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Benni1983
02.03.2020, 14:23
Ich fahre max. 130 km/h und musste feststellen, dass mitschwimmen damit leider gar nicht funktioniert. Zumindest nicht auf zweispurigen Autobahnen. Für die Lastwägen ist man zu schnell und auf der linken Spur behindert man die, die schneller fahren. Und das sind echt viel, wie ich immer wieder verwundert feststelle. 150 km/h + x scheinen für die meisten völlig normal zu sein.

130 ist ja auch zu schnell und was kümmern mich die, die schneller wollen.

Die dürfen sich gedulden, bis ich fertig überholt habe.
Und wenn er drängelt, dauert es eben noch länger :dresche

ganz nach Lao-tse:
Geduldig mit Freund und Feind,
bist du eins mit den Dingen, wie sie sind

Körbel
02.03.2020, 17:46
130 ist ja auch zu schnell und was kümmern mich die, die schneller wollen.

Die dürfen sich gedulden, bis ich fertig überholt habe.
Und wenn er drängelt, dauert es eben noch länger :dresche

ganz nach Lao-tse:
Geduldig mit Freund und Feind,
bist du eins mit den Dingen, wie sie sind

Du gefällst mir!:Huhu:

In solch jungen Jahren schon so entspannt!!!:cool:

triduma
02.03.2020, 21:11
130 ist ja auch zu schnell und was kümmern mich die, die schneller wollen.

Die dürfen sich gedulden, bis ich fertig überholt habe.
Und wenn er drängelt, dauert es eben noch länger :dresche

ganz nach Lao-tse:
Geduldig mit Freund und Feind,
bist du eins mit den Dingen, wie sie sind

Tja, es gibt auch solche die absichtlich dauernd mit 120 auf der linken Spur fahren um die die schneller fahren wollen zu erziehen. :dresche

Benni1983
02.03.2020, 21:23
Tja, es gibt auch solche die absichtlich dauernd mit 120 auf der linken Spur fahren um die die schneller fahren wollen zu erziehen. :dresche

Ich nicht!...fahre ja 110:Cheese:

tandem65
02.03.2020, 21:41
Tja, es gibt auch solche die absichtlich dauernd mit 120 auf der linken Spur fahren um die die schneller fahren wollen zu erziehen. :dresche

Es gibt auch welche die bei 170km/h nicht mehr in den Rückspiegel schauen oder den Weg nach rechts finden. Ist das Deiner Meinung nach besser?

Nobodyknows
03.03.2020, 06:15
Es gibt auch welche die bei 170km/h nicht mehr in den Rückspiegel schauen oder den Weg nach rechts finden...

Es kommt natürlich auf die jeweilige Situation an. Aber einen mit 170 km/h links fahrenden PKW rechts zu überholen ist eigentlich immer eine Option. :Lachanfall:

Gruß
N. :Huhu:

tandem65
03.03.2020, 06:57
Es kommt natürlich auf die jeweilige Situation an. Aber einen mit 170 km/h links fahrenden PKW rechts zu überholen ist eigentlich immer eine Option. :Lachanfall:

Ist ja Realität.:Maso:
Ich bin ja eher der, der Benni1983 ausbremst wenn ich mal am LKW vorbeidümpel.

Nobodyknows
03.03.2020, 08:19
Ist ja Realität.:Maso:
Ich bin ja eher der, der Benni1983 ausbremst wenn ich mal am LKW vorbeidümpel.

Junge, Junge, Junge. :Nee:
Mit dem Fahrrad oder gar mit dem Tandem auf der A5 zwischen Hemsbach und Eberstadt ist aber auch wirklich grenzwertig. :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
03.03.2020, 08:28
Es kommt natürlich auf die jeweilige Situation an. Aber einen mit 170 km/h links fahrenden PKW rechts zu überholen ist eigentlich immer eine Option. :Lachanfall:

Gruß
N. :Huhu:

Ja, in England zumindest. :Blumen: Mein Tipp: trage Deine Omega Seamaster Professional am anderen Handgelenk. ; )

roadhixi
03.03.2020, 09:00
Ich finde für mich keine Rubrik zum Ankreuzen. Ich fahre selten schneller als 130, ab und zu aber schon.

