des Schiedsgerichtes und dem erfolgten Schiedsspruch hätte man auf keinen Fall den schwarzen Peter der Nicht-Nominierung von Athleten vom zuständigen Fachverband DTU an den Dachverband DOSB weiterreichen dürfen und einfach mehr Athleten zur Nominierung vorschlagen als Plätze zur Verfügung stehen sondern hätte einen modifizierten Nominierungsvorschlag von genau 5 Athleten für die zur Verfügung stehenden 5 Plätze, mit dem auch die nicht nominierten Athleten leben können (und der mit diesen abgestimmt wurde und mit dem diese leben hätte können) dem DOSB präsentieren.

Ich denke nicht, dass es möglich ist, mit Sportlern die unbedingt zu Olympia wollen und dadurch jede zur Verfügung stehende juristische Möglichkeit ausschöpfen, irgend etwas abzustimmen. Man kann da vielleicht irgendwie Druck aufbauen und de facto erreichen, dass sie nicht klagen, aber abzustimmen im Sinne eines einvernehmlichen Entscheidungsprozesses geht da eher nichts.

Hafu
13.07.2016, 10:23
...Urteil dieser Disziplinarkommission auch lächerlich, welches laut Saarbrücker Zeitung die Ex-DTU-Chefin Wisser gesprochen hat: Dem Antrag von Rebecca Robisch wurde stattgegeben, weil die Nominierung der DTU aufgrund mannschaftstaktischer Empfehlungen dem Triathlon-Gedanken als Einzelsportart zuwiderläuft. ...

Mit "Disziplinarkommission" meinst du vermutlich das von Robisch angerufene "Deutsche Sportschiedsgerichtes".
Und dort ist Claudia Wisser, die 2010 abgewählt und im Unfrieden die DTU verlassen hat, Vorsitzende? (http://tri-mag.de/aktuell/szene/hemker-loest-wisser-ab-12009) :confused:

Vielen Dank für diese Information. Dann ist natürlich auch klar, dass das Schiedsgericht, das eigentlich unparteiisch sein sollte und für einen Interessenausgleich sorgen sollte, hier eine sechs Jahre alte Rechnung beglichen und maßgeblich dazu beigetragen hat, einem Verband maximalen Schaden zuzufügen.

Der aktuelle DTU-Präsident Martin Engelhardt hatte seinerzeit mit einer Rede maßgeblich zur Ablösung von Wisser beigetragen:

Den Wahlen vorausgegangen war eine engagierte Rede des ehemaligen DTU-Präsidenten (1987 bis 2001) und Vorsitzenden des Hessischen Triathlonverbands Dr. Martin Engelhardt, der die Amtsführung Wissers heftig kritisierte. Ihn hatte Wisser in ihrer zu Versammlungsbeginn verlesenen Rücktrittsrede indirekt als Hauptverantwortlichen für ihr politisches Scheitern ausgemacht (http://tri-mag.de/aktuell/szene/hemker-loest-wisser-ab-12009).

NBer
13.07.2016, 10:34
ich fand es nur unlogisch von robisch zu klagen. als erstes nominierungskriterium wurden ergebnisse herangezogen. da hat sie es nicht geschafft. dann wurden andere, teamtaktische kriterien, herangezogen. da hat sie es auch nicht geschafft. sich dann wieder auf kriterium 1 zu berufen, das schon längst abgeschlossen war....fragwürdig.
ergebnisse und weltcupplatzierungen spielten in der zweiten nominierungsrunde gar keine rolle mehr.

für mich waren, wie schon früher irgendwo gepostet, die ersten nominierungskriterien auch zu hart. mit den platzierungsvorgaben und den daraus resultierenden prozentualen abständen zu den jeweiligen siegern würde aus D sportartenübergreifend nur halb so viel athleten wie gewöhnlich zu olympia fahren.
man versuche zb einmal die marathon 2:14 norm platzierungstechnisch in einem weltklassebesetzten feld auszudrücken.

Klugschnacker
13.07.2016, 10:36
Dann ist natürlich auch klar, dass das Schiedsgericht, das eigentlich unparteiisch sein sollte und für einen Interessenausgleich sorgen sollte, hier eine sechs Jahre alte Rechnung beglichen und maßgeblich dazu beigetragen hat, einem Verband maximalen Schaden zuzufügen.

Da kann man mal sehen. Gerade hieß es noch, das Gericht habe gar nicht anders entscheiden können. Jetzt ist plötzlich die Richterin schuld, die "natürlich" eine alte Rechnung beglichen habe. Könnte es sein, dass Du hier eine alte Rechnung begleichst?

NBer
13.07.2016, 10:43
Da kann man mal sehen. Gerade hieß es noch, das Gericht habe gar nicht anders entscheiden können. Jetzt ist plötzlich die Richterin schuld, die "natürlich" eine alte Rechnung beglichen habe.

es hat halt ein "geschmäckle". ich kann mir zb nicht vorstellen dass ein unsportlicher richter oder jemand der nicht aus dem triathlon kommt, dieselbe urteilsbegründung und damit vll dasselbe urteil wie frau wisser abgegeben hätte.
fragen wie "einzelsportart" oder "teamsportart" stehen meines erachtens bei der nominierung gar nicht zur debatte, bzw sollten dem fachverband überlassen werden. ein richter hätte nur zu entscheiden gehabt, ob rebecca robisch ein anrecht auf einen olympiastart hat. und da sie die platzierungstechnische nominierung nicht geschafft hat, hat sie das nicht. und eine teamtaktische aufstellung ist sache der trainer bzw des verbandes, da hat niemand ein anrecht drauf.

Hafu
13.07.2016, 10:48
... Gerade hieß es noch, das Gericht habe gar nicht anders entscheiden können. ...

Wo habe ich geschrieben, dass das Gericht gar nicht anders entscheiden konnte?

Ich habe weiter oben die Nominierungskriterien der DTU verlinkt, die ich für gar nicht so schlecht formuliert halte und die ausdrücklich und zu Recht die Möglichkeit einer teamtaktischen Nominierung einer Athletin vorsehen.

Daneben hatte ich die Entscheidung der DTU kritisiert, dem DOSB 5 Athletinnen bei nur drei zur Verfügung stehenden Plätzen zur Nominierung vorzuschlagen und dass der ursprüngliche Nominierungsvorschlag nicht genügend mit den nicht-nominierten Athletinnen abgestimmt war, so dass das Klagerisiko minimiert war.

Hafu
13.07.2016, 11:03
es hat halt ein "geschmäckle". ...

:Blumen:

Es gibt auch ein olympisches Straßenradrennen. Hier hat der BDR 4 Sportler nominiert, von denen nur einer (Tony Martin) eine minimale Medaillenchance hat. die anderen drei Fahrer wurden alleine aus teamtaktischen Erwägungen als Helfer für Tony Martin nominiert.
Wenn man der Urteilsbegründung von Claudia Wisser folgen würde, dass "teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung dem olympischen Grundsatz widersprechen" (http://www.saarbruecker-zeitung.de/sport/sz-sport/Saarbruecken-Triathletinnen-Verbaende;art2820,6195667) hätte der DOSB in diesem Fall auch Tony Martin alleine nach Rio, so wie Anne Haug schicken müssen.

Auch der Britische Triathlonverband bei den Männern ebenso wie der US-Triathlonverband bei den Frauen haben ausdrücklich den jeweils dritten Starter als Helfer aufgrund teamtaktischer Überwägungen aufgestellt.

mopson
13.07.2016, 11:03
ich fand es nur unlogisch von robisch zu klagen.


Wieso unlogisch zu klagen? Man "arbeitet" eine ganze Saison (oder länger) um Startplätze zu erhalten, und dann werden andere mitgenommen aus "team-taktische" Gründe... ??? :Huhu: :Huhu:
Wie Hafu in ein vorherige Post schrieb, war abzusehen das hier Trouble ansteht.

Olympia hat halt eine starke (finanzielle) Auswirkung für den einzelnen Sportler, deshalb gewährt R.Robisch ihre Chancen.

vicini
13.07.2016, 11:31
:Blumen:

Es gibt auch ein olympisches Straßenradrennen. Hier hat der BDR 4 Sportler nominiert, von denen nur einer (Tony Martin) eine minimale Medaillenchance hat. die anderen drei Fahrer wurden alleine aus teamtaktischen Erwägungen als Helfer für Tony Martin nominiert.
...

Nicht ganz. Der BDR verzichtet auf einen 4. Startplatz im Straßenrennen und hofft statt desen auf eine Medaillie auf der Bahn. Wer von den drei Startern Tony Martin, Simon Geschke und Emanuel Buchmann im Straßenrennen die besten Chancen hat steht im Vorfeld m. E. nicht fest, da der Kurs sehr schwer = berglastig sein soll.Mehr hier ...
(http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_99274.htm)

zappa
13.07.2016, 11:54
Der Fehler lag letztlich darin, einerseits die nicht-nominierten Athletinnen nicht genügend in den erfolgten finalen Nominierungsvorschlag einzubinden, so dass diese gar nicht auf die Idee kommen, den Nominierungsvorschlag an das DOSB juristisch anzufechten.

Andererseits hätte der Fachverband DTU dem Dachverband DOSB viel deutlicher machen müssen, wie wichtig im modernen olympischen Triathlon teamtaktische Erwägungen sind und dass es aussichtslos ist, eine Athletin mit einer Leistungsstruktur wie Haug ohne Unterstützung durch weitere deutsche Athletinnen nach Rio zu schicken.



