PDA

Vollständige Version anzeigen : Aggression und Angriffe ggü. Radfahrern


Seiten : 1 2 [3] 4

TRIPI
16.01.2023, 12:55
Oder er war sauer weil dein Rad mehr als sein Auto wert war.

Nogi87
16.01.2023, 13:20
Glaub auf Bundesstraßen ist das nochmal extremer, weil es doch einige gibt die für Radfahrer gesperrt sind. Da glauben dann viele gleich, dass es bei allen so ist, ähnlich wie sie denken dass es für alle Radwege eine Nutzungspflicht gibt.

Harm
16.01.2023, 13:52
Unter Vorbehalt. Gibt ja z.B. eisenharte, welche, die tagtäglich jahrein jahraus zur Arbeit radeln, auch im Winter früh morgens bei Dunkelheit usw. Da wüsste ich keinen Rat, ...

Genau so! Und für fiktive Handy Telefonate fehlt mir wirklich der Drive!
In der Stadt bist Du im Berufsverkehr einfach schneller mit dem Rad als mit dem Auto. Darüberhinaus ist es noch umweltverträglicher! Es könnte auch gesünder sein....
Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden und meine Strecke hinter mich bringen. Solange man mich als gleichwertigen Verkehrsteilnehmer akzeptiert und respektiert, wäre alles in Ordnung.

Andreundseinkombi
16.01.2023, 15:07
… gleichwertigen Verkehrsteilnehmer …

Das ist meines Erachtens das einfache Problem. Wäre das so, gäbe es sehr viele Probleme und Situationen erst gar nicht, weil bei der Planung der Verkehrsflächen und Bereitstellung alle gleich berücksichtigt werden.

svmechow
16.01.2023, 15:58
Ich fahre i.d.R. auf dem Radweg. Auf meiner üblichen Radstrecke gibt es aber einen Streckenabschnitt um eine Ortschaft herum, auf dem es keinen Radweg gibt. Um die Bundesstraße zu vermeiden, müsste man durch die Ortschaft und über Kopfsteinpflaster fahren.
Letzte Woche hatte ich eine Erfahrung, die ich so extrem noch nie hatte und hoffentlich auch nicht wieder erlebe. Ich fahre auf der besagten Bundesstraße und hinter mir fährt ein hupendes Auto ohne zu überholen, obwohl ausreichend Gelegenheit bei wenig Verkehr. Nach einiger Zeit beschleunigt das Fahrzeug und fährt jetzt neben mir. Dann beginnt der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite herunter zu kurbeln. Offensichtlich war das Fahrzeug nicht mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg. Er hat mich bestimmt eine Minute lang angeschnautzt bevor ich mich mit einer Bremsung der Situation entzogen habe. Mein Puls war jenseits von gut und böse und der Verstand ausgeschaltet, so dass ich mir auch nicht das Kennzeichen gemerkt habe.
Jetzt frage ich mich, woher diese Wut kommt, die den Fahrer zu dieser riskanten Aktion gedrängt hat.


I feel you.
Änliches passiert hier in Berlin leider regelmäßig. Gelegentlich gibt es auch was aus der Scheibenwischanlage. Und hier ist es überproportional häufig ein ganz bestimmter Typus Autofahrer, leider.

Antracis
16.01.2023, 16:57
Zum Radweg:

Es gibt ja eine Radwegebenutzungsflicht. Und leider einige Autofahrer, die meinen, selbst wenn es keine gibt und man nicht auf dem Radweg fährt, dürften Sie einen aus erzieherischen Gründen gefährden.

Bei mir so geschehen neulich auf einer breiten zweispurigen Straße in Berlin (Clayallee), die in einer Richtung über einen ziemlich holperigen Radweg verfügt, den ich mit dem Rennrad meide. Auch, weil die Autos so nahe dran stehen, das man ständig Gefahr läuft, gedoored zu werden.

Beide Fahrspuren waren wegen Ampel auf mehrere 100m leer, nur ich ziemlich weit rechts fahrend und ein Van, der eine volle Spur zur Verfügung hatte und kein anderes Auto weit und breit, ist extra nahe an mir vorbei und hat mich dann zum (unnötigen) Spurwechsel geschnitten. Eindeutig als erzieherische Maßnahme. Ich hab den mit ziemlich viel Watt und Puls verfolgt und letztlich gekriegt. Familienvater mit Frau und kleinem Kind im Kindersitz. Einsichtsfähigkeit, was er da gerade getan hat, näherte sich der Null an - von unten. Ich sei ja selbst schuld, wenn ich mich der Gefahr aussetzen würde, auf der Straße zu fahren. Das ich nichts falsch gemacht habe, er aber ggf. sogar einen Straftatsbestand erfüllte, war nicht vermittelbar. Hab dann nur noch gesagt, dass ich hoffe, das sein Kind nicht mal das Opfer so eines rücksichtslosen Typen wird und mich verzogen. So wirklich befriedigend war das aber nicht.

su.pa
16.01.2023, 17:17
Zum Radweg:

Es gibt ja eine Radwegebenutzungsflicht. Und leider einige Autofahrer, die meinen, selbst wenn es keine gibt und man nicht auf dem Radweg fährt, dürften Sie einen aus erzieherischen Gründen gefährden.

Bei mir so geschehen neulich auf einer breiten zweispurigen Straße in Berlin (Clayallee), die in einer Richtung über einen ziemlich holperigen Radweg verfügt, den ich mit dem Rennrad meide. Auch, weil die Autos so nahe dran stehen, das man ständig Gefahr läuft, gedoored zu werden.

Beide Fahrspuren waren wegen Ampel auf mehrere 100m leer, nur ich ziemlich weit rechts fahrend und ein Van, der eine volle Spur zur Verfügung hatte und kein anderes Auto weit und breit, ist extra nahe an mir vorbei und hat mich dann zum (unnötigen) Spurwechsel geschnitten. Eindeutig als erzieherische Maßnahme. Ich hab den mit ziemlich viel Watt und Puls verfolgt und letztlich gekriegt. Familienvater mit Frau und kleinem Kind im Kindersitz. Einsichtsfähigkeit, was er da gerade getan hat, näherte sich der Null an - von unten. Ich sei ja selbst schuld, wenn ich mich der Gefahr aussetzen würde, auf der Straße zu fahren. Das ich nichts falsch gemacht habe, er aber ggf. sogar einen Straftatsbestand erfüllte, war nicht vermittelbar. Hab dann nur noch gesagt, dass ich hoffe, das sein Kind nicht mal das Opfer so eines rücksichtslosen Typen wird und mich verzogen. So wirklich befriedigend war das aber nicht.

Ein Spezl hat da mal das Kind hinten auf der Rücksitzbank gefragt, ob es möchte, dass sein Vater einen Radfahrer totfährt. Da haben alle Autoinsassen ziemlich doof geschaut...

tridinski
16.01.2023, 17:19
Nach einiger Zeit beschleunigt das Fahrzeug und fährt jetzt neben mir. Dann beginnt der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite herunter zu kurbeln. Offensichtlich war das Fahrzeug nicht mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg. Er hat mich bestimmt eine Minute lang angeschnautzt bevor ich mich mit einer Bremsung der Situation entzogen habe.

... So wirklich befriedigend war das aber nicht.

Gelegentlich gibt es auch was aus der Scheibenwischanlage.

Deckel der (hoffentlich noch vollen) Radflasche öffnen und Flasche durchs offene Fenster ins Auto. Dann sofort die beschriebene Bremsung und gleich abbiegen.

Wäre unter voller Adrenalinlast vermutlich zunächst recht befriedigend, wenn auch mittelfristig nicht gut fürs eigene Karma.

("Ich wollte gerade trinken als das Auto wenige Zentimeter neben mir auftauchte, da habe ich mich so erschrocken, Herr Wachtmeister ....")

Trimichi
17.01.2023, 17:12
Genau so! Und für fiktive Handy Telefonate fehlt mir wirklich der Drive!
In der Stadt bist Du im Berufsverkehr einfach schneller mit dem Rad als mit dem Auto. Darüberhinaus ist es noch umweltverträglicher! Es könnte auch gesünder sein....
Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden und meine Strecke hinter mich bringen. Solange man mich als gleichwertigen Verkehrsteilnehmer akzeptiert und respektiert, wäre alles in Ordnung.

Habe mich schlau gemacht. Das BayRadG wäre wohl auf deiner Seite. Gilt nur für Bayern? Insofern das Radwege beträfe? In der Auslegung wäre Stressfreiheit günstiger als der Begriff Ruhe. Zumindest wird auch hier bei uns im "Provinzkaff" das BayRadG so ausgelegt von den Grünen?

Gesetzestext:
https://radentscheid-bayern.de/haeufige-fragen/der-vollstaendige-text-fuer-das-radgesetz-bayern

Beschluss:
https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Folgedrucksachen/0000015000/0000015188.pdf

PabT
18.01.2023, 08:08
Hier in dem Video gibt es keine separate Radspur, also hätte der Radfahrer erstens nicht rechts überholen dürfen,
Nicht so schnell zumindest - grundsätzlich aber natürlich doch (§5 (8) StVO).

Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg.
Der Griff zum Diensthandy sitzt bei mir. Fotos oder Videos sind schnell und gut gemacht, wenn man gelernt hat, daran zu denken. Zwar ist unsere lokale Staatsanwaltschaft von Blechfetischisten durchseucht, aber die Ordnungswidrigkeitsbehörde in der Stadtverwaltung hat fähige und fleißige Leute; besser als nix.


Glaub auf Bundesstraßen ist das nochmal extremer, weil es doch einige gibt die für Radfahrer gesperrt sind. Da glauben dann viele gleich, dass es bei allen so ist, ähnlich wie sie denken dass es für alle Radwege eine Nutzungspflicht gibt.
Das kommt vermutlich daher, dass der bildungsferne Pöbel nicht zwischen "Kraftfahrstraße" und "Bundesstraße" unterscheidet (ähnlich dem dummen Fehler, "Fahrbahn" und "Straße" synonym zu verwenden).

Und leider einige Autofahrer, die meinen, selbst wenn es keine gibt und man nicht auf dem Radweg fährt, dürften Sie einen aus erzieherischen Gründen gefährden. [...] Das ich nichts falsch gemacht habe, er aber ggf. sogar einen Straftatsbestand erfüllte, war nicht vermittelbar. Hab dann nur noch gesagt, dass ich hoffe, das sein Kind nicht mal das Opfer so eines rücksichtslosen Typen wird und mich verzogen. So wirklich befriedigend war das aber nicht.
Einen dieser Schädlinge treffe ich demnächst vor dem Schiedsamt - nicht wegen der lebensbedrohlichen Verkehrsgefährdung (§ 315 c StGB), die "mein" Staatsanwalt nicht gefährlich findet, sondern wegen der Beleidigungen, die er auf Nachfrage zu seinem Verhalten von sich gab. Das ist leider auch ein recht wahrscheinliches Phänomen.

Wenn die Radwegebenutzungspflicht von ähnlichen Kampagnen begleitet würde wie die Rettungsgasse, würden sich sicher mehr Menschen weniger falsch verhalten. Aber das eigentliche Problem ist der unsägliche Schwachsinn, dass Fahrerlaubnisse nicht befristet sind und es keine regelmäßigen verpflichtenden Nachschulungen für alle gibt.

tandem65
18.01.2023, 08:47
Nicht so schnell zumindest - grundsätzlich aber natürlich doch (§5 (8) StVO).

Ich schätze sogar daß er so schnell überholen darf, wenn er nicht dem kleinen hinten rein rauscht. ;)
Das wäre dann die besondere Vorsicht aus §5 (8) StVO den Du erwähnst.;)

Matthias75
18.01.2023, 08:48
Aber das eigentliche Problem ist der unsägliche Schwachsinn, dass Fahrerlaubnisse nicht befristet sind und es keine regelmäßigen verpflichtenden Nachschulungen für alle gibt.

Meinst du wirklich, dass regelmäßige Nachschulungen viel ändern würden. In meiner Wahrnehmung entstehen die meisten gefährlichen Situationen nicht aus mangelndem Wissen der Verkehrsregeln, sondern durch das individuelle ignorante, unüberlegte, unvorsichtige teilweise auch hektische, rücksichtslose oder aggressive Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Verkehrsteilnehmer meint, die Straße gehört ihm, werden ihn auch die Verkehrsregeln nicht hindern, das durchzusetzen.

Ich schreibe absichtlich „Verkehrsteilnehmer“ und nicht „Kraftfahrer“, da wir, wenn es um mangelnde Regelkunde geht, aus meiner Sicht auch unbedingt die Radfahrer in die Diskussion miteinbeziehen sollten. Die haben vielleicht mal in der Grundschule die Verkehrsprüfung abgelegt, dürfen aber auch ohne Prüfung fahren. Was ich das jeden Tag (selbst mit dem Rad unterwegs) sehe, würde bei Autofahrer locker für Fahrverbote reichen.

Dass im Dunkeln bzw. in der Dämmerung gefühlt die Hälfte aller Radfahrer nicht mit ausreichender Beleuchtung unterwegs ist, ist nur ein Teil davon. Verkehrsregeln werden häufig nur als grobe Orientierung genutzt und auf deren Einhaltung nur bestanden, wenn es dem eigenen Vorankommen nutzt. Häufig entsteht nur deshalb keine gefährliche Situation, weil die Autofahrer das (Fehl)verhalten des Radfahrer vorausahnen und schonmal bremsen oder einen größeren Abstand lassen.

Also wenn Schulungen und Einhaltung der Verkehrsregeln, dann bitte für alle, die auf der Straße unterwegs sind.

M.

Estampie
18.01.2023, 08:56
Meinst du wirklich, dass regelmäßige Nachschulungen viel ändern würden.

Meiner Beobachtung hier im ländlichen Raum nach definitiv.
Nachschulung und kurze Nachprüfung.

Und das jemand mit einem <20kg Fahrrad weniger Unheil anrichten kann als mit >1000kg Auto, darüber brauchen wir bestimmt nicht zu diskutieren :Blumen:

Gruß,
Thomas

Harm
18.01.2023, 09:21
Habe mich schlau gemacht. Das BayRadG wäre wohl auf deiner Seite. Gilt nur für Bayern? Insofern das Radwege beträfe? In der Auslegung wäre Stressfreiheit günstiger als der Begriff Ruhe. Zumindest wird auch hier bei uns im "Provinzkaff" das BayRadG so ausgelegt von den Grünen?

Gesetzestext:
https://radentscheid-bayern.de/haeufige-fragen/der-vollstaendige-text-fuer-das-radgesetz-bayern

Beschluss:
https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Folgedrucksachen/0000015000/0000015188.pdf

Tausend Dank Michi. Kannte ich gar nicht. Wäre aber auch in anderen Bundesländern abgelehnt worden.
Am meisten haben mich die Abschnitte "Bildung und schulische Verkehrserziehung" sowie "Schulisches Mobilitätsmanagement" gefreut. Leider sind an den meisten Schulen und Kitas, die ich so kenne, die meisten Lehrer und Erzieher auch mit dem eigenen Auto da.
Wie auch immer: ein guter Ansatz der aber leider wohl nur für Belustigung im Bayerischen Landtag gesorgt hat.

mwpk71
18.01.2023, 09:55
Und das jemand mit einem <20kg Fahrrad weniger Unheil anrichten kann als mit >1000kg Auto, darüber brauchen wir bestimmt nicht zu diskutieren :Blumen:


Ganz so klar sehe ich das nicht. Es kommt ja nicht nur auf die "Waffe" an sondern auch auf das eigene Verhalten. Wenn ich als Radfahrer, Nachts, ohne Beleuchtung auf einer Landstraße unterwegs bin, deshalb viel zu spät gesehen werde und ein Auto deshalb in letzter Sekunde in den entgegenkommenden Gegenverkehr ausweicht, richte ich durch mein Verhalten auch mit meinem 20kg Fahrrad beträchtliches Unheil an.

bergflohtri
18.01.2023, 11:50
Ganz so klar sehe ich das nicht. Es kommt ja nicht nur auf die "Waffe" an sondern auch auf das eigene Verhalten. Wenn ich als Radfahrer, Nachts, ohne Beleuchtung auf einer Landstraße unterwegs bin, deshalb viel zu spät gesehen werde und ein Auto deshalb in letzter Sekunde in den entgegenkommenden Gegenverkehr ausweicht, richte ich durch mein Verhalten auch mit meinem 20kg Fahrrad beträchtliches Unheil an.

"Nichts ist unmöglich was sein kann" Zitat Hans Hermann Groer

JENS-KLEVE
18.01.2023, 12:27
Ganz so klar sehe ich das nicht. Es kommt ja nicht nur auf die "Waffe" an sondern auch auf das eigene Verhalten. Wenn ich als Radfahrer, Nachts, ohne Beleuchtung auf einer Landstraße unterwegs bin, deshalb viel zu spät gesehen werde und ein Auto deshalb in letzter Sekunde in den entgegenkommenden Gegenverkehr ausweicht, richte ich durch mein Verhalten auch mit meinem 20kg Fahrrad beträchtliches Unheil an.

Sehr konstruiert. In der Verkehrsstatistik sind Radfahrer nicht Täter, sondern Opfer. Manchmal von ihrer eigenen Doofheit, oft von Autos. Radfahrer als Täter bei Todesopfern sind eine unbedeutende Größe.

kullerich
18.01.2023, 12:46
Ganz so klar sehe ich das nicht. Es kommt ja nicht nur auf die "Waffe" an sondern auch auf das eigene Verhalten. Wenn ich als Radfahrer, Nachts, ohne Beleuchtung auf einer Landstraße unterwegs bin, deshalb viel zu spät gesehen werde und ein Auto deshalb in letzter Sekunde in den entgegenkommenden Gegenverkehr ausweicht, richte ich durch mein Verhalten auch mit meinem 20kg Fahrrad beträchtliches Unheil an.

Du hast Recht, was die Schadenshöhe angeht. Du hast nicht Recht, was die Schadenswahrscheinlichkeit angeht. Ich unterstütze die Annahme, dass das Risiko (=Höhe mal Wahrscheinlichkeit) bei KfZ zwei bis drei Größenordnungen größter ist als bei Fahrrädern....

zahnkranz
18.01.2023, 14:05
Nicht so schnell zumindest - grundsätzlich aber natürlich doch (§5 (8) StVO).



Habe ich nicht gewusst... :Maso:

Ich muss sagen, ich rege mich über Autofahrer nicht auf, rechne an jeder Kreuzung und bei jedem Spurwechsel damit, dass ein Autofahrer etwas falsch macht, und positioniere mich schon vorher so, dass ich nicht in Gefahr gerate, wenn der entsprechende Fehler passiert. Ich selbst halte mich als Radfahrer in der Stadt bei dichtem Verkehr an nur wenige Verkehrsregeln. Ich bin der Meinung, dass es meist gefährlicher ist, auf dem Radweg zu fahren (insbesondere wenn die Möglichkeit für Autos besteht, nach rechts abzubiegen) als im Autoverkehr mitzuschwimmen. Wenn ich im Verkehr mitschwimme, habe ich optimalerweise auch tagsüber ein Frontlicht an und versuche mich immer wieder in den Aussenspeiegeln der Autos sichtbar zu machen. In New York ist (oder war) es üblich, dass Radfahrer an Seitenscheibe der Autos klopfen um auf sich aufmerksam zu machen. Hier führt dies allerdings zu Aggressionen... Unwohler als im Stadtverkehr fühle ich mich auf so mancher Landstraße, denn auf der Landstraße kommen die Autos einfach von hinten angeschossen, ich habe eigentlich keine Möglichkeit zu reagieren und kann immer nur hoffen, dass der Autofahrer mich gesehen hat und entsprechend Abstand hält. In der Stadt habe ich mehr Möglichkeiten, ich kann selbst die Situationen mitgestalten, mich auf verschiedenen Spuren positionieren, frühzeitig Blickkontakt zu den Autofahrern aufnehmen. Seit 25 Jahren hatte ich keinen Unfall mehr mit dem Fahrrad im Straßenverkehr, obwohl ich für Aussenstehende sicher der Rowdy auf dem Rad bin (wobei ich stets darauf achte, niemanden zu gefährden). Der Unfall, den ich davor hatte, passierte weil ich mich an die Regeln gehalten habe, weil ich auf einem Radweg fuhr, und dann aber plötzlich ausweichen musste, weil ein Transporter diesen blockierte in dem er rüberzog und abbremste. Ich scherte aus um nicht mit dem Transporter zu kollidieren und fuhr in ein anderes Auto hinein. Ich bekam die volle Schuld zugesprochen, weil ich ausgewichen bin. Wäre ich auf dem Radweg geblieben und mit dem Transporter kollidiert, was womöglich nicht so glimpflich verlaufen wäre, hätte ich keine Schuld bekommen. Das hat zu einem Umdenken geführt, fahre seitdem so, wie ich es für richtig halte.

mwpk71
18.01.2023, 16:00
Du hast Recht, was die Schadenshöhe angeht. Du hast nicht Recht, was die Schadenswahrscheinlichkeit angeht. Ich unterstütze die Annahme, dass das Risiko (=Höhe mal Wahrscheinlichkeit) bei KfZ zwei bis drei Größenordnungen größter ist als bei Fahrrädern....

Da bin ich ganz klar da Dir. Ich gehe eher davon aus, dass das Risiko beim Auto noch deutlich höher als das 2-3fache ist. Ich wollte damit mit nur Estampies These widersprechen, dass man als Radfahrer generell nicht so viel Unheil anrichten kann und es deshalb nicht so wichtig ist ob man die Regeln kennt.

Harm
18.01.2023, 16:18
Zum Thema "Schaden anrichten" Auto versus Radfahrer.
In LinkedIn gab es im Dezember nach dem Blitzeis eine heisse Diskussion über die bekloppten Radfahrer, die bei Glatteis mit dem Fahrrad (und dann z.T. auch noch ohne Helm) zur Arbeit fahren.
Komischerweise war unter mehr als 100 Kommentaren kein einziger zu finden, der auch nur angeregt hätte bei Glatteis vielleicht auch besser das Auto stehen zu lassen. Wenn ich mit dem Rad bei Glatteis die Kontrolle verliere, verletze ich meist nur mich selbst oder verursache Sachschaden.
Was passiert wenn ein Auto auf glatter Fahrbahn auf den Fussweg rutscht?

Wie gesagt, 100 Kommentare zu Radlern die sie offensichtlich nicht mehr alle haben. Das ein Auto ganz andere Schäden verursacht fällt in dem Zusammenhang niemandem ein .

Ein Freund von mir in der Frankfurter Gegend hat übrigens seine Karre an dem besagten Tag stehen gelassen....

tandem65
18.01.2023, 20:56
Ein Freund von mir in der Frankfurter Gegend hat übrigens seine Karre an dem besagten Tag stehen gelassen....

Ja und ich sah mich gezwungen wegen Notarzteinsatz im Gleis kurzfristig das Auto zu nehmen. Immerhin mit einem Mitleidenden zusammen der mich mitnehmen konnte.:o

welfe
19.01.2023, 10:37
Eis (oder Schnee) ist ein Dauerbrenner, über den ich mich köstlich amüsiere: „Wieso fährst du noch Rad, ist das nicht zu gefährlich?“ beantworte ich inzwischen nur noch mit der Gegenfrage: „Und warum fährst du noch Auto?“
Meist ist es ja nett gemeint und ich erkläre, dass ich Stollenreifen habe und auch absteige und schiebe, wenn es zu heikel wird. Was mit Auto eher nicht geht.;)

Schwarzfahrer
19.01.2023, 11:04
Eis (oder Schnee) ist ein Dauerbrenner, über den ich mich köstlich amüsiere: „Wieso fährst du noch Rad, ist das nicht zu gefährlich?“ beantworte ich inzwischen nur noch mit der Gegenfrage: „Und warum fährst du noch Auto?“
Meist ist es ja nett gemeint und ich erkläre, dass ich Stollenreifen habe und auch absteige und schiebe, wenn es zu heikel wird. Was mit Auto eher nicht geht.;)
Eis und Schnee sind Bedingungen, bei denen "den Bedingungen angepasstes Fahrverhalten und Ausrüstung" sowie Fahrkönnen/Erfahrung wirklich wichtig werden - das gilt für Auto wie für Fahrrad. Hier im Rhein-Neckar-Raum bricht alles zusammen, wenn es 2 cm Schnee gibt; in Österreich wird auch mehr Schnee und Eis deutlich gelassener und mit weniger Unfällen gemeistert. Ich muß mit Auto oder mit Fahrrad bei Schnee und Eis vorausschauend fahren, vorsichtig, mit entsprechend vergrößerten Sicherheitsabständen zu allen anderen Verkehrsteilnehmern. Klar kann ich mit dem Auto, wenn ich die Kontrolle verliere, anderen größeren Schaden zufügen. Das Eigenverledtzungsrisiko ist allerdings mit dem Rad höher, auch weil man sich damit schneller auf die Fresse legt, wenn es wegrutscht; mit vier Rädern ist es noch leichter abzufangen (wenn man weiß, wie). Bei übler Glätte nehme ich auch mal das Liegedreirad vom Sohnemann, damit kann man dann schön driften :). Dazu kommt, daß hier meist nur die Auto-Fahrbahn geräumt wird, die Fahrradwege also länger gefährlicher bleiben, als die Autostraßen.

Harm
19.01.2023, 11:47
Dazu kommt, daß hier meist nur die Auto-Fahrbahn geräumt wird, die Fahrradwege also länger gefährlicher bleiben, als die Autostraßen.

Das hebt dann aber die Benutzungspflicht der Radwege auf und führt daher zu teilweise skurilen Diskussionen mit Autofahrern...

Als ich einem Autofahrer mal vorschlug, sein Auto bei Glatteis doch zu hause zu lassen, und er mich dann ja auch nicht mehr gefährden könne, war sein Blick dem seiner Karre sehr ähnlich :Cheese:

Matthias75
19.01.2023, 15:28
Natürlich kann ein auto potentiell mehr Schaden anrichten als ein Fahrrad oder ein Fußgänger. Andererseits ist das persönliche Gefährdungs-/Verletzungsrisiko für die Radfahrer oder Fußgänger höher. Deshalb finde ich die Frage, ob man bei Glatteis mit wirklich mit dem Rad unterwegs ist, auch nicht so abwegig. Das Risiko zu stürzen und sich ersthaft zu verletzen ist einfach höher. Insofern war der Kollege vielleicht einfach nur besorgt :Blumen:

Worauf ich aber mit meinem letzten Beitrag hinaus wollte, ist folgendes: Jeder Verkehrsteilnehmer, der sich unberechenbar/unvorhersehbar verhält, ist zwar vielleicht für sich selbst sicherer unterwegs, macht den Straßenverkehr aber für alle anderen stressiger und gefährlicher. Zum einen ist sein Verhalten eben unvorhersehbar, das heißt, andere können nicht oder nur zu spät reagieren, wodurch sie sich und andere in Gefahr bringen. Zum anderen führt das unberechenbare Verhalten auch nur eines Verkehrsteilnehmers dazu, dass alle andere Verkehrsteilnehmer mit einem wesentlich höheren Aufmerksamkeitslevel unterwegs sein müssen. Das führt natürlich zu mehr Stress und im dümmsten Fall dazu, dass man in einer entscheidenden Situation nicht die notwendige Aufmerksamkeit hat.

Beispiel Radweg: Wenn man sicher weiß, dass alle Radfahrer diesen auf benutzen, kann man seine Aufmerksamkeit auf den Radweg konzentrieren. Wenn man aber damit rechnen muss, dass die Radfahrer auch auf der Straße unterwegs sind und im dümmten Fall noch nicht mal rechts fahren, sondern beliebig zwischen den Spuren wechseln, muss man mit meiner Aufmerksamkeit überall sein. Dazu kommt dann noch, dass viele Radfahrer ohne ausreichende Beleuchtung unterwegs sind, also sowieso nicht gut zu erkennen sind.

Dazu kommt, das ist zumindest meine Beobachtung, dass viele Radfahrer sich blind darauf verlassen, dass der Autofahrer sie sieht und richtig reagiert. Ich weiß nicht, wieviele Situationen ich in letzter Zeit gesehen habe, die nur wegen der vorausschauenden Fahrweise der Autofahrer nicht gefährlich endeten. Beispiel: Radfahrer, die ohne Handzeichen und ohne zu schauen auf die Straße fahren und einfach mal davon ausgehen, dass der Autofahrer bremst und/oder ausweicht. Ich muss auch von einem Radfahrer erwarten können, dass er

Ich sage nicht, dass man alle gefährlichen Situationen vermeiden kann. Das ist mit Sicherheit nicht möglich. Und die aggressiven Autofahrer wird man sicher auch nicht "besänftigen". Mann kann aber vielleicht seinen Teil dazu beitragen, dass der Straßenverkehr zumindest etwas unstressiger und somit auch für Radfahrer und Fußgänger entspannter wird.

M.

Schwarzfahrer
19.01.2023, 16:39
Das hebt dann aber die Benutzungspflicht der Radwege auf Mag sein, aber es nützt nichts. Wenn ich bei Schnee vom Radweg auf die (etwas weniger, aber immer noch rutschige) Straße ausweiche, kann ich zwar selber weniger leicht stürzen, bin aber dem viel höheren Risiko als sonst ausgesetzt, daß ein Autofahrer mich übersieht (weil er mehr als sonst auf sein Auto achten muß), oder daß er gar in mich reinrutscht. Also auch keine gute Alternative.

