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Kälteidiot
12.03.2021, 12:39
Zudem erste Studien suggerien, dass die Impfungen deutlich vor den Auswirkungen von Long Covid schützen können.
https://www.newscientist.com/article/2270186-coronavirus-vaccines-may-reduce-or-eliminate-symptoms-of-long-covid/

Ich fasse gerade systematisch Long Covid Effekte für einen Review zusammen, das will niemand von euch haben.

nein wirklich nicht, davor hab ich mehr Angst als vor der Ansteckung und den ersten 3 Wochen.

Leider merke ich gerade, wie ich mich von der, von mir gefühlten, allgemeinen "Panik um mich rum" anstecken lasse.

In Frankfurt (und teilweise Hessen) dürfen die Vereine wieder in die Schwimmbäder.

+++ 19.45 Uhr: Für Vereine und Kurse ist es ab Dienstag (09.03.2021) wieder erlaubt, in den Frankfurter Schwimmbädern ins Wasser zu gehen. Frankfurt ist die erste Stadt in Hessen, die nach dem Lockdown das Schwimmen wieder teilweise erlaubt, wie der „Hessische Rundfunk“ berichtet. Aber auch hier gelten Regeln: Masken müssen bis an den Beckenrand getragen werden, es muss immer genug Abstand gehalten werden und die Duschen bleiben geschlossen.

von hier: https://www.hna.de/hessen/corona-lockerungen-hessen-dritte-welle-covid-frankfurt-zoo-schwimmbad-oeffnung-coronavirus-pandemie-regeln-news-zr-90231563.html

Vor drei vier Wochen noch, wäre ich voller Freude und Eifer ins Schwimmbad gedüst, jetzt aber überlege ich, ob ich tatsächlich am Samstag wieder schwimmen will.

Trotz aller Hygienemaßnahmen fühlt es sich nicht gut an.

Adept
12.03.2021, 12:43
So ein, zwei medizinische Unterschiede würde ich schon noch einräumen zwischen "mitunter übersteigerter Impfreaktion auf mRNA bzw Vektor" und " potentielle Multiorganerkrankung mit Langzeitschäden". ;)

Dafür ist das letztere sehr, sehr unwahrscheinlich für einen einigermassen Gesunden unter 65 Jahren.

Ist wie mit Versicherungen: Der eine ist gegen alles mögliche (über-)versichert. Der andere hat noch nicht mal Haftpflicht. ;)

Mikala
12.03.2021, 12:51
Meine Frau (mit viel Ausdauersportbackground) hat es heftig bei der ersten Impfung erwischt (kein richtiges Fieber, aber Schütltelfrost, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl), wobei Frauen generell deutlich stärker auf die Impfung reagieren als Männer.

Insgesamt würde ich aber starke Impfnebenwirkungen, so lästig sie sind, eher positiv interpretieren: Viel Nebenwirkungen sorgen auch für eine starke Immunreaktion und das ist ja das, was man sich von der Impfung erhofft.

P.S.: Schön, von dir mal wieder hier was zu lesen, Kollege.:Blumen:

Hallo Hafu,

ich habe mittlerweile auch den Eindruck, dass Frauen intensiver reagieren. Meine Töchter
hatten beide starke Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit. Die Kleine hatte auch auch Fieber, aber das bekommt sie auch gerne mal bei anderen Impfungen. Heute Morgen ging es beiden besser, allerdings waren die Gliederschmerzen noch da.

Meine Tochter sagte, in Ihrem Kollegium wurde das Personal der Intensivstation mit Biontech geimpft. Da kam es bei der zweiten Impfung zu Reaktionen. Sie bekam AZ und diese Nebenwirkungen sind schon bekannt, deshalb impfen sie sehr versetzt, weil einige Kolleg*innen am Arbeitsplatz ausgefallen sind.

Ich hoffe wirklich, dass das keine Auswirkung auf die Impfmoral der Leute hat.

:Huhu:

Schlafschaf
12.03.2021, 13:02
So ein, zwei medizinische Unterschiede würde ich schon noch einräumen zwischen "mitunter übersteigerter Impfreaktion auf mRNA bzw Vektor" und " potentielle Multiorganerkrankung mit Langzeitschäden". ;)

Zur Bewertung einer Risikos gehört nicht nur die Schwere des Eintritts sondern auch die Eintrittswahrscheinlichkeit.

RKI sagt:
"Die Hauptrisikofaktoren für Langzeitfolgen waren ein höheres Alter, ein höherer Body-Mass-Index (BMI), sowie weibliches Geschlecht."

Rein für mich persönlich (männlich, 37 Jahre, sportlich) betrachtet wäre es wohl gesünder lieber nicht zu impfen als mit AZ.

Aber bei der Impfung geht es halt nicht nur um einen selbst, daher her mit dem Zeug! :cool:

crazy
12.03.2021, 13:02
Dafür ist das letztere sehr, sehr unwahrscheinlich für einen einigermassen Gesunden unter 65 Jahren.

Eh.... nein.

Du musst differenzieren zwischen Covid-19 (also der Erkrankung, die tatsächlich nur einen sehr geringen Teil der unter-65jährigen deutlich beeinträchtigt) und Post-Covid-Syndrom (also potentiellen Langzeitschädigungen, die langfristig schwere zu schweren Beeinträchtigungen führen können).

Ich bin zwar noch bei den Abstracts und nicht den Volltexten der paar hundert Studien, also noch in der Phase des Eingrenzens, aber... nein.

Wenn Du Covid-19 hattest bewegen sich die aktuellen Schätzungen, unabhängig vom symptomatischen Verlauf der Erkrankung, bei ca 5-15% Wahrscheinlichkeit, dass Du ein Post-Covid-Syndrom entwickelst (variabel je nach Definition zwischen knapp 20 und knapp 90 Tagen nach der Krankheit).
Exaktere Studien liegen noch nicht vor, da die Datenlage eine sehr junge ist, ist auch nur eine grobe Angabe.

Insbesondere als Ausdauersportler, wo wir sehr auf aerobe Kapazitäten angewiesen ist, kann das noch eine ganz, ganz böse Kiste werden.

El Stupido
12.03.2021, 13:57
Von der heutigen PK mit Bundesgesundheitsminister Spahn:

(...) Spahn wies auf die Unwägbarkeiten bei den Lieferterminen für die Corona-Impfstoffe hin. Außer von Biontech wisse man nicht, wann die Hersteller in den nächsten Monaten lieferten, sagt er. Biontech habe für April gut 9 Millionen Dosen zugesagt. Von Astrazeneca und Johnson & Johnson, dessen Wirkstoff gerade zugelassen wurde, gebe es solche belastbaren Aussagen nicht. Von Johnson & Johnson erwarte man frühestens Mitte bis Ende April Lieferungen. Vom US-Konzern soll Deutschland im zweiten Quartal insgesamt gut 10 Millionen Dosen erhalten, von Astrazeneca etwa 17 Millionen.(...) (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89639354/corona-pandemie-spahn-erteilt-schliessung-von-impfzentren-klare-absage.html)

merz
12.03.2021, 14:02
interessanter Weise liegen > 30 Mio. Dosen AZ in den USA, dort (noch) nicht zugelassen, in andere Ländern wird das natürlich aber nicht gehen -

https://www.nytimes.com/2021/03/11/us/politics/coronavirus-astrazeneca-united-states.html

m.

Adept
12.03.2021, 14:12
Eh.... nein.

Du musst differenzieren zwischen Covid-19 (also der Erkrankung, die tatsächlich nur einen sehr geringen Teil der unter-65jährigen deutlich beeinträchtigt) und Post-Covid-Syndrom (also potentiellen Langzeitschädigungen, die langfristig schwere zu schweren Beeinträchtigungen führen können).

Ich bin zwar noch bei den Abstracts und nicht den Volltexten der paar hundert Studien, also noch in der Phase des Eingrenzens, aber... nein.

Wenn Du Covid-19 hattest bewegen sich die aktuellen Schätzungen, unabhängig vom symptomatischen Verlauf der Erkrankung, bei ca 5-15% Wahrscheinlichkeit, dass Du ein Post-Covid-Syndrom entwickelst (variabel je nach Definition zwischen knapp 20 und knapp 90 Tagen nach der Krankheit).
Exaktere Studien liegen noch nicht vor, da die Datenlage eine sehr junge ist, ist auch nur eine grobe Angabe.

Insbesondere als Ausdauersportler, wo wir sehr auf aerobe Kapazitäten angewiesen ist, kann das noch eine ganz, ganz böse Kiste werden.

Jetzt bist du beim ganz anderem Thema. Du hast von multiplen Organversagen durch aktuelle Covid-Erkrankung gesprochen, oder?*

Aber bzgl. Long-Covid hast du den enscheidenden Punkt angesprochen: Daher Aussage zu Long-Covid schwierig.

* Ok, hab mich verlesen, sorry. Du hast geschrieben: potentielle Multiorganerkrankung mit Langzeitschäden. Da gilt aber der fette Druck trotzdem. :)

crazy
12.03.2021, 16:59
Mit den Impfstoffen ist es gefühlt so wie mit den Getränken auf einer Party:

BiontechPfizer ist der eisgekühlte geile Scheiß, den alle haben wollen- gibt aber nicht genug davon.

AstraZeneca ist wie Oettinger Bier, knallt auch, schmeckt auch warm, trinkst Du aber nur, wenn nix anderes mehr da ist.

Moderna schmeckt wohl nicht schlecht, kennt aber keiner.

Sputnik ist der Absinth, den spät am Abend noch ein paar Freaks mitbringen, soll knallen, aber Du hast mal gehört, dass man davon blind werden kann.

Die Typen, die zur Tanke gefahren sind um Johnson & Johnson zu holen, sind noch nicht zurück.

TriVet
12.03.2021, 17:04
Mit den Impfstoffen ist es gefühlt so wie mit den Getränken auf einer Party:

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Klasse. Danke.:Blumen:

Adept
12.03.2021, 18:40
Mit den Impfstoffen ist es gefühlt so wie mit den Getränken auf einer Party:

BiontechPfizer ist der eisgekühlte geile Scheiß, den alle haben wollen- gibt aber nicht genug davon.

AstraZeneca ist wie Oettinger Bier, knallt auch, schmeckt auch warm, trinkst Du aber nur, wenn nix anderes mehr da ist.

Moderna schmeckt wohl nicht schlecht, kennt aber keiner.

Sputnik ist der Absinth, den spät am Abend noch ein paar Freaks mitbringen, soll knallen, aber Du hast mal gehört, dass man davon blind werden kann.

Die Typen, die zur Tanke gefahren sind um Johnson & Johnson zu holen, sind noch nicht zurück.

:Lachen2: :Lachen2: :Lachen2:

DeRosa_ITA
13.03.2021, 14:41
https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S2213-2600%2821%2900082-5

COVID-19 vaccination in athletes: ready, set, go...

spanky2.0
13.03.2021, 15:23
Kienle ist jetzt auch geimpft, mit AstraZeneca. Er berichtet nur von minimalen Nebenwirkungen:

https://www.instagram.com/p/CMXFna8l1gs/?igshid=2dn7f5ukx3df

waden
13.03.2021, 16:12
https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S2213-2600%2821%2900082-5

COVID-19 vaccination in athletes: ready, set, go...

Danke für den Link. Interessant! Auch wenn die Datenlage noch dünn ist, ist das wirklich ein interessanter Aspekt.

Feanor
13.03.2021, 19:48
Kienle ist jetzt auch geimpft, mit AstraZeneca. Er berichtet nur von minimalen Nebenwirkungen:

https://www.instagram.com/p/CMXFna8l1gs/?igshid=2dn7f5ukx3df

Da ich mal davon ausgehe, dass er noch keine 80 ist, warum ist eher schon dran?

Schlafschaf
13.03.2021, 19:50
Da ich mal davon ausgehe, dass er noch keine 80 ist, warum ist eher schon dran?

Weil er als werdender Papa Prio Gruppe 2 ist. Wäre ein Klick auf den Link gewesen um das rauszufinden!

DocTom
13.03.2021, 20:04
...in HH ist noch immer Prio eins nicht durch, what the f... are the Tschentscher girls and boys doing?
Was ist aktuell der durchschnittliche Impfprozentsatz pro Bundesland?
Hmm, HH liegt im Rahmen... (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-daten-100.html)

:-((

thunderlips
13.03.2021, 21:06
...in HH ist noch immer Prio eins nicht durch, what the f... are the Tschentscher girls and boys doing?
Was ist aktuell der durchschnittliche Impfprozentsatz pro Bundesland?
Hmm, HH liegt im Rahmen... (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-daten-100.html)

:-((

Prio 2 wird parallel aber auch geimpft

crazy
13.03.2021, 21:28
Prio 2 wird parallel aber auch geimpft

Merke ich in NRW nix von, meine Frau ist für Mitte Mai ausgerechnet....

thunderlips
13.03.2021, 23:04
Merke ich in NRW nix von, meine Frau ist für Mitte Mai ausgerechnet....

Ja, da scheint es echt regionale Unterschiede zu geben. Habe ich auch schon vermehrt gehört...

Feanor
13.03.2021, 23:11
Weil er als werdender Papa Prio Gruppe 2 ist. Wäre ein Klick auf den Link gewesen um das rauszufinden!

Habe den Link mir angeschaut, mir war aber nicht bewusst, dass werdende Väter Priorität 2 sind. In der Nachbarschaft gab es vor kurzen auch diversen Nachwuchs (1. Lockdown genutzt), muss mal nachforschen wie es bei denen aussah. Es sei jedem gegönnt und der Stoff sollte so schnell wie möglich unter die Leute. Nur gibt es immer noch Priorität 1 Personen, die noch nicht dran waren.

qbz
13.03.2021, 23:22
Ja, da scheint es echt regionale Unterschiede zu geben. Habe ich auch schon vermehrt gehört...

In Brandenburg kamen die Gruppen aus der Prio 2-Gruppe schon an die Reihe, als die > 80jährigen noch nicht zu Ende geimpft waren, weil Astrazeneca noch nicht für > 65jährige zugelassen war und weil man die gelieferten AS-Dosen verimpfen wollte. Also musste man auf die Prio-Gruppe 2 ausweichen. Als dann Astrazenca auch für die > 65jährigen die Zulassung erhielt, konnten dann auch die > 70jährigen sich für eine Impfung nur mit AS anmelden, während parallel die > 80jährigen weiter mit Biontech / Moderna geimpft werden, was bis dato noch nicht beendet ist. (Ähnlich in Berlin.). Prio-Gruppen 1 und 2 laufen seither parallel.
Impfberechtigte Gruppen in Brandenburg (https://brandenburg-impft.de/bb-impft/de/aktuelles/welche-personen-mit-vorerkrankungen-erhalten-impftermine/)

DocTom
13.03.2021, 23:54
Prio 2 wird parallel aber auch geimpft

Noch nicht in HH...
Sonst hatte meine Mutter schon eine Benachrichtigung erhalten haben müssen.:Huhu:

sybenwurz
14.03.2021, 14:45
Hoppsa...:

https://up.picr.de/40747107dw.png

Quelle inklusive Quellen:
https://twitter.com/Martin_Moder/status/1371033872046166025/photo/1

DocTom
14.03.2021, 16:22
Hoppsa...

AZ ist wohl mit einem zehntel des Preises zu billig für die Mitbewerber von Biontech, da hilft nur schlechte Presse...
:Cheese:

fras13
14.03.2021, 16:26
.... Prio-Gruppen 1 und 2 laufen seither parallel.
Impfberechtigte Gruppen in Brandenburg (https://brandenburg-impft.de/bb-impft/de/aktuelles/welche-personen-mit-vorerkrankungen-erhalten-impftermine/)

Aber man wird nicht informiert, oder angeschrieben?

Ich muss mich selbst kümmern?

Kann mich mal bitte jemand aufklären:

"behandlungsbedürftigen soliden Tumorerkrankungen, die nicht in Remission sind oder deren Remissionsdauer weniger als fünf Jahre beträgt" ?

Zähle ich darunter, wenn ich vor knapp 2 Jahren wg. einer malignen Tumorerkrankung operiert wurde und seitdem ambulant in der Nachsorge überwacht werde?

deralexxx
14.03.2021, 17:13
Aber man wird nicht informiert, oder angeschrieben?

Ich muss mich selbst kümmern?

Kann mich mal bitte jemand aufklären:

"behandlungsbedürftigen soliden Tumorerkrankungen, die nicht in Remission sind oder deren Remissionsdauer weniger als fünf Jahre beträgt" ?

Zähle ich darunter, wenn ich vor knapp 2 Jahren wg. einer malignen Tumorerkrankung operiert wurde und seitdem ambulant in der Nachsorge überwacht werde?

Würde an deiner Stelle deinen dich behandelnde Ärztin fragen, ob es eine Liste gibt auf die du wegen Vorgeschichte gesetzt werden kannst oder ggf. schon wurdest.

fras13
14.03.2021, 17:14
ja, den Gedanken hatte ich gerade auch.

Der Facharzt hat mich Letztens erst gesehen und die Laboruntersuchung ausgewertet, das Thema aber nicht angesprochen. Mal schaun, was die Hausärztin morgen sagt.

dr_big
14.03.2021, 17:16
Nach dem Link von Brandenburg braucht man nur eine Bescheinigung vom Arzt. Auf die Liste setzen muss man sich schon selbst, wenn man beim Termin die Bescheinigung nicht hat, dann gibt es eben keinen Pieks. Da das in jedem Bundesland anders organisiert ist kann das in Berlin natürlich wieder anders sein.

fras13
14.03.2021, 17:18
ja nee... ich wohne nicht in Berlin, Brandenburg passt schon.
Die Stadtgrenze ist hier 200m in Sichtweite entfernt ... ;)

Aber die Impfzentren in der Nähe (Eberswalde/ Oranienburg/ Schönefeld) haben eh keine Termine. In Kyritz könnte ich mit Termin vorfahren und dann wird geprüft, ob ich berechtigt bin.

Hafu
14.03.2021, 18:12
Hoppsa...:

https://up.picr.de/40747107dw.png

Quelle inklusive Quellen:
https://twitter.com/Martin_Moder/status/1371033872046166025/photo/1

Die Zahlen aus England sind bekannt und schauen in der Tat gut aus.

Die jüngst gemeldeten Zahlen aus Europa sind aber nichtsdestoweniger bedenkenswert, verdienen eine genauere Untersuchung und wie schon ein Intensivmediziner in dem von dir verlinkten Twitter-Thread richtigerweise anmerkt, werden Dänemark und Norwegen nicht gerade von Aluhüten regiert, sondern haben sich vorher ernsthafte Gedanken gemacht, bevor sie die Impfungen mit AZ pausierten.
In Italien gab es zwei Todesfälle eines 43jährigen Militärangehörigen und eines 50-jährigen Polizisten, die dort zum Stopp der Verimpfung einer bestimmten Charge geführt haben (https://www.reuters.com/article/health-coronavirus-italy-astrazeneca-sou-idUSR1N2JW00S).

Ich bin grundsätzlich Impfbefürworter (hatte heute selbst Impftermin und meine beiden Ü80-Eltern hatten vor einigen Tagen auch endlich ihren Ersttermin mit AstraZeneca), aber nichtsdestoweniger, darf man auch nicht blind auf Studien mit zehntausenden Teilnehmern vertrauen, denn ein MEdikament/ Impfstoff der nach Zulassung millionenfach verabreicht wird, kann in dieser Phase durchaus auch noch Probleme verursachen die in der kleineren Zulassungsstichprobe nicht aufgefallen sind. Das lehrt einfach die Erfahrung.

Freeclimber83
14.03.2021, 18:45
Ich war in B-W am Donnerstag in Prio 2 jetzt auch dran (AstraZeneca).
Ich fand die Impfreaktionen relativ extrem. 8h nach der Impfung ging es mit sehr heftigen Schüttelfrost los. Als der vorbei war, kamen starke Kopfschmerzen und 40° Fieber.
Ich lag 2 Tage flach. Jetzt am Sonntag geht es wieder bergauf, aber ich fühle mich immer noch schlapp. (38, keine Risikogruppe).
Ich hoffe, dass die Impfung auch die Infektsiösität reduziert. Sonst hielte sich meine Begeisterung für den Impfstoff für mich in Grenzen.
Ich kann nur empfehlen, sich die 2Tage nach der Impfung möglichst frei zu halten.

qbz
14.03.2021, 19:05
Aber man wird nicht informiert, oder angeschrieben?

Ich muss mich selbst kümmern?


Genau. Entweder Online oder über 116117 (ca. 30minütige Warteschleife) einen Termin bei einem Impfzentrum buchen.

Gerade jetzt, wo man eine 3. Welle erwartet, finde ich eine rechtzeitige Impfung sehr dringlich und fühle mich sicherer, wenn das erledigt ist.


Kann mich mal bitte jemand aufklären:

"behandlungsbedürftigen soliden Tumorerkrankungen, die nicht in Remission sind oder deren Remissionsdauer weniger als fünf Jahre beträgt" ?

Zähle ich darunter, wenn ich vor knapp 2 Jahren wg. einer malignen Tumorerkrankung operiert wurde und seitdem ambulant in der Nachsorge überwacht werde?

Nach der Liste aus Brandenburg gehört man damit aus meiner Sicht wegen der Remissionsdauer zu den Impfberechtigten und Du kannst einen Termin buchen. Die ärztliche Bescheinigung wird dann beim Impfzentrum geprüft.

crazy
14.03.2021, 19:30
NRW, gerade mit der Impfhotline telefoniert (ohne jede Wartezeit!).

Einen Termin gibt es aktuell nur für ü80-jährige, sämtliche Angehörigen der vorgezogenen Prio2-Gruppe werden gesondert eingeladen (via Arbeitgeber, Amt, Polizei, Krankenhaus uvm).
Die Dame wusste leider nicht, wann die Terminbuchung auch für 'normale' Angehörige mit Priorität 2, wie in meinem Fall als werdender Vater, geöffnet wird.
Eine etwaige Warteliste für potentiell nicht "abgeholte" AZ-Impfungen gibt es nicht.

Wann es sich ändert wusste sie nicht, ich solle einfach regelmäßig anrufen und nachfragen (sic!).

Trimichi
14.03.2021, 19:47
Hier in Bayern wird nun, wie heute im Radio zu hören war, mit Beginn 1. April geimpft!

Im Januar waren die Zahlen niedrig, heute wurden 11000 Neuinfektionen bundesweit vermeldet? Und der Inzidenzwert kletterte auf 79. Wie passt das alles zusammen?

Geimpft wird bei uns hier in Bayern ab dem ersten April, verstärkt in grenznahen Gebieten allerdings. Das muss man schon dazusagen. Nun wird ja ab dem 1. April geimpft, obwohl es hieß, dass die Lieferungsverzögerungen von diesen Anbietern "inakzeptabel" sind oder so, von Seiten der Politiker. Na-ja, es geht ja los und Hauptsache wir kriegen dieses Grenzproblem in den Griff, weil ja in Eger (Cheb) der Wert bei 1200 liegt z.B. und das betrifft eben Hof, Coburg, Wunsiedel, Tirschenreuth usw. Ich erinnere: im letzten Jahr im Frühling wurde Mitterteich in der Oberpfalz komplett unter Quarantäne gestellt. Polizei und Feuerwehr sind ausgerückt und haben diese Stadt blockiert/abgeriegelt von der Außenwelt. Wie sich aber herausstellte, waren gar nicht die Arbeiter aus der Tschechei und der Slowakei, die am WE nach Hause driven und am Montag wieder zurückkommen zur Arbeit als Stukkateure, Fliesenleger usw. (Handwerker), am "Mitterteich-Debaklis" verantwortlich. Ein Gruppe Einheimischer war in Norditalien, einige haben aber dann in Mitterteich Party gemacht, outdoors, so viel ich weis, und eine, die dabei war, arbeitet auch im Altenheim. So kam es dann zu vielen Toten in dem Altenheim, wie Insider wissen.

Also, bei uns in Bayern geht es am 1. April los! Wie es heute hieß.

thunderlips
14.03.2021, 20:13
Noch nicht in HH...
Sonst hatte meine Mutter schon eine Benachrichtigung erhalten haben müssen.:Huhu:

Doch, ich - aus Prio 2 - werde am Samstag geimpft (in HH).

spanky2.0
15.03.2021, 15:31
Live Ticker:

Corona Impfungen mit Astrazeneca nun auch in Deutschland ausgesetzt...

zahnkranz
15.03.2021, 15:53
Live Ticker:

Corona Impfungen mit Astrazeneca nun auch in Deutschland ausgesetzt...

Und ich wurde heute Morgen noch mit Astra geimpft.

DocTom
15.03.2021, 15:55
Und ich wurde heute Morgen noch mit Astra geimpft.

Du glücklicher...
Mein Neid ist dir gewiss!
Daumen gedrückt auf problemlosen Verlauf
Tom

zahnkranz
15.03.2021, 15:57
Ich werde berichten. Durfte mich impfen lassen da wir Nachwuchs erwarten.

crazy
15.03.2021, 16:00
Ich werde berichten. Durfte mich impfen lassen da wir Nachwuchs erwarten.

..Bundesland?

zahnkranz
15.03.2021, 16:01
..Bundesland?

Hessen.

qbz
15.03.2021, 16:02
Ein Freund von mir ist auch heute mit Astrazeneca geimpft worden, Erstimpfung.

Insgesamt finde ich, sind das sehr schlechte Nachrichten für die Aussichten, mit Impfungen so schnell wie möglich die Risikogruppen zu schützen und Corona weitgehend zu eliminieren. Das Aussetzen wirkt sich psychologisch auch auf die anderen Impfprodukte aus und wird die allgemeine Impfbereitschaft verringern, egal was die Prüfung der Todesfälle am Ende ergibt.

Der Druck auf die anderen Hersteller, spez. die der mRNA-Verfahren, wird grösser, bei der Herstellung der Impfstoffe mit anderen Firmen über Lizenzvereinbarungen zu kooperieren.

TTTom
15.03.2021, 16:07
bei der Herstellung der Impfstoffe mit anderen Firmen über Lizenzvereinbarungen zu kooperieren.

Tun Sie ja eh. Nur kurzfristig hilft das halt mal gar nix. Die Rüstzeiten bis da was rauspurzelt sind zu lang für kurzfristige Effekte.

Es errscheint mir irrsinnig, was da gerade mit Astra schief läuft (also politisch).

Hafu
15.03.2021, 17:20
Ich denke, es ist die richtige Entscheidung trotz der gravierenden Imageschäden für die Impfkampagne insgesamt. (und dabei fällt mir auf, dass ich damit zum zweiten mal innerhalb eines Tages bei zwei ganz unterschiedlichen Aspekten der Pandemie dem von mir sonst durchaus geschätzten Kollegen Lauterbach widerspreche)

An einen Impfstoff muss man, gerade wenn er an gesunde Menschen verabreicht wird, die nur ein minimales Risiko aufweisen an Covid-19 zu versterben, extrem hohe Sicherheitsanforderungen stellen und da ist jeder Todesfall, selbst wenn er "nur" ein oder zweimal unter 1 Mio Impfungen auftritt, einer zuviel und gehört detailliert untersucht.
Bei einem Medikament, das Erkrankten verabreicht wird kann man weitaus gravierendere Nebenwirkungen in Kauf nehmen, insbesondere wenn die Erkrankung gefährlich ist, da man dann zwei Risiken (das Risiko auf eine Behandlung zu verzichten und Schäden durch die nebhandelte Krankheit in Kauf zu nehmen und das Risiko durch die Behandlung Nebenwirkungen hervorzurufen gegeneinander aufrechnen kann.

Ich habe ja gestern schon darauf hingewiesen, dass es eine klare Diskrepanz zwischen den aus England und Schottland zusammengetragenen Daten der angelaufenen Impfkampagne, die ausgesprochen gut waren und den sich häufenden Einzelfällen aus der EU gibt. Man findet in der Medizin oft nur die Nebenwirkungen und setzt sie in Bezug zu verabreichten Impfungen und Medikamenten, mit denen man auch rechnet.

Da thromboembolische Ereignisse bislang nicht zu den bekannten Nebenwirkungen des AZ-Impfstoffes gehört hat, gibt es diesbezüglich möglicherweise eine relevante Dunkelziffer an Komplikationen, die man bislang anders interpretiert hat.