Die Abstimmung mit nicht-Nominierten kann und muss versucht werden und ich messe den Erfolg eines Präsidium an der Wirksamkeit mit der solche Konflikte moderiert werden. Dazu sind sie u.a. da!

Auch die Abstimmung mit dem DOSB mache ich weit im Vorfeld, wenn ich potenzielle Konfliktfälle oder Probleme erkenne. Auch hier ist Kriterium für Professionalität die Wirksamkeit, mit der so etwas gehandhabt wird.

zappa
13.07.2016, 11:56
ich fand es nur unlogisch von robisch zu klagen.

Individuell absolut nachvollziehbar. Aber ein wesentlicher Teil des jetzt eingetretenen misslungenen Gesamtoptimums.

Klugschnacker
13.07.2016, 12:40
Ich versuche hier einmal, die Fakten übersichtlich zusammenzutragen. Bitte tragt Euer Wissen in knapper Form dazu bei, oder korrigiert falsche Inhalte.

1.
Die DTU hat die Qualifikationsnormen festgelegt (PDF (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf)). Diese enthalten drei Möglichkeiten zur Nominierung, was bedeutet, dem DOSB zur Teilnahme an den Olympischen Spielen vorgeschlagen zu werden:

a) Durch bestimmte vorher festgelegte Platzierungen.
b) Falls diese Platzierungen nicht erreicht werden, durch Vorschlag des DTU-Präsidiums.
c) Als Ersatzfrau wird mitgenommen, wer Punkt a am nächsten kommt.

2.
Nur Anne Haug hat sich gemäß Punkt a über Platzierungen qualifizieren können. Die beiden anderen nominierten Sportlerinnen wurden daher nach Punkt b qualifiziert, also durch Vorschlag des DTU-Präsidiums.

3.
Rebecca Robisch hat gegen diese Art der Nominierung nach Punkt b vor dem Schiedsgericht geklagt und recht bekommen. Robischs Anwalt sagt, der Vorschlag der DTU habe sich nach objektiven Kriterien zu richten.

4.
Die Urteilsbegründung kenne ich nicht. Kann hier jemand einen Link beisteuern? Schiedsrichterin Wisser wird mit den Aussage zitiert (http://www.saarbruecker-zeitung.de/sport/sz-sport/Saarbruecken-Triathletinnen-Verbaende;art2820,6195667) „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung im olympischen Wettkampf widersprechen dem olympischen Grundsatz“. Innerhalb der ITU sind taktische Verhaltensweisen der Teilnehmer untereinander jedoch erlaubt. (PDF, Kapitel 2.1 Abschnitt a (http://www.triathlon.org/uploads/docs/itusport_competition-rules_november20151.pdf))

5.
Die DTU hat nach dem Urteil gleich 5 Athletinnen dem DOSB vorgeschlagen und letzterem die Auswahl überlassen. Der DOSB hat daraufhin nur die direkt qualifizierte Anne Haug ausgewählt.

NBer
13.07.2016, 13:27
Robischs Anwalt sagt, der Vorschlag der DTU habe sich nach objektiven Kriterien zu richten.


das ist halt nach erfolglosem nominierungskriterium 1, wenn es um....

I
b) Falls diese Platzierungen nicht erreicht werden, durch Vorschlag des DTU-Präsidiums

...geht schwierig. leider folgte frau wisser dem anwalt zu bereitwillig. obwohl zb die besseren schwimmleitungen einer knapp gegenüber einer robisch auch objektiv sind, und grundlegend für nominierungskriterium 2 sind.

sandmen
13.07.2016, 13:34
Da kann man mal sehen. Gerade hieß es noch, das Gericht habe gar nicht anders entscheiden können. Jetzt ist plötzlich die Richterin schuld, die "natürlich" eine alte Rechnung beglichen habe. Könnte es sein, dass Du hier eine alte Rechnung begleichst?

Ich verstehe die Schärfe nicht. Zu der Zeit als Frau Wisser an der DTU-Spitze stand, war Hafu doch noch gar kein Funktionär. Und das in deren Ende bei der DTU nicht ganz einvernehmlich war, dürfte ja allgemein bekannt sein. Daher drängt sich natürlich schon der Verdacht auf, warum so jemand nun dieses Urteil treffen musste. Vor den weltlichen Gerichten hätte diese Konstellation wohl gereicht, um einen Richter wegen Befangenheit abzulehnen. Aber auch daran hat ja bei der DTU niemand gedacht ;-)

sandmen
13.07.2016, 13:47
Interessant ist, wie das Deutsche Sportschiedsgericht (http://www.dis-sportschiedsgericht.de/de/66/content/einleitung-eines-schiedsverfahrens-id60)zusammengesetzt wird.


Eine Partei schlägt einen Schiedsrichter vor, die andere Partei benennt einen weiteren Schiedsrichter und dann versucht man sich auf einen Vorsitzenden zu einigen (es sei denn man einigt sich auf ein Einzelschiedsgericht).

Ist schon sehr verwunderlich, dass in so einer Konstellation Claudia Wisser anscheinend die entscheidende Stimme ausmacht, auch wenn man von einer Triathlonfinisherin immerhin vermuten könnte, dass ihr die Grundprinzipien des Olympischen Triathlons geläufig sind.

Klugschnacker
13.07.2016, 14:20
leider folgte frau wisser dem anwalt zu bereitwillig. obwohl zb die besseren schwimmleitungen einer knapp gegenüber einer robisch auch objektiv sind, und grundlegend für nominierungskriterium 2 sind.

Das kann man so sehen, sofern man dem Interesse des Verbandes, eine möglichst gute Olympiaplatzierung einer einzelnen Athletin zu erzielen, Vorrang gibt. Hier geht es um das Interesse des Verbandes.

Dagegen abzuwägen ist jedoch aus meiner Laiensicht das Interesse der anderen Kadersportlerinnen, dass jeweils die besten Deutschen Athletinnen zu den Olympischen Spielen fahren. Hier geht es um das Interesse der einzelnen Sportlerin.

Ein Sportverband hat bei seinen Regeln beide Seiten zu berücksichtigen. Er hat also neben seinen eigenen Interessen auch die der ihm anvertrauten Sportler zu vertreten. Ob das mit einem wachsweichen Nominierungsparagrafen, der letztlich eine willkürliche Entscheidung des Verbandes ermöglicht, gewährleistet ist, kann man hinterfragen.

Den olympischen Geist sehe ich eher auf der Seite des Arguments, die jeweils besten Athleten eines Landes zu den Spielen zu schicken. Sie haben sich das verdient. Das gegenteilige Argument, man müsse zugunsten von Medaillenchancen eine einzelne Athletin durch Helfer unterstützen, zulasten anderer Sportlerinnen, sehe ich im Triathlon (anders als im Radsport) eher nachrangig.
:Blumen:

Hafu
13.07.2016, 15:27
Das kann man so sehen, sofern man dem Interesse des Verbandes, eine möglichst gute Olympiaplatzierung einer einzelnen Athletin zu erzielen, Vorrang gibt. Hier geht es um das Interesse des Verbandes.

Dagegen abzuwägen ist jedoch aus meiner Laiensicht das Interesse der anderen Kadersportlerinnen, dass jeweils die besten Deutschen Athletinnen zu den Olympischen Spielen fahren. Hier geht es um das Interesse der einzelnen Sportlerin.

Ein Sportverband hat bei seinen Regeln beide Seiten zu berücksichtigen. Er hat also neben seinen eigenen Interessen auch die der ihm anvertrauten Sportler zu vertreten. Ob das mit einem wachsweichen Nominierungsparagrafen, der letztlich eine willkürliche Entscheidung des Verbandes ermöglicht, gewährleistet ist, kann man hinterfragen.:

Da gebe ich dir hundertprozentig recht. Der von dir zu Recht geforderte Interessensausgleich ist der DTU nicht gelungen.

Den olympischen Geist sehe ich eher auf der Seite des Arguments, die jeweils besten Athleten eines Landes zu den Spielen zu schicken. Sie haben sich das verdient. Das gegenteilige Argument, man müsse zugunsten von Medaillenchancen eine einzelne Athletin durch Helfer unterstützen, zulasten anderer Sportlerinnen, sehe ich im Triathlon (anders als im Radsport) eher nachrangig.
:Blumen:

Alle Nationen, die Athleten mit Medaillenchancen haben, machen das aber und übrigens auch nicht verdeckt sondern ganz offiziell aufgrund ihrer veröffentlichten Nominierungskriterien (vgl Team GB und USAT)

Wer sind die besten Athleten eines Landes? Geht man nach dem Ranking der WTS (http://www.triathlon.org/rankings/itu_world_triathlon_series/female)(berücksichtigt die Ergbnisse der Weltmeisterschaftsrennen der letzten 9 Monate) müsste Deutschland Philippin, Robisch und Lindemann nach Rio schicken und Haug als viertbeste Deutsche müsste zu Hause bleiben, obwohl sie die beiden besten Einzelplazierungen in Rio und in Kapstadt erzielt hat und außerdem die offiziellen Nominierungskriterien erfüllt hat.

Geht man nach der Weltrangliste, (http://www.triathlon.org/about/download_file/itu_points_list_women1/) in der neben den WTS-Rennen zusätzlich noch Weltcup-Rennen berücksichtigt werden und die sich auf die Leistungen der vcergangenen zwei Jahre bezieht, ist dort Robisch bestplazierte Deutsche vor Philippin, Lindemann und Knapp. Haug, die verletzungsbedingt zu wenig Wettkämpfe bestritten hat, wäre hier nur fünftbeste Deutsche, müsste also demzufolge auch daheim bleiben.