Schwarzfahrer
19.01.2023, 16:47
Beispiel Radweg: Wenn man sicher weiß, dass alle Radfahrer diesen auf benutzen, kann man seine Aufmerksamkeit auf den Radweg konzentrieren. Wenn man aber damit rechnen muss, dass die Radfahrer auch auf der Straße unterwegs sind und im dümmsten Fall noch nicht mal rechts fahren, sondern beliebig zwischen den Spuren wechseln, muss man mit meiner Aufmerksamkeit überall sein.
Jein. Auf den Radweg konzentriert sich eh kaum ein Autofahrer, wir können froh sein, wenn er beim Abbiegen überhaupt nebenbei daran denkt. Wenn ich aber nach dem Prinzip des "vehicular cycling" auf der Straße unterwegs bin, dann bin ich praktisch ein Verkehrsmittel unter vielen, die "auf der Ebene des Autofahrers" unterwegs sind. Ich werde dann viel eher als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen, inklusive des vollen Rechts, Spuren zu wechseln. (das Ganze funktioniert natürlich vor allem in der Stadt, nicht bei Tempo 100-Bundesstraßen). Ich fühle mich in der Stadt meist sicherer auf den Fahrspuren - natürlich mit der gehörigen Portion defensiver Vorsicht, da man immer übersehen werden kann.
Dazu kommt dann noch, dass viele Radfahrer ohne ausreichende Beleuchtung unterwegs sind, also sowieso nicht gut zu erkennen sind.Auf der Straße ist das Problem auch gering; wer das tut, ist reif für den Darwin-award. Ich finde diese Zeitgenossen vor allem auf Radwegen schlimm, weil sie dort auch von vorne kommen, und mich gefährden.
Dazu kommt, das ist zumindest meine Beobachtung, dass viele Radfahrer sich blind darauf verlassen, dass der Autofahrer sie sieht und richtig reagiert. Ich weiß nicht, wieviele Situationen ich in letzter Zeit gesehen habe, die nur wegen der vorausschauenden Fahrweise der Autofahrer nicht gefährlich endeten. Beispiel: Radfahrer, die ohne Handzeichen und ohne zu schauen auf die Straße fahren und einfach mal davon ausgehen, dass der Autofahrer bremst und/oder ausweicht.Mit solchen Radfahrern hält sich mein Mitleid im Falle eines Unfalls auch sehr in Grenzen. Ich kann nur faire und sichere Behandlung durch andere erwarten, wenn ich selbst die Regeln ernst nehme, und es den anderen leicht mache, meine Absichten zu erkennen.
Mann kann aber vielleicht seinen Teil dazu beitragen, dass der Straßenverkehr zumindest etwas unstressiger und somit auch für Radfahrer und Fußgänger entspannter wird. Ja, das sollte das Ziel jeden Verkehrsteilnehmers sein.

welfe
19.01.2023, 19:30
Mag sein, aber es nützt nichts. Wenn ich bei Schnee vom Radweg auf die (etwas weniger, aber immer noch rutschige) Straße ausweiche, kann ich zwar selber weniger leicht stürzen, bin aber dem viel höheren Risiko als sonst ausgesetzt, daß ein Autofahrer mich übersieht (weil er mehr als sonst auf sein Auto achten muß), oder daß er gar in mich reinrutscht. Also auch keine gute Alternative.

Luxusproblem, ich habe auf meinem Arbeitsweg keinen einzigen Radweg.:Lachen2: Die sind bei uns eh Mangelware. Die örtliche Presse ist sich nicht zu doof mindestens einmal im Jahr zu propagieren, dass unsere Stadt topographisch sowieso nicht zum Radfahren geeignet ist. Ergo braucht es keine Radwege, Problem erledigt.

Und zur allgemeinen Beruhigung: wenn die Straßen glatt sind, schiebe ich mein Rad brav auf dem Fußweg und hoffe auf gestreute Straßen für den Heimweg.

Antracis
19.01.2023, 19:45
Ganz ehrlich: Wenn es einen Radweg gibt, wo ich mich sicher fühle, nutze ich den, weil es hier in Berlin auf der Straße wirklich oft sehr gefährlich ist. Aber ich fahre meist trotz Radweg auf der Straße weil

- die Radwege oft in katastrophalen Zustand sind, nicht nur unkomfortabel sondern mit derartigen Schäden, das echte Sturzgefahr besteht.

- sie oft gefährlich nahe an geparkten Autos entlang laufen, wo man jederzeit gedoored werden kann und/oder zugeparkt sind

- der Tod an unzähligen Ausfahrten lauert und auch vor allem den den zugeparkten Kreuzungen, wo dem Autofahrern oft nichts anderes übrig bleibt, als einfach die Motorhaube vorzuschieben und hoffen, dass die Radfahrer bremsen

- ich mich praktisch jeden Morgen von Rechtsabbiegern überfahren lassen könnte, die mich nicht übersehen, sondern einfach abbiegen, ohne auf den Radweg zu achten.
Auf der Straße wird man da noch eher bemerkt.

Ich würde wirklich auf dem Radweg fahren, wenn ich mich sicher fühlen würde, aber es gibt hier in Berlin wirklich sehr sehr wenige Radwege, die

- guten Belag haben
- breit sind
- für Radfahrer gut einzusehen sind und weit genug weg von Hausfassaden oder parkenden Autos verlaufen, so dass man sie sicher fahren kann.

Aber: Es geht auch anders. In Kopenhagen bin ich quer durch die Innenstadt auf Radwegen gefahren, die teilweise besser waren, als die meisten Straßen hier. Zum Bike-Check-In konnte ich auf dem Triathlon-Hobel die meiste Zeit sogar auf dem Auflieger fahren. Einfach, weil der Radweg so gut ins Schuss und so breit war und so wenig drum herum, dass das kein Problem war.

welfe
19.01.2023, 21:34
Aber: Es geht auch anders. In Kopenhagen bin ich quer durch die Innenstadt auf Radwegen gefahren, die teilweise besser waren, als die meisten Straßen hier. Zum Bike-Check-In konnte ich auf dem Triathlon-Hobel die meiste Zeit sogar auf dem Auflieger fahren. Einfach, weil der Radweg so gut ins Schuss und so breit war und so wenig drum herum, dass das kein Problem war.

Volle Zustimmung

fras13
20.01.2023, 06:07
...

Aber: Es geht auch anders. In Kopenhagen bin ich quer durch die Innenstadt auf Radwegen gefahren, die teilweise besser waren, als die meisten Straßen hier. Zum Bike-Check-In konnte ich auf dem Triathlon-Hobel die meiste Zeit sogar auf dem Auflieger fahren. Einfach, weil der Radweg so gut ins Schuss und so breit war und so wenig drum herum, dass das kein Problem war.

Und das bereits seit mehr als 30 Jahren - ich war 1991 das erste Mal mit dem Rad in Kopenhagen und dort gab es schon diese breiten Radwege durch die Stadt. :)

PabT
23.01.2023, 08:31
Meinst du wirklich, dass regelmäßige Nachschulungen viel ändern würden. In meiner Wahrnehmung entstehen die meisten gefährlichen Situationen nicht aus mangelndem Wissen der Verkehrsregeln, sondern durch das individuelle ignorante, unüberlegte, unvorsichtige teilweise auch hektische, rücksichtslose oder aggressive Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Verkehrsteilnehmer meint, die Straße gehört ihm, werden ihn auch die Verkehrsregeln nicht hindern, das durchzusetzen.
Ein Teil der Rücksichtslosigkeit rührt definitiv aus fehlendem Unrechtsbewusstsein. "Den muss ich erziehen, weil er etwas falsch macht, was für mich unbequem ist", obwohl ich gar nichts falsch mache, würde schon reduziert auf "das ist für mich unbequem" und hebt bei dem einen oder anderen sicher die Hemmschwelle.

Ich schreibe absichtlich „Verkehrsteilnehmer“ und nicht „Kraftfahrer“, da wir, wenn es um mangelnde Regelkunde geht, aus meiner Sicht auch unbedingt die Radfahrer in die Diskussion miteinbeziehen sollten. Die haben vielleicht mal in der Grundschule die Verkehrsprüfung abgelegt, dürfen aber auch ohne Prüfung fahren. Was ich das jeden Tag (selbst mit dem Rad unterwegs) sehe, würde bei Autofahrer locker für Fahrverbote reichen.
Die allermeisten Radfahrenden haben doch einen PKW-Führerschein und sind einfach nur von Haus aus entweder regelkonform oder rücksichtslos unterwegs, völlig unabhängig davon, welches Verkehrsmittel sie gerade wählen. Die regelmäßige Sachkundeprüfung würde also automatisch auch Fahrzeuge ohne Motoren betreffen.

Dass im Dunkeln bzw. in der Dämmerung gefühlt die Hälfte aller Radfahrer nicht mit ausreichender Beleuchtung unterwegs ist, ist nur ein Teil davon. Verkehrsregeln werden häufig nur als grobe Orientierung genutzt und auf deren Einhaltung nur bestanden, wenn es dem eigenen Vorankommen nutzt. Häufig entsteht nur deshalb keine gefährliche Situation, weil die Autofahrer das (Fehl)verhalten des Radfahrer vorausahnen und schonmal bremsen oder einen größeren Abstand lassen.
Auch hier sehe ich den Unterschied nicht zwischen Autlern und Radlern, sondern zwischen anständigen Menschen und StVO-ignorantem Dreckspack. die meisten Unfälle, die ich im Straßenverkehr verhindere, werden von anderen (beinahe) verursacht, das verteilt sich sehr gleichmäßig auf Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer.
Also wenn Schulungen und Einhaltung der Verkehrsregeln, dann bitte für alle, die auf der Straße unterwegs sind.
Volle Zustimmung, s.o.
M.[/QUOTE]

In der Verkehrsstatistik sind Radfahrer nicht Täter, sondern Opfer. Manchmal von ihrer eigenen Doofheit, oft von Autos. Radfahrer als Täter bei Todesopfern sind eine unbedeutende Größe.
Das ist richtig. Bei Unfällen, an denen beide Verkehrsmittel beteiligt sind, weisen die jährlichen Statistiken ein klares Bild auf, was die Schuldfrage betrifft.
Ich werde dann viel eher als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen, inklusive des vollen Rechts, Spuren zu wechseln.
Das gefällt mir. Hier bei uns würdest Du von den 2 % aggressiver selbstgewählter Bildungsferne eher als Störung wahrgenommen.

Mit solchen Radfahrern hält sich mein Mitleid im Falle eines Unfalls auch sehr in Grenzen. Ich kann nur faire und sichere Behandlung durch andere erwarten, wenn ich selbst die Regeln ernst nehme, und es den anderen leicht mache, meine Absichten zu erkennen.

Das teile ich. Ich fühle mich anderen Verkehrsteilnehmern nicht verbunden, nur weil sie ein ähnliches Verkehrsmittel nutzen. ich kenne kein "wir Radfahrer". :)

tridinski
31.01.2023, 14:26
Messung des Überholabstandes mit Sensor, 8000 Überholvorgänge in Frankfurt, 20.000 in Darmstadt:

Bericht: 50% innerorts, 80% ausserorts Überholvorgänge zu dicht (https://www.hessenschau.de/wirtschaft/verkehrssicherheit-sensoren-zeigen-wo-radfahrer-zu-nah-ueberholt-werden-v1,fahrrad-sensoren-abstand-auto-sicherheit-100.html)

Karte: wo wird schwerpunktmässig zu eng überholt und wo nicht (Darmstadt) (https://obs.adfc-darmstadt.de/map#13.50/49.869453348777824/8.65966876154001)

ich finde: vielversprechender Ansatz, der fortgeführt wird :)

Schwarzfahrer
31.01.2023, 15:13
Messung des Überholabstandes mit Sensor, 8000 Überholvorgänge in Frankfurt, 20.000 in Darmstadt:

Bericht: 50% innerorts, 80% ausserorts Überholvorgänge zu dicht (https://www.hessenschau.de/wirtschaft/verkehrssicherheit-sensoren-zeigen-wo-radfahrer-zu-nah-ueberholt-werden-v1,fahrrad-sensoren-abstand-auto-sicherheit-100.html)

Karte: wo wird schwerpunktmässig zu eng überholt und wo nicht (Darmstadt) (https://obs.adfc-darmstadt.de/map#13.50/49.869453348777824/8.65966876154001)

ich finde: vielversprechender Ansatz, der fortgeführt wird :)
Gute Idee, interessant. Als Sensorentwickler sollte ich mir sowas auch besorgen :)

Zwei Fragen:
1. weißt Du, ab wo der Abstand gemessen wird, bzw. welcher Abstand gilt für die 1,5 m? Auto bis Fahrradrahmen, oder bis zum äußersten Punkt des Radfahrers (meist Ellenbogen oder Lenkerende)? Ist schon ein deutlicher Unterschied, besonders wenn man ein MTB mit extra breitem Lenker hat, oder Hollandrad mit klassisch geschwungenem Lenker.

2. Die Darmstadt-Karte wundert mich etwas. Es sind einige Messungen in Straßen drauf, wo meines Wissens Fahrradwege sind (direkt an der Fahrbahn, aber auf Gehweghöhe; z.B. Haardtring vom Hauptbahnhof nach Süden Richtung B3) - wie kommen da Autos zu nahe an den Radfahrer?

TriVet
31.01.2023, 15:28
Gute Idee, interessant. Als Sensorentwickler sollte ich mir sowas auch besorgen

McGyver-Style:Cheese: (Schwimmnudel) (https://www.radentscheidmuenchen.de/poolnudeldemo/)

tridinski
31.01.2023, 15:38
Zwei Fragen:
1. weißt Du...
2. Die Darmstadt-Karte wundert mich etwas...

ich weiss dazu leider gar nichts bzw. nur das was in dem Artikel steht

Harm
31.01.2023, 15:56
Gute Idee, interessant. Als Sensorentwickler sollte ich mir sowas auch besorgen :)

Zwei Fragen:
1. weißt Du, ab wo der Abstand gemessen wird, bzw. welcher Abstand gilt für die 1,5 m? Auto bis Fahrradrahmen, oder bis zum äußersten Punkt des Radfahrers (meist Ellenbogen oder Lenkerende)? Ist schon ein deutlicher Unterschied, besonders wenn man ein MTB mit extra breitem Lenker hat, oder Hollandrad mit klassisch geschwungenem Lenker.


Das ist allerdings eine interessante Frage. Wie ist das denn rechtlich geregelt? Ist ja offensichtlich ein riesen Unterschied. Ich bin immer vom äußersten Punkt ausgegangen aber Schwarzfahrer wirft da einen wichtigen Punkt auf!

tridinski
31.01.2023, 16:02
Ich traue den Leuten der Hochschule die die Studie durchführen zu, dass sie an diesen Aspekt gedacht haben :)
zB würde eine simple Korrekturkonstante je nach Fahrradbreite bei der Auswertung der Messdaten das Problem lösen, zB gemessener Abstand minus 20cm (bei 40cm Lenkerbreite)
Ellenbogen schaut weiter raus? 25cm.

Starter2000
31.01.2023, 18:36
Der Sensor kommt wohl an die Sattelstütze, dann:

"Damit der vom Display angezeigte Abstand stimmt, muss man vorab die Lenkerbreite messen und in den Einstellungen hinterlegen"

Dh ich gehe davon aus der Sensor misst Lenkerende bist Fahrzeugseite.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 18:47
Der Sensor kommt wohl an die Sattelstütze, dann:

"Damit der vom Display angezeigte Abstand stimmt, muss man vorab die Lenkerbreite messen und in den Einstellungen hinterlegen"

Dh ich gehe davon aus der Sensor misst Lenkerende bist Fahrzeugseite.
Danke, dann dürfte die gesetzliche Vorschrift sich auch sinvollerweise auf den Abstand des Autos zum Lenkerende beziehen. Rennlenker sind da klar im Nachteil...

PabT
01.02.2023, 06:58
Gute Idee, interessant. Als Sensorentwickler sollte ich mir sowas auch besorgen :)

Anleitungen und Quellcode sind frei verfügbar: https://www.openbikesensor.org :Blumen:
Zwei Fragen:
1. weißt Du, ab wo der Abstand gemessen wird, bzw. welcher Abstand gilt für die 1,5 m? Auto bis Fahrradrahmen, oder bis zum äußersten Punkt des Radfahrers (meist Ellenbogen oder Lenkerende)?
Bei beiden Fahrzeugen ist der jeweils äußerste Punkt entscheidend, beim Kfz das Ende des Außenspiegels, beim Fahrrad in der Tat das Lenkerende. Die Rechtsgrundlage für dieses Detail kenne ich nicht auswendig, wäre aber dankbar für einen Hinweis. :Huhu:

2. Die Darmstadt-Karte wundert mich etwas. Es sind einige Messungen in Straßen drauf, wo meines Wissens Fahrradwege sind (direkt an der Fahrbahn, aber auf Gehweghöhe; z.B. Haardtring vom Hauptbahnhof nach Süden Richtung B3) - wie kommen da Autos zu nahe an den Radfahrer?
Vorab: keine Ahnung. Idee:
a) Sind diese Radwege benutzungspflichtig?
b) Viele fahren, als gelte der Abstand zur Fahrbahnmarkierung statt zum Radfahrenden.
Danke, dann dürfte die gesetzliche Vorschrift sich auch sinvollerweise auf den Abstand des Autos zum Lenkerende beziehen. Rennlenker sind da klar im Nachteil...
Wenn der Unterschied MTB-/RR-Lenker irgendwann das Problem wird, ist schon sääääähr viel gewonnen. :)

Matthias75
01.02.2023, 07:59
Bei beiden Fahrzeugen ist der jeweils äußerste Punkt entscheidend, beim Kfz das Ende des Außenspiegels, beim Fahrrad in der Tat das Lenkerende. Die Rechtsgrundlage für dieses Detail kenne ich nicht auswendig, wäre aber dankbar für einen Hinweis. :Huhu:

"Abstand" bedeutet für mich, zwischen den Objekten iein entsprechend großer Freiraum. Bei andere Fahrzeugen würde auch keiner auf die Idee kommen, Mitte-Mitte zu messen, also warum beim Fahrrad? Aber vermutlich ist das auch irgendwo im Detail geregelt.

M.

TriVet
01.02.2023, 08:09
Boshafterweise glaube ich ja eher, dass der durchschnittliche (und den Vorurteilen entsprechende:Blumen: ) Beamte es so einfach und eindeutig wie möglich haben möchte, da ist der Abstand des jeweils äußersten Teils eben am leichtesten zu bestimmen....:cool:

tandem65
01.02.2023, 08:40
2. Die Darmstadt-Karte wundert mich etwas. Es sind einige Messungen in Straßen drauf, wo meines Wissens Fahrradwege sind (direkt an der Fahrbahn, aber auf Gehweghöhe; z.B. Haardtring vom Hauptbahnhof nach Süden Richtung B3) - wie kommen da Autos zu nahe an den Radfahrer?

Ich verstehe Dein Problem nicht. Der Abstand zwischen Radweg & Fahrbahn ist ca. 0,0mm. Der Radweg selbst am Haardring ist eher 1m als 1,5m breit. Wenn Du da mittig fährst sind 1,1m Abstand ca 75cm Abstand vom Radwegrand. Daß sobald ein Radweg vorhanden ist niemand mehr auf die Idee kommt noch von diesem einen besonderen Abstand einzuhalten erscheint mir normal. Übrigens ist im südlichen Teil dort wo grün eingezeichnet ist mittlerweile das fahren auf der Fahrbahn erlaubt, zusätzlich zum Radweg der deutlich zurückgesetzt hinter den Bäumen ist.

Matthias75
01.02.2023, 08:51
Ich verstehe Dein Problem nicht. Der Abstand zwischen Radweg & Fahrbahn ist ca. 0,0mm. Der Radweg selbst am Haardring ist eher 1m als 1,5m breit. Wenn Du da mittig fährst sind 1,1m Abstand ca 75cm Abstand vom Radwegrand. Daß sobald ein Radweg vorhanden ist niemand mehr auf die Idee kommt noch von diesem einen besonderen Abstand einzuhalten erscheint mir normal. Übrigens ist im südlichen Teil dort wo grün eingezeichnet ist mittlerweile das fahren auf der Fahrbahn erlaubt, zusätzlich zum Radweg der deutlich zurückgesetzt hinter den Bäumen ist.

Ich vermute, er meint, dass es einige Falschmessungen dahingehend gibt, dass korrekte Überholvorgänge bzw. in diesem Fall Vorbeifahrten auf getrennten Fahrspuren (*) von der Messtechnik als zu dichtes Überholen angezeigt wurden. Das sollte eigentlich dadurch verhindert werden, dass der Messvorgang nach dem Überholvorgang durch den Fahrradfahrer bestätigt werden sollte. Stellt sich also bei Streckenabschnitten mit Radwegen die Frage, ob die Radfahrer auf der Straße gefahren sind oder ob sie auf dem Radweg unterwegs waren und der Vorgang somit falsch erfasst wurde.

M.

(*) Nach meinem Verständnis ist es nur ein Überholvorgang, wenn sich beide auf derselben Fahrbahn/derselben Fahrspur befinden. Wenn parallel ein abgetrennter Radweg verläuft, auf dem der Radfahrer unterwegs ist, sehe ich das streng genommen als Vorbeifahren aber nicht als Überholen an. Ob das auch gelten würde, wenn der Radweg auf der Fahrbahn durch eine durchgezogene oder gestrichelte Linie markiert ist, dazu suche ich gerade noch...

tridinski
01.02.2023, 09:21
ich dachte bisher immer dass die 1,5m Abstand auch gelten wenn die eine Spur als Radweg und die andere als allgemein Fahrbahn erkenntlich ist.
Dass das in der Praxis subjektiv anders wahrgenommen und gehandhabt wird ist mir klar, aber so wäre die Gesetzeslage, bin ich halbwegs sicher

Matthias75
01.02.2023, 09:38
ich dachte bisher immer dass die 1,5m Abstand auch gelten wenn die eine Spur als Radweg und die andere als allgemein Fahrbahn erkenntlich ist.
Dass das in der Praxis subjektiv anders wahrgenommen und gehandhabt wird ist mir klar, aber so wäre die Gesetzeslage, bin ich halbwegs sicher

Gerade nochmal gegoogelt. Hier (https://www.adfc.de/artikel/schutzstreifen-und-radfahrstreifen) steht das ganze übersichtlich zusammengefasst.

Definitonen:
Radweg = baulich abgetrennt
Radfahrstreifen = durchgehende Linie, farblich gekennzeichnet, Fahrspur für Radfahrer, darf von Autofahrern nicht befahren werden.
Schutzstreifen = gestrichelte Linie, keine separate Fahrspur, sondern Bestandteil der Fahrbahn/Fahrspur, dürfen von Autos befahren werden

Laut ADFC gilt für Radwege und Radfahrstreifen die Abstandsregel nicht, sondern "nur" die allgemeine Rücksichtnahme. Nur bei gestrichelter Linie (und natürlich, wenn keine Linie vorhanden ist ;) ) gelten die Abstandsregeln.

M.

moritz87
01.02.2023, 13:18
Gerade nochmal gegoogelt. Hier (https://www.adfc.de/artikel/schutzstreifen-und-radfahrstreifen) steht das ganze übersichtlich zusammengefasst.

Definitonen:
Radweg = baulich abgetrennt
Radfahrstreifen = durchgehende Linie, farblich gekennzeichnet, Fahrspur für Radfahrer, darf von Autofahrern nicht befahren werden.
Schutzstreifen = gestrichelte Linie, keine separate Fahrspur, sondern Bestandteil der Fahrbahn/Fahrspur, dürfen von Autos befahren werden

Laut ADFC gilt für Radwege und Radfahrstreifen die Abstandsregel nicht, sondern "nur" die allgemeine Rücksichtnahme. Nur bei gestrichelter Linie (und natürlich, wenn keine Linie vorhanden ist ;) ) gelten die Abstandsregeln.

M.

Interessant. So wie ich den Messaufbau im Rahmen der Studie verstehe muss der Radfahrer per Knopfdruck einen Ueberholvorgang "markieren" so dass eine Messung gestartet wird. Somit liegt es im Ermessen des Radfahrers ob er bei einem baulich abgetrennten Radweg oder Radfahrstreifen ueberhaupt eine Messung startet. Oder verstehe ich das falsch?

Matthias75
01.02.2023, 14:21
Interessant. So wie ich den Messaufbau im Rahmen der Studie verstehe muss der Radfahrer per Knopfdruck einen Ueberholvorgang "markieren" so dass eine Messung gestartet wird. Somit liegt es im Ermessen des Radfahrers ob er bei einem baulich abgetrennten Radweg oder Radfahrstreifen ueberhaupt eine Messung startet. Oder verstehe ich das falsch?

Habe ich so verstanden. Bleibt zu hoffen, dass die Testfahrer diesen Unterschied kennen und berücksichtigen. Nebenbei muss der Testfahrer jeden einzelnen Überholvorgang, also auch einen korrekten Überholvorgang, quittieren, damit er erfasst wird und in die Statistik eingeht.

M.

Schwarzfahrer
01.02.2023, 21:10
... Stellt sich also bei Streckenabschnitten mit Radwegen die Frage, ob die Radfahrer auf der Straße gefahren sind oder ob sie auf dem Radweg unterwegs waren und der Vorgang somit falsch erfasst wurde.Danke, genau um den Gedankengang ging es mir.
Laut ADFC gilt für Radwege und Radfahrstreifen die Abstandsregel nicht, sondern "nur" die allgemeine Rücksichtnahme. Nur bei gestrichelter Linie (und natürlich, wenn keine Linie vorhanden ist ;) ) gelten die Abstandsregeln.

M.Das würde auch meiner Wahrnehmung entsprechen; auch mein behinderter Sohn, der sich von zu nahe überholenden Autos sehr unangenehm bedrängt fühlt, ist recht entspannt, sobald der Radweg erkennbar abgesetzt ist. Irgendwie vermittelt das offenbar ein gewisses Sicherheitsgefühl, unabhängig von der realen Sicherheit. Auf dem Radweg kann ich auch immer eher rechts bleiben, und so einen Mindestabstand herstellen.

Sikor
02.02.2023, 12:34
Gerade nochmal gegoogelt. Laut ADFC gilt für Radwege und Radfahrstreifen die Abstandsregel nicht, sondern "nur" die allgemeine Rücksichtnahme. Nur bei gestrichelter Linie (und natürlich, wenn keine Linie vorhanden ist ;) ) gelten die Abstandsregeln.
M.
Hier steht aber etwas anderes, was mMn mehr Sinn macht.

https://hamburg.adfc.de/artikel/faq-radfahrstreifen
"Gilt dieser Mindestüberholabstand auch dann, wenn die Autofahrer*in eine Radfahrer*in überholt, die auf einem Rad- oder Schutzstreifen fährt?

Das BMVI hat sich in der Gesetzesbegründung die Ansicht des Rechtsgutachtens von Prof. Dieter Müller für die UDV zu eigen gemacht und klargestellt, dass der vorgeschriebene Überholabstand auch gegenüber Rad Fahrenden auf Radfahrstreifen einzuhalten ist. Das ist wichtig, denn amtliche Gesetzesbegründungen werden von Literatur und Rechtsprechung bei der Auslegung vor allem neuer Vorschriften berücksichtigt."


https://www.taylor-wheels.de/blog/der-radfahrstreifen-als-sonderweg-fuer-den-radverkehr/
"Seit einer StVO-Novelle 2020 gilt nun, dass Autofahrende beim Überholen von Fahrrädern generell einen festgelegten Mindestabstand einhalten müssen. Innerhalb von Ortschaften ist das Überholen von Radfahrenden mit einem Mindestabstand von 1,50 Metern möglich. Außerhalb von Ortschaften muss beim Überholen von Menschen auf einem Rad der Mindestabstand zwei Meter betragen.
[...]
Mit dieser unkomplizierten Regel erhöht sich die Sicherheit beim Fahrradfahren. Im Grunde ist in der Praxis jedoch kein Unterschied zu machen, auf welcher Art von Weg die Radfahrenden unterwegs sind. Zu dichtes Vorbeifahren ist im besten Fall immer zu vermeiden"

https://www.klugo.de/blog/sicherheitsabstand-zu-radfahrern
"In dem „Rechtsgutachten zu markierten Radverkehrsführungen“ gibt Prof. Dr. jur. Dieter Müller schlüssige Antworten. Der Experte für Verkehrsrecht bestätigt, dass der Sicherheitsabstand zum Radfahrer immer mindestens 1,5 Meter, besser noch zwei Meter betragen muss. Das gilt auch, wenn dieser auf einem ausgewiesenen Radfahrstreifen unterwegs ist. Ansonsten verkehrt sich der eigentliche Schutzzweck des Radstreifens ins Gegenteil."

Matthias75
02.02.2023, 14:47
Hier steht aber etwas anderes, was mMn mehr Sinn macht.

...

Sehr interessant, danke!

Das macht die Sache allerdings nicht einfacher, wenn selbst der ADFC unterschiedliche Auffassungen veröffentlicht.

Ich habe mir mal das Gutachten und kurz auch die zitierte Bundesdrucksache angeschaut. Da steht das tatsächlich auch drin, im Gutachten als Empfehlung, in der Bundesdrucksache als Ergänzung zur geplanten Gesetzesänderung. Ob das aber tatsächlich Eingang in die Gesetzgebung gefunden hat, kann ich so auf die schnelle nicht herausfinden.

