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Vollständige Version anzeigen : Aggression und Angriffe ggü. Radfahrern


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dr_big
18.03.2022, 08:45
Ich sag mal so, wer auf der Landstrasse 150 fährt begeht einen vorsätzlichen Verstoss. Jeder weiss aufgrund des allgemeinen Tempolimits, dass das nicht zulässig ist, ergo ist die Handlung zwangsläufig vorsätzlich und entsprechend zu werten. Ein 80 Schild kann man mal übersehen, aber nciht die generellen 100.
Beim Handy ist das dann auch so, jeder weiss, dass er es nicht darf und wer es macht handelt vorsätzlich und unter vollem Bewusstsein der Gefahr und möglichen Folgen. Daher kann ich das Urteil gut nachvollziehen. Wenn jemand aus anderen Gründen abgelenkt ist (Wespe im Auto, Elefant auf dem Radweg, ...) dann hat der Fahrer die Ablenkung nicht selbst herbeigeführt. In so einem Fall wäre kein Vorsatz im Spiel und es muss entsprechend milder geahnt werden.

El Stupido
18.03.2022, 08:52
Ich sag mal so, wer auf der Landstrasse 150 fährt begeht einen vorsätzlichen Verstoss. (...)

Darf man fragen, ob du Jurist*in bist oder das einfach dein persönliches Rechtsempfinden ist?
Es ist ja gefühlt gar nicht so lange her, dass die ersten Täter*innen bei tödlichen Unfällen nach verbotenen Rennen wegen Mordes angeklagt und verurteilt wurden.

Nach deinen Ausführungen müsste doch dann alles ab einer gewissen Geschwindigkeitsüberschreitung als Totschlag / Mord verfolgt werden statt als fahrlässige Tötung? (Zumindest wenn die Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit kausal für den Unfall ist?)

dr_big
18.03.2022, 09:15
Meine Meinung. Verkehrsschilder und Ampeln kann man übersehen, aber bei generellen Limits (100 auf der Landstrasse oder 50 innerorts) lasse ich diese dämliche Ausrede nicht gelten. Innerorts 100 statt 50 gefahren hat mit Fahrlässigkeit nichts mehr zu tun.

sybenwurz
20.03.2022, 21:27
...Signalwirkung...

Geil wär das natürlich schon, aber imho: vergisses.
Leider.
Das Funktionsprinzip ist doch, dass das immer nur andern passiert.

El Stupido
09.05.2022, 06:25
Ihr erinnert euch hieran?


Puh, harte Kost.....

https://www.wp.de/sport/lokalsport/siegen-wittgenstein/mit-suv-wittgensteiner-autofahrer-macht-jagd-auf-radfahrer-id233745261.html

Worum es geht sollte ja bereits aus der URL hervorgehen.

Dazu gibt es neues:

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/autofahrer-radfahrer-prozess-siegen-100.html

(...)Ein Jahr und neun Monate Haft – auf Bewährung. Und das, obwohl der Gesetzgeber sagt: jemand, der sich so verhält, gehört ins Gefängnis. Seinen Führerschein ist er für weitere eineinhalb Jahre los.(...)Zu seinen Gunsten wertete der Richter, dass er nicht vorbestraft ist und seinen Job als LKW-Fahrer verloren hat, weil er keinen Führerschein mehr hat. Für Nötigung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr sieht das Gesetz eigentlich eine Gefängnisstrafe vor.

Andreundseinkombi
09.05.2022, 08:26
Ihr erinnert euch hieran?

Dazu gibt es neues:

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/autofahrer-radfahrer-prozess-siegen-100.html

"Glücklicherweise" ist er zumindest verurteilt worden. Wenngleich sich das mal wieder sehr pro Autofahrer liest.... Ohne die Videoaufnahmen wäre es sicher auch niemals zu einem Verfahren oder gar Verurteilung. Von den ganzen Anzeigen die ich schon getätigt habe ist bislang nie etwas "weitreichendes" geworden. Steht dann halt Aussage gegen Aussage im Raum.:-((

tridinski
09.05.2022, 16:21
"Der Angeklagte gab soweit alles zu, entschuldigte sich auch, betonte immer wieder, er habe niemanden verletzen oder gefährden wollen. Das nahm der Richter ihm auch ab"

Wie kann ein Richter bei diesen Bildern die Aussage akzeptieren, er habe niemanden gefährden oder verletzen wollen, wenn sein Handeln eine einzige massive Gefährdung und Versuch der Verletzung darstellen?

sybenwurz
09.05.2022, 23:00
Das Urteil ist (wie ich schon erwartet hatte, s.o.) ein Witz.
Bewährung in so nem Fall ist ja komplett für die Füsse, wenn der Bruder über die Bewährungsfrist hinaus keinen Lappen hat.

Der Angeklagte gab soweit alles zu, ...

Ja nee, klar. Was will er mit so nem Videobeweis auch anderes machen...:Lachanfall:

JENS-KLEVE
06.11.2022, 20:06
Führerschein direkt am gleichen Tag weg nach diesem Video

https://twitter.com/gruenewege/status/1589012121249263617?s=61&t=h0MxlRFpCC8BNHd-y0A4og

PabT
07.11.2022, 06:24
Führerschein direkt am gleichen Tag weg nach diesem Video


Derweil in Niedersachsen (Anzeige nach viel zu dichtem Überholen nach Einschüchterungsversuch mit Hupe und wilder Gestik):

quick-nick
07.11.2022, 07:13
Führerschein direkt am gleichen Tag weg nach diesem Video

https://twitter.com/gruenewege/status/1589012121249263617?s=61&t=h0MxlRFpCC8BNHd-y0A4og

:) :dresche

Andreundseinkombi
07.11.2022, 10:04
Führerschein direkt am gleichen Tag weg nach diesem Video

https://twitter.com/gruenewege/status/1589012121249263617?s=61&t=h0MxlRFpCC8BNHd-y0A4og

Wenn es doch immer so einfach wäre :(

Derweil in Niedersachsen (Anzeige nach viel zu dichtem Überholen nach Einschüchterungsversuch mit Hupe und wilder Gestik):

Letztes Jahr auch gehabt: Traktor hat mich überholt und ins Feld abgeschoben, Fahrer war gekannt, Anzeige brachte genau nix…

NBer
07.11.2022, 12:03
....Letztes Jahr auch gehabt: Traktor hat mich überholt und ins Feld abgeschoben, Fahrer war gekannt, Anzeige brachte genau nix…

Halt schwierig für einen Nichdabeigewesenen zu urteilen. Du sagst es war knapp und gefährlich, der Traktorfahrer wird sagen es war genug Platz. Was soll da ein Gericht entscheiden?
Ich hatte denselben Fall vor einem Jahr, nur konnte ich dem dann direkt vor mir einbiegenden Auto nicht mehr ausweichen und bin zu Fall gekommen, da gegen das Heck des Autos gefahren. In der Verhandlung habe ich Recht bekommen (der Autofahrer war tatsächlich der Meinung, ich hätte auf dem Radweg fahrend ihm als von hinten kommenden und abbiegenden Autofahrer die Vorfahrt gewähren müssen!).

mamoarmin
07.11.2022, 12:28
Naja, bei einem Urteil wird halt immer alles in Betracht gezogen.
Sein Anwalt wird dafür bezahlt, das beste rauszuholen..der Staatsanwalt das gleiche Spiel...
Man ist bewußt unter der 24 Monate grenze geblieben, bei der noch Bewährung möglich ist.
Auch wird sicherlich mit einbezogen, dass er seinen Job und Führerschein los ist, die MPU die darauf folgt ist kein Zuckerschlecken.
alles in allem halte ich das Paket Gesamtstrafe für gerecht!
Es zeigt aber auch, dass eine montierte Kamera immer besser ist....einfach als Absicherung....

mamoarmin
07.11.2022, 12:29
Wenn es doch immer so einfach wäre :(



Letztes Jahr auch gehabt: Traktor hat mich überholt und ins Feld abgeschoben, Fahrer war gekannt, Anzeige brachte genau nix…

-Das kann man ja auch persönlich klären....wenn er bekannt ist...

Andreundseinkombi
07.11.2022, 12:44
-Das kann man ja auch persönlich klären....wenn er bekannt ist...

Leider sind Auto oder in dem Fall Trecker Fahrer viel zu oft das Gegenteil von einsichtig und beharren auf ihrer Meinung. Denke das hat oft damit zu tun, dass sie selbst nie mit dem Rad unterwegs sind und deshalb nie in solche Situationen kommen.

MattF
07.11.2022, 13:01
Derweil in Niedersachsen (Anzeige nach viel zu dichtem Überholen nach Einschüchterungsversuch mit Hupe und wilder Gestik):

Trotzdem kann dann ja ne OWI draus werden.

Halt nur keine Straftat aber evtl. eine Ordungswidrigkeit.
Weiß nicht ob man dann davon jemals noch was hört?

trina
07.11.2022, 13:37
Leider sind Auto oder in dem Fall Trecker Fahrer viel zu oft das Gegenteil von einsichtig und beharren auf ihrer Meinung. Denke das hat oft damit zu tun, dass sie selbst nie mit dem Rad unterwegs sind und deshalb nie in solche Situationen kommen.

Ich kenne sehr wohl Landwirte, die Fahrrad fahren.

Auf aspaltieren Wirtschaftswegen gilt gegenseitige Rücksichtnahme von Fahrern landwirtschaftlicher Maschinen und Radfahrern.
Das Ausweichen fällt da dem Radfahrer manchmal leichter als dem Traktorfahrer, der u.U. mit schweren Gerätschaften unterwegs ist und nicht mal eben über den Wegesrand hinaus ausweichen kann.

Dass in deinem oben genannten Fall das Verhalten des Fahrers nicht o.k. war, versteht sich von selbst.

PabT
07.11.2022, 13:59
Leider sind Auto oder in dem Fall Trecker Fahrer viel zu oft das Gegenteil von einsichtig und beharren auf ihrer Meinung. Denke das hat oft damit zu tun, dass sie selbst nie mit dem Rad unterwegs sind und deshalb nie in solche Situationen kommen.
Es gibt auch genügend Radfahrer und Fußgänger, die die aktuellen Regeln nicht kennen, aber ihr bildungsfernes Bauchgefühl beharrlich verteidigen. Da hilft dann tatsächlich kein direktes Gespräch.


Trotzdem kann dann ja ne OWI draus werden.

Halt nur keine Straftat aber evtl. eine Ordungswidrigkeit.
Weiß nicht ob man dann davon jemals noch was hört?
Das OWi-Verfahren läuft parallel, dafür ist eine andere Stelle zuständig. Da hört man gewöhnlich nichts mehr. OWis werden nicht im Bundeszentralregister geführt, tauchen also im Führungszeugnis nicht auf. Tut folglich nicht weh. Wenn man das persönliche Gespräch sucht, dauert es allerdings - egal, wie höflich man selbst bleibt - nicht lange, bis Beleidigungen fallen, die wiederum auf Antrag strafbar sind.

Andreundseinkombi
07.11.2022, 14:03
Ich kenne sehr wohl Landwirte, die Fahrrad fahren.

Auf aspaltieren Wirtschaftswegen gilt gegenseitige Rücksichtnahme von Fahrern landwirtschaftlicher Maschinen und Radfahrern.
Das Ausweichen fällt da dem Radfahrer manchmal leichter als dem Traktorfahrer, der u.U. mit schweren Gerätschaften unterwegs ist und nicht mal eben über den Wegesrand hinaus ausweichen kann.

Dass in deinem oben genannten Fall das Verhalten des Fahrers nicht o.k. war, versteht sich von selbst.

Sportlich aktive Landwirte kenne ich auch eine Menge. Ich sag ja auch nicht Alle oder JEDER. Ausnahmen gibts überall.

Bei meiner Situation war es kein Wirtschaftsweg. Auf solchen halte ich sogar an, wenn sie von vorne kommen und lasse die Maschinen aus den von dir genannten Gründen vorbei.
Kommen sie von hinten, nähern sie sich ja meistens gar nicht nennenswert.

Bei mir war es eine zweispurige Straße ohne Radweg. Der Trecker ist mit einer Hand voll km/h an mir vorbei, bzw hat zum Überholen angesetzt, obwohl Autos von vorne kamen. Hätte er nur ein paar Sekunden seine Geschwindigkeit um die Hand voll km/h reduziert, hätte er dann ohne Probleme an mir vorbei fahren können und die Situation hätte nie irgendwo Erwähnung gefunden. So aber hat er seinen Überholvorgang abgeschlossen, als er erst ca zur Hälfte an mir vorbei war und hat einfach wieder rüber gezogen. Wäre ich nicht aufs Feld ausgewichen, hätte er mich einfach überrollt. Vermutlich hätte er das noch nicht einmal gemerkt…
Ich bin weiß Gott nicht kleinlich, aber die Situation war einfach respektlos und gefährlich. Hinzu kommt, dass zu der Zeit auch zahlreiche Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule auf der selben Straße unterwegs waren.

jannjazz
07.11.2022, 14:38
Auf aspaltieren Wirtschaftswegen gilt gegenseitige Rücksichtnahme von Fahrern landwirtschaftlicher Maschinen und Radfahrern.
Das Ausweichen fällt da dem Radfahrer manchmal leichter als dem Traktorfahrer, der u.U. mit schweren Gerätschaften unterwegs ist und nicht mal eben über den Wegesrand hinaus ausweichen kann.




Ein sehr wichtiger Beitrag, total konform mit §1 StVO (Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht). (https://dejure.org/gesetze/StVO/1.html)

TriVet
07.11.2022, 15:16
Passt hier vielleicht rein, hatten wir noch nicht (falls ich es nicht übersehen habe):

Zumindest beim "stehenden Verkehr" (honi soit..;) ) kann man die Übeltäter jetzt mit fotobeweis anzeigen:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-51493.html

Steppison
07.11.2022, 16:30
Da freut sich das Ordnungsamt. Ich habe das schon mal im Telefonat mit dem Ordnungsamt angeboten, da ein Auto wirklich sehr bescheiden stand. Die wollten das nicht, sondern würden jemanden rumschicken...

Kein Personal, die das dann ahnden kann.

Also ich finde es gut, dass man das jetzt per Foto dokumentieren und melden kann. Da muss es dann nur einen Empfänger dafür geben. Und die Polizei ist dafür nicht zuständig.

Andreundseinkombi
07.11.2022, 18:04
Da freut sich das Ordnungsamt. Ich habe das schon mal im Telefonat mit dem Ordnungsamt angeboten, da ein Auto wirklich sehr bescheiden stand. Die wollten das nicht, sondern würden jemanden rumschicken...

Kein Personal, die das dann ahnden kann.

Also ich finde es gut, dass man das jetzt per Foto dokumentieren und melden kann. Da muss es dann nur einen Empfänger dafür geben. Und die Polizei ist dafür nicht zuständig.

Hier gibts ein paar Ordnungsämter die diese Fotos sehr gerne entgegen nehmen und entsprechend bearbeiten. Muss ja nur der Bescheid raus und die Kasse klingelt. Wichtig ist lauf Aussage des Ordnungsamtes lediglich, dass das Auto bzw der Falschparker von drei Seiten und so fotografiert wird, dass man erkennen kann, dass keiner drin sitzt der wohlmöglich nur wartet (natürlich nur dann, wenn er halten darf)

jannjazz
07.11.2022, 18:06
So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.

welfe
07.11.2022, 18:13
So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.

Definiere Denunziation. Wenn ich nicht in oder aus meiner Garage fahren kann, ist das dann Denunziation oder soll ich warten, bis der Falschparker geruht zu kommen?

Abgeschleppt wird übrigens nur, wenn ich raus will. Ansonsten muss ich außerhalb parken. Und das Abschleppen muss ich selbst zahlen und dann per Zivilklage beim Falschparker eintreiben.

TRIPI
07.11.2022, 18:32
Darf ich fragen was das den Falschparker dann kostet? 200€ plus Verfahrenskosten? Was ist das insgesamt?

Andreundseinkombi
07.11.2022, 18:33
Ein sehr wichtiger Beitrag, total konform mit §1 StVO (Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht). (https://dejure.org/gesetze/StVO/1.html)

So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.

Verweist auf §1 StVO aber rücksichtsloses Verhalten ist dann doch irgendwie nicht so schlimm?! :-(( Skurril

mamoarmin
07.11.2022, 20:35
So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.

bei uns am Schwimmbad stehen oft die Behindertenparkplätze voll....da gibt es immer wieder Denunzianten, die diese Leute melden.....finde ich gut, warum lehnst Du das ab?

welfe
07.11.2022, 20:40
Darf ich fragen was das den Falschparker dann kostet? 200€ plus Verfahrenskosten? Was ist das insgesamt?

Kommt drauf an, wie lange der Wagen steht. Der letzte, der abgeschleppt wurde und seinen Wagen erst am nächsten Tag abholte, bezahlte 375 Eur plus 55 fürs Falschparken. Da es der Sohn einer Hausbewohnerin war, zahlte diese brav und ließ es nicht auf ein Verfahren ankommen. :Lachen2:

Problem ist bei uns, dass es in der Regel französische Autos sind (auch von uns Frankreich lebenden Deutschen) und die schleppt keiner ab, weil über die Grenze nichts verfolgt wird.

welfe
07.11.2022, 20:45
bei uns am Schwimmbad stehen oft die Behindertenparkplätze voll....da gibt es immer wieder Denunzianten, die diese Leute melden.....finde ich gut, warum lehnst Du das ab?

Selbiges auf Behindertenparkplätzen vor unserem Haus und vor meiner Schule, ständig zugeparkt. Da denunziere ich gerne. Meine Freundin sitzt im Rollstuhl, ein Kollege, ein Nachbar. Wenn die erst das Ordnungsamt anrufen müssen, können die lange warten. Da hilft nur solange melden, bis auch der letzte Idiot es merkt. Manche Leute lernen nur über den Geldbeutel (oder wenn sie zu Fuß gehen müssen).

jannjazz
07.11.2022, 21:09
Definiere Denunziation. Wenn ich nicht in oder aus meiner Garage fahren kann, ist das dann Denunziation oder soll ich warten, bis der Falschparker geruht zu kommen? Anschwärzen mit dem Hintergrund eines Eigeninteresses, Einstieg Rache, Erziehung etc. Deine Frage: klares nein.

jannjazz
07.11.2022, 21:10
Verweist auf §1 StVO aber rücksichtsloses Verhalten ist dann doch irgendwie nicht so schlimm?! :-(( Skurril

Du bewertest das Verhalten des Verkehrssünders und auch, wie ich es sehe. Das geht so nicht. Ich denke, in der Bewertung sind wir einig.

jannjazz
07.11.2022, 21:12
bei uns am Schwimmbad stehen oft die Behindertenparkplätze voll....da gibt es immer wieder Denunzianten, die diese Leute melden.....finde ich gut, warum lehnst Du das ab?

Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.

PabT
08.11.2022, 07:08
Passt hier vielleicht rein, hatten wir noch nicht (falls ich es nicht übersehen habe):

Zumindest beim "stehenden Verkehr" (honi soit..;) ) kann man die Übeltäter jetzt mit fotobeweis anzeigen:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-51493.html
Eigentlich konnte man das "schon immer".


So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.
Nun ja. Hier geht es ja nicht darum, dem Blockwart zu stecken, dass der Bewohner der Eckwohnung, die ich gerne bekommen möchte, Halbjude ist oder Verwandte im Westen hat, sondern um die Ahndung von völlig zu recht verbotenem handeln.


Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.
Die Exekutive soll ahnden, aber melden darf (und sollte meiner Ansicht nach) jeder. Deswegen lehne ich es z. B. ab, Zu-eng-Überholenden den Außenspiegel wegzutreten und Falschparken die Luft aus den Reifen zu lassen und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.

DocTom
08.11.2022, 07:40
... und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.

In HH und B erleichtert die Seite weg.li den Vorgang, fur die, die es machen wollen.:Blumen:

jannjazz
08.11.2022, 08:26
... fur die, die es machen wollen.:Blumen:

Sauber. Du hast meine Denke begriffen.

mamoarmin
08.11.2022, 08:29
Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.

Die Ex. kann sich nicht kümmern, da einfach nur ein Schupo nicht überall sein kann. Vor allem nicht den ganzen Tag.
In einer perfekten Welt würde ich Dir zustimmen, aber da bräuchten wir auch keine Tafeln.

Matthias75
08.11.2022, 08:51
Anschwärzen mit dem Hintergrund eines Eigeninteresses, Einstieg Rache, Erziehung etc. Deine Frage: klares nein.

Wenn es aus "niederen" Beweggründen, also rein aus Rache, Eigeninteresse oder "einfach aus Prinzip" erfolgt, stimme ich dir zu.

Wenn durch das Vergehen aber die eigene Sicherheit oder die anderer gefährdet oder Personen in ihrer Freiheit/ihrem Handeln dadurch deutlich eingeschränkt werden, sehe ich das durchaus als gerechtfertigt an.

Dass jeder von uns diese beiden Punkte und vor allem den Graubereich dazwischen anders interpretiert, ist mir klar.

M.

Schwarzfahrer
08.11.2022, 09:08
Nun ja. Hier geht es ja nicht darum, dem Blockwart zu stecken, dass der Bewohner der Eckwohnung, die ich gerne bekommen möchte, Halbjude ist oder Verwandte im Westen hat, sondern um die Ahndung von völlig zu recht verbotenem handeln.Diese Unterscheidung suggeriert, daß es "gute" und "böse" Denunziation gibt, je nach Staat. Wenn man aber mal in einem solchen Staat gelebt hat, wo zur Denunziation aufgerufen wurde, ist man generell allergisch darauf, daß sich Mitmenschen/Nachbarn zu Ordnungshütern erklären, bzw. der Staat seine hoheitlichen Aufgaben an selbsternannte Personen delegiert.

Ich sehe die Grenze zur Denunziation nicht erst bei Deinen Beispielen, sondern bei allem, was nicht der direkten Gefahrenabwehr oder Schutz von Mitmenschen dient, und auch nicht die persönlichen Eigeninteressen betrifft. Generell würde ich, wo ich Wert auf "Ordnung" lege, zuerst den Mitmenschen ansprechen, bevor ich ans Ordnungsamt gehe. Und wenn mir einer die Einfahrt zuparkt, muß ich natürlich übers Ordnungsamt aktiv werden, um rauszukommen. Auch spreche ich Leute an, die unberechtigt auf Behindertenparkplätzen stehen - allerdings auch nicht unbedingt, wenn von 8 solchen Plätzen nur zwei belegt sind, und melden würde ich sie nie. Es ist auch richtig, die Polizei zu rufen, wenn in der S-Bahn randaliert wird, oder Leute belästigt oder mißhandelt werden; auch ein eindeutig absichtlich gefährliches Automanöver gegen Radfahrer kann man melden. Aber Falschparker zu melden finde ich unverhältnismäßig kleinlich. Gerade in der aktuell moralisch aufgeladenen Zeit führt sowas allzuschnell dazu, daß sich Leute gegenseitig belauern um "richtiges" Verhalten zu erzwingen. Und die Bereitschaft der Menschen, solchen Aufforderungen nachzukommen (ich denke da z.B. die Corona-Zeit, z.B. wurde ein Eisverkäufer in Hessen angezeigt, weil er ein Waffel herausgab, als nur Becher erlaubt waren...), ist mir zu hoch, um es noch zu fördern.

Vielleicht trägt zu dieser Einschätzung auch bei, daß ich einen Nachbarn habe, der Freude daran hat, mir (von offen zugegebener persönlicher Abneigung getrieben) regelmäßig die Polizei oder das Bauamt auf den Hals zu hetzen (immer anonym), mal weil am Pfingstmontag ihm eine Tür zu laut geknallt hat, mal weil angeblich ein Fenster an meinem Haus irgendwelche Bauvorschriften verletzt um 3 cm, u.ä.m.
Deswegen lehne ich es z. B. ab, Zu-eng-Überholenden den Außenspiegel wegzutreten und Falschparken die Luft aus den Reifen zu lassen und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.Das sehe ich natürlich auch so: Selbstjustiz ist tabu. Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.

Flunse
08.11.2022, 09:46
Ich sehe die Grenze zur Denunziation nicht erst bei Deinen Beispielen, sondern bei allem, was nicht der direkten Gefahrenabwehr oder Schutz von Mitmenschen dient, und auch nicht die persönlichen Eigeninteressen betrifft.

[...]

Aber Falschparker zu melden finde ich unverhältnismäßig kleinlich.


Ich glaube, es gibt einfach eine unterschiedliche Einschätzung von "Gefahr".

Falschparker im Sinne von Park- und Halteverbote sind meines Erachtens immer Verursacher einer Gefahr. Ansonsten gebe es an der Stelle kein Park- oder Halteverbot.

Falschparker im Sinne von Parkraumüberwachung (Anwohnerparken oder bewirtschaftetes Parken) sehe ich wie Du.

MattF
08.11.2022, 10:30
Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.

Und wenn ein Auto (dasselbe) jeden Morgen auf deinem Weg zur Arbeit auf dem Radweg steht?