Ich erinnere mich z.B. an die Geschichte von Lipobay, einem Cholesterinsenker, der jahrelang auf dem Markt war und mit dem Bayer Milliarden verdient hat, bis irgendwann auffiel, dass es mit diesem Medikament gehäuft zu Muskelschäden kam, z.T. mit Todesfällen (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bayer-52-todesfaelle-nach-lipobay-einnahme-eingeraeumt-129872.html) und weitaus häufiger als bei anderen, chemisch ähnlich strukturierten Cholesterinsenkern. Sobald dies bekannt war fanden sich immer mehr Patienten mit solchen Symptomen, bei denen vorher einfach nur zwei nicht miteinander zusammenhängende Probleme diagnostiziert waren, obwohl das eine die Ursache für das andere war.

Man muss jetzt auch nochmal neu die fehlende Zulassung des Astra-Zeneca-Impfstoffes in den USA durch die FDA bewerten. Dort war Astra-Zeneca mehrfach die Antwort auf Nachfragen schuldig geblieben, wie genau auftretende neurologische Probleme bei einigen wenigen Studienteilnehmern aufgearbeitet worden seien und hatte alleine durch verzögerte und lückenhafte Kommunikation mit den Zulassungsbehörden viel Vertrauen verspielt. (https://www.statnews.com/2020/09/09/astrazeneca-covid19-vaccine-trial-hold-patient-report/)

Adept
15.03.2021, 17:52
Ich denke, es ist die richtige Entscheidung trotz der gravierenden Imageschäden für die Impfkampagne insgesamt. (und dabei fällt mir auf, dass ich damit zum zweiten mal innerhalb eines Tages bei zwei ganz unterschiedlichen Aspekten der Pandemie dem von mir sonst durchaus geschätzten Kollegen Lauterbach widerspreche)

An einen Impfstoff muss man, gerade wenn er an gesunde Menschen verabreicht wird, die nur ein minimales Risiko aufweisen an Covid-19 zu versterben, extrem hohe Sicherheitsanforderungen stellen und da ist jeder Todesfall, selbst wenn er "nur" ein oder zweimal unter 1 Mio Impfungen auftritt, einer zuviel und gehört detailliert untersucht.
Bei einem Medikament, das Erkrankten verabreicht wird kann man weitaus gravierendere Nebenwirkungen in Kauf nehmen, insbesondere wenn die Erkrankung gefährlich ist, da man dann zwei Risiken (das Risiko auf eine Behandlung zu verzichten und Schäden durch die nebhandelte Krankheit in Kauf zu nehmen und das Risiko durch die Behandlung Nebenwirkungen hervorzurufen gegeneinander aufrechnen kann.

Ich habe ja gestern schon darauf hingewiesen, dass es eine klare Diskrepanz zwischen den aus England und Schottland zusammengetragenen Daten der angelaufenen Impfkampagne, die ausgesprochen gut waren und den sich häufenden Einzelfällen aus der EU gibt. Man findet in der Medizin oft nur die Nebenwirkungen und setzt sie in Bezug zu verabreichten Impfungen und Medikamenten, mit denen man auch rechnet.

Da thromboembolische Ereignisse bislang nicht zu den bekannten Nebenwirkungen des AZ-Impfstoffes gehört hat, gibt es diesbezüglich möglicherweise eine relevante Dunkelziffer an Komplikationen, die man bislang anders interpretiert hat.

Ich erinnere mich z.B. an die Geschichte von Lipobay, einem Cholesterinsenker, der jahrelang auf dem Markt war und mit dem Bayer Milliarden verdient hat, bis irgendwann auffiel, dass es mit diesem Medikament gehäuft zu Muskelschäden kam, z.T. mit Todesfällen (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bayer-52-todesfaelle-nach-lipobay-einnahme-eingeraeumt-129872.html) und weitaus häufiger als bei anderen, chemisch ähnlich strukturierten Cholesterinsenkern. Sobald dies bekannt war fanden sich immer mehr Patienten mit solchen Symptomen, bei denen vorher einfach nur zwei nicht miteinander zusammenhängende Probleme diagnostiziert waren, obwohl das eine die Ursache für das andere war.

Man muss jetzt auch nochmal neu die fehlende Zulassung des Astra-Zeneca-Impfstoffes in den USA durch die FDA bewerten. Dort war Astra-Zeneca mehrfach die Antwort auf Nachfragen schuldig geblieben, wie genau auftretende neurologische Probleme bei einigen wenigen Studienteilnehmern aufgearbeitet worden seien und hatte alleine durch verzögerte und lückenhafte Kommunikation mit den Zulassungsbehörden viel Vertrauen verspielt. (https://www.statnews.com/2020/09/09/astrazeneca-covid19-vaccine-trial-hold-patient-report/)

Das finde ich auch einen wichtigen Punkt!

Unabhängig von AZ:
Die Forschung der neuartigen genbasierten Impfstoffe (wie Biontech etc) beschränkte sich meines Wissens auf Impfung vor/bei Krebs. Da bei Krebs die Sterblichkeit viel höher ist als bei Corona, sollten die Nebenwirkungen und Langzeitschäden anders bewertet werden als man es bei Corona-Impfstoffen.

Daher finde ich auch die Impfung für Risikogruppen durchaus sinnvoll, für die "normale" Bevölkerung nach derzeitigem Stand nicht notwendig.

qbz
15.03.2021, 18:14
Ein Freund von mir ist auch heute mit Astrazeneca geimpft worden, Erstimpfung.
...


Er hat stundenlang im Impfzentrum des Flughafen Tempelhof gewartet und als der impfende Arzt in Sichtweite kam, folgte eine Durchsage über den Impfstopp. Weshalb man eine solche Entscheidung nicht früh morgens oder abends bekannt gibt, erscheint mir rätselhaft.

Was passiert jetzt mit den ausstehenden 2. Impfungen mit Astrazeneca?

mum
15.03.2021, 19:17
Wie vielen ist hier klar, dass die Impferei wohl jährlich für die nächsten paar Jahre durchgezogen werden muss? Oder nicht?

Hat man eine Idee wie sich das laaangfristig (Stichwort Impfschaden) auswirken könnte?

Wohl das grösste Experiment der Geschichte?

LidlRacer
15.03.2021, 19:23
Wie vielen ist hier klar, dass die Impferei wohl jährlich für die nächsten paar Jahre durchgezogen werden muss? Oder nicht?

Hat man eine Idee wie sich das laaangfristig (Stichwort Impfschaden) auswirken könnte?

Wohl das grösste Experiment der Geschichte?

Wo ist das Problem?
Warum sollten die weiteren Impfungen gefährlicher sein als die jetzigen?
Warum sollte Impfen gefährlicher sein als Nicht-Impfen?

mum
15.03.2021, 19:28
Wo ist das Problem?
Warum sollten die weiteren Impfungen gefährlicher sein als die jetzigen?
Warum sollte Impfen gefährlicher sein als Nicht-Impfen?

Das war ja genau die Frage....
Ich kann Dir keine Antwort darauf geben. Wahrscheinlich kann das niemand...

qbz
15.03.2021, 19:30
Wie vielen ist hier klar, dass die Impferei wohl jährlich für die nächsten paar Jahre durchgezogen werden muss? Oder nicht?

Hat man eine Idee wie sich das laaangfristig (Stichwort Impfschaden) auswirken könnte?

Wohl das grösste Experiment der Geschichte?

Bis jetzt verwenden alle Impfstoffe das sog. Spikeprotein zur Virus-Identifikation. Genau das ändert allerdings auch partiell seine Struktur in den Mutationen. Neulich las ich einen Artikel, der berichtet hat, man würde jetzt auch Impfstoffe entwickeln, die andere, eher stabil bleibende Teile des Virus für die Identifikation verwenden. Es wären dann bei Mutationen des Spike-Proteins keine neuen Impfstoffe notwendig.

LidlRacer
15.03.2021, 20:08
Das war ja genau die Frage....
Ich kann Dir keine Antwort darauf geben. Wahrscheinlich kann das niemand...

Meine Fragen waren rhetorischer Natur.
Mit anderen Worten:
Im Vergleich zur klaren Gefahr durch das Virus erscheint mir eine evtl. Gefahr durch Impfungen sehr gering - auch bei jährlich neuer Impfung.

keko#
15.03.2021, 20:18
...
Im Vergleich zur klaren Gefahr durch das Virus erscheint mir eine evtl. Gefahr durch Impfungen sehr gering - auch bei jährlich neuer Impfung.

Wie will man denn eine saubere Risikoabschätzung machen, wenn es noch gar keine Verlgeichswerte über einen langen Zeitraum mit den neuen Impfstoffen gibt? Immerhin wurden heute AstraZeneca erst mal gestoppt. Wußtest du das vorher oder weißt du, was evt. noch passiert?

Adept
15.03.2021, 20:20
Meine Fragen waren rhetorischer Natur.
Mit anderen Worten:
Im Vergleich zur klaren Gefahr durch das Virus erscheint mir eine evtl. Gefahr durch Impfungen sehr gering - auch bei jährlich neuer Impfung.

Das kann man doch gerade nicht sagen!

Erstmal hängt es primär von der Altersgruppe und den Vorerkrankungen ab.

Dazu ist es unwahrscheinlich, dass du überhaupt Corona bekommst. Und dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass du schlimm erkrankst oder stirbst. Also ist hier die Wahrscheinlichkeit eines Fatality-Cases extrem gering.

Demgegenüber müsste man die derzeitigen 30 Todesfälle bei den Geimpften gegenrechnen. Und da wir noch am Anfang der Impfung stehen, sind die Zahlen auch nur bedingt aussagekräfig.

Long-Covid und Langzeitschäden der Impfung mal ausgelassen, weil derzeit noch zu wenig bekannt ist.

Erst wenn man dies alles valide berechnen/abschätzen kann, könnte man eine sinnvolle Aussage treffen.

mum
15.03.2021, 20:30
Wie will man denn eine saubere Risikoabschätzung machen, wenn es noch gar keine Verlgeichswerte über einen langen Zeitraum mit den neuen Impfstoffen gibt? Immerhin wurden heute AstraZeneca erst mal gestoppt. Wußtest du das vorher oder weißt du, was evt. noch passiert?

das ist genau der Punkt. Wir wissen nicht, was wir langfristig reingepfiffen bekommen. Zudem allenfalls jährlich. Pest gegen Colera?

Als 30jähriger würde ich mich nicht impfen lassen - als 65jähriger schon.
Jetzt bin ich 53...

Somit habe ich ein Dilemma...

Wenn ich jetzt mal für 20 Jahre denke (vielleicht - wir wissen es nicht - habe ich mit 70 einen Impfschaden), tendiere ich mit 53 wohl für eine Impfung. Dann habe ich wahrscheinlich für die nächsten 20 Jahre "Ruhe". Danach kommt so oder so das eine oder andere "Zipperlein", welches mein Leben einschränken könnte.

Der Fall "pro Impfung" ist in meinen Augen eben nicht soooo klar...

Brian
15.03.2021, 20:34
Heute um 12.45 Uhr bekam ich meinen Impftermin für kommenden Donnerstag...um 16.00 Uhr war er wieder hinfällig...ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll...ich bin sprachlos

mum
15.03.2021, 20:35
Heute um 12.45 Uhr bekam ich meinen Impftermin für kommenden Donnerstag...um 16.00 Uhr war er wieder hinfällig...ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll...ich bin sprachlos

ich denke du kannst lachen...

trithos
15.03.2021, 20:41
Ich denke, es ist die richtige Entscheidung trotz der gravierenden Imageschäden für die Impfkampagne insgesamt. ...

An einen Impfstoff muss man, gerade wenn er an gesunde Menschen verabreicht wird, die nur ein minimales Risiko aufweisen an Covid-19 zu versterben, extrem hohe Sicherheitsanforderungen stellen und da ist jeder Todesfall, selbst wenn er "nur" ein oder zweimal unter 1 Mio Impfungen auftritt, einer zuviel und gehört detailliert untersucht.
Bei einem Medikament, das Erkrankten verabreicht wird kann man weitaus gravierendere Nebenwirkungen in Kauf nehmen, insbesondere wenn die Erkrankung gefährlich ist, da man dann zwei Risiken (das Risiko auf eine Behandlung zu verzichten und Schäden durch die nebhandelte Krankheit in Kauf zu nehmen und das Risiko durch die Behandlung Nebenwirkungen hervorzurufen gegeneinander aufrechnen kann.


Ich stimme Dir grundsätzlich zu - in allem, was Du in diesem Post geschrieben hast. Eine Schlussfolgerung möchte ich aber hinterfragen. Konkret den Satz, den ich im Zitat fett hervorgehoben habe.

In Österreich (und so weit ich das beurteilen kann auch in Deutschland) sind wir doch noch weit davon entfernt, flächendeckend die gesunden Menschen mit minimalem Risiko zu impfen. Das trifft vielleicht für Lehrer/innen oder Partner von Schwangeren zu. Die meisten, die derzeit geimpft werden, sind aber sehr alte Menschen (in Ö 80+) oder Hochrisikopatienten.

Da würde ich in der Risikoabwägung eher dazu neigen, FÜR die Impfung zu plädieren, gebe aber zu, dass ich das nicht durch eigene Berechnungen belegen kann. In der ZiB1 des ORF war am Abend die Rede davon, dass das Aussetzen der AZ-Impfung statistisch in zwei Wochen 12 Corona-Todesfälle verursachen würde. Der Reporter hatte diese Zahl von Experten der Impfkommission, von wo er sich mit seinem Livebericht gemeldet hatte.

Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt, halte es aber für logisch, dass man für Gruppen mit erhöhtem Risiko schwerer Krankheitsverläufe in der Beurteilung des Impfrisikos zu einem anderen Ergebnis kommt, als für junge, gesunde Menschen. Das wäre meiner Meinung nach auch logistisch kein großes Problem. Man könnte ja mal die Impfung für die jungen, gesunden aussetzen, aber Risikogruppen weiter impfen.

Warum ich als Nicht-Virologe wage, mich dazu zu Wort zu melden? Ich habe das Gefühl, dass die Politik in Europa ein bisschen wie der "Domino-Day" funktioniert. Der erste fällt um. Weitere folgen, und irgendwann ist es politisch (!) einfach nicht mehr möglich, die umstürzenden Dominosteine zu bremsen und eine andere Entscheidung zu treffen.

LidlRacer
15.03.2021, 20:43
Ich habe den sehr starken Eindruck, hier werden mal wieder echte große Gefahren systematisch unterschätzt/kleingeredet, während hypothetische Gefahren überschätzt werden.

qbz
15.03.2021, 20:49
.......
Die meisten, die derzeit geimpft werden, sind aber sehr alte Menschen (in Ö 80+) oder Hochrisikopatienten.
......


Parallel wurden auch viele Menschen geimpft, die wegen ihrer Berufsgruppe ein höheres Corona-Erkrankungsrisiko haben, deswegen der 1. oder 2. Prioritätsgruppe Gruppe angehören. In Deutschland wurde übrigens Astrazeneca erst vor ein bis zwei Wochen für die > 65jährigen freigegeben, weil in der Phase 3 Studie zu wenig Senioren waren und man England abwartete, weswegen man Astrazeneca vor allem für die < 65jährigen nutzte.

qbz
15.03.2021, 21:32
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-was-es-mit-dem-impf-stopp-von-astrazeneca-auf-sich-hat (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-was-es-mit-dem-impf-stopp-von-astrazeneca-auf-sich-hat-a-dd124cf4-3f9a-4703-a6d4-d91be32136f4)
Wie wahrscheinlich ist ein Zusammenhang der Thrombosen mit der Impfung?

Die Häufung dieser seltenen Thrombosen (Sinusvenenthrombosen) in einem solch kurzen Zeitraum ist auffällig:

* Nach den Impfungen kam es zu rund vier Fällen der seltenen Thrombose pro einer Million Geimpfter seit Anfang Februar.

* Normalerweise tritt diese Art der Thrombose in der Bevölkerung etwa zwei- bis fünfmal pro einer Million Personen auf – allerdings innerhalb eines ganzen Jahres.

Dies dürfte der Anlass sein, die Impfung nunmehr auch in Deutschland auszusetzen, bis alle Fälle inklusive Verdachtsfälle in Deutschland und Europa restlos aufgeklärt sind«, sagte Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing dem Science Media Center.

trithos
15.03.2021, 21:39
Parallel wurden auch viele Menschen geimpft, die wegen ihrer Berufsgruppe ein höheres Corona-Erkrankungsrisiko haben, deswegen der 1. oder 2. Prioritätsgruppe Gruppe angehören. In Deutschland wurde übrigens Astrazeneca erst vor ein bis zwei Wochen für die > 65jährigen freigegeben, weil in der Phase 3 Studie zu wenig Senioren waren und man England abwartete, weswegen man Astrazeneca vor allem für die < 65jährigen nutzte.

Schauen wir uns mal für Österreich an, wie die Aufteilung aussieht:

85+: ca. 19 Prozent vollimunisiert, ca. 53 Prozent teilimmunisiert
75-84: 7 Prozent / 26 Prozent
65-74: 2,3 Prozent / 6 Prozent

Da gibt es also durchaus noch in den hohen Altersgruppen ganz viele, die noch nicht geimpft sind. Und darunter sind wohl auch sehr viele, bei denen die Risikoabwägung dann auch eher für die Impfung ausfallen würde.

Womit Du recht hast: in den jüngeren Zehn-Jahres-Altersgruppen sind die Impfraten großteils höher als bei 65-74, was (wie Du ja auch geschrieben hast) sicher daran liegt, dass AZ lange für 65+ nicht zugelassen war.

Trotzdem finde ich, dass man es sich gut überlegen sollte, ob man tatsächlich die Impfungen komplett und daher auch für alte Menschen aussetzen soll.

Ich will das eh nicht pauschal beantworten. Das hängt ja von vielen Faktoren ab. Es wird ja hoffentlich auch mit Pfizer/Biontech weiter geimpft, aber da fängt dann natürlich sofort wieder die Verteilungsdiskusson an. Wer kriegt den knappen Pfizer/Biontech-Impfstoff? Der 80jährige Risikopatient oder der 40jährige Lehrer?

Ich persönlich würde mich sofort mit AZ impfen lassen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Das ist aber natürlich vorerst ein theoretischer Standpunkt, weil ich mit 53 noch jung genug bin, um in der niedrigsten Prioritätskohorte zu sein. Ich will daher nicht ganz ausschließen, dass ich mich wenn´s ernst wird, dann vielleicht doch dagegen entscheiden würde.;)

trithos
15.03.2021, 21:49
Als "Quasi-Österreich-Korrespondent von Triathlon-Szene ;)" folgende news von orf.at:

"Österreich trotzt dem europäischen Trend und wird weiter mit dem Vakzin von AstraZeneca impfen. Eine entsprechende vorläufige Empfehlung sprach heute Abend das Nationale Impfgremium aus. Allerdings wird auch klargestellt, dass noch Daten fehlten. Daher könne man keine „abschließende Empfehlung“ abgeben, heißt es in einer Aussendung des Gremiums, das nach dem Impfstopp unter anderem in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien tagte.

Die bis jetzt eingelangten Meldungen vermuteter Nebenwirkungen diverser europäischer Länder seien derzeit noch inkomplett und schwer vergleichbar, sodass sich keine zusammenfassende Aussage oder eindeutigen Schlüsse tätigen ließen, schreibt das Gremium. Morgen würden jedoch neue Daten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) vorgelegt, die als Entscheidungsgrundlage für das weitere Prozedere dienen sollten. Das Impfgremium wird danach auch wieder debattieren."

https://orf.at/#/stories/3205456/

dr_big
15.03.2021, 21:57
Da stellt sich immer wieder die Frage, wird denn nicht mehr die Halbierung der Impfosis von AZ untersucht? Halbe Dosis bedeutet vielleicht weniger Nebenwirkungen und höhere Wirksamkeit.

qbz
15.03.2021, 21:59
Da stellt sich immer wieder die Frage, wird denn nicht mehr die Halbierung der Impfosis von AZ untersucht? Halbe Dosis bedeutet vielleicht weniger Nebenwirkungen und höhere Wirksamkeit.

Das bedeutet vermutlich eine neue Phase 3 Studie?

crazy
15.03.2021, 22:02
das ist genau der Punkt. Wir wissen nicht, was wir langfristig reingepfiffen bekommen. Zudem allenfalls jährlich. Pest gegen Colera?

Als 30jähriger würde ich mich nicht impfen lassen - als 65jähriger schon.
Jetzt bin ich 53...

Somit habe ich ein Dilemma...

Wenn ich jetzt mal für 20 Jahre denke (vielleicht - wir wissen es nicht - habe ich mit 70 einen Impfschaden), tendiere ich mit 53 wohl für eine Impfung. Dann habe ich wahrscheinlich für die nächsten 20 Jahre "Ruhe". Danach kommt so oder so das eine oder andere "Zipperlein", welches mein Leben einschränken könnte.

Der Fall "pro Impfung" ist in meinen Augen eben nicht soooo klar...


Du bist gegen Polio, Diphterie, Keuchhusten, Tetanus geimpft? Dann herzlichen Glückwunsch, Du wirst durch keine dieser Krankheiten an langfristigen Schädigungen zu leiden haben!
Und, da Du 53 bist, wurden alle diese Impfstoffe damals, als Du geimpft wurdest, anhand einer Datenlage freigegeben, die weit, weit unter der angesiedelt ist, mit der die aktuellen Corona-Impfstoffe eine Freigabe erfuhren.

Medizin entwickelt sich weiter, Biontech-Pfizer wird von allen je entwickelten Impfstoffen der bestuntersuchteste (weil meistkritisierte) sein.



"Ein der schwerwiegenden Langzeitfolgen von Impfungen ist, dass man mit Mitte 50 auf Twitter dummes Zeug zu Impfungen schreiben kann, statt mit 12 an Diphterie zu sterben."

Ist in keinster Hinsicht beleidigend gemeint, kam nur exakt vor 20 Sekunden via Whatsapp rein. Und passte irgendwie. :Blumen:

Superpimpf
15.03.2021, 22:03
Das bedeutet vermutlich eine neue Phase 3 Studie?

Würde mich sofort zur Verfügung stellen - und ich kenne seeeehr viele die das genauso sehen.

Super-alleine die möglichen long-Covid Aussichten* erscheinen mir persönlich deutlich schlimmer als die potentiellen AZ Nebenwirkungen-pimpf

*: Und die dürften auch in meiner Altersklasse deutlich häufiger sein als die 4/1000000 jetzt kolportierten Nebenwirkungen von AZ

crazy
15.03.2021, 22:04
Würde mich sofort zur Verfügung stellen - und ich kenne seeeehr viele die das genauso sehen.

Super-alleine die möglichen long-Covid Aussichten* erscheinen mir persönlich deutlich schlimmer als die potentiellen AZ Nebenwirkungen-pimpf

*: Und die dürften auch in meiner Altersklasse deutlich häufiger sein als die 4/1000000 jetzt kolportierten Nebenwirkungen von AZ

Sind sie.
Willst Du nicht haben, jepp.

ritzelfitzel
16.03.2021, 08:33
Vielleicht wurde es hier schon mal gefragt/beantwortet, dann habe ich es überlesen...

Wenn es um Impfreaktionen nach der Impfung geht. Von welchem Zeitraum spricht man denn da? Gerade wenn es jetzt um Untersuchungen zu Kausalität vs. Koinzidenz geht, ist es doch auch entscheidend, wie lange der relevante Zeitraum abgesteckt wird. 2-3 Tage? 2-3 Wochen? Oder nur wenige Stunden.

Danke

fras13
16.03.2021, 08:40
So, ich lasse mich impfen.

Gestern habe ich den ganzen tag versucht, einen Termin zu buchen. Dann kam am späten Nachmittag die Eilmeldung: Impfstop mit Astra-Zeneca in Deutschland.

Gerade wurde mir ein Impftermin für Freitag angeboten (Prio 2), geimpft wird mit Astra-Zeneca ... das verstehe wer will :confused: :(

qbz
16.03.2021, 08:55
So, ich lasse mich impfen.

Gestern habe ich den ganzen tag versucht, einen Termin zu buchen. Dann kam am späten Nachmittag die Eilmeldung: Impfstop mit Astra-Zeneca in Deutschland.

Gerade wurde mir ein Impftermin für Freitag angeboten (Prio 2), geimpft wird mit Astra-Zeneca ... das verstehe wer will :confused: :(

Wurde Dir der Termin an der Hotline oder bei der Onlinebuchung angeboten?

Du wirst am Fr. nicht geimpft, wenn Du hingehst, es sei denn, es wird bis dahin empfohlen, wieder mit Astrazeneca zu impfen.

fras13
16.03.2021, 08:58
Über die Online-Buchung.

Gestern Abend wurde das System zeitweise heruntergefahren, wg. der geänderten Situation. Und nun bekomme ich einen Termin ?

Einen Urlaubstag damit verbummeln, wäre plööt...

crazy
16.03.2021, 09:04
Über die Online-Buchung.

Gestern Abend wurde das System zeitweise heruntergefahren, wg. der geänderten Situation. Und nun bekomme ich einen Termin ?

Einen Urlaubstag damit verbummeln, wäre plööt...

https://www.etl-rechtsanwaelte.de/aktuelles/rechtliche-fragen-und-antworten-zur-impfung-gegen-das-coronavirus-covid-19

Frage 17: Darf der Arbeitnehmer einen Termin zur Impfung während der regulären Arbeitszeit wahrnehmen und hat er für diese Zeit bzw. Fehlzeit einen Anspruch auf Arbeitsentgelt?

Der Arbeitnehmer hat Termin für eine ärztliche Untersuchung oder eine ärztliche Behandlung nach Möglichkeit so zu legen, dass sie außerhalb der regulären Arbeitszeit stattfinden. Sollte das nicht möglich sein, insbesondere deshalb, weil der Arbeitnehmer in dem für ihn maßgeblichen Impfzentrum einen festen Termin zugewiesen bekommen hat, kann der Arbeitnehmer diesen Termin auch während der Arbeitszeit wahrnehmen. Für diese Fehlzeit ist der Arbeitnehmer zu vergüten, und zwar so, als hätte er gearbeitet, § 616 BGB.

;)

merz
16.03.2021, 09:10
Vielleicht wurde es hier schon mal gefragt/beantwortet, dann habe ich es überlesen...

Wenn es um Impfreaktionen nach der Impfung geht. Von welchem Zeitraum spricht man denn da? Gerade wenn es jetzt um Untersuchungen zu Kausalität vs. Koinzidenz geht, ist es doch auch entscheidend, wie lange der relevante Zeitraum abgesteckt wird. 2-3 Tage? 2-3 Wochen? Oder nur wenige Stunden.

Danke

für den speziellen Fall von AZ sieht das PEI einen Zeitraum von einigen Tagen vor:

"Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen – z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten."

https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2021/210315-voruebergehende-aussetzung-impfung-covid-19-impfstoff-astra-zeneca.html

Die 30 min. Beobachtung nach einer Impfung ist m.W. für allergische Reaktionen, die eben sehr schnell nach Impfungsich zeigen.

m.

fras13
16.03.2021, 09:12
@crazy: danke, aber ich bin kein Arbeitnehmer und habe auch Gleitzeit als Arbeitszeitregelung, so dass Arzttermine in der Freizeit zu buchen wären, ohne dass ich jetzt für diesen Fall nachgefragt hätte.

Ein Anruf bei der KV (116117) brachte Klarheit:

Es wird nicht geimpft, ich solle den Termin über die Online-Buchung stornieren und mich später wieder anmelden.

Eigentlich habe ich das auch so erwartet, und war darum um so mehr verwundert, das mir heute ein Termin angeboten wurde.

iChris
16.03.2021, 09:54
@crazy: danke, aber ich bin kein Arbeitnehmer und habe auch Gleitzeit als Arbeitszeitregelung, so dass Arzttermine in der Freizeit zu buchen wären, ohne dass ich jetzt für diesen Fall nachgefragt hätte.

Ein Anruf bei der KV (116117) brachte Klarheit:

Es wird nicht geimpft, ich solle den Termin über die Online-Buchung stornieren und mich später wieder anmelden.

Eigentlich habe ich das auch so erwartet, und war darum um so mehr verwundert, das mir heute ein Termin angeboten wurde.

Spricht wieder für die gute Digitalisierung in D :o

Hafu
16.03.2021, 10:00
Mal kurz noch eine Einzelfall-Rückmeldung von meiner Impfung und der meiner Frau.