Mal schauen, ob sich noch irgendwo eine eindeutige Regelung findet, auf die man sich berufen kann.

Eine eindeutige Klärung, noch besser eine eindeutige Formulierung im Gesetzestext, wäre aber in jedem Fall sinnvoll.

Nebenbei bin ich über eine weitere Kleinigkeit im § 5 StVO (https://dejure.org/gesetze/StVO/5.html) gestolpert, die ich sehr fragwürdig finde:

(Satz 3) Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.

(Satz 4) An Kreuzungen und Einmündungen kommt Satz 3 nicht zur Anwendung, sofern Rad Fahrende dort wartende Kraftfahrzeuge nach Absatz 8 rechts überholt haben oder neben ihnen zum Stillstand gekommen sind.
Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?

M.

Harm
02.02.2023, 17:03
Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?


Und Foren Lesen schafft doch Wissen!
Der Hammer! Vor allem: Mit welchem Abstand darf denn dann ein Auto an mir vorbeirauschen, daß ich vor der Ampel rechts überholt habe? Wird lustig bei einer ganzen Autoschlange, von denen die hinteren so richtig Fahrt aufgenommen haben, bis sie an mir vorbeirauschen...
Der Gefahr war ich mir wirklich nicht bewusst.

Soft Rider
02.02.2023, 20:34
Und Foren Lesen schafft doch Wissen!
Der Hammer! Vor allem: Mit welchem Abstand darf denn dann ein Auto an mir vorbeirauschen, daß ich vor der Ampel rechts überholt habe? Wird lustig bei einer ganzen Autoschlange, von denen die hinteren so richtig Fahrt aufgenommen haben, bis sie an mir vorbeirauschen...
Der Gefahr war ich mir wirklich nicht bewusst.

Das gilt nur auf der Kreuzung, an der Radfahrer und Autofahrer zusammen anfahren. Da ist das Auto noch eher langsam unterwegs und man will offenbar vermeiden, dass der Radfahrer die anfahrenden Autos ausbremst.
Andererseits blöd, weil man beim Anfahren leicht mal einen Schlenker macht.

Feanor
03.02.2023, 07:56
Ohne diese Ausnahme könnte man sich als Radfahrer ja schön rechts an der Ampel nach vorne schleichen, sich knapp (<1,5m) neben das Auto stellen und kaum geht es wieder los, den Autofahrer anzeigen.
In dem Fall hat halt der Fahrradfahrer den Sicherheitsabstand selbst nicht eingehalten. Ich denke nicht, dass es darum geht, dass die selben Beteiligten weit hinter der Kreuzung immer noch nicht den Abstand einhalten müssen.

Matthias75
03.02.2023, 08:32
Ohne diese Ausnahme könnte man sich als Radfahrer ja schön rechts an der Ampel nach vorne schleichen, sich knapp (<1,5m) neben das Auto stellen und kaum geht es wieder los, den Autofahrer anzeigen.

Ich glaube tatsächlich, dass viele Radfahrer diesen Zusatz nicht kennen und dementsprechend empört/gereizt/aggresiv/… reagieren, wenn der Autofahrer vorbeifahren fährt. Andersrum kennen vermutlich viele Autofahrer diese Regel ebensowenig und regen sich über die Radfahrer auf.

In dem Fall hat halt der Fahrradfahrer den Sicherheitsabstand selbst nicht eingehalten. Ich denke nicht, dass es darum geht, dass die selben Beteiligten weit hinter der Kreuzung immer noch nicht den Abstand einhalten müssen.

Der Sinn ist klar, die Umsetzung wenig gelungen. Es wird immer wieder vorkommen, dass an der Ampel gemischt Radfahrer stehen, die ohne oder nur mit Abstand überholt werden dürfen. Wer soll da den Überblick behalten?

Entweder man hebt die Regel an Kreuzungen auf oder sie gilt grundsätzlich für alle Überholvorgänge von Radfahrern/Fußgängern. Aber so ein Mix ist wenig praktikabel und kaum kontrollierbar/durchsetzbar.

M.

tridinski
03.02.2023, 08:49
immer öfter sieht man ja auch den Haltebereich für Fahrräder VOR den Autos
da ist beim Losfahren erstmal gar nichts mit Überholen, erst wenn die Räder sich alle sortiert haben und wieder rechts rübergegangen sind.

https://www.rheinpfalz.de/cms_media/module_img/10494/5247247_2_articledetail_fahrradmarkierungen1.jpg

Es gibt aber natürlich auch viele Kreuzungen wo es weder diesen Bereich noch in der Anfahrt zur Kreuzung einen Fahrradstreifen/Weg etc.

tridinski
03.02.2023, 09:29
hier gibts ausgearbeitete Konzepte für die fahrradfreundliche Gestaltung von kleinen Kreuzungen https://www.radentscheid-frankfurt.de/2022/01/siglinde-unser-modell-fuer-kleine-kreuzungen/

(Link für große Kreuzungen ganz unten)

Schwarzfahrer
03.02.2023, 10:23
immer öfter sieht man ja auch den Haltebereich für Fahrräder VOR den Autos
da ist beim Losfahren erstmal gar nichts mit Überholen, erst wenn die Räder sich alle sortiert haben und wieder rechts rübergegangen sind.

https://www.rheinpfalz.de/cms_media/module_img/10494/5247247_2_articledetail_fahrradmarkierungen1.jpg

Es gibt aber natürlich auch viele Kreuzungen wo es weder diesen Bereich noch in der Anfahrt zur Kreuzung einen Fahrradstreifen/Weg etc.

Eine Frage zu dieser Art der Abbiegelösung: Wir haben sowas hier auch, allerdings nur einspurig, also der Linksabbiegebereich für Radler ist quer vor der Autospur, und damit vor einer Geradeausfahrer-Spur.

Häufig, wenn man hinkommt, steht schon eine längere Autokolonne da, und der Platz vorne ist schon mit Rädern voll, ich stehe dann neben dem 1. oder 2. Auto wenn's grün wird.

Radler, die vorne stehen, biegen da natürlich als erste ab; die Autos dahinter schwenken dann schon mal beim losfahren gerne nach rechts, um an diesen schneller vorbeizukommen.

Zum Linksabbiegen, wenn ich von hinten komme, reihe ich mich dann lieber zwischen die Autos ein; auf die breite Fläche komme ich ja nicht mehr. Oder müßten die Autos alle Radfahrer erst mal durchlassen?

Das scheint immer eine sehr unübersichtliche Situation zu sein, wo alle sich unsicher fühlen, was sie dürfen, und was ihnen zusteht. Kenn da jemand die Regeln dafür?

tandem65
03.02.2023, 14:03
Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?

Eigentlich bedeutet das daß Du wenn ein Radfahrer an der Ampel steht mit mind. 1,5m Seitenabstand neben ihn fahren darfst. Da leitest Du nämlich einen Überholvorgang ein. Wenn Der Radfahrer rechts neben Dir auftaucht darfst Du gemeinsam mit ihm Deine Fahrt fortsetzen. Du darfst dann sogar so schnell wie möglich den Sicherheitsabstand herstellen. ;):Blumen:

tandem65
03.02.2023, 14:08
Häufig, wenn man hinkommt, steht schon eine längere Autokolonne da, und der Platz vorne ist schon mit Rädern voll, ich stehe dann neben dem 1. oder 2. Auto wenn's grün wird.

Radler, die vorne stehen, biegen da natürlich als erste ab; die Autos dahinter schwenken dann schon mal beim losfahren gerne nach rechts, um an diesen schneller vorbeizukommen.

OK, in die dort stehenden wartenden Radler?
Krass! Du wirst mir jetzt wieder schreiben, daß ich Dich maximal missverstanden habe. Aber mache doch bitte Dein Szenario noch mal deutlicher.

Zum Linksabbiegen, wenn ich von hinten komme, reihe ich mich dann lieber zwischen die Autos ein; auf die breite Fläche komme ich ja nicht mehr. Oder müßten die Autos alle Radfahrer erst mal durchlassen?

Ich möchte denken es bleibt Ihnen ja wenig über.
Natürlich können Sie fahren sobald vor Ihnen frei ist . Aber der Sinn der Sache ist ja den Radverkehr zu beschleunigen & sicherer zu gestalten.

Schwarzfahrer
03.02.2023, 14:22
OK, in die dort stehenden wartenden Radler?
Krass! Du wirst mir jetzt wieder schreiben, daß ich Dich maximal missverstanden habe. Aber mache doch bitte Dein Szenario noch mal deutlicher.
Bitte, ich kann es versuchen.

Linksabbiegende Radfahrer von der breiten Fläche fahren los, müssen aber meist in der Kreuzung wegen Gegenverkehr warten.

Geradeausfahrende Autos wollen weiter, also weichen sie in der Kreuzung nach rechts aus, und schneiden damit oft auch den Weg der geradeausfahrenden Radfahrer, die zuvor neben ihnen versetzt auf der roten Spur standen.

Wenn nun ein Radler von der Roten spur z.B. neben dem zweiten Auto losfährt - darf/soll er zum Linksabbiegen auf die breite Fläche vorne einschwenken, oder besser nachgeben, und warten, bis alle Autos vorbei sind?

Ich verlasse dann die rote Spur, reihe mich als Auto ein, und biege so am sichersten ab. Damit wird aber die rote Spur ad absurdum geführt.

tandem65
03.02.2023, 14:34
Geradeausfahrende Autos wollen weiter, also weichen sie in der Kreuzung nach rechts aus, und schneiden damit oft auch den Weg der geradeausfahrenden Radfahrer, die zuvor neben ihnen versetzt auf der roten Spur standen.

Das sieht nur so aus. Wenn natürlich der Radler daneben signalsiert daß er den KfZ-Lenker vorlässt, dann nimmt sich der KfZ-Lenker eben auch diese Einladung an.
Wenn Du mit Deiner Körpersprache signalsierst daß Du Deine Spur auch nutzen wirst wird kein KfZ-Lenker seinen Lack riskieren. Abgesehen von denen die Blind sind oder auch meinen es wäre Ihr Recht. Darauf bin ich natürlich fast immer auch eingestellt, signalisiere das aber nicht. So komme ich eben auch sicher vor Dir über die Kreuzung. ;) :Blumen:

Schwarzfahrer
03.02.2023, 19:39
Das sieht nur so aus. Wenn natürlich der Radler daneben signalsiert daß er den KfZ-Lenker vorlässt, dann nimmt sich der KfZ-Lenker eben auch diese Einladung an.
Wenn Du mit Deiner Körpersprache signalsierst daß Du Deine Spur auch nutzen wirst wird kein KfZ-Lenker seinen Lack riskieren. Abgesehen von denen die Blind sind oder auch meinen es wäre Ihr Recht. Darauf bin ich natürlich fast immer auch eingestellt, signalisiere das aber nicht. So komme ich eben auch sicher vor Dir über die Kreuzung. ;) :Blumen:
Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.
Ich sehe aber dort auch weniger das Problem für geradeaus fahrende Radler, die kommen mit dem Schlenker der Autofahrer zurecht; allerdings traue ich ihnen weniger zu, daß sie aus Angst um ihr Blech mich verschonen, dafür ist die Sicht nach rechts hinten aus den meisten modernen Autos zu schlecht; ich sehe 50 % Wahrscheinlichkeit, daß ich nicht wahrgenommen werde.

Die jedoch, die links abbiegen wollen, und es nicht bei rot auf den vorderen Platz geschafft haben, kommen nur nach links, wenn sie ihre Fahrradspur verlassen und sich zwischen die Autos drängen, ansonsten bleibt ihnen neben den Autos nur das Geradeausfahren - das ist mir halt etwas widersinnig, bzw. macht die Fahrradspur obsolet. Ich komme zurecht, weil ich mich bei den Autos einreihe, aber für jeden, der versucht, die Radspur fürs Linksabbiegen zu benutzen, ist das ein echtes Risiko.

tandem65
03.02.2023, 22:01
Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.
Ich sehe aber dort auch weniger das Problem für geradeaus fahrende Radler, die kommen mit dem Schlenker der Autofahrer zurecht; allerdings traue ich ihnen weniger zu, daß sie aus Angst um ihr Blech mich verschonen, dafür ist die Sicht nach rechts hinten aus den meisten modernen Autos zu schlecht; ich sehe 50 % Wahrscheinlichkeit, daß ich nicht wahrgenommen werde.

Ob Du wahrgenommen wirst oder nicht liegt aber doch nicht an der schlechten Sicht in den Fahrzeugen.
Da würde ich eher mangelhafte Lernkurve bei den KfZ-Lenkern als Ursache vermuten. Das passt für mich nicht mit Deinen Aussagen im Tempolimitfaden zusammen.
Wenn diese nicht bemerken daß Sie vor der Ampel haufenweise Radfahrer überholt haben und dann an der Ampel nicht mehr mit desen rechnen, dann sind bei Euch die KfZ-Lenker deutlich weniger Lernfähig als die Paar km weiter nördlich wo ich unterwegs bin.

Die jedoch, die links abbiegen wollen, und es nicht bei rot auf den vorderen Platz geschafft haben, kommen nur nach links, wenn sie ihre Fahrradspur verlassen und sich zwischen die Autos drängen, ansonsten bleibt ihnen neben den Autos nur das Geradeausfahren.

So wie ich die Sache sehe kannst und willst Du das gar nicht beurteilen, weil Du lieber von vorneherein zurückziehst.
Man kann z.B. auch mal freundlich anklopfen wenn jemand nach rechts zieht oder ignoriert daß man links abbiegen möchte.

Schwarzfahrer
04.02.2023, 08:19
Ob Du wahrgenommen wirst oder nicht liegt aber doch nicht an der schlechten Sicht in den Fahrzeugen.
Ich halte das für einen wesentlichen Faktor. Z.B. sind viele A- und C-Säulen sehr breit, und decken relativ viel vom Sichtfeld ab. Dazu kommen die inzwischen so modischen getönten Seitenscheiben; ich habe sowas mal bei einer Probefahrt in der Dämmerung gehabt - da siehst Du beim schnellen Schulterblick viel schlechter, was rechts hinten so rumfährt, finde ich. Daher wundert es mich nicht, daß Autofahrer Radler öfter übersehen.
So wie ich die Sache sehe kannst und willst Du das gar nicht beurteilen, weil Du lieber von vorneherein zurückziehst.
Natürlich gibt es immer auch Unaufmerksame oder im Stadtverkehr überforderte. Ich wurde in meinem Leben bereits dreimal rabiat vom Fahrrad geholt (z.T. mit dauerhaften Folgen) von Autofahrern, die immer ganz erschrocken feststellten, sie hätten mich einfach nicht gesehen (immer Sonnenschein, große Kreuzung, klare Sicht, wenig Verkehr). Ich verlasse mich nun mal nicht mehr darauf, daß ich gesehen werde - auch wenn es in dieser Gegend auch sehr viele rücksichtsvolle Autofahrer gibt.
Man kann z.B. auch mal freundlich anklopfen wenn jemand nach rechts zieht oder ignoriert daß man links abbiegen möchte.Also ich weiß nicht, wie viele Radfahrer "anklopfen", wenn schräg vor ihnen ein bereits rollendes Auto anfängt nach rechts zu ziehen. Und ich weiß auch nicht, wie viele Autofahrer ein Klopfen als freundlich wahrnehmen würden. Ich weiche lieber aus, bzw. reihe mich hinter dem Auto ein.

tandem65
04.02.2023, 21:36
Ich radel nun ja wieder zur Arbeit und da wälze ich dann solche Gedanken.

Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.

Wie kann der KfZ-Lenker schneller beschleunigen. Vor ihm sind Linksabbieger rechts von Ihm Radfahrer, da wird ein KfZ-Lenker eher vorsichtig anrollen.
Insofern sehe ich nicht wie die Situation in dem Sinne gefährlich sein sollte Daß man als Radler ernsthaft zu Schaden kommen sollte.

tandem65
04.02.2023, 21:37
Ich halte das für einen wesentlichen Faktor. Z.B. sind viele A- und C-Säulen sehr breit, und decken relativ viel vom Sichtfeld ab. Dazu kommen die inzwischen so modischen getönten Seitenscheiben; ich habe sowas mal bei einer Probefahrt in der Dämmerung gehabt - da siehst Du beim schnellen Schulterblick viel schlechter, was rechts hinten so rumfährt, finde ich. Daher wundert es mich nicht, daß Autofahrer Radler öfter übersehen.

So viel zu Deiner vorrausschauenden Fahrweise als KfZ-Lenker.
Ich nehme Radfahrer schon weit vor Ampeln wahr und vergesse die nicht mehr.
Dann sehe ich die beim Stehen an der Ampel auch im rechten Rückspiegel heranfahren.
Dann bei solchen Konstellationen wo schon vorne Radler stehen, ich bitte Dich, Wenn Du da noch einen rechts hinter Dir übersiehst, dann ist Dir auch nicht zu helfen.

Schwarzfahrer
05.02.2023, 08:10
So viel zu Deiner vorrausschauenden Fahrweise als KfZ-Lenker.
Ich nehme Radfahrer schon weit vor Ampeln wahr und vergesse die nicht mehr.
Dann sehe ich die beim Stehen an der Ampel auch im rechten Rückspiegel heranfahren.
Dann bei solchen Konstellationen wo schon vorne Radler stehen, ich bitte Dich, Wenn Du da noch einen rechts hinter Dir übersiehst, dann ist Dir auch nicht zu helfen.
Schön daß du das als Autofahrer tust; ich ja auch (ich weiß nicht wie Du darauf kommst, daß ich die Radfahrer übersehe). Als Radfahrer lebt man trotzdem mit einem hohen Risiko, solange es Autofahrer gibt, die es nicht so genau nehmen, bzw. sich der eingeschränkten Sicht in ihrem Auto nicht bewußt sind - und davon gibt es leider reichlich.

Tatsache ist, daß ich im Oktober von einem angefahren wurde, der mich nach eigener Aussage kurz vor der Kreuzung (als er mich überholt hat, ich auf der Radspur) noch gesehen hat , aber dann in der Kreuzung "weil so viel los war" mich einfach übersehen hat (er hat trotz Schrittempo im Stau nicht erwartet/sich nicht vorstellen können, daß ich wieder auftauche, und bog einfach ab). Viele Autofahrer schauen nicht nochmal in den rechten Außenspiegel, weil sie sich naiverweise nicht vorstellen können, daß ein einmal überholter Radfahrer wieder auftauchen kann. Damit rechnen nur die, die selbst sportlich Rad fahren, fürchte ich.

Wenn kein richtig räumlich getrennter Radweg da ist, fühle ich mich erfahrungsbedingt nun mal sicherer auf der Autospur, als auf einer nur aufgemalten aber befahrbaren Radspur.

tandem65
05.02.2023, 12:14
Als Radfahrer lebt man trotzdem mit einem hohen Risiko, solange es Autofahrer gibt, die es nicht so genau nehmen, bzw. sich der eingeschränkten Sicht in ihrem Auto nicht bewußt sind - und davon gibt es leider reichlich.

Tatsache ist, daß ich im Oktober von einem angefahren wurde, der mich nach eigener Aussage kurz vor der Kreuzung (als er mich überholt hat, ich auf der Radspur) noch gesehen hat , aber dann in der Kreuzung "weil so viel los war" mich einfach übersehen hat (er hat trotz Schrittempo im Stau nicht erwartet/sich nicht vorstellen können, daß ich wieder auftauche, und bog einfach ab). Viele Autofahrer schauen nicht nochmal in den rechten Außenspiegel, weil sie sich naiverweise nicht vorstellen können, daß ein einmal überholter Radfahrer wieder auftauchen kann. Damit rechnen nur die, die selbst sportlich Rad fahren, fürchte ich.

So, ich habe es Dir mal markiert, im ersten Absatz wiederholst Du Deine Aussage, daß die schlechte Sicht für die Gefahr sorgt.
Im zweiten Absatz schreibst Du klar und deutlich daß die Sicht eine untergeordnete Rolle spielt weil der KfZ-Lenker es sich nicht vorstellen konnte daß sich Fahrradfahrer eben auch vorwärtsbewegen und daher gar nicht erst Rückspiegel beobachten oder einen Schulterblick versuchen. Also genau meine Aussage!
Ich hoffe das KfZ hatte deutliche Spuren rechts und Dir ist nichts passiert. So sollte es eigentlich sein wenn man die Situationen antizipiert. Es sollten Fluchtwege freigehalten werden!

Wenn kein richtig räumlich getrennter Radweg da ist, fühle ich mich erfahrungsbedingt nun mal sicherer auf der Autospur, als auf einer nur aufgemalten aber befahrbaren Radspur.

Was ja ein Trugschluß ist, denn Der Rechtsabbieger aus einem Unfall im Oktober z.B. hätte Dich in dem Falle sicherlich genausowenig wahrgenommen.
Dazu kommen dann noch ein paar die Dich auf der Radspur wahrgnommen hätten weil Du doch ein wenig gestört hast und Dich bis zum Abbiegevorgang nicht vergessen haben.
Das spricht natürlich dafür, was mir am liebsten wäre, komplett auf Radwege/Spuren zu verzichten.
Wir sind hier aber auch schon sehr weit von dem Szenario weg womit wir mal angefangen haben, daß KfZ-Lenker an Deiner Einmündung eine große Gefahr darstellen und/oder die Aufstellzonen und Radstreifen an der Einmündung/Kreuzung sinnlos/gefährlich seien.
Um es klar zu formulieren gefährlich sind KfZ-Lenker die das Recht des stärkeren durchsetzen.
Ich schreibe dazu auch noch daß es sehr viele sehr & übertrieben vorsichtige und zuvorkommende gibt und ich mich mehrmals täglich für betont entspannte Fahrweisen/Rücksichtnahme mit Grüßen bedanke!

Schwarzfahrer
05.02.2023, 14:14
...im ersten Absatz wiederholst Du Deine Aussage, daß die schlechte Sicht für die Gefahr sorgt.
Im zweiten Absatz schreibst Du klar und deutlich daß die Sicht eine untergeordnete Rolle spielt weil der KfZ-Lenker es sich nicht vorstellen konnte daß sich Fahrradfahrer eben auch vorwärtsbewegen und daher gar nicht erst Rückspiegel beobachten oder einen Schulterblick versuchen. Beides trägt zu einer statistisch erhöhten Gefahr für den Radfahrer bei; einige gucken gar nicht, andere gucken, aber die Bauweise der Autos schränkt die Chancen ein, mich zu erkennen.
Ich hoffe das KfZ hatte deutliche Spuren rechts und Dir ist nichts passiert. So sollte es eigentlich sein wenn man die Situationen antizipiert. Es sollten Fluchtwege freigehalten werden! "nichts" ist relativ: Rippen nur geprellt, nicht gebrochen, eine kleine Schürfwunde, Rad bis auf Lenkerband heil, Radfahren ging die ganze Zeit, Schwimmen und Laufen nach 2 - 3 Wochen auch. Aber mit antizipieren war nichts, er kam (wohl plötzlich entschieden, ohne Blinken) aus dem Kreisverkehr (stehender Berufsverkehr) herausgeschossen, als ich über den Radweg den Kreisverkehr passieren wollte, und beim Losfahren nur stehende Autos sah. Wäre ich mit den Autos mitgeschwommen, wäre ich direkt vor ihm gewesen, dann übersieht mich kaum einer (reagiert höchstens gereizt :)).
Das spricht natürlich dafür, was mir am liebsten wäre, komplett auf Radwege/Spuren zu verzichten.Genau das meine ich auch, zumindest in allen Tempo30-Bereichen, evtl. sogar bis Tempo 50.
Wir sind hier aber auch schon sehr weit von dem Szenario weg womit wir mal angefangen haben, daß KfZ-Lenker an Deiner Einmündung eine große Gefahr darstellen und/oder die Aufstellzonen und Radstreifen an der Einmündung/Kreuzung sinnlos/gefährlich seien.
Nein, so meinte ich es nicht. Die Aufstellzone in der besagten Kreuzung ist wirklich hilfreich für alle Radfahrer, die darauf Platz finden, bevor die Ampel rot wird. Mir fehlt aber eine Vorstellung, wie sich die Verkehrsplaner das Linksabbiegen für alle vorstellen, die auf der Radspur kommen, und eine kontinuierliche, wenn auch langsame Autokolonne queren müssen, um linkst abzubiegen. Das ist eine Lücke im Konzept - oder gibt es eine Regelung, die mir nicht bekannt ist (wohlgemerkt, nicht Strategien von erfahrenen Triathleten, sondern Regeln für langsame Fahrer wie mein behinderter Sohn oder mein Vater.)
Um es klar zu formulieren gefährlich sind KfZ-Lenker die das Recht des stärkeren durchsetzen.
Ich schreibe dazu auch noch daß es sehr viele sehr & übertrieben vorsichtige und zuvorkommende gibt und ich mich mehrmals täglich für betont entspannte Fahrweisen/Rücksichtnahme mit Grüßen bedanke!Völlig richtig.

tandem65
05.02.2023, 15:42
Beides trägt zu einer statistisch erhöhten Gefahr für den Radfahrer bei; einige gucken gar nicht, andere gucken, aber die Bauweise der Autos schränkt die Chancen ein, mich zu erkennen.

Das geschieht auch schon durch meine Brille. Die von Dir erwähnten 50% Chancen nicht gesehen zu werden durch die Säulen sind deutlich zu hoch.
Du hattest aber ja selbst zuvor geschrieben daß bei Dem Unfall die Sicht keine Rolle gespielt hat weil er überhaupt nicht mit Verkehr gerechnet hat.

Aber mit antizipieren war nichts, er kam (wohl plötzlich entschieden, ohne Blinken) aus dem Kreisverkehr (stehender Berufsverkehr) herausgeschossen, als ich über den Radweg den Kreisverkehr passieren wollte, und beim Losfahren nur stehende Autos sah.

Stehender Verkehr und herausgeschossen. Aha!

Wäre ich mit den Autos mitgeschwommen, wäre ich direkt vor ihm gewesen, dann übersieht mich kaum einer (reagiert höchstens gereizt :)).

Ich verstehe die Situation immer weniger, Du warst auf dem Radweg langsamer unterwegs als im stehenden Berufsverkehr?

Nein, so meinte ich es nicht. Die Aufstellzone in der besagten Kreuzung ist wirklich hilfreich für alle Radfahrer, die darauf Platz finden, bevor die Ampel rot wird.

Sorry, wer dort hinkommt bevor die Ampel rot wird, der wird auch noch in die Kreuzung einfahren und sie überqueren.

Mir fehlt aber eine Vorstellung, wie sich die Verkehrsplaner das Linksabbiegen für alle vorstellen, die auf der Radspur kommen, und eine kontinuierliche, wenn auch langsame Autokolonne queren müssen, um linkst abzubiegen. Das ist eine Lücke im Konzept

Die Vorstellung ist eigentlich recht einfach, der Autoverkehr wartet so lange bis alle auf der Radspur weg sind. Ansonsten das was auch sonst funktioniert. Unsichere Fahrradfahrer werden geradeaus fahren und dann bei Querverkehr grün nach Links "abbiegen". Normalerweise dann auf dem Fußgängerüberweg.
Natürlich gehe ich auch links raus wenn ich merke der KfZ-Verkehr ist schnell genug.
Das ist ja nicht untersagt.
Nur wenn der KfZ-Verkehr steht stelle ich mich doch nicht hinten an. Dann fahre ich lieber 50m weiter vor und dafür ist die Spur dann da.

Schwarzfahrer
05.02.2023, 17:05
Du hattest aber ja selbst zuvor geschrieben daß bei Dem Unfall die Sicht keine Rolle gespielt hat weil er überhaupt nicht mit Verkehr gerechnet hatNicht bei diesem, aber 2012 hat mich einer hinter seiner A-Säule nicht kommen sehen - das ging übler aus (gibt hier irgendwo ein Thread "Helmtest" dazu).
Stehender Verkehr und herausgeschossen. Aha!Tja, praktisch Schrittempo im Berufsverkehr in der Kreuzung; als er soweit war, hat er sportlich Gas gegeben, um schnellstens rauszukommen. Der Radweg geht bis zum Kreisel direkt an der Straße (Streifen); dort rollten noch die Autos, also fuhr er an mir vorbei. ca. 60 m vor der Kreuzung geht der Radweg in den Fußweg über, der dann um den Kreisel führt. Da er im Kreisel ausgebremst wurde (die meisten fahren die dritte Ausfahrt raus, wo es aber Stau gab), habe ich in dieser Strecke aufgeholt, und querte die erste Ausfahrt vom Kreisel 3 Sekunden zu früh (als der Fahrer mit Vollgas rausfuhr, ohne vorher zu Blinken, sonst hätte ich ja ahnen können, daß er raus will, und hätte gewartet, auch wenn die meisten mich dort durchlassen). Ich konnte noch rechts etwas ausweichen/abbiegen, so traf er mich von links hinten in die Flanke (Kleinbus).
Sorry, wer dort hinkommt bevor die Ampel rot wird, der wird auch noch in die Kreuzung einfahren und sie überqueren.Sorry, dumm verwechselt, ich meinte natürlich wer dort hinkommt solange die Ampel rot ist (bzw. bevor sie grün wird), also solange alles steht (könnte mich rausreden, daß ich rot-grün-Sehschwäche habe :) aber die Ampel kann ich gut erkennen).
Die Vorstellung ist eigentlich recht einfach, der Autoverkehr wartet so lange bis alle auf der Radspur weg sind. Ansonsten das was auch sonst funktioniert. Unsichere Fahrradfahrer werden geradeaus fahren und dann bei Querverkehr grün nach Links "abbiegen". Normalerweise dann auf dem Fußgängerüberweg.Danke, das ist das eigentliche, worauf ich hinauswollte. Klingt vernünftig - ich frage mich nur wie viele Autofahrer es gibt, die tatsächlich warten, bis alle Radler weg sind. Ob es solche Beispiele in der Führerscheinprüfung gibt?. Also bleibt wohl die zweite Option sicherer; das habe ich bisher meinem Sohn auch empfohlen, wenn er allein ist.

tandem65
05.02.2023, 17:58
Nicht bei diesem, aber 2012 hat mich einer hinter seiner A-Säule nicht kommen sehen - das ging übler aus (gibt hier irgendwo ein Thread "Helmtest" dazu).