Mir passiert ne zeitlang und ich hab ihn im übrigen nicht angezeigt, war nur kurz davor :liebe053: Irgendwann war er auch wieder weg. vielleicht hat ihn wer anderes angezeigt oder das Ordnungsamt kam doch mal vorbei.

PabT
08.11.2022, 10:46
In HH und B erleichtert die Seite weg.li den Vorgang, fur die, die es machen wollen.:Blumen:
In Hannover auch. :)

Diese Unterscheidung suggeriert, daß es "gute" und "böse" Denunziation gibt, je nach Staat.
Eigentlich wollte ich eher die Definition betonen und schärfen. Ich glaube, dass der Begriff hier nicht von allen in gleicher Weise gebraucht wird.

Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.
Das sehe ich auch so, meine persönliche Erfahrung bestätigt das. Ich habe hart daran gearbeitet, "kleinere" Behinderungen und Gefährdungen zu tolerieren, sofern sie nicht unmittelbar gegen mich als Person gerichtet sind, das ist tatsächlich ein Gewinn - auch wenn ich weiß, dass schlechtes Verhalten gefördert wird, wenn man es nie sanktioniert; ich also eine Mitschuld an jedem Verkehrstoten trage, wenn ich StVO-Verweigerer wie anständige Menschen behandle. Die Schmerzgrenze liegt wohl bei jedem woanders; auch ich hätte weder Zeit, Lust noch Energie, wirklich jeden Verstoß zur Anzeige zu bringen, dafür sind es einfach viel zu viele. Auf jeder einzelnen Fahrt.

JENS-KLEVE
08.11.2022, 11:02
Wenn mir jemand extrem auf den Sack geht, mache ich eine Anzeige. Danach bin ich den Ärger los und mir persönlich geht es wieder besser. Was extrem st, entscheide ich dann spontan nach Gefühlslage. Wenn es eingestellt wird, kann ich damit gut leben.

Schwarzfahrer
08.11.2022, 15:51
Und wenn ein Auto (dasselbe) jeden Morgen auf deinem Weg zur Arbeit auf dem Radweg steht?Dann habe ich sicher die Chance, ihn einmal persönlich anzusprechen. Solche Leute haben oft keine Vorstellung, was sie anstellen, weil sie selber nie Radfahren. Natürlich gibt es auch welche, die dann rumpöbeln ohne Einsicht - mir fehlt aber der Glaube, daß eine Anzeige an der fehlenden Einsicht viel ändert, wenn es im Guten nicht klappt.

Eine Anzeige rechtfertigt das für mich nie. Ich habe auch nie einen Grund gesehen, Anzeige gegen einen der drei Autofahrer zu erstatten, die mich in den letzten 40 Jahren über den Haufen gefahren haben (die Polizei fragt immer danach, zuletzt gerade vor drei Wochen, wo mich ein im Berufsverkehr überforderter Rentner am Steuer eines Behindertentransport-Busses bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr "angeschubst" hat). Anzeigen würde ich nur absichtlich andere schädigendes Verhalten, aber keine Dummheit, Unaufmerksamkeit, Fahrlässigkeit und ähnliches - das sind menschliche Eigenschaften, mit denen man leben können muß, bzw. Fehler, die man untereinander klärt, ohne den Staat für Strafaktionen einzubinden.

Schwarzfahrer
08.11.2022, 15:58
Ich glaube, dass der Begriff (Denunziation) hier nicht von allen in gleicher Weise gebraucht wird.Das ist sicher so.
... ich weiß, dass ... ich also eine Mitschuld an jedem Verkehrstoten trage, wenn ich StVO-Verweigerer wie anständige Menschen behandle.Das finde ich nun übertrieben. Wieviele in diesem Forum halten sich mit dem Rad 100 % and die StVO? (Immer Radwege benutzen, an leeren Fußgängerampeln immer stehen bleiben, nie auf den Fußweg ausweichen, u.ä.). Wie war es: Der werfe den ersten Stein.... Sind alle, die kein Stein werfen dürfen, automatisch keine anständigen Menschen? Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.

Matthias75
08.11.2022, 16:06
Dann habe ich sicher die Chance, ihn einmal persönlich anzusprechen. Solche Leute haben oft keine Vorstellung, was sie anstellen, weil sie selber nie Radfahren. Natürlich gibt es auch welche, die dann rumpöbeln ohne Einsicht - mir fehlt aber der Glaube, daß eine Anzeige an der fehlenden Einsicht viel ändert, wenn es im Guten nicht klappt.

Eine Anzeige rechtfertigt das für mich nie. Ich habe auch nie einen Grund gesehen, Anzeige gegen einen der drei Autofahrer zu erstatten, die mich in den letzten 40 Jahren über den Haufen gefahren haben (die Polizei fragt immer danach, zuletzt gerade vor drei Wochen, wo mich ein im Berufsverkehr überforderter Rentner am Steuer eines Behindertentransport-Busses bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr "angeschubst" hat). Anzeigen würde ich nur absichtlich andere schädigendes Verhalten, aber keine Dummheit, Unaufmerksamkeit, Fahrlässigkeit und ähnliches - das sind menschliche Eigenschaften, mit denen man leben können muß, bzw. Fehler, die man untereinander klärt, ohne den Staat für Strafaktionen einzubinden.

Was gefährlich ist und was nicht, interpretiert nur jeder anders, ebenso, was Absicht ist und was nicht.

Wenn ein Autofahrer sich entscheidet, auf einem durchgehend rot markierten Radweg zu parken, unterstelle ich z.B. Absicht, denn der Sinn der Markierung ist eindeutig erkenn- und verstehbar, wenn man seinen Führerschein auf regulärem Weg gemacht hat.

Ob von dem Falschparken eine Gefahr ausgeht, ist für den Falschparker dann vielleicht nicht so gut einschätzbar. Wenn er allerdings so parkt, dass Radfahrer und geg. auch Fußgänger auf die Straße ausweichen müssen, unterstelle ich mal, dass die Gefährdung auch für ihn ersichtlich sein müsste.

Natürlich könnte man den einen oder andere auf sein Verhalten aufmerksam machen. Meine Erfahrung bislang ist aber, dass das noch nie etwas gebraucht hat.

Zudem sehe ich meine Aufgabe nicht darin, Hilfspolizist zu spielen und andere auf ihre Fehler hinzuweisen, da auch durchaus die Gefahr besteht, an einen leicht reizbaren Zeitgenossen zu geraten, der den Konflikt vielleicht nicht nur verbal klärt.

M.

Bislang noch keine Anzeigen gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie der Radweg zur Schule manchmal zugeparkt ist, überlege ich mir allerdings manchmal, ob ich dem Ordnungsamt einen Hinweis geben sollte.

Steppison
08.11.2022, 16:21
Ich habe mal ein Schuljahr als Lotze an einem Fußgängerüberweg vor einer Grundschule gestanden, morgens, im Winter im Dunkeln. Insgesamt hielten sich gröbere Sachen sehr im Rahmen, auch weil ab und an aus dem Nichts die Polizei vor Ort gestanden hat. Das hat dann viele Doof-Lieferanten-Eltern abgeschreckt.

welfe
08.11.2022, 19:23
Was gefährlich ist und was nicht, interpretiert nur jeder anders, ebenso, was Absicht ist und was nicht.

Bislang noch keine Anzeigen gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie der Radweg zur Schule manchmal zugeparkt ist, überlege ich mir allerdings manchmal, ob ich dem Ordnungsamt einen Hinweis geben sollte.

Ok, da bin ich anders gestrickt. Ich habe das Arxx angezeigt, dass morgens mit dem E-Scooter auf dem Bürgersteig von hinten kommend meine Tochter einfach umgefahren hat und abgehauen ist. Ließ sich auch Dank des Nummernschilds (Mietscooter) ermitteln, wer das war, aber da meine Tochter ihn nicht erkannte (er war von hinten gekommen und wie gesagt weitergefahren, mit Kapuze auf dem Kopf) passierte gar nichts. Immerhin übernahm die Unfallkasse die Kosten (Fuß gebrochen, da war er drüber gefahren nach ihrem Sturz), denn es war auf dem Schulweg.

DocTom
08.11.2022, 20:08
Wenn mir jemand extrem auf den Sack geht, mache ich eine Anzeige. Danach bin ich den Ärger los und mir persönlich geht es wieder besser. Was extrem st, entscheide ich dann spontan nach Gefühlslage. Wenn es eingestellt wird, kann ich damit gut leben.

+1...
:Danke:

Matthias75
09.11.2022, 09:20
Ok, da bin ich anders gestrickt. Ich habe das Arxx angezeigt, dass morgens mit dem E-Scooter auf dem Bürgersteig von hinten kommend meine Tochter einfach umgefahren hat und abgehauen ist. Ließ sich auch Dank des Nummernschilds (Mietscooter) ermitteln, wer das war, aber da meine Tochter ihn nicht erkannte (er war von hinten gekommen und wie gesagt weitergefahren, mit Kapuze auf dem Kopf) passierte gar nichts. Immerhin übernahm die Unfallkasse die Kosten (Fuß gebrochen, da war er drüber gefahren nach ihrem Sturz), denn es war auf dem Schulweg.

Klar, bei einem konkreten Vorfall, vor allem mit Verletzung oder Sachschäden, würde ich auch auf jeden Fall anzeigen.

Bei den Falschparkern auf dem Radweg bin ich eben immer mal wieder am überlegen, ob eine Anzeige sinnvoll wäre. Im Gegensatz bin ich z.B. von den ganzen Schülern, die ihre Autos hier im Anwohnerparken abstellen und dann vielleicht nach 3h mal die Parkscheibe weiterdrehen, zwar genervt, würde aber keinen anzeigen, weil davon keine Gefahr ausgeht. Dem Ordnungsamt scheint beides egal zu sein, die kommen, wenn überhaupt, zu Zeiten, zu denen die Parkscheiben noch nicht abgelaufen sind...

M.

MattF
09.11.2022, 10:42
Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.

Bleiben also logischerweise 10% die anzeigerelevant sind. Da bleibt genug. :Cheese:

Schwarzfahrer
09.11.2022, 13:15
Bleiben also logischerweise 10% die anzeigerelevant sind. Da bleibt genug. :Cheese:
Natürlich gibt es die Fälle, wo Anzeigen begründet und gerechtfertigt sind. Mein Punkt war, daß diese (vermutlich) unter 10 % aller Regelverstöße kein Grund sein dürfen, alle pauschal zur Denunziation nicht näher spezifizierten regelwidrigen Verhaltens zu ermutigen - aber für mich klingen viele Medienberichte über die Möglichkeit, Parksünder selbst anzuzeigen eben genau danach. Und das in einem Land, wo Denunziation aus guten historischen Gründen eigentlich tabu sein sollte.

Matthias75
09.11.2022, 16:06
Natürlich gibt es die Fälle, wo Anzeigen begründet und gerechtfertigt sind. Mein Punkt war, daß diese (vermutlich) unter 10 % aller Regelverstöße kein Grund sein dürfen, alle pauschal zur Denunziation nicht näher spezifizierten regelwidrigen Verhaltens zu ermutigen - aber für mich klingen viele Medienberichte über die Möglichkeit, Parksünder selbst anzuzeigen eben genau danach. Und das in einem Land, wo Denunziation aus guten historischen Gründen eigentlich tabu sein sollte.

Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.

kullerich
09.11.2022, 16:51
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.
+1, wie die jungen Leute wohl sagen. Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass die Verwendung von "Denunziation" für Kenntnisgabe von Falschparken (mit Behinderung) ein wenig den Eindruck erweckt, als sei dieses Falschparken ein ähnlicher Akt der Freiheit wie das Hören von BBC im Dritten Reich. Und das ist es einfach nicht.

Koschier_Marco
09.11.2022, 18:20
+1, wie die jungen Leute wohl sagen. Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass die Verwendung von "Denunziation" für Kenntnisgabe von Falschparken (mit Behinderung) ein wenig den Eindruck erweckt, als sei dieses Falschparken ein ähnlicher Akt der Freiheit wie das Hören von BBC im Dritten Reich. Und das ist es einfach nicht.

Gibt eine App bei uns von der Stadt Moskau, Falschparker, Photo der Nummer hochladen 3.000 Rubel Strafe

Schwarzfahrer
09.11.2022, 19:21
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden. Asl Diktatur-Erfahrener kann ich versichern, daß Denunziation nicht unbedingt mit persönlichen Vorteilen verbunden sein muß, sondern oft auf dem Glauben der Menschen beruht, daß sie "dem System" dienen, "das Richtige tun", wenn sie Regelbrecher anzeigen. Passt zwar in die zunehmend moralisierende Zeit, aber in meinen Augen ist das der Beginn einer schiefen Ebene, die zu einer ideologisierten, bevormundenden und ggf. sogar totalitären Gesellschaft (nicht Staat!) führen kann, in der sich die Menschen gegenseitig belauern und mißtrauen, wenn man auch ohne eigenen Vorteil Mitmenschen für Regelverletzungen anzeigt, die man u.U. sogar selber mal begeht (wie gesagt, abgesehen von bestimmten Fällen, in denen ich Verständnis habe, und bei denen wir glaube ich alle einig sind).

su.pa
09.11.2022, 19:59
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.

Das ist interessant. Ich hatte den Begriff tatsächlich auch falsch verstanden.
In jedem Fall ist er wohl negativ belegt, aber ich vermute, dass die genaue Definition nicht allgemein bekannt ist.

Matthias75
09.11.2022, 20:16
Das ist interessant. Ich hatte den Begriff tatsächlich auch falsch verstanden.
In jedem Fall ist er wohl negativ belegt, aber ich vermute, dass die genaue Definition nicht allgemein bekannt ist.

Eine einzige, allgemeingültige Definition wird es vermutlich auch nicht geben. Meine Definition ist eine Mischung aus dem Duden, Wikipedia und meiner persönlichen Interpretation.

Der Begriff Denunziation ist für mich eben stark mit dem Anschwärzen von Regimegegnern verbunden. Und hier sehe ich - für mich, andere mögen das anders sehen - einen ganz wichtigen Unterschied: Man zeigt einen Regelverstoß an, der gegebenfalls vom Rechtsstaat geahndet wird. Die Strafe dient aber weder dem Machterhalt des Regimes noch der persönlichen Genugtuung oder dem persönlichen Vorteil. Natürlich können Anzeigen auch als Denunziation genutzt werden, vor allem in Unrechtsstaaten und dort vor allem, wenn entsprechende Gesetze zum Machterhalt erlassen werden.

Im Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit oder eines Verkehrsvergehens kann ich aber kein Denunziantentum sehen, allenfalls unnötige Kleinlichkeit. Aber was zu kleinlich ist und was nicht, ist dann wieder persönliche Definitionssache.

M.

DocTom
10.11.2022, 00:15
Eine einzige, allgemeingültige Definition wird es vermutlich auch nicht geben. ...
Im Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit oder eines Verkehrsvergehens kann ich aber kein Denunziantentum sehen, allenfalls unnötige Kleinlichkeit. Aber was zu kleinlich ist und was nicht, ist dann wieder persönliche Definitionssache.

M.

Genau! Wenn also bei ca 6m Strasenbreite, auf zwei Fahrspuren verteilt, zuzüglich Parkbucht 2m eine Verkehrsteilnehmerin meint, weil sie nicht in eine ausreichend große Parklücke ordnungsgemäß einparken kann, statt dessen den ca 1m breiten Radweg komplett zuparken zu müssen, dann empfinde ich die Anzeige nicht als "kleinlich". Das ist von grob rücksichtslos bis einfach dämlich irgendwas, aber ihre eigene Entscheidung, die beim Bussgeld (Ausweichen auf den ca 2m breiten Gehweg mit Gefährdung nötig) halt nach
Droht für das Parken auf dem Radweg ein Bußgeld?
Parken Sie auf dem Radweg ist eine Strafe in der Regel nicht vorgesehen, ein Bußgeld ist dann allerdings wahrscheinlich. Dieses kann zwischen 55 und 100 Euro liegen. Hinzukommt in der Regel auch ein Punkt in Flensburg. In der Tabelle finden Sie eine Übersicht zu den möglichen Sanktionen.
sanktioniert wird und keine Bagatelle mehr ist.:Blumen:

Matthias75
10.11.2022, 09:52
Genau! Wenn also bei ca 6m Strasenbreite, auf zwei Fahrspuren verteilt, zuzüglich Parkbucht 2m eine Verkehrsteilnehmerin meint, weil sie nicht in eine ausreichend große Parklücke ordnungsgemäß einparken kann, statt dessen den ca 1m breiten Radweg komplett zuparken zu müssen, dann empfinde ich die Anzeige nicht als "kleinlich". Das ist von grob rücksichtslos bis einfach dämlich irgendwas, aber ihre eigene Entscheidung, die beim Bussgeld (Ausweichen auf den ca 2m breiten Gehweg mit Gefährdung nötig) halt nach

sanktioniert wird und keine Bagatelle mehr ist.:Blumen:

Das war von mir etwas missverständlich formuliert: Natürlich ist nicht jede Anzeige einer Ordnungswidrigkeit als kleinlich anzusehen. Allerdings gibt es sicher die eine oder andere Anzeige, die einige von uns als kleinlich ansehen würden. Parken auf dem Radweg gehört nach meiner persönlichen Definition nicht dazu. Wenn ich jetzt aber mit der Stopuhr neben dem Parkenden stehe und kontrolliere, ob er seine Parzeit um eine Minute überzieht, würde ich das z.B. als kleinlich bezeichnen.

Mit ging es lediglich um die Abgrenzung zum Denunziantentum. Wenn man jede Kleinigkeit, die man anzeigen kann, auch wirklich anzeigt, könnte das vielleicht eben kleinlich, pedantisch etc. angesehen werden, ist aber - nach meinem Sprachverständnis - noch weit vom Denunziantentum entfernt.

M.

svmechow
10.11.2022, 16:19
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Drop
10.11.2022, 16:35
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Keinen langen Finger sondern einen Vogel habe neulich gezeigt. Daraufhin wurde der Fahrer richtig wütend und verfolgte mich mit seinem Transporter, bis ich in einen Park abbog. ;)

Canumarama
10.11.2022, 18:08
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

So siehts aus.
Absicht vorausgesetzt.

Es ist dabei von Vorteil eine gewisse Übung darin zu haben in wenigen Sekunden die Kräfteverhältnisse einzuschätzen. Sollten diese ausgeglichen oder gar für einen negativ ausfallen, hilft ein sehr entschlossenes Auftreten die fehlenden Prozentpunkte zu eliminieren.

PabT
10.11.2022, 18:39
Das ist sicher so.
Das finde ich nun übertrieben. Wieviele in diesem Forum halten sich mit dem Rad 100 % and die StVO? (Immer Radwege benutzen, an leeren Fußgängerampeln immer stehen bleiben, nie auf den Fußweg ausweichen, u.ä.). Wie war es: Der werfe den ersten Stein.... Sind alle, die kein Stein werfen dürfen, automatisch keine anständigen Menschen? Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.
Diesen Stein werfe ich gerne. Es ist sehr einfach, fast alle Regeln einzuhalten, wenn man nur will. 2-3 im Jahr unachtsam sein kann vorkommen, aber das erklärt kein Radwegparken, keine rote Ampel oder Gehwegradeln.
Die logische Folge ist das Problem: wer offensichtlich kein Interesse an Regeln hat, dem kann man nichts Gutes zutrauen.

Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.
[...]
Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.
Danke dafür. Zu viele Menschen benutzen zu oft Begriffe, die sie gar nicht verstehen. "Sexismus" leidet darunter genauso wie "Denunziation" oder falsche Freunde wie "Intention/Intension". Diese Personen kennen oft auch nicht den Unterschied zwischen "Fahrbahn" und "Straße", haben aber erstaunlich häufig sehr starke Meinungen.

Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Ich verstehe den Impuls, aber mir persönlich wäre es völlig fremd und nahezu unmöglich, ein Unrecht mit einem weiteren Unrecht zu vergelten.

sybenwurz
10.11.2022, 21:07
Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.


Keinen langen Finger sondern einen Vogel habe neulich gezeigt.

Kann man schon so machen.
Erinnert mich an die Story von nem Kumpel, der bei der Rennleitung und eines schönen Tages mitm Kollegen im Streifenwagen unterwegs iss.
Vor ihnen ein verkappter Lance of A., der über ne Brücke auf der Strasse fuhr, wo aber beiderseits der wohl optimalsteste, ebenste, breiteste und was-weiss-ich Radweg des ganzen Landkreises verläuft (und natürlich daneben auch n Gehweg).
Die Herren auf Streife also mit nem kurzen Hupen angedeutet, dass der Rennfahrer nen so elenden wie endlosen Rattenschwanz an Autokolonne hinter sich herzieht, der aller Wahrscheinlichkeit eher keine gute Stimmung bei den daran beteiligten Dosenkapitänen erzeugte, weil Überholen da vorm Ende der Brücke eher nicht möglich ist.
Der Bruder aufm Rad hätte sicherlich daraufhin mehrere Optionen gehabt, wacker aus der Nummer rauszukommen, entschied sich aber für nen intellektuellen Offenbarungseid (aka teuerste Variante) und zeigte den Herren in (damals noch) Grün, ohne sich umzudrehen, den Mittelfinger.
Das gab also, nachdem die Brücke überquert war, nicht nur ne Belehrung und schätzungsweise war die komplette Kolonne hintendran, die mitkriegte, dass der Knabe kielgeholt wurde, schlagartig wieder allerbester Laune.

TriMiDi
17.11.2022, 18:15
In der Berufung wurde das Urteil gegen den SUV Fahrer, der auf der Jagd nach zwei Rennradfahrern war, abgemildert:

Zwar ist der 56-jährige Dirk B. nun rechtskräftig wegen schweren Eingriffs in den Straßenverkehr in drei Fällen in Tateinheit mit Nötigung verurteilt und gilt somit als vorbestraft. Statt ursprünglich 21 Monaten Freiheitsstrafe sind es jetzt aber 18, statt 18 Monaten Führerscheinentzug acht. Unverändert ist die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt – Dirk B. muss also nicht ins Gefängnis. Die Bewährungszeit beträgt nach wie vor drei Jahre – lässt sich Dirk B. in dieser Zeit etwas zuschulden kommen, muss er die Freiheitsstrafe doch verbüßen. Zudem muss B. innerhalb von sechs Monaten 150 Sozialstunden ableisten.

Der Shitstorm wegen seiner Tat wirkte allen Ernstes strafmildernd:

Dabei hat auch eine Rolle gespielt, dass der zuvor verkehrsrechtlich kaum in Erscheinung getretene Verurteilte infolge der Tat seinen Arbeitsplatz verloren hat und aufgrund der Verbreitung des Videos von der Tat im Internet einem "Shitstorm"
ausgesetzt war und ist.

https://www.roadbike.de/rennrad-szene/nach-jagd-auf-rennradfahrer-suv-fahrer-verurteilt/



https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/autofahrer-radfahrer-prozess-siegen-100.html

JENS-KLEVE
17.11.2022, 18:32
Schön, dass er massiv sozial geächtet wird und der Steuerzahler nicht seinen Knastaufenthalt zahlen muss.

PabT
18.11.2022, 15:51
der zuvor verkehrsrechtlich kaum in Erscheinung getretene Verurteilte

Das ist eines der Probleme, wenn man Leuten alles durchgehen lässt: die nur scheinbar weiße Weste. Da hilft auch ein Stinkefinger nicht.

bergflohtri
18.11.2022, 17:20
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Ich hab das jetzt erst nachgelesen und möchte deshalb etwas verspätet nachfragen:

1. Hast Du einen höheren Grad in irgend einer Kampfsportart

2. Wenn Du nach Zack - feddich den Kontrahenten aufgemischt hast und Dich anschließend aufgrund unglücklicher Umstände vor dem Kadi wiederfändest
- hätte eine ausgefasste Vorstrafe Auswirkungen auf Dein Dienstverhältnis?

Adept
18.11.2022, 17:26
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Ich hab das jetzt erst nachgelesen und möchte deshalb etwas verspätet nachfragen:

1. Hast Du einen höheren Grad in irgend einer Kampfsportart

2. Wenn Du nach Zack - feddich den Kontrahenten aufgemischt hast und Dich anschließend aufgrund unglücklicher Umstände vor dem Kadi wiederfändest
- hätte eine ausgefasste Vorstrafe Auswirkungen auf Dein Dienstverhältnis?

Nei, ich glaub, das endet eher so: https://youtu.be/5fTGSEaPvgM?t=42

:Huhu:

bergflohtri
18.11.2022, 17:31
Das Video funktioniert bei mir nicht, aber der Titel sagt eh schon alles:Huhu:

Adept
18.11.2022, 18:19
Das Video funktioniert bei mir nicht, aber der Titel sagt eh schon alles:Huhu:

Funzt er jetzt?

sybenwurz
18.11.2022, 18:36
...hätte eine ausgefasste Vorstrafe Auswirkungen auf Dein Dienstverhältnis?