Willi
13.07.2016, 16:08
Die Zielvereinbarung war bei den Frauen gar nicht so verkehrt formuliert und enthielt wörtlich den 'Zusatz, dass die DTU sich die Möglichkeit vorbehält, einen dritten Olympiastartplatz aufgrund teamtaktischer Erwägungen zu besetzen (http://www.dtu-info.de/a/dateien/leistungssport/Nominierungskriterien/2016/Sportartspezifische%20Nominierungskriterien_Rio%20 2016_DTrU_Aktualisierung_20160126.pdf):

[...]
Andererseits hätte der Fachverband DTU dem Dachverband DOSB viel deutlicher machen müssen, wie wichtig im modernen olympischen Triathlon teamtaktische Erwägungen sind und dass es aussichtslos ist, eine Athletin mit einer Leistungsstruktur wie Haug ohne Unterstützung durch weitere deutsche Athletinnen nach Rio zu schicken.Das, was Du zitierst, ist nicht die Zielvereinbarung, das sind die Nominierungskriterien.

In der Zielvereinbarung zwischen DOSB und DTU ist die Bedeutung teamtaktischer Aspekte deutlich breiter ausgeführt (siehe Seite 13 Zielvereinbarung (http://www.dosb.de/fileadmin/Bilder_allgemein/DOSB_Start/olympia/Zielvereinbarungen/Zielvereinbarungen_DTU.pdf)).

sandmen
13.07.2016, 16:22
Das, was Du zitierst, ist nicht die Zielvereinbarung, das sind die Nominierungskriterien.

In der Zielvereinbarung zwischen DOSB und DTU ist die Bedeutung teamtaktischer Aspekte deutlich breiter ausgeführt (siehe Seite 13 Zielvereinbarung (http://www.dosb.de/fileadmin/Bilder_allgemein/DOSB_Start/olympia/Zielvereinbarungen/Zielvereinbarungen_DTU.pdf)).

Sehr interessant. Frau Wisser würde natürlich argumentieren, dass schon die Vereinbarung der Zielvereinbarung gegen grundlegende Prinzipien des Olympischen Triathlons verstößt und damit nichtig ist ;)

Willi
13.07.2016, 16:27
Den olympischen Geist sehe ich eher auf der Seite des Arguments, die jeweils besten Athleten eines Landes zu den Spielen zu schicken. Sie haben sich das verdient. Das gegenteilige Argument, man müsse zugunsten von Medaillenchancen eine einzelne Athletin durch Helfer unterstützen, zulasten anderer Sportlerinnen, sehe ich im Triathlon (anders als im Radsport) eher nachrangig.
:Blumen:Alle Nationen, die Athleten mit Medaillenchancen haben, machen das aber und übrigens auch nicht verdeckt sondern ganz offiziell aufgrund ihrer veröffentlichten Nominierungskriterien (vgl Team GB und USAT)

Wer sind die besten Athleten eines Landes? Geht man nach dem Ranking der WTS (http://www.triathlon.org/rankings/itu_world_triathlon_series/female)(berücksichtigt die Ergbnisse der Weltmeisterschaftsrennen der letzten 9 Monate) müsste Deutschland Philippin, Robisch und Lindemann nach Rio schicken [...]
Geht man nach der Weltrangliste, (http://www.triathlon.org/about/download_file/itu_points_list_women1/) ist dort Robisch bestplazierte Deutsche vor Philippin, Lindemann und Knapp. In Einzelsportarten werden "die besten Athleten eines Landes" üblicherweise in einem einzelnen, ausgewählten Wettkampf bestimmt und dürfen sich anschließend z.B. "Deutscher Meister" o.ä. nennen, eine Bestimmung über eine Rangliste ist eher unüblich.

Daher für mich plausibel die Fixierung auf ausgewählte Wettkämpfe.

Hafu
13.07.2016, 16:27
Das, was Du zitierst, ist nicht die Zielvereinbarung, das sind die Nominierungskriterien.

In der Zielvereinbarung zwischen DOSB und DTU ist die Bedeutung teamtaktischer Aspekte deutlich breiter ausgeführt (siehe Seite 13 Zielvereinbarung (http://www.dosb.de/fileadmin/Bilder_allgemein/DOSB_Start/olympia/Zielvereinbarungen/Zielvereinbarungen_DTU.pdf)).

Korrekt.

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich der DOSB vor seiner Entscheidung mit der von dir verlinkten Zielvereinbarung, die ja gemeinsam von DTU und DOSB erstellt worden war und an die sich ein Fachverband wie die DTU auch zu halten hat und der Urteilsbegründung des Schiedsgerichtes, die dieser Zielvereinbarung eindeutig widerspricht, noch einmal auseinandergesetzt hätte.

Da aber gestern zu viele Nominierungsentscheidungen aller möglichen Sportfachverbände in in relativ kurzer Zeit getroffen werden mussten, ist zu vermuten, dass im DOSB-Nominierungsgremium kaum Zeit zur Verfügung stand, um den Einzelfällen und den dahinter stehenden Sportlerschicksalen wirklich gerecht werden zu können.

NBer
13.07.2016, 16:31
..... Ob das mit einem wachsweichen Nominierungsparagrafen, der letztlich eine willkürliche Entscheidung des Verbandes ermöglicht, gewährleistet ist, kann man hinterfragen.....

entschuldigung, hätte sich robisch platzierungsmäßig an der knallharten norm qualifiziert hätte niemand etwas gesagt. diese option stand jeder athletin und jedem athleten offen.
sich über eine nachfolgende entscheidung , von der jeder wusste das sie nach anderen kriterien als platzierungen erfolgen wird, ungerecht behandelt zu fühlen, ist aus meiner sicht eben charakterlich fraglich.
die athleten sollen sich ordentlich qualifizieren. wenn nicht, auf kulanz bei der nominierung hoffen. und wenn diese kulanz nicht eintritt weinend zum anwalt rennen.
robisch vergißt anscheinend auch, dass bei der junioren wm 2007 in hamburg sie selbst nutznießerin einer teamtaktischen aufstellung war, als stoltz nur zur unterstützung robisch's nominiert wurde, das feld zusammenhielt und so eine laufentscheidung möglich machte, die robsich platz 3 bei der junioren wm einbrachte.

NBer
13.07.2016, 16:32
.......Da aber gestern zu viele Nominierungsentscheidungen aller möglichen Sportfachverbände in in relativ kurzer Zeit getroffen werden mussten, ist zu vermuten, dass im DOSB-Nominierungsgremium kaum Zeit zur Verfügung stand, um den Einzelfällen und den dahinter stehenden Sportlerschicksalen wirklich gerecht werden zu können.

es geht ja schon los. bei den speerwerferinnen ist die CAS klage schon angekündigt......

zappa
13.07.2016, 16:36
Korrekt.

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich der DOSB vor seiner Entscheidung mit der von dir verlinkten Zielvereinbarung, die ja gemeinsam von DTU und DOSB erstellt worden war und an die sich ein Fachverband wie die DTU auch zu halten hat und der Urteilsbegründung des Schiedsgerichtes, die dieser Zielvereinbarung eindeutig widerspricht, noch einmal auseinandergesetzt hätte.

Da aber gestern zu viele Nominierungsentscheidungen aller möglichen Sportfachverbände in in relativ kurzer Zeit getroffen werden mussten, ist zu vermuten, dass im DOSB-Nominierungsgremium kaum Zeit zur Verfügung stand, um den Einzelfällen und den dahinter stehenden Sportlerschicksalen wirklich gerecht werden zu können.

Auch hier sehe ich eher die Verantwortung bei der DTU: Der Verband sollte ex ante beeinflussen, antichambrieren, um die Verbandsziele bestmöglich zu gewährleisten. Das zu unterlassen ist mindestens naiv. Vielleicht ist das ja passiert, dann war es nicht wirksam. Das ist dann offensichtlich nicht besonders professionell.

Hafu
13.07.2016, 16:38
...
Daher für mich plausibel die Fixierung auf ausgewählte Wettkämpfe.

Für mich auch. Ich wollte mit der Verlinkung der beiden Rankings auch nur beleuchten, wie schwierig es ist die sportliche Leistung von Athleten direkt miteinander zu vergleichen und warum es unabdingbar ist, dass man Nominierungskriterien festlegt vorab festlegt.

Klugschnacker
13.07.2016, 16:42
sich über eine nachfolgende entscheidung , von der jeder wusste das sie nach anderen kriterien als platzierungen erfolgen wird, ungerecht behandelt zu fühlen, ist aus meiner sicht eben charakterlich fraglich.

Ist das so, dass das jeder wusste? Und ist dieses Wissen gleichbedeutend damit, es zu akzeptieren?

In der Realität dürfte es mit solchen Nominierungsentscheidungen vielleicht so laufen: Du bist als Athlet von denjenigen Personen abhängig, die die Entscheidung nach eigenem Ermessen fällen. Da machst Du kaum schon im Vorfeld den Mund auf und beschwerst Dich. Ich finde es vor diesem Hintergrund nicht ganz fair, Rebecca Robisch nun einen schlechten Charakter vorzuwerfen. Zumal das Schiedsgericht ihre Sicht bestätigt hat.

Hafu
13.07.2016, 16:45
Auch hier sehe ich eher die Verantwortung bei der DTU: Der Verband sollte ex ante beeinflussen, antichambrieren, um die Verbandsziele bestmöglich zu gewährleisten. Das zu unterlassen ist mindestens naiv. Vielleicht ist das ja passiert, dann war es nicht wirksam. Das ist dann offensichtlich nicht besonders professionell.

Ich kann da auch nur spekulieren und dafür ist das Forum hier nicht der richtige Ort.