tandem65
03.03.2020, 09:22
Junge, Junge, Junge. :Nee:
Mit dem Fahrrad oder gar mit dem Tandem auf der A5 zwischen Hemsbach und Eberstadt ist aber auch wirklich grenzwertig. :Cheese:

Ja, ist ja oft genug so daß ich mit dem TT von hinten angeschossen komme und keiner beachtet mich. ;) Heute mal wieder auf der A5 mit dem Auto schneller als mit dem TT auf der B3. Glück muß man können. ;)

LidlRacer
16.05.2020, 23:51
Hab keinen besseren Thread zu Tempolimits und damit verbundenen Bußgeldern gefunden.

Wundert mich, dass Scheuers bescheuerte Rolle rückwärts bei den erst seit Kurzem gültigen verschärften Strafen für Temposünder noch nicht thematisiert wurden.

Falls es jemand noch nicht gemerkt hat: Aktuell ist bei +21 km/h innerorts der Lappen für einen Monat weg.

Schön, dass die Grünen das wohl verhindern!
Ich gebe zu, dass ich Tempolimits oft auch nicht sonderlich genau genommen habe, aber niemand muss rasen. Jeder kann sich auf die Regeln einstellen, wenn er will. Wer nicht will, dem wird halt nachgeholfen.

Blockade im Bundesrat
Grüne wollen mildere Strafen für Raser verhindern
Verkehrsminister Scheuer will Sanktionen für zu schnelles Autofahren entschärfen. Die Grünen in vielen Bundesländern stellen sich jedoch quer: Der Vorstoß des CSU-Mannes sende ein völlig falsches Signal an Raser.
(https://www.spiegel.de/auto/strassenverkehrsordnung-gruene-wollen-andreas-scheuer-im-bundesrat-blockieren-a-4bcb8aa1-58f9-44aa-bb2b-d5c43f96825f)

Nobodyknows
17.05.2020, 06:45
...
Wundert mich, dass Scheuers bescheuerte Rolle rückwärts bei den erst seit Kurzem gültigen verschärften Strafen für Temposünder noch nicht thematisiert wurden...

Nicht jeder Rülpser des Scheuer Andi ist ein Aufregerchen wert. ;)

https://abload.de/img/848ae576-bf67-11e9-87mcjw2.jpg

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
17.05.2020, 09:05
Nicht jeder Rülpser des Scheuer Andi ist ein Aufregerchen wert. ;)

https://abload.de/img/848ae576-bf67-11e9-87mcjw2.jpg

Gruß
N. :Huhu:

Lieber Nobodyknows,

ein sehr lustiges Bild. Den Lachanfall verkneife ich mir und schmunzle. Allerdings ziemt es sich nicht, andere z.B. wegen des Ausdrucks "Vogel" maßzuregeln und dann selbst mit Verhätschelungen glänzen zu wollen! Herr Andreas Scheuer, bitte. Gut auch die Anpsielung auf die Helpflicht. Aber dieskutieren wir das lieber im Fahrradladen? Ich hatte dich ja eingeladen heute zum See zu kommen. Und nein, ich bin nicht so attraktiv, allerdings kommen auch einige Damen. Es lohnt sich vllt.
Machen wir es also kurz, da Du ja viel zu tun hast. E-Roller können einen standesgemäßen BMW nicht ersetzen. Auch ein Mercedes-Benz wäre eine Option in Sachen ACC und Tempomat. Der ja Softwaretechnisch auf ein Speedlimit voreingestellt werden kann. Ich verlasse mich allerdings lieber auf die Luxuskarrossen von Audi. Vorpsrung durch Technik, das ist doch klar.
Bitte nehme mir es nicht übel, dass ich schon wieder antworte. Ich muss, fällt sonst ja auf. Liebe Grüße aus der Fränkischen Schweiz. Viele Grüße an die Alabama (Dakota-Klasse) und Sergeant Bilko, der keine Ärger mit Bernie haben möchte. Grüße auch von Major Payne, übrigens.