Ich finde nicht, dass es für derartiges Aggressionspotential eine Form der Ausrede braucht.
Wer so drauf ist, hat im Verkehr nix verloren, Punkt.
Zeitbombe, die besser nicht auf nen gleichartigen Zünder trifft.
Eher find ichs vor diesem Hintergrund gerechtfertigt, dass ein 'gewaltfreier' Mittelfinger in der Regel schon im deutlich schmerzhaften, finanziellen Bereich geahndet wird und auch mit Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bedroht ist.

bergflohtri
18.11.2022, 19:14
Funzt er jetzt?

-ja, jetzt läuft er

Sie ist wirklich ganz schön ausdauernd dort beim Eingang:) - das ist nicht meine Welt

svmechow
20.11.2022, 09:48
Ich hab das jetzt erst nachgelesen und möchte deshalb etwas verspätet nachfragen:

1. Hast Du einen höheren Grad in irgend einer Kampfsportart

2. Wenn Du nach Zack - feddich den Kontrahenten aufgemischt hast und Dich anschließend aufgrund unglücklicher Umstände vor dem Kadi wiederfändest
- hätte eine ausgefasste Vorstrafe Auswirkungen auf Dein Dienstverhältnis?

Zu 1.: nein, aber ich bin schnell ;)
Zu 2.: Affekttaten werden meistens milde geahndet.
Ergo: Solltest Du zum Beispiel eines unglücklichen Tages Deine:n Partner:in inflagranti beim Ehebruch erwischen, muss ein potentieller tätlicher Angriff auf die beiden ohne jeglichen Verzug erfolgen. Wenn Du zunächst in die Küche rennst, um ein Messer zu holen, hast Du schon verloren. Ein spontaner Fensterwurf wäre da für dein späteres Strafmaß günstiger.

svmechow
20.11.2022, 10:56
Ich finde nicht, dass es für derartiges Aggressionspotential eine Form der Ausrede braucht.
Wer so drauf ist, hat im Verkehr nix verloren, Punkt.
Zeitbombe, die besser nicht auf nen gleichartigen Zünder trifft.
Eher find ichs vor diesem Hintergrund gerechtfertigt, dass ein 'gewaltfreier' Mittelfinger in der Regel schon im deutlich schmerzhaften, finanziellen Bereich geahndet wird und auch mit Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bedroht ist.


Seit ich eine Sportbrille in Baker-Miller-Pink trage, nehme ich meine Verkehrsgegner:innen schon viel freundlicher und zugewandterr wahr. Ich suche allerdings noch nach einem Handschuh dieser Farbe, just in case.

Klugschnacker
20.11.2022, 11:10
Hatte ich auch schon, dass ich entschlossen war, einem Autofahrer eine auf die Fresse zu hauen, wenn ich ihn erwische.

Ich habe ihn erwischt und mich bis dahin aber wenigstens so weit beruhigt, dass ich ihn eine Minute lang angeschrien und beschimpft habe. Er stand 20 Meter entfernt hinter einem Zaun auf seinem Grundstück, das direkt an die Landstraße grenzte. Er ging gerade von seinem Auto zur Haustür.

Wir waren sechs oder sieben Radlerinnen und Radler. Einsame Landstraße im Elsass an einem sonnigen Sonntagmorgen, kaum ein Auto auf der Straße. Wir führen sehr zügig und in Einerreihe am rechten Fahrbahnrand. Die Führung hat gelegentlich gewechselt, sodass es innerhalb der Gruppe alle paar Minuten zu einem Überholvorgang kam.

Wir dürfen uns gegenseitig überholen – für Radfahrer besteht kein generelles Überholverbot. Aus Sicht eines sich von hinten nähernden LKWs sah es wohl so aus, als würden wir nebeneinander fahren (was auf praktisch komplett leerer Straße überhaupt kein Problem gewesen wäre). Das wollte er offenbar in erzieherischer Absicht bestrafen. Ihr kennt ja alle diese klassische Situation.

Also führ er extrem knapp seitlich an uns vorbei. Dort, wo die zwei Radler sich gerade überholten, führ er dem links fahrenden Radler beinahe ins Hinterrad, bremste dort scharf und hupte wild. Was er in seinem Furor übersah: Aus der Gegenrichtung näherte sich eine Limousine.

Um einen frontalen Zusammenstoß zu verhindern, betätigte der Fahrer der Limousine die Lichthupe, bremste stark ab und blieb schließlich sogar stehen. Der LKW-Fahrer zog noch ein Stück weiter nach rechts, wo sich aber mehrere Radler befanden – die hatte er ja gerade mit extrem wenig Seitenabstand überholt. Ich selbst war nicht unmittelbar gefährdet, "musste" mir aber diese haarsträubende Situation von hinten anschauen. Das geht dann alles so schnell, dass man nicht in der Lage ist, sich wenigstens das Kennzeichen des LKWs zu merken. Bedeutet konkret: Es gilt das Faustrecht des Stärkeren. Als Autofahrer hat man praktisch nichts zu befürchten.

Der Witz dieser Geschichte ist, dass Ihr sie ebenfalls hättet erzählen können. So etwas ist mehr oder weniger Radler-Alltag, mal mehr, mal weniger krass. Manche Autofahrer wenden mit ihren teilweise mehrere tausend Kilo schweren Karossen unmittelbare Gewalt an. Ich habe Verständnis dafür, wenn es mal zu Fällen von Gegengewalt kommt. Es ist falsch und es ist zu verurteilen, aber ich habe Verständnis dafür.

schnodo
20.11.2022, 11:18
Zu 2.: Affekttaten werden meistens milde geahndet.

IANAL, aber ich habe den Verdacht, dass ein kleinlicher Richter "Affekttaten", die in Internetforen angekündigt wurden, eventuell doch als vorsätzlich begangen einstufen könnte. :Cheese:

sabine-g
20.11.2022, 11:20
Gegengewalt

Ist es Gewaltanwendung, wenn man jemandem im offenen Cabrio fahrend (der zuvor ähnlich wie gerade geschildert mit dem Leben von Radfahrern "gespielt" hat) 0,7L Kirschschorle aus der Radflasche in die Karosse schüttet?

Bleierpel
20.11.2022, 11:47
Ist es Gewaltanwendung, wenn man jemandem im offenen Cabrio fahrend (der zuvor ähnlich wie gerade geschildert mit dem Leben von Radfahrern "gespielt" hat) 0,7L Kirschschorle aus der Radflasche in die Karosse schüttet?

Sachbeschädigung wird es eher treffen.
Er kann die Schorle beweisen, Du weder eine Verbalattacke seinerseits noch einen ‚engen‘ Überholvorgang…

bergflohtri
20.11.2022, 12:04
Die beschriebenen Situationen sind klassische Bespiele für den Bedarf nach Maßnahmen einer Deeskalation. Das Problem dabei ist nur dass man als schwächerer Verkehrsteilnehmer als Radfahrer gegenüber Autofahrern praktisch immer schon im Voraus verloren hat. Der Autofahrer riskiert im schlimmsten Fall nur einen kleinen Blechschaden, der Radfahrer sein Leben. Wenn es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommt dann zählt der tatsächliche Straftatbestand, also wer wem eine geklebt hat. Wenn die Situation deeskaliert werden konnte, dann bleibt für den Radfahrer das schale Gefühl dass es dieses mal für ihn noch glimpflich ausgegangen ist, dass es das nächste mal aber auch anders sein kann und dann entweder im Krankenhaus oder auf dem Friedhof endet. Wenn der Radfahrer ernsthaft verletzt oder noch schlimmer getötet wurde, dann hat er weder von einer strafrechtlichen Verurteilung des Autofahrers wirklich etwas außer im ersten Fall eine gewisse Genugtuung, und zuerkannte Schadenersatzleistungen können das was uns am wichtigsten ist - unsere Gesundheit und die Fähigkeit zur Sportausübung - auch nicht wirklich ersetzen.

Klugschnacker
20.11.2022, 12:12
:Cheese:

Mich hat mal auf dem Weg vom Walchensee zum Kochelsee (Kesselberg) eine Horde Motorradfahrer überholt. Bergauf näherte ich mich der ersten Haarnadelkurve. Es ist eine 180°-Linkskurve.

Der erste Fahrer der Motorradgruppe überholte mich mit fairem Seitenabstand und zog dann vor mir an den rechten Straßenrand, um die Linkskurve auf der Ideallinie von weit außen ansteuern zu können. Die nachfolgenden Motorradfahrer taten es ihm gleich – allerdings bewegte ich mich ebenfalls auf die Kurve zu, sodass sie mich enger und enger überholten.

Der letzte aus der Gruppe hat mich dann beinahe gestreift, fuhr mir direkt vor’s Vorderrad, bremste dort scharf und lenkte eckig in die Linkskurve ein. Seine linke Fußraste setzte auf. Also öffnete er etwas den Lenkwinkel, geriet dadurch aber sehr nah an den äußeren Kurvenrand, wo eine Felswand die Fahrbahn begrenzt. Er drückte seine Maschine erneut in die Schräglage, setzte erneut auf und so weiter. So schlingerte er mit 20 km/h vor mir her und legte sich schließlich auf die Fresse, das Moped im Straßengraben. Es ist nichts passiert außer Blinker ab und vermutlich einen Haufen Kratzer.

Ich weiß, es ist verwerflich und Beweis für einen schlechten Charakter, aber ich verbrachte den Rest des Tages in bester Laune.
:Cheese:

qbz
20.11.2022, 13:30
Ich finde es in Berlin nicht ganz ungefährlich, wenn man auf absichtliches Schneiden von Autofahrern, Anmache usf. mit beleidigenden Gesten reagiert. Meistens sitzen da Leute hinter dem Steuer, die auf weitere Auseinandersetzungen abzielen und auch bei Bedarf mal schnell Unterstützung über das Handy organisieren. Ich habe da leider einiges erlebt, weil ich immer mit dem Rennrad unterwegs war.
Spitze des Eisberges (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=tagesspiegel+autofahrer+schl%C3%A4gt+radfahrer)

waden
20.11.2022, 14:11
:Cheese:

Mich hat mal auf dem Weg vom Walchensee zum Kochelsee (Kesselberg) eine Horde Motorradfahrer überholt. Bergauf näherte ich mich der ersten Haarnadelkurve. Es ist eine 180°-Linkskurve.

Der erste Fahrer der Motorradgruppe überholte mich mit fairem Seitenabstand und zog dann vor mir an den rechten Straßenrand, um die Linkskurve auf der Ideallinie von weit außen ansteuern zu können. Die nachfolgenden Motorradfahrer taten es ihm gleich – allerdings bewegte ich mich ebenfalls auf die Kurve zu, sodass sie mich enger und enger überholten.

Der letzte aus der Gruppe hat mich dann beinahe gestreift, fuhr mir direkt vor’s Vorderrad, bremste dort scharf und lenkte eckig in die Linkskurve ein. Seine linke Fußraste setzte auf. Also öffnete er etwas den Lenkwinkel, geriet dadurch aber sehr nah an den äußeren Kurvenrand, wo eine Felswand die Fahrbahn begrenzt. Er drückte seine Maschine erneut in die Schräglage, setzte erneut auf und so weiter. So schlingerte er mit 20 km/h vor mir her und legte sich schließlich auf die Fresse, das Moped im Straßengraben. Es ist nichts passiert außer Blinker ab und vermutlich einen Haufen Kratzer.

Ich weiß, es ist verwerflich und Beweis für einen schlechten Charakter, aber ich verbrachte den Rest des Tages in bester Laune.
:Cheese:

Diese Motorradgruppen machen mir immer am meisten Angst, auch am Jaufenpass, Stilser Joch, Timmelsjoch. Es ist sehr oft so, wie Du es beschreibst: vorweg fahren die, die es können und hinten weg diejenigen, die überfordert sind. Am Timmelsjoch fuhr ich mal (bergauf) in den Graben, weil dem entgegen (!) kommenden letzten Motorradfahrer die Rechtskurve ausging, und er gerade noch, auf meiner Seite, die Kurve kratzte, und ich stand in der Wiese.

waden
20.11.2022, 14:13
Ich finde es in Berlin nicht ganz ungefährlich, wenn man auf absichtliches Schneiden von Autofahrern, Anmache usf. mit beleidigenden Gesten reagiert. Meistens sitzen da Leute hinter dem Steuer, die auf weitere Auseinandersetzungen abzielen und auch bei Bedarf mal schnell Unterstützung über das Handy organisieren. Ich habe da leider einiges erlebt, weil ich immer mit dem Rennrad unterwegs war.
Spitze des Eisberges (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=tagesspiegel+autofahrer+schl%C3%A4gt+radfahrer)

Ich bin dazu übergegangen, den Autofahrern, sofern es gelingt, zu erklären, dass mir ihr Verhalten Angst macht, und dass ihre Fahrweise gefährlich ist. Oft hilfts, manchmal werde ich aber auch mit einem "Du Hurensohn" oä abgefertigt.

JENS-KLEVE
20.11.2022, 14:19
:Cheese:


Ich weiß, es ist verwerflich und Beweis für einen schlechten Charakter, aber ich verbrachte den Rest des Tages in bester Laune.
:Cheese:

Ich hätte nicht erwartet, dass auch du eine düstere Seite besitzt. ;)

Plasma
20.11.2022, 15:14
Gewalttaten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern kann ich für mich komplett ausschließen. Mich erschreckt auch die hier geäußerte Bereitschaft, verbal ausfällig zu werden, andere anzuschreien oder gewalttätig zu werden. Vielleicht ist es an der Zeit, den Thread umzubenennen:

Aggression und Angriffe ggü. andere Verkehrsteilnehmer

Ich hätte nicht erwartet, dass auch du eine düstere Seite besitzt. ;)
Jo. Wem´s gut geht, wenn andere am Boden liegen, hier wortwörtlich, sollte vielleicht mal ein bisschen in sich gehen.

Klugschnacker
20.11.2022, 16:47
Wem´s gut geht, wenn andere am Boden liegen, hier wortwörtlich, sollte vielleicht mal ein bisschen in sich gehen.

Mir scheint, Du verdrehst hier etwas. Du blähst die ganz normale, harmlose Schadenfreude des schwächeren Verkehrsteilnehmers zu etwas auf, was sie nicht enthält.

Für mich ist das 100% okay, wenn Du freundlich grüßend an einem LKW-Fahrer vorbei radelst, der wenige Minuten zuvor Deine besten Freunde lebensgefährlich bedrängt hat. Ich habe in dieser Situation halt anders reagiert. Ich finde nicht, dass ich deshalb Anlass hätte, mal ein bisschen in mich zu gehen. Das erscheint mir als typische Täter-Opfer-Umkehr.

svmechow
20.11.2022, 16:51
Ist es Gewaltanwendung, wenn man jemandem im offenen Cabrio fahrend (der zuvor ähnlich wie gerade geschildert mit dem Leben von Radfahrern "gespielt" hat) 0,7L Kirschschorle aus der Radflasche in die Karosse schüttet?

Bei purem Kirschsaft wäre ich mir da nicht so sicher. Schorle dürfte doch wohl kein Problem sein.
Aber: IANAL.
Hab ich grade neu gelernt, was das heisst, Google sei Dank.

welfe
20.11.2022, 17:02
Ich finde es in Berlin nicht ganz ungefährlich, wenn man auf absichtliches Schneiden von Autofahrern, Anmache usf. mit beleidigenden Gesten reagiert. Meistens sitzen da Leute hinter dem Steuer, die auf weitere Auseinandersetzungen abzielen und auch bei Bedarf mal schnell Unterstützung über das Handy organisieren. Ich habe da leider einiges erlebt, weil ich immer mit dem Rennrad unterwegs war.
Spitze des Eisberges (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=tagesspiegel+autofahrer+schl%C3%A4gt+radfahrer)

Nicht nur in Berlin, auch in Saarbrücken. Ich war hinterher Zeuge im Gerichtsverfahren und geriet damit in die Schusslinie der entsprechenden Klientel. Ich verstehe bis heute nicht, warum es unbedingt nötig ist, alle Personalien (mit Adresse und Geburtsdatum!) einer Zeugin im Verfahren offenzulegen. Das Gericht durfte ich zwar vor den Angeklagten verlassen, aber sie wussten ja eh schon alles.
Das Verfahren wurde letztlich - nach einem zweiten Verfahren wegen Einspruch - eingestellt, weil sie aufgrund anderer Straftaten eine höhere Strafe zu erwarten hatten.

TriVet
20.11.2022, 17:08
Aber: IANAL.
Hab ich grade neu gelernt, was das heisst, Google sei Dank.

Same here.
haette es aber ohne Probleme als I-Anal auch mit dem Freud'schen Analcharakter (https://de.wikipedia.org/wiki/Analcharakter) assoziiert.:cool:

svmechow
20.11.2022, 17:30
Same here.
haette es aber ohne Probleme als I-Anal auch mit dem Freud'schen Analcharakter (https://de.wikipedia.org/wiki/Analcharakter) assoziiert.:cool:

Das war auch eine meiner ersten Assoziationen; aufgrund des hierzu wenig passenden Kontextes habe ich dann aber doch lieber Google bemüht.
…Wo wir grad dabei sind: Sicher kann ich eine gewissgradige Zwanghaftigkeit nicht ganz leugnen, aber mit den Begriffen Ordnungsliebe und Sparsamkeit kann ich mich so gar nicht identifizieren.

Sei‘s drum. Ich möchte meine vorangegangenen Beiträge weder als gewaltverherrlichend, noch als Gewaltankündigung oder als Aufruf zur Anwendung von Gewalt verstanden wissen.
Indessen: Wenn die physische oder psychische Integrität meiner Person oder die meiner Freund:innen oder Familie oder auch irgendwelcher Fremden unverschuldet in Gefahr ist, werde ich im Bedarfsfall nicht zögern, die der jeweiligen Situation angemessenen Maßnahmen zu deren Schutz und Verteidigung zu ergreifen.
Das ist für mich weder verhandelbar noch optional.

Helios
20.11.2022, 19:55
Als Land-Ei war ich letzte Woche morgens um 6 Richtung Provinz-Nürnberg-Innenstadt mit dem Auto unterwegs - das letzte Mal vor vielleicht 25 Jahren oder so??
Erschrocken bin ich vor den vielen Radlern - alles lief aber astrein korrekt und ohne Zwischenfälle, dank der deutlich erkennbaren Radwege, ab.
Ich staun über die Postings hier - diese kann ich so nicht bestätigen.

Dieses Jahr den zum WoMo umgebauten Ducato mit 200TSD Km nach 13 Jahren verkauft, meistens hing ein 7,5m Trailer mit einem Rib drauf hintendran - also 6m Zugfahrzeug plus 7,5m macht knapp 14 m Zuglänge.

Stell ich mir jetzt 6 Triathleten auffn Radl vor die plötzlich vor mir auftauchen, alle halten auch im Training die 10m Abstand ein, dann hab ich 6 x 12m zu überholen plus 14m plus ein/ausscheren ...... an so eine Situation kann ich mich nicht erinneren, sie je gehabt zu haben..... (die fahren alle 35 Sachen - Bonusfrage: wie lange dauert der korrekte Überholvorgang und wieviel km Straße brauch ich dazu und kann ich soweit den Gegenverkehr erkennen.....).

Ich würd eine Pinkelpause einlegen und warten bis die Straße wieder frei ist :-((

Klugschnacker
21.11.2022, 08:31
Stell ich mir jetzt 6 Triathleten auffn Radl vor die plötzlich vor mir auftauchen, alle halten auch im Training die 10m Abstand ein, dann hab ich 6 x 12m zu überholen plus 14m plus ein/ausscheren ...... an so eine Situation kann ich mich nicht erinneren, sie je gehabt zu haben..... (die fahren alle 35 Sachen - Bonusfrage: wie lange dauert der korrekte Überholvorgang und wieviel km Straße brauch ich dazu und kann ich soweit den Gegenverkehr erkennen.....).

Wenn Du 80 km/h fährst, beträgt Deine Geschwindigkeit relativ zu den Radfahrern 45 km/h. Das sind 12.5 Meter pro Sekunde.

Zum Überholen musst Du an den Triathleten vorbei, das sind 6x 12m plus Deine Fahrzeuglänge von 14m, plus 2x 10m Sicherheitsabstand, das ergibt 72m+14m+20m=106m. Du brauchst dafür 8.5 Sekunden.

Beim Gegenverkehr musst Du mit 100 km/h rechnen. Während Deines Überholvorganges legt ein entgegenkommendes Fahrzeug 250 Meter zurück. Inklusive Sicherheitsabstand brauchst Du mindestens 400m Sicht nach vorne.

Siebenschwein
21.11.2022, 08:38
Wenn Du 80 km/h fährst, beträgt Deine Geschwindigkeit relativ zu den Radfahrern 45 km/h. Das sind 12.5 Meter pro Sekunde.

Zum Überholen musst Du an den Triathleten vorbei, das sind 6x 12m plus Deine Fahrzeuglänge von 14m, plus 2x 10m Sicherheitsabstand, das ergibt 72m+14m+20m=106m. Du brauchst dafür 8.5 Sekunden.

Beim Gegenverkehr musst Du mit 100 km/h rechnen. Während Deines Überholvorganges legt ein entgegenkommendes Fahrzeug 250 Meter zurück. Inklusive Sicherheitsabstand brauchst Du mindestens 400m Sicht nach vorne.

Bitte nochmal nachdenken - es sind nicht 6x12m! :)
(Klugscheissermodus aus)

jannjazz
21.11.2022, 08:39
Wenn Du 80 km/h fährst, beträgt Deine Geschwindigkeit relativ zu den Radfahrern 45 km/h. Das sind 12.5 Meter pro Sekunde.

Zum Überholen musst Du an den Triathleten vorbei, das sind 6x 12m plus Deine Fahrzeuglänge von 14m, plus 2x 10m Sicherheitsabstand, das ergibt 72m+14m+20m=106m. Du brauchst dafür 8.5 Sekunden.

Beim Gegenverkehr musst Du mit 100 km/h rechnen. Während Deines Überholvorganges legt ein entgegenkommendes Fahrzeug 250 Meter zurück. Inklusive Sicherheitsabstand brauchst Du mindestens 400m Sicht nach vorne.

Daher ist es viel sicherer, wenn die Athleten in 2er-Reihe und mit hoher Aerodynamik fahren, dann ist ihr Grupetto nur 7,5 m lang und nicht mehr 72 m. Als 6er Gruppe mit 10 m Abstand in Einerreihe zu fahren ist einfach auch eine Provokation der anderen Verkehrsteilnehmer.

Klugschnacker
21.11.2022, 10:26
Als 6er Gruppe mit 10 m Abstand in Einerreihe zu fahren ist einfach auch eine Provokation der anderen Verkehrsteilnehmer.

Das habe ich so noch nicht gesehen. Meine Trainingsgruppe macht das den ganzen Sommer lang 1-2x pro Woche. Allerdings auf verkehrsarmen Straßen, wo das Überholen für PKW und LKW aus meiner Sicht überhaupt kein Problem ist. Gelegentlich schert ein Auto mal in eine Lücke zwischen zwei Radlern ein, und setzt dann den Überholvorgang fort. Aus meiner Sicht ebenfalls kein Problem.

Fahren wir hingegen in Zweierreihe nebeneinander, haben wir die ganze Zeit Ärger. Selbst auf komplett freier Straße werden wir beim Überholen angehupt, weil die Autofahrer häufig nicht zu wissen scheinen, dass wir nebeneinander fahren dürfen – oder sie scheren sich nicht darum und verteidigen aus Gewohnheit das Faustrecht des Stärkeren.

MattF
21.11.2022, 10:35
Fahren wir hingegen in Zweierreihe nebeneinander, haben wir die ganze Zeit Ärger. Selbst auf komplett freier Straße werden wir beim Überholen angehupt, weil die Autofahrer häufig nicht zu wissen scheinen, dass wir nebeneinander fahren dürfen – oder sie scheren sich nicht darum und verteidigen aus Gewohnheit das Faustrecht des Stärkeren.

Genau so ist das, wobei man ja genau da angehupt wird, wo die PKW auch einen Einzelfahrer nicht STVO konform überholen können, z.b. in uneinsehbaren Kurven. bzw. bei Gegenverkehr.

Matthias75
21.11.2022, 14:54
Beim Gegenverkehr musst Du mit 100 km/h rechnen. Während Deines Überholvorganges legt ein entgegenkommendes Fahrzeug 250 Meter zurück. Inklusive Sicherheitsabstand brauchst Du mindestens 400m Sicht nach vorne.

Die Rechnung geht natürlich nur auf, wenn der KfZ-Fahrer aufgrund von guter Sicht und der Abwesenheit von Gegenverkehr direkt und ohne zu bremsen in den Überholvorgang übergehen kann. Wenn das nicht möglich ist, muss er erst von 30-35 beschleunigen und benötigt entsprechend mehr Strecke.