Meine Frau hatte gestern (10 Tage nach der Impfung mit AstraZeneca) immer noch zeitweise Kopfschmerzen. Das allgemeine Krankheitsgefühl war nach drei Tagen weitgehend weg.
Vor dem Hintergrund der bekannt gewordenen seltenen Nebenwirkung "Sinusvenenthrombose" und dass Impfnebenwirkungen eigentlich nach 4 Tagen weg sein sollten, habe ich gestern abend ihr vorsichtshalber einen Blutverdünner (Eliquis) gegeben, werde heute mal Blut abnehmen und evt. wenn die Kopfschmerzen nicht verschwinden, ein Kernspin mit Kontrastmittel veranlassen. Ihre vier jüngeren Grundschul-Kolleginnen, die ebenfalls am selben Termin mit demselben Impfstoff/derselben Charge geimpft wurden, hatten nur minimale Nebenwirkungen für maximal zwei Tage.

Da die 5 vom Paul Ehrlich-Institut berichteten Fälle in Deutschland mit Hirnvenenthrombose und Einblutungen in die Haut wohl auch Blutbildveränderungen (Abfall der Blutplättchen) aufwiesen, nach denen man halt erst angefangen hat zu suchen, als es zu punktförmigen Einblutungen in die Haut gekommen war, vermute ich, dass wenn der Astra-Zeneca-Impfstoff wieder freigegeben wird, man vermutlich zukünftig eine Blutbildkontrolle einige Tage nach der Impfung routinemäßig empfehlen wird, um solche Fälle frühzeitig zu entdecken und behandeln zu können

Ich selbst hatte am Sonntag meinen ersten Impftermin. Allerdings -warum auch immer- mit Moderna. Aussuchen kann man sich das ohnehin nicht. Rund 4 Stunden nach der Impfung entwickelte sich am Sonntag in der Schulter ein Entzündungsschmerz, der dann gestern im Laufe des Tages immer stärker wurde. Ungefähr so, wie wenn jemand an die geimpfte Stelle massiv mit 'nem Hammer geschlagen hätte. Allgemeinsymptome hatte ich so gut wie keine und ich habe deshalb auch kein Ibu oder Paracetamol eingenommen. Gestern abend hatte ich dann sogar Probleme beim Heimfahren aus der Klinik den Fahrrad-Lenker mit dem betroffenen Arm zu halten und konnte den rechten Arm nichtmal zum Essen richtig benutzen. Über Nacht wurde es aber besser. Heute kann ich wenigstens bis fast zum rechten Winkel die Schulter wieder anheben, habe keinen Ruheschmerz mehr.
Obwohl lästig würde ich das ganze doch als übliche Impfreaktion einordnen.

El Stupido
16.03.2021, 10:08
Wer - wie HaFu - aus dem medizinischen Bereich kommt mag hiermit etwas anfangen können:

https://twitter.com/LJohnsdorf/status/1371721321336475651

Ausführungen eines FA für Anästhesie und Notfallmedizin bzgl. des (temporären) AZ-Stop.

ritzelfitzel
16.03.2021, 10:08
für den speziellen Fall von AZ sieht das PEI einen Zeitraum von einigen Tagen vor:

"Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen – z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten."

https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2021/210315-voruebergehende-aussetzung-impfung-covid-19-impfstoff-astra-zeneca.html

Die 30 min. Beobachtung nach einer Impfung ist m.W. für allergische Reaktionen, die eben sehr schnell nach Impfungsich zeigen.

m.

Danke. Hatte mich gefragt, wie zeitnah sich die in dem Fall relevanten Thrombosen nach einer Ursache entwickeln (z.B. Impfung, Flug, etc.).

GreatPanther
16.03.2021, 10:11
ja nun kommen die Fragen auf.....ganz zu schweigen was es dauerhaft im Kopf auslösen wird, wenn man weiß, dass man die Impfung nicht rückgängig machen kann....:Gruebeln:

mum
16.03.2021, 10:17
Du bist gegen Polio, Diphterie, Keuchhusten, Tetanus geimpft? Dann herzlichen Glückwunsch, Du wirst durch keine dieser Krankheiten an langfristigen Schädigungen zu leiden haben!
Und, da Du 53 bist, wurden alle diese Impfstoffe damals, als Du geimpft wurdest, anhand einer Datenlage freigegeben, die weit, weit unter der angesiedelt ist, mit der die aktuellen Corona-Impfstoffe eine Freigabe erfuhren.

Medizin entwickelt sich weiter, Biontech-Pfizer wird von allen je entwickelten Impfstoffen der bestuntersuchteste (weil meistkritisierte) sein.



"Ein der schwerwiegenden Langzeitfolgen von Impfungen ist, dass man mit Mitte 50 auf Twitter dummes Zeug zu Impfungen schreiben kann, statt mit 12 an Diphterie zu sterben."

Ist in keinster Hinsicht beleidigend gemeint, kam nur exakt vor 20 Sekunden via Whatsapp rein. Und passte irgendwie. :Blumen:

Woher weisst Du das (fett geschrieben)? Verstehst Du etwas davon?

Grundsätzlich bin ich NICHT gegen eine Impfung. Denke aber, dass es in gewissen Fällen wirklich individuell ist. Schlussendlich ist es immer eine "Risikoabwägung". In diesem Falle umsomehr, da sich die "Vulnerablen" mit der Impfung schützen können. Somit braucht der 20jährige keine "solidarische" Impfung.

In der Tendenz werde ich mich impfen lassen. In der Schweiz ist man ja aber schön im Verzug. Man verspricht uns zwar, dass bis Ende Juni alles über die Bühne gegangen sein soll: "Gerne höre ich die Botschaft - Allein mir fehlt der Glaube"...

Hafu
16.03.2021, 10:58
Wer - wie HaFu - aus dem medizinischen Bereich kommt mag hiermit etwas anfangen können:

https://twitter.com/LJohnsdorf/status/1371721321336475651

Ausführungen eines FA für Anästhesie und Notfallmedizin bzgl. des (temporären) AZ-Stop.

Gute Darstellung (Danke für den Link:Blumen: ).

Die Heparin-induzierte Throbozytämie (im med. Sprachgebrauch mit HIT abgekürzt) ist bei Behandlung mit Heparin gar nicht so selten.
Die meisten unserer Patienten bekommen ja Heparin wegen gerade stattgehabter Operation und pro Jahr finden wir sicher (alleine in meinem örthopädischen Bereich) zwei bis drei Patienten mit HIT. Allerdings sind das meist Zufallsbefunde im Labor und ich kann mich an keinen Patienten mit dadurch hervorgerufenen Einblutungen erinnern.
Sobald man das im Routinelabor erkennt, werden die Bauchspritzen abgesetzt und ülicherweise bessert sich dann die Thrombozytenzahl innerhalb von einigen Wochen wieder.
An eine Sinusvenenthrombose wegen HIT kann ich mich gar nicht erinnern.
Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es nach der Astra-Zenece durchaus häufiger zu unerkannten Blutbildveränderungen kommt und die vom Paul-Ehrlich-Institut berichteten 7 Fälle mit massiven Symptomen nur die sichtbare Spitze des Eisberges darstellen.

Wie ich ja gestern schonmal geschrieben habe: man erkennt oft nur die Nebenwirkungen, mit denen man insgeheim rechnet und nach denen man ggf auch sucht.

crazy
16.03.2021, 12:28
Woher weisst Du das (fett geschrieben)? Verstehst Du etwas davon?

Von Impfstoffentwicklung? Nein. Weder entwickle ich Impfstoffe, noch lasse ich diese zu.



§ 19
(1) Die Anmeldung der Arzneispezialität muß
folgende Angaben enthalten:
1. Firma oder Name sowie Anschrift des Anmeldenden,
2. Bezeichnung der Arzneispezialität,
3. Zusammensetzung nach Art und Menge;
alle Bestandteile sind mit einer ihrer im
Deutschen Arzneibuch aufgeführten Bezeichnungen, im Deutschen Arzneibuch
nicht aufgeführte Bestandteile mit ihren
gebräuchlichen wissenschaftlichen Bezeichnungen anzugeben,
4. Ergebnisse der pharmakologischen Prüfung und klinischen Erprobung, soweit Stoffe bisher nicht allgemein bekannter Wirksamkeit verwendet worden sind,
5. Anwendungsgebiete unter Angabe der Gegenanzeigen,
6. Darreichungsform,
7. Gebrauchsanweisung,

§ 21 Zulassungspflicht
(1) Fertigarzneimittel, die Arzneimittel im Sinne des § 2 Abs. 1 oder Abs. 2 Nr. 1 sind, dürfen im Geltungsbereich dieses Gesetzes nur in den Verkehr gebracht werden, wenn sie durch die zuständige Bundesoberbehörde zugelassen sind oder wenn für sie die Europäische Gemeinschaft oder die Europäische Union eine Genehmigung für das Inverkehrbringen gemäß Artikel 3 Abs. 1 oder 2 der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 auch in Verbindung mit der Verordnung (EG) Nr. 1901/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Kinderarzneimittel und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1768/92, der Richtlinien 2001/20/EG und 2001/83/EG sowie der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 (ABl. L 378 vom 27.12.2006, S. 1) oder der Verordnung (EG) Nr. 1394/2007 erteilt hat. Das gilt auch für Arzneimittel, die keine Fertigarzneimittel und zur Anwendung bei Tieren bestimmt sind, sofern sie nicht an pharmazeutische Unternehmer abgegeben werden sollen, die eine Erlaubnis zur Herstellung von Arzneimitteln besitzen.


Die als Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes am 23. Juni 1964 in Kraft getretene Neuregelung sah schliesslich eine Aufklärungspflicht der Hersteller über die pharmakologische Prüfung und klinische Erprobung vor.

Bösl, E. (2009). Politiken der Normalisierung: Zur Geschichte der Behindertenpolitik in der Bundesrepublik Deutschland (Disability Studies. Körper - Macht - Differenz) (1. Aufl.). transcript Verlag.


Das heisst, vor 1964 konnten Hersteller in einem gewissen Rahmen quasi tun und lassen, was sie wollten, da sie nicht über ihre internen Prüfungs- und Zulassungsverfahren aufzuklären hatten.
Wenn Du, wie Du schreibst, 53 bist, besteht eine durchaus reelle Chance, dass die Dir als Kind verabreichten Impfstoffe noch nach alten (und ergo nach heutigem Standard nur unzureichend getesteten) Standards erfolgten. Hat es geschadet, oder haben wir schon mit den damaligen, nach heutigen Kriterien erschreckend niedrigen, Standards, zuvor quasi tödliche Krankheitsbilder in den Griff bekommen?

Für den Laien kann ich diese gut aufbereitete österreichische Seite zum Thema Impfstoffentwicklung empfehlen:
https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/entwicklung-und-zulassung-von-impfstoffen/


Die weltweit gebündelten Kräfte zu einer Vakzinentwicklung sind in dieser Gütequalität, was Transparenz, Studienteilnehmer, Geschwindigkeit und Folgebeobachtung betrifft ein (positives!) Novum in der Geschichte der Menschheit.

mum
16.03.2021, 13:28
Danke für Deine interessanten Ausführungen.

merz
16.03.2021, 13:45
Übersicht : Welche Länder haben AZ gestoppt:

https://www.theguardian.com/society/2021/mar/15/which-european-states-have-paused-astrazeneca-jabs-due-to-clotting-concerns

m.

Hafu
16.03.2021, 15:42
Übersicht : Welche Länder haben AZ gestoppt:

https://www.theguardian.com/society/2021/mar/15/which-european-states-have-paused-astrazeneca-jabs-due-to-clotting-concerns

m.

Sehr schlecht recherchierter Artikel des Guardian.

Es geht nicht um normale Thrombosen ("blood clots"), worum sich jetzt auch viele statistische Vergleiche auf z.B. Twitter drehen. Normale Thrombosen entstehen in den Beinen (anfangs meist Wade) und sind in der Tat ziemlich häufig und hätten in der dokumentierten Häufigkeit niemals zu einem Stopp der Verimpfung von Astra-Zeneca geführt.

Hier geht es aber um die extrem seltenen Sinusvenenthrombose im Zusammenhang mit einer durch Autoimmunkörper bedingten Abfall der Blutplättchen, also einer (impfinduzierten) Blutgerinnungsstörung.

Das wörtliche Zitat von Astra Zeneca
"“much lower than would be expected to occur naturally in a general population”
hätte man auf keinen Fall in einem solchen Text unkommentiert stehen lassen dürfen, da es bezogen auf die Sinusvenenthrombosen, um die es hier geht sachlich grob falsch ist.

Dass die beobachteten Fälle (6 in Deutschland, mehrere andere aber auch in anderen europäischen Ländern) kausal durch die Impfung verursacht wurden bezweifelt in Fachkreisen niemand, auch nicht Lauterbach, der die Ansicht vertritt, dass man die Fälle auch bei laufender impfkampagne hätte untersuchen können..

Plasma
16.03.2021, 15:57
Mal kurz noch eine Einzelfall-Rückmeldung von meiner Impfung und der meiner Frau.

Meine Frau hatte gestern (10 Tage nach der Impfung mit AstraZeneca) immer noch zeitweise Kopfschmerzen. Das allgemeine Krankheitsgefühl war nach drei Tagen weitgehend weg.
Vor dem Hintergrund der bekannt gewordenen seltenen Nebenwirkung "Sinusvenenthrombose" und dass Impfnebenwirkungen eigentlich nach 4 Tagen weg sein sollten, habe ich gestern abend ihr vorsichtshalber einen Blutverdünner (Eliquis) gegeben,

Auf Verdacht? Nett, wenn man sich das Nebenwirkungsprofil so anschaut.

vherzo
16.03.2021, 16:22
Ausführliche Stellungnahme des PEI von heute:

https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/EN/newsroom-en/hp-news/faq-temporary-suspension-astrazeneca.pdf?__blob=publicationFile&v=2

TTTom
16.03.2021, 16:37
Ausführliche Stellungnahme des PEI von heute:

https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/EN/newsroom-en/hp-news/faq-temporary-suspension-astrazeneca.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Zitat daraus:
"Nach bisheriger Lage der gemeldeten Verdachtsfälle waren Personen betroffen, die sich im Zeitraum von vier bis 16 Tagen nach AstraZeneca-COVID-19-Impfungweiter unwohl fühlten und gesteigerte Kopfschmerzen hatten. Die Hirnvenenthrombosen tratennach bisheriger Erkenntnis bei sieben von 1,6 MillionenImpfungen auf, sind also sehr selten"

@Hafu, ich drück deiner Frau die Daumen, dass das nur normale Kopfschmerzen sind.

Trimichi
16.03.2021, 16:48
Das wörtliche Zitat von "Astra" sagt eigentlich alles: "as we would have expected in natural population".

Kommentar: man macht Versuche im Labor unter sagen wir mal wünschenswerten Bedingungen, und dann wundert sich die Behörde, die das genehmigt hat, dass es im Feld Komplikationen gibt? Und als i-Tüpfelchen quasi wird verkündet, dass man nachbessern möchte. Von Seiten des Herstellers und der Behörde. Wie denn nachbessern? So wie bei der Software beim Dieselskandal? Rückrufaktion für alle Impfdosen starten und dann weiter experimentieren? Wäre dann aber ggf. ein neues Produkt. Müsste man sich eigentlich schlapp lachen dürfen, wäre es nicht so traurig. Die Typen, die das zu verantworten haben, gehören angezeigt, abgeführt und in Untersuchungshaft. Selbstverständlich muss auch eine Milliardenklage folgen.

Superpimpf
16.03.2021, 17:30
Die Typen, die das zu verantworten haben, gehören angezeigt, abgeführt und in Untersuchungshaft. Selbstverständlich muss auch eine Milliardenklage folgen.

Natürlich. Und in deinem Weltbild sind natürlich die Ärzte die es verimpft haben gleich mit schuldig.

Hast du die Beiträge von crazy gelesen? Hast du sie verstanden? Dann sollte es doch nicht so schwer sein etwas beruhigter an die Sache ranzugehen, oder?

Bei jedem Medikament wird eine Studie zur Wirksamkeit gemacht und natürlich ist diese begrenzt. Deswegen werden dann beim "Feldeinsatz" weiter Daten erhoben. Dafür hast du bei Beipackzetteln eine Kontaktadresse wo du Nebenwirkungen angeben kannst um die Produktentwicklung voranzutreiben.

Super-jetzt hab ich mich hinreißen lassen-pimpf

Antracis
16.03.2021, 19:29
An eine Sinusvenenthrombose wegen HIT kann ich mich gar nicht erinnern.
Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es nach der Astra-Zenece durchaus häufiger zu unerkannten Blutbildveränderungen kommt und die vom Paul-Ehrlich-Institut berichteten 7 Fälle mit massiven Symptomen nur die sichtbare Spitze des Eisberges darstellen.

Wie ich ja gestern schonmal geschrieben habe: man erkennt oft nur die Nebenwirkungen, mit denen man insgeheim rechnet und nach denen man ggf auch sucht.

Zum Zusammenhang von Sinusvenenthrombose und HIT habe ich mich heute mit einem Kollegen ausgetauscht, der Mitautor der neurologischen Leitlinie zur Sinusvenenthrombose ist und auch einer der Autoren der Heute veröffentlichten Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (https://dgn.org/neuronews/neuronews/stellungnahme-der-dgn-zur-sarscov2-impfung-mit-dem-impfstoff-von-astrazeneca/)

Nach seiner Auffassung ist der Zusammenhang weder gängig noch genau geklärt, am ehesten immungetriggert.

Trimichi
16.03.2021, 19:44
Natürlich. Und in deinem Weltbild sind natürlich die Ärzte die es verimpft haben gleich mit schuldig.

Hast du die Beiträge von crazy gelesen? Hast du sie verstanden? Dann sollte es doch nicht so schwer sein etwas beruhigter an die Sache ranzugehen, oder?

Bei jedem Medikament wird eine Studie zur Wirksamkeit gemacht und natürlich ist diese begrenzt. Deswegen werden dann beim "Feldeinsatz" weiter Daten erhoben. Dafür hast du bei Beipackzetteln eine Kontaktadresse wo du Nebenwirkungen angeben kannst um die Produktentwicklung voranzutreiben.

Super-jetzt hab ich mich hinreißen lassen-pimpf



Man darf Leben nicht gegen Leben abwägen?

Deswegen werden 99,8% der Bevölkerung quasi "verhausarrestelt". Damit die Hochrisikopatienten weiterleben können? Stimmt.

Nun geht es darum, dass der fehlerhafte Impfstoff mit Todesfolgen toll sein muss, denn Leben darf gegen Leben abgewogen werden? Stimmt auch.

Diese "Gutmenschen" machen sich monatelang und unbelehrbar für diesen Grundsatz stark und im nächsten Anwendungsbeispiel, dem "heiligen" Impfstoff wird genau das Gegenteil promotet, für was ursprünglich monatelang eingetreten wurde.

Wenn dir da nichts weh tut, dann dir herzlichen Glückwunsch. :Blumen:

zahnkranz
16.03.2021, 22:07
HaFu, erstmal alles Gute an deine Frau!

Ich bin ja gestern Vormittag mit AZ geimpft worden. Die Nebenwirkungen waren heftiger als ich es erwartet hatte. Ging gestern Abend mit leichten Kopfschmerzen und Schüttelfrost los. Nachts kam dann Fieber hinzu, dazu starke Kopfschmerzen und Schwindel, so dass ich nur noch gehen konnte, wenn ich mich an der Wand abstützte. Heute Morgen wurde es dann besser, die Lage normalisierte sich. Was aber den Tag über blieb, sind leichte Kopfschmerzen und etwas Schwindel. Bin noch immer etwas platt, aber ich denke das legt sich nun auch schnell.

zahnkranz
17.03.2021, 10:41
Heute geht es mir schon wesentlich besser. Was noch geblieben ist, sind ganz leichte Kopf- und Augenschmerzen und etwas Schwindel. Neu hinzugekommen ist Schmerz im Einstich-Muskel, aber nur bei bestimmten Bewegungen, und auch nicht so stark als das mich das irgendwie einschränken würde.

crazy
17.03.2021, 15:18
Mir ist eben noch eine Idee einer Korrelation eingefallen:

Kann es sein, dass jemand, der eine sehr starke Impfreaktion zeigt, von Covid-19 ebenso heftig ausgeknockt werden würde?

Prinzipiell zeigt das körpereigene Immunsystem ja eine sehr intensive Abwehrreaktion inkl. der bekannten Begleiterscheinungen auf die abgemilderte Version, sei es Vektor, sei es mRNA.
Wie hätte der Körper dann auf das volle Programm, also eine vollständige SARS-Cov-2 Infektion, reagiert, Zytokinsturm par excellence?

Leider fällt mir kein Studienmodell ein, mit dem man eine solche korrelative Idee belegen könnte.
Augenscheinlich sind einige Menschen durch noch nicht vollständig geklärte Eigenschaften besonders anfällig für Covid-19, und entweder werden sie geimpft, sind danach aber quasi-immun für schwere Verläufe, oder sie hatten eben einen schweren Verlauf.

Schwarzfahrer
17.03.2021, 21:14
Was haltet ihr davon, daß ein möglicher Impfpass nur für bestimmte Impfstoffe gelten soll und für andere nicht (https://de.euronews.com/2021/03/12/eu-impfpass-wird-nur-in-europa-zugelassene-impfstoffe-aufnehmen)? Wird dann die Reisefreiheit auf "Impfzonen" begrenzt? Dann gibt es reisemäßig mal wieder ein Ostblock?
Zumindest hat diese Nachricht in Ungarn schon zu einer merklichen Absenkung der Impfbereitschaft geführt, zumal dort viel mit Sputnik und Sinofarm geimpft wird. Jetzt wollen viele lieber doch warten, bis ein "westlicher Impfstoff" verfügbar ist.

Übrigens wird dort der Impfstoff mit Astra Zeneca als reine "Racheaktion der EU gegen England wegen des Brexits" gesehen, und alle berichteten Komplikationen als "aufgeblasene Wehwechen von wehleidigen Weicheiern" angesehen. Ist das Verschwörungstheorie, oder gibt es dafür Indizien?

merz
17.03.2021, 21:41
AZ ist eine zentrale Säule der (gescheiterten?) EU Impfstrategie, also soweit muss man nicht spekulieren - also wir haben hier ein Problem ....
UK impft AZ unverdrossen weiter, sie haben auch die spezifischen Thrombosefälle wie in Europa (drei wenn ich richtig weiss, bei vergleichsweise sehr viel vergebenen Dosen) aber hatten AZ nicht nur U65 freigegeben, was ein Faktor sein kann.

Einer der Impfpäpste aus UK war heute morgen in der Glotze komplett ungerührt.

m.

Update: Es sind 5 Fälle, es war nur "irgendein" Experte
Glotze: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/videos/impfen-in-grossbritannien-100.html

Hafu
17.03.2021, 23:47
AZ ist eine zentrale Säule der (gescheiterten?) EU Impfstrategie, also soweit muss man nicht spekulieren - also wir haben hier ein Problem ....
UK impft AZ unverdrossen weiter, sie haben auch die spezifischen Thrombosefälle wie in Europa (drei wenn ich richtig weiss, bei vergleichsweise sehr viel vergebenen Dosen) aber hatten AZ nicht nur U65 freigegeben, was ein Faktor sein kann.

Einer der Impfpäpste aus UK war heute morgen in der Glotze komplett ungerührt.
...

Es sind genaugenommen 7 Fälle und diese nicht in Europa, sondern alleine in Deutschland, und es hat alles jüngere Patienten betroffen. 6 Frauen und 1 Mann. (https://twitter.com/LJohnsdorf/status/1371721321336475651) Drei davon sind verstorben und drei Fälle wurden innerhalb weniger Tage gemeldet. Wegen des engen Zusammenhangs dieser seltenen Komplikation bezweifelt kein Experte ernsthaft, dass die Impfung ein wesentlicher Auslöser (neben mögicher Disposition) war.

In Deutschland ist der AZ-impfstoff bisher fast ausschließlich an unter 65-jährige verimpft worden, erst seit ein paar Tagen wurde er auch an älter verimpft.

In GB war es umgekehrt. Die impfung erfolgte dort streng nach Priorität, d.h. alle bisher Geimpften in Großbritannien sind entweder über 70 oder Angehörige des Gesundheitssystems. Impfungen von Lehrkräften wie z.B. in Deutschland, Dänemark, Spanien usw. gibt es in GB nicht. Deshalb kann man die Daten nur schlecht auf die EU übertragen.

Das Problem bei der seltenen Sinusvenenthrombose ist, dass sie nur mit teurem Equipment (Kernspintomographen oder CT) diagnostiziert werden kann. Solche Untersuchungen werden nur veranlasst, wenn entweder die Symptomatik sehr massiv ist oder wenn man von vornherein mit solch einer Diagnose rechnet und relativ sensibel (oder ängstlich) ist, so dass man gezielt nach der Diagnose sucht und unkompliziert einen Kernspintomographen zur Verfügung hat.

Ich halte grundsätzlich die in GB veröffentlichten Daten für sehr vertrauenswürdig und habe mich heute abend relativ gut dort eingelesen, aber andererseits glaube ich auch, dass es in GB für die meisten Patienten relativ schwierig ist, zu einem Kernspintomographietermin zu kommen (das dauert für Kassenpatienten, die keine Notfälle sind, in Deutschland ja auch in der Regel mehrere Wochen). Das britische Gesundheitssystem gilt im Vergleich zum deutschen als deutlich unterfinanziert.

In GB gibt es übrigens eine App für das Melden von Impf- und Medikamentennebenwirkungen und jeder kann diese App nutzen. In Deutschland sind für solche Meldungen nur Ärzte vorgesehen. Ich finde das britische Meldewesen hat hier durchaus was für sich, weil mit den gesammelten Daten relativ transparent umgegangen wird.
Hier sind die gesammelten Yellow Cards-Reports (https://www.gov.uk/government/publications/coronavirus-covid-19-vaccine-adverse-reactions/coronavirus-vaccine-summary-of-yellow-card-reporting)

So finden sich im britischen Datenwust 9 gemeldete Todesfälle im zusammenhang mit einer Astra-Zeneca-Impfung und diagnostizierter cerebraler Thrombose bzw. cerebraler Blutung (hinter beidem kann sich grundsätzlich eine Sinusvenenthrombose im Zusammenhang mit einer Thrombozytopenie verbergen.
Daneben werden dort aber auch nach der impfung 23400 Fälle von Kopfschmerzen gemeldet, die nicht weiter nach Schwere und Dauer differenziert werden. Selbstverständlich könnten sich auch dort etliche Fälle von Sinusvenenthrombosen verbergen (neben ganz normalen kurzzeitig vorhandenen Kopfaschmerzen), die eben nicht zu einem tödlichen Ausgang geführt haben und die nicht im Detail diagnostiziert wurden.
Ein tragischer Einzelfall aus Marbella bei einer 43jährigen Lehrerin und zweifachen Mutter. (https://www.costanachrichten.com/costa-del-sol/astrazeneca-spanien-impfstoff-tod-lehrerin-marbella-untersuchung-hirnblutung-90246357.html). Für eine gesunde Mitvierzigerin ohne Vorerkrankungen ist Covid-19 keine wirkliche Bedrohung, eine Impfung aber trotzdem sinnvoll zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Bis solche Fälle in allen Details geklärt sind, sollte man unter Berücksichtigung des britischen Datenmaterials und der vertretbar wenigen Todesfälle im Zusammenhang mit AZ-impfungen bei über 70-jährigen IMHO den Impfstoff v.a. für diese Altersgruppe nutzen, denn für diese ist Covid-19 ohne den geringsten Zweifel vielfach gefährlicher als die impfung.>
Für Jüngere ist möglicherweise aber der mRNA-impfstoff und in Zukunft die Johnson&Johnson-Vaccine die bessere Wahl.

qbz
18.03.2021, 00:54
....
Bis solche Fälle in allen Details geklärt sind, sollte man unter Berücksichtigung des britischen Datenmaterials und der vertretbar wenigen Todesfälle im Zusammenhang mit AZ-impfungen bei über 70-jährigen IMHO den Impfstoff v.a. für diese Altersgruppe nutzen, denn für diese ist Covid-19 ohne den geringsten Zweifel vielfach gefährlicher als die impfung.>
Für Jüngere ist möglicherweise aber der mRNA-impfstoff und in Zukunft die Johnson&Johnson-Vaccine die bessere Wahl.