Gruss, Michel.:Blumen:

P.S.: die Einladung zum See steht, ich bin dort ab sagen wir halba zwölfe. :)

Alteisen
17.05.2020, 10:55
Hab keinen besseren Thread zu Tempolimits und damit verbundenen Bußgeldern gefunden.

Wundert mich, dass Scheuers bescheuerte Rolle rückwärts bei den erst seit Kurzem gültigen verschärften Strafen für Temposünder noch nicht thematisiert wurden.

Falls es jemand noch nicht gemerkt hat: Aktuell ist bei +21 km/h innerorts der Lappen für einen Monat weg.

Schön, dass die Grünen das wohl verhindern!
Ich gebe zu, dass ich Tempolimits oft auch nicht sonderlich genau genommen habe, aber niemand muss rasen. Jeder kann sich auf die Regeln einstellen, wenn er will. Wer nicht will, dem wird halt nachgeholfen.

Blockade im Bundesrat
Grüne wollen mildere Strafen für Raser verhindern
Verkehrsminister Scheuer will Sanktionen für zu schnelles Autofahren entschärfen. Die Grünen in vielen Bundesländern stellen sich jedoch quer: Der Vorstoß des CSU-Mannes sende ein völlig falsches Signal an Raser.
(https://www.spiegel.de/auto/strassenverkehrsordnung-gruene-wollen-andreas-scheuer-im-bundesrat-blockieren-a-4bcb8aa1-58f9-44aa-bb2b-d5c43f96825f)

Ich zähle mich sicher nicht zu Rasern, bin aber dennoch gegen die verschärften Regeln. Beim deutschen Schilderwald (inkl. separater Schilder für jede Tages und Nachtzeit) auf der Autobahn, kann man Schilder (z.B. verdeckt durch LKWs) auch mal übersehen und dann ist der Lappen schnell weg. Darüber hinaus stehen die Schilder häufig in so kurzer Abfolge, dass nur ein starkes Bremsen überhaupt dazu führt, dass man im Kontrollfall den Führerschein behält.

Die geänderten Regeln haben kurzfristig auch schon dazu geführt, dass die Zahl fester Blitzer zwischen Karlsruhe und Köln sch mehr als verdoppelt hat. Zufall?

chris.fall
17.05.2020, 11:16
Moin,

ich kann Deiner Argumentation nicht folgen. Denn wenn man so fährt

kann man Schilder (z.B. verdeckt durch LKWs) auch mal übersehen


sehe ich schon die Gefahr, dass man in einer 30er Zone auch mal ein unvorsichtiges Kind übersieht oder auf der Landstraße auch mal einen Radfahrer.


Die geänderten Regeln haben kurzfristig auch schon dazu geführt, dass die Zahl fester Blitzer zwischen Karlsruhe und Köln sch mehr als verdoppelt hat. Zufall?

Über die ökonomischen Interessen oder Folgen einer dichteren Kontrolle kann ich nur spekulieren. Es mag durchaus so sein, dass sich die vermehrten Kontrollen erst durch die hoheren Strafsätze "lohnen".

Aus anderen Bereichen wie beispielsweise der Dopingproblematik wissen wir aber, dass die Kontrolldichte wesentlich effektiver ist als die Höhe der Strafen. D.h. auch wenn die zusätzlichen Blitzer wegen der zusätzlichen Einnahmen aufgestellt worden sind, so hat das doch hoffentlich den richtigen Effekt.

Edith meint noch, dass die öffentlichen Kassen alle chronisch knapp sind und dass es bei vielen sinnvollen öffentlichen Aufgaben aus Geldmange schon sehr im Argen liegt. Da hat sie kein Problem damit, wenn die "Richtigen" dann auch mal ihr Scherflein beitragen.

Also: Vollgas beispielsweise für mehr Beamte in den Gesundheitsämtern zur effektiven Nachverfolgung von Infektionsketten!
;)

Viele Grüße,

Christian

Stefan
17.05.2020, 11:28
Beim deutschen Schilderwald (inkl. separater Schilder für jede Tages und Nachtzeit) auf der Autobahn, kann man Schilder (z.B. verdeckt durch LKWs) auch mal übersehen und dann ist der Lappen schnell weg. Darüber hinaus stehen die Schilder häufig in so kurzer Abfolge, dass nur ein starkes Bremsen überhaupt dazu führt, dass man im Kontrollfall den Führerschein behält.