Daher ist es viel sicherer, wenn die Athleten in 2er-Reihe und mit hoher Aerodynamik fahren, dann ist ihr Grupetto nur 7,5 m lang und nicht mehr 72 m. Als 6er Gruppe mit 10 m Abstand in Einerreihe zu fahren ist einfach auch eine Provokation der anderen Verkehrsteilnehmer.

Sehe ich nicht so. Beim Fahren in 2er-Reihen hat man als Gruppe auch eine entsprechende Breite, die es gerade auf schmalen Straßen unmöglich macht, unter Einhaltung der 1,5m Seitenabstand zu überholen.

M.

MattF
21.11.2022, 16:13
Sehe ich nicht so. Beim Fahren in 2er-Reihen hat man als Gruppe auch eine entsprechende Breite, die es gerade auf schmalen Straßen unmöglich macht, unter Einhaltung der 1,5m Seitenabstand zu überholen.

M.


Im Grunde muss ein PKW so gut wie immer die Gegenfahrbahn nutzen um Radler zu überholen, egal ob 1 oder 2 spurige Radfahrer. Auch an einem 1 spurigen Radler kommst du mit einem Sicherheitsabstand von 2 m ausserorts und dem Sicherheitsabstand des Radlers zur rechten Seite, nicht auf der selben Fahrspur vorbei.

Wenn der PKW die Gegenfahrbahn nutzt muss er im übrigen keine 1.50 m Abstand mehr halten gegenüber einer Radgruppe. Dann sind die Radler und PKW ja durch die Fahrspuren getrennt.

Er darf aber auch erst wieder rüber fahren, wenn das gefahrlos möglich ist. Und sich nicht in Gruppen reindrängeln.

PabT
22.11.2022, 16:20
Wenn der PKW die Gegenfahrbahn nutzt muss er im übrigen keine 1.50 m Abstand mehr halten gegenüber einer Radgruppe. Dann sind die Radler und PKW ja durch die Fahrspuren getrennt.
Das dürfte doch aber nur bei einer baulichen Trennung gelten, oder? Eine aufgemalte Linie ersetzt m. W. keinen Seitenabstand, wie es z. B. ein Grünstreifen oder eine Leitplanke täte.

Foxi
22.11.2022, 17:09
Gerade gefunden:

Mann steigt aus Auto und bricht Radfahrer die Nase (https://web.de/magazine/regio/baden-wuerttemberg/auto-bricht-radfahrer-nase-37498920) :dresche

Anscheinend ist der Verursacher flüchtig...

Flunse
22.11.2022, 20:08
Das dürfte doch aber nur bei einer baulichen Trennung gelten, oder? Eine aufgemalte Linie ersetzt m. W. keinen Seitenabstand, wie es z. B. ein Grünstreifen oder eine Leitplanke täte.

Das ist das Problem bei „durchgezogener Linie“ (Schutzstreifen).
Da dies eine Fahrbahnabtrennung ist, liegt beim Passieren kein Überholvorgang vor und somit zunächst keine Abstandsverpflichtung.

Helios
23.11.2022, 07:26
Auch der Gegenverkehr hält den Sicherheitsabstand nicht ein.

(versuche immerwieder bis 8 Seitenpfosten zu zählen und scheitere selbst an so einfachen Sachen :) - entweder ein Hubbel, oder eine Kurve oder zu früher Gegenverkehr...)

Helios
23.11.2022, 07:28
Gerade gefunden:

Mann steigt aus Auto und bricht Radfahrer die Nase (https://web.de/magazine/regio/baden-wuerttemberg/auto-bricht-radfahrer-nase-37498920) :dresche

Anscheinend ist der Verursacher flüchtig...

qbz hat bereits eine Menge Presseberichte in der Art aus Berlin verlinkt

Helios
23.11.2022, 07:33
..........
Er darf aber auch erst wieder rüber fahren, wenn das gefahrlos möglich ist. Und sich nicht in Gruppen reindrängeln.

zu denken, dass der PKW/LKW-Fahrer beim fehlerhaften Überholen freiwillig in den Gegenverkehr rast ist mutig...... und dumm.

MattF
23.11.2022, 11:08
zu denken, dass der PKW/LKW-Fahrer beim fehlerhaften Überholen freiwillig in den Gegenverkehr rast ist mutig...... und dumm.

Dumm ist es diese Möglichkeit vor dem Überholvorgang schon billigend in Kauf zu nehmen, z.b. indem es zuwenig Sicht nach vorne gibt, was da evtl. kommen wird.

MattF
23.11.2022, 11:40
Das dürfte doch aber nur bei einer baulichen Trennung gelten, oder? Eine aufgemalte Linie ersetzt m. W. keinen Seitenabstand, wie es z. B. ein Grünstreifen oder eine Leitplanke täte.

Du hast wohl Recht. Hab mich da nochmal schlau gemacht, auch wenn der Autofahrer die Fahrspur wechselt muss er den geforderten Abstand einhalten.

PabT
23.11.2022, 16:37
Das ist das Problem bei „durchgezogener Linie“ (Schutzstreifen).
Da dies eine Fahrbahnabtrennung ist, liegt beim Passieren kein Überholvorgang vor und somit zunächst keine Abstandsverpflichtung.
Weder §5 Abs. 4 noch § 41 StVO liefern Hinweise darauf, dass Fahrbahnmarkierungen sich auf Abstände auswirken. Worauf beziehst Du Dich hierbei, was könnte ich übersehen haben?

Du hast wohl Recht. Hab mich da nochmal schlau gemacht, auch wenn der Autofahrer die Fahrspur wechselt muss er den geforderten Abstand einhalten.
Alles andere wäre m. E. auch absurd, da der Mindestabstand ja keine Regel ist, um Autofahrer zu gängeln, sondern auf echter Physik beruht.

Flunse
23.11.2022, 19:02
Hier kannst Du es aufbereitet nachlesen: klick (https://www.adfc.de/artikel/schutzstreifen-und-radfahrstreifen)

In meiner obigen Formulierung bitte das Wort „zunächst“ beachten.

PabT
24.11.2022, 08:47
Hier kannst Du es aufbereitet nachlesen: klick (https://www.adfc.de/artikel/schutzstreifen-und-radfahrstreifen)

In meiner obigen Formulierung bitte das Wort „zunächst“ beachten.

Danke! :Blumen: Das steht ja in direktem Widerspruch zur Einschätzung "meines" Staatsanwalts, der keine Gefährdung sehen will. :Maso:

Matthias75
24.11.2022, 09:13
Im Grunde muss ein PKW so gut wie immer die Gegenfahrbahn nutzen um Radler zu überholen, egal ob 1 oder 2 spurige Radfahrer. Auch an einem 1 spurigen Radler kommst du mit einem Sicherheitsabstand von 2 m ausserorts und dem Sicherheitsabstand des Radlers zur rechten Seite, nicht auf der selben Fahrspur vorbei.

Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

Nehmen wir mal vereinfacht eine Straßenbreite von 6m (3m je Fahrspur) an. Die Radfahrer nehmen in 2er-Reihe mit Abstand untereinander und zum Straßenrand ca. 2m gerechtet vom rechten Straßenrand ein. Der überholende Autofahrer muss 2m Seitenabstand einhalten. bleiben nur noch 2m bis zum linken Straßenrand. Da ist nicht mehr viel Toleranz, da aktuell fast jedes Auto außerhalb der Kleinwagenklasse diese Breite knackt.

Bei einer 1er-Reihe wäre ca. 1m mehr Platz, der es dem Autofahrer ermöglicht, stressfreier zu überholen.

Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.

Ist, wie ich finde, auch ein wichtiger Punkt: Rücksichtnahme und Toleranz sind keine Einbahnstraße. Wenn ich als Radfahrer beides einfordere, muss ich auch im Gegenzug bereit sein, selbst entsprechend zu handeln. Und dazu gehört z.B. auch, andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu behindern.

M.

MattF
24.11.2022, 09:25
Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

Selbst bei einem einspurigen Radler ist es praktisch unmöglich auch nur teilweise die gleiche Fahrspur zu nutzen.
Bei einem Einzelradler hast du 1 m Abstand zum rechten Rand und 2 m Abstand zum Auto sind genau die 3 m die du genannt hast.

Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Adept
24.11.2022, 09:43
Natürlich muss ich auch bei einer 1spurigen Radler-Gruppe zumindest teilweise auf die Gegenfahrbahn. Wenn ich aber eine 2spurige Gruppe überholen will, bei der die linke Radgruppe sagen wir mal in der Mitte der eigenen Spur fährt, und ich dann noch 2m seitlichen Abstand (außerorts) einhalten muss, recht das Ausweichen auf die Gegenfahrbahn gegebenenfalls nicht aus.

...

M.

Wann soll denn das passieren?

Bei einer ordentlichen 2er-Reihe sollte genug Platz sein, um auf der Gegenfahrbahn mit 2m Abstand zu überholen. Eine 2er-Reihe nimmt max. 1.5m in Anspruch (Lenker, Lenker, Abstand zum Rand = 50cm/50cm/20cm). Da bleiben noch 3m+1.5m Platz übrig.

Wenn eine 2er-Reihe wirklich 2m Breite braucht, scheint es da ein Fahrtechnik-Problem zu geben und da würde ich in der Tat aus Sicherheitsgründen eine 1er-Reihe fahren.

Nur bei einer 1er-Reihe besteht immer die Gefahr, dass die Autos nicht auf die Gegenfahrbahn ausweichen wollen und dann mit zu wenig Abstand überholen, insbesondere wenn Gegenverkehr kommt und sie nicht abbremsen wollen. 100fach erlebt. Daher fahre ich in manchen Situationen auch einen Ticken mehr links, damit kein Platz für eine 3er Ueberhol-Konstellation bleibt (Auto, Auto, Rad).

Daher finde ich in einer Gruppe in 2er-Reihe fahren sicherer.

svenio
24.11.2022, 09:53
Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Denn man sollte berücksichtigen, dass auf der Gegenfahrbahn vielmehr Autos ENTGEGEN kommen, die dann ja auch nicht den Abstand zu der Zweierreihe einhalten. Insofern halte ich diese Diskussion für eher akademisch. Wenn mir der Abstand zur Mitte in der Zweireihe beim Überholtwerden zu knapp ist, dann sollte ich aus Eigenschutz vielleicht etwas weiter rechts fahren...

Harm
24.11.2022, 10:06
Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.


Die kennt wohl jeder und auf derartigen Straßen ist auch immer mit landwirtschaftlichem Verkehr zu rechnen, die dann eben auch nicht überholt werden können. Also sollten Autofahrer sich bewusst sein, daß man auf derartigen Straßen immer mal wieder recht lange langsamerem Verkehr hinterherfahren muss. Das scheinen Autofahrer insbesondere hinter Radgruppen immer wieder zu vergessen.

Matthias75
24.11.2022, 10:30
Ansonsten hast du Recht, bei einer Radgruppe würde selbst das Ausweichen nicht mehr reichen, in der Realiät werden aber alle Radgruppen komplett zufrieden sein, wenn der Autofahrer die nächste Fahrspur nutzt (und wartet bis nach vorne genug freie Sicht ist).

Mag sein, dass die Radfahrer zufrieden sind, erlaubt ist es nach StVO trotzdem nicht. Woher weiß der Autofahrer, ob die Radfahrer vor ihm die StVO punktgenau oder flexibel auslegen?

Die kennt wohl jeder und auf derartigen Straßen ist auch immer mit landwirtschaftlichem Verkehr zu rechnen, die dann eben auch nicht überholt werden können. Also sollten Autofahrer sich bewusst sein, daß man auf derartigen Straßen immer mal wieder recht lange langsamerem Verkehr hinterherfahren muss. Das scheinen Autofahrer insbesondere hinter Radgruppen immer wieder zu vergessen.

Ist immer die Frage, ob ich nicht überholen kann, weil es nicht möglich ist (Traktor) oder weil es die Vorausfahrenden nicht zulassen. Auch ein Traktor macht gelegentlich Platz für die nachfolgenden Verkehr. Warum sollen das nicht auch Radfahrer schaffen?

Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.

M.

welfe
24.11.2022, 10:49
Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.:cool:

Harm
24.11.2022, 10:51
Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.



Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.

Ich will hier sicher keine "Kampfradler" ranzüchten aber ich bin auch nicht bereit meine Fahrt mit dem Rad als per se unwichtiger zu definieren als die mit einem Auto. Wenn ich mit dem Rad zur Arbeit unterwegs bin, und im Berufsverkehr die Autos nicht überholen können, sehe ich keinen Grund auszuweichen oder ein Risiko einzugehen, um den Autos Platz zu machen!

Adept
24.11.2022, 10:56
Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.:cool:

Sehe ich anders. Wenn man den Verkehr nicht behindert, ist das völlig ok.

Der Autofahrer muss eh auf die andere Spur, egal ob ich in 1er oder 2er Reihe fahre. Das heisst, es gibt da keinen Unterschied. Es ist (leider) nur die Wahrnehmung der Autofahrer, dass 2er eine Behinderung ist, 1er aber nicht. Denn Ueberholen auf der gleichen Spur ist weder bei 1er noch bei 2er zulässig und sicher.

Sehen die Spanier übrigens auch so, und daher ist dort 2er Reihe fahren, egal ob in Gruppen oder zu zweit, grundsätzlich erlaubt.

Matthias75
24.11.2022, 11:04
Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.

Die Frage ist doch nicht, ob die Fahrt unnötig ist, sondern ob die Behinderung des anderen Verkehrsteilnehmers unnötig und z.B. vermeidbar ist.

M.

MattF
24.11.2022, 11:29
Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.

M.

Mach ich auch, allerdings gibt es da unterschiedliche Toleranzschwellen zwischen Radler und Autofahrer.

Viele Autofahrer sind nicht mal bereit einige Sekunden hinter einem Radler zu bleiben und überholen auf Teufel komm raus, egal wie eng.

MattF
24.11.2022, 11:31
Sehen die Spanier übrigens auch so, und daher ist dort 2er Reihe fahren, egal ob in Gruppen oder zu zweit, grundsätzlich erlaubt.

In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Adept
24.11.2022, 11:35
In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Ja, aber es gibt trotzdem oft Theater, oder?

...

Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.

Ist, wie ich finde, auch ein wichtiger Punkt: Rücksichtnahme und Toleranz sind keine Einbahnstraße. Wenn ich als Radfahrer beides einfordere, muss ich auch im Gegenzug bereit sein, selbst entsprechend zu handeln. Und dazu gehört z.B. auch, andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu behindern.

M.

Matthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

Matthias75
24.11.2022, 11:37
Mach ich auch, allerdings gibt es da unterschiedliche Toleranzschwellen zwischen Radler und Autofahrer.

Viele Autofahrer sind nicht mal bereit einige Sekunden hinter einem Radler zu bleiben und überholen auf Teufel komm raus, egal wie eng.

Natürlich hat jeder Verkehrsteilnehmer eine andere Toleranzschwelle, die vermutlich sogar tages- oder formabhängig ist. Und natürlich wird man nicht jede Konfrontation vermeiden können. Ich bin lediglich der Überzeugung, und darauf wollte ich hinweisen, dass einige Situationen vermeidbar sind, wenn alle Seiten versuchen toleranter und rücksichtsvoller miteinander umgehen. Das versuche ich sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer.

M.

MattF
24.11.2022, 11:51
Natürlich hat jeder Verkehrsteilnehmer eine andere Toleranzschwelle, die vermutlich sogar tages- oder formabhängig ist. Und natürlich wird man nicht jede Konfrontation vermeiden können. Ich bin lediglich der Überzeugung, und darauf wollte ich hinweisen, dass einige Situationen vermeidbar sind, wenn alle Seiten versuchen toleranter und rücksichtsvoller miteinander umgehen. Das versuche ich sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer.

M.

Ja volle Zustimmung, das mach ich auch so

Matthias75
24.11.2022, 12:27
In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.

Das Hupen, um den Überholvorgang anzukündigen, übrigens auch ;) :

StVO §5
Außerhalb geschlossener Ortschaften darf das Überholen durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen angekündigt werden. Wird mit Fernlicht geblinkt, dürfen entgegenkommende Fahrzeugführende nicht geblendet werden. (https://dejure.org/gesetze/StVO/5.html)

JMatthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

ich habe versucht es weiter oben kurz zu beschreiben: Eine 1er-Reihe kann ich unter Einhaltung der gesetzlichen Seitenabstände auf engen Straßen leichter überholen als eine deutlich breitere 2er-Reihe. Natürlich muss ich auch bei einer 1er-Reihe auf die Gegenfahrbahn fahren. Auf einer engen Straße reicht aber geg. die Straßenbreite nicht aus, um eine 2er-Reihe gesetzeskonform zu überholen bzw. es wird am linken Straßenrand sehr knapp, so dass für einige Autofahrer sicher der Stresspegel steigt.

Dass eine Straße so schmal ist, dass ich eine 1er-Reihe nicht konform überholen könnte, ist mir bislang selten passiert.

Zudem kann ich als Autofahrer besser an einer 1er-Reihe vorbei schauen als an einer 2er-Reihe.

Ich kann mir vorstellen, dass es von einigen Autofahrern als bewusste Provokation aufgefasst wird, wenn so nebeneinander gefahren wird, dass das Überholen erschwert ist. Das rechtfertigt natürlich keine überzogene Reaktion seitens der Autofahrer. Aber als Radfahrer sollte man sich eben auch bewusst machen, dass man nicht allein auf der Straße ist (nicht auf dich bezogen, sondern grundsätzlich).

M.

Klugschnacker
24.11.2022, 12:38
Den meisten Stress habe ich mit Autofahrern, die durch mich, sei es als einzelner Fahrer oder in Zweierreihe, nullkommanull Probleme haben, zu überholen.

Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.

Die Abstandsregel und das Recht der Radfahrer, unter bestimmten Umständen nebeneinander fahren zu dürfen, sind Gesetze, die nicht kontrolliert und nicht durchgesetzt werden. Ein Autofahrer, der mit 100 km/h dicht an mir vorbei rast, hat überhaupt nichts zu befürchten. Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.

Adept
24.11.2022, 13:15
ich habe versucht es weiter oben kurz zu beschreiben: Eine 1er-Reihe kann ich unter Einhaltung der gesetzlichen Seitenabstände auf engen Straßen leichter überholen als eine deutlich breitere 2er-Reihe. Natürlich muss ich auch bei einer 1er-Reihe auf die Gegenfahrbahn fahren. Auf einer engen Straße reicht aber geg. die Straßenbreite nicht aus, um eine 2er-Reihe gesetzeskonform zu überholen bzw. es wird am linken Straßenrand sehr knapp, so dass für einige Autofahrer sicher der Stresspegel steigt.

Dass eine Straße so schmal ist, dass ich eine 1er-Reihe nicht konform überholen könnte, ist mir bislang selten passiert.

Zudem kann ich als Autofahrer besser an einer 1er-Reihe vorbei schauen als an einer 2er-Reihe.

Ich kann mir vorstellen, dass es von einigen Autofahrern als bewusste Provokation aufgefasst wird, wenn so nebeneinander gefahren wird, dass das Überholen erschwert ist. Das rechtfertigt natürlich keine überzogene Reaktion seitens der Autofahrer. Aber als Radfahrer sollte man sich eben auch bewusst machen, dass man nicht allein auf der Straße ist (nicht auf dich bezogen, sondern grundsätzlich).

M.

Ok, verstehe dich.

Bzgl. Strassenbreite haben wir in der Tat eine unterschiedliche Meinungen bzw. Erfahrungen. Denn ich kenne keine Strasse, die zu eng wäre, um als Autofahrer bei 2er-Reihe nicht mehr sicher auf der anderen Strassenseite überholen zu können.

Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal um welche anderen Verkehrsteilnehmer (langsamerer PKW, Traktor, Radfahrer) es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

MattF
24.11.2022, 13:16
Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.


Das sind die Gewohnheitshuper. Die hupen einfach jeden Radler an, der sich wagt auf IHRER Straße zu fahren.


Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.


Sie wollen sie insbesondere gar nicht kennen. Es würde Weltbilder zum Einsturz bringen.

Adept
24.11.2022, 13:18
Den meisten Stress habe ich mit Autofahrern, die durch mich, sei es als einzelner Fahrer oder in Zweierreihe, nullkommanull Probleme haben, zu überholen.

Zu zweit nebeneinander wird man teilweise auch dann wild angehupt, wenn die Straße sonntagmorgens völlig frei ist. Das ist ganz normaler Radler-Alltag.

Die Abstandsregel und das Recht der Radfahrer, unter bestimmten Umständen nebeneinander fahren zu dürfen, sind Gesetze, die nicht kontrolliert und nicht durchgesetzt werden. Ein Autofahrer, der mit 100 km/h dicht an mir vorbei rast, hat überhaupt nichts zu befürchten. Deshalb kennen viele Autofahrer die Gesetze und die Rechte der Radfahrer nicht. Sie spielen einfach keine Rolle.

Sehe ich genauso! :Blumen:

MattF
24.11.2022, 13:24
Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal zu welche anderen Verkehrsteilnehmer es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor. Schon ist der fahrradspezische Stresspegel zumindest unten.

Es ist in meinen Augen das eigentlich tiefliegende Problem, dass viele Autofahrer negieren, dass ein Radler ein vollwertiger Verkehrsteimnehmer ist, der das Recht hat da zu fahren, der auch das Recht hat zügig anzukommen und dafür auf den direkten (Haupt)straßen fahren darf.
Und dann ärgere er sich natürlich über den Radler der da vermeintlich nichts zu suchen hat und ihm die Zeit stielt.
Niemand ärgert sich so exterm über Traktoren oder langsame LKW auf engen Straßen, weil man deren Recht anerkennt da zu fahren.

Das Ganze wäre viel weniger ein Problem gäbe es viel mehr Radler wie z.b. in Holland.

Matthias75
24.11.2022, 13:45
Ok, verstehe dich.

Bzgl. Strassenbreite haben wir in der Tat eine unterschiedliche Meinungen bzw. Erfahrungen. Denn ich kenne keine Strasse, die zu eng wäre, um als Autofahrer bei 2er-Reihe nicht mehr sicher auf der anderen Strassenseite überholen zu können.

Dass beim Ueberholen auf der Gegenfahrspur der Stresslevel hochgeht, kann ich nachvollziehen. Solche Ueberholmanöver gehören aber im Strassenverkehr dazu, egal um welche anderen Verkehrsteilnehmer (langsamerer PKW, Traktor, Radfahrer) es geht. Am liebsten hätte jeder Verkehrteilnehmer freie Fahrt ohne jemals anzuhalten oder langsamer zu fahren, funzt halt so nicht.

Ich denke, das ist auch eine Frage der Erfahrung mit dem eigenen Fahrzeug. Ich sehe das z.B. auch auf Autobahnen in Baustellenbereichen. Der eine fährt auf der linken 2,2m breiten Spur mit seinem 2,19m breiten SUV ungerührt mit Zentimeterabstand am LKW vorbei, der andere traut sich mit seinem 1,80m breiten Kleinwagen nicht vorbei.

Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.

Bezüglich Straßenbreite:

Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor. Schon ist der fahrradspezische Stresspegel zumindest unten.

Es ist in meinen Augen das eigentlich tiefliegende Problem, dass viele Autofahrer negieren, dass ein Radler ein vollwertiger Verkehrsteimnehmer ist, der das Recht hat da zu fahren, der auch das Recht hat zügig anzukommen und dafür auf den direkten (Haupt)straßen fahren darf.
Und dann ärgere er sich natürlich über den Radler der da vermeintlich nichts zu suchen hat und ihm die Zeit stielt.
Niemand ärgert sich so exterm über Traktoren oder langsame LKW auf engen Straßen, weil man deren Recht anerkennt da zu fahren.

Aus Erfahrung kann ich sagen: Oh doch! Bringt nur nix, weil's den Traktor oder LKW nicht juckt. Aber wie geschrieben: Es ist sichere in Unterschied, ob Überholen aufgrund der Größe des Verkehrsteilnehmers ausgeschlossen ist oder aufgrund der Fahrweise der andere nicht möglich ist.

Das Ganze wäre viel weniger ein Problem gäbe es viel mehr Radler wie z.b. in Holland.

Das stimmt. Ich sehe aber auch in andere Länder, dass das Fahrradwegenetz deutlich besser ausgebaut ist. Da kommt es gar nicht zu so vielen Berührungspunkten.

M.

Der am liebsten auf dem gut ausgebauten Mainradweg unterwegs ist. Da trifft man morgens allenfalls auf ein par Angler und die sind selten aggressiv.

PabT
24.11.2022, 13:55
Das einfachste wäre jeder Autofahrer stellt sich vor, wenn er einen Radler trifft, das wäre ein Traktor.

Vielleicht effektiver: es wäre sein eigenes 10-jähriges Kind. ;)

Klugschnacker
24.11.2022, 14:21
Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

MattF
24.11.2022, 14:38
Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.



Dann müssen sie aber auch mal akzeptieren, dass sie mal ein kurze Zeit hinter einem Radler oder einer Gruppe herfahren und nicht das Recht haben ohne Abzubremsen sofort vorbei zu kommen.
Bzw. ein kurzes Abbremsen schon als Behinderung empfinden, was es laut STVO nicht ist.