Ich finde, Deutschland und die EU sollte den Impfstoff entweder ganz zurückziehen oder nur auf freiwilliger Basis ausschliesslich über die Hausarztpraxen zur Verfügung stellen, wo sowohl ausführliche Arztgespräche mit dem Hausarzt wie auch die Überwachung der Impfreaktion stattfinden kann, egal für welche Altersgruppen und welches Geschlecht. Bei Frauen besteht ja möglicherweise ein grösseres Risiko als bei Männern.

In den meisten Bundesländern haben diejenigen, welche nach den Prioritätsstufen Einladungen erhalten, keine Impfstoffwahl. Das geht jetzt aus meiner Sicht auf keinen Fall mehr nach dem Aussetzen des Impfstoffes. Die Betreffenden müssen unbedingt eine freie Wahl haben. Wer dann einen mRNA bei einer amtlichen Einladung nach der Prioritätsstufe auswählt, bekommt natürlich eventuell eine längere Wartezeit.

Und von der deutschen Regierung und der EU würde ich unbedingt erwarten, jetzt mit Biontech / Pfizer und anderen Pharmafirmen zu klären, wie noch mehr Produktionen möglich sind. Leider werden sie bzw. der Apparat das nicht tun. Es nützt überhaupt nichts und wäre komplett unrealistisch geplant, mit allen bestellten Dosen von AZ zu kalkulieren, wenn doch nur ein kleiner Bevölkerungsteil sich damit impfen lassen will, da es Alternativen in absehbaren Zeiträumen geben wird.

Unabhängige Stellen der Impfkontrolle müssten meiner Ansicht nach auch nachträglich prüfen, ob eventuell Astrazeneca bei der Studie oder in England sich ausreichend bemüht hat, fragliche Fälle aufzuklären, wodurch das jetztige Impf-Desaster hätte verhindert werden können.

spanky2.0
18.03.2021, 06:10
Es sind genaugenommen 7 Fälle und diese nicht in Europa, sondern alleine in Deutschland, und es hat alles jüngere Patienten betroffen. 6 Männer und 1 Frau. (https://twitter.com/LJohnsdorf/status/1371721321336475651) .

Nur weil ich es anders gehört habe und es auch im Text anders steht.
Ich vermute du hast dich nur verschrieben:
Also es sind 6 Frauen und ein Mann.

Ich schreibe es nur deshalb, weil ich jetzt schon 2x von 'Spezialisten' gehört habe, dass es vlt.kein Zufall ist, dass es mehr Frauen betrifft und dass dies auch gerade deshalb mituntersucht wird.

Hafu
18.03.2021, 06:50
Nur weil ich es anders gehört habe und es auch im Text anders steht.
Ich vermute du hast dich nur verschrieben:
Also es sind 6 Frauen und ein Mann.

Ich schreibe es nur deshalb, weil ich jetzt schon 2x von 'Spezialisten' gehört habe, dass es vlt.kein Zufall ist, dass es mehr Frauen betrifft und dass dies auch gerade deshalb mituntersucht wird.

Äh, ja natürlich. :Blumen:
Hab's korrigiert.

War gestern abend schon spät, beim Tippen. Frauen haben generell ja mehr Impfnebenwirkungen.
Ich gehe davon aus, dass der AZ-Impfstoff heute wieder zugelassen wird. Allerdings habe ich auch nichts von vorgesehenen Indikationseinschränkungen gehört und einfach mit dem Impfen weiter machen, als wäre nichts passiert würde ich als unglückliches, wenig vertrauenbildendes Vorgehen werten.

Aufgrund der bekannt gewordenen Fälle würde ich jüngere Personen vorerst nicht mit Astra-Zeneca impfen, da das tatsächliche Nebenwirkungsrisiko bislang nicht klar beziffert worden ist und es ja Alternativpräparate gibt mit für diese Altersgruppe besserem Risikoprofil. Es wird ja auch hinter den Kulissen diskutiert, ob die gehäuft aufgetretenen Nebenwirkungen nur bestimmte Chargen bzw. bestimmte Produktionsstätten des Impfstoffes betreffen.
So stammen die in GB verimpften AZ-Dosen ganz überwiegend aus anderen Produktionsstätten als die in der EU verimpften. Auch unter diesem Aspekt muss man die entsprechenden Prozesse evt. nochmal detailliert analysieren.
Und es wäre sicher auch eine vertrauensbildende Maßnahme, wenn bekannt werden würde, warum genau die FDA dem AZ-Impfstoff, dessen Entwicklung immerhin mit über 1 Mrd US-Dollar vom amerikanischen Steuerzahler gefördert worden ist, nach wie vor die Notfallzulassung vorenthält; bzw. noch besser wäre es, wenn der AZ-Impfstoff das entsprechende Gütesiegel der FDA erhält.

Wenn ich eine Frau unter 60 wäre, würde ich eine AZ-Impfung ablehnen. Meine beiden über 80-jährigen Eltern, die vor zwei Wochen ihre erste AZ-Impfung erhalten haben, werde ich wegen des in dieser Altersgruppe komplett zugunsten der Impfung verschobenen Nutzen-Risiko-Verhältnis gleichwohl auch die zweite Impfung mit AZ empfehlen.

Hafu
18.03.2021, 06:55
... nur auf freiwilliger Basis ausschliesslich über die Hausarztpraxen zur Verfügung stellen, wo sowohl ausführliche Arztgespräche mit dem Hausarzt wie auch die Überwachung der Impfreaktion stattfinden kann, egal für welche Altersgruppen und welches Geschlecht. Bei Frauen besteht ja möglicherweise ein grösseres Risiko als bei Männern.

In den meisten Bundesländern haben diejenigen, welche nach den Prioritätsstufen Einladungen erhalten, keine Impfstoffwahl. Das geht jetzt aus meiner Sicht auf keinen Fall mehr nach dem Aussetzen des Impfstoffes. Die Betreffenden müssen unbedingt eine freie Wahl haben. Wer dann einen mRNA bei einer amtlichen Einladung nach der Prioritätsstufe auswählt, bekommt natürlich eventuell eine längere Wartezeit.

...

Das wäre auch ein sinnvolles Vorgehen, schon um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Die Hausärzte auf deren Beratungs-und Lotsenfunktion unser gesamtes Gesundheitssystem traditionell basiert, hätten von Anfang an weitaus besser in die Impfkampagne einbezogen werden müssen.

dr_big
18.03.2021, 07:15
Wäre evtl. bei starken Kopfschmerzen nach 2/3 Tagen eine Analyse auf Thrombozytopenie sinnvoll? Das kann doch nicht so aufwendig sein. Man könnte den AZ auch nur an Männer verimpfen, da dort das Risiko scheinbar geringer ist.

MattF
18.03.2021, 08:12
Aufgrund der bekannt gewordenen Fälle würde ich jüngere Personen vorerst nicht mit Astra-Zeneca impfen, da das tatsächliche Nebenwirkungsrisiko bislang nicht klar beziffert worden ist und es ja Alternativpräparate gibt mit für diese Altersgruppe besserem Risikoprofil.


Wobei die Nebenwirkungen kannst du letztlich nur finden (die sehr seltenen) wenn man auch die entsprechenden Gruppen impft.
Wenn man jetzt keine Jüngeren mit AZ mehr impft gibt es bei denen auch keine Nebenwirkungen, lässt man es dann irgendwann wieder zu? Erkenntnis hat man bis dahin keine gewonnen.

Und eigentlich sollte es von der Logik her doch so sein, die klinischen Studien finden die Nebenwirkungen die schlimmer sind als die Wirkung der Erkrankung.
Alle Nebenwirkungen findet man natürlich nicht, diese sind dann aber so selten, dass sie die Wirkung nicht übersteigen. Also wäre es eigentlich immer sinnvoll weiter zu impfen, zumindest nach kurzem innehalten und kurzer Prüfung.

Alles sehr vereinfacht :Huhu:

Hafu
18.03.2021, 08:59
..
Und eigentlich sollte es von der Logik her doch so sein, die klinischen Studien finden die Nebenwirkungen die schlimmer sind als die Wirkung der Erkrankung.
...

In einer idealen Welt ist es so, dass alle Nebenwirkungen in der Zulassungsstudie auffallen. In der Realität ist es aber leider aus vielen Gründen nicht so, gerade bei selteneren und schwieriger zu diagnostizierenden Nebenwirkungen.

Gerade die Astra-Zeneca-Zulassungsstudie hatte wegen der falschen Dosisberechnung im brasilianischen Schenkel auch bekannte methodische Mängel, so dass letztlich nur rund 10 000 Studienteilnehmer die volle erste Dosis erhalten haben (rund 20 000 Teilnehmer erhielten Placebo und weitere 10 000 erhielten die halbe Dosis der aktuell verimpften Dosis). Da ist es mathematisch schon nachvollziehbar, dass ein Risiko, das z.B. nur bei einem von 100 000 Impflingen auftritt in der Studie nicht auffällt, weil es zufällig nicht auftritt.

Hafu
18.03.2021, 09:06
Wäre evtl. bei starken Kopfschmerzen nach 2/3 Tagen eine Analyse auf Thrombozytopenie sinnvoll? Das kann doch nicht so aufwendig sein. Man könnte den AZ auch nur an Männer verimpfen, da dort das Risiko scheinbar geringer ist.

ich bin zwar alles andere als ein impfexperte, aber ich habe meiner Frau, die 12 Tage nach AZ-Impfung immer noch Kopfschmerzen hatte, während eigentlich Impfnebenwirkungen nach spätestens 4 Tagen verschwunden sein sollten, gestern morgen Blut abgenommen und in unserem Labor anaalysieren lassen.

Thrombozyten waren nicht erniedrigt sondern deutlich über der Norm erhöht. Das findet man bei Entzündungen nach starken Imunreaktionen sowie im Sinne einer überschießenden Blutplättchenneubildung nach vorübergehendem Thrombozytenabfall.

Sie bekommt jetzt vorsichtshalber Eliquis, ein Mittel zur Blutverdünnung/ Auflösung von Thrombosen.

MattF
18.03.2021, 09:10
In einer idealen Welt ist es so, dass alle Nebenwirkungen in der Zulassungsstudie auffallen. In der Realität ist es aber leider aus vielen Gründen nicht so, gerade bei selteneren und schwieriger zu diagnostizierenden Nebenwirkungen.

Gerade die Astra-Zeneca-Zulassungsstudie hatte wegen der falschen Dosisberechnung im brasilianischen Schenkel auch bekannte methodische Mängel, so dass letztlich nur rund 10 000 Studienteilnehmer die volle erste Dosis erhalten haben (rund 20 000 Teilnehmer erhielten Placebo und weitere 10 000 erhielten die halbe Dosis der aktuell verimpften Dosis). Da ist es mathematisch schon nachvollziehbar, dass ein Risiko, das z.B. nur bei einem von 100 000 Impflingen auftritt in der Studie nicht auffällt, weil es zufällig nicht auftritt.

Genau das hab ich ja gemeint, seltene Nebenwirkungen kann die Zulassungsstudie nicht (alle) finden. OK hier bei AZ war es sogar nochmal schlechter als üblich. Also muss man natürlich besonders genau hin schauen, dann ist das verständlich, dass man erstmal aussetzt.

TobiBi
18.03.2021, 09:18
Was mich interessieren würde:

- Haben die betroffenen Frauen die Pille genommen? - Da gibt es ja wohl anscheinend auch eine erhöhte Thrombosegefahr.
- Waren die betroffenen Personen Raucher? Auch erhöhte Thrombosegefahr
- Eine kurze Google Recherche ergab, dass rund 0,2% der Bevölkerung pro Jahr eine Thrombose bekommen (steigendes Risiko mit steigendem Alter). Das wären bei 1.600.000 Personen rein statistisch 3.200 pro Jahr bzw. 267 pro Monat. Sind die 7 Personen mit Thrombosen dann nicht vollkommen "normal" und wären auch ohne Impfung vorgekommen?

qbz
18.03.2021, 09:28
Was mich interessieren würde:

- Haben die betroffenen Frauen die Pille genommen? - Da gibt es ja wohl anscheinend auch eine erhöhte Thrombosegefahr.
- Waren die betroffenen Personen Raucher? Auch erhöhte Thrombosegefahr
- Eine kurze Google Recherche ergab, dass rund 0,2% der Bevölkerung pro Jahr eine Thrombose bekommen (steigendes Risiko mit steigendem Alter). Das wären bei 1.600.000 Personen rein statistisch 3.200 pro Jahr bzw. 267 pro Monat. Sind die 7 Personen mit Thrombosen dann nicht vollkommen "normal" und wären auch ohne Impfung vorgekommen?

Es handelt sich um sehr spezielle Thrombosen wie das Paul Ehrlich Institut berichtet. Da findest Du auch die Zahlen für den statistischen Vergleich der Sinusvenenthrombosen. https://www.pei.de/DE/service/faq/coronavirus/faq-coronavirus-node.html?cms_tabcounter=3
(3)Sechs der betroffenen Personen hatten eine besondere Form von Hirnvenenthrombosen, nämlich eine Sinusvenenthrombose. Alle sechs Personen sind Frauen jüngeren bis mittleren Alters (s.o.).Ein weiterer Fall mit Hirnblutungen bei Mangel an Blutplättchen und Thrombosen war medizinisch sehr vergleichbar.Alle Fälle traten zwischen vier und 16 Tagen nach der Impfungmit dem COVID-19-ImpfstoffAstraZeneca auf. Dies stellte sich als ein vergleichbares Muster dar.

(4)Die Anzahl dieser Fälle nach AstraZeneca-COVID-19-Impfung ist statistisch signifikant höher als die Anzahl von Hirnvenenthrombosen, die normalerweise in der Bevölkerung ohne Impfung auftreten. Dazu wurde eine Observed-versus-Expected-Analyse vorgenommen, bei der die Anzahl der ohne Impfung erwarteten Fälle in einem Zeitfenster von 14 Tagen der Anzahl der gemeldeten Fälle nach etwa 1,6MillionenAstraZeneca-Impfungen in Deutschland gegenübergestellt wurde. Etwa ein Fall wäre zu erwarten gewesen, sieben Fälle waren gemeldet worden.

(5)Der von den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel betroffene Personenkreis in jüngerem bis mittlerem Alter ist nicht der Personenkreis, der von einem hohen Risiko für einen schweren oder gar tödlichen COVID-19-Verlauf betroffen ist.

(6)Neben den Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts wurdenweitere Experten für Thrombosen, Hämatologie sowie ein Adenovirus-Spezialistmit den Details der gemeldeten Fälle hinzugezogen. Alle Expertinnen und Experten waren einstimmig der Meinung, dass hier ein Muster zu erkennen ist und ein Zusammenhang der gemeldeten o.g. Erkrankungen mit der AstraZeneca-Impfung nicht unplausibel sei.

Plasma
18.03.2021, 10:17
ich bin zwar alles andere als ein impfexperte, aber ich habe meiner Frau, die 12 Tage nach AZ-Impfung immer noch Kopfschmerzen hatte, während eigentlich Impfnebenwirkungen nach spätestens 4 Tagen verschwunden sein sollten, gestern morgen Blut abgenommen und in unserem Labor anaalysieren lassen.


D-Dimere auch gecheckt? Wenn ja, wo lag der Wert ?

Ansonsten ist es bekannt, dass es bei Thrombosen und Lungenembolien in der Regel mehrere Ursachen gibt, die unheilvoll zusammenspielen. Allgemein bekannt ist bei jungen Frauen Rauchen-Pille-erbliche Blutgerinnungsstörung, eine mitunter tödliche Kombination. Eine Impfung kann bei gewissen Konstellationen einfach der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Ich bin mir sicher, dass alle Frauen, bei denen diese Thrombose auftrat, ein Screening auf Faktor II und V und andere diesbezügliche Erbkrankheiten stattfindet. Das ist eigentlich Standard, weil es mitunter darüber entscheidet, ob der Blutgerinnungshemmer uU lebenslänglich genommen werden muss. Man wird sehen, was diesbezüglich noch veröffentlicht wird.

Diese erblich bedingten Blutgerinnungsstörungen sind übrigens keineswegs selten. Die liegen nicht im Promillebereich, sondern im Prozentbereich. Bei 10.000 Usern hier haben die statistisch betrachtet ungefähr 700-800 User. Die meisten davon ohne das zu wissen.

Adept
18.03.2021, 10:36
Hier nochmal ein Thrombosefall nach AZ: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/astrazeneca-komplikation-rp-100.html?fbclid=IwAR15nAe3pRlF8UEU9IR0ldp46vQAH85f XjX3TDCVbSB07KThgI5m-iLF_sI

Ist es eigentlich nicht „normal“, dass sich kleine Blutgerinnsel bei einer Immunreaktion im Blut bilden? Bin da Laie, aber wenn die Blutteilchen die Eindringlinge angreifen, dann werden die doch „gefressen“ und es entsteht eine Verklumpung. Wie bei Eiter.

Kennt sich da jemand besser aus und könnte das etwas näher erklären?

Plasma
18.03.2021, 10:57
Ist es eigentlich nicht „normal“, dass sich kleine Blutgerinnsel bei einer Immunreaktion im Blut bilden? Bin da Laie, aber wenn die Blutteilchen die Eindringlinge angreifen, dann werden die doch „gefressen“ und es entsteht eine Verklumpung. Wie bei Eiter.

Kennt sich da jemand besser aus und könnte das etwas näher erklären?

Im Körper finden stets mikroskopische Blutungen und "Verklumpungen" statt. Der Körper hat deswegen ein fein balanziertes System, um sowohl das Eine als auch das Andere zu bekämpfen. Wenn diese Balance gestört wird, dann findet je nach dem das eine, zB Thrombose, oder das andere, zB eine Blutung, statt. Gestört wird diese Balance durch Infekte, Entzündungen, Flüssigkeitsmangel, Alkohol, Medikamente (zB SSRI, Ibuprofen, ASS100), Blutstau und auch ganz massiv durch Operationen, bei denen die Gerinnung enorm getriggert wird. Deswegen bekommen die Patienten zB nach einer Gelenk OP auch ein Antikoagulanz.

Die erbliche Blutgerinnungsstörung ist dann eine angeborene Dysbalance dieses Systems. Man begegnet dieser Dybalance mit der Verabreichung eines Blutgerinnungshemmers (früher Marcumar, heute Eliquis oder Xarelto).

Adept
18.03.2021, 11:18
Ah ok danke für die Erklärung! :Blumen:

qbz
18.03.2021, 12:40
Internationale Impfdiplomatie: Weil der Westen versagt, impfen China, Russland und Indien die Welt gegen Corona (NZZ) (https://www.nzz.ch/international/corona-impfung-china-russland-und-indien-beliefern-die-welt-ld.1604373)

Schwarzfahrer
18.03.2021, 14:53
Internationale Impfdiplomatie: Weil der Westen versagt, impfen China, Russland und Indien die Welt gegen Corona (NZZ) (https://www.nzz.ch/international/corona-impfung-china-russland-und-indien-beliefern-die-welt-ld.1604373)
In diesem Kontext wird meine Frage zum Europäischen Impfpass, der nur "westliche Immpfstoffe" berücksichtigen soll, noch aktueller:
Was haltet ihr davon, daß ein möglicher Impfpass nur für bestimmte Impfstoffe gelten soll und für andere nicht (https://de.euronews.com/2021/03/12/eu-impfpass-wird-nur-in-europa-zugelassene-impfstoffe-aufnehmen)? Wird dann die Reisefreiheit auf "Impfzonen" begrenzt? Dann gibt es reisemäßig mal wieder ein "Ostblock" und ein "Westblock"?
Zumindest hat diese Nachricht in Ungarn schon zu einer merklichen Absenkung der Impfbereitschaft geführt, zumal dort viel mit Sputnik und Sinofarm geimpft wird. Jetzt wollen viele lieber doch warten, bis ein "westlicher Impfstoff" verfügbar ist.

merz
18.03.2021, 16:56
es steht den russischen und chinesischen Herttellern doch frei das Zulassungsverfahren bei der EMA einzuleiten und die entsprechendn Daten vorezulegen - wirtschaftlich sehr lohnend und politisch eine Demonstration.

Bei Zulassung ist das mit dem Grünen Pass erledigt, denke ich.

m.

qbz
18.03.2021, 17:00
Leider bestimmen bei Sputnik V stark politische Gesichtspunkte die Verwendung in der EU, wie man dem Welt-Artikel sehr deutlich entnehmen kann, der zugleich informiert, dass er in Italien schon produziert wird und andere Staaten der EU folgen sollen.

"Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V soll in Deutschland hergestellt werden. Das sagte am Montag Kirill Dmitriew, Chef des russischen Staatsfonds (Russian Direct Investment Fund), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Interfax. Welches Unternehmen die Produktion in der Bundesrepublik übernehmen soll, sagte Dmitriew zwar nicht – auch eine Bestätigung von deutscher Seite steht noch aus.

Dennoch könnte es nun wirklich so weit sein, dass Sputnik V von mehreren EU-Mitgliedern, darunter Deutschland, hergestellt wird. Bislang war bekannt geworden, dass der Impfstoff in Italien in einer Produktionsanlage des Schweizer Pharmaunternehmens Adienne hergestellt werden soll. Nun soll es laut Dmitriew auch Vereinbarungen mit Firmen in Frankreich, Deutschland und Spanien gegeben. "
https://www.welt.de/politik/ausland/article228361875/Sputnik-Produktion-Putins-politisch-brisantes-Geschenk.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

crazy
18.03.2021, 17:23
Der Nutzen überwiegt das Risiko: EMA empfiehlt AZ-Impfstoff weiterhin (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-ema-haelt-an-empfehlung-von-astrazeneca-impfstoff-fest-a-855c1ae5-aa3b-4497-bf62-a2b450564320)

merz
18.03.2021, 17:31
Buuh, sie schliessen Kausalität nicht aus (so in etwa oder sehen sie eher nicht .... ?) - das ist mal eine seltsame Aussage. Ich hab gerade Teile der EMA-PK gesehen, war übel technokratisch .....
AZ ist glaube ich jetzt mal verbrannt, wird schwierig.
m.

qbz
18.03.2021, 17:40
Mal sehen, was das Paul Ehrlich Institut beschliesst. Ich bin auch gespannt, ob alle EU-Länder der EMA folgen und die Impfungen mit Astrazeneca wieder aufnehmen. Es kann sein, dass wir da unterschiedliche nationale Beschlüsse erhalten.

Hafu
18.03.2021, 17:45
Buuh, sie schliessen Kausalität nicht aus (so in etwa oder sehen sie eher nicht .... ?) - das ist mal eine seltsame Aussage. Ich hab gerade Teile der EMA-PK gesehen, war übel technokratisch .....
AZ ist glaube ich jetzt mal verbrannt, wird schwierig.
m.

...und währenddessen haben sich die nachgewiesenen Fälle von Sinusvenenthrombosen alleine in Deutchland auf 14 verdoppelt.

Wie ich schon mal geschrieben habe: man findet nur die Nebenwirkungen, mit denen man rechnet, deren Symptome man richtig deutet und die dann passende Diagnostik veranlasst.
Diese Awareness ist sicher jetzt dank des Medienechos vorhanden.

Einfach ungerührt weiter machen wie bisher, obwohl klare Muster erkennbar sind, welche Gruppe ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko hat, macht allerdings auch keinen Sinn. Ich gehe davon aus, dass das Paul-Ehrlich-Institut sich da eher Mühe macht zu differenzieren und demnächst den Impfstoff bevorzugt an die Risikoruppen auszugeben, bei denen sich bislang keine Sinusvenenthrombosen finden ließen.

qbz
18.03.2021, 18:37
Frau Martinez, Chiles Impfprogramm ist im internationalen Vergleich sehr erfolgreich. Bereits ein Viertel der Bevölkerung hat die erste Dosis einer Coronaimpfung erhalten, ein Zehntel ist ganz immunisiert. Kein anderes Land impfte zuletzt so schnell, nämlich 1,5 Dosen pro 100 Einwohner täglich; nicht einmal Israel kam da hinterher. Wie haben Sie das geschafft?
https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-impfungen-in-chile-was-macht-das-land-besser-als-andere-a-1f09f604-7d9c-422f-8a76-588353c21ce8

qbz
19.03.2021, 09:27
Nach der ungewöhnlich schnellen Entscheidung über den Impfstoff Astrazeneca können heute schon in Berlin alle ausgefallen Impftermine in den Impfzentren nachgeholt werden. Die Bürger, bei denen die Impfung ausfiel, können sogar ohne Termin einfach in das Zentrum gehen.
„Wir sind vorbereitet, zügig diejenigen zu impfen, deren Termin wegen des Astrazeneca-Stopps ausgesetzt war“, sagte Mario Czaja, Präsident des DRK Berlin, das die Arbeit in den Impfzentren koordiniert. „Wer in den letzten Tagen einen Impftermin hatte, kann in den Zentren vorbeischauen, wir helfen unbürokratisch.“ Tausende Impfungen mit dem Vakzin waren verschoben worden, in den Zentren soll deshalb bis weit in die Nacht zu Samstag gearbeitet werden. (Hannes Heine)

Ein Freund von mir, der am Montag unverrichteter Dinge nach hause geschickt worden ist, wird heute wieder beim Flughafen Tempelhof am Zentrum anstehen, wie er mir geschrieben hat. Ich habe einen Impftermin am Mo. in Perleberg (Prignitz) mit Biontec und mache einen Ausflug dahin, da es bei mir in der Nähe keine freien Termine gab.

qbz
19.03.2021, 09:39
Nun soll Sputnik V eventuell in Illertissen (Allgäu) produziert werden. Söder warb auch schon öffentlich für die Zulassung der Vakzine auf der MPK. Die Not scheint gross.

Der russische Impfstoff »Sputnik V« könnte künftig in Deutschland produziert werden. Das Unternehmen R-Pharm investiere mehr als 30 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion im schwäbischen Illertissen, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Noch hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aber nicht über die Zulassung des Impfstoffs entschieden. Sowohl Bayern als auch Berlin werben für eine rasche Zulassung.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-impfstoff-sputnik-v-koennte-in-schwaben-produziert-werden-a-94120c51-0380-42ee-b8e0-9e6fe4c1e009

fras13
19.03.2021, 09:40
Und ich ärgere mich, dass ich meinen für heute vorgesehenen Impftermin mit AZ abgesagt habe, weil es mir wg. des Impstopps bei AZ an der Hotline so empfohlen wurde.

Die Online-Terminbuchung funktioniert im Moment nicht, da keine freien Termine angezeigt werden (können).

ritzelfitzel
19.03.2021, 09:42
Ursache für Thrombose bei AZ offenbar gefunden (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AstraZeneca-Greifswalder-Forscher-haben-offenbar-Thrombose-Ursache-gefunden-,coronavirus4660.html)

"Bei der Untersuchung der Proben stellten die Forscher fest, dass der Impfstoff die Blutplättchen, also die Thrombozyten, aktiviert. Das passiert normalerweise im Körper nur bei einer Wundheilung, wenn das Blut gerinnt und die Wunde verschließt. Durch die Impfung werde bei einigen Patienten ein Mechanismus aktiviert, der zur Bildung von Blutgerinnseln im Gehirn führe. Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft."

merz
19.03.2021, 09:44
Eröffnet das auch den Weg vorher zu klären ob jemand ein höheres Risiko hat, diese schwere Nbenwirkung zu entwickeln?

m.

qbz
19.03.2021, 09:52
Und ich ärgere mich, dass ich meinen für heute vorgesehenen Impftermin mit AZ abgesagt habe, weil es mir wg. des Impstopps bei AZ an der Hotline so empfohlen wurde.

Die Online-Terminbuchung funktioniert im Moment nicht, da keine freien Termine angezeigt werden (können).

ja, ich habe auch an Dich gedacht. Versuch doch die Hotline 116117, wenn Du Zeit hast. Man braucht die Ansagen mit den Weichenstellungen nicht abzuwarten und kann gleich die gewünschten Zahlen für die "Weichen" eingeben, dann Handy daneben legen und laut stellen.

dr_big
19.03.2021, 10:02
Ursache für Thrombose bei AZ offenbar gefunden (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AstraZeneca-Greifswalder-Forscher-haben-offenbar-Thrombose-Ursache-gefunden-,coronavirus4660.html)

"Bei der Untersuchung der Proben stellten die Forscher fest, dass der Impfstoff die Blutplättchen, also die Thrombozyten, aktiviert. Das passiert normalerweise im Körper nur bei einer Wundheilung, wenn das Blut gerinnt und die Wunde verschließt. Durch die Impfung werde bei einigen Patienten ein Mechanismus aktiviert, der zur Bildung von Blutgerinnseln im Gehirn führe. Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft."