Das es das gibt, habe ich doch nicht bestritten.
Es ist nur bei weitem ein so wichtiges Element.

Danke, das ist das eigentliche, worauf ich hinauswollte. Klingt vernünftig - ich frage mich nur wie viele Autofahrer es gibt, die tatsächlich warten, bis alle Radler weg sind.

Die warten natürlich nur so lange bis sich eine Lücke auftut die sie für Groß genug halten.
Das würde ich auch nicht anders machen.;)
Respektive mache ich es nicht anders. Nur lasse ich im KfZ lieber den Radlern mehr Platz und dränge auf dem Rad auch in eher kleinere Lücken rein.;)


Aber wenn vor Ihnen Radler stehen die links ab wollen und rechts

Ob es solche Beispiele in der Führerscheinprüfung gibt?. Also bleibt wohl die zweite Option sicherer; das habe ich bisher meinem Sohn auch empfohlen, wenn er allein ist.

Ob das sicherer ist oder nicht bin ich mir nicht sicher. Ich vermute mit meiner Fahrweise würde er wahrscheinlich nicht über die Kreuzung kommen weil er sich nicht traut. ;)
Wenn er natürlich einfach drauflosfährt komme was wolle ist es natürlich sicherer. Das gilt aber egal ob der Streifen da ist oder nicht!

Estampie
09.02.2023, 09:01
zählt beschießen von Radfahrern auch zum Themenberei?
Scheint in Greifswald vorzukommen (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108768/5436406)

Gruß,
Thomas

welfe
09.02.2023, 10:47
zählt beschießen von Radfahrern auch zum Themenberei?
Scheint in Greifswald vorzukommen (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108768/5436406)

Gruß,
Thomas

Auf jeden Fall wäre es ein (weiteres) Argument für eine Helmpflicht:Cheese:

bergflohtri
09.02.2023, 19:04
Ja, für eine Stahlhelmpflicht:o

Drop
10.02.2023, 11:39
Sehr interessant, danke!

Das macht die Sache allerdings nicht einfacher, wenn selbst der ADFC unterschiedliche Auffassungen veröffentlicht.

Ich habe mir mal das Gutachten und kurz auch die zitierte Bundesdrucksache angeschaut. Da steht das tatsächlich auch drin, im Gutachten als Empfehlung, in der Bundesdrucksache als Ergänzung zur geplanten Gesetzesänderung. Ob das aber tatsächlich Eingang in die Gesetzgebung gefunden hat, kann ich so auf die schnelle nicht herausfinden.

Mal schauen, ob sich noch irgendwo eine eindeutige Regelung findet, auf die man sich berufen kann.

Eine eindeutige Klärung, noch besser eine eindeutige Formulierung im Gesetzestext, wäre aber in jedem Fall sinnvoll.

Nebenbei bin ich über eine weitere Kleinigkeit im § 5 StVO (https://dejure.org/gesetze/StVO/5.html) gestolpert, die ich sehr fragwürdig finde:


Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?

M.

Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

tandem65
10.02.2023, 14:49
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Du meinst wenn der Gegenverkehr überholt wird ob der überholende von Dir die gleichen Abstände halten muß?
Ansonsten ist ja der Gegenverkehr im Normalfall auf seiner Spur und Du auf Deiner.
Wenn Du bezüglich enger Fahrbahnen die keine Fahrspur für jede Richtung sprichst, so ist angepasste Geschwindigkeit und möglichst weit rechts zu fahren.
Da ein Fahrrad normalerweise dann noch nur auf seiner Fahrbahnseite zu finden ist und ein KfZ eher über die Fahrbahnmitte kommt sollte dieses weit mehr Rücksicht nehmen.

Schwarzfahrer
10.02.2023, 14:50
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:
Ja, interessante Frage. Gefühlt wäre ein eher größerer Abstand besser, da die Geschwindigkeitsdifferenz meist viel höher ist. Daß man sich früher sieht, ist da nur eine kleine Kompensation (ich sehe ja auch die von hinten, da ich ein Rückspiegel benutze).

Real kommt der Fall, daß der Abstand in diese Größenordnung kommt, vor allem auf eher schmäleren Seitenstraßen oder in Wohngebieten vor; das sind die Geschwindigkeiten eher geringer. Aber auch Überholmanöver bei breiteren Straßen (Auto überholt Radler bei entgegenkommendem Radler) ist leider keine Seltenheit - und da geht es z.T. um sehr große Geschwindigkeitsdifferenzen. Oder kann man das auch unter "Überholen" einordnen?

Trimichi
10.02.2023, 14:54
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Keine Ahnung. Gutes Thema. Ich gehe von einem "Ja " aus. Glaube, ich kann mir denken was du meinst. Vorausschauende Fahrweise des Gegenverkehrs. Und/oder Rücksichtnahme. Gestern musste ich rechtzeitig vom Radweg auf die Straße ausweichen (Landstrasse). Zwei Personen kamen mir mit zwei Vierbeinern entgegen auf dem Radweg. Jeweils nebeneinander nacheinander. Die Leinen der Vierbeiner waren so lang, dass sie sich überkreuzten. Da ich rechtzeitig rausnahm, vorsichtig ueber eine Bordsteinkante auf die Straße wechselte, war eh mit dem Gravelbike on the road again, von daher viel langsamer als mit dem Rennrad, sonst bunny-hep notwendig bzw. Vollbremsung, konnte ich auf den Gegenverkehr an dieser Stelle Rücksicht nehmen, so dass auch der Autofahrer nicht von mir behindert wurde in seiner Fahrweise. Von hinten kam kein Fahrzeug, hatte ich natürlich überprüft. Ist wohl so nicht geeignet deine Konfusion zu entwirren, falls das ernst gemeint ist von dir als Frage. Als Radfahrer dürfen wir ja die ganze Fahrbahnbreite nutzen bis zur gedachten oder markierten Mittellinie. Auch deswegen müsste der Gegenverkehr weniger mittig fahren dürfen.

Soft Rider
12.02.2023, 21:32
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Nein, die Abstandsregeln gelten beim Begegnen nicht, weil sie im Paragraph zum Überholen stehen.
Geht ja auch nicht, weil das Überholen eine Handlung ist, für die man sich entscheidet oder eben nicht. Die Begegnung passiert einem einfach, wer der beiden Beteiligten sollte die Verantwortung für den Abstand tragen?

Drop
13.02.2023, 09:43
Nein, die Abstandsregeln gelten beim Begegnen nicht, weil sie im Paragraph zum Überholen stehen.
Geht ja auch nicht, weil das Überholen eine Handlung ist, für die man sich entscheidet oder eben nicht. Die Begegnung passiert einem einfach, wer der beiden Beteiligten sollte die Verantwortung für den Abstand tragen?

Da ist die StVo 2 doch recht klar. "Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden." Und hierbei geht es nicht ums Überholen oder Begegnen.

Soft Rider
13.02.2023, 12:29
Da ist die StVo 2 doch recht klar. "Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden." Und hierbei geht es nicht ums Überholen oder Begegnen.

Mir geht es um die Frage des Abstandes, wenn sich Radfahrer und Auto auf schmaler Straße begegnen. An Fußgänger habe ich nicht gedacht, obwohl Du dich auch darauf bezogen hast.
Hatte eher den Abstand zum Radfahrer im Kopf, weil es da beim Überholen konkrete Maße zum Abstand gibt, die eben beim Begegnen nicht gelten.

noam
13.02.2023, 15:55
Mir geht es um die Frage des Abstandes, wenn sich Radfahrer und Auto auf schmaler Straße begegnen. An Fußgänger habe ich nicht gedacht, obwohl Du dich auch darauf bezogen hast.
Hatte eher den Abstand zum Radfahrer im Kopf, weil es da beim Überholen konkrete Maße zum Abstand gibt, die eben beim Begegnen nicht gelten.

Ist doch recht simpel. Sollte im Begegnungsverkehr kein ausreichender Sicherheitsabstand zu gewährleisten sein, dass ein gefahrloses Passieren möglich ist, ist von BEIDEN Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit soweit zu reduzieren (bis zur Schrittgeschwindigkeit oder Stillstand), dass es eben aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit nicht mehr zu einer Gefährdung kommt.

Da dies in der Regel auf nicht normierten Straßen, also abseits von BAB, BS oder LS, stattfindet, sondern zumeist auf Gemeindestraßen, ist jeder Fall als Einzelfall zu bewerten und wird dann eben im Schadensfall entsprechend abgeurteilt. Hilft dem Radfahrer dann aber reichlich wenig.

Sollte es zu einer solchen Situation im Zuge eines Überholvorgangs kommen, gilt der in §5StVO beschriebene Seitenabstand von 1,5 bzw. 2m.

Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.

Das ist der entscheidende Teil, da hier nicht vorgegeben ist, dass damit nur die sich in gleicher Richtung bewegenden VT gesprochen wird, sondern von allen. Der zweite Satz hat dahingehebend Bedeutung, dass die Abstände vor in gleicher Richtung bewegende hier schon mit mindestens angegeben werden. Da sich die potentielle Energie im Falle eines Zusammenstoßes im Begegnungsverkehr addiert, ist hier eben logischerweise eher von mehr als von weniger Abstand auszugehen und damit werden die 1,5 bzw 2m sicher durch Gerichte bestätigt werden, sollte es zum entsprechenden Verfahren kommen.

Spannend wird die rechtsauslegung im Schadensfall hinsichtlich des §315c StGB - in der Ausprägung falsch Überholen. Hab dazu auch die schnelle aber keine Urteile gefunden und ich stelle mir hier die Beweisführung recht schwierig vor, sofern es nicht zu einem Unfall mit erkennbarem Spurenbild gekommen ist.

tridinski
27.02.2023, 11:37
Hier mal ein andersartiger Angriff auf Radfahrer im allgemeinen, nicht physisch sondern volkswirtschaftlich :Lachen2:

"A cyclist is a disaster for the country's economy: they don't buy cars and don't borrow money to buy. They don't pay insurance policies. Don't buy fuel, don't pay to have the car serviced, and no repairs needed. They don't use paid parking.
Don't cause any major accidents. No need for multi-lane highways.
They are not getting obese. Healthy people are not necessary or useful to the economy. They are not buying the medicine. They don't go to hospitals or doctors.
They add nothing to the country's GDP.

On the contrary, each new McDonald's store creates at least 30 jobs - actually 10 cardiologists, 10 dentists, 10 dietitians and nutritionists - obviously as well as the people who work in the store itself.

Choose wisely: a bike or a McDonald's? It's something to think about."
~ Emeric Sillo
PS: walking is even worse. Pedestrians don't even buy a bicycle!

El Stupido
01.03.2023, 10:59
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

tandem65
01.03.2023, 11:44
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

Das geile ist daß er in der Situation in der der Polizist interveniert gar nicht mehr den Fußgängerüberweg benutzt. :Lachanfall:
Der WDR leistet da peinlich dem Unwissen Vorschub daß ein Radfahrer den Fußgängerüberweg nicht benutzen dürfe.
Er geniesst lediglich nicht den gleichen Schutz wie Füßgänger.
Interessant wäre zu wissen wie viele KfZ angehalten wurden die wartende Fußgänger nicht vorgelassen haben.

El Stupido
01.03.2023, 11:52
Ja, der WDR wäre gut beraten gewesen, eine*n Verkehrsrechtler*in zu Wort kommen zu lassen um die Sache "aufzulösen".

NiklasD
01.03.2023, 12:11
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

In dem Tweet ist ein Instavideo in den KOmmentaren, wo der Radfahrer die Situation und den Folgeprzess beschreibt :Lachanfall:

JENS-KLEVE
01.03.2023, 12:29
In dem Tweet ist ein Instavideo in den KOmmentaren, wo der Radfahrer die Situation und den Folgeprzess beschreibt :Lachanfall:

Die Fortsetzung:

https://www.instagram.com/tv/Cau3g03jvo0/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D

Schwarzfahrer
01.03.2023, 12:42
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:
Das Thema hat schon seine Berechtigung, wenn auch nicht in dieser kleinlichen Art, wie im Video (die Idee, das Fahrrad zu schieben ist typisch für Nicht-Fahrradfahrer, ist auch immer wieder an Baustellen zu bewundern: Radfahrer bitte absteigen). Die Regel, daß Radfahrer auf dem Zebrastreifen keine Vorrechte haben, ist offenbar sehr wenig bekannt.

Täglich erlebte Tatsache ist, daß bei einem Zebrastreifen, den viele Radfahrer benutzen, praktisch alle Autofahrer anhalten, wenn sich ein Radfahrer nur nähert.

Ich will das explizit nicht in Anspruch nehmen und lasse die Autos durch, aber sobald ich auf dem Fußweg von der Brücke kommend ca. 10m vor dem Zebrastreifen bin, bremsen die Autofahrer ab, obwohl es nicht mal sicher ist, daß ich nicht weiter auf dem Gehweg bleibe (wenn ich 20 m daneben aus der Seitenstraße komme, bremst keiner - richtigerweise). Und die meisten Radfahrer gehen offenbar auch davon aus, daß sie dort tatsächlich Vorfahrt haben und fahren ohne abzubremsen drüber, wohl auch bestätigt durch all die abbremsenden Autofahrer.

Nogi87
01.03.2023, 13:26
Das Thema hat schon seine Berechtigung, wenn auch nicht in dieser kleinlichen Art, wie im Video (die Idee, das Fahrrad zu schieben ist typisch für Nicht-Fahrradfahrer, ist auch immer wieder an Baustellen zu bewundern: Radfahrer bitte absteigen). Die Regel, daß Radfahrer auf dem Zebrastreifen keine Vorrechte haben, ist offenbar sehr wenig bekannt.

Täglich erlebte Tatsache ist, daß bei einem Zebrastreifen, den viele Radfahrer benutzen, praktisch alle Autofahrer anhalten, wenn sich ein Radfahrer nur nähert.

Ich will das explizit nicht in Anspruch nehmen und lasse die Autos durch, aber sobald ich auf dem Fußweg von der Brücke kommend ca. 10m vor dem Zebrastreifen bin, bremsen die Autofahrer ab, obwohl es nicht mal sicher ist, daß ich nicht weiter auf dem Gehweg bleibe (wenn ich 20 m daneben aus der Seitenstraße komme, bremst keiner - richtigerweise). Und die meisten Radfahrer gehen offenbar auch davon aus, daß sie dort tatsächlich Vorfahrt haben und fahren ohne abzubremsen drüber, wohl auch bestätigt durch all die abbremsenden Autofahrer.

Ich hatte jetzt sogar schon 2 mal die Situation in letzter Zeit, dass mich ein Autofahrer sogar schon beim Joggen leicht angefahren hat, als ich über den Zebrastreifen bin.
Mit dem Fahrrad würde ich beim besten Willen nicht auf die Idee kommen ohne vorher anzuhalten und zu schauen über den Zebrastreifen zu fahren.
Aber das dass viele Radfahrer machen ist mir auch aufgefallen. Wundert mich dass da noch nichts passiert ist in meiner Gegend.

Schwarzfahrer
01.03.2023, 14:08
Ich hatte jetzt sogar schon 2 mal die Situation in letzter Zeit, dass mich ein Autofahrer sogar schon beim Joggen leicht angefahren hat, als ich über den Zebrastreifen bin.Ja, so mancher Autofahrer meint wohl, er könne noch schnell vorm Fußgänger über den Zebrastreifen flitzen, der Fußgänger wird da schon stehen bleiben oder langsamer laufen; Radfahrer tun das nach meiner Erfahrung leider auch recht häufig. Bei Radfahrern auf dem Zebrastreifen ist dann vielleicht doch die Angst des Autofahrers vor Kratzer im Blech größer, als bei Fußgängern...

svmechow
01.03.2023, 15:41
Ja, so mancher Autofahrer meint wohl, er könne noch schnell vorm Fußgänger über den Zebrastreifen flitzen, der Fußgänger wird da schon stehen bleiben oder langsamer laufen; Radfahrer tun das nach meiner Erfahrung leider auch recht häufig. Bei Radfahrern auf dem Zebrastreifen ist dann vielleicht doch die Angst des Autofahrers vor Kratzer im Blech größer, als bei Fußgängern...

Hat sich denn mittlerweile zufällig jemand die Mühe gemacht, zu recherchieren, wer denn nun recht hat? Darf ich über einem Zebrastreifen auf dem Rad sitzend die Strasse überqueren, natürlich ohne die Privilegien der Füßgänger*innen?

P.S.: in Berlin sind Zebrastreifen quasi ohne Bedeutung. Es halten davor tendenziell nur Autos mit berlinfremden Kennzeichen und als Fußgänger*in verlässt man sich auch besser nicht darauf.

anlot
01.03.2023, 15:47
Laut StVO muss ein Autofahrer anhalten und den Fußgänger rüber lassen. Ob das jedoch auch für Radfahrer gilt, kann ich leider nicht sagen und habe momentan keine Zeit das zu recherchieren

tridinski
01.03.2023, 15:49
Hat sich denn mittlerweile zufällig jemand die Mühe gemacht, zu recherchieren, wer denn nun recht hat? Darf ich über einem Zebrastreifen auf dem Rad sitzend die Strasse überqueren, natürlich ohne die Privilegien der Füßgänger*innen?


Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

svmechow
01.03.2023, 15:56
Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

Danke vielmals, good go know.

redeagle
01.03.2023, 15:58
Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

Das Problem ist, dass der dritte Punkt in deinem Link so ausgelegt werden kann, dass wenn du mit dem Fahrrad auf einen Zebrastreifen zufährst, und ein Autofahrer deshalb seine Fahrt verlangsamt oder stoppt, weil er denkt, seine Vorfahrt wird genommen, du dafür dann belangt werden kannst.
So hats auch der Kollege in der Aufklärung erzählt...

Man darf also drüber, wenn keine Auto weit und breit ist....

tridinski
01.03.2023, 16:01
Das Problem ist, dass der dritte Punkt in deinem Link so ausgelegt werden kann, dass wenn du mit dem Fahrrad auf einen Zebrastreifen zufährst, und ein Autofahrer deshalb seine Fahrt verlangsamt oder stoppt, weil er denkt, seine Vorfahrt wird genommen, du dafür dann belangt werden kannst.
So hats auch der Kollege in der Aufklärung erzählt...

Man darf also drüber, wenn keine Auto weit und breit ist....

vor allem nützt einem das Ganze auch wenig wenn der freundliche Helfer von Deiner Polizei die Regel bzw. ihre Auslegung nicht kennt und dich trotzdem ansaugt

tandem65
01.03.2023, 16:27
Das Problem ist, dass der dritte Punkt in deinem Link so ausgelegt werden kann, dass wenn du mit dem Fahrrad auf einen Zebrastreifen zufährst, und ein Autofahrer deshalb seine Fahrt verlangsamt oder stoppt, weil er denkt, seine Vorfahrt wird genommen, du dafür dann belangt werden kannst.
So hats auch der Kollege in der Aufklärung erzählt...

Man darf also drüber, wenn keine Auto weit und breit ist....

Das würde ich so nicht sehen. Wenn Fußgänger den Überweg benutzen wird kein wartender Autofahrer behindert.
Daher stimmt das mit dem kein Auto weit & breit eher nicht
Kann das Bußgeld auch erhängt werden wenn der Autofahrer bremst weil wir beide nicht zusammen durch die Fußgängerquerungshilfe kommen?
Wenn jemand wie in Schwarzfahrers Beispiel jemand sein Vorfahrtsrecht unbedrängt abgibt wird eher nicht behindert.

PabT
05.03.2023, 08:37
Gestern Abend fand wieder einer, ich dürfe nicht auf der Fahrbahn fahren. Er kam mir entgegen, wechselte auf meinen Fahrstreifen, hielt auf mich zu und hupte. Das wäre natürlich völlig okay gewesen, wenn tatsächlich ein benutzungspflichtiger Radweg existiert hätte, klar ...
Umgedreht, an der Ampel eingeholt, gefragt, was das denn gerade gewesen sei. Da antwortet der bildungsferne Schmutz doch tatsächlich mit einer dummen Gegenfrage: "Fahren Sie ein Rennrad?". Das war zwar der Fall, aber wie wir richtigen Menschen wissen, spielt das überhaupt keine Rolle. Er blubberte noch etwas Unfug, aber als ich während meiner knappen Erläuterung der Radwegebenutzungspflicht mein Smartphone zückte und sowohl sein Fahrzeug inkl. Kennzeichen als auch sein Gesicht filmte, begann er, einzulenken und sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Da ich ja weiß, dass unsere blechfetischistische Staatsanwaltschaft hier eh nix gemacht hätte, nahm ich die Entschuldigung an, versicherte mit Handschlag, das Video zu löschen und hoffe, er hat dann zuhause nochmal die StVO gegoogelt.

tandem65
05.03.2023, 09:01
Gestern Abend fand wieder einer, ich dürfe nicht auf der Fahrbahn fahren. Er kam mir entgegen, wechselte auf meinen Fahrstreifen, hielt auf mich zu und hupte.
.....
Da ich ja weiß, dass unsere blechfetischistische Staatsanwaltschaft hier eh nix gemacht hätte, nahm ich die Entschuldigung an, versicherte mit Handschlag, das Video zu löschen und hoffe, er hat dann zuhause nochmal die StVO gegoogelt.

Hut ab, da noch zu wenden & hinterher zu fahren, auf die Idee wäre ich sicher nie gekommen.
Die Staatsanwaltschaft zu motivieren ist eigentlich recht einfach in so einer Situation.
Ich war aber auch nur einmal bisher Gedanklich in so einer Situation fix genug dafür zu Sorgen daß der Autofahrer ein Interesse hatte mit mir Kontakt aufzunehmen.
Der hat mich dann noch Siegestrunken zur Polizei geschleppt.:Cheese:

Angliru
05.03.2023, 09:33
Ich bin mehr als bedient, habe gestern den halben Tag mit Schläuche kaufen und dann Schlauchwechseln verbracht. Was ist passiert?

Ich bin am Freitag mit meinem Cyclocrosser im mittelgebirge, überwiegend Schotterpisten gefahren, ist bei mir praktisch vor der Haustür. Am nächsten Tag wollte ich mit meinem Bergrennrad raus und es steht hinter meinem Crosser im Fuhrpark. Ein Zufälliger Blick streifte den Vorderreifen und der war platt. Hat mich insofern gewundert, da ich den Reifen frisch aufgepumpt habe.Aber gut, Platten passieren halt...

Beim näheren Betrachten stellte sich raus, dass es beim Hinterrad entsprechend aussieht. Zwei Platten gleichzeitig? Hatte ich in meiner Rennrad- Cyclocross- und MTB-Karriere in mehreren Jahren nicht.

Habe beide Laufrräder inspiziert. Im Vorderrad steckten 3 Reißzwecken, im Hinterrad 1 und ein kleines Stück Stacheldraht. Nun könnte man meinen, was ein Zufall. Die Gegend, in der ich Unterwegs bin, wir von MTBer für Trails (partiell selbst angelegt) genutzt und ich kenne - bisher vom Hörensagen - die Geschichten über die Ergebnisse zwischen MTBer, Forstwirten und auch Wanderern. Wie immer, meint jede Seite im Recht zu sein, aber darauf möchte ich nicht eingehen, Argumente gibt es auf allen Seiten. Aber welches kranke Hirn riskiert das Leben der anderen und präpariert den Untergrund so dermaßen. Das ist ein so grober Vorsatz. Wenn man im Wald bei einer Abfahrt plötzlich auf Felgen fährt, na, dann gute Nacht. Es kann von üblen Verletzungen bis hin zu tödlichen Stürzen alles passieren. Da fahren genügend Enduro / Downhiller durch die Gegend.

Jedenfalls ist es bezeichnend, wie eine Person soviel Hass entwickeln kann oder es einfach Hirnlos aus Spaß gemacht wurde (Kinder / Jugendliche).

Trimichi
05.03.2023, 09:37
Vllt noch eine möglicherweise irrelevante Info zum Thema Zebrastreifen und Straße überqueren. In der Grundschule wurde uns beigebracht in den achtziger Jahren Handzeichen zu geben. Wer die Straße überqueren möchte gibt Handzeichen. Macht imho auch an Zebrastreifen durchaus Sinn, falls sich dort eine Bushaltestelle befindet. Als Fußgänger. Als Radfahrer würde ich vor dem Zebrastreifen anhalten, Handzeichen geben und dann ggf. die Straße ueberqueren das Fahrrad schiebend. Schreibe ich als jemand der den Ehrenwimpel hat, d.h. die Fahrradfahrerpruefung auf dem Verkehrsübungsplatz in der vierten Klasse erfolgreich bestanden hat. Mit null Fehler übrigens. Sonst kein Ehrenwimpel. Bei Interesse photographieren ich diesen dreieckigen Wimpel, weiß-blaue Rauten als Hintergrund mit grünem Kreuz im Vordergrund.

Muss es unbedingt ein Zebrastreifen sein? Wie bei Ampeln muss m.W. das Fahrrad geschoben werden, handelt es sich um eine Fußgängerampel ohne Radfahrersymbol. Deswegen: Zebrastreifen sind für Fußgänger da? Und nicht für Radfahrer. Diese müssten vom Rad absteigen, mMn, um den Zebrastreifen benutzen zu dürfen. Und im Zweifelsfalle Handzeichen geben. Sieht man ja auch immer wieder, dass Verkehrshelfer (Eltern) auf den Schulwegen an Ueberwegen und Zebrastreifen stehen und den Autofahrern signalisieren, dass Kinder die Straße ueberqueren möchten. Um in die Grundschulen zu kommen. Ohne Fahrrad.

Gibt es die Fahrradfahrerpruefung in der Grundschule eigentlich noch?

Ich wüsste nicht, dass wir darin geschult wurden inhaltlich wie man mit dem Fahrrad über ein Zebrastreifen zu fahren hat. Als angehende Radfahrer im Strassenverkehr mussten wir vor dem Zebrastreifen anhalten, um andere, die Handzeichen gaben, über den Zebrastreifen zu lassen auf dem Verkehrsübungsplatz.



Schönen Sonntag.

:Blumen:

Helios
05.03.2023, 11:06
als Autofahrer hasse ich die Heinis, die solange am Zebrastreifen herumlungern und warten bis endlich ein Auro kommt, dass sie zum Anhalten zwingen können und ERST DANN schlafern sie ihren Kadaver zur anderen Seite (um dort zu warten....)

bergflohtri
05.03.2023, 11:43
Ich bin mehr als bedient, habe gestern den halben Tag mit Schläuche kaufen und dann Schlauchwechseln verbracht. Was ist passiert?

Ich bin am Freitag mit meinem Cyclocrosser im mittelgebirge, überwiegend Schotterpisten gefahren, ist bei mir praktisch vor der Haustür. Am nächsten Tag wollte ich mit meinem Bergrennrad raus und es steht hinter meinem Crosser im Fuhrpark. Ein Zufälliger Blick streifte den Vorderreifen und der war platt. Hat mich insofern gewundert, da ich den Reifen frisch aufgepumpt habe.Aber gut, Platten passieren halt...

Beim näheren Betrachten stellte sich raus, dass es beim Hinterrad entsprechend aussieht. Zwei Platten gleichzeitig? Hatte ich in meiner Rennrad- Cyclocross- und MTB-Karriere in mehreren Jahren nicht.

Habe beide Laufrräder inspiziert. Im Vorderrad steckten 3 Reißzwecken, im Hinterrad 1 und ein kleines Stück Stacheldraht. Nun könnte man meinen, was ein Zufall. Die Gegend, in der ich Unterwegs bin, wir von MTBer für Trails (partiell selbst angelegt) genutzt und ich kenne - bisher vom Hörensagen - die Geschichten über die Ergebnisse zwischen MTBer, Forstwirten und auch Wanderern. Wie immer, meint jede Seite im Recht zu sein, aber darauf möchte ich nicht eingehen, Argumente gibt es auf allen Seiten. Aber welches kranke Hirn riskiert das Leben der anderen und präpariert den Untergrund so dermaßen. Das ist ein so grober Vorsatz. Wenn man im Wald bei einer Abfahrt plötzlich auf Felgen fährt, na, dann gute Nacht. Es kann von üblen Verletzungen bis hin zu tödlichen Stürzen alles passieren. Da fahren genügend Enduro / Downhiller durch die Gegend.

Jedenfalls ist es bezeichnend, wie eine Person soviel Hass entwickeln kann oder es einfach Hirnlos aus Spaß gemacht wurde (Kinder / Jugendliche).