Vom Ergebnis her betrachtet verlief die Nominierung - daran besteht kein Zweifel- für den Olympischen Triathlon aus deutscher Sicht desaströs.

Willi
13.07.2016, 16:48
Da aber gestern zu viele Nominierungsentscheidungen aller möglichen Sportfachverbände in in relativ kurzer Zeit getroffen werden mussten, ist zu vermuten, dass im DOSB-Nominierungsgremium kaum Zeit zur Verfügung stand, um den Einzelfällen und den dahinter stehenden Sportlerschicksalen wirklich gerecht werden zu können.Ich glaube nicht, dass sportliche Aspekte hier eine Rolle spielten - ich denke, dass rein formale Entscheidungen fielen.

Da zwei Athletinnen über den Rechtsweg in die Liste der Kandidaten kamen, dürfte die Vermeidung einer Klage vor dem Court of Arbitration for Sport in Lausanne das entscheidende Kriterium gewesen sein.

Die Begründung der Nominierungsvorschläge der DTU waren schlichtweg zu kunterbunt:

wenn bei den Frauen nach teamtaktischen Gesichtspunkten entschieden wird - warum dann nicht auch ein Justus Nieschlag, ein Maximilian Schwetz, ein Franz Löschke, ein Jonathan Zipf oder ein Christopher Hettich, um Justus teamtaktisch zu Gold zu ziehen?
oder eben bei den Mädels so wie bei den Jungs entsprechend der Reihenfolge in der "Olympic Qualification List".

NBer
13.07.2016, 16:52
Ist das so, dass das jeder wusste? Und ist dieses Wissen gleichbedeutend damit, es zu akzeptieren?.....

was jeder wusste ist......"belege da oder dort mindestens diese plätze, und du bist bei olympia dabei."
alles andere, und das war auch jedem klar, ist auf diskussion, ermessen, kulanz ausgelegt. sachen die aus meiner sicht nicht einklagbar sind.

sandmen
13.07.2016, 16:53
es geht ja schon los. bei den speerwerferinnen ist die CAS klage schon angekündigt......

Das ist halt in einem Rechtsstaat so, dass es Entscheidungen angefochten werden können. Davor hätte man auch im Triathlon keine Angst haben müssen.

Wieso allerdings jemand wie Raphael Holzdeppe, der aktuell noch verletzt ist und keine gültige Qualifikationshöhe hat, nur aufgrund seiner Verdienste nominiert wird und Triathleten nicht, wo es speziell auch um das Wohl und Wehe einer ganzen Sportart geht, erschließt sich einem nicht unbedingt. Wenn man Kosten sparen möchte, dann sollte man sich vielleicht mal überlegen, ob die Sportler, die zu Beginn ihre Wettkämpfe haben, anschließend noch 3,5 Wochen Olympiaurlaub in Rio machen müssen.

Die Fragwürdigkeit der Entscheidung hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Bürokraten innerhalb kurzer Zeit sehr viele Abwägungsfragen treffen mussten und damit überfordert sind.

sandmen
13.07.2016, 16:59
Ich kann da auch nur spekulieren und dafür ist das Forum hier nicht der richtige Ort.

Vom Ergebnis her betrachtet verlief die Nominierung - daran besteht kein Zweifel- für den Olympischen Triathlon aus deutscher Sicht desaströs.

Vielleicht kann Arne das ja mal mit dem Vizepräsidenten Leistungssport, Reinhold Häuslein, oder dem Geschäftsführer Matthias Zöll in der nächsten Sendung besprechen. Letztere müsste ja in Frankfurt ansässig sein. Medaillen haben ja immer zwei Seiten.

Klugschnacker
13.07.2016, 17:01
was jeder wusste ist......"belege da oder dort mindestens diese plätze, und du bist bei olympia dabei."
alles andere, und das war auch jedem klar, ist auf diskussion, ermessen, kulanz ausgelegt. sachen die aus meiner sicht nicht einklagbar sind.

Ich verstehe die Entscheidung des Schiedsgerichts folgendermaßen: Bei Nichterreichen vorher festgelegter Platzierungen wird nach Ermessen der DTU mit ihren zuständigen Organen entschieden. Dieses Ermessen muss sich jedoch an der Leistungsfähigkeit der Anwärterinnen orientieren, beurteilt über einen gesamten Triathlon mit allen drei Disziplinen. Und nicht beurteilt an deren mutmaßlicher Fähigkeit, Anne Haug zu helfen.
:Blumen:

FlowJob
13.07.2016, 17:05
... Dieses Ermessen muss sich jedoch an der Leistungsfähigkeit der Anwärterinnen orientieren, beurteilt über einen gesamten Triathlon mit allen drei Disziplinen. Und nicht beurteilt an deren mutmaßlicher Fähigkeit, Anne Haug zu helfen.
:Blumen:

Sorry, aber wo steht das? In den Nominierungsrichtlinien steht doch sogar explizit drin, dass der Verband sich vorbehält Sportler aus teamtaktischen Gründen zu nominieren. Dass man beim Radfahren mehr helfen kann als beim Laufen ist glaube ich nichts neues.

NBer
13.07.2016, 17:07
Ich verstehe die Entscheidung des Schiedsgerichts folgendermaßen: Bei Nichterreichen vorher festgelegter Platzierungen wird nach Ermessen der DTU mit ihren zuständigen Organen entschieden. Dieses Ermessen muss sich jedoch an der Leistungsfähigkeit der Anwärterinnen orientieren, beurteilt über einen gesamten Triathlon mit allen drei Disziplinen. Und nicht beurteilt an deren mutmaßlicher Fähigkeit, Anne Haug zu helfen.
:Blumen:

und genau darüber hätte ein triathlonfremdes gericht gar nicht entschieden. das betrifft konkret abläufe in der sportart, das betreiben der sportart. kein rechtsgut.
die frage ist, wurden rebecca robischs rechte verletzt. und nicht wie wird triathlon betrieben.

Klugschnacker
13.07.2016, 17:22
Sorry, aber wo steht das? In den Nominierungsrichtlinien steht doch sogar explizit drin, dass der Verband sich vorbehält Sportler aus teamtaktischen Gründen zu nominieren.

und genau darüber hätte ein triathlonfremdes gericht gar nicht entschieden. das betrifft konkret abläufe in der sportart, das betreiben der sportart. kein rechtsgut. die frage ist, wurden rebecca robischs rechte verletzt. und nicht wie wird triathlon betrieben.

Diese Nominierungsrichtlinie wurde, wenn ich das richtig verstehe, vom Schiedsgericht beanstandet. Der Verband kann diese Richtlinien nicht gestalten wie er will; stattdessen hat er neben seinen eigenen auch die Interessen der Athleten zu berücksichtigen.

NBer
13.07.2016, 17:58
.....Der Verband kann diese Richtlinien nicht gestalten wie er will.....

jetzt mal dumm gefragt...welcher verband macht das nicht? gibt es irgendwo abstimmungen über die nominierungskriterien? die werden doch schon immer und überall "festgelegt". nicht zur diskussion gestellt.

Willi
13.07.2016, 19:00
Ich verstehe die Schärfe nicht. Zu der Zeit als Frau Wisser an der DTU-Spitze stand, war Hafu doch noch gar kein Funktionär. Und das in deren Ende bei der DTU nicht ganz einvernehmlich war, dürfte ja allgemein bekannt sein. Daher drängt sich natürlich schon der Verdacht auf, warum so jemand nun dieses Urteil treffen musste. Vor den weltlichen Gerichten hätte diese Konstellation wohl gereicht, um einen Richter wegen Befangenheit abzulehnen. Aber auch daran hat ja bei der DTU niemand gedacht ;-)Einen Befangenheitsantrag der DTU gab es wohl, wie Kai Baumgartner - allerdings ohne Verweis auf eine Quelle - darstellt.
http://www.dnf-is-no-option.com/2016/07/anne-haug-vertritt-als-einzelkampferin.html

Klugschnacker
13.07.2016, 20:01
jetzt mal dumm gefragt...welcher verband macht das nicht? gibt es irgendwo abstimmungen über die nominierungskriterien? die werden doch schon immer und überall "festgelegt". nicht zur diskussion gestellt.

Ich habe die Urteilsbegründung nicht gelesen, daher kann ich hier nur spekulieren. Ein Grundsatz lautet, dass ein Verband nicht nur seine eigenen Interessen, sondern auch die seiner Athleten vertreten und berücksichtigen muss. Das folgt aus dem Ein-Verbands-Prinzip des DOSB.

Der Verband legt also die Regeln fest, aber unter Berücksichtigung auch der Interessen der Athleten. Letztere können sich von den Interessen des Verbandes unterscheiden. Das Interesse des Verbandes könnte sein, möglichst eine Medaille zu holen. Einer vermeintlichen Topathletin werden zwei potentielle Helferinnen an die Seite gestellt, die durch Einzelleistungen (Schwimmen) glänzen.

Das Interesse des einzelnen Athleten kann anders liegen und ist billigerweise vom Verband zu berücksichtigen. Das Interesse von Rebecca Robisch ist die Teilname von Rebecca Robisch, und nicht das Abschneiden von Anne Haug.
:Blumen:

Stefan
13.07.2016, 20:24
Das Interesse von Rebecca Robisch ist die Teilname von Rebecca Robisch, und nicht das Abschneiden von Anne Haug.
:Blumen:
Wenn Anne Haug Gold in Rio holt, dann bekommen die Olympiastützpunkte auch mehr Geld, d.h. auch RR profitiert evtl. davon.