Nur wenn die Thrombose das Hirn blockiert ist es sicher zu spät um noch gemütlich zum Arzt zu gehen.

Hafu
19.03.2021, 10:05
Ursache für Thrombose bei AZ offenbar gefunden (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AstraZeneca-Greifswalder-Forscher-haben-offenbar-Thrombose-Ursache-gefunden-,coronavirus4660.html)

...]Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft.[/B]"


Auf den ersten Blick erfreulich, aber der Knackpunkt dürfte folgendes sein:

...Vorsorglich könne das Mittel gegen die Thrombosen allerdings nicht verabreicht werden. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff sei nur nach der Bildung eines Blutgerinnsels möglich...

Wie man Thrombosen (egal ob sie im Hirn oder -wie weitaus häufiger- in den Beinen auftreten) behandelt ist in der Medizin allgemein bekannt (Gabe von Heparin bzw. niedermolekularem Heparin in entsprechender Dosierung oder Gabe von NOAKS (orale Anikoagulanzien)), aber dazu muss der Patient erstmal die Thrombose bis zum Zeitpunkt der Diagnosesicherung überlebt haben und das ist bei den Hirnvenenthrombosen teilweise eben nicht der Fall. In einigen zum Glück wenigen Fällen waren diese so fulminant, dass die Diagnose erst im Rahmen der Obduktion gestellt werden konnte.

vherzo
19.03.2021, 10:09
Auf den ersten Blick erfreulich, aber der Knackpunkt dürfte folgendes sein:



Wie man Thrombosen (egal ob sie im Hirn oder -wie weitaus häufiger- in den Beinen auftreten) behandelt ist in der Medizin allgemein bekannt (Gabe von Heparin bzw. niedermolekularem Heparin in entsprechender Dosierung oder Gabe von NOAKS (orale Anikoagulanzien)), aber dazu muss der Patient erstmal die Thrombose bis zum Zeitpunkt der Diagnosesicherung überlebt haben und das ist bei den Hirnvenenthrombosen teilweise eben nicht der Fall. In einigen zum Glück wenigen Fällen waren diese so fulminant, dass die Diagnose erst im Rahmen der Obduktion gestellt werden konnte.


Heparin sollte bei Verdacht auf Thrombose nach Impfung mit AstraZeneca-Impfstoff auf keinen Fall gegeben werden, es lohnt sich ein Therapieversuch mit Immunglobulinen, um die Ausbreitung der Thrombose möglichst zu unterbrechen:

https://gth-online.org/wp-content/uploads/2021/03/GTH_Stellungnahme_AstraZeneca_3_19032021.pdf

Hafu
19.03.2021, 11:16
Heparin sollte bei Verdacht auf Thrombose nach Impfung mit AstraZeneca-Impfstoff auf keinen Fall gegeben werden, es lohnt sich ein Therapieversuch mit Immunglobulinen, um die Ausbreitung der Thrombose möglichst zu unterbrechen:

https://gth-online.org/wp-content/uploads/2021/03/GTH_Stellungnahme_AstraZeneca_3_19032021.pdf

So würde ich die Stellungnahme nicht lesen bzw. interpretieren. Es soll nur vor Beginn einer Heparintherapie das Vorhandensein von Heparin-induzierten Antikörpern im Sinne einer HIT ausgeschlossen werden.

...Bis zum Ausschluss einer (autoimmunen) HIT sollte, sofern klinische Situation, Verfügbarkeit und Erfahrung es zulassen, auf eine Antikoagulation mit Heparinenverzichtetund auf alternative, HIT-kompatible Präparate ausgewichen werden. ...

In der offiziellen AWMF-Leitlinie zur Therapie der Sinusvenenthrombose ist Heparin bzw. die Gabe niedermolekularer Heparine trotz der bekannten partiellen Autoimmungenese die Basis der Therapie. (https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/030_D_Ges_fuer_Neurologie/030-098cp_S2k_Zerebrale_Venen_Sinusthrombose_2018-08.pdf)

ich hatte aber vor ein paar Tagen ähnliche Überlegungen hinsichtlich des HIT-Aspektes und mich deshalb bei meiner Frau (der es jetzt auch klinisch nicht so schlecht ging, dass man sie ins Krankenhaus einweisen musste) zur kalkulierten Therapie mit Eliquis entschlossen, um einer denkbaren Beteiligung von heparininduzierten Antikörpern bei der Pathogenese aus dem Weg zu gehen.

Die genannte Immunglobulintherapie ist ja nichts, was man ambulant bei leichteren Fällen machen könnte, und auch nicht in üblichen Krankenhausapotheken kurzfristig verfügbar, sondern eher was für schwere Verläufe im unversitären bzw. intensivmedizinischen Bereich.

(außerdem ist die Immunglobulintherapie ja offensichtlich nach wie vor unerprobt bei derartigen Fällen und letzlich auch nichts anderes als ein kalkulierter theoretischer Therapieansatz:
"kann der prothrombotische Pathomechanismus sehr wahrscheinlich durch die Gabe von hochdosierten intravenösen Immunglobulinen (IVIG), z.B. in einer Dosierung von1 g/kg Körpergewicht pro Tag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen,unterbrochen werden")

vherzo
19.03.2021, 12:34
Doch, das Vorgehen ist analog zum Vedacht auf HIT: jetzt wird es sehr speziell, aber die Sinusvenethrombose nach AZ-Impfung ist anders zu sehen als die ohne diese Impfung. Heparin heizt den Prozess weiter an, bis das Testergebnis vorliegt vergehen Tage, zwischenzeitlich ist Gerinnungshemmung unbedingt erforderlich, Alternativen zu Heparin (z.B. Eliquis) sind unproblematisch.

Immunglobuline ambulant oder im kleinen KKH sind kein Problem, wenn ich betroffen wäre, würde ich mir die geben; kein besonderes Risiko, hoher potentieller Nutzen zur Unterbrechung des thrombosierenden Prozesses

dr_big
19.03.2021, 13:04
Mal doof gefragt, wenn man wegen Kopfschmerzen Aspirin nimmt, hilft das dann auch gegen Thrombosen?

fras13
19.03.2021, 13:16
ja, ich habe auch an Dich gedacht. Versuch doch die Hotline 116117, wenn Du Zeit hast. Man braucht die Ansagen mit den Weichenstellungen nicht abzuwarten und kann gleich die gewünschten Zahlen für die "Weichen" eingeben, dann Handy daneben legen und laut stellen.

Danke Dir. :)

Hotline war vormittags immer besetzt, einmal wurde ich als Brandenburger in die Berliner Hotline umgeleitet, weil ich nur mit dem Handy anrufen kann, und Berlin einen Steinwurf weit entfernt ist.

Aber gerade wieder zu Hause, wurden mir 5 Termin-Paare angeboten.

Erledigt: nächsten Freitag in Oranienburg geht´s los.;)

ärztliche Bescheinigung für Risiko-Gruppe (2) habe ich auch schon.

vherzo
19.03.2021, 13:28
Mal doof gefragt, wenn man wegen Kopfschmerzen Aspirin nimmt, hilft das dann auch gegen Thrombosen?


fragliche allenfalls schwache Wirkung gegen die Hirnvenenthrombose, erhöhtes Blutungsrisiko um die Thrombose herum

El Stupido
19.03.2021, 13:40
(...) Die Bundesregierung will den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V notfalls im nationalen Alleingang anschaffen.

Gesundheitsminister Spahn sagte in Berlin, man strebe rasche Verträge mit den russischen Stellen an. Dabei wolle man nicht unbedingt auf eine Entscheidung auf EU-Ebene warten. Sollte Brüssel nicht tätig werden, plädiere er dafür, national vorzugehen.(...) (https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-spahn-will-russischen-impfstoff-notfalls-im.2932.de.html?drn:news_id=1239428)

Das wird sicher Applaus im eigenen Land geben und Spannungen bei UvdL und dem Rest der EU.
Denke aber wenn ja bereits die rolling review des Sputnik V Vakzins laufen wird es allerhöchste Zeit für Sondierungsgespräche bzgl. eines Kaufs.
Welche Kontigente sind (im Falle einer EU-ZUlassung) lieferbar und bis wann? Zu welchem Preis?
Ohne jetzt zu wissen, was ggfs. bereits hinter den Kulissen läuft: will die EU den Fehler zu später Bestellung wider besserem Wissen erneut machen?

Plasma
19.03.2021, 13:56
fragliche allenfalls schwache Wirkung gegen die Hirnvenenthrombose, erhöhtes Blutungsrisiko um die Thrombose herum

@vherzo hat recht. Studien haben gezeigt, dass man mit ASS Venenthrombosen eher wenig verhindern kann im Vergleich zu Warfarin (entsp. Marcumar).

dr_big
19.03.2021, 14:01
Ich frage ja nur, weil die meisten wohl Kopfschmerzen haben und dann ASS, Ibu oder so ein Zeug nehmen. Da wäre halt die Frage, ob irgendwas davon nützlich oder schädlich ist.

Trimichi
19.03.2021, 14:11
Das wird sicher Applaus im eigenen Land geben und Spannungen bei UvdL und dem Rest der EU.
Denke aber wenn ja bereits die rolling review des Sputnik V Vakzins laufen wird es allerhöchste Zeit für Sondierungsgespräche bzgl. eines Kaufs.
Welche Kontigente sind (im Falle einer EU-ZUlassung) lieferbar und bis wann? Zu welchem Preis?
Ohne jetzt zu wissen, was ggfs. bereits hinter den Kulissen läuft: will die EU den Fehler zu später Bestellung wider besserem Wissen erneut machen?

Mei oh mei. Du machst deinem Nick hier alle Ehre. Keine Sorge, ich übertrumpfe dich jetzt! :Huhu:

Zwei Grundprinzipien hier ganz einfach und zum Mitschreiben: A) wir kaufen nichts. Wir sperren unsere Bürger ein? Nein, dressieren kann man sie ja gut. Daher sparen wir Geld. B) Und gleichzeitig wird der Bürger abgezockt und dessen Ersparnisse angetastet. Schon wieder gespart, ähm, gepaart mit Volksverblödung [1]. So läuft das.

Glaube mir, ich weis es, weil ich weis wie es hinter den Kulissen läuft. [1] Spahn hat nur die Neue Züricher Zeitung (NZZ) von vorgestern gelesen und einen weiteren Hirnfurz losgelassen. Mehr ist das nicht.

Hafu
19.03.2021, 15:12
Doch, das Vorgehen ist analog zum Vedacht auf HIT: jetzt wird es sehr speziell, aber die Sinusvenethrombose nach AZ-Impfung ist anders zu sehen als die ohne diese Impfung. Heparin heizt den Prozess weiter an, bis das Testergebnis vorliegt vergehen Tage, zwischenzeitlich ist Gerinnungshemmung unbedingt erforderlich, Alternativen zu Heparin (z.B. Eliquis) sind unproblematisch.

Immunglobuline ambulant oder im kleinen KKH sind kein Problem, wenn ich betroffen wäre, würde ich mir die geben; kein besonderes Risiko, hoher potentieller Nutzen zur Unterbrechung des thrombosierenden Prozesses

Da du möglicherweise besser im Thema drin bist (normale TVT sehe ich durchaus alle zwei Wochen im Alltag, diese lässt sich relativ leicht mit Dopplersono diagnostizieren und dann auch im Verlauf unter therapeutischer Anikoagulation kontrollieren. Auch HIT begegnet uns immer wieder mal, aber i.d.R. genügt es da aber das Heparin/ NMH abzusetzen und engmaschig zu kontrollieren. Alles was ich zur Sinusvenenthrombose weiß, beruht nicht auf praktischer Erfahrung sondern ist nur angelesen oder stammt aus dem Studium).

Würdest du im Fall meiner Frau anders verfahren? Sie hat zwei Wochen nach Impfung immer noch rezidivierend Kopfschmerzen, war vorher kerngesund. Sonst keine anderen Symptome. Keine Thrombozytpenie, aber Thrombozytose.
Sie hat mir vorhin eine WhattsApp in die Arbeit geschrieben, dass die Kopfschmerzen heute wieder zugenommen haben (nachdem sie zwei Tage lang rückläufig waren). Ich hab' jetzt einen NMR-Termin für Dienstag organisiert (ist halt Freitag nachmittag) und ihr geraten beim Eliquis auf 2x10mg (therapeutische Voll-Antikoagulation) zu gehen (vorher 2x5mg).

Hafu
19.03.2021, 15:30
Gerade noch gelesen:
in Frankreich erhalten ab sofort nur noch über 55-jährige den AZ-Impfstoff. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-news-am-freitag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-6ce3f56f-7437-4d76-8478-454af973042a)

Wegen der sehr eindeutigen Alters - und Geschlechtsverteilung gerade bei den schweren und z.T. tödlichen Nebenwirkungen hätte ich mir eine solche Anwendungsbeschränkung auch für Deutschland gewünscht, wie ich schon vorgestern geschrieben habe.

Bei Älteren ist das Covid-19-Risiko um ein Vielfaches höher als mögliche Impfnebenwirkungen und andererseits gibt es für jüngere ausreichend Alternativpräparate, da die Biontech-Lieferungen aktuell von Woche zu Woche ansteigen und Biontech diesbezüglich ein günstigeres Nebenwirkungsprofil bei Jüngeren gezeigt hat.

captain hook
19.03.2021, 15:35
Gerade noch gelesen:
in Frankreich erhalten ab sofort nur noch über 55-jährige den AZ-Impfstoff. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-news-am-freitag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-6ce3f56f-7437-4d76-8478-454af973042a)

Wegen der sehr eindeutigen Alters - und Geschlechtsverteilung gerade bei den schweren und z.T. tödlichen Nebenwirkungen hätte ich mir eine solche Anwendungsbeschränkung auch für Deutschland gewünscht, wie ich schon vorgestern geschrieben habe.

Bei Älteren ist das Covid-19-Risiko um ein Vielfaches höher als mögliche Impfnebenwirkungen und andererseits gibt es für jüngere ausreichend Alternativpräparate, da die Biontech-Lieferungen aktuell von Woche zu Woche ansteigen und Biontech diesbezüglich ein günstigeres Nebenwirkungsprofil bei Jüngeren gezeigt hat.

Ist denn das Thromboserisiko bei älteren geringer als für jüngere? Hätte ich jetzt eigentlich anders herum erwartet.

wutzel
19.03.2021, 15:36
Da du möglicherweise besser im Thema drin bist (normale TVT sehe ich durchaus alle zwei Wochen im Alltag, diese lässt sich relativ leicht mit Dopplersono diagnostizieren und dann auch im Verlauf unter therapeutischer Anikoagulation kontrollieren. Auch HIT begegnet uns immer wieder mal, aber i.d.R. genügt es da aber das Heparin/ NMH abzusetzen und engmaschig zu kontrollieren. Alles was ich zur Sinusvenenthrombose weiß, beruht nicht auf praktischer Erfahrung sondern ist nur angelesen oder stammt aus dem Studium).

Würdest du im Fall meiner Frau anders verfahren? Sie hat zwei Wochen nach Impfung immer noch rezidivierend Kopfschmerzen, war vorher kerngesund. Sonst keine anderen Symptome. Keine Thrombozytpenie, aber Thrombozytose.
Sie hat mir vorhin eine WhattsApp in die Arbeit geschrieben, dass die Kopfschmerzen heute wieder zugenommen haben (nachdem sie zwei Tage lang rückläufig waren). Ich hab' jetzt einen NMR-Termin für Dienstag organisiert (ist halt Freitag nachmittag) und ihr geraten beim Eliquis auf 2x10mg (therapeutische Voll-Antikoagulation) zu gehen (vorher 2x5mg).

Was macht denn ein "normalsterblicher" ohne deine kurzen Dienstwege? Sprich fachliche Kompetenz und schneller Zugriff auf ärztliche Versorgung.
Unsere Tochter hat für morgen den Termin mit AZ (Land NRW) und meine Frau macht sich jetzt schon verrückt.

dr_big
19.03.2021, 16:15
Was macht denn ein "normalsterblicher" ohne deine kurzen Dienstwege? Sprich fachliche Kompetenz und schneller Zugriff auf ärztliche Versorgung.
Unsere Tochter hat für morgen den Termin mit AZ (Land NRW) und meine Frau macht sich jetzt schon verrückt.

Würde ich vorher den Hausarzt fragen, ob er die möglichen Nebenwirkungen von AZ kennt und das ggf. schnell behandeln kann.

trina
19.03.2021, 16:33
Ich bin vor einer Woche mit AZ geimpft worden. Übliche Nebenwirkungen (Schüttelfrost, Fieber für einen Tag, bisschen Kopfweh) und interessanterweise eine Art Tick im geimpfter Oberarm, der nun aber weg ist.
Was ich mich frage: Sind die Hirnvenenthrombosen nach Erstimpfung aufgetreten? Weiß das jemand? Mitte Mai hätte ich meinen zweiten Termin, ich mach mich jetzt nicht verrückt wegen einer Entscheidung ob das nun eine gute Idee ist oder nicht, aber ich kann nicht abstreiten, dass das ja schon alles verunsichert...

Hafu
19.03.2021, 17:16
Ist denn das Thromboserisiko bei älteren geringer als für jüngere? Hätte ich jetzt eigentlich anders herum erwartet.

Für "normale" Thrombosen (TVT), die fast immer in den tiefen Beinvenen entstehen, ist es in der Tat so, dass ältere Menschen viel häufiger betroffen sind, als junge.

Diese spezielle Nebenwirkung bei den Impfstoffen mit Sinusvenenthrombosen (=Thrormbosen in bestimmten Hirngefäßen) beruht aber (mutmaßlich) auf einer Art Überempfindlichkeit des Immunsystems, (https://www.fr.de/wissen/astrazeneca-verursacht-die-impfung-thrombosen-und-blutungen-impfstopp-deutschland-who-90242751.html)so dass neu gebildete Antikörper gegen Teile des Spike-Proteins von SARS-CoV2 (das ist ja eigentlich genau das, was man mit der Impfung erreichen will) "versehentlich" an die eigenen Blutplättchen andocken und damit ein Verklumpen dieser Blutplättchen begünstigen und auch einen Abfall der Blutplättchenkonzentration verursachen können. Letztlich ist dies ein Autoimmungeschehen.

Da das Immunsystem bei jüngeren Menschen viel reaktionsfreudiger als bei älteren Menschen ist, sinkt das Risiko der falschen/ übersteigerten Immunreaktion mit zunehmendem Alter ab. Je älter jemand ist, desto geringer wird das Risiko für so ziemlich alle Autoimmunkrankheiten.

Die Reaktion sowohl der EMA als auch vom Hersteller Astra-Zeneca auf den vom Paul-Ehrlich-Institut mit guten Argumenten und relativ detailierten Hintergrundinformationen begründeten Impfstopp am Montag war fast eine Beleidigung für Menschen, die sich mit den Hintergründen etwas besser auskennen, denn sie warfen einfach mal herkömmliche tiefe Venenthrombosen mit den sehr speziellen Sinusvenenthrombosen in einen Topf (https://www.fr.de/wissen/astrazeneca-kein-erhoehtes-risiko-fuer-thrombosen-zr-90239562.html).

Hafu
19.03.2021, 17:29
...
Was ich mich frage: Sind die Hirnvenenthrombosen nach Erstimpfung aufgetreten? Weiß das jemand? Mitte Mai hätte ich meinen zweiten Termin,..

Mein Impfwissen ist, wie bereits gesagt, nur angelesen, aber soweit ich es mitbekommen habe -gerade zu den Todesfällen in Österreich, Dänemark und Spanien (sowie zu einem ähnlich gelagerten Fall in den USA, wo ein Arzt kurze Zeit nach der Biontech-Impfung mit Thrombozytopenie verstarb) liegen ja teilweise sehr viel Zusatzinfos vor, weil die Fälle sehr viel Aufmerksamkeit erregt haben- entstanden all diese (wenigen) Fälle nach der Erstimpfung.
Zu den wesentlich mehr nicht-tödlichen Sinusvenenthrombosen (alleine in Deutschland in dieser Woche nach Aussetzen der Impfung mindestens 7 nachgewiesene und gemeldete Sinusvenenthrombosen und eine unbekannte Zahl nicht gemeldeter bzw. nicht erkannter weniger dramatisch verlaufener Sinusvenenthrombosen) liegen bisher noch nicht viel Zusatzinformationen vor.

Die Zweitimpfung haben in den meisten Ländern sowie kaum jüngere erhalten, da die Impfungen meist mit den besonders gefährdeten Älteren begonnen haben und erst seit wenigen Wochen in nennenswertem Umfang Jüngere (bestimmter Berufe) geimpft werden.

Meine Frau wird sich die Zweitimpfung sicher nicht mit AstraZeneca geben lassen (Studien, inwieweit man bei der Zweitimpfung das Präparat wechseln kann laufen derzeit und möglicherweise hat das für den Immunschutz sogar Vorteile. Viele Immunologen vermuten das.)
In deinem Fall, wo du die Erstimpfung gut vertragen hast, würde ich den zweiten Termin ruhig wahrnehmen. Deine Immunantwort scheint ja vernünftig, also "weder zu wenig noch zu viel", zu funktionieren.

Simon1
19.03.2021, 18:04
Da du möglicherweise besser im Thema drin bist (normale TVT sehe ich durchaus alle zwei Wochen im Alltag, diese lässt sich relativ leicht mit Dopplersono diagnostizieren und dann auch im Verlauf unter therapeutischer Anikoagulation kontrollieren. Auch HIT begegnet uns immer wieder mal, aber i.d.R. genügt es da aber das Heparin/ NMH abzusetzen und engmaschig zu kontrollieren. Alles was ich zur Sinusvenenthrombose weiß, beruht nicht auf praktischer Erfahrung sondern ist nur angelesen oder stammt aus dem Studium).

Würdest du im Fall meiner Frau anders verfahren? Sie hat zwei Wochen nach Impfung immer noch rezidivierend Kopfschmerzen, war vorher kerngesund. Sonst keine anderen Symptome. Keine Thrombozytpenie, aber Thrombozytose.
Sie hat mir vorhin eine WhattsApp in die Arbeit geschrieben, dass die Kopfschmerzen heute wieder zugenommen haben (nachdem sie zwei Tage lang rückläufig waren). Ich hab' jetzt einen NMR-Termin für Dienstag organisiert (ist halt Freitag nachmittag) und ihr geraten beim Eliquis auf 2x10mg (therapeutische Voll-Antikoagulation) zu gehen (vorher 2x5mg).

Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.

LidlRacer
19.03.2021, 18:11
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.

Alle mit Verdacht auf Sinusvenenthrombose?
Oder gibt's noch andere gravierende Nebenwirkungen?

DocTom
19.03.2021, 18:23
...Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. ...

Wegen der heftigen Reaktionen nach AZ Gabe? Meine Frau empfand die Impfreaktion letzte Woche auch als heftig, aber nach eineinhalb Tagen war sie durch. Die letzten Tage hatte sie aber auch leichter als sonst Kopfweh, das aber mit Ibu gut im Griff zu halten war.

Gute Genesung an Frau HaFu und alle mit Impfreaktionen :Blumen:
Tom

Simon1
19.03.2021, 18:28
Ich habe jetzt durch mein Fach bedingt „nur“ die Kopfschmerzen seit Beginn der Nachrichten über die Sinusvenenthrombose mitbekommen. Wie gesagt hier haben wir bisher noch keinen rausgefischt - ist aber auch nur eine Klinik von vielen.
Meine internistischen Kollegen haben aber bisher soweit ich mitbekommen habe sonst noch nicht viele Patienten mit Nebenwirkungen gesehen - und wenn waren es verunsicherte Menschen mit grippalen Symptomen - aber auch niemand 2x in der Notaufnahme gewesenen -> sollte also besser geworden sein bei den Betroffenen!

Hafu
19.03.2021, 19:06
Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.

Dass sich jetzt aufgrund der medialen Berichterstattung viele besorgte Menschen mit Kopfschmerzen in den Notaufnahmen Deutschlands melden, ist mir bewusst. Macht ihr dann bei jedem als Ausschluss ein Kernspintomogram? Ohne Schnittbildgebung ist ja eine Sinusvenenthrombose nicht zuverlässig auszuschließen.

Eines der jungen Todesopfer nach AZ-Impfung, eine spanische Lehrerin suchte auch wegen Kopfschmerzen und Unwohlsein eine Notaufnahme auf, wo die Ärzte typische Impfnebenwirkungen "diagnostiziert" haben und die Frau beruhigten und ohne Therapie wieder heimschickten (https://www.costanachrichten.com/costa-del-sol/astrazeneca-spanien-impfstoff-tod-lehrerin-marbella-thrombose-hirnblutung-90246357.html). Ein 10 Tage nach der impfung bei anhaltenden Symptomen veranlasstes erstes CT war dann erstaunlicherweise sogar unauffällig.

Anhaltende Nebenwirkungen 14 Tage nach der Impfung gehören jedenfalls nach den Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts nicht mehr in den Bereich einer üblichen Impfreaktion, die bei Astra-Zeneca üblicherweise nach 4 Tagen weitgehend abgeklungen sein sollte

Bei meiner Frau habe ich als erstes das Blut untersucht, sie hat auch keine Petechien. Mit derartigen Symptomen oder Vorhandensein neurologischer Ausfälle wären wir längst im Krankenhaus, wofür ich vorläufig keinen Grund sehe.

Bei tiefen Venenthrombosen sehe ich im Alltag auf Apixaban-Therapie ein wesentlich schnelleres Zusammenschmilzen des Thrombus ( bei früher Diagnosestellung und nur Teilverschluss des Gefäßes) meist innerhalb weniger Tage, als bei Vollheparinisierung mit niedermolekularen Heparin.

Es gibt viele Menschen, die grundsätzlich häufiger Kopfschmerzen haben, wenn man nur an die Volkskrankheit Migräne denkt. Meine Frau hat normalerweise nie Kopfschmerzen, so dass der (kausale) Zusammenhang mit der Impfung mehr als wahrscheinlich ist. Natürlich (und vermutlich wahrscheinlich) können auch kausal durch eine übersteigerte Impfreaktion verursachte Kopfschmerzen überhaupt nichts mit einer Sinusvenenthrombose zu tun haben, sondern auf anderen Mechanismen beruhen. In dem Fall richtet Eliquis aber auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Schaden an. Ich bin vom Naturell her ein sehr vorsichtiger Mensch, aber so grundsätzlich gar nichts machen, aus Angst etwas verkehrt zu machen entspricht auch nicht meinem Naturell.
Nach meinem pathophysiologischen Verständnis entsteht eine Stauungsblutung im Zusammenhang mit einer Sinusvenenthrombose dadurch, dass der anfangs kleine Thrombus sukzessive anwächst, bis irgendwann das ganze Gefäßlumen durch den Thrombus verlegt ist. Ein Weiterwachsen eines potentiell vielleicht doch existenten Thrombus (so unwahrscheinlich er auch sein mag) würde ich bis zum Ausschluss der Diagnose durch eine geeignete Bildgebung gerne verhindern. Die in den AWMF-Leitlinien für die Sinusvenenthrombose empfohlene Vollheparinisierung mit Heparin oder niedermolekularem Heparin ist ja, wie vherzo für mich nachvollziehbar heute mittag geschrieben hat, bei dieser Sonderform der SVT mit möglicher Kreuzreaktivität der Antikörper zu Heparin, als denkbare Alternative kontraindiziert.

Plasma
19.03.2021, 20:02
Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.


Marcumar ist eh Quatsch. Falls da jetzt jemand hier meint, zur Sicherheit ein oder zwei einwerfen zu müssen, weil nach der Impfung Kopfschmerzen autauchen, dem sie in aller Deutlichkeit gesagt: Das bringt rein gar nichts ! Damit Marcumar seine Wirkung entfaltet, muss man es über 3-4 Tage in relativ hohen Dosen einnehmen, bis die Wirkung einsetzt. Und dann muss man die Dosis wieder reduzieren. Das alles passiert unter engmaschingen, täglichen (!) Blutkontrollen (INR) beim Arzt oder im Krankenhaus.

Bei Eliquis, Xarelto, Lixiana und Pradaxa (das sind die Noaks, von denen Simon1 schreibt) ist das anders. Aber bitte auch die nicht einfach nehmen.