- quer über den abschüssigen Waldweg gespannte Drahtseile sind auch schon vorgekommen:(

PabT
05.03.2023, 13:46
Vllt noch eine möglicherweise irrelevante Info
In der Tat. :Blumen:
Zu meiner Grundschulzeit waren Schwule und SM-ler noch krank, Frauen sollten sich nicht so anstellen, wenn man ihnen einen harmlosen Klaps auf den Po gab, die Mauer stand noch und sowohl die StVO als auch die StVZO hatten nicht den gleichen Stand wie heute.
Das einzige, was man sich folglich in der Kraftfahrgrundausbildung merken muss(te), ist die Tatsache, dass man selbst dafür verantwortlich ist, seine einschlägigen Kenntnisse stets aktuell zu halten. "Habe ich mal so gelernt" ist bestenfalls ein Armutszeugnis und schlimmstenfalls Todesursache.

svmechow
30.06.2023, 13:59
https://weact.campact.de/petitions/angriff-auf-radfahrende-unsere-sicherheit-ist-bedroht-2?share=c1ed40c6-4b48-4a73-8459-280c9bb7feaf&source=facebook-share-email-button&time=1688103351&utm_medium=recommendation&utm_source=rec-fb&fbclid=IwAR21N8nA5unJ2qQGZEwel0NVtI36yC8yAvfzXZO7w PsmBby3xKTViC8qEDA


Keine Ahnung, ob das irgendetwas bringt - nichts tun bringt aber auf jeden Fall nichts.
Es geht zwar nur um Berlin, aber wir haben hier eben in Serie überproportional unfähige Regierungen und innerhalb dieser aktuell eine Verkehrssenatorin mit großer Affinität zum Auto.

Da aber ein erheblicher Anteil der Berliner:innen sich für die aktuelle Regierungskonstellation entschieden hat, bleibt zu befürchten, dass innerhalb der Demarkationslinien keine ausreichende Anzahl Unterschriften zusammenkommt. Deshalb, Ihr gesegneten nicht-Berliner:innen, helft uns und zeichnet.

NiklasD
30.06.2023, 14:06
Zu dem Thema übrigens passend aktuell aus Berlin mit der neuen landesregierung:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlins-regierender-buergermeister-kai-wegner-im-spiegel-gespraech-sie-immer-wieder-mit-ihren-parkplaetzen-a-40368e4d-b3ef-4ed3-a846-0c7be41f44ac

Antracis
30.06.2023, 14:21
Ist insgesamt ein sehr trauriges Thema und natürlich ein klarer Kurswechsel wieder hin zum Auto und weg vom Rad. Wegner macht da ja auch keinen Hehl draus:

"Die große Mehrheit der Berlinerinnen und Berlinern war es leid, dass eine Verkehrspolitik einseitig gegen das Auto gemacht wird. Dafür stehe ich nicht zur Verfügung."

Prinzipiell ist er natürlich nicht gegen das Rad, aber schon ein paar Parkplätze weniger sind eine unüberwindbare Hürde. Wer in Berlin regelmäßig Rad fährt und auch mal über den Tellerand hinaus in andere Städte kommt, die das wundersamer Weise besser hinbekommen, kommt schon ins grübeln.

Ich sehe da für die nächsten Jahre wenig Hoffnung, hab aber auch unterzeichnet.

svmechow
30.06.2023, 14:44
Zu dem Thema übrigens passend aktuell aus Berlin mit der neuen landesregierung:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlins-regierender-buergermeister-kai-wegner-im-spiegel-gespraech-sie-immer-wieder-mit-ihren-parkplaetzen-a-40368e4d-b3ef-4ed3-a846-0c7be41f44ac

Leider für mich ohne Spiegel plus Abo hinter der Bezahlbarriere.
Mir reicht für heute, was ich von der Verkehrssenatorin weiss.

Ich habe gerade meine Garmin Varia radargestützte Rückfahrkamera installiert und hoffe, etwas entspannter damit zu sein als bislang im Berliner Straßenverkehr. Natürlich schützt das nicht vor Angriffen, ich hoffe aber, mich etwas weniger hilflos zu fühlen, wenn ich zumindest nach einer gefährlichen Situation „was in der Hand“, sprich: auf Video habe. Ab Montag neuer Arbeitsweg, 15 km pro Strecke und ich hoffe, nicht gleich wieder Schlägereien zu provozieren.

svmechow
30.06.2023, 14:49
Ist insgesamt ein sehr trauriges Thema und natürlich ein klarer Kurswechsel wieder hin zum Auto und weg vom Rad. Wegner macht da ja auch keinen Hehl draus:



Prinzipiell ist er natürlich nicht gegen das Rad, aber schon ein paar Parkplätze weniger sind eine unüberwindbare Hürde. Wer in Berlin regelmäßig Rad fährt und auch mal über den Tellerand hinaus in andere Städte kommt, die das wundersamer Weise besser hinbekommen, kommt schon ins grübeln.

Ich sehe da für die nächsten Jahre wenig Hoffnung, hab aber auch unterzeichnet.

Ja vermutlich wird das so richtig und rein gar nichts bringen und man muss sich auch in Zukunft schneiden, abdrängen, ausbremsen, beschimpfen und in mannigfaltiger Weise in Gefahr bringen lassen.
Aber ein Wechsel zum ÖPNV für den Weg zur Arbeit kommt einer Kapitulation gleich.

Antracis
30.06.2023, 15:16
Ab Montag neuer Arbeitsweg, 15 km pro Strecke und ich hoffe, nicht gleich wieder Schlägereien zu provozieren.

Ich drücke die Daumen. Bei mir sind es ja pro Strecke 11km, wobei die ersten 2/3 in der Regel gutmütig zu bewältigen sind. Das letzte Drittel bietet allerdings, in der Regel sogar mehrmals täglich Gelegenheit, sich durch Beharren auf Vorfahrtsrecht oder von Rechtsabbiegern beim Suizid assistieren zu lassen.

tridinski
30.06.2023, 16:25
Frankfurt ist im Vergleich zu Berlin natürlich ein Dorf, aber hier radel ich ganz entspannt in die City und zurück, gibt mehrere Routen die gut gehen und teils komplett ohne Strasse funktionieren bzw. maximal die letzten paar hundert Meter und auch die nur kleine Seitenstrassen

manchmal fahr ich ehrlich gesagt wie sau (wo ich mich dann auch frage ob das jetzt wirklich sein musste - nein, musste und muss es nicht, ich werde mich bemühen ... ) und selbst da hab ich oft das Gefühl die Autofahrer haben mehr Schiss vor mir dass sie was angehängt bekommen wenn was passieren sollte als dass ich mich fürchten würde (bin aber auch nicht der ängstliche Typ)

Schwachsinnskram wie auf meiner Vorfahrt auf dem Radweg beharren wenn kurz vor mir ein Brummi rechts ab will mach ich natürlich nicht

die Stadtregierung aus SPD, FDP, Grüne und Volt macht ziemlich viel für den Radverkehr, wobei natürlich immer noch viel zu tun bleibt
https://www.radfahren-ffm.de/731-0-Radverkehrskonzepte.html
und selbst die FDP verhält sich (bei diesem Thema zumindest) manierlich und spielt sich nicht auf wie im Bund

Gutes Radeln auch in Berlin!

Antracis
30.06.2023, 16:52
Gutes Radeln auch in Berlin!

Berlin ist wirklich übel. Der Standard-Radweg ist in der Regel ein 1m breiter unebener Plattenweg mit übelsten Schlaglöchern und sturzsichernden Wurzeldurchbrüchen. Der Tod kommt wahlweise von links von der sich öffnenden Tür parkender Autos oder von rechts aus diversen Einfahrten oder hoffnungslos zugeparkten Straßen. Man könnte mit einer GoPro wirklich oft einen Slapstikfilm drehen.

In den meisten Fällen ist es auf der Straße wirklich sicherer (aber natürlich überhaupt nicht ungefährlich), als auf dem Radweg.

Hatte ja hier auch schon mal beschrieben, dass ich letztes Jahr beim IM Kopenhagen zum Bike Check-In zu 90% auf dem Auflieger auf den dortigen Radwegen gefahren bin und ich bin tendenziell ein eher vorsichtiger Mensch.
Der dortige normale Radweg entspricht teilweise den hier geplanten Rad-Schnellwegen und wäre vermutlich für Kai Wegner ein unvorstellbares Verkehrshindernis.

svmechow
30.06.2023, 17:38
Plus: es herrscht eine insgesamt eher angespannte Atmosphäre zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen. Ich nehme mich da nicht aus. Mein Mittelfinger sitzt locker, noch lockerer als früher, was kaum vorstellbar ist.

Ich ertrage es aber auch nicht mehr so ohne weiteres, auf jeder, wirklich jeder Radfahrt von irgendwelchen Klugscheißern angehupt zu werden und unter Brüllen darauf hingewiesen zu werden, dass da ein Radweg ist. Wenn ich nicht auf einem Radweg fahre, dan garantiert nicht deshalb, weil ich nicht wüsste, dass da einer ist. Die Radwege sind, wie schon beschrieben, zu einem wesentlichen Teil nicht befahrbar, sofern man nicht mit einem MTB unterwegs ist oder nur mit 12 km/h.

Meistens sind es tatsächlich Klugscheißer, das Gendersternchen habe ich nicht vergessen. Irgendwelche Typen, die einen belehren zu müssen glauben. Fuck mansplaining (tatsächlich berichtet mein Mann deutlich seltener, auf Radwege hingewiesen zu werden, obgleich seine Nutzungshäufigkeit der Schlaglochpisten nicht über meiner liegt).
Häufig gehen diese Belehrungen nicht nur mit Hupen einher, sondern mit einer Dusche aus der Wischanlage oder einem extrem engen Überholmanöver, was für einen Menschen mit Panikstörung richtig schlimm ist. Aus bestimmten Ecken wird frau auch mal mit „Radweg Du Schlampe“ angeschissen. Mich kotzt das mittlerweile so derartig an, dass es sofort den langen Finger gibt. Intellektuell weiss ich, dass das die Situation eher zur Eskalation bringt, aber mich auf einer 11 km-Tour zum hiesigen Badesee dreimal beleidigen zu lassen ohne Reaktion meinerseits führt mittelfristig auch zum Magengeschwür.

JENS-KLEVE
30.06.2023, 22:00
Plus: es herrscht eine insgesamt eher angespannte Atmosphäre zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen. Ich nehme mich da nicht aus. Mein Mittelfinger sitzt locker, noch lockerer als früher, was kaum vorstellbar ist.

Ich ertrage es aber auch nicht mehr so ohne weiteres, auf jeder, wirklich jeder Radfahrt von irgendwelchen Klugscheißern angehupt zu werden und unter Brüllen darauf hingewiesen zu werden, dass da ein Radweg ist. Wenn ich nicht auf einem Radweg fahre, dan garantiert nicht deshalb, weil ich nicht wüsste, dass da einer ist. Die Radwege sind, wie schon beschrieben, zu einem wesentlichen Teil nicht befahrbar, sofern man nicht mit einem MTB unterwegs ist oder nur mit 12 km/h.

Meistens sind es tatsächlich Klugscheißer, das Gendersternchen habe ich nicht vergessen. Irgendwelche Typen, die einen belehren zu müssen glauben. Fuck mansplaining (tatsächlich berichtet mein Mann deutlich seltener, auf Radwege hingewiesen zu werden, obgleich seine Nutzungshäufigkeit der Schlaglochpisten nicht über meiner liegt).
Häufig gehen diese Belehrungen nicht nur mit Hupen einher, sondern mit einer Dusche aus der Wischanlage oder einem extrem engen Überholmanöver, was für einen Menschen mit Panikstörung richtig schlimm ist. Aus bestimmten Ecken wird frau auch mal mit „Radweg Du Schlampe“ angeschissen. Mich kotzt das mittlerweile so derartig an, dass es sofort den langen Finger gibt. Intellektuell weiss ich, dass das die Situation eher zur Eskalation bringt, aber mich auf einer 11 km-Tour zum hiesigen Badesee dreimal beleidigen zu lassen ohne Reaktion meinerseits führt mittelfristig auch zum Magengeschwür.

Onlineanzeige bringt mehr als Mittelfinger und kostet nicht viel mehr Zeit.

welfe
01.07.2023, 08:17
Onlineanzeige bringt mehr als Mittelfinger und kostet nicht viel mehr Zeit.

Bringt gar nichts, weil es nicht verfolgt wird. Plus du brauchst Beweismaterial und Zeugen. Und selbst als ich mit einem Video (Bedrängen inklusive Querstellen des Autos auf dem Fahrradstreifen verbunden mit der Aufforderung abzusteigen und „das zu klären“ sowie diverse Beleidigungen waren deutlich zu sehen und zu sehen) alles hatte, hieß es, es stünde Aussage gegen Aussage (wir zwei gegen einen).

Bei uns sind die Radwege nicht nur schlecht, es gibt sie in der Regel nicht. Ich bin letzte Woche die Burning Roads im Münsterland gefahren. Radfahrertraum.

longo
06.09.2023, 15:55
Komisch, dass Zeit, Stern und Co. solche Feindbilder gegen Radfahrer schüren müssen?

https://www.radsport-rennrad.de/sport-gesellschaft/radfahrer-als-feindbild-leitartikel/

Wir Radfahrer sind halt einfach wie Kakerlaken..
https://www.radsport-rennrad.de/sport-gesellschaft/auto-vs-radfahrer-respekt/

JENS-KLEVE
23.01.2024, 23:10
https://x.com/picturesfoider/status/1749669766581633331?s=61&t=a-e-wDMUExEtJIym16xcLg

Nicht schön. Immerhin sehr bemühte Besitzer, aber überfordert.

qbz
23.01.2024, 23:48
Hast Du den Text des Radfahrers gelesen. Da erklärt er Näheres zur Situation.

Die Besitzer waren eine unqualifizierte Pflegestelle für zwei Tierschutzhunde (Welpen, Malinois). Unqualifziert, weil die Hunde nichtmals ein Halsband oder besser Geschirr anhatten und keine Schleppleine, an der man sie hätte festhalten / wegziehen können, bzw. der Freilauf darf nur auf umzäuntem Gelände stattfinden.

https://twitter.com/VisionaryVoid/status/1749670076071203202

carolinchen
24.01.2024, 18:49
Alptraum!

Lucy89
24.01.2024, 22:12
Boah, das zu sehen löst böse Erinnerungen in mir aus.
Zum Glück (!) schreibt er ein Jahr später, dass es alles gut ausging und er nur harmlose Verletzungen hatte.
Für mich ist seit "unserem" Hundevorfall nichts mehr wie früher, die Angst läuft/radelt mit, immer. Dabei mag ich Tiere und auch Hunde, aber sie können eben auch zu Waffen werden, wenn nicht richtig aufgepasst wird.

JENS-KLEVE
24.01.2024, 22:52
Ja es waren zum Glück sehr junge Hunde und keine ausgewachsenen Tiere. Die Aufnahmen zeigen wie aussichtslos die „Gegenmaßnahmen“ sind.

Michi1312
25.01.2024, 15:44
Ich bin selbst Hundebesitzer und bei aller Liebe, aber wenn die drei auf mich so zukämen und dann sich noch an meinem Bein zu schaffen machen würden, gäbs kein Pardon. Die hätten schon längst jeder einen Tritt oder massive Hiebe von mir abbekommen.
Ich würd mich nie im Leben so stoisch ohne Gegenwehr einfach mal beißen lassen...

Adept
25.01.2024, 15:50
Ich bin selbst Hundebesitzer und bei aller Liebe, aber wenn die drei auf mich so zukämen und dann sich noch an meinem Bein zu schaffen machen würden, gäbs kein Pardon. Die hätten schon längst jeder einen Tritt oder massive Hiebe von mir abbekommen.
Ich würd mich nie im Leben so stoisch ohne Gegenwehr einfach mal beißen lassen...

Geht das? Gib mal einen Tipp, wie man sich am besten gegen einen beissenden Hund wehrt? Habe gehört, dass treten nix bringt.

Dazu musst du aufpassen, dass du hinterher nicht noch die Behandlungskosten für den Hund zahlen musst, siehe unterer Teil von Artikel: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gerichtsurteil-was-darf-ich-tun-um-hunde-abzuwehren-a-1236237.html


Eine übertriebene Reaktion jedoch kann juristische Konsequenzen haben. Cäsar-Preller kennt einen Fall, bei dem sich ein Spaziergänger gegen ein Hund wehren wollte. Doch der Mann habe das Tier derartig mit einem Gehstock traktiert, dass es behandelt werden musste. Da sich das Tier obendrein nicht aggressiv verhalten habe, musste der Passant die Behandlungskosten tragen. Er handelte aus Sicht der Richter unverhältnismäßig.

tandem65
25.01.2024, 17:00
Dazu musst du aufpassen, dass du hinterher nicht noch die Behandlungskosten für den Hund zahlen musst, siehe unterer Teil von Artikel:

Ich mag Deinen Humor. Die Hunde in dem Video haben ja quasi nichts gemacht. So wie in der Urteilsbegründung.:Lachanfall:

Adept
25.01.2024, 17:18
Ich mag Deinen Humor. Die Hunde in dem Video haben ja quasi nichts gemacht. So wie in der Urteilsbegründung.:Lachanfall:

Wie willstn das belegen, wenn du mal kein Video gemacht hast Schaulmeier?

Chen Lu
25.01.2024, 18:13
https://x.com/picturesfoider/status/1749669766581633331?s=61&t=a-e-wDMUExEtJIym16xcLg


Drei, da ist dann nix mehr mit "hinter dem Rad verstecken" sind definitiv zwei zu viel. Ich hatte mal auf nem Radweg eine Begegnung mit zwei Senioren, er im Rollstuhl, sie mit dem Hund an der Leine. Ein Mastino Napolitano. Ausgewachsen! Zitat von ihm zu ihr: "Ich hab Dir doch gesagt, dass Du ihn nicht gehalten kriegst":Nee: Das hatte mir natürlich ungemein weitergeholfen. Na ja, die Einzigen die cool waren, waren zum Glück ich und der Hund.
... oder ich sah schon so sediert und scheiße aus, dass der Mastino Mitleid mit mir hatte;)

In der Summe würde ich aber sagen: es ist besser geworden mit übergriffigen Hunden, bzw. überforderten Besitzern.

... und heute hat sich sogar ein Autofahrer - ich hatte ihn trotz durchgezogener Mittellinie an mir vorbeigewunken(ist ja Quatsch, dass er mir ohne wirklich Gegenverkehr hinterherfährt) - bei mir bedankt:Liebe:

happytrain
25.01.2024, 22:35
Ich bin selbst Hundebesitzer und bei aller Liebe, aber wenn die drei auf mich so zukämen und dann sich noch an meinem Bein zu schaffen machen würden, gäbs kein Pardon. Die hätten schon längst jeder einen Tritt oder massive Hiebe von mir abbekommen.
Ich würd mich nie im Leben so stoisch ohne Gegenwehr einfach mal beißen lassen...

wow, noch keiberlei Hetze gegen dich, wegen deinem unkontrolliertem Aggessionspotential, wow. Sonst wenn man so was von sich gibt, hast gleich die Moralpolizei hier auf dem Hals.
Aber ich sehe es wie du. Hund beißt mich-ich beiße zurück, bzw. nutze meine zwei Schlagwerkzeuge und Tretwerkzeuge. Gezielter Schlag auf die Nase und der Hund macht den Abgang, das hat auch bereits funktioniert.

Michi1312
26.01.2024, 14:48
Geht das? Gib mal einen Tipp, wie man sich am besten gegen einen beissenden Hund wehrt? Habe gehört, dass treten nix bringt.

Dazu musst du aufpassen, dass du hinterher nicht noch die Behandlungskosten für den Hund zahlen musst, siehe unterer Teil von Artikel: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gerichtsurteil-was-darf-ich-tun-um-hunde-abzuwehren-a-1236237.html

Also wenn ein Tier mit klarer Körpersprache und Verhalten bzw. in dem Fall sogar Bissabsicht sich an mir zu Schaffen macht bzw. es versucht gilt für mich das Recht des Stärkeren. Ich bin zwar zum Glück noch nie in die Situation gekommen, dass mich ein Hund gebissen hat, aber klar kommt es ab und zu Stresssituationen bei Hundebegegnungen. Meinem unterbiete ich im Vorfeld schon, dass er es gefälligst zu unterlassen hat "deppat" zu sein oder andere nicht anfucken braucht.
2 mal kam es im Wald zur Situation, dass andere Hunde auf uns zu liefen - auch nicht umbedingt positiv gestimmt. Da hat geholfen, aktiv und entsprechend energischer Körpersprache und Anbrüllen auf diese Hunde zugehen und ihnen klarzumachen, dass sie das zu unterlassen haben. Hat in dem Fall genutzt und sie haben abgedreht. Aber wenns mal zum Infight kommen sollte würd ich da kein Pardon kennen und den Hund versuchen loszuwerden. Wie ich das machen würde, kann ich aber auch nicht sagen...
Sollte dann irgendwie MIR die Schuld zugesprochen werden, ich müsste für meine Verteidigung dann die Behandlung tragen - dann Gute Nacht. Anders würds natürlcih ausschauen, wenn der mich nur ankeift und ich (übertrieben gesprochen) ihn totprügle, weil ich Angst habe....



Aber ich sehe es wie du. Hund beißt mich-ich beiße zurück, bzw. nutze meine zwei Schlagwerkzeuge und Tretwerkzeuge. Gezielter Schlag auf die Nase und der Hund macht den Abgang, das hat auch bereits funktioniert.

Das wäre wohl auch mein Versuch - Problem ist nur, wenn das ein Tier mit entsprechender Beisskraft ist, der sich festsetzt. Da ist dann wohl nix mehr mit Losreißen.
In solchen Fällen hab ich aber gehört, dass es ratsam ist, den Hund an den Leften/Backen zu sich herzuziehen, um ihm zumindest nicht die Möglichkeit zu geben, sich mit verkeilter Beute wegzureißen....

Aber ich möchte trotzdem nie in die Verlegenheit kommen, solche Situationen lösen zu müssen. Aber da sind eindeutig die Besitzer gefordert, schon vorher alles zu tun, damit es gar nicht zu so einer Situation kommt. Vorrangig durch Erziehung & Gehorsam des Tiers oder eben an die Leine und Abstand, wenn ich weiß es könnte Stress geben...

Ansonsten find ich die "Nix"-Tun-Reaktion vom Video-Betroffenen schon irgendwie krass. Wie gesagt: Ich könnte das glaub ich nicht. Aber Briten sind da wohl etwas toleranter und bleiben auch in solchen Dingen Höflich so lange es nur irgendwie geht ;)

VolkerR
27.01.2024, 10:18
wow, noch keiberlei Hetze gegen dich, wegen deinem unkontrolliertem Aggessionspotential, wow. Sonst wenn man so was von sich gibt, hast gleich die Moralpolizei hier auf dem Hals.
Aber ich sehe es wie du. Hund beißt mich-ich beiße zurück, bzw. nutze meine zwei Schlagwerkzeuge und Tretwerkzeuge. Gezielter Schlag auf die Nase und der Hund macht den Abgang, das hat auch bereits funktioniert.

Naja... bei einem ausgewachsenen Malinoi würde ich dir mal mit deiner Strategie viel Spaß wünschen.

Adept
27.01.2024, 10:38
Also wenn ein Tier mit klarer Körpersprache und Verhalten bzw. in dem Fall sogar Bissabsicht sich an mir zu Schaffen macht bzw. es versucht gilt für mich das Recht des Stärkeren. Ich bin zwar zum Glück noch nie in die Situation gekommen, dass mich ein Hund gebissen hat, aber klar kommt es ab und zu Stresssituationen bei Hundebegegnungen. Meinem unterbiete ich im Vorfeld schon, dass er es gefälligst zu unterlassen hat "deppat" zu sein oder andere nicht anfucken braucht.
2 mal kam es im Wald zur Situation, dass andere Hunde auf uns zu liefen - auch nicht umbedingt positiv gestimmt. Da hat geholfen, aktiv und entsprechend energischer Körpersprache und Anbrüllen auf diese Hunde zugehen und ihnen klarzumachen, dass sie das zu unterlassen haben. Hat in dem Fall genutzt und sie haben abgedreht. Aber wenns mal zum Infight kommen sollte würd ich da kein Pardon kennen und den Hund versuchen loszuwerden. Wie ich das machen würde, kann ich aber auch nicht sagen...
Sollte dann irgendwie MIR die Schuld zugesprochen werden, ich müsste für meine Verteidigung dann die Behandlung tragen - dann Gute Nacht. Anders würds natürlcih ausschauen, wenn der mich nur ankeift und ich (übertrieben gesprochen) ihn totprügle, weil ich Angst habe....




Das wäre wohl auch mein Versuch - Problem ist nur, wenn das ein Tier mit entsprechender Beisskraft ist, der sich festsetzt. Da ist dann wohl nix mehr mit Losreißen.
In solchen Fällen hab ich aber gehört, dass es ratsam ist, den Hund an den Leften/Backen zu sich herzuziehen, um ihm zumindest nicht die Möglichkeit zu geben, sich mit verkeilter Beute wegzureißen....

Aber ich möchte trotzdem nie in die Verlegenheit kommen, solche Situationen lösen zu müssen. Aber da sind eindeutig die Besitzer gefordert, schon vorher alles zu tun, damit es gar nicht zu so einer Situation kommt. Vorrangig durch Erziehung & Gehorsam des Tiers oder eben an die Leine und Abstand, wenn ich weiß es könnte Stress geben...

Ansonsten find ich die "Nix"-Tun-Reaktion vom Video-Betroffenen schon irgendwie krass. Wie gesagt: Ich könnte das glaub ich nicht. Aber Briten sind da wohl etwas toleranter und bleiben auch in solchen Dingen Höflich so lange es nur irgendwie geht ;)

Danke, hört sich nach Situationen an, die man ab besten nicht erleben möchte.

Siebenschwein
27.01.2024, 10:44
Naja... bei einem ausgewachsenen Malinoi würde ich dir mal mit deiner Strategie viel Spaß wünschen.

Echte Hundefreunde zücken ihr schweizer Taschenmesser und schneiden… sich das betroffene Körperteil ab.
https://www.20min.ch/story/thailand-beim-fuettern-von-baer-angegriffen-schweizer-schneidet-sich-arm-ab-103028410

TriVet
27.01.2024, 11:14
Naja... bei einem ausgewachsenen Malinoi würde ich dir mal mit deiner Strategie viel Spaß wünschen.

Korrekt, schon ein MalinoiS kann dir, sagen wir mal unschön ans Leder.
Drei gar, ausgewachsen, vielleicht noch unkastrierte Rüden?! Dann gute Nacht.
Und all die guten Ratschläge vor dem Bildschirm sind wohlfeil.
aber in so einem Fall hast in aller Regel du das Problem. Und dem Hund "ein paar aufs Maul" zu geben ist das beste Mittel, die letzte Aggression aus dem Tier herauszuholen.
Dies Hunde sind nicht ohne Grund bei Polizei etc. so häufig, in Privathände gehören die mE nicht, da sind die Besitzer oft noch gestörter als die Hunde

welfe
27.01.2024, 20:34
Na toll. Zusammengefasst: lass dich beißen, es hilft eh nichts?

Die Freundin meiner Tochter wurde vor 10 Jahren von einem Dobermann schwer verletzt (Frauchen konnte das Tier nicht halten, das offenbar den Drachen, den das Kind steigen ließ, als gefährlich interpretierte). Sie leidet heute noch psychisch und physisch an den Folgen.
Als Nichthundehalter frage ich mich auch, wie ich mich am besten verhalte. Ich wurde nur mal von einem nicht angeleinten Dackel in die Wade gebissen - als Spaziergänger. Der Besitzer zog mit dem bekannten „das tut der nie“ von dannen.

Estampie
31.01.2024, 14:37
Radfahrer bei Pforzheim getötet.

Ein Nachruf auf Natenom (https://www.fahrradstadt-pforzheim.de/index.php/2024/01/31/natenoms-nachruf/)

Ich finde es deswegen hier erwähnenswert, weil Andreas Mandalka sich sehr für diese Themen eingesetzt hat.

JENS-KLEVE
31.01.2024, 14:54
Der Text ist sehr gut geschrieben. Manchmal muss man deutlich formulieren.

TriVet
31.01.2024, 15:10
Wie bitter und tragisch. :o

PabT
31.01.2024, 22:32
Leider ist die Seite gegenwärtig down; aber ich fand im Focus etwas dazu.

https://www.focus.de/panorama/welt/andreas-mandalka-bekannter-fahrradaktivist-stirbt-bei-verkehrsunfall_id_259627709.html

Leider (nochmal) kann der zuständige Schmierfink noch nicht einmal "Straße" und "Fahrbahn" unterscheiden: [QUOTE]Mandalka befuhr auch am Dienstagabend die Straße und nicht den Radweg. - selbstverständlich umfasst die "Straße" auch Geh- und Radweg.

Straßenverkehrsgewalt ist Gewalt. Ich hoffe, der Täter wird nicht wieder von einem Blechfetisch-Gericht zu gut verstanden.

Matthias75
01.02.2024, 10:27
Leider ist die Seite gegenwärtig down; aber ich fand im Focus etwas dazu.

https://www.focus.de/panorama/welt/andreas-mandalka-bekannter-fahrradaktivist-stirbt-bei-verkehrsunfall_id_259627709.html

Leider (nochmal) kann der zuständige Schmierfink noch nicht einmal "Straße" und "Fahrbahn" unterscheiden: - selbstverständlich umfasst die "Straße" auch Geh- und Radweg.