NBer
13.07.2016, 20:24
.....Das Interesse des einzelnen Athleten kann anders liegen und ist billigerweise vom Verband zu berücksichtigen. Das Interesse von Rebecca Robisch ist die Teilname von Rebecca Robisch, und nicht das Abschneiden von Anne Haug.
:Blumen:

nein, so kann es nicht gehen. denn dann könnte ich mich auch dahinklagen, ich hätte auch interesse :-)
und genauso keine sportliche qualifikation wie rebecca.
das privatinteresse eines sportlers kann nicht über dem verbandsinteresse stehen.

Klugschnacker
13.07.2016, 20:33
das privatinteresse eines sportlers kann nicht über dem verbandsinteresse stehen.

Das hat ja auch niemand gesagt.

Vicky
13.07.2016, 20:51
das privatinteresse eines sportlers kann nicht über dem verbandsinteresse stehen.

In dem Moment, als Frau Robisch das Schiedsgericht angerufen hat, hat sie das aber. Das widerspricht ebenfalls dem Team-Gedanken, obwohl es verständlich ist aus Athletensicht. Das Rechtsmittel steht zur Verfügung. Also darf es natürlich genutzt werden.
Der DOSB hat nun eben so entschieden, um (Achtung Spekulation meinerseits!!!) weiteren Klagen auszuweichen, die möglicherweise Folge einer anderen Entscheidung gewesen wären. Wie hätte denn der DOSB die anderen Nominierungen begründen sollen? Meiner Meinung nach wäre die einzige ernsthafte Kandidatin Laura Lindemann gewesen. Sie hat eine reale Chance auf die Top 10. Das hieße aber, dass sie nicht unbedingt im Team für Anne arbeitet, sondern als starke Schwimmerin als Einzelkämpferin das Rennen bestreitet. Damit wäre also schon einmal das Team-Kriterium nicht erfüllt. Wie soll also die Begründung aussehen, wenn doch das Kriterium "teamtaktische Erwägungen" heißt, die Medaille am Ende aber nicht an ein Team geht, oder Team Deutschland, sondern an eine Einzelperson?

Was wäre passiert, wenn der DOSB die 5 Plätze voll besetzt hätte (was ich gut gefunden hätte) und einer der zu hause gebliebenen klagt, weil er ... nun ja... die erweiterten Kriterien ebenfalls erfüllt und die Entscheidung durch... Würfeln gefallen ist (reine Willkür, unscharfe Kriterien, ungenaue Vorgaben, wenn die direkte Quali nicht erfüllt wurde).

Der DOSB hat hier in der Tat den einfachsten Weg gewählt. Triathlon ist eine Randsportart. Das Risiko für den DOSB ist geringer, als bei einer der etablierten, größeren Sportarten. Für den Sport ist es natürlich absoluter Mist.

Noch einmal deutlich: Ich kann die Entscheidung nachvollziehen, finde sie aber keinesfalls gut. Ich hätt es natürlich super gefunden, wenn alle möglichen Plätze besetzt worden wären.

sybenwurz
13.07.2016, 21:19
Die Chronologie des Schreckens sehr gut aufgearbeitet, wie ich finde:
http://tri-mag.de/szene/rechtsstreit-olympia-138993
Interessant imho vorallem auch der Absatz mit der Begründung der DTU, Robisch nicht zu nominieren.

NBer
13.07.2016, 23:14
interessant ist vor allem eins: "Am Sonntagabend entscheidet Claudia Wisser, dass Teamtaktiken im Triathlon nicht rechtens seien. "

...und Tschüss Bundesliga

aus meiner sicht haben lehner und wisser aus dem knappen zeitmanagement den maximalen schaden rausgeholt. wissers entscheidung dürfte vor keinem ordentlichen gericht bestand haben, was aber jetzt bei vollendeten tatsachen ja auch egal ist.
und das sich wisser selbst die unbefangenheit bescheinigt.....ohje ohje.....

Klugschnacker
13.07.2016, 23:27
Ich halte es für eine wenig überzeugende Verschwörungstheorie, dass der Anwalt einer Athletin und die Schiedsrichterin gemeinsam der DTU einen Schaden haben zufügen wollen.

Gehören nicht auch unrealistische Qualifikationsnormen und Zielvereinbarungen durch die DTU zu den hauptsächlichen Ursachen des Problems? Sowie eine unzureichende Abstimmung der DTU mit dem DOSB?
:Blumen:

sandmen
14.07.2016, 06:47
Ich halte es für eine wenig überzeugende Verschwörungstheorie, dass der Anwalt einer Athletin und die Schiedsrichterin gemeinsam der DTU einen Schaden haben zufügen wollen.

Gehören nicht auch unrealistische Qualifikationsnormen und Zielvereinbarungen durch die DTU zu den hauptsächlichen Ursachen des Problems? Sowie eine unzureichende Abstimmung der DTU mit dem DOSB?
:Blumen:

Es hat doch niemand behauptet, dass Lehner und Wisser gemeinsam agiert haben. Dem Anwalt kann man gar nichts unterstellen.Er hat die Interessen seiner Mandanten zu vertreten und wird auch dafür bezahlt. Das sportpolitische Fingerspitzengefühl sollte eher bei dem Schiedsgericht vorhanden sein. Dies ist auch der Grund, warum sich der Sport nicht den staatlichen Gerichten unterwerfen will. An dem Fingerspitzengefühl hat es anscheinend auch vermutlich persönlicher Betroffenheit gefehlt.

Hafu
14.07.2016, 07:14
Ich halte es für eine wenig überzeugende Verschwörungstheorie, dass der Anwalt einer Athletin und die Schiedsrichterin gemeinsam der DTU einen Schaden haben zufügen wollen.

Ein Anwalt muss die Interessen seines Mandanten vertreten und nach Schwachpunkten des Prozessgegners suchen: das hat nichts mit Verschörungstheorie zu tun, dass ein Anwalt in diesem Fall bewusst gegen die interessen der DTU handelt. Dafür wird Herr Lehner bezahlt und das ist sein Job.

Dass Wisser, die vor 6 Jahren vom heutigen DTU-Präsidenten und damiligen Präsidenten des Hessischen triathlonverbandes aus dem DTU-Präsidenten-Amt gejagt wurde, kein Interesse an einem echten Interessenausgleich hat und deshalb für die Funktion eines Schiedsrichters ungeeignet ist, vom Anwalt der Gegenseite in Kenntnis der Historie aber gerade deshalb gewählt worden ist, ist doch eigentlich auch nachvollziehbar.

Gehören nicht auch unrealistische Qualifikationsnormen und Zielvereinbarungen durch die DTU zu den hauptsächlichen Ursachen des Problems? Sowie eine unzureichende Abstimmung der DTU mit dem DOSB?
:Blumen:

Unzureichende Abstimmung der DTU mit dem DOSB hat es sicher gegeben, z.T. sicher auch aufgrund des äußerst eng gesteckten Zeitplans insbesondere seit Eingang der Klage.

Unzureichende Kommunikation gerade den in der ersten Nominierungsrunde nicht berücksichtigten Athleten gegenüber, damit diese die Entscheidung mittragen können und überhaupt nicht auf die Idee kommen, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, muss man vermuten.

Bei den Männern waren die Qualifikationsnormen in der Tat unrealistisch, da gebe ich dir recht. Bei den Frauen wäre es angesichts der 2014/ 2015 gezeigten Leistungen eigentlich schon zu erwarten gewesen, dass zwei Athleten, die Norm sicher schaffen. Immerhin war Saller U23-Weltmeisterin und im Mai 2015 noch 4. beim WTS-Rennen in Cape Town geworden und 10. mit nur 8s Rückstand auf Rang 4 kurz danach beim WTS-Rennen inLondon. Lindemann ist Juniorenweltmeisterin und hatte wie Saller eine sehr positive Leistungsprognose. Beim letzten Rennen in Yokohama war Lindemann dann 10. mit 8s Rückstand Abstand auf Rang 8 mit dem sie sicher qualifiziert gewesen wäre.
Ich würde schon sagen, dass angesichts ihres Alters, gerade auch im Hinblick auf Olympia 2020 ihre Nominierung an den DOSB sehr berechtigt war und dass sie nun keine Erfahrung in Rio sammeln kann, keine Motivation aus einem olympischen Rennen für die kommenden 4 Jahre schöpfen kann ist für den deutschen Triathlonsport mehr als bedauerlich und versteht auch außerhalb Deutschlands, wenn man sich Kommentare ausländischer Triathleten auf Twitter ansieht keiner. der sich im olympischen Triathlon ein bisschen auskennt.

Die Normen kann die DTU nicht frei festlegen, sondern sie müssen sich an der Zielvereinbarung mit dem DOSB, den Vorgaben aus dem Innenministerium und dem Kriterium realistische Endkampfchance orientieren.

Wie es der Leichtathletikverband z.B. geschafft hat, die auch dort ursprünglich knüppelharten Marathonnormen im Nachhinein auf ambitioniertes Amateurniveau weit unter das Kriterium Top12 Olympia abzusenken ist mir unklar, aber da hat der aufgdeckte Dopingskandal in Russland/ Kenja wohl sehr geholfen.

Klugschnacker
14.07.2016, 07:30
Dass Wisser, die vor 6 Jahren vom heutigen DTU-Präsidenten und damiligen Präsidenten des Hessischen triathlonverbandes aus dem DTU-Präsidenten-Amt gejagt wurde...

Warum eine so seltsam unsachliche Formulierung von Dir? Das wirkt sehr voreingenommen und wundert mich aus Deiner Feder.