Simon1
19.03.2021, 20:35
Marcumar ist eh Quatsch. Falls da jetzt jemand hier meint, zur Sicherheit ein oder zwei einwerfen zu müssen, weil nach der Impfung Kopfschmerzen autauchen, dem sie in aller Deutlichkeit gesagt: Das bringt rein gar nichts ! Damit Marcumar seine Wirkung entfaltet, muss man es über 3-4 Tage in relativ hohen Dosen einnehmen, bis die Wirkung einsetzt. Und dann muss man die Dosis wieder reduzieren. Das alles passiert unter engmaschingen, täglichen (!) Blutkontrollen (INR) beim Arzt oder im Krankenhaus.

Bei Eliquis, Xarelto, Lixiana und Pradaxa (das sind die Noaks, von denen Simon1 schreibt) ist das anders. Aber bitte auch die nicht einfach nehmen.

Das mit dem Macumar ist mir wohl bewusst.... Aber unterm Strich: genau dasselbe meine ich auch. Vielen Dank nochmal fürs bestätigen/zusammenfassen!

Da ich das mit dem Multi-Zitat hier nicht so "einfach" hinbekomme:
Bislang mussten wir erst bei zwei Patienten ein MRT mit venöser Darstellung der Hirngefäße machen. Die meisten waren innerhalb der ersten 3-4 Tage post-Impfung da und stark verunsichert. Ein weiterer großer Teil war bereits >50, weshalb eine kontrastmittelgestützte Darstellung der Hirngefäße mittel CTA "ausreichte". "Übrig" blieben dann noch 2 junge Patientinnen mit auch erhöhten D-Dimeren (hier kenne ich nichtmal die aktuelle Datenlage, ob diese erhöht sind... - typischerweise wären diese bei einer Sinusvenenthrombose erhöht, müssen aber auch nicht zwangsläufig. Wie es dann noch genauer bei Astra aussieht, weiß ich schlicht und einfach nicht.). Diese erhielten dann eine venöse MRA (also MRT mit Darstellung der venösen "Kopfgefäße"). Alles unauffällig bei uns.

Plasma
19.03.2021, 22:15
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-03/astrazeneca-thrombose-corona-impfung-nebenwirkung-robert-klamroth


Klamroth: Die Ema kannte den Zusammenhang zum Zeitpunkt der Pressekonferenz am Donnerstag noch nicht mit letzter Sicherheit. Die Ereignisse haben sich einfach überschlagen. Vollständig klar war der Zusammenhang erst gestern Abend, da habe ich es auch von Andreas Greinacher erfahren. Heute Morgen ist er dann an die Presse gegangen. Im Hintergrund gab es noch einen Wissenschaftswettlauf: Gleichzeitig hat eine Forschungsgruppe in Oslo daran gearbeitet, den Mechanismus aufzudecken. Und sie kommen offenbar zum gleichen Ergebnis. Dass das so schnell gelungen ist, ist ein Triumph der Wissenschaft – und ganz wichtig für die weitere Impfkampagne.

Yes man, science rules !

maximgold
20.03.2021, 15:50
Yes man, science rules !


Genaue Details darf ich noch nicht verraten, weil Herr Greinacher die Studie im New England Journal of Medicine oder The Lancet veröffentlichen will.


Das liest sich eher wie Geheimwissenschaft. Vertrauensbildende Maßnahmen sehen anders aus.

Limette
20.03.2021, 16:30
Hoffentlich geht es Heifu bald wieder besser :Blumen:

Unser Sohn wurde gestern auch mit AZ geimpft. Er liegt auch flach mit Fieber und Schüttelfrost.

thunderlips
20.03.2021, 16:58
Ich wurde heute morgen mit Biontech geimpft. Neben etwas Druck rund um die Einstichstelle - der nach 2-3 Std. deutlich zunahm und jetzt merklich weniger wird -, gibt es keine weiteren Reaktionen.

(Ich hoffe das bleibt so).

GreatPanther
21.03.2021, 12:40
also jetzt mal ehrlich, wie kann man sich az noch spritzen lassen. :Maso:

pepusalt
21.03.2021, 13:02
also jetzt mal ehrlich, wie kann man sich az noch spritzen lassen. :Maso:


Weil bei Covid19 mit anschließendem Longcovid das gesundheitliche Risiko weit weit größer ist?

:Gruebeln:

Weil man die Pandemie überwinden will?
.. andere nicht gefährden will?
.. man wieder gerne an einem Triathlon teilnehmen möchte?
.. Essen und Tanzen gehen will?

Helmut S
21.03.2021, 13:05
also jetzt mal ehrlich, wie kann man sich az noch spritzen lassen. :Maso:

Wieso sollte man das nicht tun? Wegen des Risikos der Sinusvenentrombosen? Oder wegen den anderen, grippeähnlichen Nebenwirkungen? Oder nur als Frau zw. 30 und 50 nicht? Also sachliche Gründe sehe ich nicht. Emotionale freilich schon und hätte dafür je nach Einzelfall auch Verständnis - so is es nicht. :Blumen:

dr_big
21.03.2021, 13:21
Ich wurde gestern Abend mit AZ geimpft, bis jetzt spüre ich noch nichts. Hoffentlich bleibt das so.

GreatPanther
21.03.2021, 13:26
hoffentlich bleibt das bei allen auch noch nach MONATEN und JAHREN so, denn Langzeitstudien gibt es nicht.

crazy
21.03.2021, 13:33
hoffentlich bleibt das bei allen auch noch nach MONATEN und JAHREN so, denn Langzeitstudien gibt es nicht.

Yeah, das klasse Langzeitfolgen-Argument!

Dann möchte ich an dieser Stelle wieder Petra Falb (https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-langzeitfolgen/) anführen.

:)

deralexxx
21.03.2021, 13:57
hoffentlich bleibt das bei allen auch noch nach MONATEN und JAHREN so, denn Langzeitstudien gibt es nicht.

Ehrliche Frage, siehst du das auch bei den anderen Medikamenten die du nimmst so?

Würdest du ein Medikament das folgende Nebenwirkungen hat nehmen?



Blutungen: Nasenbluten, Zahnfleischbluten, rote Flecken unter der Haut
allergische Reaktionen: Hautausschlag, Asthma-Anfall oder Anschwellen des Gesichts sowie Atemprobleme
Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Ohrgeräusche (Tinnitus)
Hirnblutung
Magenschmerzen
Magen-Darm-Blutung
Anstieg der Leberenzyme und Leberfunktionsstörung
Nesselsucht (Urtikaria)
Reye-Syndrom (Bewusstseinstrübung, auffälliges Verhalten oder Erbrechen)


Das ist Aspirin.

Trimichi
21.03.2021, 14:30
Ehrliche Frage, siehst du das auch bei den anderen Medikamenten die du nimmst so?

Würdest du ein Medikament das folgende Nebenwirkungen hat nehmen?

Das ist Aspirin.

Du kannst auch argumentieren, dass schnelles Erheben von der Couch zu Schwindel führt, Todesfolge nicht ausgeschlossen.

Nach den ethischen Richtlinien dürften vor August 2021 keine Impfstoffe existieren. Hat die BBC im Februar 2020 klar kommuniziert. Wir erinnern uns daran, dass man die Testverfahren beschleunigt hatte? Nur wie? Und jetzt gibt es Nebenwirkungen?

Jede_r kann sich hier https://www.wma.net/policies-post/wma-declaration-of-helsinki-ethical-principles-for-medical-research-involving-human-subjects/ [1] die ethischen Prinzipien auch gerne einmal selbst durchlesen. Da steht auch drin, dass man das Risiko abwägen muss bei drohender Gefahr? Und das, das Risiko, darf jede*r selbst abwägen, da es keine Impfpflicht geben wird, so unser Bundesgesundheitsminister? Weil jegliche Teilnahme an solchen Studien stehts freiwillig ist, ist sie? Ja, ist sie, sie, gell, die Teilnahme.

[1] daraus 1 Prinzip herausgegriffen:

22. The design and performance of each research study involving human subjects must be clearly described and justified in a research protocol.

The protocol should contain a statement of the ethical considerations involved and should indicate how the principles in this Declaration have been addressed. The protocol should include information regarding funding, sponsors, institutional affiliations, potential conflicts of interest, incentives for subjects and information regarding provisions for treating and/or compensating subjects who are harmed as a consequence of participation in the research study.


Machen wir uns also nichts vor & was wirklich passiert ist:

- wir verkaufen unseren Impfstoff (BioNtech) in andere Länder, kassieren Geld und schädigen im Zweifelsfall andere. Zugleich sitzen wir die Impfung der eigenen Bevölkerung aus, das spart Geld und rettet im Zweifelsfall Leben bei uns hier. Damit es nicht auffällt kaufen wir ein paar ausländische Wirkstoffe und beklagen Nebenwirkungen. Im Zweifelsfalle aller Zweifelsfälle ist Angela Merkel Schuld, die in die ehrenwerte Liga der Tatterkreise aufgestiegen ist. Und damit kann uns nichts nachgewiesen werden. :Lachen2:

- interessante Nebenwirkung: Tatterkreis Joe Biden hat gleich mal 1,9 Billionen locker gemacht. Und wir hier, was bekommen wir vom Staat? 1400 US Doller für jeden? Leider nein. Schon wieder haben wir gespart. : )

Fazit: typisch deutsch, viel Gejammere auf allerhöchstem Niveau. ; ) Denn: gemeinsam sind wir schwach. Würde es den Menschen wirklich schlecht gehen, würden Pflastersteine fliegen und Mülltonnen brennen?

Achtung neu: nachdem das Tatterkreis-Komplott (früher Methusalem-Komplott genannt) aufzufliegen droht (Ausnahme in dieser Riege der Vorturner: Donald Trump :) ) sind nun ganz furchtbare Krankheiten bei Kindern zu befürchten. Aber nicht in Afrika, dort haben die Kinder wegen Unterernährung, mangelnder Bildung usw. eben ein stärkeres Immunsystem. :Lachanfall:

Man braucht wirklich kein Kabarett mehr. Lustig ist wie die Menschen zu Millionen auf den "größten Betrugsfall seit dem zweiten Weltkrieg" hereinfallen. Hier hatte sich Tatterkreisin Merkel falsch ausgedrückt, denn es ist nicht die "größte Krise seit WWII", sondern Schnupfen. :Lachen2:

Man sperrt sich ein, denn niemand weis, zu was das Virus noch alles fähig sein wird? Wir wissen es wirklich nicht... :Lachanfall::Huhu:

Limette
21.03.2021, 16:06
Ich wurde gestern Abend mit AZ geimpft, bis jetzt spüre ich noch nichts. Hoffentlich bleibt das so.

Unser Bub ist wieder fit :liebe053:

Seine gleichaltrigen Kollegen auch. Alle lagen ca 1 Tag mit Fieber und Schüttelfrost flach, danach war die Impfreaktion, übrigens so erwünscht, überstanden. Jüngere haben bei AZ wohl ein wenig heftigere Reaktionen auf den Impfstoff.

crazy
21.03.2021, 17:49
Meine Schwester ist seit gerade eben auch mit AZ geimpft; spontan nachgerückt als Beamtin im Ordnungsamt mit Kontakt zu psychisch Kranken.

Erst musste sie überlegen und hatte mich angerufen: Weiblich, 30J, stark übergewichtig, nimmt die Pille und raucht wie ein Schlot, alles ihrer Ansicht nach nicht wirklich ideal mit AstraZeneca.

Der Hinweis darauf, dass all diese Eigenschaften potentielle Komorbiditäten sind im Zusammenhang mit einer Covid-19 Infektion und dass rein statistisch sehr viel dafür spricht, dass das Virus bei ihr einen schweren Verlauf verursacht, hat glücklicherweise gefruchtet. Long Covid habe ich da noch gar nicht erklärt.

Die 1:1Mio-Variante der Impfnebenwirkung von AZ ist da erheblich unwahrscheinlicher.

JENS-KLEVE
21.03.2021, 18:40
Wenn deine Schwester stark übergewichtig ist und derart viel raucht, sollte sie sich wirklich viele Sorgen. Zumindest bezüglich der seit Jahrzehnten bekannten Risiken. Auf das Impfrisiko kommt es da wohl nicht mehr an.

Die Schwester unserer Trauzeugin ist betroffen. Sie liegt im Koma und wurde nach Duisburg verlegt. Mehr weiß ich auch nicht, ich selber kenne sie auch gar nicht. Meine Frau meint, dass ein großer Mantel des Schweigens über dem Fall liegt.

Ich selbst warte immer noch auf die Impfung. Außer meiner Frau (Physio), wurde nun auch meine Schwiegermutter (Optiker) und mein Schwager (Pfleger) geimpft. Der wollte übrigens gar nicht, weil er Ken Jebsen Jünger ist, aber er wurde wohl massiv von Kollegen und Vorgesetzten unter Druck gesetzt. Ich hätte es gerne bekommen.

Limette
21.03.2021, 18:49
Ist die Dame von Corona betroffen oder von einer Impfreaktion?

So witzig https://www.welt.de/satire/article227333157/Damit-Deutsche-bedenkenlos-zugreifen-AstraZeneca-jetzt-als-Wurst.html?fbclid=IwAR0O0-NJJ9kFs5FB7byKOTHb3ZR_FbMliKPvllHLyJSiT8rQtjT1zzkM vsQ

und ist die Wurst dann noch umsonst, gibt es kein Halten mehr :Lachanfall:

JENS-KLEVE
21.03.2021, 18:57
Ist die Dame von Corona betroffen oder von einer Impfreaktion?

Impfreaktion. Aber Details kann ich nicht sagen. Ich hoffe, dass man das in den Griff bekommt. Meine Frau versucht Kontakt aufzunehmen, das ist aber momentan nicht so einfach.

Hafu
21.03.2021, 19:15
Impfreaktion. Aber Details kann ich nicht sagen....

Auch nicht den Namen des Impfpräparates?

crazy
21.03.2021, 19:34
Kurze Frage an die Spezialisten, meine Mutter bekommt über die Arbeit im Polizeidienst auch am Dienstag eine nachgerückte AZ-Impfung.

60J, weiblich, übergewichtig, absolut keine Sporthistorie, metastasierendes Mammakarzinom (Humerus, Femur, vertebral, Pelvis, pulmonal recht viel, paar andere Orte). Lebenserwartung 10-15 Jahre, wenn's gut läuft länger.
Neben einer antihormonellen Therapie bekommt sie einen Cocktail mit u.a. fast täglich Fragmin, also ein niedermolekulares Heparin.

Gut oder nicht gut?

Limette
21.03.2021, 19:40
Hi Hafu,

geht es Heifu besser?

Hafu
21.03.2021, 19:53
Hi Hafu,

geht es Heifu besser?

Ja, beruhigenderweise schon.

Sie macht mittlerweile wieder Sport und dann sind die Kopfschmerzen auch ganz weg, zwischendurch (in Ruhe oder früh nach dem Aufstehen) auch mal wieder da.

JENS-KLEVE
21.03.2021, 20:00
Auch nicht den Namen des Impfpräparates?

Es geht um AstraZeneca und soll wohl einer der Fälle sein, warum zwischenzeitlich die Ausgabe des Impfstoffes ausgesetzt wurde. Unsere Trauzeugin hat wohl auch nur die gesamte Geschichte mit dem Koma ihrer Schwester und der Verlegung nach Duisburg erzählt, die Ursache und alle Umstände weggelassen. Während ein Bekannter meiner Frau die gleiche Geschichte in Verbindung mit AstraZeneca erzählt hat und aus Datenschutzgründen den Namen der Frau weggelassen hatte. Da der betreffende Ort noch kleiner als Kleve ist, hat meine Frau 1+1 zusammengezählt und überlegt nun, wie sie damit umgehen soll.

Limette
21.03.2021, 20:04
Ja, beruhigenderweise schon.

Sie macht mittlerweile wieder Sport und dann sind die Kopfschmerzen auch ganz weg, zwischendurch (in Ruhe oder früh nach dem Aufstehen) auch mal wieder da.

Was ein Glück!

merz
21.03.2021, 20:26
+1

mal eine gute Nachricht!

m.

Flow
21.03.2021, 20:27
Hi Hafu,

geht es Heifu besser?

Ja, beruhigenderweise schon.
Gut zu lesen.
Weiterhin alles Gute !

Mikala
22.03.2021, 08:03
Unser Bub ist wieder fit :liebe053:

Seine gleichaltrigen Kollegen auch. Alle lagen ca 1 Tag mit Fieber und Schüttelfrost flach, danach war die Impfreaktion, übrigens so erwünscht, überstanden. Jüngere haben bei AZ wohl ein wenig heftigere Reaktionen auf den Impfstoff.

Mein Töchter sind auch wieder fit.

Bei der Großen war nach 12 Stunden wieder alles okay. Die Kleine hat auch seltene Nebenwirkungen mitgenommen, aber das macht sie gerne.
Beide fanden es jetzt aber nicht so schlimm und würden sich jeder Zeit wieder mit AZ impfen lassen

:Huhu:

El Stupido
22.03.2021, 08:10
(...) Breton verwies auf geplante Lieferungen von insgesamt 280 Millionen Dosen Impfstoff in den Monaten März bis Juni. In Europa würden derzeit in 55 Fabriken Impfstoffe produzieren, betonte Breton. Für den russischen Impfstoff Sputnik V bestehe keinerlei Bedarf.(...) (https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-franzoesischer-eu-binnenmarktkommissar-breton.1939.de.html?drn:news_id=1240290)

Vermutlich wird das weitere Vorgehen der EU nicht alleine an dieser Einzelmeinung abhängig sein.
Aber warum muss ich völlig unnötig und vorfrüh Sputnik V öffentlich eine Absage erteilen?
*facepalm*

crazy
22.03.2021, 08:15
Ja, beruhigenderweise schon.

Sie macht mittlerweile wieder Sport und dann sind die Kopfschmerzen auch ganz weg, zwischendurch (in Ruhe oder früh nach dem Aufstehen) auch mal wieder da.

Sehr schön!



Vermutlich wird das weitere Vorgehen der EU nicht alleine an dieser Einzelmeinung abhängig sein.
Aber warum muss ich völlig unnötig und vorfrüh Sputnik V öffentlich eine Absage erteilen?
*facepalm*

Ist wie bei Gas und Öl, möchte man sich gen Westen oder gen Osten wenden.... wo kämen wir denn hin, wenn die Politik an den impfwilligen Bürger denken würde. ;)

mum
22.03.2021, 08:15
Mein Töchter sind auch wieder fit.

Bei der Großen war nach 12 Stunden wieder alles okay. Die Kleine hat auch seltene Nebenwirkungen mitgenommen, aber das macht sie gerne.
Beide fanden es jetzt aber nicht so schlimm und würden sich jeder Zeit wieder mit AZ impfen lassen

:Huhu:

Frage: Deine Töchter dürfen schon geimpft werden??

mamoarmin
22.03.2021, 08:19
Meine Frau, 48, Pille, no sport, Erzieherin hat einen Termin am Mittwoch für AZ und mächtig Angst.
Sie hadert mit sich, aber die Gefahr an corona zu erkranken ist in Ihrem Wirkungskreis hoch.
Momentan tendiert Sie zur Impfung, damit der tägliche Leidensdruck einer Ansteckung wegfällt.

wie ist der Tenor hier unter den Ärzten? Pille jetzt noch absetzen?

Impfen, ja oder nein?

crazy
22.03.2021, 08:33
Meine Frau, 48, Pille, no sport, Erzieherin hat einen Termin am Mittwoch für AZ und mächtig Angst.
Sie hadert mit sich, aber die Gefahr an corona zu erkranken ist in Ihrem Wirkungskreis hoch.
Momentan tendiert Sie zur Impfung, damit der tägliche Leidensdruck einer Ansteckung wegfällt.

wie ist der Tenor hier unter den Ärzten? Pille jetzt noch absetzen?


Impfen, ja oder nein?

Inhatlich: Bitte weiter unten Hafus Kommentar zu meinem Beitrag lesen!

Vorab: Ich bin kein Mediziner, nur Sportwissenschaftler.

Dies hatte ich weiter oben zu meiner Schwester geschrieben:

Meine Schwester ist seit gerade eben auch mit AZ geimpft; spontan nachgerückt als Beamtin im Ordnungsamt mit Kontakt zu psychisch Kranken.

Erst musste sie überlegen und hatte mich angerufen: Weiblich, 30J, stark übergewichtig, nimmt die Pille und raucht wie ein Schlot, alles ihrer Ansicht nach nicht wirklich ideal mit AstraZeneca.

Der Hinweis darauf, dass all diese Eigenschaften potentielle Komorbiditäten sind im Zusammenhang mit einer Covid-19 Infektion und dass rein statistisch sehr viel dafür spricht, dass das Virus bei ihr einen schweren Verlauf verursacht, hat glücklicherweise gefruchtet. Long Covid habe ich da noch gar nicht erklärt.

Die 1:1Mio-Variante der Impfnebenwirkung von AZ ist da erheblich unwahrscheinlicher.

Pille jetzt absetzen hat keinen Effekt mehr bis Mittwoch. Insbesondere bei jahrelanger, kontiniuierlicher Applikation von hormonellen Antikonzeptiva dauert es länger, bis das Hormonniveau wieder abgesunken ist.
Ganz profan würde ich auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung (Spazierengehen reicht ja) achten, die einfachsten Varianten der Thromboseprophylaxe.

Das Risiko einer schädlichen Impfnebenwirkung ist erheblich (!) geringer als das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs.

TriVet
22.03.2021, 08:41
Laut Spektrum.de dürfen wir den Scheixx auch mit impfung noch ein paar Jährchen durchziehen::o

Impfung allein stoppt das Virus nicht
Das Coronavirus lässt sich bekämpfen, die Pandemie beenden. Doch dafür braucht es neben einer wirksamen Impfung unbedingt weitere Schutzmaßnahmen (https://www.spektrum.de/news/corona-pandemie-impfung-allein-reicht-nicht/1848955?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

mum
22.03.2021, 08:59
Laut Spektrum.de dürfen wir den Scheixx auch mit impfung noch ein paar Jährchen durchziehen::o

Impfung allein stoppt das Virus nicht
Das Coronavirus lässt sich bekämpfen, die Pandemie beenden. Doch dafür braucht es neben einer wirksamen Impfung unbedingt weitere Schutzmaßnahmen (https://www.spektrum.de/news/corona-pandemie-impfung-allein-reicht-nicht/1848955?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

Das sagen auch Freunde von mir (Dr. Apotheker). Es ist ein Rennen gegen die Zeit, welches wir vielleicht verlieren werden. Darum wäre es wichtig, dass möglichst schnell alle impfen. Denn die nicht Geimpften geben dem Virus die Chance (auch bei leichtem Verlauf..) zur Mutation. Der aktuelle Impfstoff könnte dann vielleicht nicht mehr die selbe Wirkung haben mit der entsprechenden Mutation. Somit beginnt alles mehr oder weniger wieder wie gehabt.
Ich befürchte, dass 2021 noch nix viel besser wird. Ich hoffe, dass ab 2022 bei der weiteren Auffrischung der Impfung (leicht modifizierter Impfstoff..) langsam aber sicher die Herdenimunität vorhanden ist.
Ich denke, das wäre das "Best-Case-Szenario".....

Hafu
22.03.2021, 09:17
...
Das Risiko einer schädlichen Impfnebenwirkung ist erheblich (!) geringer als das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs.

Das stimmt nur für die Altersgruppe der über 60-jährigen.

Bei jüngeren Patienten (und erst recht bei jüngeren Frauen) ist das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Impfung erheblich schlechter und schwere Nebenwirkungen gerade in diesen subgruppen sind daher besonders relevant.

Das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat vor ein paar Tagen eine Modellrechnung (mit sehr konservativen Annahmen) zum Nutzen/RisikoVerhältnis der AZ-Impfung (orientiert an den bisher bekannt gewordenen Daten) veröffentlicht.
(https://www.zi.de/fileadmin/images/content/Publikationen/Risikoabschaetzung_Aussetzen_AstraZeneca_2021-03-16.pdf)
Ergebnis: bei der Verabreichung von 600 000 Impfdosen an über 80 Jährige verhindert man bei den aktuellen Inzidenz 66 Todesfälle, bei hypthetisch zu erwartenden 3 Sinusvenenthrombosen.

In der Altersgruppe der 60-79-jährigen verhindert man immerhin noch 16 Todesfälle. Also auch in dieser Altersgruppe spricht alles für die Impfung.

Bei doppelter Inzidenz, worauf wir ja derzeit zusteuern, verhindert man auch doppelt so viele Todesfälle, so dass dann der Nutzen der Impfung noch höher ist.

Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.

Die Modellrechnung nimmt zur Vereinfachung an, dass die Sinusvenenthrombosen junge und alte Patienten gleich häufig betrifft und es auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Beide Annahmen sind höchstwahrscheinlich falsch. Da es sich bei den Sinusvenenthrombosen um ein (partielles) Autoimmungeschehen handelt, tritt sie zweifellos bei jüngeren sicherlich erheblich häufiger auf, auch häufiger bei Frauen als Männern (Frauen sind generell häufiger von Autoimmunkrankheiten betroffen als Männer) und bei sehr jungen Frauen (20-40 Jahre) höchstwahrscheinlich häufiger als bei 50-59-jährigen Frauen. In der Modellrechnung wurden aber alle 59-jährigen einfach als eine homogene Gruppe betrachtet.

Ich würde vermuten, dass die Häufigkeit von Sinusvenenthrombosen (die natürlich zum Glück nicht alle tödlich sind) gerade in der Gruppe der 20-40-jährigen deutlich höher ist, als 1:200 000, so dass gerade in dieser Gruppe das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus individueller Sicht betrachtet, eine Impfung mit Astra-Zeneca nicht angeraten erscheinen lässt.
Man sollte für diese Gruppe besser auf alternative Impfstoffe zurückgreifen, von denen derartige schwerwiegende Nebenwirkungen bislang deutlich seltener auftraten.

crazy
22.03.2021, 09:27
//edit: Meinen initialen Beitrag habe ich mit Hinweis auf Deine Ausführungen versehen, damit ich keine Falschinformationen verbreite.

In diesem Bereich hast Du natürlich mehr Ahnung, keine Frage, da möchte ich nicht widersprechen.

Ich bezog mich nicht auf Todesfälle- diese nehmen stark ab mit sinkendem Alter- sondern auf potentiell schwere Verläufe einer Infektion, wo die Wahrscheinlichkeit deutlich höher ist, auch für etwaige Langzeitschäden.

Oder habe ich einen Denkfehler? Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren! :Blumen:

crazy
22.03.2021, 09:59
Laut einer Pressemitteilung von AZ wirkt deren Imfpstoff zu 79%, das wurde nach oben korrigiert.


https://www.astrazeneca.com/media-centre/press-releases/2021/astrazeneca-us-vaccine-trial-met-primary-endpoint.html

Interessant, dass das Thromboserisiko vollständig negiert wird:

he DSMB conducted a specific review of thrombotic events, as well as cerebral venous sinus thrombosis (CVST) with the assistance of an independent neurologist. The DSMB found no increased risk of thrombosis or events characterised by thrombosis among the 21,583 participants receiving at least one dose of the vaccine. The specific search for CVST found no events in this trial.

Bei 21.583 geimpften Studienteilnehmern und der von Hafu angesprochenen Wahrscheinlichkeit von bis zu 1:200.000 ist klar, dass in dieser 'geringen' Stichprobe nichts gefunden wurde.

mamoarmin
22.03.2021, 10:00
Das stimmt nur für die Altersgruppe der über 60-jährigen.

Bei jüngeren Patienten (und erst recht bei jüngeren Frauen) ist das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Impfung erheblich schlechter und schwere Nebenwirkungen gerade in diesen subgruppen sind daher besonders relevant.

Das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat vor ein paar Tagen eine Modellrechnung (mit sehr konservativen Annahmen) zum Nutzen/RisikoVerhältnis der AZ-Impfung (orientiert an den bisher bekannt gewordenen Daten) veröffentlicht.
(https://www.zi.de/fileadmin/images/content/Publikationen/Risikoabschaetzung_Aussetzen_AstraZeneca_2021-03-16.pdf)
Ergebnis: bei der Verabreichung von 600 000 Impfdosen an über 80 Jährige verhindert man bei den aktuellen Inzidenz 66 Todesfälle, bei hypthetisch zu erwartenden 3 Sinusvenenthrombosen.