In Spanien im übrigen absolut üblich. Da wird oft meilenweit hinter einem her gefahren, wo ich selbst schon längst mit dem Auto vorbei gezogen wäre.


Man kann das Ganze, für beide Seiten, auch in §1 STVO der gegenseitigen Rücksichtnahme subsumieren.

dr_big
24.11.2022, 14:54
In spanischen Städten gibt es auch eine Erfindung, die sich "Calle ciclista" nennt. Dort ist der Fahradstreifen mittig auf der Fahrbahn eingezeichnet und signalisiert dem Autofahrer, dass der Radfahrer gleichberechtigt die Strasse benutzt und nicht nur eine geduldete Randerscheinung wie in Deutschland ist. In D haben wir diese dämlichen Radstreifen am Fahrbahnrand, die dem Autofahrer signalisieren, dass sich der Radfahrer doch bitte an den äussersten Rand zu begeben hat damit Autos mit 20cm Abstand ungehindert vorbeifahren können.

Adept
24.11.2022, 15:03
Ich denke, das ist auch eine Frage der Erfahrung mit dem eigenen Fahrzeug. Ich sehe das z.B. auch auf Autobahnen in Baustellenbereichen. Der eine fährt auf der linken 2,2m breiten Spur mit seinem 2,19m breiten SUV ungerührt mit Zentimeterabstand am LKW vorbei, der andere traut sich mit seinem 1,80m breiten Kleinwagen nicht vorbei.

Muss man eben so akzeptieren. Die menschen sind eben unterschiedlich. Und ich kann nicht andererseits verlangen, dass alle ihre Autos stehenlassen, dann aber, wenn sie sich mal ans Steuer setzen, so sicher wie ein Berufsfahrer unterwegs sind.

...

Ja, das verstehe ich. Aber vielleicht ärgern sich dann diese Autofahrer eher über ihr eigenes Unvermögen und projizieren es auf uns Radfahrer.

Adept
24.11.2022, 15:09
...

Bezüglich Straßenbreite:

Rechts wird mir immer die Werbung von Arnes Trainingslager angezeigt. Da ist auch ein Bild dabei, bei dem die Radgruppe in 2er-Reihen auf einer Nebenstraße irgendwo im Schwarzwald (?) unterwegs ist. Arne voraus mit der Kamera für's Gruppen-Selfie in der Hand. Da käme definitiv kein auto mehr vorbei. Wäre aber vermutlich auch bei einer Einereihe eng...

...

Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

Sorry Arne, aber das ist auch keine geordnete Zweierreihe. :Cheese:

Habe mal ein Foto von einer engen Strasse und Zweierreihe rausgesucht. Da reicht der Platz sogar da, um zu überholen.

Matthias75
24.11.2022, 15:10
Das ist eine sehr verkehrsarme Seitenstraße (Talstraße) durch Schollach im Hochschwarzwald. Eine einsame Gegend, da stehen nur ein paar Bauernhöfe.

Würde sich dort ein Auto nähern, machen wir uns wieder etwas schmaler. Das Bild täuscht vielleicht etwas – Überholen ist dort für Autos überhaupt kein Problem. Das Fahren in Zweierreihe ist dort definitiv für uns erlaubt.
:Blumen:

:Blumen: Wollte ich nicht absprechen. Ging nur drum, dass Adept in seiner Umgebung nur breitere Straßen hat. Ich keine sowohl in meinen alten Heimaten Freiburg und Starnberg wie auch in meiner aktuellen Heimat Rhein-Main jede Menge Straßen, bei denen jedes entgegenkommende Fahrzeug, das größer ist als ein Kombi dem Fahrer Schweißperlen auf die Stirn zaubert. Dementsprechend wird es auch knapp, wenn man eine 2er-Reihe überholen will. Aber gut jetzt damit. :Blumen:

Dann müssen sie aber auch mal akzeptieren, dass sie mal ein kurze Zeit hinter einem Radler oder einer Gruppe herfahren und nicht das Recht haben ohne Abzubremsen sofort vorbei zu kommen.
Bzw. ein kurzes Abbremsen schon als Behinderung empfinden, was es laut STVO nicht ist.

Um mal eine Lanze für Autofahrer zu brechen: Ich fahre zwar vermutlich deutlich weniger als ihr, habe aber in letzter Zeit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auf den Straßen wird gefühlt deutlich mehr Sicherheitsabstand gehalten und innerorts (Frankfurt) wird ohne Murren hinterhergefahren.

Mag vielleicht daran liegen, dass in Frankfurt überwiegend 30 ist, wo ich mit dem fließenden Verkehrs einfach mitschwingen kann und ich am Wochenende üblicherweise starte, sobald es hell wird. Am Wochenende scheint morgens zwischen 5:00 und 8:00 niemand unterwegs zu sein, der es eilig hat.

Zudem fahre ich auch tagsüber mit Rücklicht, um schon von weitem sichtbar zu sein.

M.

Matthias75
24.11.2022, 15:15
Sorry Arne, aber das ist auch keine geordnete Zweierreihe. :Cheese:

Wir sprechen von Triathleten, nicht von Radsportlers. :Cheese: ;)

Habe mal ein Foto von einer engen Strasse und Zweierreihe rausgesucht. Da reicht der Platz sogar da, um zu überholen.

Auf dieser Straße und bei den disziplinierten Radfahrern hätte ich als Autofahrer auch nichts gegen die 2er-Reihe. :Blumen:

Ich habe da eher irgendwelche kleinen Sträßchen durch Weinberge o.ä. im Kopf.

M.

Adept
24.11.2022, 15:43
Wir sprechen von Triathleten, nicht von Radsportlers. :Cheese: ;)



Auf dieser Straße und bei den disziplinierten Radfahrern hätte ich als Autofahrer auch nichts gegen die 2er-Reihe. :Blumen:

Ich habe da eher irgendwelche kleinen Sträßchen durch Weinberge o.ä. im Kopf.

M.

Ja, ist Übungssache, in 2er-Reihe fahren genauso wie richtiges Überholen.

Aber hast schon recht, da ist von beiden Toleranz gefragt. Nur Aggro und vorsätzlich gefährden ist halt mega ätzend.

MattF
24.11.2022, 15:55
Um mal eine Lanze für Autofahrer zu brechen: Ich fahre zwar vermutlich deutlich weniger als ihr, habe aber in letzter Zeit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auf den Straßen wird gefühlt deutlich mehr Sicherheitsabstand gehalten und innerorts (Frankfurt) wird ohne Murren hinterhergefahren.
M.

Ich hab zumindest gefühlt nach der Gesetzesänderung, auch eine Haltungsänderung von Autfahrer erkannt. Es wird teilweise deutlich mehr Abstand gehalten.

Es bleiben 5-10 % Idioten und Dumme übrig.

Und was man vielleicht auch noch sagen kann, Unfälle mit Radlern die eng überholt werden sind sehr selten.

Es ist aber halt einfach unangenehm wenn man mit einer Geschwindigkeitsunterschied von 50 km/h und mehr mit 50 cm Abstand überholt wird.

welfe
24.11.2022, 16:03
Ja, aber es gibt trotzdem oft Theater, oder?



Matthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:

Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?

Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.

Situation heute morgen (täglicher Arbeitsweg): ich strampel eine Straße bergan. Rechts und links parken Autos. Wenn ich rechts fahre, kommt ein Auto an mir noch vorbei. Wenn zwei Radfahrer nebeneinander fahren (plus Sicherheitsabstand zu den parkenden Fahrzeugen, kommt kein Auto mehr vorbei, egal ob überholend oder Gegenverkehr.

Die Straße wird häufig von Triathleten genutzt um eine Ampelkreuzung zu umgehen (von eiligen Autofahrern ebenso).

Adept
24.11.2022, 18:26
Ok, in so einer Situation würde ich auch 1er Reihe fahren.

Harm
25.11.2022, 08:37
Die Frage ist doch nicht, ob die Fahrt unnötig ist, sondern ob die Behinderung des anderen Verkehrsteilnehmers unnötig und z.B. vermeidbar ist.

M.

Es wurde geschrieben, daß Traktoren und eben auch s Radfahrer auf engerer Straße auch mal an den Rand fahren könnten, um Autos überholen zu lassen.
Später wird in einer derartigen Situation die Fahrt auf dem Fahrrad (und wohl auch die des Treckers) als "Behinderung" deklariert.
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen. Wenn der Grund der Fahrt gleichwertig ist (also z.B. reines Freizeitvergnügen) dann sehe ich eben keinen Grund dafür, an den Rand zu fahren, um schnellerem Verkehr Platz zu machen!

Im Berufsverkehr wäre ich sogar ein strenger Verfechter davon dem Radfahrverkehr an Ampeln und Kreuzungen grundsätzlich Vorrang einzuräumen. Schon alleine aus Klimagesichtspunkten.

Klugschnacker
25.11.2022, 09:01
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen.

In der Praxis sieht es so aus: Du fährst mit dem Fahrrad auf einer Landstraße. Wenn wenig Verkehr ist, dann fahren manche Autos mit dem vorgeschriebenen Seitenabstand von mindestens 2 Metern an Dir vorbei, manche mit deutlich geringerem Abstand.

Wenn der Verkehr zunimmt und daher mehr Gegenverkehr vorhanden ist, fahren praktisch alle Autos, die Dich überholen, mit weniger als den vorgeschriebenen 2m Seitenabstand vorbei. Viele mit weniger als 1 Meter.

Die Rechte als Radfahrer werden einem gnadenhalber gewährt, solange der Autofahrer dafür nicht nennenswert bremsen muss. Sonst nicht. Man ist definitiv ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.

Harm
25.11.2022, 09:51
I Man ist definitiv ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.

Da gebe ich Dir vollkommen recht! Aber das muss sich ändern!
Es ändert sich nicht, wenn wir dann auch noch am Straßenrand anhalten und dem Auto-Verkehr Platz machen!

Matthias75
25.11.2022, 10:25
Es wurde geschrieben, daß Traktoren und eben auch s Radfahrer auf engerer Straße auch mal an den Rand fahren könnten, um Autos überholen zu lassen.
Später wird in einer derartigen Situation die Fahrt auf dem Fahrrad (und wohl auch die des Treckers) als "Behinderung" deklariert.
Ich wehre mich einfach dagegen, die Fahrt mit langsameren Fahrzeugen als Behinderung zu bezeichnen. Wenn der Grund der Fahrt gleichwertig ist (also z.B. reines Freizeitvergnügen) dann sehe ich eben keinen Grund dafür, an den Rand zu fahren, um schnellerem Verkehr Platz zu machen!

Bitte doch nicht wieder alles in einen Topf werfen. ich habe doch oben ausführlich erklärt, wie ich es meine. Ich habe nicht geschrieben, dass Radfahrer grundsätzlich allen, die es eiliger haben, Platz machen sollen. Ich habe auch nicht geschrieben, dass Radfahrer grundsätzlich eine Behinderung für andere Verkehrsteilnehmer sind.

Ich habe lediglich dafür plädiert, dass sich alle Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll im Straßenverkehr bewegen sollen und jeder darauf achtet, ob sein Verhalten andere beeinträchtigt. Ich habe nicht gefordert, dass Radfahrer ständig ihre Fahrt unterbrechen sollen, damit der restliche Verkehr fließen kann. Aber ich kann auch von Radfahrer erwarten, dass sie mit derselben Umsicht unterwegs sind, die sie von motorisierten Verkehrsteilnehmern erwarten.

Ich kann natürlich auch als Radfahrer immer auf mein Recht pochen. Die Frage ist aber, ob es im Sinne des friedlichen miteinander immer sinnvoll ist, wenn z.B. zwei Radfahrer auf ihr Recht pochen, nebeneinander fahren zu dürfen, während sich hinter ihnen eine immer länger werdende Schlange anderer Fahrzeuge sammelt, oder ob es den Radfahrern nicht z.B. zuzumuten wäre, kurzzeitig hintereinander zu fahren, wenn dadurch den Autos das Überholen ermöglicht wird.

Alles eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme. Ich bin z.B. auch schon mit ausreichendem Abstand bergauf in Schrittgeschwindigkeit hinter einem Radfahrer hergezuckelt und hätte das auch die nächsten Kilometer so gemacht, habe mich dann aber gefreut, als er zwischen zwei parkenden Autos kurz eingeschert ist und mir mit einer Handbewegung signalisiert hat, dass ich ihn überholen soll. Er musste nicht anhalten, da die Lücke groß genug war, ich konnte ihn aber überholen. Hätte er nicht machen müssen, hat aber die Situation für beide gut gelöst.

Wie gesagt, nur ein Beispiel und bitte nicht wieder darauf festnageln. Ich weiß natürlich, dass es genug Situationen gibt, in denen es eine keine für alle zufriedenstellend Lösung gibt. Andererseits gibt es aber sicher auch genug Situationen, in welchen man Konflikte umgehen kann.

Im Berufsverkehr wäre ich sogar ein strenger Verfechter davon dem Radfahrverkehr an Ampeln und Kreuzungen grundsätzlich Vorrang einzuräumen. Schon alleine aus Klimagesichtspunkten.

Ist auf meinem Arbeitsweg an vielen Ampeln schon der Fall. Ob es wirklich hilft, kann ich nicht sagen. Da ich mit dem Crossrad in den 30-Zonen gut mitfahren kann, gibt es sollten Problem und auch sonst hatte ich bislang wenig Konflikte mit Autofahrern, denen ich geg. zu langsam war.

M.

Adept
25.11.2022, 10:49
...

Ich kann natürlich auch als Radfahrer immer auf mein Recht pochen. Die Frage ist aber, ob es im Sinne des friedlichen miteinander immer sinnvoll ist, wenn z.B. zwei Radfahrer auf ihr Recht pochen, nebeneinander fahren zu dürfen, während sich hinter ihnen eine immer länger werdende Schlange anderer Fahrzeuge sammelt, oder ob es den Radfahrern nicht z.B. zuzumuten wäre, kurzzeitig hintereinander zu fahren, wenn dadurch den Autos das Überholen ermöglicht wird.

Alles eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme. Ich bin z.B. auch schon mit ausreichendem Abstand bergauf in Schrittgeschwindigkeit hinter einem Radfahrer hergezuckelt und hätte das auch die nächsten Kilometer so gemacht, habe mich dann aber gefreut, als er zwischen zwei parkenden Autos kurz eingeschert ist und mir mit einer Handbewegung signalisiert hat, dass ich ihn überholen soll. Er musste nicht anhalten, da die Lücke groß genug war, ich konnte ihn aber überholen. Hätte er nicht machen müssen, hat aber die Situation für beide gut gelöst.

...

M.

Finde ich beides einen guten Approach! :)

Bei einem Bus oder LKW fahre ich auch bei nächster Möglichkeit kurz an den Rand, wenn viel Gegenverkehr ist oder es kurvig bergauf geht.

Man weiss ja nie, ob im LKW nicht gerade meine zukünftig bestellte Kassette drin ist, die rechtzeitig ins Lager kommen soll. :Lachen2:

Schwarzfahrer
25.11.2022, 10:54
Wenn der Grund der Fahrt gleichwertig ist (also z.B. reines Freizeitvergnügen) dann sehe ich eben keinen Grund dafür, an den Rand zu fahren, um schnellerem Verkehr Platz zu machen!Du siehst aber nicht in die Köpfe, kannst also nicht die Fahrgründe bewerten. Auch im Wochenend-ausflugsverkehr kann einer ein wichitig-eiliges Anliegen haben. Das kann also kein Kriterium sein.

Die Denkrichtung zu angenommenen Fahrtgründen erinnert mich (mit umgekehrten Vorzeichen) an einen Bayrischen Landwirt, der der festen Überzeugung war, daß Rennradler auf den Landstraßen aus reiner autofeindlicher Boshaftigkeit unterwegs sind, um ihn gezielt an Anstiegen auszubremsen; es kann ja einfach keinen rationalen Grund geben, mit dem Rennrad auf der Landstraße einen Berg hochzufahren :Gruebeln: . Das hat ihn dann gefühlt berechtigt, diese bösen Buben gelegentlich eng zu bedrängen, und bei Unfallmeldungen von gestürzten Radfahrern eine zufriedene Schadenfreude zu empfinden.

Schwarzfahrer
25.11.2022, 11:00
Die Rechte als Radfahrer werden einem gnadenhalber gewährt, solange der Autofahrer dafür nicht nennenswert bremsen muss. Sonst nicht. Man ist definitiv ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.Das finde ich nun etwas negativ ausgedrückt. Natürlich sind schwerere und schnellere Fahrzeuge physikalisch im Vorteil bei Konflikten (mit dem PKW nehme ich mich in engen Baustellen auch in Acht, wenn daneben schwere Laster rollen, und ebenso ist man als Fußgänger ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse, wenn es um kombinierte Fuß- und Radwege geht). Entscheidend ist die gegenseitige Rücksichtnahme und auch etwas Verständnis für die jeweils andere Seite - ich finde, Matthias beschreibt am Besten, wie sinnvolles Miteinander funktioniert.

deralexxx
25.11.2022, 11:03
Einfach versuchen jeden Tag ein gutes Beispiel zu sein.

Im Auto auf Landstrassen die eng sind, fahre ich mit Absicht langsamer an einen Radfahrer ran. Halte genug Abstand hinter ihm das er nicht vor Schreck vom Rad fällt. Wenn dann die Strasse gut einsehbar ist, Blinker links und so weit wie möglich links vorbei, nicht irre beschleunigen. Mit genügend Abstand wieder nach rechts und dann weiter.

Als Radfahrer auf unübersehbaren Strassen versuche ich, sofern ich es höre das ich hinter mir ein KfZ habe, über Handzeichen klar zu machen, wann das KfZ am besten überholen kann, da ich ja vorne bin, also Kurven eher einsehen kann und ggf auch eher über eine Kuppe schauen kann. Das bringt regelmäßig einen Daumen hoch der Überholenden.

Ärger ich mich trotzdem regelm. über Autofahrer? Oh ja. Ist das teilweise gefährlich, auch ja. Durch 10 mal freundlich und einmal Stinkefinger erreiche ich aber mehr als 11 mal Stinkefinger :-)

Klugschnacker
25.11.2022, 11:14
Ich kann natürlich auch als Radfahrer immer auf mein Recht pochen. Die Frage ist aber, ob es im Sinne des friedlichen miteinander immer sinnvoll ist, wenn z.B. zwei Radfahrer auf ihr Recht pochen, nebeneinander fahren zu dürfen, während sich hinter ihnen eine immer länger werdende Schlange anderer Fahrzeuge sammelt, oder ob es den Radfahrern nicht z.B. zuzumuten wäre, kurzzeitig hintereinander zu fahren, wenn dadurch den Autos das Überholen ermöglicht wird.

Das habe ich noch nie gesehen, dass Rennradler konsequent nebeneinander fahren, während sich hinter ihnen eine lange Autoschlange ansammelt. In der Regel macht sich eine Zweiergruppe bereits bei einem einzigen Auto, das nicht sofort vorbei kommt, für einen Moment schmal.

Dass Radfahrer nebeneinander fahren, wo sie es nicht dürfen, weil sie den Verkehr behindern, halte ich für die absolute Ausnahme. Vielleicht liegt das daran, dass wir hier in Südbaden viele Straßen mit wenig Verkehr haben.

bergflohtri
25.11.2022, 13:24
Ich sehe die Gefahr für die Radfahrer beim nebeneinander fahren auch im Freilandbereich wenn der Strassenverlauf nicht gut einsehbar ist, wenn also Kurven die Sicht für den Autofahrer einschränken. Grundsätzlich müsste der Autofahrer seine Geschwindigkeit so anpassen dass er jederzeit vor einem Hindernis bremsen kann, aber in der Praxis macht das keiner. In so einer Situation würde ich in einer Radgruppe lieber nicht in Zweierreihe fahren weil hier eine Gefahrensituation die sich durch eine Unterschreitung des Sicherheitsabstandes bei einem Radler vielleicht noch hätte bereinigen lassen dann vielleicht nicht mehr bereinigen lässt - der Autofahrer den linken Radler in der Zweierreihe dann abräumt.
Wenn die Strasse gut einsehbar ist, dann spricht finde ich nichts dagegen in Zweierreihe zu fahren. Eva Wutti die frühere österreichische Triathletin ist mal von einem Auto abgeräumt worden und hat das finde ich gut beschrieben: wenn auf einer zweispurigen Strasse der Autofahrer einen oder mehrere Radler überholen möchte ist es praktisch egal ob sie in Zweierreihe fahren. Wenn er den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einhalten möchte, dann muss er ohnehin auf die Gegenfahrbahn wechseln, und das kann er nur dann wenn kein Gegenverkehr und ausreichend genug Sichtvoraus ist um den notwendigen Weg für den Überholvorgang einzusehen. Wenn er einen Radfahrer der alleine fährt überholt, dann muss er dazu wenn er den seitlichen Sicherheitsabstand einhalten möchte auch teilweise auf die Gegenfahrbahn wechseln. Wenn er das bei Gegenverkehr macht ist die Verkehrssicherheit weder für einen entgegenkommenden Autofahrer noch für den überholten Radfahrer gegeben. Der überholende Autofahrer glaubt zwar dass er den einzelnen Radfahrer leichter überholen kann als zwei nebeneinander. Die Annahme impliziert aber die Unterschreitung des Sicherheitsabstandes zum Radler oder vielleicht auch die Vorstellung dass er bei plötzlichem Gegenverkehr leichter und früher wieder nach rechts einscheren kann und der Radler dann schon auch richtig reagieren wird und eine Vollbremsung macht oder auf das Fahrbahnbankett ausweicht. Das geht natürlich gar nicht.
Wenn es denn reinen Überholvorgang angeht, dann kann der Autofahrer eine zb 8er Gruppe von Radfahrern die in Zweiereihe fährt schneller überholen als wenn die 8 hintereinander fahren. Die Zweierreihe wird ihm nur nicht passen weil er dann die Missachtung der Verkehrsregeln und des Sicherheitsabstandes weniger leicht in Kauf nehmen kann.

zahnkranz
25.11.2022, 13:25
[QUOTE=Matthias75;1691254

Ich kann natürlich auch als Radfahrer immer auf mein Recht pochen. Die Frage ist aber, ob es im Sinne des friedlichen miteinander immer sinnvoll ist, wenn z.B. zwei Radfahrer auf ihr Recht pochen, nebeneinander fahren zu dürfen, während sich hinter ihnen eine immer länger werdende Schlange anderer Fahrzeuge sammelt, oder ob es den Radfahrern nicht z.B. zuzumuten wäre, kurzzeitig hintereinander zu fahren, wenn dadurch den Autos das Überholen ermöglicht wird.

[/QUOTE]

Da gibt's nichts zu pochen. Nebeneinander fahren ist nur erlaubt, wenn andere nicht behindert werden. Gibt leider viele Radfahrer, die lediglich aufgeschnappt haben nebeneinander fahren sei erlaubt, und nun fröhlich den Verkehr blockieren. Selbst schon erlebt.

MattF
25.11.2022, 13:29
Da gibt's nichts zu pochen. Nebeneinander fahren ist nur erlaubt, wenn andere nicht behindert werden.

Und wie genau definiert sich eine Behinderung?

Klugschnacker
25.11.2022, 15:05
Und wie genau definiert sich eine Behinderung?

Eine Behinderung des Verkehrs liegt meines Wissens nach vor, wenn nebeneinander fahrende Radler nicht überholt werden können und dies bei hintereinander fahrenden Radlern möglich wäre.

Autofahrer haben dabei 1.5m (innerorts) bzw. 2.0m (außerorts) Seitenabstand einzuhalten. Wo der Platz dafür nicht ausreicht, dürfen Radfahrer nicht überholt werden.

Letzteres hat meiner Meinung nach mit der Realität auf den Straßen nicht viel zu tun.

Schwarzfahrer
25.11.2022, 15:47
Autofahrer haben dabei 1.5m (innerorts) bzw. 2.0m (außerorts) Seitenabstand einzuhalten. Wenn ich so mein Gefühl beim überholt werden überlege, wäre mein Hauptkriterium für den Abstand nicht innerorts oder außerorts, sondern die Geschwindigkeitsdifferenz. Je größer diese ist, desto unangenehmer ist ein nahes Überholen. Bei nur 10 km/h Differenz habe ich auch mit 0,5 m nicht unbedingt Probleme.

Habe das regelmäßig morgens auf einer Kreisstraßen-Brücke, die ziemlich schmal ist. Wenn einer erst mal langsam hinter mir fährt wegen Gegenverkehr, und dann eine kurze Lücke zum Überholen nutzt, schert er meist nicht weit aus, aber da er von meiner Geschwindigkeit losfährt, ist das meist o.k., und ich habe Verständnis, weiche selbst ganz rechts aus. Wenn einer mit gleichem Abstand bei vollem Schwung (80 - 90 km/h) überholt, dann ist es äußerst ungut (und unnötig). Auch Innerorts in Tempo 30 Zonen darf mir einer ggf. mit 1 m oder weniger Abstand vorbeifahren wenn ich mit 20 - 25 dahinbummele, und er auch nur 30 - 35 fährt. Ich selber im Auto tue das (also mit kleinem Abstand vorbeischleichen) allerdings nur, wenn ich den Eindruck habe, daß der Radfahrer halbwegs sicher im Sattel sitzt und geradeausfahren kann.