Ansonsten: Es war der DOSB, nicht das Schiedsgericht, der entschieden hat, dass ausschließlich die direkt qualifizierte Anne Haug nach Rio fährt. Das Schiedsgericht hat mit dieser Entscheidung des DOSB überhaupt nichts zu tun. Das Schiedsgericht hat lediglich klargestellt, dass teamtaktische Erwägungen nicht höher zu bewerten sind als das Teilnahmeinteresse der eindeutig listenbesten deutschen Kurzstrecklerin.

zappa
14.07.2016, 08:07
Dass Wisser, die vor 6 Jahren vom heutigen DTU-Präsidenten und damiligen Präsidenten des Hessischen triathlonverbandes aus dem DTU-Präsidenten-Amt gejagt wurde, kein Interesse an einem echten Interessenausgleich hat und deshalb für die Funktion eines Schiedsrichters ungeeignet ist, vom Anwalt der Gegenseite in Kenntnis der Historie aber gerade deshalb gewählt worden ist, ist doch eigentlich auch nachvollziehbar.


Das ist sicher keine glückliche Konstellation und leistet Verschwörungsideen die ideale Plattform. So wie es sich darstellt, kann aber auch ein anderer Vorsitzender zu demselben Schluss kommen, weil die Kriterien in interpretationsfähig waren.

Unzureichende Abstimmung der DTU mit dem DOSB hat es sicher gegeben, z.T. sicher auch aufgrund des äußerst eng gesteckten Zeitplans insbesondere seit Eingang der Klage.


Sorry, zu einer Einschätzung, dass die Nominierung "Verlierer" produzieren kann und die Nominierungskriterien ggf. nochmals gemeinsam besprochen werden müssten, kann ich auch ein oder ein halbes Jahr vorher kommen und entsprechend handeln. Der Zeitdruck ist mindestens größtenteils selbst erzeugt.


Unzureichende Kommunikation gerade den in der ersten Nominierungsrunde nicht berücksichtigten Athleten gegenüber, damit diese die Entscheidung mittragen können und überhaupt nicht auf die Idee kommen, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, muss man vermuten.


Auch hier ist es so verdammt ärgerlich, dass es vorhersehbar ist und früher gehandelt werden kann. Ob es ex ante auch erfolgreich ist, ist nicht garantiert, aber ich komme, je früher ich das Thema mit allen Betroffenen anpacke, nicht unter Zugzwang und Zeitdruck.

Wie schon geschrieben, mit Blick auf die DTU irgendwas zwischen naiv und wenig professionell.

sandmen
14.07.2016, 08:35
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen

Dass Wisser, die vor 6 Jahren vom heutigen DTU-Präsidenten und damiligen Präsidenten des Hessischen triathlonverbandes aus dem DTU-Präsidenten-Amt gejagt wurde, kein Interesse an einem echten Interessenausgleich hat und deshalb für die Funktion eines Schiedsrichters ungeeignet ist, vom Anwalt der Gegenseite in Kenntnis der Historie aber gerade deshalb gewählt worden ist, ist doch eigentlich auch nachvollziehbar.

[Zitat Klugschnacker]Warum eine so seltsam unsachliche Formulierung von Dir? Das wirkt sehr voreingenommen und wundert mich aus Deiner Feder.

Was ist daran unsachlich? Wenn jemand gegen seinen Willen aus seinem Amt als DTU-Präsidentin und ihr Kompagnon Eckert als Vizepräsident abgewählt wird, dann ist es für die Personalbesetzungen von Spitzenämtern eines Sportdachverbandes schon ungewöhnlich genug. Wenn sich DTU und das Pärchen Wisser/Eckert danach noch mit jahrelangen Rechsstreitigkeiten überziehen, dann liegt es irgendwie schon nahe, dass die Schiedsrichterin nicht unbefangen war.
Über persönliche Beziehungen oder Aufwandsentschädigungen während der Ära Wisser kann ja jeder selber googeln.

NBer
14.07.2016, 09:05
......Das Schiedsgericht hat lediglich klargestellt, dass teamtaktische Erwägungen nicht höher zu bewerten sind als das Teilnahmeinteresse der eindeutig listenbesten deutschen Kurzstrecklerin.

dann hat das schiedsgericht die nominierungsvereinbarungen nicht richtig gelesen. der listenplatz spielt dort nämlich überhaupt keine rolle.
dort geht es einzig um die qualirennen rio, abu dhabi und yokohama.
und weiter:
"Falls ........... keine Top 8 Platzierung von einer Athletin bis zum 15.05.2016 in den oben genannten WTS-Rennen in 2016 erzielt wird, erfolgt ein Nominierungsvorschlag an den DOSB durch das DTU-Präsidium, unter Einbeziehung der sportfachlichen Beratung durch den DTU-Leistungssportausschusses und unter Berücksichtigung der Saisonergebnisse bis zum 16.06.2016."
und in den beiden rennen 2016 in abu dhabi und yokohama war einmal knapp vor robisch, und einmal robisch vor knapp. wobei das von der dtu vorher priorisierte rennen das von abu dhabi war. auch im kriteriumswettkampf 1 in rio war knapp vor robisch.

nirgendwo gibt es einen hinweis auf einen weltranglistenplatz.
aus meiner sicht gibt es keinen anspruch von rebecca auf einen startplatz.

ps: ich glaube nicht, dass zumindest rebecca den jetzt angerichteten schaden wollte. ich glaube das war für sie nicht abzusehen. aber passiert ist es nun mal.

zappa
14.07.2016, 09:25
ps: ich glaube nicht, dass zumindest rebecca den jetzt angerichteten schaden wollte. ich glaube das war für sie nicht abzusehen. aber passiert ist es nun mal.

Entschuldigung: Wenn ich mein egoistisches Einzelinteresse (ich kann es mit Blick auf eine Olympiateilnahme nachvollziehen) durchzusetzen versuche, dann muss nicht wundern, wenn das Gesamtinteresse leidet. Das als Konsequenz (wie alle anderen Konsequenzen einer Entscheidung) nicht zu antizipieren, wäre ziemlich einfältig.

Hafu
14.07.2016, 09:44
Warum eine so seltsam unsachliche Formulierung von Dir? Das wirkt sehr voreingenommen und wundert mich aus Deiner Feder.

...

O.K., ist sicher nicht sehr diplomatisch formuliert, aber ich bin bei diesem Thema und bei den beteiligten Personen emotional, sonst würde ich mich auch in diesem Thread nicht so oft zu Wort melden.
Mein Sohn wird wie viele andere vielversprechende Talente der DTU absehbar im nächsten olympischen Zyklus zu den ersten unmittelbaren Leidtragenden des angerichteten Desasters gehören.

Wisser und Eckert waren, wie du dich sicher erinnerst auch die Rechtsbeistände des alten BTV-Präsidenten und haben auch damals schon versucht, der DTU über den Hebel des Landesverbandes im Rahmen von Rechtsstreitereien maximalen Schaden zuzufügen und die damals sinnlos eskalierenden juristischen Streitereien, die auch den bayerischen Landesverband isoliert haben, waren ein Hauptgrund, dass ich mich überhaupt dazu habe hinreißen lassen, mich verbandspolitisch zu engagieren, obwohl ich dazu eigentlich weder die Zeit, noch die passende Persönlichkeitsstruktur habe.

Du hast doch auch schon von Eckert damals eine Abmahnung erhalten, wenn ich mich richtig erinnere. Das neuerlich Auftauchen von Wisser (natürlich im Zusammenhang mit neuem Ärger und Rechtsstreitigkeiten) ist daher gewissermaßen ein deja vu.

Dass es im Zusammenhang mit der erfolgten Nominierung Ärger geben könnte habe ich ja schon Mitte Juni im Beitrag #129 geahnt (vermutlich als einer der ersten hier); dass die Nominierung in einem derartigen Desaster enden würde, das dem Triathlonsport in Deutschland auf Dauer und auf Jahre hinaus einen schweren Imageschaden und mutmaßlich erheblichen finanziellen Schaden zufügen wird, war allerdings da noch nicht abzusehen.

Klugschnacker
14.07.2016, 10:26
Du hast doch auch schon von Eckert damals eine Abmahnung erhalten, wenn ich mich richtig erinnere. Das neuerlich Auftauchen von Wisser (natürlich im Zusammenhang mit neuem Ärger und Rechtsstreitigkeiten) ist daher gewissermaßen ein deja vu.

Das ist sachlich falsch. Ich habe eine Abmahnung vom damaligen Präsidenten des Bayerischen Landesverbandes Peter Pfaff erhalten und bezahlt. Der Grund waren Äußerungen des Forenmitglieds Jahangir, die ich zwar umgehend gelöscht, er jedoch ohne mein Wissen erneut gepostet hatte. Juristisch vertreten wurde Peter Pfaff von seinem Sohn.

Herr Eckert hat mich in meiner Rolle als Betreiber dieses Meinungsforums für Triathleten unterstützt, dasselbe gilt für Claudia Wisser.

Klugschnacker
14.07.2016, 11:36
Entschuldigung: Wenn ich mein egoistisches Einzelinteresse (ich kann es mit Blick auf eine Olympiateilnahme nachvollziehen) durchzusetzen versuche, dann muss nicht wundern, wenn das Gesamtinteresse leidet. Das als Konsequenz (wie alle anderen Konsequenzen einer Entscheidung) nicht zu antizipieren, wäre ziemlich einfältig.

Du unterstellst hier meiner Meinung nach irrtümlich, dass das Verbandsinteresse mit dem "Gesamtinteresse" identisch sei. Ihm stünde das egoistische Einzelinteresse der Sportlerin entgegen.