Kauf Dir ein Navi - die kennen die meisten Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Ich finde die Verschärfung gut. Bisher waren die Strafen so niedrig, dass viele Fahrer wegen der geringen Konsequenzen vorsätzlich zu schnell gefahren sind.

Nobodyknows
17.05.2020, 12:11
Lieber Nobodyknows,
...Bitte nehme mir es nicht übel, dass ich schon wieder antworte. Ich muss...

Die australischen Wissenschaftler Mullen, Pathe und Purcell teilen Stalker in sechs Gruppen ein.
Klick -> https://de.wikipedia.org/wiki/Stalking#Psychologische_Einteilung_der_T%C3%A4ter

Zu welcher Gruppe könntest Du gehören?

Und Michi, ich wäre Dir wirklich dankbar wenn Du versuchen könntest es zu unterlassen.

N.

PS: An den Rest: Sorry fürs OT, aber langsam nervt er

Matthias75
17.05.2020, 12:52
Wundert mich, dass Scheuers bescheuerte Rolle rückwärts bei den erst seit Kurzem gültigen verschärften Strafen für Temposünder noch nicht thematisiert wurden.

War noch nicht mit Kopfschütteln fertig....

Falls es jemand noch nicht gemerkt hat: Aktuell ist bei +21 km/h innerorts der Lappen für einen Monat weg.

Nur mal zum Verständnis: +21km/h (also 71km/h oder in der 30-Zone 51km/h) nach Abzug aller Toleranzen.

Wenn man die Tachotoleranzen (meiner zeigt z.B. konstant 5km/h mehr an) und die Messtoleranzen einrechnet, muss sich die Tachonadel innerorts um die 80 (!) bzw. in der 30-Zone um die 60 (!) bewegen, damit der Lappen weg ist. Das erreicht man nicht einfach so, weil man mal kurz etwas zu viel auf‘s Gas tritt.

Außerorts sind es übrigens +26km/h. Finde ich auch genug Toleranz, aber da könnte man vielleicht noch drüber diskutieren. Wer aber innerort so eklatant zu schnell ist, hat den Führerscheinentzug auch verdient.

M.

Alteisen
17.05.2020, 13:50
War noch nicht mit Kopfschütteln fertig....



Nur mal zum Verständnis: +21km/h (also 71km/h oder in der 30-Zone 51km/h) nach Abzug aller Toleranzen.

Wenn man die Tachotoleranzen (meiner zeigt z.B. konstant 5km/h mehr an) und die Messtoleranzen einrechnet, muss sich die Tachonadel innerorts um die 80 (!) bzw. in der 30-Zone um die 60 (!) bewegen, damit der Lappen weg ist. Das erreicht man nicht einfach so, weil man mal kurz etwas zu viel auf‘s Gas tritt.

Außerorts sind es übrigens +26km/h. Finde ich auch genug Toleranz, aber da könnte man vielleicht noch drüber diskutieren. Wer aber innerort so eklatant zu schnell ist, hat den Führerscheinentzug auch verdient.

M.

Innerorts habe ich kein Problem damit - da kennt man ja auch schon die Obergrenze und die Zahl der Schilder ist geringer. Auf Autobahnen wird gerade bei temporären Baustellen so schnell von unbegrenzt auf 60 runtergeregelt, dass nur starkes Bremsen hilft. Schilder in größerem Abstand aufzustellen wäre wohl unzumutbarer Aufwand beim Einrichten einer Baustelle.

tandem65
17.05.2020, 15:49
Auf Autobahnen wird gerade bei temporären Baustellen so schnell von unbegrenzt auf 60 runtergeregelt

Sorry Alteisen,
mach ein Brillenupdate. Es wird in aller Regel auf 80km/h geregelt und wenn Du bei der Ankündigung einer Baustelle nicht schon automatisch vom Gas und auf die Bremse gehst um Dich entsprechend einzupendeln sind nicht nur die Augen sondern auch die Verhaltensmuster nicht so dolle. :Blumen:

Trimichi
17.05.2020, 17:28
Die australischen Wissenschaftler Mullen, Pathe und Purcell teilen Stalker in sechs Gruppen ein.
Klick -> https://de.wikipedia.org/wiki/Stalking#Psychologische_Einteilung_der_T%C3%A4ter

Zu welcher Gruppe könntest Du gehören?