Straßenverkehrsgewalt ist Gewalt. Ich hoffe, der Täter wird nicht wieder von einem Blechfetisch-Gericht zu gut verstanden.

Der ursprünglich verlinkte Artikel stellt das deutlich differentierter und - obwohl aus Sicht der Radfahrer geschrieben - lobenswert neutral dar. Es handelte sich offenbar nicht um einen konkreten Fall von aggressivem Verhalten, sondern um ein individuelles Fehlverhalten oder Augenblicksversagen (die Juristen mögen mir verzeihen, falls ich den Begriff rechtlich nicht korrekt gebrauche) des Autofahrers.

Kurz, soweit ich mich erinnere:

- es gab wohl keinen Radweg, sondern nur einen Feldweg, der in schlechtem Zustand war
- der Unfallverursacher wurde durch Gegenverkehr geblendet und der Radfahrer war durch vorausfahrenden Autos erst spät sichtbar.
- Aggressionen spielten beim Unfallhergang keine Rolle. Das Opfer war aber im Vorfeld häufiger Opfer solcher Aggresionen und Anfeindungen, wohl auch auf dieser Strecke

M.

schreibender
01.02.2024, 17:52
Besonders widerlich sind einige Kommentare welche ihm eine Selbstschuld zusprechen, zum einem wegen des fahrens auf der Straße zum anderen wegen einer höchstwahrscheinlich nicht getragenen Warnweste oder so.

Matthias75
02.02.2024, 08:51
Der ursprüngliche Artikel ist übrigens wieder online.

M.

Klugschnacker
02.02.2024, 09:31
Tragisch. Jeder von uns kennt aus vielfacher eigener Erfahrung, wovon Natenom schrieb.

PabT
02.02.2024, 11:09
Der ursprüngliche Artikel ist übrigens wieder online.

M.

Danke (auch für die vorigen Erläuterungen)

ritzelfitzel
13.02.2024, 07:30
https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-02/andreas-mandalka-radaktivist-gedenkstaette-neuhausen

Gedenkstätte für Natenom aufgestellt. Einen Tag später war diese völlig verwüstet. Was sind das für Menschen, die das tun? Unfassbar. :(

Harm
19.02.2024, 13:21
https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-02/andreas-mandalka-radaktivist-gedenkstaette-neuhausen

Gedenkstätte für Natenom aufgestellt. Einen Tag später war diese völlig verwüstet. Was sind das für Menschen, die das tun? Unfassbar. :(

Paul Voss hat im letzten Besenwagen Podcast auch darauf hingewiesen. Normalerweise sind die drei ja komplett unpolitisch, aber das war ihm offenbar ein wichtiges Anliegen. Fand ich sehr gut.

canoeist
29.03.2024, 09:16
Gestern auf dem Weg zur Arbeit haben mir zwei Deppen einen irre witzigen Streich gespielt und mich dabei mit dem Handy gefilmt. Dummerweise wussten die beiden nicht, dass ich eine Dashcam am Rad habe. Das Ergebnis: https://youtu.be/D2n0KA4EuQk

Kurz nach dem Vorfall lagen mehrere dicke Äste quer über dem Radweg, es war offensichtlich, wie die da hingekommen sind.

Habe kurz überlegt, ob ich umkehre und den beiden erkläre, dass auch andere Leute Kameras haben, aber das hätte wohl nur eine Eskalation gegeben. Habe dann die Polizei verständigt für den Fall, dass noch mehrere Fälle gemeldet werden und sie das Material brauchen; sie waren durchaus interessiert und wollen sich bei Bedarf wieder melden. Denke nicht, dass da noch was kommt.

jannjazz
29.03.2024, 10:39
Gestern auf dem Weg zur Arbeit haben mir zwei Deppen einen irre witzigen Streich gespielt und mich dabei mit dem Handy gefilmt. Dummerweise wussten die beiden nicht, dass ich eine Dashcam am Rad habe. Das Ergebnis: https://youtu.be/D2n0KA4EuQk

Kurz nach dem Vorfall lagen mehrere dicke Äste quer über dem Radweg, es war offensichtlich, wie die da hingekommen sind.

Habe kurz überlegt, ob ich umkehre und den beiden erkläre, dass auch andere Leute Kameras haben, aber das hätte wohl nur eine Eskalation gegeben. Habe dann die Polizei verständigt für den Fall, dass noch mehrere Fälle gemeldet werden und sie das Material brauchen; sie waren durchaus interessiert und wollen sich bei Bedarf wieder melden. Denke nicht, dass da noch was kommt.

Womit haben die Dich beworfen? Zu den Ästen gibt es keinen Zusammenhang, offensichtlich ist da auch gar nichts. Das kann jeder gewesen sein.

phonofreund
29.03.2024, 13:47
Gestern auf dem Weg zur Arbeit haben mir zwei Deppen einen irre witzigen Streich gespielt und mich dabei mit dem Handy gefilmt. Dummerweise wussten die beiden nicht, dass ich eine Dashcam am Rad habe. Das Ergebnis: https://youtu.be/D2n0KA4EuQk

Kurz nach dem Vorfall lagen mehrere dicke Äste quer über dem Radweg, es war offensichtlich, wie die da hingekommen sind.

Habe kurz überlegt, ob ich umkehre und den beiden erkläre, dass auch andere Leute Kameras haben, aber das hätte wohl nur eine Eskalation gegeben. Habe dann die Polizei verständigt für den Fall, dass noch mehrere Fälle gemeldet werden und sie das Material brauchen; sie waren durchaus interessiert und wollen sich bei Bedarf wieder melden. Denke nicht, dass da noch was kommt.
Die waren sicher ganz stolz auf sich........ (Ohne Hirn ist da ja möglich)

canoeist
29.03.2024, 15:27
Womit haben die Dich beworfen? Zu den Ästen gibt es keinen Zusammenhang, offensichtlich ist da auch gar nichts. Das kann jeder gewesen sein.

Sie haben mich mit Luft beworfen. Trotzdem ging der Puls mal eben ordentlich hoch, weil ich die Situation überhaupt nicht kommen sah - die beiden wirkten total unauffällig. Das Timing der beiden war echt perfekt, das haben die sicher nicht zum ersten Mal gemacht.

Natürlich gibt es im juristischen Sinn keinen Zusammenhang mit den Ästen. Fürs Bauchgefühl ist die Sache halt ziemlich eindeutig.

Klugschnacker
05.10.2024, 07:25
Unfalltod von Fahrradaktivist »Natenom« – Strafbefehl gegen Autofahrer
Im Januar starb ein bekannter Radaktivist bei einem Unfall, der Fall löste bundesweit Entsetzen aus. Nun hat die Staatsanwaltschaft Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung gegen den beteiligten Autofahrer erlassen.
SPON (https://www.spiegel.de/auto/fahrradaktivist-natenom-strafbefehl-gegen-autofahrer-wegen-fahrlaessiger-toetung-a-1e9dbc66-3f2b-4a78-bb1d-1abdd6f812e6)

welfe
05.10.2024, 09:00
Gilt auch Aggression von Radfahrern gegenüber Radfahrern?
Wir wollten gestern eine unübersichtliche, weil schön kurvige, und relativ steile Abfahrt runterfahren. Oben stand ein Vierergrüppchen Männer. Wir sind nichtsahnend also die Abfahrt runter, schön rechts, wegen der Autofahrer, als uns der Pulk nach und nach überholte - über die Mittellinie, in den Kurven weit nach rechts bzw. links. Der erste schrammte knapp an meinem Mann vorbei, der dritte holte fast mich aus dem Sattel. Unten an einem Kreisel angekommen standen sie wieder und brüllten uns nette Beleidigungen zu. Wir haben sie dann mal gefragt, was eigentlich ihr Problem sei. Wir hätten ihnen die Ideallinie versperrt und wenn wir weiterhin "Omatempo" fahren wollten, sollten wir doch woanders fahren. Wir haben es damit aufgegeben und sind weiter.

Scheint mir heute die gängige Einstellung zu sein: Irgendwer behindert mich und soll bitte schön woanders fahren...

sybenwurz
05.10.2024, 09:18
...

Illegale Rennen...
Frag mich schon länger, inwieweit da nicht auch die Zeitmessung für Strava Segmente usw. dazuzählt.
Kannst ja mal nachschauen (lassen) ob die Herren sich zum fraglichen Zeitpunkt dort auf der Strecke verewigt haben.

su.pa
05.10.2024, 09:33
Scheint mir heute die gängige Einstellung zu sein: Irgendwer behindert mich und soll bitte schön woanders fahren...

Ja Hilfe, sowas hab ìch ja noch nie gehört. Im Gegenteil, normal fühlt man sich doch verbunden, wenn man den gleichen Sport ausübt.
Wie alt waren die denn?

iChris
05.10.2024, 09:35
Unfalltod von Fahrradaktivist »Natenom« – Strafbefehl gegen Autofahrer
Im Januar starb ein bekannter Radaktivist bei einem Unfall, der Fall löste bundesweit Entsetzen aus. Nun hat die Staatsanwaltschaft Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung gegen den beteiligten Autofahrer erlassen.
SPON (https://www.spiegel.de/auto/fahrradaktivist-natenom-strafbefehl-gegen-autofahrer-wegen-fahrlaessiger-toetung-a-1e9dbc66-3f2b-4a78-bb1d-1abdd6f812e6)

Für den Autofahrer wurde eine Geldstrafe in Höhe von 150 Tagessätzen festgesetzt und ein Fahrverbot von zwei Monaten verhängt

Hatte ich heute morgen bereits in der lokalen Zeitung gelesen.:Maso:
Ich finde das in Relation zu anderen "Taten" in D schon SEHR milde. Der Verursacher wird mit hoher Wahrscheinlichkeit als Rentner einen sehr geringen Tagessatz haben. Mit 78 sollte man sich auch fragen ob man jemand den Führerschein wieder gibt, wenn er 2 Monate gar nicht mehr gefahren ist.

Adept
05.10.2024, 11:15
Illegale Rennen...
Frag mich schon länger, inwieweit da nicht auch die Zeitmessung für Strava Segmente usw. dazuzählt.
Kannst ja mal nachschauen (lassen) ob die Herren sich zum fraglichen Zeitpunkt dort auf der Strecke verewigt haben.

Daher sind mittlerweile viele Downhill-Segmente als gefährlich geflaggt und aus der Wertung genommen.

Wenn man die Verkehrsregeln beachtet, finde ich das schon ok, auf KOM Jagd zu gehen. Bringt halt manchen Motivation (und Spass! ;)).

welfe
05.10.2024, 16:03
Ja Hilfe, sowas hab ìch ja noch nie gehört. Im Gegenteil, normal fühlt man sich doch verbunden, wenn man den gleichen Sport ausübt.
Wie alt waren die denn?

Schätze um die 40

JENS-KLEVE
05.10.2024, 18:53
Sowas habe ich bisher noch nicht erlebt. Ich hab schon mal mich sehr gewundert, wenn Autos oder Busse riskant überholt wurden, aber ich wurde dabei dann selber nicht behindert oder in Gefahr gebracht. Vielleicht wurde ich von einheimischen Radfahrern schon einmal ausgelacht, aber beschimpft noch nie.

Meik
05.10.2024, 20:44
Vielleicht wurde ich von einheimischen Radfahrern schon einmal ausgelacht

Nein, ich war's nicht, ich schwör ... :Lachanfall:

carolinchen
07.10.2024, 13:10
Komme gerade von Col de Tourmalet bzw. Pyrenäen: hatte kurz vorm Gipfel eine Reißzwecke im Hinterrad und ich war an dem Tag nicht die Einzige. Ich war froh,dass der Platten beim Anstieg passiert ist! Solche Schwachköpfe, die sowas tun!!!
Kommt ja leider bei der TDF immer wieder vor,dass Fahrradfahrerhasser solche Attentate verüben.

iron_heiner
07.10.2024, 14:59
Same same, habe ich schon öfter auf meinem Pendelweg durch den Frankfurter Stadtwald erleben müssen.
Wie verbittert und kleingeistig müssen Menschen sein...

TriVet
07.10.2024, 15:41
…. dass ich eine Dashcam am Rad habe…

Was hast du da für eine Kamera?
Bewährt sich sowas, ist das zu empfehlen?

Hatte zwar auch schon mal den Gedanken, aber eher als „Ersatz“
Für Erinnerungsfotos/-Videos von Radtouren aller Art.

canoeist
08.10.2024, 10:47
Ich benutze die Cycliq. Die sind jetzt knapp vier Jahre alt und die fest verbauten Akkus gehen mächtig zur Neige. Das Rücklicht läuft im Winter nur noch knapp zwei Stunden, im Sommer reicht eine volle Ladung noch für ca. 80 Rennrad-Kilometer. Das finde ich schon ziemlich enttäuschend, und das ist auch der Hauptgrund, warum ich mir die wohl nicht nochmal holen würde - das ständige Laden nervt einfach (die Kameras sind bei mir das ganze Jahr über praktisch täglich im Einsatz).

Die Bildqualität ist ausreichend, um im Ernstfall ein Nummernschild zu erkennen, dafür sind die Kameras ja auch da. Zugunsten der unkomplizierten Handhabung hast du aber praktisch keine Möglichkeit, die Bildqualität zu beeinflussen, deshalb taugen die Cycliqs eher nicht für "touristische" Aufnahmen, da sind GoPros etc. um Welten besser (aber man muss sich eben auch mit den Einstellmöglichkeiten auseinandersetzen).

Schwarzfahrer
16.10.2024, 17:06
Gruselig (https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article254041266/Paris-SUV-Fahrer-soll-Radfahrer-absichtlich-umgefahren-haben-27-Jaehriger-stirbt.html). Zwar habe ich sowas ähnliches schon um 2009 in Murnau gelesen, aber jedes mal erschüttert es einen von Neuem.

DocTom
16.10.2024, 17:33
Gruselig...

O M G ...
Ja, gruselig zumindest.
Was für eine Geschichte.
:Diskussion:

tandem65
16.10.2024, 18:17
Gruselig (https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article254041266/Paris-SUV-Fahrer-soll-Radfahrer-absichtlich-umgefahren-haben-27-Jaehriger-stirbt.html).

Unfassbar, der Vorfall & der Autofahrerjournalismus.

SUV-Fahrer fährt Radfahrer nach Streit offenbar absichtlich tot.
.....
Der Unfall ereignete sich gegen 17:45 Uhr in der Pariser Innenstadt (https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article254041266/Paris-SUV-Fahrer-soll-Radfahrer-absichtlich-umgefahren-haben-27-Jaehriger-stirbt.html)

Da es ja keine Vorverurteilung geben soll ist es ein Vorfall und kein Unfall.
Immerhin blieb uns der Hinweis erspart, ob der Radfahrer einen Helm trug.

Antracis
16.10.2024, 18:32
In den üblichen Kommentaren unter solchen Meldungen werden sich vermutlich sogar ein paar Idioten finden, die ein gewisses Verständnis für die Tat haben, weil sie ja im Strassenverkehr tagtäglich von Radfahrern drangsaliert werden. Bösen sportlichen Menschen, die sich an keine Regeln halten und die PS-Überlegenheit einfach nicht respektieren wollen. Und nicht allen von denen hat ihre Mutti beigebracht, dass man nicht einfach über andere Menschen drüber fährt. Dennoch wird vermutlich auch ein Grossteil der Autofahrer das verurteilen und als Mord oder wenigstens Todschlag bezeichnen.

Richtig schlimm finde ich aber, dass viele sich einig sein werden, dass es schon irgendwie ok ist, aus Ärger mit 100 km/h an einem Radfahrer in nur 50cm Abstand vorbeizubrettern, wenn der sich nicht an die Radwegebenutzungspflicht hält. Dabei ist das schon ein grosser Schritt auf dem Weg zur fahrlässigen oder sogar absichtlichen Tötung.

DocTom
16.10.2024, 19:29
...

+1, volle Zustimmung.

welfe
16.10.2024, 21:02
+1, volle Zustimmung.

+2, aber was tun in einer Gesellschaft, in der immer mehr das Gefühl herrscht, man selbst komme zu kurz und müsse sich nehmen, was man wolle. Mein Lieblingswort ist „bedürfnisorientiert“.

Ich kriege in der Regel von Autofahrern zu hören , dass Straßen für Autos sind und Radfahrer da nichts zu suchen haben. Neuerdings werden bei uns auch Straßen für Radfahrer gesperrt, zu ihrem Schutz natürlich, weil die Autos da so schnell fahren (dürfen). Radfahrer sollen doch bitte woanders fahren - nur wo, da bekommt man nie eine Antwort. Hauptsache nicht da, wo der Autofahrer jetzt fährt …

tridinski
16.10.2024, 21:02
unfassbare Geschichte aus Paris

Ganz so schlimm war es bei mir heute zum Glück nicht, die Straße hat eine Spur in jede Richtung, in der Mitte ein Grünstreifen. Die Haupt-Spur in meine Richtung führt auf einen Kreisverkehr zu und ist eher schmal, rechts daneben getrichelt markiert eine Fahrradspur, baulich nicht getrennt, und ebenfalls eher schmal. Rechts daneben/hinter dem Bordstein ein Gehweg.

Auf der Autospur nun also 10-12 Autos die in Richtung Kreisel wollen, Stop&Go. Der Fahrradweg rechts ist frei, ich fahre zügig mit ca 20kmh an den Autos vorbei. Das dritte Auto ganz vorne ruckelt ein paar Meter vor auf Platz zwei und zieht dabei halb auf den Fahrradweg. Ich ganz rechts vorbei, der erste fährt los und der zweite ist nun erster. Ich bin schon halb im Kreisel drin, er auch schnellstmöglich rein 1,50 Abstand zum Auto vor ihm und gleich massiv auf die Hupe, meint der mich? Ich fahr weiter aus dem Kreisel raus, es dauerhupt weiter und ich höre lautes Geschimpfe kann aber nix verstehen. Ich biege rechts ab, das Auto biegt ebenfalls ab, jetzt ist klar der meint mich, weiterhupend und schimpfend. Wohnstrasse Zone30, eher eng, zwei Autos passen nicht aneinander vorbei. Ich fahre also mittig dass er nicht neben mich fahren kann und mich abdrängen. Es hupt und schimpft. Passanten bleiben stehn und glotzen. Mittlerweile fahre ich eher so 40. Anhalten und mich prügeln hab ich auch nicht so die Lust. Jetzt bin ich eigentlich an meinem Haus, aber an meiner Adresse anhalten wäre jetzt auch irgendwie doof, sonst kommt der später nochmal vorbei mit seinen Kumpels. Also nochmal abbiegen in ein Strässchen wo ich weiss am Ende komme ich mit dem Fahrrad durch aber ein Auto nicht. Kurz vor der Stelle verabschiede ich mich freundlich und winke nochmal zurück, das Auto bremst quietschend, Fahrer springt raus und brüllt mir irgendwas hinterher. Ich nehme Geschwindigkeit weg und biege ein paar mal rechts ab und bin kurz darauf daheim.

Mein erster Sieg 2024 ;)

Antracis
16.10.2024, 21:17
Autofahrer gehen ja auch nicht gerade liebevoll miteinander um. Ich bin ja nur Mietwagenfahrer, insofern nicht so oft unterwegs, wenn ich dann auf der Autobahn so Sachen sehe wie 50 cm Abstand zum Vordermann bei 170 km/h, rechts überholen mit hoher Geschwindigkeit und bei Ampeln scheint alles unter 2 Sekunden Rotlicht das neue Gelb zu sein.

Insgesamt denke ich immer: Wir lachen über die Amis und ihren Waffenfimmel und erlauben aber, dass bei uns jeder Vollidiot seine halbautomatische Waffe mit 250 auf der Autobahn abfeuern kann.

Gibt natürlich auch genug Radfahrer, die fahren wie die letzten Idioten, aber deren Fremdschädigungspotential ist dann doch etwas geringer als bei einem 350 PS SUV.

DocTom
16.10.2024, 22:27
...
Ganz so schlimm war es bei mir heute zum Glück nicht, die ...
Mein erster Sieg 2024 ;)

Kenn ich, häufig brüllen mEn hier in HH Menschen, männlich mit lockigen schwarzen Haaren und dunklen Augen und Vollbart sowas wie "bleib stehen" und "komm her" im Kommandoton.
Ich bin das letzte mal mit so einem Typen hinter mir direkt auf den Parkplatz einer Polizeiwache gefahren, wo dann die Polizisten erstaunt dem hupenden Typen hinter mir der kurz hinter mir in den Hof rein, die Polizisten gesehen und schnell den Hof wieder verlassen hat, nachgeschaut haben.
Gut, sich in seinem Trainingsgebiet auszukennen.
Gutes Training für den Puls...
:cool:

Und bevor jetzt irgendjemand das Schreien hier beginnt, mEn heißt meiner Erfahung nach und nur nicht aufregen, ich hab halt noch keinen blonden bartlosen "sich Aufreger und Brüller" gehabt... .:Blumen:

carolinchen
17.10.2024, 07:35
Kenn ich, häufig brüllen mEn hier in HH Menschen, männlich mit lockigen schwarzen Haaren und dunklen Augen und Vollbart sowas wie "bleib stehen" und "komm her" im Kommandoton.
Ich bin das letzte mal mit so einem Typen hinter mir direkt auf den Parkplatz einer Polizeiwache gefahren, wo dann die Polizisten erstaunt dem hupenden Typen hinter mir der kurz hinter mir in den Hof rein, die Polizisten gesehen und schnell den Hof wieder verlassen hat, nachgeschaut haben.
Gut, sich in seinem Trainingsgebiet auszukennen.
Gutes Training für den Puls...
:cool:

Und bevor jetzt irgendjemand das Schreien hier beginnt, mEn heißt meiner Erfahung nach und nur nicht aufregen, ich hab halt noch keinen blonden bartlosen "sich Aufreger und Brüller" gehabt... .:Blumen:

Echt? Mein Schwiegervater sieht auch so aus, ob er das auch tut?:Nee:

carolinchen
17.10.2024, 07:39
Zu der schlimmen Sache aus Paris: dort herrscht das totale Chaos und Anarchie! Die Franzosen fahren gern sportlich Auto und die Radfahrer bestehen leider auch aus vielen Menschen die die Regeln manchmal nicht einhalten. Icvh bin vor 2 Wochen mit den öffentlichen Bus an einem Samstag nachmittag vom Gare Lyon zum Est gefahren und es war fürchterlich. Der Busfahrer war sowas von gechillt und hat kein einziges Mal gehupt - ich wäre wohl auch Amok gefahren - sowohl als Autofahrer wie auch Radfahrer unzumutbar!

Nepumuk
17.10.2024, 08:24
Autofahrer gehen ja auch nicht gerade liebevoll miteinander um. Ich bin ja nur Mietwagenfahrer, insofern nicht so oft unterwegs, wenn ich dann auf der Autobahn so Sachen sehe wie 50 cm Abstand zum Vordermann bei 170 km/h, rechts überholen mit hoher Geschwindigkeit und bei Ampeln scheint alles unter 2 Sekunden Rotlicht das neue Gelb zu sein.

Insgesamt denke ich immer: Wir lachen über die Amis und ihren Waffenfimmel und erlauben aber, dass bei uns jeder Vollidiot seine halbautomatische Waffe mit 250 auf der Autobahn abfeuern kann.


Richtig. Interessant ist dabei übrigens auch die Priorisierung. Wegen einer Handvoll Todesfällen durch Messerattacken pro Jahr, wird die ganze Republik auf den Kopf gestellt, aber 8 Verkehrstote pro Tag so gar kein Problem. Da gilt natürlich freie Fahrt für freie Autofahrer.

Drop
17.10.2024, 08:25
...fahren gern sportlich Auto und die Radfahrer bestehen leider auch aus vielen Menscfhen die die Regeln manchmal nicht einhalten..

Aha, also nur die bösen Radfahrer!? Sportlich Auto fahren ist ok, oder wie? Warum schreibst du nicht, dass sich Autofahrer idr nicht an die Tempobeschränkung halten bzw. keine angepasste Geschwindigkeit fahren und nicht den Überholabstand einhalten??

sybenwurz
17.10.2024, 08:50
Zu der schlimmen Sache aus Paris: dort herrscht das totale Chaos und Anarchie!

Das sehe ich nicht so.
Die Sache hat System, unterscheidet sich nur von unserem. Mein erster Roadtrip mit Führerschein war Paris, zum Stadtverkehr lernen.
Guck nach vorne, alles was hinter dir passiert, interessiert dich nicht, darum kümmern die sich, die dort sind.
Ganz einfach. Sieht chaotisch aus, folgt aber einem simplen Prinzip.
Dazu kommt, dass Fronzosen wie auch Italiener (wenngleich in abnehmendem Masse) ihre Karre nicht so heiligen wie unsereiner. Wenns da mal rumpelt und ne Schramme drin ist, wird keine Staatsaktion gemacht, die Gasse stundenlang gesperrt bis die Spurensicherung ihre Arbeit gemacht hat, damit sich hinterher die Versicherungen noch jahrelang streiten können.

carolinchen
17.10.2024, 09:14
Aha, also nur die bösen Radfahrer!? Sportlich Auto fahren ist ok, oder wie? Warum schreibst du nicht, dass sich Autofahrer idr nicht an die Tempobeschränkung halten bzw. keine angepasste Geschwindigkeit fahren und nicht den Überholabstand einhalten??

In der Regel stimmt m.E. nicht. Vieles hat sich gebessert und leider bleiben nach einer Ausfahrt nur die Idioten im Gedächtis.
Ich weiß auch nicht ob in Europa überall die gleichen Gesetze bezüglich Abstand beim Überholen gelten. Auf meiner Tour durch die Pyrenäen habe ich aber mittlerweile viele Schilder gesehen, die darauf hinweisen und auch, dass man die Strasse teilen soll.

Schwarzfahrer
17.10.2024, 09:24
Kich hab halt noch keinen blonden bartlosen "sich Aufreger und Brüller" gehabt... .:Blumen:Ich schon, einer schwang (als Beifahrer) einen Baseballschläger zum Seitenfenster raus und wollte mich von der Straße vertreiben; sah ziemlich "bio-deutsch" aus.
Aha, also nur die bösen Radfahrer!? Wieso "nur"? Die Radfahrer, die glauben, sich an keine Regeln oder rote Ampeln halten zu müssen, und keinerlei Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zeigen, (besonders wenig für Autofahrer) tragen aber wesentlich und völlig unnötigerweise zur Eskalation von Konflikten bei, finde ich.
Die Sache hat System, unterscheidet sich nur von unserem. ...
Guck nach vorne, alles was hinter dir passiert, interessiert dich nicht, darum kümmern die sich, die dort sind....
Dazu kommt, dass Fronzosen wie auch Italiener (wenngleich in abnehmendem Masse) ihre Karre nicht so heiligen wie unsereiner. Wenns da mal rumpelt und ne Schramme drin ist, wird keine Staatsaktion gemacht, die Gasse stundenlang gesperrt bis die Spurensicherung ihre Arbeit gemacht hat, damit sich hinterher die Versicherungen noch jahrelang streiten können.Grundsätzlich sehe ich es auch so, und kann damit auch entspannt fahren, wenn ich mich drauf einlasse. Meine Erfahrung von vielen Frankreich-Urlauben in den 90-er und 0-er Jahren war allerdings, daß, je näher man an den Großraum Paris rückt, umso mehr wird diese "laissez-faire" Art von einer aggressiven Rücksichtslosigkeit überlagert. Da schwindet dann die Gelassenheit dahin, und meine Lust, mich mit dem Fahrrad da reinzubegeben, tendiert gegen Null (war in Südfrankreich ganz anders).
(Beispiel: im Süden wie Norden hält kein Auto von sich aus am Zebrastreifen - aber wenn ich loslaufe, dann halten sie im Süden sicher an. Im Norden fahren sie viel eher weiter, und kurven einfach um den Fußgänger rum - wenn's klappt).

TriVet
17.10.2024, 09:36
Qualifiziert durch eine französische Partnerin, einen Neffen in Paris und dementsprechend viele Frankreichaufenthalte hier mein Senf:
Der Prozentsatz an Axxloechern ist egal welchen Fahrzeugs auf beiden Seiten des Rheins ähnlich, und welchen Untersatz sie bewegen, macht da vor allem im Gefärdungspotential etwas aus.
Wenn ich bei meinem Bruder in Hamburg die Radler sehe ist das auch anders als in Freiburg oder Karlsruhe. Das liegt aber mE zu großen Teilen auch an der Infrastruktur.

Zu der Meldung aus Paris tut mir ausser dem toten radfahrer auch die tochter des autofahrers leid, die ja wohl mitansehen musste, wie ihr vater absichtlich einen menschen überfahren hat...

DocTom
17.10.2024, 10:07
Echt? Mein Schwiegervater sieht auch so aus, ob er das auch tut?:Nee:

Carolinchen, einige hier nennen deine Betrachtungsweise "falscher Schluß" (siehe Kontraposition (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kontraposition))
:Cheese:

Aber frag ihn doch einfach mal, ob er im Straßenverkehr auch so ist.

...
Zu der Meldung aus Paris tut mir ausser dem toten radfahrer auch die tochter des autofahrers leid, die ja wohl mitansehen musste, wie ihr vater absichtlich einen menschen überfahren hat...