Das Verbandsinteresse ist ebenfalls egoistisch. Ihm scheint es vor allem um die Chance auf eine Medaille zu gehen. Darin sieht der Verband eine Art Gemeinschaftsinteresse, indem durch Fördergelder Verbandsstrukturen gestärkt würden.

Das ist aber nicht das Gesamtinteresse. Dazu gehören aus meiner unmaßgeblichen Sicht auch Gedanken des Fairplays und der Chancengleichheit aller teilnehmenden Athleten. Haralds Sohn Frederic wäre bei seiner Olympiateilnahme wahrscheinlich nicht zufrieden damit, auf Verbandsgeheiß für einen Teamkollegen auf dem Rad den Domestiken spielen zu müssen. Das Eigeninteresse des Verbandes in Form möglichst großer Medaillenchancen eines einzelnen Athleten kann hier nicht allein maßgeblich sein.

Dass Claudia Wisser in ihrem Schiedsspruch diese Gedanken aufgreift finde ich sehr interessant; ebenso die Reaktion der meisten von uns, denen es vor allem um Medaillenchancen zu gehen scheint.

Vielleicht sollte unsere Gesellschaft mal ehrlich darüber diskutieren, welche Ziele uns im Sport vor allem wichtig sind, sodass wir sie aus der Gemeinschaftskasse finanzieren. Vor allem bei Sportarten, in denen die Deutschen mit einer Medaille nichts zu tun haben. Fördern wir nur noch Siegchancen, oder darf es auch um etwas anderes gehen?
:Blumen:

zappa
14.07.2016, 11:40
Du unterstellst hier meiner Meinung nach irrtümlich, dass das Verbandsinteresse mit dem "Gesamtinteresse" identisch sei. Ihm stünde das egoistische Einzelinteresse der Sportlerin entgegen.

Das Verbandsinteresse ist ebenfalls egoistisch. Ihm scheint es vor allem um die Chance auf eine Medaille zu gehen. Darin sieht der Verband eine Art Gemeinschaftsinteresse, indem durch Fördergelder Verbandsstrukturen gestärkt würden.

Das ist aber nicht das Gesamtinteresse. Dazu gehören aus meiner unmaßgeblichen Sicht auch Gedanken des Fairplays und der Chancengleichheit aller teilnehmenden Athleten. Haralds Sohn Frederic wäre bei seiner Olympiateilnahme wahrscheinlich nicht zufrieden damit, auf Verbandsgeheiß für einen Teamkollegen auf dem Rad den Domestiken spielen zu müssen. Das Eigeninteresse des Verbandes in Form möglichst großer Medaillenchancen eines einzelnen Athleten kann hier nicht allein maßgeblich sein.

Dass Claudia Wisser in ihrem Schiedsspruch diese Gedanken aufgreift finde ich sehr interessant; ebenso die Reaktion der meisten von uns, denen es vor allem um Medaillenchancen zu gehen scheint.

Vielleicht sollte unsere Gesellschaft mal ehrlich darüber diskutieren, welche Ziele uns im Sport vor allem wichtig sind, sodass wir sie aus der Gemeinschaftskasse finanzieren. Vor allem bei Sportarten, in denen die Deutschen mit einer Medaille nichts zu tun haben. Fördern wir nur noch Siegchancen, oder darf es auch um etwas anderes gehen?
:Blumen:

Das Gesamtoptimum ist die Beschickung aller Plätze mit der größten Chance auf beste Platzierungen.

ArminAtz
14.07.2016, 11:44
Gomez ist leider verletzungsbedingt raus. Hat seinen Startplatz für Rio abgegeben.

Bike-Felix
14.07.2016, 11:49
Quelle?? :( :confused:

NBer
14.07.2016, 11:50
Du unterstellst hier .....

natürlich muss es dem verband in erster linie um medaillen gehen......wir reden von olympia!!! und nicht vom finishen eines ironman!
würden die fördergelder in D nach fair play vergeben und nach teilnahmen, hätten wir ein schönes gießkannenprinzip. leider werden die fördergelder in D aber nach leistung und ..... erbrachten medaillen und platzierungen bei olympia, WM und EM vergeben. olympia ist der größte fördermittelbringer in deutschland! deswegen MUSS ein verband alles daran setzen, dort möglichst weit vorn platziert zu sein. ein anderes interesse kann es gar nicht geben, weil eine alleinige möglichst breite teilnahme von athleten einen freiwilligen verzicht auf fördermittel bedeuten würde.
die auswirkungen, falls es anne haug nicht unerwarteterweise doch schafft weit vorn zu landen, werden alle zu spüren kriegen, die mit dem leistungssport in der dtu zu tun haben. und das betrifft nicht nur die bundeskader, sondern geht runter bis zu den landeskadern, die im zweifelsfall weniger fördermittel durch die LSB's bekommen werden. gerade bei den LSB förderungen zählen bereits olympiateilnahmen...und selbst die fallen jetzt zum großteil für die dtu weg.

ArminAtz
14.07.2016, 11:53
Quelle?? :( :confused:

Statement von Ihm!

"I'm really sorry to let you all know that yesterday, when I was just about to finish my bike training, I had one of those silly crashes, no faster than 15km/h.

Immediately I felt pain in my elbow so we went to the hospital. Scans have confirmed a displaced fracture in the radial head of my left arm. Going into surgery today to fix it.

Unfortunately this has forced me to pull out of competing in Rio. I need to be realistic, there is no time to prepare and to be fit on the start line of the games. The most sensible thing is to open my spot and allow someone else the chance to race.
As you can imagine, this is a really tough time, it's a goal I have been working for over many years. I will keep fighting, I still have many goals in this sport, I'm not done yet. I feel sad and disappointed to give you this news, thanks for the ongoing support."

Klugschnacker
14.07.2016, 11:56
natürlich muss es dem verband in erster linie um medaillen gehen......wir reden von olympia!!!

Das ist mir bekannt, schließlich habe ich es gerade eben geschrieben. Das Interesse des Verbandes ist aber nicht das einzige, das zählt.

NBer
14.07.2016, 13:04
Das ist mir bekannt, schließlich habe ich es gerade eben geschrieben. Das Interesse des Verbandes ist aber nicht das einzige, das zählt.

in meinen augen konstruierst du dir da was zusammen. welches gegenläufige interesse sollen denn bitte olympiastarter haben?

sandmen
14.07.2016, 13:16
Du unterstellst hier meiner Meinung nach irrtümlich, dass das Verbandsinteresse mit dem "Gesamtinteresse" identisch sei. Ihm stünde das egoistische Einzelinteresse der Sportlerin entgegen.

Das Verbandsinteresse ist ebenfalls egoistisch. Ihm scheint es vor allem um die Chance auf eine Medaille zu gehen. Darin sieht der Verband eine Art Gemeinschaftsinteresse, indem durch Fördergelder Verbandsstrukturen gestärkt würden.

Das ist aber nicht das Gesamtinteresse. Dazu gehören aus meiner unmaßgeblichen Sicht auch Gedanken des Fairplays und der Chancengleichheit aller teilnehmenden Athleten. Haralds Sohn Frederic wäre bei seiner Olympiateilnahme wahrscheinlich nicht zufrieden damit, auf Verbandsgeheiß für einen Teamkollegen auf dem Rad den Domestiken spielen zu müssen. Das Eigeninteresse des Verbandes in Form möglichst großer Medaillenchancen eines einzelnen Athleten kann hier nicht allein maßgeblich sein.

:Blumen:

Ich finde den Denkansatz sehr interessant.

Allerdings meine ich, dass man als Athlet, der sich jahrelang in den Kaderstrukturen bewegt, so wie z.B. Rebbecca Robisch in gewissen Maße, dem Verbandsinteresse unterordnen sollte. Ihre Leistungsstand stellt sich ja seit dem Jungendalter als das Produkt einer klassischen DTU-Kaderkarriere dar. Das letzte halbe Jahr Privattrainer ist dabei eher von untergeordneter Bedeutung. Ein Aspekt ist auch, dass sie wohl Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist oder war.

Anders würde ich dies bei Sophie Saller beurteilen, die fernab des DTU-Systems in England ihr Ding macht. Vielleicht überwiegt in diesem Fall das Individualinteresse.

Ob es dem Gedanke des Fairplays zuwider läuft, wenn im Rahmen des Reglements Helferleistungen geleistet werden, wage ich mal zu bezweifeln. Dann müsste es ja in der ersten Bundesliga Disqualifikationen hageln. Oder bei den Mannschaftskämpfen bei denen starke Radfahrer sich auf der Radstrecke in den Wind stellen und danach vor dem Laufen aussteigen. Will das Triathlonreglement wirklich signifikante Unterstützungsleistungen verhindern, dann müsste es Windschattenschwimmen und Windschattenradfahren generell verbieten.

mopson
14.07.2016, 13:27
natürlich muss es dem verband in erster linie um medaillen gehen......wir reden von olympia!!! und nicht vom finishen eines ironman!
würden die fördergelder in D nach fair play vergeben und nach teilnahmen, hätten wir ein schönes gießkannenprinzip. leider werden die fördergelder in D aber nach leistung und ..... erbrachten medaillen und platzierungen bei olympia, WM und EM vergeben. olympia ist der größte fördermittelbringer in deutschland! deswegen MUSS ein verband alles daran setzen, dort möglichst weit vorn platziert zu sein. ein anderes interesse kann es gar nicht geben, weil eine alleinige möglichst breite teilnahme von athleten einen freiwilligen verzicht auf fördermittel bedeuten würde.
die auswirkungen, falls es anne haug nicht unerwarteterweise doch schafft weit vorn zu landen, werden alle zu spüren kriegen, die mit dem leistungssport in der dtu zu tun haben. und das betrifft nicht nur die bundeskader, sondern geht runter bis zu den landeskadern, die im zweifelsfall weniger fördermittel durch die LSB's bekommen werden. gerade bei den LSB förderungen zählen bereits olympiateilnahmen...und selbst die fallen jetzt zum großteil für die dtu weg.