Und Michi, ich wäre Dir wirklich dankbar wenn Du versuchen könntest es zu unterlassen.

N.

PS: An den Rest: Sorry fürs OT, aber langsam nervt er

Ja, hier lieber Michi,

was meinst Du mit es? Ich denke, du hattest Dich mit Psychologie beschäftigt? Was soll ich unterlassen? Es?

Meine Meinung ist, dass man die Karren via Software auf das jeweilige Tempolimit einstellen kann. Fertig. Darf ich das nicht mehr eintippen? Du willst Dir doch auch nicht den Mund verbieten lassen, by the way. Das Ganze mit Satellitenüberwachung gekoppelt als Experiment ohne Motordrosselung via Software und schon können wir bei der Polizei einsparen. Da das System die Raser automatisch nach Flensburg meldet. Ein Ziel der Digitalisierung ist auch, die Dinge effizienter zu gestalten.

Ich spreche von einer Einteilung des Verkehrsraums in computerüberwachte Zonen und die Registratur von Bewegungsprofilen inklusive Geschwindigkeitsprotokollierung, z.B. wer in Zone 30 25 Km/h zu schnell fährt bekommt automatisch einen Punkt in Flensburg und eine Bussgeldbescheid via sms. Softwaretechnisch klappt letzteres problemlos in Russland z.B..

Übrigens; Jugendliche werden in der internationalen Forschung in Bullies, Outsider, Reinforcer usw. eingeteilt. Aber gut, lassen wir das. Und wie zeigt sich deine Dankbarkeit? Dass ich nach Australien fliegen darf im Herbst auf eigene Kosten? Oki, dann wäre ja alles geklärt und sorry auch an den Rest des Forums.

M.

P.S.: nicht PS (Pferdestärke) , sondern p.s (post scriptum), so langsam nervt das dieses hier erwähnte echt.

Matthias75
17.05.2020, 19:16
Innerorts habe ich kein Problem damit - da kennt man ja auch schon die Obergrenze und die Zahl der Schilder ist geringer. Auf Autobahnen wird gerade bei temporären Baustellen so schnell von unbegrenzt auf 60 runtergeregelt, dass nur starkes Bremsen hilft. Schilder in größerem Abstand aufzustellen wäre wohl unzumutbarer Aufwand beim Einrichten einer Baustelle.

Da, wo ich fahre, steht schon weit vor der Baustelle ein Hinweis „Baustelle in 2km“, der viele Autofahrer derart erschreckt, dass sie da schon auf 80 abbremsen, obwohl noch gar keine Geschwindigkeitsbeschränkung vorliegt oder auch nur angekündigt ist.:Lachen2: Aber wie schon geschrieben: Außerorts sind es 5km/h mehr....

M.

Hafu
17.05.2020, 19:53
Unser Verkehrsminister Scheuer, bei dem es eigentlich absolut unfassbar ist, dass er nach all den Fehlleistungen in seiner Amtszeit immer noch im Amt ist, gibt auch jetzt wieder ein klägliches Bild ab und will plötzlich das Gesetz, aus seinem eigenen Ministerium, das er sich offensichtlich nie richtig durchgelesen hat, rückgängig machen, bzw. "nachbessern".