In der Altersgruppe der 60-79-jährigen verhindert man immerhin noch 16 Todesfälle. Also auch in dieser Altersgruppe spricht alles für die Impfung.

Bei doppelter Inzidenz, worauf wir ja derzeit zusteuern, verhindert man auch doppelt so viele Todesfälle, so dass dann der Nutzen der Impfung noch höher ist.

Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.

Die Modellrechnung nimmt zur Vereinfachung an, dass die Sinusvenenthrombosen junge und alte Patienten gleich häufig betrifft und es auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Beide Annahmen sind höchstwahrscheinlich falsch. Da es sich bei den Sinusvenenthrombosen um ein (partielles) Autoimmungeschehen handelt, tritt sie zweifellos bei jüngeren sicherlich erheblich häufiger auf, auch häufiger bei Frauen als Männern (Frauen sind generell häufiger von Autoimmunkrankheiten betroffen als Männer) und bei sehr jungen Frauen (20-40 Jahre) höchstwahrscheinlich häufiger als bei 50-59-jährigen Frauen. In der Modellrechnung wurden aber alle 59-jährigen einfach als eine homogene Gruppe betrachtet.

Ich würde vermuten, dass die Häufigkeit von Sinusvenenthrombosen (die natürlich zum Glück nicht alle tödlich sind) gerade in der Gruppe der 20-40-jährigen deutlich höher ist, als 1:200 000, so dass gerade in dieser Gruppe das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus individueller Sicht betrachtet, eine Impfung mit Astra-Zeneca nicht angeraten erscheinen lässt.
Man sollte für diese Gruppe besser auf alternative Impfstoffe zurückgreifen, von denen derartige schwerwiegende Nebenwirkungen bislang deutlich seltener auftraten.

Vielen Dank für die Informationen.....

marc74
22.03.2021, 10:09
Das stimmt nur für die Altersgruppe der über 60-jährigen.

Bei jüngeren Patienten (und erst recht bei jüngeren Frauen) ist das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Impfung erheblich schlechter und schwere Nebenwirkungen gerade in diesen subgruppen sind daher besonders relevant.

Das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat vor ein paar Tagen eine Modellrechnung (mit sehr konservativen Annahmen) zum Nutzen/RisikoVerhältnis der AZ-Impfung (orientiert an den bisher bekannt gewordenen Daten) veröffentlicht.
(https://www.zi.de/fileadmin/images/content/Publikationen/Risikoabschaetzung_Aussetzen_AstraZeneca_2021-03-16.pdf)
Ergebnis: bei der Verabreichung von 600 000 Impfdosen an über 80 Jährige verhindert man bei den aktuellen Inzidenz 66 Todesfälle, bei hypthetisch zu erwartenden 3 Sinusvenenthrombosen.

In der Altersgruppe der 60-79-jährigen verhindert man immerhin noch 16 Todesfälle. Also auch in dieser Altersgruppe spricht alles für die Impfung.

Bei doppelter Inzidenz, worauf wir ja derzeit zusteuern, verhindert man auch doppelt so viele Todesfälle, so dass dann der Nutzen der Impfung noch höher ist.

Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.

Die Modellrechnung nimmt zur Vereinfachung an, dass die Sinusvenenthrombosen junge und alte Patienten gleich häufig betrifft und es auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Beide Annahmen sind höchstwahrscheinlich falsch. Da es sich bei den Sinusvenenthrombosen um ein (partielles) Autoimmungeschehen handelt, tritt sie zweifellos bei jüngeren sicherlich erheblich häufiger auf, auch häufiger bei Frauen als Männern (Frauen sind generell häufiger von Autoimmunkrankheiten betroffen als Männer) und bei sehr jungen Frauen (20-40 Jahre) höchstwahrscheinlich häufiger als bei 50-59-jährigen Frauen. In der Modellrechnung wurden aber alle 59-jährigen einfach als eine homogene Gruppe betrachtet.

Ich würde vermuten, dass die Häufigkeit von Sinusvenenthrombosen (die natürlich zum Glück nicht alle tödlich sind) gerade in der Gruppe der 20-40-jährigen deutlich höher ist, als 1:200 000, so dass gerade in dieser Gruppe das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus individueller Sicht betrachtet, eine Impfung mit Astra-Zeneca nicht angeraten erscheinen lässt.
Man sollte für diese Gruppe besser auf alternative Impfstoffe zurückgreifen, von denen derartige schwerwiegende Nebenwirkungen bislang deutlich seltener auftraten.


Hallo,

nach langer Zeit schreibe ich mal wieder etwas....:Huhu:

Hafu hat mit allem Recht, was er schreibt aber ich finde es reicht nicht, das Kosten/Nutzen/Verhältnis allein auf die Sterberate zu beziehen. Das Long-Covid Syndrom entwickelt sich zu einer eigenständigen Krankheit. Ärzte aus der Charite, die sich bisher intensiv mit dem sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom beschäftigt haben, beschreiben eine ganze Welle von Covid induzierten Fatigue Syndromen.
Eine ärztliche Kollegin von mir hatte vor 4 Monaten Corona und kann sich seitdem kaum noch etwas merken. Sie verzweifelt, da sie nicht mal weiss, was in dem Zeitungsartikel steht, den sie gerade zuvor gelesen hat. Viele derartige Fälle sind inzwischen beschrieben. Daher ist die eine Seite, durch die Impfung nicht an Coronoa zu versterben, die andere Seite ist aber auch sich vor langwierigen quälenden Verläufen zu schützen. Daher schlägt das Pendel aus meiner Sicht noch deutlich in Richtung Impfung.....

bleibt gesund,
alles Gute

Marc

Plasma
22.03.2021, 11:20
Here comes another rant....

Like I say, everything in life is relative. Always measure against at least 1 benchmark, below includes 3:
AZ vs Pfizer
AZ vs general population
AZ vs Covid!

The Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) has received 30 reports of blood clots from approximately 9.7m doses of the AstraZeneca vaccine and 38 from 11.4m doses of the Pfizer jab.

This shows that there were 3.34 reports per million people for Pfizer and 3.09 per million for AstraZeneca.

Despite this regulators have not announced any concerns about blood clots linked to the Pfizer vaccine.

'We have to remember that there are 3,000 blood clots a month on average in the general population and because we're immunising so many people, we are bound to see blood clots at the same time as the vaccination, and that's not because they are due to the vaccination. That's because they occur naturally in the population.

'One ought to also remember that Covid causes blood clots. So, the risks of not having the Covid vaccination far outweigh the risks from the vaccinations.'


https://www.dailymail.co.uk/news/article-9366963/Coronavirus-Pfizers-Covid-vaccine-linked-blood-clots-AstraZenecas-UK.html

LRG-Mitglied
22.03.2021, 11:24
...

Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.

....

Danke für die vielen Infos.

Was ich mich frage: Gibt es denn aus UK nicht Meldungen bzw. Statistiken zu Sinusvenenthrombosen? Dort scheint das nicht so ein Thema zu sein wie hier, obwohl schon ziemlich viel Astra verimpft wurde. Oder liegt es daran, dass der Impfstoff aus Oxford kommt?

VG
Karsten

bentus
22.03.2021, 11:27
Here comes another rant....

Like I say, everything in life is relative. Always measure against at least 1 benchmark, below includes 3:
AZ vs Pfizer
AZ vs general population
AZ vs Covid!

The Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) has received 30 reports of blood clots from approximately 9.7m doses of the AstraZeneca vaccine and 38 from 11.4m doses of the Pfizer jab.

This shows that there were 3.34 reports per million people for Pfizer and 3.09 per million for AstraZeneca.

Despite this regulators have not announced any concerns about blood clots linked to the Pfizer vaccine.

'We have to remember that there are 3,000 blood clots a month on average in the general population and because we're immunising so many people, we are bound to see blood clots at the same time as the vaccination, and that's not because they are due to the vaccination. That's because they occur naturally in the population.

'One ought to also remember that Covid causes blood clots. So, the risks of not having the Covid vaccination far outweigh the risks from the vaccinations.'


https://www.dailymail.co.uk/news/article-9366963/Coronavirus-Pfizers-Covid-vaccine-linked-blood-clots-AstraZenecas-UK.html

Geht halt immer noch nicht um allgemeine Thrombosen sonder um die Sinusvenenthrombose.

LidlRacer
22.03.2021, 11:45
Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.

Nicht berücksichtigt ist hier wohl, dass man mit 600.000 Impfungen nicht nur die 600.000 Geimpften schützt, sondern auch diejenigen, die ohne Impfung von diesen infiziert würden.
In der aktuellen Situation infiziert ja jeder Infizierte mehr als einen weiteren, und diese wieder mehr als einen weiteren usw.
Und durch Impfungen in jüngeren Altersgruppen werden so ja auch Infektionen in stärker gefährdeten Gruppen verhindert.
Somit vervielfacht sich der Nutzen.

Plasma
22.03.2021, 12:31
Geht halt immer noch nicht um allgemeine Thrombosen sonder um die Sinusvenenthrombose.

Ja. Aber die spielen in GB keine Rolle. Obwohl die ungefähr 10x mehr Impfungen mit AstraZeneca verabreicht haben, soll es nur 3 Fälle dieser Sinusthrombosen gegeben haben. Damit sind die dort disesbezüglich im Bereich der natürlichen Inzidenz, also ohne Imfpung.

TobiBi
22.03.2021, 12:45
Bei der Gruppe der unter 59-jährigen verhindert man mit 600 000 AZ-Impfungen aber wegen dem in diesem Alter relativ niedrigen Sterberisiko für Covid-19 aber nur noch einen einzigen Todesfall, muss aber trotzdem mit 3 Sinusvenenthrombosen rechnen.




Vielleicht bin ich auch zu blöd das richtig zu verstehen, aber meiner Meinung nach beziehen sich die Zahlen auf den Zeithorizont 7 Tage und nicht "unendlich".

Todesrate von 0,13% bei 600.000 ist für mich immer noch 780.

Wenn man davon ausgeht, dass sich über lange Sicht 100% der Bevölkerung auch mit Corona infizieren.

Also stünden meiner Betrachtungsweise nach 780 verhinderte Todesfälle 3 Sinusthrombosen gegenüber.

Bockwuchst
22.03.2021, 12:48
Ja. Aber die spielen in GB keine Rolle. Obwohl die ungefähr 10x mehr Impfungen mit AstraZeneca verabreicht haben, soll es nur 3 Fälle dieser Sinusthrombosen gegeben haben. Damit sind die dort disesbezüglich im Bereich der natürlichen Inzidenz, also ohne Imfpung.

Was man so liest hat es wohl viel damit zu tun, wer geimpft wurde. In UK vorwiegend die Ällteren, bei uns (weil AZ nicht für über 65 Jährige verwendet wurde) hauptsächlich aus beruflichen Gründen Priorisierte und das war eben viel Pflegepersonal. in der Pflege arbeiten seehr viel junge Frauen, die von Haus aus ein sehr viel höheres Risiko für solche Thrombosen haben.

Hafu
22.03.2021, 13:13
Nicht berücksichtigt ist hier wohl, dass man mit 600.000 Impfungen nicht nur die 600.000 Geimpften schützt, sondern auch diejenigen, die ohne Impfung von diesen infiziert würden.
In der aktuellen Situation infiziert ja jeder Infizierte mehr als einen weiteren, und diese wieder mehr als einen weiteren usw.
Und durch Impfungen in jüngeren Altersgruppen werden so ja auch Infektionen in stärker gefährdeten Gruppen verhindert.
Somit vervielfacht sich der Nutzen.

Der Einwand ist natürlich richtig und ich möchte deshalb auch hier nochmal betonen, dass ich weiterhin ein absoluter Impfbefürworter bin. Die Astra-Zeneca Daten von den dortigen rund 20 Mio Impfungen, die allerdings überwiegend ältere Risikogruppen betrafen, sind exzellent und belegen, dass die anfängliche Einschränkung unserer Stiko mit Zulassungsbeschränkung auf unter 65 zwar wegen der Datenmängel der Zulassungsstudie nachvollziehbar, letztlich aber rückblickdend betrachtet grundverkehrt war.

AZ ist wegen seiner leichten Lagerbarkeit der perfekte Impfstoff für alle über 70-Jährigen. Für diese Gruppe, die oft immobil ist, wäre eine durch den Hausarzt verabreichte Impfung organisatorisch um Welten leichter als ein Impftermin, der über chronisch überlastet Hotlines oder ein Webbbasiertes Terminierungssystem, das für Ältere ohne Smartphone-Routine viel zu kompliziert ist, ausgemacht werden muss ein gigantische Erleichterung.

Für eine bestimmte, umschriebene Altersgruppe von jüngeren Frauen gibt es aber nach den bisherigen Daten weniger riskante Impfstoffe als AZ, und deshalb sollten diese eben Moderna, Biontech oder (zukünftig) Johnson&Johnson bekommen.

Meinen beiden über 80-jährigen Eltern, die nach monatelangem Warten vor zweieinhalb Wochen ihre erste AZ-Impfung bekommen haben, habe ich unbedingt geraten die zweite (verzögert terminierte) Impfung wahrzunehmen.

Meine Frau wird sich AZ sicher kein zweites mal mehr spritzen lassen (und da wäre es wahrhscheinlich egal, was ich ihr rate und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Nebenwirkungen beim zweiten mal milder sind). Es laufen bereits Studien mit dem Mix zweier Präparate für Erst- und Zweitimpfung und dies wird demnächst möglich sein.

El Stupido
22.03.2021, 13:30
Was sagen die aktuellen Zahlen?

Laut https://impfdashboard.de/ sind bisher 14.374.395 Dosen Impfstoff geliefert worden.

Laut dieser Info (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html#c20329) sind diese Woche noch zu erwarten

201.600 Dosen von AZ
1.076.400 Dosen von BioNTech

D.h. im Laufe der Woche sollte die gelieferte Menge auf 15.6 Mio. Dosen wachsen.
Verimpft wurden bis inkl. gestern 10.8 Mio. Dosen.
Nachdem der temporäre AZ-Stop aufgehoben wurde sollten die Zahlen der täglichen Impfungen (außer an Wochenenden) auf 250K-300K (Erst-und Zweitimpfung kumuliert) steigen und darüber hinaus.
Rechnen wir einfach mal massiv euphorisch 400K Impfungen Mo.-Fr. = 2 Mio. plus weitere 300K für das Wochenende sind wir bei 2.3 Mio.

Addiert man die 2.3 Mio. zu den bereits verimpften 10.8 Mio. landen wir bei 13.1 Mio. vs. 15.6 liegen also am Ende der Woche 2.5 Mio. in den Kühlschränken der Republik.

Und in der kommenden Woche sollen sogar 1.7 Mio. AZ plus erneut knapp über 1 Mio. BioNTech hinzukommen.

Wenn die Taktik die sein soll, möglichst viele Erstimpfungen durchzuführen, das Intervall zur Zweitimpfung auf das maximal mögliche zu dehnen und die Impfzentren ja dem Vernehmen nach nur mit gedrosselter Kraft arbeiten (nicht wegen des Personals sondern wegen der Impfstoffverfügbarkeit) dann sollte da doch jetzt wirklich nochmal ein ziemlicher Boost einsetzen.

Hafu
22.03.2021, 13:34
Vielleicht bin ich auch zu blöd das richtig zu verstehen, aber meiner Meinung nach beziehen sich die Zahlen auf den Zeithorizont 7 Tage und nicht "unendlich".
...

Das ist schon richtig, wie du das interpretierst. Da zuletzt 3 nachgewiesene Sinusvenenthrombosen innerhalb von nur 7 Tagen auftraten, muss man als Vergleichszeitraum natürlich auch den Zeitraum von einer Woche nehmen.
ansonsten bräuchte man ja belastbare Daten, wieviel Sinusvenenthrombosen zwei Wochen oder drei Wochen nach der Impfung auftreten., dann könnte man als Vergleichszeitraum auch einen größeren Zeitraum für das individuelle Sterberisiko hernehmen.
Und mit "unendlich" kann schon alleine deshalb nicht rechnen, weil keiner weiß, wie lange der Impfschutz nach einer einzigen Impfdosis anhält. Irgendwann bräuchte man eine Auffrrischimpfung, die auch potenzielle Nebenwirkungen verursachen könnte. Daten für das Nebenwirkungsrisiko der zweiten Dosis liegen auch noch nicht vor, weil v.a. in GB als AZ-Vorreiterstaat noch kaum jemand eine zweite Impfdosis erhalten hat, inbesondere kaum jüngere Frauen.

Und man hat für das Modell z.B. 59-jährige Männer in dieselbe Gruppe eingestuft wie z.B. 25-jährige Frauen, was natürlich viel zu vereinfachend ist.
Das tatsächliche Erkrankungs- und Sterberisiko für 50-59-jährige liegt viel höher als in dem verlinkten Modell.
Und das tatsächliche Nebenwirkungsrisiko für 20-40-jährige Frauen liegt ebenfalls höchstwahrscheinlich viel höher, as im Modell.

Trimichi
22.03.2021, 13:36
Was sagen die aktuellen Zahlen?



Wenn die Taktik die sein soll, möglichst viele Erstimpfungen durchzuführen, das Intervall zur Zweitimpfung auf das maximal mögliche zu dehnen und die Impfzentren ja dem Vernehmen nach nur mit gedrosselter Kraft arbeiten (nicht wegen des Personals sondern wegen der Impfstoffverfügbarkeit) dann sollte da doch jetzt wirklich nochmal ein ziemlicher Boost einsetzen.

Nichts. Denn bioNtech will im August / September mit einem neuen Impfstoff aufwarten.
Kann es sein, dass er alte Impfstoff von bioNtech nicht gegen die britische Variante wirkt? Ist der Mensch dann immun gegen das Virus? Kann ein Geimpfter das Virus dennoch übertragen? Und/oder muss immer wieder nachgeimpft werden? Usw.

Es ist doch so, dass die Effektivität eines Impfstoff gegen die Impfrisiken, die hier beschrieben wurden, und nicht weggewischt werden können, abgewogen werden musste, weil die ethischen Richtlinien zu berücksichtigen sind. Deswegen, und da passt der zeitliche Frame, kann es keinen guten, sprich wirksamen Impfstoff vor August/September geben.

Den Boost kann ich mir lediglich in Sachen "medienwirksamer Propaganda" vorstellen. Oder es kommt ganz anders, denn Komatösität, Arbeitsausfälle wegen Kopfschmerzen oder auch geistig umnachtete Schüler, Folgen, wie sie hier im Forum berichtet worden sind, sind sicherlich nicht im Interesse eines Boosts.

Wegen der ein zu haltenden Testreihen sind vorgezogene Zulassungen riskant, und dieses Risiko mindert man mit geringer Effektivität des Impfstoffs.

DocTom
22.03.2021, 14:08
...Kann es sein, dass er alte Impfstoff von bioNtech nicht gegen die britische Variante wirkt? ...

Nö, Biontech sagt, das funktioniert schon. (https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.01.18.426984v1)
Schau mal bei medline rein, da sind afair schon Paper dazu...:Blumen:

Helmut S
22.03.2021, 14:26
Nö, Biontech sagt, das funktioniert schon.

M.E. wurde das nur im Labor getestet. Es fehlen aber Studien dazu afaik. Bei AZ gibt es dazu m.W.n. wenigstens die eine Studie der Uni Oxford (https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3779160), die sagt das der Impfstoff ebenso wirksam sei.

:Blumen:

iaux
22.03.2021, 14:35
Das ist schon richtig, wie du das interpretierst. Da zuletzt 3 nachgewiesene Sinusvenenthrombosen innerhalb von nur 7 Tagen auftraten, muss man als Vergleichszeitraum natürlich auch den Zeitraum von einer Woche nehmen.
ansonsten bräuchte man ja belastbare Daten, wieviel Sinusvenenthrombosen zwei Wochen oder drei Wochen nach der Impfung auftreten., dann könnte man als Vergleichszeitraum auch einen größeren Zeitraum für das individuelle Sterberisiko hernehmen.
Und mit "unendlich" kann schon alleine deshalb nicht rechnen, weil keiner weiß, wie lange der Impfschutz nach einer einzigen Impfdosis anhält. Irgendwann bräuchte man eine Auffrrischimpfung, die auch potenzielle Nebenwirkungen verursachen könnte. Daten für das Nebenwirkungsrisiko der zweiten Dosis liegen auch noch nicht vor, weil v.a. in GB als AZ-Vorreiterstaat noch kaum jemand eine zweite Impfdosis erhalten hat, inbesondere kaum jüngere Frauen.

Das is schon sehr spekulativ, dass das Risiko einer Sinusvenenthrombose auch nach der Impfreaktion erhöht ist, oder hast du dafür Belege?
Und auch, dass eine Auffrischimpfung ein erhöhtes Thromboserisiko beinhaltet, ist spekulativ, oder? :Blumen:

Eine Zeit-Raum-Betrachtung anzustellen, mag zwar angemessen erscheinen, jedoch erscheint mir das Ganze sehr verkürzt.
Gibt es überhaupt das Risiko einer Sinusvenenthrombose nach überstandener Impfreaktion? Wieviel Covid-Fälle (und damit Todesfälle) in den Hochrisikogruppen können durch Impfung der u60-Gruppen verhindert werden? Besteht das Risiko eine Thrombose zu bekommen auch nachdem der Impfstoff angepasst wurde, oder kann es dann vielleicht auch ausschließen?

Deshalb finde ich die Verkürzung, a) alle stecken sich an und, b) alle werden mit AZ geimpft, zielführender.

Trimichi
22.03.2021, 14:39
Nö, Biontech sagt, das funktioniert schon.
Schau mal bei medline rein, da sind afair schon Paper dazu...:Blumen:

Nicht umsonst hat Herr Benjamin Netanyahu diesen Impfstoff für umsonst bezogen und im Gegenzug wurden dafür ja die Daten der geimpften Israeli an die Firma Pfizer weitergeleitet? :Blumen:

So wird auch der "Amerikanische Traum" in der Würste Negev bald Wirklichkeit werden, wie Lizzy Kaufmann aus Tel-Aviv im STANDARD/INTERNATIONAL zu berichten weis, nicht nur für Israelis, sondern natürlich auch für den Amerikaner.

https://www.derstandard.de/story/2000076502375/juedisches-disneyland-als-glitzerwelt-in-israels-wueste

daraus die Überschrift und die Überschreibung (Kursivsetzung durch mich):

TRADITIONELL
Jüdisches Disneyland als Glitzerwelt in Israels Wüste
In der Negev-Wüste soll ein Themenpark entstehen: Mit Attraktionen, die das Judentum erklären

Ich weis ziemlich sicher, dass ich der Wüste Negev, nebst ISRAMAN in Eilat, einen Besuch abstatten werde...

;)

DocTom
22.03.2021, 14:50
Nicht umsonst hat Herr Benjamin Netanyahu diesen Impfstoff für umsonst bezogen und im Gegenzug wurden dafür ja die Daten der geimpften Israeli an die Firma Pfizer weitergeleitet? :Blumen:
...

Nein, 44US$$, allerdings wahrscheinlich pro Impfling (zwei Dosen) und zzgl. der erhobenen Impfdaten. Dafür vorrangige Belieferung (evtl. zum Nachteil bei der Belieferung der EU) mit und durch Biontech.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/israel-hat-660-millionen-euro-fuer-corona-impfstoff-bezahlt-9920107

Trimichi
22.03.2021, 14:55
Nein, 44US$$, allerdings wahrscheinlich pro Impfling (zwei Dosen) und zzgl. der erhobenen Impfdaten. Dafür vorrangige Belieferung (evtl. zum Nachteil bei der Belieferung der EU) mit und durch Biontech.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/israel-hat-660-millionen-euro-fuer-corona-impfstoff-bezahlt-9920107

Lüge, alles Lüge. Nirgendwo wird soviel gelogen wie im Internet. Im Radio wurde gemeldet, dass das für umsonst war!

Die 44o US $ sind der kalkulierte Eintrittspreis für das Disneyland in der Wüste Negev. Allerdings ist das der Preis für das 2-Tagesticket für Gäste über 10 Jahre, selbstverständlich gültig für alle fünf Themenparks für zwei Tage, und nicht nur für vier Parks pro Tag wie im Us-Amerikanischen Disneyland in Orlando, Florida, ... :)

Hafu
22.03.2021, 16:56
Das is schon sehr spekulativ, dass das Risiko einer Sinusvenenthrombose auch nach der Impfreaktion erhöht ist, oder hast du dafür Belege?
Und auch, dass eine Auffrischimpfung ein erhöhtes Thromboserisiko beinhaltet, ist spekulativ, oder? :Blumen:

Eine Zeit-Raum-Betrachtung anzustellen, mag zwar angemessen erscheinen, jedoch erscheint mir das Ganze sehr verkürzt.
Gibt es überhaupt das Risiko einer Sinusvenenthrombose nach überstandener Impfreaktion? Wieviel Covid-Fälle (und damit Todesfälle) in den Hochrisikogruppen können durch Impfung der u60-Gruppen verhindert werden? ...
Deshalb finde ich die Verkürzung, a) alle stecken sich an und, b) alle werden mit AZ geimpft, zielführender.

Der (mutmaßliche) Zweck der o.g. Modellierung war, aufzuzeigen wie hilfreich die AZ-Impfung bei den älteren Jahrgängen trotz der zuletzt bekannt gewordenen Nebenwirkungen ist. Beim Vergleich individuelles Sterberisiko durch Covid-19 mit den impfnebenwirkungen ist die Impfung jenseits des 60. Lebensjahres quasi ein No-brainer.

Ein Nebenaspekt bei den jüngeren Jahrgängen ist aber nunmal, dass die Situation dort leider nicht so ganz eindeutig ist, v.a. wenn man das Risiko auf ganz bestimmte Altersgruppen hinunterbricht und zusätzliche geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt.

Die Impfreaktion nach einer Astra-Zeneca-Impfung kann durchaus länger als eine Woche andauern und auch länger als zwei Wochen, das erlebe ich ja gerade hautnah in der eigenen Familie.
Bei einigen der in Europa bekannt gewordenen letalen Verläufe wurde die Sinusvenenthrombose erst in der zweiten Woche nach der Impfung diagnostiziert (https://www.costanachrichten.com/costa-del-sol/astrazeneca-spanien-impfstoff-tod-lehrerin-marbella-thrombose-hirnblutung-90246357.html)und dass eine unbekannte Anzahl an Fällen (insbesondere die nicht-letalen Verläufe) von Sinusvenenthrombosen übersehen wurden, darf man auch als gesichert ansehen. Das ist in der Medizin einfach so: man findet nur, womit man rechnet und wonach man sucht.

Solange geimpfte Personen und behandelnde Ärzte nicht ausreichend sensibilisiert für ganz bestimmte, von der üblichen Norm abweichende Symptomkonstellationen sind, werden in diesen Fällen auch nicht die richtigen Diagnoseschritte eingeleitet. Vor dem vergangenen Montag dürfte das mehrfach der Fall gewesen sein.

Im Allgäu gibtes z.B. einen neuen Fall, bei dem eine 55-jährige Krankenschwester erst 2 Wochen nach der Impfung mit schweren Kopfschmerzen ein Krankenhaus aufgesucht hat (https://www.all-in.de/kempten/c-lokales/todesfall-wegen-astrazeneca-impfung_a5109153) (und dort dann im Verlauf verstarb).

In Norwegen gab es am Wochenende zwei weitere Todesfälle die in das bekannte Schema (Blutbildveränderungen, Blutungsneigung, länger als 4 Tage nach Impfung anhaltende Kopfschmerzen, bevorzugt jüngere Patienten betroffen) passen
(https://www.rnd.de/gesundheit/norwegen-zwei-todesfalle-durch-blutgerinnsel-nach-impfung-mit-astrazeneca-JNP7YN425RDKFNFYIS5YC4BPFQ.html). Im Gegensatz zu Deutschland, hat Norwegen vorerst die Impfungen mit AZ auch noch nicht wieder aufgenommen, sondern untersucht die Fälle vorerst weiter.

Lebemann
22.03.2021, 19:44
Heute gegen 15Uhr Astra bekommen. Bislang keinerlei Impfreaktion. Mal schauen wie die Nacht und der morgige Tag werden.

Brian
22.03.2021, 19:55
Morgen um 08.00 Uhr ist es bei mir soweit, eigentlich bin ich ein totaler Angstschisser was Spritzen, Zahnarzt usw angeht...aber auf die morgige Spritze FREUE ich mich

Lebemann
22.03.2021, 20:08
Keine Sorge. Die Nadel ist wirklich so dünn, da merkst du eigentlich gar nichts.