Komische Entwicklung dass es bei Olympia nur um Medaillen geht.
Nur damit ein paar Fördergelder fließen...pfff...
Und nicht mehr "dabei sein ist alles"!?:( :(

Und ich dachte der Verband geht es eher um den Athleten!!:Maso: :Maso:

Kruemel
14.07.2016, 13:29
natürlich muss es dem verband in erster linie um medaillen gehen......wir reden von olympia!!! und nicht vom finishen eines ironman!
würden die fördergelder in D nach fair play vergeben und nach teilnahmen, hätten wir ein schönes gießkannenprinzip. leider werden die fördergelder in D aber nach leistung und ..... erbrachten medaillen und platzierungen bei olympia, WM und EM vergeben. olympia ist der größte fördermittelbringer in deutschland! deswegen MUSS ein verband alles daran setzen, dort möglichst weit vorn platziert zu sein. ein anderes interesse kann es gar nicht geben, weil eine alleinige möglichst breite teilnahme von athleten einen freiwilligen verzicht auf fördermittel bedeuten würde.
die auswirkungen, falls es anne haug nicht unerwarteterweise doch schafft weit vorn zu landen, werden alle zu spüren kriegen, die mit dem leistungssport in der dtu zu tun haben. und das betrifft nicht nur die bundeskader, sondern geht runter bis zu den landeskadern, die im zweifelsfall weniger fördermittel durch die LSB's bekommen werden. gerade bei den LSB förderungen zählen bereits olympiateilnahmen...und selbst die fallen jetzt zum großteil für die dtu weg.

Hi NB,

das sehe ich persönlich ganz anders.

Fördergelder sind sicher ein wichtiger Bestandteil aber im wesentlichen sollte es einem Verband um den Sport als solchen gehen und nicht primär um Macht und Geld.

Das die Realität leider oft anders aussieht streite ich nicht ab :Blumen:

VG
Patrick

Willi
14.07.2016, 13:36
Allerdings meine ich, dass man als Athlet, der sich jahrelang in den Kaderstrukturen bewegt, so wie z.B. Rebbecca Robisch in gewissen Maße, dem Verbandsinteresse unterordnen sollte. Ihre Leistungsstand stellt sich ja seit dem Jungendalter als das Produkt einer klassischen DTU-Kaderkarriere dar. Das letzte halbe Jahr Privattrainer ist dabei eher von untergeordneter Bedeutung. Ein Aspekt ist auch, dass sie wohl Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist oder war.Auf Rebecca Robisch den Finger zu richten, weil sie es wagte die Grundprinzipien unseres Rechtsstaates zu beanspruchen geht nicht.

Genauso greift es zu kurz, das DIS-Urteil auf eine Befangenheit von Claudia Wisser zurückzuführen. Ich bin überzeugt, dass andere Juristen zu einem ähnlichen Schluss gekommen wären.

Es wäre Aufgabe der DTU gewesen, klare, nachvollziehbare Kriterien für eine Nominierung zu vereinbaren. Stattdessen wollte man Willkür walten lassen - der eine sollte aus verbandspolitischen Gründen, der andere aus teamtaktischen nach Rio. Das ist Naivität, zu glauben damit durch zu kommen.

Ob es dem Gedanke des Fairplays zuwider läuft, wenn im Rahmen des Reglements Helferleistungen geleistet werden, wage ich mal zu bezweifeln. Dann müsste es ja in der ersten Bundesliga Disqualifikationen hageln. Oder bei den Mannschaftskämpfen bei denen starke Radfahrer sich auf der Radstrecke in den Wind stellen und danach vor dem Laufen aussteigen. Will das Triathlonreglement wirklich signifikante Unterstützungsleistungen verhindern, dann müsste es Windschattenschwimmen und Windschattenradfahren generell verbieten.Der Vergleich hingt mehrfach.

In der Bundesliga starten alle Teams mit der gleiche Anzahl Personen, bei Olympia variiert die Teamstärke um den Faktor drei.

Dagegen existiert die von Dir geforderte Einschränkung von Unterstützungsleistungen bei Triathlon-Team-Wettkämpfen bereits, siehe z.B. DTU-Sportordnung (http://www.dtu-info.de/a/dateien/regelwerk-ordnungen/Ordnungen/SpO_%202016_V1.1.pdf) §52ff.

Stefan
14.07.2016, 13:37
........... und Geld.

Das die Realität leider oft anders aussieht streite ich nicht ab


Ohne Geld ist es schwierig, Olympia- und Trainingsstützpunkte zu unterhalten, Trainer zu finanzieren........

Chrischi2811
14.07.2016, 13:43
Reaktion von Laura Lindemann...

http://www.tritime-magazin.de/2016/07/laura-lindemann-offener-brief-an-die-bundeskanzlerin/

Willi
14.07.2016, 13:44
Komische Entwicklung dass es bei Olympia nur um Medaillen geht.
Nur damit ein paar Fördergelder fließen...pfff...
Und nicht mehr "dabei sein ist alles"!?:( :(

Und ich dachte der Verband geht es eher um den Athleten!!:Maso: :Maso:Das ist ein weitverbreiteter Irrtum, "dabei sein ist alles" war noch nie das olympische Motto.

Der olympische Wahlspruch lautet seit 1949 "Citius, altius, fortius", zu deutsch "höher, schneller, weiter". Siehe auch Olympische Charta (http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dosb/downloads/Olympische_Charta_7.07.07_DE.pdf), Regel 10.

zappa
14.07.2016, 14:01
Auf Rebecca Robisch den Finger zu richten, weil sie es wagte die Grundprinzipien unseres Rechtsstaates zu beanspruchen geht nicht.



Ich richte den Finger "nur" insofern auf sie, weil sie auch Teil des jetzt vorliegenden "Problems" ist. Sie ist ein TEIL- und nicht DER Verursacher. Ohne Anrufung der Sportgerichtsbarkeit, was ihr gutes Recht ist, keine zweite Nominierungsliste und ohne Anrufung auch keine potenziell weiteren Anrufungen, wenn andere nicht berücksichtigt werden.

Wie gesagt, sie kann das tun, muss sich aber jetzt nicht wundern, wie die Konsequenzen, der von Ihr ausgelösten Handlung aussehen.

sandmen
14.07.2016, 14:40
Auf Rebecca Robisch den Finger zu richten, weil sie es wagte die Grundprinzipien unseres Rechtsstaates zu beanspruchen geht nicht.



Ich richte nicht den Finger auf Rebecca Robisch, weil sie es wagt, sportgerichtliche Hilfe (Sportgerichte werden m.E. nicht als Teil des Rechtsstaats erfasst) in Anspruch zu nehmen. Ich sage nur, wenn man ein Produkt der Kaderstrukturen der DTU ist, dann hat man es hinzunehmen, wenn auch Ansprüche seitens der DTU an einen gerichtet werden. Sie ist halt das anschaulichste Beispiel aller Kaderathleten, weil sie jenseits des Kindergartens alle Kader des bayerischen Verbandes und dann der DTU durchlaufen hat.

sandmen
14.07.2016, 15:11
Rebecca klagt übrigens weiter, wie auf www.tri-mag.de (www.tri-mag.de)berichtet wird. Das finde ich juristisch gesehen sehr spannend, etwas einzuklagen, was gar nicht vergeben wurde. Ist schon spannend, woraus sich der Anspruch auf den Olympiastartplatz herleiten sollte.


Aber mal schauen, vielleicht schaltet sich ja doch noch Angi ein, wie von Laura Lindemann gefordert ;)

X S 1 C H T
14.07.2016, 15:15
Quelle?? :( :confused:

https://www.facebook.com/Javier-Gomez-Noya-98479548856/?fref=ts

rundeer
14.07.2016, 15:15
Statement von Ihm!

"I'm really sorry to let you all know that yesterday, when I was just about to finish my bike training, I had one of those silly crashes, no faster than 15km/h.

Immediately I felt pain in my elbow so we went to the hospital. Scans have confirmed a displaced fracture in the radial head of my left arm. Going into surgery today to fix it.

Unfortunately this has forced me to pull out of competing in Rio. I need to be realistic, there is no time to prepare and to be fit on the start line of the games. The most sensible thing is to open my spot and allow someone else the chance to race.
As you can imagine, this is a really tough time, it's a goal I have been working for over many years. I will keep fighting, I still have many goals in this sport, I'm not done yet. I feel sad and disappointed to give you this news, thanks for the ongoing support."

Sehr schade. Mit ihm wäre es in Rio wohl noch einiges spannender geworden.

Damit wird der wohl kompletteste und konstanteste Triathlet der letzten Jahre wohl ohne Olympiasieg bleiben. Aber vielleicht kommt er ja auf die Langdistanz wenn er wieder fit ist.

Kruemel
14.07.2016, 15:16
Ohne Geld ist es schwierig, Olympia- und Trainingsstützpunkte zu unterhalten, Trainer zu finanzieren........

Da hast du sicher Recht und ich bestreite ja auch nicht, dass ein Verband auch gut wirtschaften soll und auch Olympiasiege anstreben sollte.
Er sollte aber auch eine Interessenvertretung der enthaltenen Sportler sein und da krankt es leider in vielen Verbänden :(

Aber wieder zurück zum eigentlichen Schlammasel.
Echt schade das Ganze