Auha, das hatte ich gar nicht gelesen, dass muss furchtbar sein, zu wissen, der eigene Vater ist ein 'Mörder' und das dann vor Gericht auch noch aussagen zu müssen...
Beileid der Tochter.

TriVet
17.10.2024, 10:18
einige hier nennen deine Betrachtungsweise "falscher Schluß"


Immer vorsichtig sein im Glashaus!
Stichwort Trugschluss der Verallgemeinerung….

DocTom
17.10.2024, 10:23
Immer vorsichtig sein im Glashaus!
Stichwort Trugschluss der Verallgemeinerung….

...daher mein Zusatz, mEn inkl. Erklärung.:Huhu:

Hast du da grundsätzlich andere Erfahrungen in deinem Leben gemacht?
Große schwedische blonde Jungs, die hinter dir als Radfahrer wie besengte Sau (https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=wie%2Beine%2Bbesengte%2BSau&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou&sp2=erl_ou) mit dem Auto hinterherfuhren und dabei sowas brüllten wie "halt an, wir klären das wie Männer!" ?

Könnte am extrem leicht zu verletzenden kranken Ehrgefühl (im Straßenverkehr) einiger Menschen mit dem von mir beschriebenen Aussehen liegen. Nur meine pers. Vermutung.

JENS-KLEVE
17.10.2024, 10:31
Ich habe zum Glück selten Ärger, aber wenn sind es meistens morgens Frauen im mittleren Alter mit zu wenig Abstand und hoher Geschwindigkeit. Interessanterweise gibt es bei uns in der Grenzregion auch Unterschiede bei den Nationalitäten. Holländer bauen zwar tolle Radwegnetze, aber wehe man ist auf der gleichen Fahrbahn! Vorgelassen wird man nur von Deutschen, holländische Autofahrer bestehen auf ihre Rechte auch wenn es in der Verkehrssituation völlig unsinnig ist. Warum das alles so ist gibt immer Anlass zu vielen Gesprächen, aber ich froh in keiner Großstadt zu leben und dass die Hasskommentare im Internet meistens nur Prahlerei und keine Realität sind.

TriVet
17.10.2024, 10:41
wie "halt an, wir klären das wie Männer!" ?
Könnte am extrem leicht zu verletzenden kranken Ehrgefühl (im Straßenverkehr) einiger Menschen mit dem von mir beschriebenen Aussehen liegen. Nur meine pers. Vermutung.

Dein Rassismus nervt hart.
Und wird durch deine Pseudorelativierei nicht besser.
Fehlt nur noch ein "wird man ja wohl noch sagen dürfen"!
Natürlich gibt es auch bei den dunkelhäutigen etc Arschlöcher. Aber bei mir hier sind es zB die biederen, blonden Mittvierziger ohne Bart, die Dich mit 25cm Abstand überholen, Dir den Stinkefinger zeigen, Dich aus dem Beifahrerfenster beschimpfen, abdrängen, Spritzanlage auf deine Seite umgebaut haben, zu jeder Gelegenheit auf Radwege hinweisen etc. pp.

ATom
17.10.2024, 11:13
Ich oute mich mal selbst:

Als Autofahrer bin ich absolut fahrradfreundlich. Lasse jeden Fahrradfahrer vor, überhole in betont großem Abstand und dies ohne Vollgas und ohne entsprechende Abgaswolke. Einfach nur deshalb, weil ich die Situationen als Radfahrer kenne und alle Radfahrer meine "Freunde" sind.

Eine Kuriosität die ich bei mir selbst festgestellt habe, ist das unterschiedliche Verhalten bei mir als Fahrradfahrer:

Bin ich mit dem TT unterwegs, steigt mit zunehmender Trainingsdauer mein Aggressionspotential. Nimmt mir einer die Vorfahrt, brüll ich diesen an. Ein Verhalten, das ich sonst nie habe. Oft schon habe ich mich gefragt woran das liegt. Ist es das Adrenalin, ist es die Geschwindigkeit, ist es die Aeroposition oder ist es die Anspannung nach jedem Schachtdeckel und jedem Schlagloch zu sehen oder einfach nur die Angst weil man mit diesem Rad nicht so schnell reagiert und es nicht so wendig ist.

Bin ich mit dem MTB unterwegs, bin ich total gechillt und verzeihe jeden Fehler.

Darüber rätsle ich immer wieder, weil ich meine Aggressionen schon gerne im Griff haben möchte.

TriTom
17.10.2024, 11:17
Interessanterweise gibt es bei uns in der Grenzregion auch Unterschiede bei den Nationalitäten. Holländer bauen zwar tolle Radwegnetze, aber wehe man ist auf der gleichen Fahrbahn!

Leider auch meine Erfahrung im holländischen Grenzgebiet (Emsland). Tolle Radwege, aber wenn es diese nicht gibt und Straßen mit Autos geteilt werden müssen wird's kritisch: Überholen mit sehr wenig Seitenabstand bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit ist leider eher die Regel auf NL-Seite. Und das auf absoluten Nebenstraßen, denn überall sonst gibt es tolle Radwege.
Vielleicht ist das auch der Grund: Es gibt wenig Koexistenzen zwischen Radfahrern und Autos auf NL-Straßen ...

DocTom
17.10.2024, 11:19
Dein Rassismus nervt hart.
...

Was meine Äußerung zu meinen pers. Erfahrungen hier mit Rassismus (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rassismus) zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Aber dann ist deine Äußerung genauso rassistisch, achnee, gegen priviligierte weiße Männer kann es deiner Meinung nach bestimmt per se garkeinen Rassismus geben...:Cheese:

Lass uns dies hier doch Arne zuliebe beenden. Keiner von uns wird seine Meinung ändern.
:Blumen:

TriVet
17.10.2024, 11:35
häufig brüllen mEn hier in HH Menschen, männlich mit lockigen schwarzen Haaren und dunklen Augen und Vollbart

Oh, mein Fehler,
ich vergass, dieses leuchtende Beispiel feiner Differenzierung...:Nee:
Nur darauf habe ich ein Gegenbeispiel gebracht, das es bei Dir ja angeblich nicht gaebe.
Bei uns ist jdfls. Arschloch nicht zwingend mit dem Äußeren verbunden.
Und in Holland den Vorschreibern nach wohl auch nicht
Abgesehen davon kannst Du Dir ehrlich gesagt deinen Grinsesmiley gepflegt sonstwohin schmieren.

Estampie
17.10.2024, 11:47
Hey, hier geht es um Angriffe und Aggressionen gegen Radfahrer.

Angriffe und Aggressionen gegen Andersdenkende, Rassisten, Araber, Norweger etc. bitte in entsprechenden Foren :Huhu:

Schwarzfahrer
17.10.2024, 12:08
Vielleicht ist das auch der Grund: Es gibt wenig Koexistenzen zwischen Radfahrern und Autos auf NL-Straßen ...Ich schätze, das ist ein sehr wichtiger Faktor: wo der Radfahrer eine Randerscheinung ist, ist er für Autofahrer nur ein Hindernis und Ärgernis. Nur wo es normal ist, daß viele Radfahrer auch auf der Straße unterwegs sind, ist der Umgang im gegenseitigen Respekt üblich (Abzüglich einer gewissen Grundanzahl von Unbelehrbaren, mit denen man immer leben muß).

Deshalb bin ich dafür, wenn man den Verkehr für Radler und Autos nicht komplett und Kreuzungsfrei entflechten kann (also in den meisten Stadtgebieten und an kleineren Landstraßen, Trennung geht meist nur Überland, Radschnellwege u.ä. gut), sollen die Radler möglichst mit den Autos zusammen leben müssen, dann entwickelt sich die bessere Kultur. Stichwort "vehicular cycling".

sybenwurz
17.10.2024, 12:22
... sollen die Radler möglichst mit den Autos zusammen leben müssen ...

Die typische Formulierung aus der falschen Perspektive.

:Maso:


Genauso, wie wenn mich aufm Rad ein Autofahrer anbrebelt, ich halte den ganzen Verkehr auf.
Als wäre ich nicht Verkehr...

Antracis
17.10.2024, 13:20
Bin ich mit dem TT unterwegs, steigt mit zunehmender Trainingsdauer mein Aggressionspotential. Nimmt mir einer die Vorfahrt, brüll ich diesen an. Ein Verhalten, das ich sonst nie habe. Oft schon habe ich mich gefragt woran das liegt. Ist es das Adrenalin, ist es die Geschwindigkeit, ist es die Aeroposition oder ist es die Anspannung nach jedem Schachtdeckel und jedem Schlagloch zu sehen oder einfach nur die Angst weil man mit diesem Rad nicht so schnell reagiert und es nicht so wendig ist.



Die reale psychische Bedrohung spielt bei mir schon eine Rolle. Wenn mich mit dem TT jemand mit geringem Abstand und hoher Geschwindigkeit überholt, ist die Gefahr halt physisch spürbar. Das treibt den Puls schon mal höher. Wenn das dann noch offensichtlich absichtlich geschieht, dann ist die Tachykardie unvermeidlich.

Ist vielleicht so wie "nur" Stinkefinger gezeigt bekommen oder aber schon angerempelt zu werden.

Dazu kommt wirklich oft die Situation, das es mit Ansage ist. Also ich radle auf dem Radweg auf eine Kreuzung zu, ich sehe den Rechtsabbieger schon von weitem. Es gibt keine parkenden Autos oder Sichthindernisse. Ich denke mir, es müsste doch alles klar sein. Und trotzdem beachtet der nur die Fussgänger oder die Fussgänger Ampel und ich werde nur nicht umgefahren, weil ich das antizipiert habe und entsprechend vorbereitet bremse. Wenn man das an jedem Tag und an fast jeder Kreuzung mehrmals erlebt, nervt.es.kollosal.

Oder es gibt auf dem Nach-Hause-Weg einen Übergang mit Ampel, da kommt man als Radfahrer angefahren und biegt links ab und trifft auf die ebenfalls links abbiegenden Autos. Das ist für die schwer zu sehen, weil man halt nicht direkt aus dem Sichtfeld kommt, sondern parallel dazu. Deshalb ist da eine große blinkende Warnampel installiert worden. Ich würde trotzdem jeden zweiten Tag umgefahren werden, wenn ich nicht bremsen würde.

Und viele AutofahrerInnen sind da auch nicht einsichtig, sondern gestikulieren noch, wenn man selbst nur mal andeutet, dass das jetzt nicht hätte sein müssen.

Das.nervt.auch.echt.

Adept
17.10.2024, 13:33
Ich habe zum Glück selten Ärger, aber wenn sind es meistens morgens Frauen im mittleren Alter mit zu wenig Abstand und hoher Geschwindigkeit. Interessanterweise gibt es bei uns in der Grenzregion auch Unterschiede bei den Nationalitäten. Holländer bauen zwar tolle Radwegnetze, aber wehe man ist auf der gleichen Fahrbahn! Vorgelassen wird man nur von Deutschen, holländische Autofahrer bestehen auf ihre Rechte auch wenn es in der Verkehrssituation völlig unsinnig ist. Warum das alles so ist gibt immer Anlass zu vielen Gesprächen, aber ich froh in keiner Großstadt zu leben und dass die Hasskommentare im Internet meistens nur Prahlerei und keine Realität sind.

In der Schweiz ist es übrigens auch so, dass die Autofahrer mehr auf ihr Recht pochen und mit viel weniger Abstand und gefährlich überholen. Viele Schweizer im Grenzgebiet fahren daher lieber nach DE oder FR zum fahren, weil es entspannter ist.

Ich finde, in Deutschland hat sich seit der 1.5m Regel vieles sehr entspannt. Ich habe kaum noch brenzlige Situationen.

Siebenschwein
17.10.2024, 13:36
In der Schweiz ist es übrigens auch so, dass die Autofahrer mehr auf ihr Recht pochen und mit viel weniger Abstand und gefährlich überholen. Viele Schweizer im Grenzgebiet fahren daher lieber nach DE oder FR zum fahren, weil es entspannter ist.

Ich finde, in Deutschland hat sich seit der 1.5m Regel vieles sehr entspannt. Ich habe kaum noch brenzlige Situationen.

Kann ich so nicht bestätigen. Bin regelmässig hier beidseits der Grenze unterwegs und gefühlt gibt´s hier wie da den gleichen Anteil Idioten und Rücksichtslose.

tridinski
17.10.2024, 14:27
ich war mal in Warth zum Familienski im Frühjahr, als die Familie ermattet darniedersank so ab halb vier nachmittags bin ich aufs Rad das Lechtal runter und hab ein paar km gesammelt. Ich wusste bald immer schon bevor mich ein Auto überholte aus welchem Land das wohl kam:
- Österreicher und Deutsche haben wenns hoch kommt kurz den Fuß leicht vom Gas genommen und sind vorbei, auch mal mit Gegenverkehr, aber selbst ohne Gegenverkehr nicht unbedingt mit viel Seitenabstand
- andere Autos fuhren solange mit 20-30 Metern Abstand hinter mir her bis wirklich gar kein Gegenverkehr kam und alles einsehbar war und sind dann komplett auf die andere Straßenseite rüber, das waren Belgier und Holländer. Echte Radsportnationen halt.

Siebenschwein
17.10.2024, 14:34
i...
das waren Belgier und Holländer. Echte Radsportnationen halt.

Ich würde mal sagen, die fahren vor allem wegen ihrer Sommerreifen immer extra vorsichtig in den Wintersportorten :)

Schwarzfahrer
17.10.2024, 14:40
Die reale psychische Bedrohung spielt bei mir schon eine Rolle. ...

Dazu kommt wirklich oft die Situation, das es mit Ansage ist. ...

Und viele AutofahrerInnen sind da auch nicht einsichtig, sondern gestikulieren noch, wenn man selbst nur mal andeutet, dass das jetzt nicht hätte sein müssen.

Ich kann weitgehend zustimmen. Das sind alles Faktoren, die die Reaktion beeinflussen. Je realer die persönliche Gefährdung ist, je vorhersehbarer (obwohl offensichtlich vermeidbar) das Fehlverhalten war, umso mehr steigt mein Blutdruck, und die Neigung zu unschönen Worten und Gesten steigt. Gilt übrigens genauso Radfahrern gegenüber, die sich zu viel rausnehmen. Aggressiv zu reagieren hilft trotzdem nicht unbedingt, das Miteinander auf Dauer zu verbessern. Ich muß mich aber oft sehr beherrschen, höflich-freundlich darauf hinzuweisen, was schiefgegangen ist. Wenn ich es aber schaffe, gibt es auch öfter einsichtige Reaktionen bis hin zu Entschuldigung, als wenn ich aufbrause. Wenn man nur vorher wüßte, bei wem es vergebene Liebesmüh ist...

Schwarzfahrer
17.10.2024, 14:42
...
- andere Autos fuhren solange mit 20-30 Metern Abstand hinter mir her bis wirklich gar kein Gegenverkehr kam und alles einsehbar war und sind dann komplett auf die andere Straßenseite rüber, das waren Belgier und Holländer. Echte Radsportnationen halt.

Ich würde mal sagen, die fahren vor allem wegen ihrer Sommerreifen immer extra vorsichtig in den Wintersportorten :)

Ich glaube auch eher an letzterem. Holländer im Lechtal fahren sehr oft extrem defensiv, wenn ich es mal höflich ausdrücken soll. Die haben nun mal zu Hause auch wenig Berge, um das entsprechend zu üben.

tridinski
17.10.2024, 15:19
Ich würde mal sagen, die fahren vor allem wegen ihrer Sommerreifen immer extra vorsichtig in den Wintersportorten :)

Ich glaube auch eher an letzterem. Holländer im Lechtal fahren sehr oft extrem defensiv, wenn ich es mal höflich ausdrücken soll. Die haben nun mal zu Hause auch wenig Berge, um das entsprechend zu üben.

das war Ende März und im Tal bei Steeg oder Holzgau hatte es zweistellige Plusgrade, die Lechtalstrasse unterscheidet sich da nicht von irgendeiner beliebigen anderen, von Winter weit und breit nichts mehr zu sehen. Ich möchte lieber weiter an die Mär der Radsportnation glauben :Blumen:

Schwarzfahrer
17.10.2024, 15:21
Ich möchte lieber weiter an die Mär der Radsportnation glauben :Blumen:Vorbildlich, positive thinking! Man glaube am Guten im Menschen. :Blumen:

Drop
17.10.2024, 15:51
Wieso "nur"? Die Radfahrer, die glauben, sich an keine Regeln oder rote Ampeln halten zu müssen, und keinerlei Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zeigen, (besonders wenig für Autofahrer) tragen aber wesentlich und völlig unnötigerweise zur Eskalation von Konflikten bei, finde ich.


Das ist doch Unsinn. Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits). Sicher auch aus dem Grund, dass wenn einer stirbt, es der Radfahrer ist. Wenn ein Autofahrer meine Gesundheit gefährdet, dann gibts auch eine Reaktion meinerseits. Soll man sich das als Radfahrer gefallen lassen? Man sollte sich nicht diskriminieren lassen, weil man mit dem Rad unterwegs ist. Und dann gibts ja noch den $1 Abs 2 der StVO. Radfahrer zählen zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern.

Schwarzfahrer
17.10.2024, 16:02
Das ist doch Unsinn. Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits).
Absolut oder relativ anteilig? Mein Eindruck beim täglichen Fahren im Verkehr ist, daß der Anteil der Radfahrer, denen grundlegende Regeln egal zu sein scheinen und damit auch mich mit gefährden, recht hoch ist (bei Dunkelheit ohne Licht, bei Rot über die Ampel, beim Radfahren Handy-Daddeln, auf dem Gehweg oder auf der falschen Straßenseite fahren, ohne Zeichen oder zurückschauen spontan abbiegen ...). Autofahrer sehe ich selten ohne Licht oder auf dem Gehweg fahren; ggf. bei dunkelgelb über die Ampel und am Handy tippen und ohne Blinken abbiegen schon öfter, aber nicht öfter als Radler. Und natürlich ist überhöhte Geschwindigkeit etwas, womit sich Radler generell schwer tun (außer in Fußgängerzonen), und Autofahrer es leichter haben, das ist keine gute Vergleichsbasis.

Das ist erst mal unabhängig davon, wen das wie schwer gefährdet, ein "Glashaus-Problem", wenn man als Radler Autofahrer für ihr Verhalten verurteilt.

phonofreund
17.10.2024, 16:33
Ich habe heute Mittag mit dem Rad an einer Fußgängerampel, die rot war, angehalten. Macht man so, oder? Ein Rennradfahrer sah das wohl anders und fuhr auf der Gegenseite einfach über die rote Ampel. Hat den null interessiert, daß ich ihm noch so was wie komplett bescheuert nachgerufen habe. Kein Wunder, das so mancher dann alle Radfahrer für Idioten hält.

Meik
17.10.2024, 17:04
Kann ich so nicht bestätigen. Bin regelmässig hier beidseits der Grenze unterwegs und gefühlt gibt´s hier wie da den gleichen Anteil Idioten und Rücksichtslose.

Dto., wobei gefühlt das Aggressionspotential in den Niederlanden gegenüber Radfahrern niedriger ist. Dass die jenseits der Grenze eh ein anderes Verständnis von Sicherheitsabstand haben merkt man auch beim Autofahren. Ich hoffe das war jetzt nicht zu rassistisch. Sind ja bei uns hinter der Grenze auch Achterhoekler und keine Holländer.

Auf unserer Seite der Grenze prügeln sich schon Radfahrer:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/24843/5888387

:Nee:

sybenwurz
17.10.2024, 17:57
Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits).

Naja, das ist rein subjektiv.
Oder kannst du das ohne Messung so genau einschätzen?
Und wenns so wäre, widerspräche ich, dass Kalkül dahintersteckt, dass ein verursachter Unfall andere stärker beträfe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nicht ein Radfahrer, sondern einer der vielen anderen Dosenlenker als Unfallpartner hergäb, ist ja nicht ganz unerheblich.
Somit gefährdet der Automobilist immer stärker auch andere als ein Radfahrer, der im Zweifelsfall zuerst mal selbst das Opfer seiner Verfehlung ist.
Und selbst wenn er Frauen, Kinder, Arme, Alte, Schwache oder Kranke gefährdet, ist er eher in nem Geschwindigkeitsbereich, innerhalb dessen seine Reaktionsfähigkeit ihm nen gewissen Handlungsbedarf erhält, als mit nem tonnenschweren Gefährt mit der doppelten oder ner noch höheren Geschwindigkeit.

sybenwurz
17.10.2024, 18:03
Davon ganz ab befremdet mich diese Diskusion generell insofern, als ich niemandem und niemals Recht geben würde, der absichtlich einen Radfahrer an- oder überfährt, nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.

Meik
17.10.2024, 18:12
nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.

Das ist aber mittlerweile IMHO das Grundproblem. Regeln sind für die meisten selber nur Abzocke, Gängelei und maximal Empfehlung - aber man weiß ganz genau was die anderen falsch machen und regt sich darüber auf.

Letztlich sehe ich keinen nennenswerten Unterschied in der Regeltreue abhängig von der Wahl des Verkehrsmittels. Warum sollte auch ein Radfahrer der sich nicht an Regeln hält auf einmal ganz penibel und regeltreu sein wenn er sich in ein Auto setzt?

Beim Tempolimit muss man doch nur mal eine Zeit genau nach GPS das Tempolimit einhalten und beobachten wie die Schlange hinter einem länger wird und wie oft man überholt wird. ;)

PabT
17.10.2024, 19:18
Muss es unbedingt ein Zebrastreifen sein? Wie bei Ampeln muss m.W. das Fahrrad geschoben werden, handelt es sich um eine Fußgängerampel ohne Radfahrersymbol. Deswegen: Zebrastreifen sind für Fußgänger da? Und nicht für Radfahrer. Diese müssten vom Rad absteigen, mMn, um den Zebrastreifen benutzen zu dürfen.
a) Richtig, Fahrräder sind Fahrzeuge
b) Falsch. Wer das Rad über den Fußgängerüberweg schiebt, ist Fußgänger und hat Vorrang. Wer fährt, darf das, muss aber die Fahrzeuge auf der Fahrbahn vorlassen.

Die reale psychische Bedrohung spielt bei mir schon eine Rolle. Wenn mich mit dem TT jemand mit geringem Abstand und hoher Geschwindigkeit überholt, ist die Gefahr halt physisch spürbar. Das treibt den Puls schon mal höher. Wenn das dann noch offensichtlich absichtlich geschieht, dann ist die Tachykardie unvermeidlich. [...] Ich würde trotzdem jeden zweiten Tag umgefahren werden, wenn ich nicht bremsen würde.

Und viele AutofahrerInnen sind da auch nicht einsichtig, sondern gestikulieren noch, wenn man selbst nur mal andeutet, dass das jetzt nicht hätte sein müssen.

Volle Zustimmung. Verkehrsgewalt ist Gewalt. Mittwoch treffe ich einen Täter beim Schiedsamt, ich werde berichten.

Ich habe heute Mittag mit dem Rad an einer Fußgängerampel, die rot war, angehalten. Macht man so, oder? Ein Rennradfahrer sah das wohl anders und fuhr auf der Gegenseite einfach über die rote Ampel. Hat den null interessiert, daß ich ihm noch so was wie komplett bescheuert nachgerufen habe. Kein Wunder, das so mancher dann alle Radfahrer für Idioten hält.
Nein, Fahrräder sind Fahrzeuge und als Radfahrender gelten entsprechend die Lichtzeichen für Fahrzeuge; meist gibt es eigene Streuscheiben für den Radverkehr in den Signalanlagen - aber Radfahrer sind keine Fußgänger!


Davon ganz ab befremdet mich diese Diskusion generell insofern, als ich niemandem und niemals Recht geben würde, der absichtlich einen Radfahrer an- oder überfährt, nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.
Jepp. Das erste, was Verkehrsgewalttäter mir entgegnen, wenn ich sie darauf hinweise, dass sie mich auf meinem einspurigen Fahrzeug rechtswidrig viel zu eng überholt haben: "Du musst auf dem Radweg fahren!". Selbst, wenn es keinen gibt oder er nicht benutzungspflichtig ist, was aber auch im Falle eine tatsächlichen
Verkehrsordnungswidrigkeit meinerseits keinen Henkereinsatz gerechtfertigt hätte.

Letztlich sehe ich keinen nennenswerten Unterschied in der Regeltreue abhängig von der Wahl des Verkehrsmittels. Warum sollte auch ein Radfahrer der sich nicht an Regeln hält auf einmal ganz penibel und regeltreu sein wenn er sich in ein Auto setzt?
Das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Täter bleibt Täter.

DocTom
17.10.2024, 19:27
...
Das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Täter bleibt Täter.

Auha, what a donkeykong ...:Gruebeln:
:Danke:

Meik
17.10.2024, 19:28
Nein, Fahrräder sind Fahrzeuge und als Radfahrender gelten entsprechend die Lichtzeichen für Fahrzeuge; meist gibt es eigene Streuscheiben für den Radverkehr in den Signalanlagen - aber Radfahrer sind keine Fußgänger!

Richtig, wissen aber leider nur wenige da die Rechtsänderung dazu noch gar nicht so lange her ist. Gibt es keinen Radweg mit eigener Ampel gelten für Radfahrer die Ampeln für Fahrzeuge und nicht die für Fußgänger.

https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__37.html

Abs 2 Punkt 6. :Huhu:

Antracis
17.10.2024, 20:02
Passend dazu gerade auf Insta gelesen, das Mika Noodt in Flagstaff von nem Autofahrer abgeräumt wurde und mit 45 km/h gestürzt ist. Scheint glimpflich ausgegangen mit „nur“ hässlichen Tapetenverlusten und Prellungen. MRT wird hoffentlich nix schlimmeres zu Tage fördern.

Bin mal gespannt auf den Unfallhergang….

PabT
17.10.2024, 20:39
Richtig, wissen aber leider nur wenige da die Rechtsänderung dazu noch gar nicht so lange her ist.
Das darf keine Rolle spielen - wir sind als Teilnehmende am Straßenverkehr verpflichtet, uns über das aktuell geltende Recht auf dem Laufenden zu halten - mindestens und insbesondere, wenn wir eine Fahrerlaubnis erworben haben.
Das ist auch sehr einfach, man muss es nur ein wenig wollen.

carolinchen
18.10.2024, 10:09
Passend dazu gerade auf Insta gelesen, das Mika Noodt in Flagstaff von nem Autofahrer abgeräumt wurde und mit 45 km/h gestürzt ist. Scheint glimpflich ausgegangen mit „nur“ hässlichen Tapetenverlusten und Prellungen. MRT wird hoffentlich nix schlimmeres zu Tage fördern.

Bin mal gespannt auf den Unfallhergang….
F**k,der hatte doch noch einiges vor! Daumen drücken. Immer wieder Trias in Amerika, die verunfallen:Nee:

tridinski
18.10.2024, 10:18
F**k,der hatte doch noch einiges vor! Daumen drücken. Immer wieder Trias in Amerika, die verunfallen:Nee:

Nicht von ungefähr haben die da das Graveln erfunden, weil sich die asphaltierten Strassen meist nicht, also gar nicht, zum Fahrradfahren eignen. Die Strassen bzw. die Autofahrer dort.

gute Besserung für Mika, würde ihn gerne beim T100 Lake Las Vegas sehen, aber ob die (größeren?) Abschürfungen bis dahin wieder Schwimmen zulassen? Sofern nicht sogar schwerere Verletzungen vorliegen, was ich natürlich nicht hoffe

Antracis
18.10.2024, 10:18
Immer wieder Trias in Amerika, die verunfallen:Nee:


Hab ich auch gedacht. Und beim Überholen einzelner AthletInnen, oder wie auf Malle oder den Kanaren, gerne mal auch ganze Radgruppen abzuräumen, ist einfach absolut unnötig und vermeidbar.

Wenn ich mich an meine letzte längere Autobahnfahrt erinnere und an diverse laute Hup und Bremsaktionen, weil Leute einfach ihre Spur bei 160 km/h nicht gehalten haben, war sehr oft ein Handy im Spiel, wohlgemerkt am Ohr gehalten.

Dafür habe ich ehrlich gesagt auch Null Verständnis, mittlerweile ist eine Freisprecheinrichtung wirklich kein unerschwingliches Produkt mehr. Jedenfalls glaube ich, dass auch Handys oft eine Rolle spielen, wenn jemand munter Menschen von der Landstraße räumt. Ohne Ablenkung ist das ja wirklich nicht zu erklären.

tridinski
18.10.2024, 10:26
Ohne Ablenkung ist das ja wirklich nicht zu erklären.

eine weitere Erklärung ist dass Radfahrer falsch eingeschätzt werden was die Geschwindigkeit angeht: "Ah da kommt nur ein Radfahrer, das schaff ich noch locker ..."
Radfahrer = Oma mit Einkaufstaschen am Lenker = langsam wie ein Fußgänger

dass es auch Radfahrer gibt die (im Stadtbereich) gleichschnell sind wie ein Auto überrascht viele dann doch.

Zudem: Einen Radfahrer in Aeroposition sieht nicht nur der Wind deutlich schlechter als in Dutch position sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer

Ich muss auch sagen dass ich mal als Radfahrer unterwegs war und einen anderen Radfahrer nicht gesehen habe der entgegen kam, ich bin links abgebogen und es war richtig knapp, 100% meine Schuld aber die Strasse war in meiner Wahrnehmung frei.