Adept
25.11.2022, 15:57
Wenn ich so mein Gefühl beim überholt werden überlege, wäre mein Hauptkriterium für den Abstand nicht innerorts oder außerorts, sondern die Geschwindigkeitsdifferenz. Je größer diese ist, desto unangenehmer ist ein nahes Überholen. Bei nur 10 km/h Differenz habe ich auch mit 0,5 m nicht unbedingt Probleme.

...

Genau deswegen gibt es ja die Innerorts/Ausserorts-Unterscheidung, da in der Regel die Geschwindigkeit innerhalb <50km/h und ausserhalb >50km/h ist.

Klar gibt es Leute die innerhalb 60km/h fahren und ausserhalb 30km/h, aber man muss nicht alles verkomplizieren.

sybenwurz
25.11.2022, 17:57
Grundsätzlich müsste der Autofahrer seine Geschwindigkeit so anpassen dass er jederzeit vor einem Hindernis bremsen kann, ...

Nicht nur dies, qua Gesetz sogar innerhalb der halben Sichtweite, denn es könnte ja sein, dass das Hindernis ein entgegenkommendes Fahrzeug ist, so dass die überschaubare Entfernung für beide nicht nur zum (Betätigen der) Bremsen, sondern gar zum Anhalten reichen muss...;)


(Und ich würde hinzufügen, dass es mir bei meiner Fahrweise absolut problemlos erscheint, sich daran zu halten, obwohl ich in der Regel abseits der Autobahn nicht der langsamste Verkehrsteilnehmer bin. Allerdings ists mir schon mehrfach passiert, dass ich ums Eck geflogen kam und hinter nem Radler verlangsamen musste, weil ich nicht überholen konnte, dies aber hinter mir Fahrenden deutliche Probleme verursacht zu haben schien, nachdem sie aufgeschlossen hatten. Daher hab ich die Theorie, dass das nicht alleine von der Fahrweise und Bremsleistung oder theoretischen Grössen abhängig ist.)

Helios
25.11.2022, 19:56
Eigentlich ist meine Frau für den "Grauen Star" zu jung, hat ihn aber trotzdem und wird deshalb behandelt (künstliche Linse), als Begleitperson werd ich in den Praxen sehr oft neben den Raum mit dem Sehtest platziert - was ich damitbekomme führt dazu, dass die Haare abstehen, als ob ich in die Steckdose reingegriffelt hätte.
:)
die Ziffern und Zahlen verstecken sich hinter einem schwarzen Punkt und man müsste jetzt erst warten bis der Punkt weiter gedriftet ist und ja - da kann man die Zeichen deuten.... :Huhu:

keine Schilder, Fussgänger oder Radfahrer.....

PabT
25.11.2022, 23:56
Da gibt's nichts zu pochen. Nebeneinander fahren ist nur erlaubt, wenn andere nicht behindert werden. Gibt leider viele Radfahrer, die lediglich aufgeschnappt haben nebeneinander fahren sei erlaubt, und nun fröhlich den Verkehr blockieren. Selbst schon erlebt.

Spricht da Deine Rechtskunde oder Dein Gefühl? Hast Du dabei § 27 (1) StVO auf dem Schirm?

zahnkranz
26.11.2022, 08:45
Spricht da Deine Rechtskunde oder Dein Gefühl? Hast Du dabei § 27 (1) StVO auf dem Schirm?

Dass Verbünde in Zweierreihe fahren dürfen ist seit jeher so. Kenne es nicht anders. Dass einzelne Radfahrer nebeneinander fahren dürfen, ist relativ neu. Dazu gibt es unzählige Artikel, in denen auch Juristen zu Wort kommen und das ganze erläutern.

Klugschnacker
26.11.2022, 09:04
Dass einzelne Radfahrer nebeneinander fahren dürfen, ist relativ neu. Dazu gibt es unzählige Artikel, in denen auch Juristen zu Wort kommen und das ganze erläutern.

Meines Wissens nach durften sie das schon immer, sofern sie den Verkehr nicht behindern. Um dieses Recht klarer zu formulieren, wurde der entsprechende Satz im Gesetz ganz sachte umformuliert, meint aber dieselbe Sache.
:Blumen:

Aktuelle Fassung: Mit Fahrrädern darf nebeneinander gefahren werden, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird; anderenfalls muss einzeln hintereinander gefahren werden.

Alte Fassung: Mit Fahrrädern muss einzeln hintereinander gefahren werden; nebeneinander darf nur gefahren werden, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird.

dr_big
26.11.2022, 09:16
Auf normaler Land-/Bundesstrasse kann auch ein einzelner Radfahrer mit dem geforderten Mindestabstand nur über die Gegenfahrbahn überholt werden. Bei zwei Radfahrern nebeneinander ist das ganz genauso, es stellt also keine Behinderung dar, wenn man nebeneinander fährt.
Anders auf schmalen Strassen, ist die Strasse nur 4-5m breit, dann können nebeneinander fahrende Radler nicht mehr überholt werden, ein einzelner aber schon. In diesem Fall wäre es eine Behinderung des schnelleren Verkehrs.

svmechow
26.11.2022, 09:27
Meine Erfahrung ist, dass das unabhängig von Straßenbreite und Breite oder Anzahl der Radfahrenden meistens eine Frage der Motivation und Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksichtnahme ist.
So gibt es Autofahrer:innen, die auf enger Fahrbahnbreite vorsichtig und unter Reduktion des Tempos an einem vorbeifahren, während andere ohne Not unter Hupen und einem belehrenden „da ist ein Radweg, du Schlampe“ eng an einem vorbeirasen, obwohl die übrigen drei Spuren der Fahrbahn komplett frei sind.
Ebenso wie meistens nicht nur die Anzahl der Schwimmer:innen auf einer Bahn determinierend dafür ist, wie oft man im Wasser auf die Fresse bekommt, sondern auch wieder die Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Mit drei umsichtigen Mitschwimmer:innen kann es potentiell angenehmer sein, als mit einem einzigen gnadenlosen Delfin-Testosteronbomber oder einer einzigen bräsig-ondulierten Rückenschwimmrentnerin mit Haarsprayaroma.

bergflohtri
26.11.2022, 09:37
Meine Erfahrung ist, dass das unabhängig von Straßenbreite und Breite oder Anzahl der Radfahrenden meistens eine Frage der Motivation und Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksichtnahme ist.
So gibt es Autofahrer:innen, die auf enger Fahrbahnbreite vorsichtig und unter Reduktion des Tempos an einem vorbeifahren, während andere ohne Not unter Hupen und einem belehrenden „da ist ein Radweg, du Schlampe“ eng an einem vorbeirasen, obwohl die übrigen drei Spuren der Fahrbahn komplett frei sind.
Ebenso wie meistens nicht nur die Anzahl der Schwimmer:innen auf einer Bahn determinierend dafür ist, wie oft man im Wasser auf die Fresse bekommt, sondern auch wieder die Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Mit drei umsichtigen Mitschwimmer:innen kann es potentiell angenehmer sein, als mit einem einzigen gnadenlosen Delfin-Testosteronbomber oder einer einzigen bräsig-ondulierten Rückenschwimmrentnerin mit Haarsprayaroma.

Ist auch meine Erfahrung, und das Verhalten im Verkehr spiegelt die Grundhaltung in der Gesellschaft wieder, und die wird nicht unbedingt besser. Bei uns gibt es auch regionale Unterschiede. Ich war angenehm überrascht dass in der Steiermark die Autofahrer beim Überholen weitläufig auf die Gegenfahrbahn ausweichen - für den Autofahrer kein Mehraufwand und für den überholten Radfahrer sehr angenehm. In Niederösterreich wird großteils viel knapper und schneller überholt und oft mit hupen.

zahnkranz
26.11.2022, 10:04
Meines Wissens nach durften sie das schon immer, sofern sie den Verkehr nicht behindern. Um dieses Recht klarer zu formulieren, wurde der entsprechende Satz im Gesetz ganz sachte umformuliert, meint aber dieselbe Sache.
:Blumen:

Aktuelle Fassung: Mit Fahrrädern darf nebeneinander gefahren werden, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird; anderenfalls muss einzeln hintereinander gefahren werden.

Alte Fassung: Mit Fahrrädern muss einzeln hintereinander gefahren werden; nebeneinander darf nur gefahren werden, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird.

Ah, ok. Verstehe dann nicht weshalb ich Anschiss von der Polizei bekam, als ich mit einem Freund auf komplett leerer Landstraße, die mehr als breit genug war, nebeneinander fuhr. Das war 2020, und der Polizeiwagen das einzige Fahrzeug weit und breit.

MattF
26.11.2022, 11:01
Ah, ok. Verstehe dann nicht weshalb ich Anschiss von der Polizei bekam, als ich mit einem Freund auf komplett leerer Landstraße, die mehr als breit genug war, nebeneinander fuhr. Das war 2020, und der Polizeiwagen das einzige Fahrzeug weit und breit.

Weil selbst viele Polizisten keine Ahnung von der STVO haben. Iss so. :Huhu:


Und die normale Nutzung der Straße durch Radfahrer, die nebeneinander fahren dürfen, s. Gesetz ist noch keine Behinderung.

Zu einer Behinderung wird das Ganze nur, wenn die Radler z.b. eine ewig lange Schleppe von Autos hinter sich her ziehen.

Z.b. mal Warten für 30 sec. hinter Raldern bis man um die nächste Kurve rum ist, wo genug Sicht ist, das überholt werden kann, das ist keine Behinderung. Oder eine schmale Straße bergauf.

Dass ist die Rechtslage, die natürlich auch den Radler nicht daran hindert, trotzdem mal rüber zu fahren oder bergauf in die nächste Lücke um die Autos hinter ihm durchzulassen. Ein Anrecht, dass das sofort passiert hat ein Autofahrer aber nicht.

Das sollte man bei der Diskussion vielleicht auch ein bisschen auseinander halten. Viele Autofahrer (und auch mal Radler) pochen auf Rechte die sie nicht haben.:liebe053:


Ich selbst muss nach Hause jeden Tag einen steilen Berg hoch, wo es wg. parkenden Autos nur einspurig ist. Ich fahr teilweise sogar auf den Bürgersteig um die Autos vorbei zu lassen.

Wenn aber einer hupend von hinten kommt und versucht mich von der Straße zu drängen, werde ich bockig :Cheese:

tandem65
26.11.2022, 11:19
Ah, ok. Verstehe dann nicht weshalb ich Anschiss von der Polizei bekam, als ich mit einem Freund auf komplett leerer Landstraße, die mehr als breit genug war, nebeneinander fuhr. Das war 2020, und der Polizeiwagen das einzige Fahrzeug weit und breit.

Das ist recht einfach zu erklären. Streifenpolizisten sind keine Juristen & unschwer zu merken, KfZ-Lenker.:Blumen:

Plasma
26.11.2022, 12:01
Als Verkehrsteilnehmer darauf zu beharren, dass man das tun darf, was auch erlaubt ist, liegt für mich irgendwo zwischen Spießertum und Altersstarrsinn.

Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.

svmechow
28.11.2022, 14:10
Als Verkehrsteilnehmer darauf zu beharren, dass man das tun darf, was auch erlaubt ist, liegt für mich irgendwo zwischen Spießertum und Altersstarrsinn.

Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.

Genau!
Indessen: weil ich sowohl alt als auch spießig bin und noch dazu unvernünftig und soziophob, bewege ich mich gelegentlich sogar jenseits dessen, was das Gesetz so hergibt.
In einer akuten Situation vitaler Bedrohung bin ich als der lebende Beweis für die Existenz des Freudschen Todestriebes anzusehen, wenn ich dem GTI-Fahrer auf dessen Attacke hin kurzerhand den langen Finger zeige.
Das ist mit Sicherheit etwas gefährlich und unter Umständen auch ein wenig dumm, bewahrt mich aber mittelfristig vor der Entwicklung eines stressassoziierten Magengeschwürs, welchem anheimzufallen ich immer genau dann bedroht bin, wenn ich neutestamentarische Milde walten lasse und schneidende Kommentare im Stil von „benutz den Radwege, Du Schlampe“ unkommentiert lasse.

Aber in der Theorie hast Du völlig recht. In einer idealen Welt, in der man nicht auf dem Weg zur Arbeit geschnitten, angehupt und beschimpft wird, praktiziere ich nicht nur kadavertreue Gesetzesadhärenz, sondern bin noch dazu noch von ausgesuchter Höflichkeit.

DocTom
28.11.2022, 14:30
Genau!
..., sondern bin noch dazu noch von ausgesuchter Höflichkeit.

:Danke: +1 ...

...
Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.

warum nur findet man solche Spezien nicht sooooo oft unter den Autofahrern? Sitzen schon in Ihren 220cm breiten Kisten alleine rum und blockieren Verkehrsraum und regen sich über den Radfahrer auf, der ohne vorhandene Radwege halt auf der Strasse fährt.

Heute hat in einer solchen Situation sogar so ein Depp hinter mir gehupt, als ich in einer 30Zone direkt hinter einer langsamen Autokolonne gefahren bin. Da kann ich dann auchmal Aggro werden. Fxxkfinger zeig ich nie! Ist zu teuer, wenn doch mal eine Streife in der Nähe. Ich winke immer beruhigend mit der "päpstlichen Grußhand". :Blumen:
T.

PS es gab da mal Mitte der Achtziger diese fiesen Aufkleber "Parke nicht auf unseren Wegen" mit kleinen Glassplittern im Kleber. Die haben damals die Fahrradterroristen den Autofahrern im Sichtfeld auf die Windschutzscheibe geklebt. Der Versuch, den mit Fingern runterzurubbeln, war schmerzhaft und blutig.:Cheese:
Ach, wie gut, dass wir Radfahrer soetwas heute nicht mehr produzieren und verkleben...:Blumen:

MattF
28.11.2022, 14:48
Als Verkehrsteilnehmer darauf zu beharren, dass man das tun darf, was auch erlaubt ist, liegt für mich irgendwo zwischen Spießertum und Altersstarrsinn.

Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.

Wobei viele Autofahrer darüber hinaus gehen. Da geht es darum dass man sein vermeintliches Recht auf der Straße schnell und ungestört fahren zu dürfen versucht durchzusetzen und dabei noch Menschen (Rad- und Fußgänger und sogar ander Autofahrer) gefährdet.
Z.b. durch enges Überholen, schneiden ......

PabT
28.11.2022, 21:51
Als Verkehrsteilnehmer darauf zu beharren, dass man das tun darf, was auch erlaubt ist, liegt für mich irgendwo zwischen Spießertum und Altersstarrsinn.

Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.

Ich käme nicht auf die Idee, mein Fahrverhalten daran auszurichten, mit möglichst fieser Rechtsnormauslegung andere Menschen zu behindern oder zu gefährden, ich will einfach schnell und sicher von A nach B.
Wer aber meint, ich solle den nicht benutzungspflichtigen Radweg statt der normalen Fahrbahn nutzen, weil ich sonst ja selbst schuld sei, wenn ich geschnitten würde, der sagt auch, die Frau habe ja selbst schuld, wenn sie einen kurzen Rock anziehe. Ich hoffe, ich habe Dich hier nur falsch verstanden.


Wobei viele Autofahrer darüber hinaus gehen. Da geht es darum dass man sein vermeintliches Recht auf der Straße schnell und ungestört fahren zu dürfen versucht durchzusetzen und dabei noch Menschen (Rad- und Fußgänger und sogar ander Autofahrer) gefährdet.
Z.b. durch enges Überholen, schneiden ......
Ja. Gefühltes Recht führt zudem auch zu Joggern auf Radwegen und Radfahrern auf Fußgängerüberwegen ... es ist eine Pest, und soooo leicht vermeidbar. Die StVO ist ja kein Geheimwissen. Ich kann das nicht verstehen.

El Stupido
09.01.2023, 08:58
Nicht direkt auf den Threadtitel passend aber trotzdem nicht minder interessant uns hier am ehesten passend (will dafür keinen neuen Thread eröffnen):

https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675

Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.

tandem65
09.01.2023, 09:23
Nicht direkt auf den Threadtitel passend aber trotzdem nicht minder interessant uns hier am ehesten passend (will dafür keinen neuen Thread eröffnen):

https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675

Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.

Ja was soll man da halt schreiben?
Hoffentlich eine Verkehrshaftpflicht?

Matthias75
09.01.2023, 09:31
Nicht direkt auf den Threadtitel passend aber trotzdem nicht minder interessant uns hier am ehesten passend (will dafür keinen neuen Thread eröffnen):

https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675

Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.

Natürlich hätte der Autofahrer früher blinken können/sollen. Mit „müssen“ bin ich vorsichtig. Da gibt es sicher entsprechende Rechtsprechung. Zudem passiert es auch mir gelegentlich, dass der Blinker wieder „rausspringt“. Und natürlich hätte er in den Spiegel/über die Schulter schauen müssen. Ob er den schnell ankommenden Radfahrer erkannt und dessen Geschwindigkeit richtig eingeschätzt hätte, steht auf einem anderen Blatt.

Andererseits sagt die StVO in § 5 (https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__5.html), das Überholen, also auch das hier versuchte rechts Überholen des Radfahrer, grundsätzlich unzulässig ist, bei unklarer Verkehrslage (Absatz 2). Ich meine mich daran zu erinnern, dass das Überholen im Kreuzungsbereich schon nicht unproblematisch sein kann, beim Anfahren der Fahrzeuge nach einer Rotphase wäre ich erst recht vorsichtig.

Absatz 8 sagt dann noch, dass Radfahrer zwar rechts überholen dürfen, aber nur „mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht“.

Für mich in mehrfacher Hinsicht ein vermeidbarer Unfall. Auch der Radfahrer hättecden Zusammenstoß durch angepasste und vorausschauende Fahrweise verhindern können.

M.

dr_big
09.01.2023, 10:19
Da hat der Radler eine schöne Delle hinterlassen :Cheese:

Der Radler muss auch generell damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer anhalten. So wie der drauf los gerast ist, hätte er ja keine Chance gehabt irgendwie zu reagieren. Eigentlich ein klarer Fall. Man muss auch ziemlich lebensmüde sein, um so zu fahren.

svmechow
09.01.2023, 10:26
Nicht direkt auf den Threadtitel passend aber trotzdem nicht minder interessant uns hier am ehesten passend (will dafür keinen neuen Thread eröffnen):

https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675

Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.

Oh Gott wie furchtbar. Und gleichzeitig: wie abgefahren, dass der Radfahrer sofort aufsteht und sich prima vista keine schweren Verletzungen zugezogen hat. Hoffentlich zeigt sich auch im Nachgang keine Traumafolge.
In mir aktivieren solche Bilder direkt die durch meinen Unfall vor einem Jahr hervorgerufene Angststörung :(

Schwarzfahrer
09.01.2023, 10:38
Nicht direkt auf den Threadtitel passend aber trotzdem nicht minder interessant uns hier am ehesten passend (will dafür keinen neuen Thread eröffnen):

https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675

Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.
Da man nicht weiß, was in den Köpfen der beiden Fahrer vor sich ging, kann man nur spekulieren. Mein Eindruck: Der Autofahrer wollte abbiegen, blinkte etwas spät, schein aber dann nicht zügig abzubiegen, sondern zögert, vielleicht weil er im rechten Spiegel oder über Schulterblick den herankommenden Radfahrer gesehen hat.

Der Radfahrer kommt mit für mich unverständlich hoher Geschwindigkeit heran, und scheint zu hoffen, daß das Auto zügig abbiegt, weicht also nur leicht nach links aus, aber augenscheinlich ohne zu verlangsamen, sonst gäbe es keine solche Delle im Blech (naiv oder langsame Reaktion?). Hätte er (wegen zu spätem/übersehenen Blinken) nicht mit rechtsabbiegen gerechnet, wäre er rechts vorbeigefahren - was aber mit "Überholen in der Kreuzung" auch nicht richtig wäre.

Ich sehe hier eindeutig die Schuld beim Radfahrer, entweder unaufmerksam oder fahrlässig und rücksichtslos. In der Kreuzung muß ich immer damit rechnen, daß der Vordermann die Richtung ändert, auch wenn er nicht/spät blinkt. Und ich muß immer so Abstand halten bzw. verzögern können, daß ich sogar bei einer Notbremsung des Vordermannes noch anhalten kann.

Ich bin auch mal so mit dem Rad auf ein Auto aufgefahren, weil der total überraschend hart gebremst hat und dabei leicht nach rechts zog, so daß ich auch nicht daneben ausweichen konnte - weil ich zu dicht aufgefahren war. Klar mein Fehler. Aber ich habe dabei noch soweit abbremsen können, daß es nur ein gebrochenes Blinkerglas gab durch mein Bremshebel. Im Video sehe ich wenig Bremsverzögerung beim Radfahrer.

Schwarzfahrer
09.01.2023, 10:42
Und gleichzeitig: wie abgefahren, dass der Radfahrer sofort aufsteht und sich prima vista keine schweren Verletzungen zugezogen hat.
Ich wurde bisher dreimal von einem Auto vom Rad geholt. Immer stand ich praktisch sofort auf den Beinen und schimpfte drauflos - Adrenalin wirkt da (kurzfristig) Wunder, glaube ich. Bei zwei von den dreien hatte ich allerdings anschließend monatelang Schmerzen wegen angebrochener Wirbelkörper, einmal "nur" geprellte Rippen und Hautabschürfungen. Der Augenschein kann da also trügen.

El Stupido
09.01.2023, 10:43
Oh Gott wie furchtbar. Und gleichzeitig: wie abgefahren, dass der Radfahrer sofort aufsteht und sich prima vista keine schweren Verletzungen zugezogen hat. Hoffentlich zeigt sich auch im Nachgang keine Traumafolge.
In mir aktivieren solche Bilder direkt die durch meinen Unfall vor einem Jahr hervorgerufene Angststörung :(

Sorry für den Trigger. War natürlich keine Absicht. :-(
Ja, das ist das gute an dem Video, es suggeriert, dass es ohne schwere Verletzungen ausging.

@ dr_big: klarer Fall? Sehe ich nicht so....

svmechow
09.01.2023, 10:44
Ich wurde bisher dreimal von einem Auto vom Rad geholt. Immer stand ich praktisch sofort auf den Beinen und schimpfte drauflos - Adrenalin wirkt da (kurzfristig) Wunder, glaube ich. Bei zwei von den dreien hatte ich allerdings anschließend monatelang Schmerzen wegen angebrochener Wirbelkörper, einmal "nur" geprellte Rippen und Hautabschürfungen. Der Augenschein kann da also trügen.

Ja ich weiß. Deswegen sagte ich ja, ich hoffe so sehr, dass sich keine Traumafolgen zeigen

svmechow
09.01.2023, 11:16
[QUOTE=El Stupido;1695563]Sorry für den Trigger. War natürlich keine Absicht. :-(

Easy. Ich arbeite dran. Mit EMDR (das ist diese abgefahrene Traumatherapie mit diesen Augenbewegungen) ist das ganze jetzt auf einem Funktionsniveau, mit dem es zwar scheisse läuft hier in der Stadt, aber immerhin es läuft. Also es fährt. Aber es ist eben nach wie vor so, dass diese krasse vegetative Reaktion mit Herzrasen und Adrenalinausschüttung, wie man sie als Radfahrer*in aus Gefahrensituationen kennt, bei mir immer noch inadäquat stark und vor allem in inadäquaten Situationen ausgelöst werden. Also selbst in objektiv harmlosen Verkehrssituationen, wenn mal einer ein klein wenig zu eng an mir vorbeizieht oder mich anhupt ohne reale Gefährdung, habe ich genau die Stressantwort, die ich früher nur in tatsächlichen Gefahrsituationen hatte. Dementsprechend schlimm ist es, wenn wirklich eine Gefahrensituation vorliegt, mich einer gefährlich schneidet oder ausbremst.

Vor ein paar Wochen hat mich ein Wurfgeschoss auf voller Fahrt am Hals getroffen; da wollte (wie sich später rekonstruieren ließ) ein Ladeninhaber einen flüchtigen Ladendieb mit einem dieser blöden Durstlöscher-Trinkpäckchen abschießen; leider hat es der Dieb vor mir über die Strasse geschafft und das Geschoss hat mich erwischt. Das war jetzt nicht real gefährlich, aber ich war so unfassbar panisch, dass ich mit dem Rad auf den Werfer zu bin, abgesprungen und ihn blindlings verprügelt habe. Ja, verprügelt. Also halt mit meinen Fäustchen mit Winterhandschuhen dran; das tat ihm sicher nicht weh und er hat meine Panik auch verstanden und kurz darauf kam ich wieder zu Sinnen.
So isse das halt, Z.n. Verkehrsunfall vor etwas über einem Jahr. Diese Unfallfolge ist für mich viel belastender, als die Behinderung meiner Hand, die dadurch auch geblieben ist. Die Pfote lässt sich besser kompensieren, als ein Dachschaden. Aber ich arbeite dran.
Und wir werden Berlin verlassen, leider erst in zwei Jahren, wenn ich solang noch durchhalte, sonst geh ich schon mal voran und der Mann folgt nach. In kleineren Städten ist die Unfallstatistik eine günstigere.

tandem65
09.01.2023, 11:20
@ dr_big: klarer Fall? Sehe ich nicht so....