Brian
22.03.2021, 21:40
Keine Sorge. Die Nadel ist wirklich so dünn, da merkst du eigentlich gar nichts.
Danke😊. Morgen könnte sie dick wie ein Wasserschlauch sein...ich würde mich freuen

merz
23.03.2021, 08:11
US Zulasser und AstraZeneca zoffen sich jetzt öffentlich über Daten, keine Zulassung dort - es geht aber wohl allgemein um Fragen der Daten, nicht um Impfreaktionen im speziellen. Derweil wird in den USA immer mehr AZ auf Halde produziert, was das Land nicht verlässt - sie werden es vll nicht mehr brauchen.

https://www.nytimes.com/live/2021/03/22/world/covid-vaccine-coronavirus-cases/us-health-officials-question-results-from-astrazenecas-vaccine-trial-hours-after-theyre-released

m.

Update: und natürlich gibt es diese Woche noch Zoff zwischen der EU und AstraZeneca, weil die ihre Lieferungen an die EU massiv gekürzt haben oder die vereinbarten Mengen nicht einhalten .....

qbz
23.03.2021, 08:17
US Zulasser und AstraZeneca zoffen sich jetzt öffentlich über Daten, keine Zulassung dort - es geht aber wohl allgemein um Fragen der Daten, nicht um Impfreaktionen im speziellen. Derweil wird in den USA immer mehr AZ auf Halde produziert, was das Land nicht verlässt - sie werden es vll nicht mehr brauchen.

https://www.nytimes.com/live/2021/03/22/world/covid-vaccine-coronavirus-cases/us-health-officials-question-results-from-astrazenecas-vaccine-trial-hours-after-theyre-released

m.

SPON hat ja berichtet, dass Südafrika 1 Million Dosen Astrazeneca an andere Länder auf dem Kontinent verkauft, weil es nicht gegen die dort verbreitete Mutation helfen soll.
Vielleicht hilft es gegen die brasilianische Variante. Das Land könnte die Mengen aus den USA brauchen.

crazy
23.03.2021, 08:29
SPON hat ja berichtet, dass Südafrika 1 Million Dosen Astrazeneca an andere Länder auf dem Kontinent verkauft, weil es nicht gegen die dort verbreitete Mutation helfen soll.
Vielleicht hilft es gegen die brasilianische Variante. Das Land könnte die Mengen aus den USA brauchen.

Vorher müsste Bolsonaro aber an die Existenz des Virus' glauben und echten Kaufwillen zeigen. :Nee:

merz
23.03.2021, 08:38
die AZ-Vorräte in den USA bleiben wohl erstmal im Land, dann gehen sie vielleicht nach Mexiko oder Kanada, bevor sie ablaufen.

m.

qbz
23.03.2021, 08:43
Vorher müsste Bolsonaro aber an die Existenz des Virus' glauben und echten Kaufwillen zeigen. :Nee:

Was man hier lieber verschweigt: Brasilien hat in absoluten Zahlen tatsächlich schon mehr Menschen geimpft als Deutschland. 15:10 Millionen! (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1195157/umfrage/impfungen-gegen-das-coronavirus-nach-laendern-weltweit/) (hat 2 1/2 mal mehr Einwohner).

Lebemann
23.03.2021, 08:45
Kleines Update: Nacht war gut. Hatte klein bisschen kalten Schweiß. War zweimal wach, aber eher weil Junior Radfahren an meinem Rücken geübt hat. Heute morgen alles gut. Die Einstichstelle ist bisschen druckempfindlich. Geh nachher arbeiten. Sport mach ich erstmal keinen.

Obs hilft oder nicht. Mir wurde geraten viel Wasser zu trinken. Bisher klappt’s.

merz
23.03.2021, 09:35
Das hört sich doch gut an

m.

merz
23.03.2021, 09:38
Impfdashboard des BGM:

https://impfdashboard.de/

Ich würde mich riesig freuen, wenn die Zahlen jetzt so toll wie die visuelle Gestaltung werden.

WDR berichtet über Streit, aus den Zahlen wird klar, wieviel Impfdosen in den Länder momentan im Schrank liegen - in NRW sind es über 900.000

https://www1.wdr.de/nachrichten/corona-impfdosen-nrw-impfung-100.html

m.

El Stupido
23.03.2021, 09:59
Was entweder medial nur sehr wenig beleuchtet wird (oder es geht an mir vorbei):

(...) Deutschland erhält aus einer zusätzlichen Biontech-Lieferung über die EU 580.000 Dosen. Davon soll ein erheblicher Teil an die besonders betroffenen Grenzregionen verteilt werden. Das geht aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder vom Freitag hervor.

Das Saarland bekommt demnach wegen seiner Nähe zum französischen Département Moselle 80.000 zusätzliche Impfdosen(...) (https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/zusaetzliche_impfdosen_fuers_saarland_100.html)

So weit, so bekannt.
Was mir jetzt neu ist ist das Timing:

(...) Die dem Saarland zugesagten zusätzlichen 80.000 Impfdosen von Biontech kommen voraussichtlich in einer Lieferung in der Osterwoche.(...) (https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/zusaetzlicher_impfstoff_wohl_ab_osterwoche_im_saar land_100.html)

Laut Wikipedia hat das Saarland 986K Einwohner*innen (https://de.wikipedia.org/wiki/Saarland).
Zieht man jetzt die U16 ab hat man entsprechend weniger Einwohner*innen, die geimpft werden können.

Laut RKI Impfdatenmonitoring von heute (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.xlsx?__blob=publicationFile) hat das Saarland 11,1 % Impfquote (Erstimpfungen).

986K Einwohner*innen abzgl. der bereits geimpften abzgl. der U16. Und dann mal im Verhältnis 80K zusätzliche Dosen betrachten. Kann sich jede*r selbst ein Bild machen, was da (wenn man es sehr zügig verimpft bekommt) nach Ostern ein Schub in der Impfquote zu erwarten sein dürfte.

Rechnet man dann weitere 10-14 Tage drauf (Aufbau der Immunisierung) dürfte es mehr als spannend sein, wie ab Mitte April die Zahlen im Saarland aussehen. Dort könnte man dann Zahlen haben wie wir sie kürzlich noch neidisch aus UK oder Israel sahen.

Spannende Sache IMHO.

dr_big
23.03.2021, 10:06
An mir ist die AZ Impfung völlig symptomlos verlaufen. Samstag geimpft, Sonntag 1,5h MTB, Montag Ruhetag, heute kommt das wöchentliche Forums-Zwiften. Gespürt habe ich diese Tage nichts.

qbz
23.03.2021, 12:31
Was entweder medial nur sehr wenig beleuchtet wird (oder es geht an mir vorbei):
.....


Ich verstehe ehrlich gesagt die Gründe für die Bevorzugung einzelner Regionen nicht. Sollen es die grenznahen Gebiete als Auswahlkriterium sein, fehlt z.B. Brandenburg mit dem jetzt Hochrisikogebiet Polen als Nachbar und den sehr vielen Pendlern in der Landwirtschaft und den Gesundheitsberufen, zumal Brandenburg so ziemlich die Nachhut beim Impfranking bildet. Und weshalb ist Thüringen ohne jede Auslandsgrenze dabei?

Sollen Gebiete mit hohen Inzidenzen das Kriterium sein, käme es auf die konkreten Ursachen der dort hohen Inzidenz an und es stellt sich die Frage, ob man die Bevölkerung in Binnenregionen wie Thüringen einfach für die vielen Coronaleugner aus der AFD mit mehr Impfstoff "entschädigen" will. ;)

Man könnte doch genauso gut einen Impfdosen-Bonus für städtische Regionen wegen der höheren Einwohnerdichte begründen oder für verdichtete Siedlungen mit Hochhäusern und Fahrstühlen usf.

Ich vermute aber eher, es haben beim Impfgipfel einfach einige Länderfürsten aus Imagegründen sehr lautstark für ihr Land mehr gefordet wie Herr Söder, Kretschmer und dann muss halt auch etwas an Bodo Ramelow gehen, damit der Entscheid zustande kommt.

Plasma
23.03.2021, 13:21
An mir ist die AZ Impfung völlig symptomlos verlaufen. Samstag geimpft, Sonntag 1,5h MTB, Montag Ruhetag, heute kommt das wöchentliche Forums-Zwiften. Gespürt habe ich diese Tage nichts.

Zur Nachahmung empfehlen kann man das aber nicht. Nach jeder Impfung sollte man gemäß allgemeiner Empfehlungen 1-2 Tage nichts machen. Mich hats nach meiner Impfung 3 Tage zerlegt.

DocTom
23.03.2021, 13:47
...
WDR berichtet über Streit, aus den Zahlen wird klar, wieviel Impfdosen in den Länder momentan im Schrank liegen - in NRW sind es über 900.000
https://www1.wdr.de/nachrichten/corona-impfdosen-nrw-impfung-100.html
m.

Das ist echt ein Skandal! Warscheinlich warten die dort bei der Unfähigkeit des Gesundheitsministeriums, bis sie abgelaufen sind...
:Maso:
Die Impfzentren stehen, die Hausärzte sind auch bereit.
Herr Spahn, alles verimpfen, notfalls halt nur an Freiwillige. Sollte es doch mitlerweile genug von geben.

Meine Prognose: das geht so weiter, die westliche Welt und Brasilien sind dann im Sommer durchgeimpft, Deutschland bleibt weiter unter 30% Impfungen wg potentieller von Lauterbach ins Gespräch gebrachter Impfprobleme wie Immunreaktionen der Geimpften und im September werden die Wahlen wg zu hoher Inzidenzwerte durch die dann Mallorcavariante genannte Mutation verschoben.
Frau Merkel regiert dann mit den Herren Scholz und Söder in einer Notstandsregierung einfach immer weiter...
:-(( :Nee:
(Vorsicht, dieser Beitrag könnte satirische Elemente, aber auch die Wahrheit enthalten...:Cheese: )
Bleibt gesund, geht trainieren und denkt an Marcel Wieczoreks (https://www.triathlon-szene.de/forum/member.php?u=3941) Spruch:
Forum lesen macht langsam!

merz
23.03.2021, 14:46
längerer Artikel, faszinierend

Wenn ich es richtig verstehe:
Für eine der Kerntechnologien für mRNA Impfstoff hält die US-Regierung das Patent, weil es aus der dortigen staatlichen Grundlagenforschung (NIH, die Forschungsdaten gingen dann direkt an Modera) stammt.

Damit hätte die USA mglw. den Hebel eine weltweite Produktion zu starten, freizugeben oder zu erzwingen:

https://www.nytimes.com/2021/03/21/world/vaccine-patents-us-eu.html


m.

dr_big
23.03.2021, 20:51
Zur Nachahmung empfehlen kann man das aber nicht. Nach jeder Impfung sollte man gemäß allgemeiner Empfehlungen 1-2 Tage nichts machen. Mich hats nach meiner Impfung 3 Tage zerlegt.

Am Tag der Impfung hatte ich noch 3h intensiv trainiert, ich wusste ja nicht, dass abends noch ganz spontan eine Impfung möglich ist. Der Impfarzt hat auch kein Wort von Sport gesagt, kann also nicht so schlimm sein.

Hier noch ein Zitat vom RKI (aus der allgemeinen Impf-FAQ):

Kann man sich nach der Impfung sportlich betätigen?

Sportliche Aktivitäten nach Impfungen stellen generell kein Problem dar, besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.

Hafu
24.03.2021, 07:01
...
Hier noch ein Zitat vom RKI:

Kann man sich nach der Impfung sportlich betätigen?

Sportliche Aktivitäten nach Impfungen stellen generell kein Problem dar, besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.

Die Aussagen vom RKI aus der Rubrik "Impfungen A-Z" beziehen sich nicht speziell auf die Covid-19-Impfungen, sondern auf Impfungen allgemein, wie z.B. Influenza, Tetanus, Masern, Mumps, Röteln usw. (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ05.html)für die jahrzehntelange Erfahrungen vorliegen und repräsentieren den Stand vom 14.12.2020 (damals war in Europa noch kein Covid-19-Impfstoff zugelassen geschweige denn gab es Erfahrungen damit).

Ich wäre vorsichtig, sie für Astra-Zeneca oder auch die neuartigen mRNA-Impfstoffe zu verallgemeinern. Da fehlen einfach noch vernünftige Daten und sind noch viele Fragen offen.

Ich hatte nach der Moderna-Impfung eine wohl übliche lokale Impfreaktion, nahezu keine Allgemeinsymptome. Trotzdem hatte ich 30 Stunden nach der Impfung Schwierigkeiten, den Arm zu heben um an die Bremsgriffe bei der Heimfahrt von der Arbeit zu langen und war froh, dass ich mir als Linkshänder die Impfung in den rechten Arm hatte geben lassen, denn der linke Bremshebel ist in Europa bekanntlich viel wichtiger für das Bremsen als der rechte, so dass ich halbwegs sicher heim kam. Irgendwelche Überkopfsportarten wie z.B. Schwimmen wäre in den zwei Tagen nach der Impfung für mich komplett undenkbar gewesen (angesichts geschlossener Schwimmbäder stellt sich diese Frage aber bekanntlich auch nicht).

dr_big
24.03.2021, 07:16
Du hast sicher Recht, Hafu, dass es vernünftig ist kürzer zu treten. Ich schildere auch nur meinen Fall und gebe keine Empfehlungen für andere ab. Bei mir war die Impfung komplett symptomlos, auch an der Einstichstelle habe ich nix gespürt.

fras13
24.03.2021, 08:37
meine Frau hat mir gerade am Telefon einen Bericht vorgelesen, nachdem eine Frau nach der Impfung mit AZ im Krankenhaus verstorben sei, und hat nun Angst um mich

- Freitag ist mein Impftermin ...:-((

Natürlich muss ich die Entscheidung für mich treffen, und vorhersagen kann hier auch niemand, wie es für mich sein wird. Einfach ist es nicht.

meine Risikofaktoren: Übergewicht, BMI über 30 (immer noch),
ansonsten: 56 Jahre alt, männlich; Vorerkrankung (Grund für die Priorisierung Stufe 2),
aber sportlich (halbwegs) trainiert mit 8-10 Std. die Woche Sport

iaux
24.03.2021, 08:51
ich hab auch Angst... um die Kinder, die seit 4 Monaten nicht mehr in der Schule und sozial isoliert sind...

fras13
24.03.2021, 08:55
und auch,

weil in Berlin nur die Hälfte der Lehrer das Angebot zum Impfen annehmen ...

Nepumuk
24.03.2021, 09:56
meine Frau hat mir gerade am Telefon einen Bericht vorgelesen, nachdem eine Frau nach der Impfung mit AZ im Krankenhaus verstorben sei, und hat nun Angst um mich


Stimmt dieser Bericht denn überhaupt? Gab es diese Frau aus dem Bericht überhaupt? War die Frau überhaupt im Krankenhaus? Ist die Frau überhaupt gestorben? Wurde die überhaupt geimpft? Und falls beides ja, ist sie denn an der Impfung gestorben oder vielleicht an einem Herzinfarkt, Schlaganfall, was auch immer.
Aus welcher Quelle stammt der Bericht? Hat deinen Frau einen kurzen Faktencheck gemacht? Falls weder eine seriöse Quelle vorhanden ist, noch ein unabhängiger Faktencheck möglich ist, nehme einfach an, dass dieser Bericht erfunden ist.

fras13
24.03.2021, 10:05
hier der Link zur Augsburger Allgemeine:

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Tod-einer-Pflegerin-im-Allgaeu-wirft-draengende-Fragen-auf-id59368311.html#16165766960983&{"sender":"offer_0a9448cf1944fe91d28c-0","displayMode":"inline","recipient":"opener","event":"resize","params":{"height":555,"iframeId":"offer_0a9448cf1944fe91d28c-0"}}

und tz.de Münschen:

https://www.tz.de/bayern/astrazeneca-coronavirus-bayern-impfung-tod-krankenpflegerin-zr-90258854.html

und natürlich, nicht bestätigt, aber "sehr wahrscheinlich" im Zusammenhang mit der Impfung.

Hafu
24.03.2021, 10:08
... Frau nach der Impfung mit AZ im Krankenhaus verstorben sei, und hat nun Angst um mich

- Freitag ist mein Impftermin ...:-((

Natürlich muss ich die Entscheidung für mich treffen, und vorhersagen kann hier auch niemand, wie es für mich sein wird. Einfach ist es nicht.

meine Risikofaktoren: Übergewicht, BMI über 30 (immer noch),
ansonsten: 56 Jahre alt, männlich; Vorerkrankung (Grund für die Priorisierung Stufe 2),
aber sportlich (halbwegs) trainiert mit 8-10 Std. die Woche Sport

und auch,

weil in Berlin nur die Hälfte der Lehrer das Angebot zum Impfen annehmen ...

Man muss aus individueller Sicht einfach das Risiko, Covid zu bekommen und im Zusammenhang mit der Covid-Erkrankung einen Schaden zu erleiden gegen das Risiko der Impfung gegenrechnen. Ich hatte da vor ein paar Tagen ja schon eine sehr vereinfachte Modellierung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Vereinigung verlinkt.

Männer haben ein wesentlich höheres Risiko Komplikationen bei einem Covid-19-Infekt zu erleiden, erst recht bei erhöhtem BMI.

Umgekehrt liegt das Risiko für die Basalvenenthrombose bei Männern ungefähr um den Faktor 1:5 bis 1:4 niedriger als bei Frauen, da Frauen generell viel eher zu Autoimmunreaktionen neigen als Männer.
In Norwegen, wo es bei 126 000 Astra-Zeneca-Impfungen an Gesundheitspersonal immerhin 4 Todesfälle gab, waren von allen schweren Verläufen ausschließlich Frauen unter 50 betroffen und auch im Rest von Europa sind die Basalvenenthrombosen fast nur bei jügeren Frauen aufgetreten.

Deshalb solltest du, wenn du hier schon nach Rat fragst, bei der aktuellen Datenlage deinen Impftermin unbedingt wahrnehmen und auch alle deine männlichen Lehrerkollegen ermutigen, sich impfen zu lassen.

Bei weiblichen Kolleginnen wäre ich vorsichtiger, im Gegensatz zu den Paul-Ehrlich-Instituts-Empfehlungen. Da fände ich eine Impfung mit dem von Sinusvenenthrombosen weitaus seltener betroffenen Biontech-Impfstoff sinnvoller, da ja absehbar ab Anfang April in Deutschland sehr viele Biontech-Impfdosen verfügbar sein werden, so dass spätestens in zwei bis drei Wochen kein Impfstoffmangel für priorisierte Gruppen herrschen wird.

Neben einem Präparatewechsel bei Frauen gibt es ja auch noch die Option, dass man nach einer AZ-Impfung, falls die Symptome länger als 4 Tage anhalten, das Blutbild kontrolliert und bei starken Symptomen ein Angio-MRT veranlasst, so dass eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung möglich wird.

Covid-19 ist nach wie vor schwerer behandelbar als eine früh diagnostizierte Hirnvenenthrombose.

Plasma
24.03.2021, 10:13
und auch,

weil in Berlin nur die Hälfte der Lehrer das Angebot zum Impfen annehmen ...

Was mich erstaunt: In meinem bayerischen Landkreis haben sich gerade mal 30% der Leute zur Impfung angemeldet !

Angeblich soll die Impfbereitschaft bundesweit inzwischen bei rund 80% liegen. Offenkundig gibts da aber regional deutliche Unterschiede.

Oder die Leute melden sich nicht an, weil

- sie nicht wissen, dass man sich anmelden muss,
- sie denken, sie bekommen eh keinen Termin, weil ohne Prio,
- sie, wenns konkret wird, dann doch zurück zucken,
- ... ??

Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat mich die niedrige Zahl überrascht.

mamoarmin
24.03.2021, 10:15
Man muss aus individueller Sicht einfach das Risiko, Covid zu bekommen und im Zusammenhang mit der Covid-Erkrankung einen Schaden zu erleiden gegen das Risiko der Impfung gegenrechnen. Ich hatte da vor ein paar Tagen ja schon eine sehr vereinfachte Modellierung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Vereinigung verlinkt.

Männer haben ein wesentlich höheres Risiko Komplikationen bei einem Covid-19-Infekt zu erleiden, erst recht bei erhöhtem BMI.

Umgekehrt liegt das Risiko für die Basalvenenthrombose bei Männern ungefähr um den Faktor 1:5 bis 1:4 niedriger als bei Frauen, da Frauen generell viel eher zu Autoimmunreaktionen neigen als Männer.
In Norwegen, wo es bei 126 000 Astra-Zeneca-Impfungen an Gesundheitspersonal immerhin 4 Todesfälle gab, waren von allen schweren Verläufen ausschließlich Frauen unter 50 betroffen und auch im Rest von Europa sind die Basalvenenthrombosen fast nur bei jügeren Frauen aufgetreten.

Deshalb solltest du, wenn du hier schon nach Rat fragst, bei der aktuellen Datenlage deinen Impftermin unbedingt wahrnehmen und auch alle deine männlichen Lehrerkollegen ermutigen, sich impfen zu lassen.

Bei weiblichen Kolleginnen wäre ich vorsichtiger, im Gegensatz zu den Paul-Ehrlich-Instituts-Empfehlungen. Da fände ich eine Impfung mit dem von Sinusvenenthrombosen weitaus seltener betroffenen Biontech-Impfstoff sinnvoller, da ja absehbar ab Anfang April in Deutschland sehr viele Biontech-Impfdosen verfügbar sein werden, so dass spätestens in zwei bis drei Wochen kein Impfstoffmangel für priorisierte Gruppen herrschen wird.

Neben einem Präparatewechsel bei Frauen gibt es ja auch noch die Option, dass man nach einer AZ-Impfung, falls die Symptome länger als 4 Tage anhalten, das Blutbild kontrolliert und bei starken Symptomen ein Angio-MRT veranlasst, so dass eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung möglich wird.

Covid-19 ist nach wie vor schwerer behandelbar als eine früh diagnostizierte Hirnvenenthrombose.

Hallo Hafu,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Mein Frau hat heute früh Ihre AZ Impfung erhalten, sie ist 48 , no sport, pille seit jahrzehnten...Ihr Leidensdruck an Corona zu erkranken war sehr hoch, Schwiegervater ist Ende letzten Jahres im Heim daran verstorben. Sie war sehr sehr verunsichert, als Leitung einer KITA in einer sagen wir mal Brennpunktregion mit vielen Coronafällen und Erkrankungen der Elternm, Kinder, will Sie sich da rausnehmen. Wohl fühlt sie sich nicht dabei und unser Plan ist, einfach zur Beruhigung ein Blutbild machen zu lassen am Montag....
Dein Tip bestätigt das und ich reiche das weiter...
Als Stadtangestellte wird sie komplett alleine gelassen, keine Beratung nichts, auch die sonst so gross tönenden Gerwerkschaften sind nicht mehr zu hören, da gäbe es einiges zu tun....
Deshalb hilft uns das mit diesen Auskünften ein wenig lockerer damit umzugehen.

I will keep you posted...

fras13
24.03.2021, 10:16
Danke Hafu,

solch ein Rat hilft mir und hoffentlich auch meiner Frau.

Ich möchte nur ergänzen, dass ich den Hinweis zu den Berliner Lehrern als Antwort auf iaux geschrieben habe.

Selbst bin ich kein Lehrer, arbeite nicht an einer Schule.

Plasma
24.03.2021, 10:25
Oder die Leute melden sich nicht an, weil

- sie nicht wissen, dass man sich anmelden muss,


Hier nochmal der Link zur Anmeldung:

https://impfzentren.bayern/citizen/

Marcoru
24.03.2021, 10:28
Stimmt dieser Bericht denn überhaupt? Gab es diese Frau aus dem Bericht überhaupt? War die Frau überhaupt im Krankenhaus? Ist die Frau überhaupt gestorben? Wurde die überhaupt geimpft? Und falls beides ja, ist sie denn an der Impfung gestorben oder vielleicht an einem Herzinfarkt, Schlaganfall, was auch immer.
Aus welcher Quelle stammt der Bericht? Hat deinen Frau einen kurzen Faktencheck gemacht? Falls weder eine seriöse Quelle vorhanden ist, noch ein unabhängiger Faktencheck möglich ist, nehme einfach an, dass dieser Bericht erfunden ist.

Die Fälle, der sonst nur sehr selten auftretenden Hirnvenenthrombosen (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122311/Mindestens-14-Faelle-von-Hirnvenenthrombosen-in-Deutschland-gemeldet?fbclid=IwAR1yk_KJPoQZQVhaeRRqpqIhg6vvumRl nP11Hw3fhDbeAB5atfL6LjmKWNo) häufen sich doch mittlerweile schon in einem so relativ kurzen Zeitraum.

El Stupido
24.03.2021, 10:29
Was mich erstaunt: In meinem bayerischen Landkreis haben sich gerade mal 30% der Leute zur Impfung angemeldet !

Angeblich soll die Impfbereitschaft bundesweit inzwischen bei rund 80% liegen. Offenkundig gibts da aber regional deutliche Unterschiede.

Oder die Leute melden sich nicht an, weil

- sie nicht wissen, dass man sich anmelden muss,
- sie denken, sie bekommen eh keinen Termin, weil ohne Prio,
- sie, wenns konkret wird, dann doch zurück zucken,
- ... ??

Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat mich die niedrige Zahl überrascht.

30% der aktuell bereits Impfberechtigten?
Oder 30% der gesamten Einwohner*innen?
Bei uns in RLP dürfen sich bislang erst Prio I und Prio II überhaupt für einen Termin registrieren.
Keine Ahnung, ob die lokale Presse (du sprichst ja von Landkreis-Ebene) wild mit Zahlen um sich wirft und damit falsche Bilder schafft.

Plasma
24.03.2021, 10:39
Die Fälle, der sonst nur sehr selten auftretenden Hirnvenenthrombosen (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122311/Mindestens-14-Faelle-von-Hirnvenenthrombosen-in-Deutschland-gemeldet?fbclid=IwAR1yk_KJPoQZQVhaeRRqpqIhg6vvumRl nP11Hw3fhDbeAB5atfL6LjmKWNo) häufen sich doch mittlerweile schon in einem so relativ kurzen Zeitraum.

Vielleicht wird man demnächst auch dazu übergehen, Vorbeugung zu betreiben. Die DOAKs sind ja auch allgemein zu Vorbeugung von venösen Thrombosen zugelassen. ZB Eliquis 2,5mg oder Xarelto 10mg.

Könnte mir vorstellen, dass Frauen unter 50 in Kürze eine entsprechende Empfehlung bekommen, also vor der Impfung prophylaktisch eines dieser Medikamente zu nehmen, zB eine am Abend davor und eine zwei Stunden vor der Impfung.

Plasma
24.03.2021, 10:41
30% der aktuell bereits Impfberechtigten?
Oder 30% der gesamten Einwohner*innen?
Bei uns in RLP dürfen sich bislang erst Prio I und Prio II überhaupt für einen Termin registrieren.
Keine Ahnung, ob die lokale Presse (du sprichst ja von Landkreis-Ebene) wild mit Zahlen um sich wirft und damit falsche Bilder schafft.


30% der gesamten Einwohner*innen.

El Stupido
24.03.2021, 10:48
30% der gesamten Einwohner*innen.

Registrieren darf sich aber bereits jede*r?
Oder wie hier in RLP nur Prio I & Prio II?
Weil dann müsste man die 30% in einem ganz anderen Kontext sehen.

dr_big
24.03.2021, 10:50
Was mich erstaunt: In meinem bayerischen Landkreis haben sich gerade mal 30% der Leute zur Impfung angemeldet !



Es wurde immer wieder kommuniziert, dass man sich nur registrieren soll, wenn man in einer bevorrechtigten Gruppe ist.

soloagua
24.03.2021, 10:55
Ich hatte gestern Vormittag meine zweite Impfung mit Corminaty (Pfizer/Biontech). Gestern abend 2 Stunden totmüde (kann aber auch am zu späten ins Bettgehen am Vorabend gelegen haben) und heute so zu 98% fit. Gefühlt ein leichter Hangover. So geht es auch meinen Kolleg*innen mit denen ich bisher Kontakt hatte.
Vielleicht sollte ich versuchen mit Gin gegenzusteuern ;)
Wenn das so bleibt, ist es gut!