Die neuen Strafen liegen immer noch weit unter dem für vergleichbare Vergehen in allen unseren Nachbarländern üblichem Strafmaß. Auch in der Schweiz müssen Fahrer, die innerorts 21km/h zu schnell unterwegs sind den Führerschein abgeben. (https://www.bussgeldkatalog.org/geschwindigkeitsueberschreitung-schweiz/#sind_geschwindigkeitsbussen_der_schweiz_von_deuts chen_zu_zahlen) Das Bußgeld bei nur 11km/h zu schnell liegt dort bereits bei 229€. Verblüffender Weise passen sich sowohl Schweizer Autofahrer als auch in der Schweiz urlaubende Deutsche problemlos an diese Rahmenbedingungen an und es gibt einfach mal deutlich weniger Geschwindigkeitsübertretungen und weniger Fahrverbote als bei den alten, sehr milden Bußgeldern und Strafen in Deutschland.

DocTom
17.05.2020, 21:28
Unser Verkehrsminister Scheuer, bei dem es eigentlich absolut unfassbar ist, dass er nach all den Fehlleistungen in seiner Amtszeit immer noch im Amt ist, gibt ...

wie bei seiner Kollegin Klöckner, das Geld regiert halt die Welt und einige Politiker... :Blumen:

Sonst bin ich voll bei Dir, eigentlich haben alle umliegenden Länder deutlich strengere Regeln und höhere Strafen. Vor allem werden ja in D nicht einmal solche Fälle (https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/Wie-kommt-ein-Fahranfaenger-an-einen-Jaguar-mit-550-PS;art417930,10075789)vollständig nach Strafrahmen verfolgt.

Nicht einmal bei Wiederholungstätern... (Link folgt noch)

Radlbauer
18.05.2020, 07:45
Innerorts habe ich kein Problem damit - da kennt man ja auch schon die Obergrenze und die Zahl der Schilder ist geringer. Auf Autobahnen wird gerade bei temporären Baustellen so schnell von unbegrenzt auf 60 runtergeregelt, dass nur starkes Bremsen hilft. Schilder in größerem Abstand aufzustellen wäre wohl unzumutbarer Aufwand beim Einrichten einer Baustelle.

In Deutschland ist das alles detailliert geregelt. Vor einer Baustelle muss das Tempo durch mehrere Schilder in 20er Schritten auf den Zielwert heruntergebremst werden. Nennt sich Geschwindigkeitstrichter. Bei Autobahnbaustellen absolute Pflicht, es ist auch genau beschrieben, wann der Trichter zu beginnen hat und in welchen Abständen Schilder mit absteigenden Geschwindigkeitsangaben aufzustellen sind. Dürfte damit eigentlich nicht vorkommen, dass da plötzlich aus dem Nichts bei unbeschränkter Fahrt ein 60er Schild auftaucht.

Matthias75
18.05.2020, 08:48
Die neuen Strafen liegen immer noch weit unter dem für vergleichbare Vergehen in allen unseren Nachbarländern üblichem Strafmaß. Auch in der Schweiz müssen Fahrer, die innerorts 21km/h zu schnell unterwegs sind den Führerschein abgeben. (https://www.bussgeldkatalog.org/geschwindigkeitsueberschreitung-schweiz/#sind_geschwindigkeitsbussen_der_schweiz_von_deuts chen_zu_zahlen) Das Bußgeld bei nur 11km/h zu schnell liegt dort bereits bei 229€. Verblüffender Weise passen sich sowohl Schweizer Autofahrer als auch in der Schweiz urlaubende Deutsche problemlos an diese Rahmenbedingungen an und es gibt einfach mal deutlich weniger Geschwindigkeitsübertretungen und weniger Fahrverbote als bei den alten, sehr milden Bußgeldern und Strafen in Deutschland.

Dazu kommt in der Schweiz, dass der Strafenkatalog nach oben hin einige Optionen mehr bietet als in D, z.B. Gefängnisstrafe oder Fahrzeugbeschlagnahme. Wobei bei letzterem das Fahrzeug wirklich "weg" sein kann, d.h. der Staat kassiert das Auto ein und versteigert es. Man kann es dann selbst ersteigern, bekommt aber keinen Nachlass. Je nach Auto tut das schon richtig weh.