Antracis
18.10.2024, 10:29
Zudem: Einen Radfahrer in Aeroposition sieht nicht nur der Wind deutlich schlechter als in Dutch position sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer

Aus diesem Grund bin ich auch ein echter Fan vom Garmin Varia. Erstens senkt die radargesteuerte (und in Deutschland natürlich verbotene) Blinkfunktion die Wahrscheintlichkeit, übersehen zu werden, deutlich.

Und es ist für mich ein wirklicher Sicherheitsgewinn, nicht mehr überrascht zu werden. Im Zweifel kann ich dann in letzter Sekunde sogar noch rechtzeitig vom Auflieger gehen und damit handlungsfähiger sein. Nützt einem bei Kontakt mit dem Auto natürlich auch nix mehr, kann aber bei knappem Abstand ein absoluter Gamechanger sein.

Siebenschwein
18.10.2024, 10:53
Aus diesem Grund bin ich auch ein echter Fan vom Garmin Varia. Erstens senkt die radargesteuerte (und in Deutschland natürlich verbotene) Blinkfunktion die Wahrscheintlichkeit, übersehen zu werden, deutlich.
...

/Klugscheissermodus on/: Blinkfunktion ist nur verboten, wenn das Teil fest am Rad montiert ist. Am Rucksack, Helm, jacke etc. kein Problem. /off/
Am Satteltäschchen angesteckt oder nur mit einem Gummiband am Sattelrohr. da kann man sich streiten, ob das als noch"fest montiert" durchgeht.

Im Zweifelsall wird wahrscheinlich jeder Polizist ein Auge zudrücken, in der Realität sind die doch froh, wenn jemand überhaupt beleuchtet ist.

Matthias75
18.10.2024, 10:58
eine weitere Erklärung ist dass Radfahrer falsch eingeschätzt werden was die Geschwindigkeit angeht: "Ah da kommt nur ein Radfahrer, das schaff ich noch locker ..."
Radfahrer = Oma mit Einkaufstaschen am Lenker = langsam wie ein Fußgänger

dass es auch Radfahrer gibt die (im Stadtbereich) gleichschnell sind wie ein Auto überrascht viele dann doch.

Trifft ja in Zeiten von Ebikes nicht nur auf sportliche Fahrer zu, sondern auch auf andere Radfahrer, denen man optisch nicht zutraut, dass sie an der Ampel losspringen wie Erik Zabel.

Zudem: Einen Radfahrer in Aeroposition sieht nicht nur der Wind deutlich schlechter als in Dutch position sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer

Ich muss auch sagen dass ich mal als Radfahrer unterwegs war und einen anderen Radfahrer nicht gesehen habe der entgegen kam, ich bin links abgebogen und es war richtig knapp, 100% meine Schuld aber die Strasse war in meiner Wahrnehmung frei.

Deshalb fahre ich auch tagsüber mittlerweile zu 100% mit Licht, auch vorne und setze auf farblich auffällige Trikots.

Aus diesem Grund bin ich auch ein echter Fan vom Garmin Varia. Erstens senkt die radargesteuerte (und in Deutschland natürlich verbotene) Blinkfunktion die Wahrscheintlichkeit, übersehen zu werden, deutlich.

Da mich in den letzten 3 Jahren auch etliche Ordnungshüter überholt haben und ich nie angehalten wurde, scheint es mir, als wäre denen die Blinkfunktion egal bzw. als wären sie froh, dass man überhaupt ein Licht hat (das auch sichtbar ist).

M.

Schwarzfahrer
18.10.2024, 11:00
Jedenfalls glaube ich, dass auch Handys oft eine Rolle spielen, wenn jemand munter Menschen von der Landstraße räumt.
Das glaube ich auch; ich habe aber auch noch den Verdacht, daß die zunehmende Verlagerung von Bedienfunktionen im Auto von haptisch tastbaren Knöpfen (die ich bedienen kann, ohne von der Straße wegzuschauen) auf nur visuell erfaßbare Touchscreens ein weiterer großer und gefährlicher Ablenkungsfaktor ist.

TriVet
18.10.2024, 11:14
Da mich in den letzten 3 Jahren auch etliche Ordnungshüter überholt haben und ich nie angehalten wurde, scheint es mir, als wäre denen die Blinkfunktion egal bzw. als wären sie froh, dass man überhaupt ein Licht hat (das auch sichtbar ist).

same here, so auch bestätigt vom persönlich bekannten Dienststellenleiter der Sheriffs.

DocTom
18.10.2024, 13:12
<rant on>
Hier in HH Krugkoppelbrücke standen gerade vor einigen Tagen morgens im Berufsradverkehr zwölf (!!!) 'Rad Sheriff's' am Radweg und haben genau die StVO Zulassung der Beleuchtung an den Rädern kontrolliert.
Wichtig, aber besser überhaupt Licht, als keines, mpM.
Sagt aber viel über Prioritäten in unserem Rechtsstaat aus, wenn man gleichzeitig ließt, dass Strafverfolgung liegen bleiben muss, weil es in HH zu wenig Kommissare gibt, bzw zu viele Überstunden abgebaut werden müssen.
Ich kann solche Staatsangestellten bei Kontrollen leider nicht voll Ernst nehmen, fahre aber auch StVO konform durch die Gegend.
Die regen sich immer richtig schön auf, wenn dann mehrere der 'unbescholtenen' (Unschuldsvermutung) Radfahr-Bürger in der Kontrolle Sätze wie "Geht doch mal echte Kriminelle verfolgen" oder "Normalbürger auf dem Weg zur Arbeit zur Kasse bitten ist ja auch schön einfach." fallen lassen. <rant off>
:-)(-:

Siebenschwein
18.10.2024, 13:30
Hier standen gerade vor einigen Tagen morgens im Berufsradverkehr zwölf (!!!) 'Rad Sheriff's' am Radweg...
:-)(-:

Meine letzte Lichtkontrolle ist mehr als zehn Jahre her - und da wurde mir freundlich beschieden, dass eigentlich alle Reflektoren fehlten, aber mein funktionierendes Nabendynamolicht sie so erfreue, dass ich gern weiterfahren dürfe. Ich sollte aber bei Gelegenheit nochmal in mich gehen bezüglich der Reflektoren.
Und das bei sonst notorisch korrekten Zürcher Polizisten. Ich war erstaunt.
Kann man das verallgemeinern? Nein. Weder Deine noch meine Erfahrung.

PabT
18.10.2024, 13:58
eine weitere Erklärung ist dass Radfahrer falsch eingeschätzt werden was die Geschwindigkeit angeht: "Ah da kommt nur ein Radfahrer, das schaff ich noch locker ..."
Der Typ, von dessen Motorhaube ich rollte, sagte beinahe genau das: "Ich sah sie ja noch kommen, aber ich dachte, so schnell ist der nicht". :Huhu:

<rant on>
Wichtig, aber besser überhaupt Licht, als keines, mpM.


Ich finde Blendschweine genauso gefährlich wie Tarnkappenradler - am "besten" ist aber natürlich die Kombi aus beiden: fast unsichtbarer Typ, der mir entgegenkommt, wird endgültig unsichtbar, wenn mir sein Hintermann mit seinem Scheinwerfer die Netzhaut toastet. Und meine Erfahrung mit blinkendem Unsinn ist, dass er Aufmerksamkeit von den ordentlich (gem. StVZO) beleuchteten Fahrrädern ablenkt und diese damit eher in Gefahr bringt, als sich selbst zu nützen.

Schwarzfahrer
18.10.2024, 14:50
Und meine Erfahrung mit blinkendem Unsinn ist, dass er Aufmerksamkeit von den ordentlich (gem. StVZO) beleuchteten Fahrrädern ablenkt und diese damit eher in Gefahr bringt, als sich selbst zu nützen.
Ich glaube, bzgl. Blinklicht oder Dauerlicht spaltet sich die Menschheit ebenso, wie bei der Frage, welches Ende der Banane geöffnet werden muß/darf. Ich gehöre der Fraktion an, die blinkende Fahrradbeleuchtung weniger gut wahrnimmt, als Dauerlicht, und entsprechend bin ich für Dauerlicht; blinken hilft evtl. die Akku-Dauer zu erhöhen, aber nicht die Sichtbarkeit. Ich weiß aber, daß es genauso Menschen gibt, die Blinklichter besser wahrnehmen. Egal welche Option ich am Rad habe, wird ein Teil der Autofahrer mich besser, der andere schlechter erkennen, und ich weiß nie, zu welcher Fraktion der nächste gehört, der an mir vorbeifährt.

Siebenschwein
18.10.2024, 15:03
Ich glaube, bzgl. Blinklicht oder Dauerlicht spaltet sich die Menschheit ebenso, wie bei der Frage, welches Ende der Banane geöffnet werden muß/darf. Ich gehöre der Fraktion an, die blinkende Fahrradbeleuchtung weniger gut wahrnimmt, als Dauerlicht, und entsprechend bin ich für Dauerlicht; blinken hilft evtl. die Akku-Dauer zu erhöhen, aber nicht die Sichtbarkeit. Ich weiß aber, daß es genauso Menschen gibt, die Blinklichter besser wahrnehmen. Egal welche Option ich am Rad habe, wird ein Teil der Autofahrer mich besser, der andere schlechter erkennen, und ich weiß nie, zu welcher Fraktion der nächste gehört, der an mir vorbeifährt.

Häg Dir zwei dran. Bist doch sonst auch nicht auf den Kopf gefallen. :Blumen:

TriVet
18.10.2024, 15:13
Und meine Erfahrung mit blinkendem Unsinn ist, dass er Aufmerksamkeit von den ordentlich beleuchteten Fahrrädern ablenkt und diese damit eher in Gefahr bringt, als sich selbst zu nützen.

Ja, deswegen haben Einsatzfahrzeuge oder meinetwegen auch Bahnübergänge oder ähnliches auch alle ein dauerleuchten, sieht man ja auch viel besser.
Ja, ne, ist klar.

Lass mich raten:
Du hast keine eigene Erfahrung mit dem Varia Radar.
Erstens:
das Teil ist für mich unersetzlich als permanente Überwachung des Verkehrs hinter mir: kommen da Fahrzeuge? Und wenn ja, wieviele und wie schnell?
Sehe ich easy auf Edge und/oder Uhr.
Lebensversicherung pur.

Zweitens:
Das blinken (s.o.) (jederzeit auf dauerleuchten umzustellen, 1xknoepfchen drücken ) fängt erst an, wenn ein Fahrzeug sich von hinten nähert, und wird frequenter bei Annäherung, Aufmerksamkeit wird erzeugt.
Autofahrer halten mehr Abstand in meiner Wahrnehmung.


Fazit:
Auf öffentlichen Straßen für mich quasi ein Must have.

PabT
18.10.2024, 16:55
Ja, deswegen haben Einsatzfahrzeuge oder meinetwegen auch Bahnübergänge oder ähnliches auch alle ein dauerleuchten, sieht man ja auch viel besser.
Ja, ne, ist klar.
Wie meinen? :confused:


Lass mich raten:
Du hast keine eigene Erfahrung mit dem Varia Radar.

Das ist für die angesprochenen Punkte irrelevant. :)

Erstens:
das Teil ist für mich unersetzlich als permanente Überwachung des Verkehrs hinter mir: kommen da Fahrzeuge? Und wenn ja, wieviele und wie schnell?
Sehe ich easy auf Edge und/oder Uhr.
Lebensversicherung pur.

Darüber sprach ich nicht, klingt cool.

Zweitens:
Das blinken (s.o.) (jederzeit auf dauerleuchten umzustellen, 1xknoepfchen drücken ) fängt erst an, wenn ein Fahrzeug sich von hinten nähert, und wird frequenter bei Annäherung, Aufmerksamkeit wird erzeugt.
Autofahrer halten mehr Abstand in meiner Wahrnehmung.

Das widerspricht in keinem Punkt meiner Ausführung, bestätigt sie sogar. :Huhu: Blinken erzeugt Aufmerksamkeit! Meine grundsätzliche Kritik an blinkendem Zeug am Fahrrad richtet sich, wie ich offenbar zu knapp beschrieb, an die oben genannten Christbäume auf Rädern, welche dann so viel Aufmerksam bekommen, dass alle normal beleuchteten in der unmittelbaren Umgebung dagegen unauffällig werden und leichter missachtet ("übersehen") werden als sonst. Ähnlich ist es ja oft mit Geisterradlern - der Autofahrer bemerkt den mir entgegenkommenden Täter, achtet darauf, dessen Fehlverhalten nicht zum Unfall werden zu lassen - und bemerkt dann nicht rechtzeitig, dass noch ein anständiger Mensch auf der richtigen Seite, zu der er gerade nicht schaut, unterwegs ist. x-(

DocTom
18.10.2024, 20:06
Fährt hier jemand Helm mit Beleuchtung (in der Nacht)?
Welche taugen da was, ohne das vom Pab angesprochene Megablenden?
Und welche selbstleuchtende Jacken taugen etwas?
Danke

TriVet
18.10.2024, 20:17
In Ergänzung zu meinen Ausführungen:
Von welcher Anwendung sprechen wir?
Nachts im (groß-)stadtgewusel?
Das unterscheidet sich natürlich von meinem Haupt Einsatzgebiet,
Das Radar habe ich vor allem beim sportlichen fahren mit RR/TT etc., tagsüber auf Landstraßen und innerorts.

Meine normalen Fahrräder haben nabendynamo bzw E-bike, da ist Beleuchtung kein Problem und auch Sichtbarkeit generell.

welfe
18.10.2024, 20:34
Fährt hier jemand Helm mit Beleuchtung (in der Nacht)?
Welche taugen da was, ohne das vom Pab angesprochene Megablenden?
Und welche selbstleuchtende Jacken taugen etwas?
Danke

Ich fahre seit Jahren den Lumos Ultra Smart Helmet und habe eine reflektierende Jacke (Nike, auch schon in die Jahre gekommen). Plus normale Beleuchtung vorne und hinten. An meinem Straßenfahrrad noch Reflektoren an den Speichen. Fühle mich wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum, nutzt nur nichts, wenn nicht geguckt oder Abstand und Geschwindigkeit falsch eingeschätzt werden.
Der Klassiker „wurde übersehen“ greift dann trotzdem…

speedskater
18.10.2024, 20:38
Seitdem ich die 400 Lumen Lezyne Rücklichter (inkl. Radar) im unrhythmischen Blinkmodus fahre, fahren auch bei Tag die Autofahrer i.d.R. mit einem deutlich größeren Abstand und manch einer scheint mit dem Überholen länger zu warten. In dem in Sachen Fahrrad nicht ganz ungeschickten ... Niederlanden sind die m.W.n. erlaubt. Warum wohl? "Blendschweine" würden die sicherlich niemals erlauben.

Das Knöllchen in D. nehme ich für meine Gesundheit bewußt in Kauf. Allerdings ist es wohl sehr plausibel, dass man die Situation den Polizisten in sachlicher Form auch so plausibel erklären kann, dass die ein Auge zudrücken und froh sind, kein Blut zu sehen und eine langwierige und möglicherweise wieder einmal traumatisierende Unfallaufnahme machen zu müssen. Fahrradpolizisten dürften (Ausnahme siehe Vorschreiber in HH) i.d.R. mehr Verständnis dafür haben. Verunfallte Radfahrer ohne Licht oder mit illusorischen Funzeln ändern ihre Meinung und Ausstattung übrigens auch meistens. Vor allem die, die im Krankenhaus waren.

Wer als Autofahrer bewußt auf die STVZO Lichtlein im Dauermodus achtet, sieht sie bei Tag und bei Nacht kaum. Da machen sich IMHO viele echt was vor. Bei Nacht empfinde ich sie schon fast als grob fahrlässig. Just my 2cents.:Blumen:

Den Modetrend zu schwarzen Rädern und schwarzen Klamotten halte ich aus Sicherheitsgründen für kritisch. Helle Kleidung für nicht verkehrt ...

Soeben habe ich mir für den linken Lenkerendstopfen noch einen Minispiegel bestellt. Da sehe ich nicht nur, dass ETWAS kommt (siehe hochpreisiger Garmin), sondern auch was ... (und kann sehen, wo die Kameraden geblieben sind). Die Legende UltraJoe schwört seit Jahren drauf. Meine beiden Radguides mit mehr als 10.000 km und Jahrzehnten Erfahrung ebenfalls. Beim Ultraman Hawaii sind die Spiegel sogar Pflicht.

PS: 1. Gestern wurde Mika Noodt von einem Autofahrer abgeräumt. 2. Heute hat mich ein Baustellenlaster in letzter Sekunde vor dem Kreisverkehr unbedingt in Motorsport noch überholen müssen und geschnitten. 3. Heute wurde ich ohne jeglichen Anlaß mal wieder beschimpft und angehupt.

PPS: Vor Kreisverkehren mache ich mich auf den letzten 30 Metern etwas breiter, da obiges "Letzte-Sekunde-Manöver" mir ständig begegnet und schon zu vielen brisanten Manövern geführt hat und mein Kumpel abgeräumt wurde.

PPPS: Binse - Cannabis Legalität (völliger Wahnsinn, just my 2cents) +Alkohol+Touchfunktionen im Auto+gestiegene Aggressivität+mehr Fahrzeuge+Whats-App+ausländische Führerscheine mit niedrigeren Standards (Anerkennungen), etc. machen das Radeln zur Herausforderung. Ungepflegte Radwege mit Wurzelerhöhungen der Oberfläche und lediglich optisch abgetrennte Radmarkierungen um so mehr.

Schwarzfahrer
18.10.2024, 22:13
Soeben habe ich mir für den linken Lenkerendstopfen noch einen Minispiegel bestellt. Da sehe ich nicht nur, dass ETWAS kommt (siehe hochpreisiger Garmin), sondern auch was ... (und kann sehen, wo die Kameraden geblieben sind). Die Legende UltraJoe schwört seit Jahren drauf. Meine beiden Radguides mit mehr als 10.000 km und Jahrzehnten Erfahrung ebenfalls.Ich kenne UltraJoe nicht, aber ich fahre auch alle Räder mit diesem Spiegel (https://www.rosebikes.de/zefal-spy-rueckspiegel-2723626?channable=403ff669640032333437303532303114 &source=detail&sku=234705201&product_shape=1&article_size=6075&gad_source=1&gclid=CjwKCAjwjsi4BhB5EiwAFAL0YHreRmv087UNdKY0CkG4 j25uXmhxDxIPeFq1YJD0u6vEpY8YpPBFchoCZ9gQAvD_BwE) und möchte es nie mehr missen.

Der Garmin ist sicher das coolere Gadget, aber das Verhältnis Funktionalität zu Kosten ist beim Spiegel einfach unschlagbar.

TriVet
18.10.2024, 22:27
Soeben habe ich mir für den linken Lenkerendstopfen noch einen Minispiegel bestellt. Da sehe ich nicht nur, dass ETWAS kommt (siehe hochpreisiger Garmin), sondern auch was ... (und kann sehen, wo die Kameraden geblieben sind).

Ich habe so einen Spiegel am reiserad.
Und finde den auch nicht schlecht.
Aber ich würde mir an deiner Stelle nicht Zuviel davon erwarten.
Letztlich ist das Ding gut Daumennagelgross, da siehst du nur in bestimmten Positionen (oberlenker vs unterlenkrr) überhaupt nach hinten oder korrigierst halt permanent nach.
Aber klar, besser als nix und auf jeden Fall eine Hilfe.

Allerdings im vergleich zum Varia Radar keine Chance.
Dieses Ding ist jeden Euro wert und kostet keine 200,-, finde ich erschwinglich.

Antracis
18.10.2024, 22:49
Allerdings im vergleich zum Varia Radar keine Chance.
Dieses Ding ist jeden Euro wert und kostet keine 200,-, finde ich erschwinglich.

Ich kenne eine Menge Leute, die keinen Sinn in so einem Varia gesehen haben, keiner von denen hat eines besessen. Alle die ich kenne, die eines haben, möchten es nicht mehr missen.

DocTom
18.10.2024, 22:51
Seitdem ich die 400 Lumen Lezyne Rücklichter (inkl. Radar) im unrhythmischen Blinkmodus fahre, ...

Welche Bezeichnung hat das und was fährst du vorne?
Cateye GVolt 70.1 in höchster Stufe vorn bei mir. Da etwas, was hängend montierbar, extrem hell und blinkend ist, wäre wohl gut. Wobei der Autofahrer der mich abgeräumt ja zugegeben hat, einfach nicht geschaut zu haben.

dr_big
19.10.2024, 07:22
Ich kenne eine Menge Leute, die keinen Sinn in so einem Varia gesehen haben, keiner von denen hat eines besessen. Alle die ich kenne, die eines haben, möchten es nicht mehr missen.

Ich habe keine Erfahrung mit dem Radar, sehe aber auch keinen Sinn darin. Der Varia sagt dir ja nur, dass da ein Fahrzeug kommt. Du weisst aber nicht, ob dich der Fahrer gesehen hat oder ob er gleich mit seinem Monster-Truck über dich drüber rollt. Bei einem Spiegel kannst du aber erkennen, ob das Fahrzeug nach links ausweicht, das ist doch die wichtigere Information.

TriVet
19.10.2024, 08:33
Ich habe keine Erfahrung mit dem Radar, sehe aber auch keinen Sinn darin. Der Varia sagt dir ja nur, dass da ein Fahrzeug kommt. Du weisst aber nicht, ob dich der Fahrer gesehen hat oder ob er gleich mit seinem Monster-Truck über dich drüber rollt. Bei einem Spiegel kannst du aber erkennen, ob das Fahrzeug nach links ausweicht, das ist doch die wichtigere Information.

Try it, you'll like it!:Blumen:
Wie antracis schrieb, auch ich kenne keinen(!), der das Ding nach eigener Erfahrung damit nicht haben wollte.:cool:
Das Radar sagt mir eben nicht nur, OB etwas kommt, sondern auch WIE!
Somit behaupte ich kühn, dass ich damit eher/besser abschätzen kann, ob der Fahrzeuglenker mich gesehen hat oder nicht.
Unter anderem, weil Du auch die relative Geschwindigkeit siehst, mit der das Fzg. hinter Dir ankommt, ob es langsamer wird, erstmal hinter dir bleibt oder ob es heranrauscht.
Was hilft es Dir, zu wissen, ob das jetzt ein Monstertruck ist oder ein 500er Fiat?
Auf dem Bike bist immer der Schwächere!
Was hilft Dir der Spiegel bzw. was machst, wenn Du siehst(!), der weicht nicht aus?!
Bis Du das im Spiegel siehst, ist es wohl oft zu spät.
Das Radar dagegen "sieht" paar hundert Meter nach hinten...

dr_big
19.10.2024, 09:20
Das Radar sagt mir eben nicht nur, OB etwas kommt, sondern auch WIE!
Somit behaupte ich kühn, dass ich damit eher/besser abschätzen kann, ob der Fahrzeuglenker mich gesehen hat oder nicht.


Mein Gehör verrät mir auch mit welcher Geschwindigkeit sich ein Fahrzeug nähert und ob es langsamer wird.



Was hilft Dir der Spiegel bzw. was machst, wenn Du siehst(!), der weicht nicht aus?!
Bis Du das im Spiegel siehst, ist es wohl oft zu spät.
Das Radar dagegen "sieht" paar hundert Meter nach hinten...

Wenn ich im Spiegel sehe, dass ein Fahrer nicht ausweicht, dann kann ich selbst maximal rechts fahren, notfalls auf den Grünstreifen. Der Radar sieht gar nichts, der sagt nur da kommt was, aber nicht ob er auf deiner Spur fährt oder nicht. Für mich ein klassisches Beispiel von falschem Sicherheitsgefühl, ähnlich wie bei den 1000 Assistenzsystemen die mittlerweile in Autos verbaut sind.

Meik
19.10.2024, 09:41
Wie antracis schrieb, auch ich kenne keinen(!), der das Ding nach eigener Erfahrung damit nicht haben wollte.:cool:

Ich hab meins relativ schnell weiterverkauft. Nervt vielfach und die Information ist meist wenig hilfreich. Das blinkt ja genauso nervig wenn du auf einem Radweg bist, ob ein Auto 100m hinter mir ist interessiert doch gar nicht, da weiß ich immer noch nicht ob der mich mit 10cm oder 2m Abstand überholt oder gar nicht gesehen hat. Und da ist es auf einmal doch wichtig welches Auto von hinten kommt, da wo ein Fiat 500 mit ausreichend Abstand vorbeikommt passt nicht unbedingt auch ein dicker SUV oder LKW vorbei.

JENS-KLEVE
19.10.2024, 09:42
Ich kenne eine Menge Leute, die keinen Sinn in so einem Varia gesehen haben, keiner von denen hat eines besessen. Alle die ich kenne, die eines haben, möchten es nicht mehr missen.

Ich habe eins, und benutze es nicht mehr. Sicherlich gibt es Situationen mit großem Mehrwert, aber die meiste Zeit nervt es mich.

- Wenn ich von vielen Autos überholt werde, blinkt und piept es ohne Ende, das nervt mich
- fahre ich auf einem parallelen Radweg, gibt es hunderte Meldungen, die mich gar nicht betreffen
- beim Fahren in der Gruppe gibt es Fehlalarme
- noch ein Gerät, dass ich laden, koppeln und montieren muss

Edith: Meik war eine Minute schneller

TriVet
19.10.2024, 09:55
Eigentlich ist es mir ja auch egal, trotzdem noch par Anmerkungen:

-In der Gruppe ist das Ding eh kontraindiziert, aussschalten.
-Ähnlich auf dem Radweg.
-Dass es blinkt oder gar piept wäre mir neu, bei mir sind das Punkte (einer pro erfasstem Fahrzeug) am Bildrand, die sich analog der Geschwindigkeit des Fahrzeugs bewegen. Ist sogar von einem demnächst Endfünfziger cerebral machbar.

Aber fahrt ihr gerne weiter (nur) mit Spiegel und Gehör.:Huhu:
Ich selbst will das Radar auf den Strassen hier nur äußerst ungern missen.

sybenwurz
19.10.2024, 10:10
Was hilft Dir der Spiegel bzw. was machst, wenn Du siehst(!), der weicht nicht aus?!
Bis Du das im Spiegel siehst, ist es wohl oft zu spät.

Im Spiegel ist es vielleicht zu spät, das Varia zeigts nicht an, ob ne Büchse ausweicht.
Was macht da, ausser hunderten von Euro, jetzt den Unterschied?
Sterben mit nem guten Gefühl, es kommen gesehen zu haben?
Kapier ich nicht.
:Nee:

TriVet
19.10.2024, 10:18
Eigentlich wollte ich hier nix mehr schreiben, ich bekomme weder Provision noch sonstwas dafür, höchstens Kopfschmerzen beim Nachdenken, warum jemand mir offensichtlichste Vorteile verschmäht. Aber jeder Jeck ist anders.

Im Spiegel ist es vielleicht zu spät, das Varia zeigts nicht an, ob ne Büchse ausweicht.
Indirekt für mich eben doch, anhand der Geschwindigkeit des Indikatorpunktes.


Was macht da, ausser hunderten von Euro, jetzt den Unterschied?

Naja, "hunderte" sind es nicht mal (da keine zweihundert), aber abgesehen davon habe ich schon viel mehr Geld für viel weniger Nutzen ausgegeben. Und wenn es nur einen Unfall verhindert, ist es bestens ausgegebenes Geld. Mir reicht meine Tochter als Pflegefall, da will ich selbst unnötig keiner werden.

sybenwurz
19.10.2024, 10:39
Naja, "hunderte" sind es nicht mal (da keine zweihundert), ...

Naja, soweit ich es kenne, reicht das Ding alleine ja nicht, weil man noch was braucht, worauf angezeigt wird, hm?
Man mag es als normal betrachten, damit unterwegs zu sein, für mich ist es das aber nicht bzw. nur in Ausnahmefällen.
Hier im Radius von gut 50km komm ich überall hin, ohne mich der Navigation bedienen zu müssen, aufzeichnen brauch ich schon alleine deswegen nix, weil ich regelmässig vergesse, die Aufzeichnung zu beenden, ...weeenn ich jedenfalls dran gedacht hab, sie überhaupt zu starten.
Und wie Jens-Kleve schon schrieb: noch ein Gadget mehr, das geladen, gekoppelt, montiert werden muss.
Als ob Radfahren nicht ursprünglich mal ne recht simple, doch effektive Fortbewegungsmethode war: aufsteigen, reintreten.
Nahezu ewig gelang das ohne Vorbereitung mit irgendwelchen, technischen Geräten.

Was Spiegel angeht, mögen die an nem Fahrrad genauso doof aussehen wie in Winzgrösse an so nem Ausleger am Helm und vielleicht auch tatsächlich sein, aber am Motorrad kann man damit schon recht effektiv den rückwärtigen Raum observieren.

Adept
19.10.2024, 10:41
Wie wäre es denn, wenn man sich darauf einigt, dass es der eine gut und der andere unbrauchbar findet und erklärt warum? Nicht jedes Gimmick ist für alle brauchbar. :Blumen:

Ich habe weder Varia noch einen Spiegel. Ich verlasse mich auf meine Sinne, höre und sehe das Auto von hinten und bekomme so ein Gefühl wie nah es ist.

Wenn es mich erwischt, dann habe ich Pech, aber bisher nicht passiert. Da nützt meiner Meinung nach weder Spiegel noch Varia. Ich lebe da etwas sorgenfreier.