Ich fahre ja gerne selbst ein wenig Kamikaze.
Ich tippe mal auf einen Müllwagen der hinter dem PKW an der Ampel gehalten hat.
Wenn ich den Mensch im Arbeitsdress richtig interpretiere.
Ich glaube kaum daß der Radfahrer den Blinker hätte sehen können wenn er denn gesetzt gewesen wäre.
In der Situation hätte er auch deutlich weiter links ausweichen oder auch mit rechts abbiegen um eine Kollision zu vermeiden. Ich denke nicht daß er überhaupt mit einem Fahrzeug vorne dran gerechnet hat. ;)

Estampie
09.01.2023, 11:37
......
Und wir werden Berlin verlassen, leider erst in zwei Jahren, wenn ich solang noch durchhalte, sonst geh ich schon mal voran und der Mann folgt nach. In kleineren Städten ist die Unfallstatistik eine günstigere.

Hier(*) ist grade ne Arztpraxis freigeworden. Kannste haben mit Einrichtung, Kundschaft, Personal.... Apfelstrudel and the whole Business. Norbert hört alterbedingt auf und findet keinen Nachfolger <sic>

Laufstrecken hier sind das Paradies, und für das Radfahren ist es das gelobte Land. Nur Hallenbad ist etwas abgelegen (25km) aber Freibad geht. Freiwasser eh.

:Huhu:

Thomas

(*)Etwas südöstlich von Paderborn. Im Altenautal.

svmechow
09.01.2023, 11:58
Hier(*) ist grade ne Arztpraxis freigeworden. Kannste haben mit Einrichtung, Kundschaft, Personal.... Apfelstrudel and the whole Business. Norbert hört alterbedingt auf und findet keinen Nachfolger <sic>

Laufstrecken hier sind das Paradies, und für das Radfahren ist es das gelobte Land. Nur Hallenbad ist etwas abgelegen (25km) aber Freibad geht. Freiwasser eh.

:Huhu:

Thomas

(*)Etwas südöstlich von Paderborn. Im Altenautal.

Der Apfelstrudel holt mich voll ab. Aber Norbert ist bestimmt kein Gynäkologe, schätze ich. Und ich kann so richtig halt nur Frauen südlich des Nabels.:Blumen:

Estampie
09.01.2023, 12:11
Der Apfelstrudel holt mich voll ab. Aber .....

irgendwas is ja immer.
Werden wir halt weiter Bücher lesen müssen wie "Jetzt helfe ich mir selbst, folge 507 Der Darmverschluss"

SCNR und schluss mit Threadnapping ;)

Klugschnacker
10.01.2023, 16:30
Gerichtsbeschluss
Hund verursacht Sturz von Radfahrer – Halter muss 7000 Euro zahlen
Das Tier riss sich los, rannte auf den Radweg – und ein Mann brach sich den Arm: Ein Unfall in Frankfurt am Main wird teuer für einen Hundehalter, das Opfer wollte eigentlich noch mehr Geld.

[…] [Die Richter sahen] es als erwiesen an, dass der Mann durch die erlittenen Beeinträchtigungen in seiner Lebensführung auf Dauer eingeschränkt ist. Er könne seinen Freizeitsport, vor allem Motorrad- und sportliches Fahrradfahren, nicht mehr ausüben.
SPON (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-am-main-hund-verursacht-sturz-von-radfahrer-halter-muss-7000-euro-zahlen-a-be87c3f9-a0d8-4c5f-adf8-367868313d4f)

Bulldog
10.01.2023, 16:32
https://www.der-postillon.com/2023/01/radunfall-video.html?fbclid=IwAR3_LiXXtXsNXcYzK6a0Pcigh8eJRE bQWDkQMYoH89pgvOsDCMHpmz_c9Xg

iChris
10.01.2023, 17:28
https://www.der-postillon.com/2023/01/radunfall-video.html?fbclid=IwAR3_LiXXtXsNXcYzK6a0Pcigh8eJRE bQWDkQMYoH89pgvOsDCMHpmz_c9Xg

Kann sich der Fahrradfahrer glücklich schätzen, dass ihm nicht mehr passiert ist. Scheint ja relativ unversehrt raus gekommen zu sein. IMO hätte er es aber auch ganz verhindern können.

Helios
10.01.2023, 18:21
yepp - "manöver des letzten augenblicks" muss man immer drauf haben, ansonsten schlägt Darwin zu

Limette
10.01.2023, 18:41
Vor ein paar Wochen hat mich ein Wurfgeschoss auf voller Fahrt am Hals getroffen; da wollte (wie sich später rekonstruieren ließ) ein Ladeninhaber einen flüchtigen Ladendieb mit einem dieser blöden Durstlöscher-Trinkpäckchen abschießen; leider hat es der Dieb vor mir über die Strasse geschafft und das Geschoss hat mich erwischt. Das war jetzt nicht real gefährlich, aber ich war so unfassbar panisch, dass ich mit dem Rad auf den Werfer zu bin, abgesprungen und ihn blindlings verprügelt habe. Ja, verprügelt. Also halt mit meinen Fäustchen mit Winterhandschuhen dran; das tat ihm sicher nicht weh und er hat meine Panik auch verstanden und kurz darauf kam ich wieder zu Sinnen.
So isse das halt…

Na dann drücke ich dir mal die Daumen, dass du bei deinem unkontrollierten Verhalten nicht mal an den Falschen gerätst.

svmechow
10.01.2023, 20:21
Na dann drücke ich dir mal die Daumen, dass du bei deinem unkontrollierten Verhalten nicht mal an den Falschen gerätst.

Sehr hilfreich.

crazy
10.01.2023, 20:33
Na dann drücke ich dir mal die Daumen, dass du bei deinem unkontrollierten Verhalten nicht mal an den Falschen gerätst.


Ich selbst bin Pädagoge und eine eher ruhige Natur, aber wenn mir jemand beim Radeln ein Tetrapak an den Kopf werfen würde... eine ruhige, gesetzte Ansprache zur Klärung des Sachverhaltes wäre da nicht meine erste Handlungsoption.

carolinchen
10.01.2023, 21:16
Sehr hilfreich.
Limette liebt den coolen Ton:cool:
Ich kann dein Trauma sehr gut nachvollziehen und bin da voll bei dir!
Mir geht es heute noch so dass ich nach über 3 Jahren nicht gern auf der Strasse allein fahre. Bei meinem Unfall kam uns ein Autofahrer auf unseren Fahrbahnseite entgegen und meine vorausfahrende Kameradin bremste voll und ich hing hinten dran und fiel um. Schlüsselbeinbruch und Angst vor allen Autofahrern die mir entgegen kommen...Seither wurde es zwar bessser aber ich gravel mittlerweile lieber oder fühle mich in der Gruppe sicherer.
Die Zeit heilt die Wunden aber sehr langsam und nie ganz!:Blumen:

svmechow
11.01.2023, 12:57
Limette liebt den coolen Ton:cool:
Ich kann dein Trauma sehr gut nachvollziehen und bin da voll bei dir!
Mir geht es heute noch so dass ich nach über 3 Jahren nicht gern auf der Strasse allein fahre. Bei meinem Unfall kam uns ein Autofahrer auf unseren Fahrbahnseite entgegen und meine vorausfahrende Kameradin bremste voll und ich hing hinten dran und fiel um. Schlüsselbeinbruch und Angst vor allen Autofahrern die mir entgegen kommen...Seither wurde es zwar bessser aber ich gravel mittlerweile lieber oder fühle mich in der Gruppe sicherer.
Die Zeit heilt die Wunden aber sehr langsam und nie ganz!:Blumen:

Ja das ist wohl wahr. Sowas braucht Zeit und ich mache auch die Erfahrung, dass sich selbst zu zweit schon sicherer anfühlt als alleine. Und mitten inner Gruppe is am besten :li:Blumen:

sybenwurz
11.01.2023, 13:13
https://twitter.com/TakingLane/status/1612059941803548675
Und jetzt können alle Nicht-Jurist*innen (wie ich selbst auch) mal ihre Bewertung der Sach- und Rechtslage raushausen wenn ihnen danach ist.

Was ist da jetzt unklar an der Situation? Rechtsabbieger räumt bevorrechtigten Geradeausfahrer beim Abbiegen ab.

Passiert mir hier auf ner bestimmten Strecke in jedem Kreisel notfalls bei jeder Ausfahrt, wenn irgendn Dosenkapitän meint, noch schnell an nem doofen Radler vorbei- und dann rausfahrn zu müssen.

Bulldog
11.01.2023, 13:27
Was ist da jetzt unklar an der Situation? Rechtsabbieger räumt bevorrechtigten Geradeausfahrer beim Abbiegen ab.

Die Version auf Twitter mag diese Einschätzung vermitteln. Allerdings wurde auf Twitter die Szene gekürzt (vermutlich von Elon selbst).
Original auf Postillon:
https://www.der-postillon.com/2023/01/radunfall-video.html?fbclid=IwAR3_LiXXtXsNXcYzK6a0Pcigh8eJRE bQWDkQMYoH89pgvOsDCMHpmz_c9Xg
"Hätte der Radfahrer Gulasch gegessen, hätte der das Auto einfach weggehauen."

Antracis
11.01.2023, 13:38
Was ist da jetzt unklar an der Situation? Rechtsabbieger räumt bevorrechtigten Geradeausfahrer beim Abbiegen ab.

Passiert mir hier auf ner bestimmten Strecke in jedem Kreisel notfalls bei jeder Ausfahrt, wenn irgendn Dosenkapitän meint, noch schnell an nem doofen Radler vorbei- und dann rausfahrn zu müssen.

Auf diese Weise könnte ich mich eigentlich auch fast jedem Morgen auf dem Weg zur Arbeit umfahren lassen. Schulterblick scheint nach der Fahrprüfung obsolet - und ich rede jetzt nicht von schlecht einsehbaren Situationen.

Die meisten Autofahrer sind auch der Meinung, sie sind im Recht und das für mich als Radfahrer die Fußgängerampel auf dem Radweg gilt. Nur ist meine Radwegsampel halt in der Regel mit der Fahrbahnampel synchronisiert und zeigt noch grün, wenn die Fußgänger schon rot haben. Zugegeben ist das nicht wirkLich optimal gelöst, aber ist schon blöd, sich dann immer noch vermeintlich belehren lassen zu müssen. Anhalten müssen um gesund zu bleiben ist schon nervig genug.

tandem65
11.01.2023, 14:05
Was ist da jetzt unklar an der Situation? Rechtsabbieger räumt bevorrechtigten Geradeausfahrer beim Abbiegen ab.


Kannst Du mal nen Link posten von dem Video worauf Du dich beziehst?

Andreundseinkombi
11.01.2023, 14:22
https://www.der-postillon.com/2023/01/radunfall-video.html?fbclid=IwAR3_LiXXtXsNXcYzK6a0Pcigh8eJRE bQWDkQMYoH89pgvOsDCMHpmz_c9Xg

Kannst Du mal nen Link posten von dem Video worauf Du dich beziehst?

Siehe hier

osarias
11.01.2023, 15:29
Ich habe mittlerweile ein großes Problem mit diesen automatischen Fernlichtassistenten. Die Fahrer mit solchen Systemen lassen das einfach permanent angeschaltet was mich als Radfahrer extrem nervt. Es blendet ständig. Ich hab das auch im Auto finde es aber total unnötig mit dem modernen Abblendlicht.

Warum darf ich als Radfahrer bis auf 75m Abstand geblendet werden? (siehe unten)

Spricht man einen Autofahrer an kommt die Antwort ... ich lass das an ist doch so zugelassen. Hatte schon Streit deswegen.

Ich hab mittlerweile eine zweite sehr helle Lampe am Arbeitsrad und kann damit ein abblenden dieser System bewirken.

Habt Ihr ähnliche Probleme?

Nach Rückfrage und Recherche:

Die Anforderungen an eine ADB-Schaltung (automatische Fernlichtschaltung) sind in der UN-Regelung Nr. 48 unter Punkt 6.1.9.3. ff beschrieben und festgelegt.
6.1.9.3.1.2. Das Sensorsystem muss auf einer geraden ebenen Straße folgendes feststellen können:

a) ein entgegenkommendes Kraftfahrzeug in einer Entfernung von mindestens 400 m;
b) ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug oder einen aus Kraftfahrzeug und Anhänger bestehenden Zug in einer Entfernung von mindestens 100 m;
c) ein entgegenkommendes Fahrrad in einer Entfernung von mindestens 75 m; die Beleuchtung besteht aus einer weißen Leuchte mit einer Helligkeit von 150 cd, einer leuchtenden Fläche von 10 cm2 ± 3 cm2 und einer Höhe von 0,8 m über dem Boden.

TriVet
11.01.2023, 15:31
Dumm gelaufen. Bzw gefahren.
Meine Version:
Auto will abbiegen, sieht aber dann den Radler (ob mit schulterblick oder im Spiegel) und hält (deswegen) an.
Radler sieht Auto und will links dran vorbei, hätte klappen können, wenn Auto nicht gehalten hätte.
Radler zu schnell fur diese Situation.

Versicherungen machen Teilschuld für beide, so können sie beiden die Beiträge erhöhen.

tandem65
11.01.2023, 15:41
Siehe hier

Er selbst hatte ja den Twitter link zitiert.
Aber ich bitte Dich, Sybenwurz beschreibt eine völlig andere Situation.

Sonst hätte ich nicht nach einem Link gefragt.:Blumen:

Matthias75
11.01.2023, 15:57
Dumm gelaufen. Bzw gefahren.
Meine Version:
Auto will abbiegen, sieht aber dann den Radler (ob mit schulterblick oder im Spiegel) und hält (deswegen) an.
Radler sieht Auto und will links dran vorbei, hätte klappen können, wenn Auto nicht gehalten hätte.
Radler zu schnell fur diese Situation.

Versicherungen machen Teilschuld für beide, so können sie beiden die Beiträge erhöhen.

Da ja im Netz diskutiert wird, ob der Autofahrer zu spät geblinkt hat: Hätte ein früheres Blinken den Unfall verhindert? Der Radfahrer hat ja offensichtlich den Abbiegewunsch erkannt, sonst hätte er nicht die Ausweichbewegung nach links gemacht. Andererseits hat der Autofahrer den Radfahrer noch gesehen und gebremst. Die Fahrt des Radfahrer ist ja schlussendlich nur deshalb im Kofferraum des Autos geendet, weil der Autofahrer ihn rechts vorbei lassen wollte und deshalb gebremst hat, der Radfahrer aber nicht damit gerechnet hat.

Oder anders gefragt: Was hätte der Autofahrer tun können/müssen, um einen Unfall zu vermeiden? Hätte früheres Blinken tatsächlich etwas geändert? Schulterblick? Als die Ampel auf grün sprang, war der Radfahrer deutlich hinter ihm, also nicht im toten Winkel und somit allenfalls im Seitenspiegel zu sehen. Muss ich als Autofahrer damit rechnen, dass an einer Kreuzung Radfahrer rechts deutlich schneller an mir vorbei fahren wollen? Wie weit muss ich nach hinten schauen?

Zum Thema rechts überholen: Siehe oben. Wenn Radfahrer einfordern, dass sich Autofahrer an die StVO halten sollen, müssen sie sich auch selbst daran halten.

M.

tandem65
11.01.2023, 16:02
Versicherungen machen Teilschuld für beide, so können sie beiden die Beiträge erhöhen.

Was voraussetzt daß beide eine Versicherung haben.
Wie ich bereits schrub;)

Bulldog
11.01.2023, 16:11
Er selbst hatte ja den Twitter link zitiert.
Aber ich bitte Dich, Sybenwurz beschreibt eine völlig andere Situation.


Ich denke es geht um ein und dieselbe Situation. Allerdings war die Twitter-Version verkürzt:

https://twitter.com/i/status/1612519510078103552
(wenn es Twitter nicht mehr anzeigt bei Suche eingeben "taking lane", dann erscheint es).

Die gleiche Situation in der Langversion (Ampel springt auf grün, Auto fährt los).
https://www.youtube.com/watch?v=jyfv_W9JRpM

iChris
11.01.2023, 16:42
Da ja im Netz diskutiert wird, ob der Autofahrer zu spät geblinkt hat: Hätte ein früheres Blinken den Unfall verhindert? Der Radfahrer hat ja offensichtlich den Abbiegewunsch erkannt, sonst hätte er nicht die Ausweichbewegung nach links gemacht. Andererseits hat der Autofahrer den Radfahrer noch gesehen und gebremst. Die Fahrt des Radfahrer ist ja schlussendlich nur deshalb im Kofferraum des Autos geendet, weil der Autofahrer ihn rechts vorbei lassen wollte und deshalb gebremst hat, der Radfahrer aber nicht damit gerechnet hat.

Oder anders gefragt: Was hätte der Autofahrer tun können/müssen, um einen Unfall zu vermeiden? Hätte früheres Blinken tatsächlich etwas geändert? Schulterblick? Als die Ampel auf grün sprang, war der Radfahrer deutlich hinter ihm, also nicht im toten Winkel und somit allenfalls im Seitenspiegel zu sehen. Muss ich als Autofahrer damit rechnen, dass an einer Kreuzung Radfahrer rechts deutlich schneller an mir vorbei fahren wollen? Wie weit muss ich nach hinten schauen?

Zum Thema rechts überholen: Siehe oben. Wenn Radfahrer einfordern, dass sich Autofahrer an die StVO halten sollen, müssen sie sich auch selbst daran halten.

M.

So wie du sagst, der Radfahrer hat vermutlich schon auf das Blinken reagiert. Ich glaube auch nicht, dass der Autofahrer viel hätte ändern können durch z.B. früheres Blinken.
Für mich wirkt es so, dass der Radfahrer zu schnell und nicht vorausschauend unterwegs war. Ich müsste es nochmal anschauen aber beim ersten anschauen sah mir das auch nach einem Fixi aus und der Bremsvorgang war auf Grund, nicht STVO konformer Radausstattung, deutlich „milder“.
Wenn ich das auf dem Rad gewesen wäre würde ich die Schuld nur bei mir suchen, da ich nie so auf eine Kreuzung zufahren würde, schon dreimal nicht bei dieser Verkehrslage.
Der Autofahrer wird vermutlich mindestens eine Teilschuld bekommen und steht mit einem kaputten Auto da. Ist irgendwie „zur falschen Zeit am falschen Ort“

dr_big
11.01.2023, 16:43
Für mich steht fest: wenn ich als Radfahrer ein Auto vor mir habe, dann kann ich da nicht wie ein blöder drauf los rasen in der Hoffnung, dass sich das Auto in Luft auflöst. :Maso:

Nepumuk
11.01.2023, 16:57
Für mich steht fest: wenn ich als Radfahrer ein Auto vor mir habe, dann kann ich da nicht wie ein blöder drauf los rasen in der Hoffnung, dass sich das Auto in Luft auflöst. :Maso:

Der Videoschnips ist schon recht kurz, aber ich würde das genauso sehen. Der Radfahrer war deutlich zu schnell und damit zu leichtsinnig. Sollte man schon aus Eigenschutz nicht auch, auch wen der Autofahrer sicherlich auch besser reagiert hätte können (früher Blinken, nicht Schleichen)

Harm
11.01.2023, 17:05
Bei dem was mir fast jeden Tag beim Weg zur und von der Arbeit im Straßenverkehr passiert, wäre ich mit der Fahrweise aus dem Video nicht mehr am Leben...

hero
11.01.2023, 17:28
ist das herrlich hier auf dem Land. Nächste Ampel 10km weg.

Ich muss mich schon schwer bemühen um mal über eine Ampel fahren zu müssen.

Meist tolle Radwege oder Ortsverbindungswege ohne Verkehr zwischen den Ortschaften.

Ich bedauere diejenigen doch sehr die sich zum Radfahren erst mal aus der Stadt raus quälen müssen und regelmäßig derartige Situationen meistern müssen.

Gruß
Matthias

tandem65
11.01.2023, 17:33
Ich denke es geht um ein und dieselbe Situation. Allerdings war die Twitter-Version verkürzt:

https://twitter.com/i/status/1612519510078103552
(wenn es Twitter nicht mehr anzeigt bei Suche eingeben "taking lane", dann erscheint es).

Die gleiche Situation in der Langversion (Ampel springt auf grün, Auto fährt los).
https://www.youtube.com/watch?v=jyfv_W9JRpM

Leute, was ist los mit Euch,
Der Youtube Film ist ein Screenrecord von dem zuerst verlinkten Twitter Post der dort nicht mehr existiert.
Ich hatte bereits die die originale-Version Kommentiert.
Ja der Fahrer setzt den Blinker erst beim vorziehen.
Er nimmt aber den beim anfahren weit hinter ihm befindlichen Radfahrer, trotzdem und wahrscheinlich sogar mit seiner Geschwindigkeit wahr und hält.
Ich hätte nichtmal Mitleid mit dem Radfahrer wenn dort ein LKW rechts abgebogen wäre. Da dann schon eher mit dem Fahrer.

tandem65
11.01.2023, 17:37
Ich bedauere diejenigen doch sehr die sich zum Radfahren erst mal aus der Stadt raus quälen müssen und regelmäßig derartige Situationen meistern müssen.

Wer solche Situationen meistern muß hat sie selbst kreiert.
Das sollte man nur machen wenn man Spaß daran hat, ich habe den auch ab und an. Würde mich aber wenn mir das so passiert wäre sehr über mich selbst ärgern. Platz&Zeit genug zum Bremsen oder ausweichen war schliesslich vorhanden.

carolinchen
11.01.2023, 18:39
Die Problematik entstht doch meist durch nicht existente Radweginfrastruktur. Da kann man echt nicht immer den Autofahrern irgendwelche Mutwilligkeit unterstellen.
Kleines Beispiel: jeden tag muss ich 2 Kreisel die Einfahrtstrassen queren. An einem Kreisel habe ich Vorfahrt am anderen nicht. Warum ist das nicht einheitlich?
Es passiert bei uns immer noch zu wenig, damit Autofahrer uns als gleichwertige Partner wahrnehmen aber dass was der Radfahrer(Tempo ist m.M. nicht angepasst) hier riskiert, ist es selbstmörderisch.

zahnkranz
11.01.2023, 18:51
Ich bedauere diejenigen doch sehr die sich zum Radfahren erst mal aus der Stadt raus quälen müssen und regelmäßig derartige Situationen meistern müssen.


Ich finds geil mit dem Rad durch dichten Stadtverkehr zu düsen, muss aber auch sagen, dass ich ein paar Jahre in den 90ern als Fahrradkurier-Kurier unterwegs war. Habe auch an illegalen Radrennen teilgenommen, die mitten im Stadtverkehr stattgefunden haben. Unvergessen auch die Notfall-Einsätze, wenn man als Radkurier eine Box in der Klinik abholt während eine OP läuft und diese schnellstmöglich ins Labor bringen muss. Ich habe den Job geliebt. In den Ferien jeden Tag 10h Stadtverkehr pur, bei jedem Wetter. Habe auch viel von den NY-Kurieren gelernt, die ich auf zahlreichen Meisterschaften kennengelernt habe.

Klugschnacker
11.01.2023, 18:55
Sieht mir nach einem Fixie aus, was auf nicht ausreichende Bremsen schließen lassen könnte.

Anyway, der Radfahrer fährt nach meinem Urteil viel zu schnell, sofern das Video die Geschwindigkeit korrekt wiedergibt. Ich beziehe mich hier nicht auf die juristische Schuldfrage, sondern auf das Survival als Radfahrer in Städten. Man muss als Radfahrer oder Radfahrerin mit solchen heiklen Situationen jederzeit rechnen.

Dass für RadfahrerInnen auch bei 100% korrekter Fahrweise von Rechtsabbiegern eine erhebliche Gefahr ausgeht, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
:-((

zahnkranz
11.01.2023, 19:08
Dass für RadfahrerInnen auch bei 100% korrekter Fahrweise von Rechtsabbiegern eine erhebliche Gefahr ausgeht, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
:-((

Gebe ich dir vollkommen recht. Da ich schon damit rechne, dass Autos mich beim Rechtsabbiegen übersehen, verlasse ich vorher schon die Radspur und fließe im Autoverkehr mit. Eventuell sogar noch eine Spur weiter, kommt immer auf die Stelle und Situation an.