M.

qbz
18.05.2020, 08:52
In Deutschland ist das alles detailliert geregelt. Vor einer Baustelle muss das Tempo durch mehrere Schilder in 20er Schritten auf den Zielwert heruntergebremst werden. Nennt sich Geschwindigkeitstrichter. Bei Autobahnbaustellen absolute Pflicht, es ist auch genau beschrieben, wann der Trichter zu beginnen hat und in welchen Abständen Schilder mit absteigenden Geschwindigkeitsangaben aufzustellen sind. Dürfte damit eigentlich nicht vorkommen, dass da plötzlich aus dem Nichts bei unbeschränkter Fahrt ein 60er Schild auftaucht.

Doch, gibt es manchmal schon. Es handelte sich um eine Autobahn-Einfahrt bei einer Baustelle, in die ich mit Beschleunigung auf die Autobahn hineinfuhr. Bei der Einfahrt gab es kein Schild. Kurz nach der Einfahrt war ein mobiler Blitzer aufgestellt, es herrschte Tempo 60. Zum Glück nur Ordnungswidrigkeit.

1 Punkt in Flensburg erhielt ich vor 3 Jahren, als auf einer Landstrasse ziemlich weit vor einer Kurve 40km angewiesen wurde und ich, statt sofort abzubremsen, nur vom Gas ging, um die Kurve mit 40km zu befahren, und von einem mobilen Blitzer 20-30m hinter dem Schild geblitzt wurde. Hier hätte ich heute ein Fahrverbot (1 Monat) kassiert. Ingesamt fahre ich mehr als 50 Jahre unfallfrei, allerdings die meisten Strecken im Alltag mit Rad.

Schwarzfahrer
18.05.2020, 09:04
1 Punkt in Flensburg erhielt ich vor 3 Jahren als auf einer Landstrasse ziemlich weit vor einer Kurve 40km angewiesen wurde und ich, statt sofort abzubremsen, nur vom Gas ging und von einem mobilen Blitzer 20m hinter dem Schild geblitzt wurde.
Ja, ich glaube, diese Fälle sind das größte Risiko für den Führerschein auch für Leute, die generell nicht rasen. Da stellt sich aber auch immer die Frage (gerne an die entsprechenden Leute von der Polizei hier), wieso so gerne relativ bald hinter den Schildern geblitzt wird, wenn nach dem Schild eine ausreichende sicher Verzögerungsstrecke vor dem wirklichen Grund der Verzögerung gibt. Unsere Ortseinfahrt hat als Übergang von Landstraße (theoretisch 100, praktisch maximal 60 - 70 realistisch) direkt Tempo 30, wobei die ersten 500 m, über die man locker auf 30 verlangsamen kann, noch an einer Wiese langgehen, ohne Fußweg, ohne Gebäude - aber hier lohnt sich das Blitzen. Erziehungswirkung: m.M.n. nahe 0.

Hafu
18.05.2020, 14:26
Dazu kommt in der Schweiz, dass der Strafenkatalog nach oben hin einige Optionen mehr bietet als in D, z.B. Gefängnisstrafe oder Fahrzeugbeschlagnahme. Wobei bei letzterem das Fahrzeug wirklich "weg" sein kann, d.h. der Staat kassiert das Auto ein und versteigert es. Man kann es dann selbst ersteigern, bekommt aber keinen Nachlass. Je nach Auto tut das schon richtig weh.

M.

Das mit der Fahrzeugbeschlagnahme wusste ich nicht (die Möglichkeit der Gefängnisstrafe war mir bekannt), aber bei dem sehr besonderen Verhältnis das manche in Deutschland zu ihrem Auto haben, könnte das auch wegen des Abschreckungseffekt eine effektive Möglichkeit sein, die Leute zu mehr Regeltreue im Straßenverkehr anzuhalten.

Bin auch gespannt, ob der seitliche Überholabstand zu Radfahrern irgendwann mal kontrolliert und geahndet wird.

phonofreund
18.05.2020, 14:34
Das mit der Fahrzeugbeschlagnahme wusste ich nicht (die Möglichkeit der Gefängnisstrafe war mir bekannt), aber bei dem sehr besonderen Verhältnis das manche in Deutschland zu ihrem Auto haben, könnte das auch wegen des Abschreckungseffekt eine effektive Möglichkeit sein, die Leute zu mehr Regeltreue im Straßenverkehr anzuhalten.