Hier in dem Video gibt es keine separate Radspur, also hätte der Radfahrer erstens nicht rechts überholen dürfen, und weshalb der Autofahrer gehalten hat, ist eigentlich völlig irrelevant. Vielleicht waren rechts außerhalb des Bildes spielende Kinder, und es bestand die Gefahr dass sie auf die Straße laufen. Wie wäre die Einschätzung des gleichen Sachverhalts wenn die Rollen vertauscht gewesen wären? Also der Radfahrer bleibt beim Abbiegen stehen und ein Auto fährt hinten rein.

Cruiser
11.01.2023, 20:26
Da ja im Netz diskutiert wird, ob der Autofahrer zu spät geblinkt hat: Hätte ein früheres Blinken den Unfall verhindert? Der Radfahrer hat ja offensichtlich den Abbiegewunsch erkannt, sonst hätte er nicht die Ausweichbewegung nach links gemacht. Andererseits hat der Autofahrer den Radfahrer noch gesehen und gebremst. Die Fahrt des Radfahrer ist ja schlussendlich nur deshalb im Kofferraum des Autos geendet, weil der Autofahrer ihn rechts vorbei lassen wollte und deshalb gebremst hat, der Radfahrer aber nicht damit gerechnet hat.

Oder anders gefragt: Was hätte der Autofahrer tun können/müssen, um einen Unfall zu vermeiden? Hätte früheres Blinken tatsächlich etwas geändert? Schulterblick? Als die Ampel auf grün sprang, war der Radfahrer deutlich hinter ihm, also nicht im toten Winkel und somit allenfalls im Seitenspiegel zu sehen. Muss ich als Autofahrer damit rechnen, dass an einer Kreuzung Radfahrer rechts deutlich schneller an mir vorbei fahren wollen? Wie weit muss ich nach hinten schauen?

Zum Thema rechts überholen: Siehe oben. Wenn Radfahrer einfordern, dass sich Autofahrer an die StVO halten sollen, müssen sie sich auch selbst daran halten.

M.
+1

Mir ist letztes Jahr auch eine Radfahrerin in Frankreich hinten links in das Auto gefahren. Sie wollte mich im zuckelnden Verkehr links überholen, ihr Freund tat das vor ihr bereits. Ich bremste, weil ein Kind über einen Zebrastreifen lief…Links von uns war übrigens ein von der Strasse getrennter asphaltierter Radweg.
Muss man schon wollen :Holzhammer:

Schwarzfahrer
11.01.2023, 20:56
Ich finds geil mit dem Rad durch dichten Stadtverkehr zu düsen, muss aber auch sagen, dass ich ein paar Jahre in den 90ern als Fahrradkurier-Kurier unterwegs war. Habe auch an illegalen Radrennen teilgenommen, die mitten im Stadtverkehr stattgefunden haben. Unvergessen auch die Notfall-Einsätze, wenn man als Radkurier eine Box in der Klinik abholt während eine OP läuft und diese schnellstmöglich ins Labor bringen muss. Ich habe den Job geliebt. In den Ferien jeden Tag 10h Stadtverkehr pur, bei jedem Wetter. Habe auch viel von den NY-Kurieren gelernt, die ich auf zahlreichen Meisterschaften kennengelernt habe.
Ja, ein wenig so hat der Typ im Video auch gewirkt. Ich dachte beim Video gleich, der Radfahrer wollte wohl Premium Rush (https://www.moviepilot.de/movies/premium-rush/trailer) nachmachen, ohne es zu können. Du kannst sicher besser einschätzen, ob die Fahrweise im Film auch nur halbwegs real sein kann, ich kann mir aber nicht vorstellen, je so zu fahren.

Harm
12.01.2023, 09:21
Ja, ein wenig so hat der Typ im Video auch gewirkt. Ich dachte beim Video gleich, der Radfahrer wollte wohl Premium Rush (https://www.moviepilot.de/movies/premium-rush/trailer) nachmachen, ohne es zu können. Du kannst sicher besser einschätzen, ob die Fahrweise im Film auch nur halbwegs real sein kann, ich kann mir aber nicht vorstellen, je so zu fahren.

Je länger ich über den Fall nachdenke, desto mehr kommt mir das Gefühl, die Situation wurde gestellt:

Der Radfahrer kommt überraschend verletzungsarm aus der Situation raus
Die Geschwindigkeit ist extrem hoch
Es scheint schon von weiterem klar zu sein, daß es Probleme geben könnte (da würde doch jeder Normalo langsamer an die Stelle ranfahren
Es wurde "zufällig" gefimt und erscheint direkt in den sozialen Medien
war da vielleicht ein extrem fitter Hobby-Stuntman am Start?


Nur so meine Idee....

JENS-KLEVE
12.01.2023, 18:29
Je länger ich über den Fall nachdenke, desto mehr kommt mir das Gefühl, die Situation wurde gestellt:

Der Radfahrer kommt überraschend verletzungsarm aus der Situation raus
Die Geschwindigkeit ist extrem hoch
Es scheint schon von weiterem klar zu sein, daß es Probleme geben könnte (da würde doch jeder Normalo langsamer an die Stelle ranfahren
Es wurde "zufällig" gefimt und erscheint direkt in den sozialen Medien
war da vielleicht ein extrem fitter Hobby-Stuntman am Start?


Nur so meine Idee....

Im Straßenverkehr? Ein intaktes Auto opfern? Eine Verletzung riskieren?

Meiner Meinung haben sich beide ungeschickt verhalten. Der Autofahrer hat seinen Fehler bemerkt und ist lieber stehen geblieben. Der Radfahrer hat neben seinen Fehlern ( zu schnell rechts überholt trotz mieser Sicht, Fixi) falsch gewettet und sich für Links entschieden.
Mehr Fehler beim Radfahrer und dazu noch Pech.

->PF
12.01.2023, 20:42
Der Postillon macht sich darüber lustig das die Leute total absurd und lächerlich ernsthaft emotional eingebunden über dieses Video diskutieren (worauf man sich denkt, in welcher Gruppe sollte dies in einem derart kruden Maß passieren) und hier im Forum passiert genau solches nachdem dieser Artikel gepostet wurde.


Kannste dir echt nicht ausdenken …

Klugschnacker
12.01.2023, 22:14
Der Postillon macht sich darüber lustig das die Leute total absurd und lächerlich ernsthaft emotional eingebunden über dieses Video diskutieren […] und hier im Forum passiert genau solches nachdem dieser Artikel gepostet wurde.

Kannste dir echt nicht ausdenken …

Und noch lustiger ist, dass selbst Du an dieser Debatte teilnimmst. Wo Du doch eigentlich voll drüber stehst.
:Cheese:

schreibender
12.01.2023, 22:54
Unvergessen auch die Notfall-Einsätze, wenn man als Radkurier eine Box in der Klinik abholt während eine OP läuft und diese schnellstmöglich ins Labor bringen muss.

Extramotivationsschub - haben sie gut hinbekommen.

Harm
13.01.2023, 08:44
Im Straßenverkehr? Ein intaktes Auto opfern? Eine Verletzung riskieren?



schon mal jackass gesehen?

sybenwurz
13.01.2023, 09:26
Der Autofahrer hat seinen Fehler bemerkt und ist lieber stehen geblieben.

Das impliziert doch, dass er einen gemacht hat.
Also doch???

JENS-KLEVE
13.01.2023, 09:59
Das impliziert doch, dass er einen gemacht hat.
Also doch???

Richtig, beide haben sich nicht optimal verhalten. Beide haben bemerkt, dass es knallen könnte und jeweils reagiert. Hinzu kam dann leider noch Pech.

Die größeren Fehler sehe ich allerdings hier beim Radfahrer.

->PF
13.01.2023, 10:02
Und noch lustiger ist, dass selbst Du an dieser Debatte teilnimmst. Wo Du doch eigentlich voll drüber stehst.
:Cheese:

Wo nehme ich denn an der Debatte Teil wenn ich nur die Parallelen herausstelle? Dachte um an einer Debatte teilzunehmen muss man etwas dazu beitragen. Das sehe ich bei meinem Beitrag nicht gegeben.

zahnkranz
13.01.2023, 14:39
Weshalb das Auto gehalten hat, wissen wir nicht. Wir sehen ja nicht was hinter der Kurve passiert. Und ich frage nochmal, wie wäre die Lage einzuschätzen, wenn die Rollen vertauscht wären, also Radfahrer bleibt vor der Kurve stehen und ein Auto rauscht hinten rein. Würde man da auch sagen, der Radfahrer hat eine Mitschuld weil er stehen geblieben ist?

PatickAlb
13.01.2023, 14:49
Ich wohn‘ ja in Berlin da erlebt man eigentlich permanent Einiges.

Was ich bedauere: das man (bei uns) Radwege eigentlich nie sicher benutzen kann. Die Wahrscheinlichkeit wirklich fieser Schäden oder beim
abbiegen unachtsamer Autofahrer summiert sich zu einem toxischen Cocktail wenn man täglich unterwegs ist. Das „nicht Radwege benutzen“ ist bei vielen Pöbeleien im Endeffekt Auslöser (auch wenn natürlich rechtens…).

Was ich mir vergegenwärtige: Schätzungsweise 99,9% aller Autofahrer fahren toll. Der Hunderstste reicht um bei einer Stunde Stadverkehr eine brenzlige / unschöne Erinnerung am Tag zu hinerlassen aber dennoch, der allergrößte Teil der Verkehrsteilnehmer macht ganz viel wunderbar.

Was ich mir wünsche: ne richtige Verkehrswende mit Konzept. Wenn sich nicht alle gegenseitig nur noch auf die Nerven gehen (müssen) wird der Rest sich entspannen.

phonofreund
13.01.2023, 15:06
Was ich mir vergegenwärtige: Schätzungsweise 99,9% aller Autofahrer fahren toll.

Ernsthaft? Ich sehe jeden Tag eine ziemliche Anzahl von Idioten am Steuer. ( und Idiotinnen)

Bulldog
13.01.2023, 15:19
Was ich mir vergegenwärtige: Schätzungsweise 99,9% aller Autofahrer fahren toll.

Ernsthaft? Ich sehe jeden Tag eine ziemliche Anzahl von Idioten am Steuer. ( und Idiotinnen)

Ich glaube der Prozentsatz an Honks ist in allen Lebenslagen gleich.
Also unter Autofahrern, Bikern, Schülern, Lehrern, Angestellten, Richtern, Wählern...
These: 5% troublemaker hast du überall.

P.S.: Wollte erst noch ergänzen "Fußballern, Triathleten". Das hätte aber die These nicht gestützt.

shoki
13.01.2023, 16:48
Was ich mir wünsche: ne richtige Verkehrswende mit Konzept.
Leider nicht hier, leider nicht mehr in meinem Leben. Dafür bin ich leider zu sehr Realist.
Ziemlich viel leider, und die Anzahl von Vollhonks steigt auch stetig.

phonofreund
14.01.2023, 07:28
Leider nicht hier, leider nicht mehr in meinem Leben. Dafür bin ich leider zu sehr Realist.
Ziemlich viel leider, und die Anzahl von Vollhonks steigt auch stetig.
Stimmt auch leider. Die Gesellschaft verblödet. Wohl zu viel Dumpfbacken TV. Das ist aber an die Zuschauer ausgerichtet, also ein Teufelskreis.

Schwarzfahrer
14.01.2023, 08:13
Was ich mir vergegenwärtige: Schätzungsweise 99,9% aller Autofahrer fahren toll. Der Hunderstste reicht um bei einer Stunde Stadverkehr eine brenzlige / unschöne Erinnerung am Tag zu hinerlassen aber dennoch, der allergrößte Teil der Verkehrsteilnehmer macht ganz viel wunderbar.In Grunde stimme ich hier zu, auch wenn das eine 0,1% gefühlt mehr ausmacht, als der Rest. Dazu bin ich sicher, daß von diesen weit mehr als die Hälfte nicht absichtlich Probleme macht, sondern einfach menschliche Fehler begeht. Ist bezüglich Gefahr zwar gleich schlimm, aber es ist wohl Teil des Lebens, worauf man sich einstellen muß: Menschen machen Fehler, und werden diese immer machen.
Was ich mir wünsche: ne richtige Verkehrswende mit Konzept. Wenn sich nicht alle gegenseitig nur noch auf die Nerven gehen (müssen) wird der Rest sich entspannen.Man kann im Verkehr immer Aspekte verbessern - aber keine Verkehrswende der Welt wird menschliche Fehler ausmerzen, oder auch wesentlich verringern, fürchte ich.

carolinchen
14.01.2023, 10:04
Stimmt auch leider. Die Gesellschaft verblödet. Wohl zu viel Dumpfbacken TV. Das ist aber an die Zuschauer ausgerichtet, also ein Teufelskreis.

Die Verallgemeinerung lässt grüßen. Fragt man Autofahrer würden sie genauso reden. M.E.gibt es mittlerweile genausoviele Radfahrer die chaotisch unterwegs sind.

Antracis
14.01.2023, 20:59
M.E.gibt es mittlerweile genausoviele Radfahrer die chaotisch unterwegs sind.

Autofahrer und Radfahrer gehören halt der selben Species an. :Blumen:

svmechow
14.01.2023, 21:23
Ja natürlich.
Idioten (m/w/d) gibt es allerorten. Allerdings ist ein:e Radfahrer:in deutlich weniger wahrscheinlich in der Lage, andere Verkehrsteilnehmer:innen in der Weise zu gefährden, wie das eben nur ein Auto kann.

Und bevor ich jetzt von irgendwelchen Spitzfindlingen ausgebuht werde: natürlich kann auch ein:e Radfahrer:in einen für andere tödlichen Verkehrsunfall verursachen. Die Wahrscheinlichkeit sowie die Häufigkeit sind nur eben deutlich geringer.

Trimichi
15.01.2023, 09:10
Die Zeiten haben sich geändert. Warum nicht Rücksicht nehmen?

1. Radtraining ungleich Wettkampf.

Wenn trainiert wird, kommt es nicht auf Schnelligkeit an. Ein Mensch mit Hund geht auf dem Radweg spazieren. Und? Abbremsen, ggf. ein Schwätzchen halten, gechillt weiterradeln.

2. Die Verkehrsdichte hat sich erhöht.

Grundsätzlich in Stadtnähe und in der Stadt defensiv fahren. Defensiv. Nicht offensiv. Zudem Punkt 1 beachten.

3. Fehlverhalten anderer und unberechenbare Dinge bewusstmachen.

Ist der Plusschlag erhöht, macht das Radfahren Spaß und ist der FLOW geschmeidig: den Kopf eingeschaltet lassen. Mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer ist zu rechnen und ebenso kann das Unvorhersehbare geschehen, insb. in Punkt 2 genannten Gebieten. Sich selbst einen Gefallen tun und Punkt 1 bewusst machen hilft.


Fazit: passe deine Trainingausfahrten den Straßenverhältnissen an. Vermeide Konfrontationen mit Hundehalter_innen und deren Hunden, suche das freundliche Gespräch. Stop - nettes Schwätzchen - chillig weiterradeln.

Noch ein Tipp: Hunde sind sehr liebe Tiere. Und die meisten Menchen sehr zugänglich, wenn man freundlich als Radfahrer_in den Hund zum Thema macht, was für ein Hund das ist, und wie alt der Hund ist, ob er noch verspielt ist usw., Rücksicht nimmt und sich die Mühe macht sich in den Gegenüber hineinzuversetzen: meistens ist diesen Menschen ihr Hund sehr wichtig. Wichtiger als manchen das Fahrrad. Auch diese Menschen wollen an die frische Luft und Hunde sind sehr gerne draußen. Kann man immer als Thema wählen und statt Unfall gelingt die Mensch-Hund-Fahrrad-Interaktion.


Schönen Sonntag!

:Blumen:

Harm
15.01.2023, 09:29
Michi, schon mal überlegt, dass es außer Wettkampf und Training noch weitere Gründe fürs Radfahren gibt? Wenn mir auf der Fahrt von oder zur Arbeit nach x-Fach genommener Vorfahrt im Zeitstress dann auch noch ne Töhle vors Rad rennt, weil sein Besitzer zu doof für ne Leine ist, dann hab ich echt keinen Bock auf ein gechilltes Schwätzchen.

Trimichi
15.01.2023, 10:03
Michi, schon mal überlegt, dass es außer Wettkampf und Training noch weitere Gründe fürs Radfahren gibt? Wenn mir auf der Fahrt von oder zur Arbeit nach x-Fach genommener Vorfahrt im Zeitstress dann auch noch ne Töhle vors Rad rennt, weil sein Besitzer zu doof für ne Leine ist, dann hab ich echt keinen Bock auf ein gechilltes Schwätzchen.

Gebe zu bestimmte Radwege und Stadtgebete zu bestimmen Zeiten inzwischen komplett zu meiden, da mir aus von dir genau und exakt genannten Gründen die Lust am Radfahren dort völlig vergangen ist. Hängt auch nicht von meiner Tagesform ab. Es sei denn Zeit spielt überhaupt keine Rolle, d.h. also Radeln mit dem Citybike in die City im Joggingtempo, früher sprach mal wohl von der brühmten Fahrt zur Eisdiele ohne Helm oder so.

Körpersprache ist imho sehr, sehr wichtig, die Defensivität signalisieren sollte, und warum nicht auch als Radfahrer einem Autofahrer der nicht vorfahrtsberechtigt ist die Vorfahrt gewähren? Der freut sich vielleicht sogar, bedankt sich? Oder guckt trotzdem grimmig, denn aus dessen Sicht hat er es vielleicht noch eiliger als du, weil er, der Autofahrer_in, ja deswegen auch nicht Rad sondern Auto fährt?

Gibt es keine Alternative für dich in Sache Route? Muss es die Direktvariante sein? Auf meinen, neuen Wegen treffe ich auf gefühlt zwei Drittel weniger Hundehalter_innen und Hunde. Radle ich zum Einkaufen ist das für mich pure Entschleunigung. Für die wenigen berufsbedingten Fahrten in die und in der Großstadt nutze ich Schotter-und Forstwege, umradle Gebiete hoher Verkehrsichte und plane doppeltes Wegstrecke-Zeitbudget ein, Gravel statt Renner und damit Trainingsvariation.

Mein Tipp wäre: Route auflockern, mehr Zeitbudget einplanen. Unter Vorbehalt. Gibt ja z.B. eisenharte, welche, die tagtäglich jahrein jahraus zur Arbeit radeln, auch im Winter früh morgens bei Dunkelheit usw. Da wüsste ich keinen Rat, außer ein lautes Telefonat mit einem Kollegen vortäuschen, und schimpfen, auf das Mensch-Hund-Szenario ahead wie z.B. "du, wart mal, ich muss mich mal aufs Radfahren konzentrieren!" rufen oder "bleib mal kurz dran, bitte!" und dann noch lauter "Vorsicht da vorne!" und dann mit "hallo, bin wieder dran, gab eine Gefahrensituation" oder so weiterbrabbeln, weitere Passanten wären gedebrieft. Außerdem sind diese, besagten Verkehrsteilnehmer nicht direkt involviert an dem deinem Ärger, aber indirekt auf ihr Verhalten aufmerksam gemacht worden. Klappt falls angewendet als Strategie nicht immer. Manche reagieren und leinen den Hund unverzüglich an. Ist vllt. dünn, und nicht richtig. Aber vllt. besser als nichts? Spreche nur für mich, halte das für eine Möglichkeit den Konflikt auf ein imho akzeptables Minimum zu begrenzen. Wegen der Abwägung. Obs gesund ist? Im Notfall ja, besser als "Gaul geht durch" und es darauf ankommen lassen. Weil jeder ja im Recht ist. Und das ist ja das Problem. Hier wäre es also ein etwas unfreundlichers, aber bestimmtes "Schwätzchen" im Sinne einer Vorwarnung. Oder Klingel ans Rennrad machen. Das wird mir auch hin- und wieder gesagt von freundlichen Spaziergänger_innern, die womöglich keine dreckigen Schuhe bekommen wollen und auf den Radwegen auch countryside "flanieren" müssen, sagen wir so? Aber das geht imho gar nicht. Ein Klingel am Rennrad, meine ich. Ist auch nicht verpflichtend. Gravel weis ich nicht, müsste auch mit ohne Klingel i.O. sein.

Schönen Sonntag! :Blumen:

AtotheX
16.01.2023, 10:32
Ich fahre i.d.R. auf dem Radweg. Auf meiner üblichen Radstrecke gibt es aber einen Streckenabschnitt um eine Ortschaft herum, auf dem es keinen Radweg gibt. Um die Bundesstraße zu vermeiden, müsste man durch die Ortschaft und über Kopfsteinpflaster fahren.
Letzte Woche hatte ich eine Erfahrung, die ich so extrem noch nie hatte und hoffentlich auch nicht wieder erlebe. Ich fahre auf der besagten Bundesstraße und hinter mir fährt ein hupendes Auto ohne zu überholen, obwohl ausreichend Gelegenheit bei wenig Verkehr. Nach einiger Zeit beschleunigt das Fahrzeug und fährt jetzt neben mir. Dann beginnt der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite herunter zu kurbeln. Offensichtlich war das Fahrzeug nicht mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg. Er hat mich bestimmt eine Minute lang angeschnautzt bevor ich mich mit einer Bremsung der Situation entzogen habe. Mein Puls war jenseits von gut und böse und der Verstand ausgeschaltet, so dass ich mir auch nicht das Kennzeichen gemerkt habe.
Jetzt frage ich mich, woher diese Wut kommt, die den Fahrer zu dieser riskanten Aktion gedrängt hat.

Trimichi
16.01.2023, 12:05
Jetzt frage ich mich, woher diese Wut kommt, die den Fahrer zu dieser riskanten Aktion gedrängt hat.


Wenns jetzt schon so arg abgeht in ländlichen Gebieten wie wird das wohl erst im Sommer.

keko# hatte in der politischen Diskussion den Mechanismus expliziert. Der "kleine Mann" kennt die Regelauslegungen. Und reagierte sich in dem Wissen diese Regeln zu kennen an dir ab, da du ja die Regeln nicht befolgt hast (vergleiche Coronaregeln)? Dieses vermeintliche Besserwissen aus der Coronazeit ist wohl hängen geblieben und hat sich auf andere Domänen übertragen?

Willkommen im Forum :Blumen:

Nepumuk
16.01.2023, 12:53
Ich fahre auf der besagten Bundestraße und hinter mir fährt ein hupendes Auto ohne zu überholen, obwohl ausreichend Gelegenheit bei wenig Verkehr. Nach einiger Zeit beschleunigt das Fahrzeug und fährt jetzt neben mir. Dann beginnt der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite herunter zu kurbeln. Offensichtlich war das Fahrzeug nicht mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg. Er hat mich bestimmt eine Minute lang angeschnautzt bevor ich mich mit einer Bremsung der Situation entzogen habe. Mein Puls war jenseits von gut und böse und der Verstand ausgeschaltet, so dass ich mir auch nicht das Kennzeichen gemerkt habe.
Jetzt frage ich mich, woher diese Wut kommt, die den Fahrer zu dieser riskanten Aktion gedrängt hat.

Kommt mir bekannt vor. Phänotyp: Junger Mann, mit kleinem, alten Auto? Vermutlich erst seit wenigen Monaten/Jahren den Führerschein? Die führen sich meiner Beobachtung nach leider häufiger so auf, wenn sie der Meinung sind, dass der Radfahrer ihre freie Fahrt behindert.

Andreundseinkombi
16.01.2023, 12:53
Ich fahre i.d.R. auf dem Radweg. Auf meiner üblichen Radstrecke gibt es aber einen Streckenabschnitt um eine Ortschaft herum, auf der es keinen Radweg gibt. Um die Bundestraße zu vermeiden, müsste man durch die Ortschaft und über Kopfsteinpflaster fahren.
Letzte Woche hatte ich eine Erfahrung, die ich so extrem noch nie hatte und hoffentlich auch nicht wieder erlebe. Ich fahre auf der besagten Bundestraße und hinter mir fährt ein hupendes Auto ohne zu überholen, obwohl ausreichend Gelegenheit bei wenig Verkehr. Nach einiger Zeit beschleunigt das Fahrzeug und fährt jetzt neben mir. Dann beginnt der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite herunter zu kurbeln. Offensichtlich war das Fahrzeug nicht mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Dabei kommt mir der Wagen mehrmals bis auf wenige Zentimeter nah. Währenddessen beschimpft mich der Fahrer und verweist mich auf den nicht vorhanden Fahrradweg. Er hat mich bestimmt eine Minute lang angeschnautzt bevor ich mich mit einer Bremsung der Situation entzogen habe. Mein Puls war jenseits von gut und böse und der Verstand ausgeschaltet, so dass ich mir auch nicht das Kennzeichen gemerkt habe.
Jetzt frage ich mich, woher diese Wut kommt, die den Fahrer zu dieser riskanten Aktion gedrängt hat.


Meines Erachtens fühlen sich "solche" Autofahrer in Ihrer Autofahrerehre gekränkt. Es ist und bleibt (leider) ein absolutes Autofahrer-Land. Da stört so ein Radfahrer einfach. Immer. Auch dann, wenn er nicht stört.