Bin auch gespannt, ob der seitliche Überholabstand zu Radfahrern irgendwann mal kontrolliert und geahndet wird.
Wenn der zu überholende Radfahrer ein Polizist ist?

Steff1702
18.05.2020, 23:55
Ja, ich glaube, diese Fälle sind das größte Risiko für den Führerschein auch für Leute, die generell nicht rasen. Da stellt sich aber auch immer die Frage (gerne an die entsprechenden Leute von der Polizei hier), wieso so gerne relativ bald hinter den Schildern geblitzt wird, wenn nach dem Schild eine ausreichende sicher Verzögerungsstrecke vor dem wirklichen Grund der Verzögerung gibt. Unsere Ortseinfahrt hat als Übergang von Landstraße (theoretisch 100, praktisch maximal 60 - 70 realistisch) direkt Tempo 30, wobei die ersten 500 m, über die man locker auf 30 verlangsamen kann, noch an einer Wiese langgehen, ohne Fußweg, ohne Gebäude - aber hier lohnt sich das Blitzen. Erziehungswirkung: m.M.n. nahe 0.
Ich fahre öfter von Rostock nach Katlsruhe, bei Kassel irgendwo: bergab, unbegrenzt, dann 120/100/80/ Blitzer/120, jeweils Ca. 200 m Abstand
Nur zum abzocken das Ding.
Vor Schulen etc gerne ab 21 zu schnell den Lappen weg, aber so Blitzer wie oben beschrieben zerstören halt die Akzeptanz der sinnvollen Bußgelder

Matthias75
06.07.2020, 08:50
Das unser Verkehrsminister die Neuregelung auf Druck der Autolobby wieder kippen will, ist ja nichts neues. Mittlerweile hat er wohl ein Schlupfloch gefunden:

...ein Formfehler. In der novellierten Straßenverkehrsordnung (StVO) fehlt der Verweis auf die Rechtsgrundlage für die Fahrverbote. „Dies führt dazu, dass die Regelungen zu Fahrverboten nichtig sind“, schrieb Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) an seine Länderkollegen. (https://www.tagesspiegel.de/politik/mildere-strafen-fuer-raser-wie-andreas-scheuer-ein-versaeumnis-seines-ministeriums-ausnutzt/25976312.html)

Mehrere Bundesländer haben schon reagiert und verhängen vorerst keine Fahrverbote nach der neuen Regelung.

Ich hoffe ja, dass dieser Formfehler korrigiert wird und nicht genutzt wird, um die Neuregelung komplett zu kippen.

M.

Fehlern können natürlich immer passieren, obwohl man sich hier schon fragen muss, wieso ein so gravierender Fehler niemand aufgefallen ist. Dass Scheuer einen Formfehler seines eigenen Ministerium jetzt ausnutzen will, um die von seinem Ministerium auf den Weg gebrachte Regelung wieder zu kippen, hat aber dann doch ein ziemliches Gschmäckle...

Bockwuchst
06.07.2020, 11:47
Es gibt auch Stimmen, die sagen man hätte diesen Formfehler absichtlich eingebaut um ein Argument zu konstruieren, das jetzt kippen zu können. Der Scheuer Andi wollte nur einen Teil des Pakets haben. Die Fahrverbote eben nicht. Durch den Bundestag bringen konnte er aber nur alles oder nichts.

Karhu
08.07.2020, 20:58
In Finnland (meine 2. Heimat) musste jemand 95.000 Euro abdrücken, weil er 27 km zu schnell fuhr. Da geht die Strafhöhe nach dem Einkommen.

noam
09.07.2020, 11:32
Es wäre sinnvoll den Bußgeldkatalog und die Fahrverbote analog zu den Überladungstatbeständen in prozentuale Überschreitung umzuwandeln.

Denn ich denke jeder wird mir zustimmen, dass 20km/h zu schnell in einer 30 Zone erheblich verwerflicher ist als bei vorgeschriebenen 130 auf der BAB.

Voldi
09.07.2020, 13:18
Es wäre sinnvoll den Bußgeldkatalog und die Fahrverbote analog zu den Überladungstatbeständen in prozentuale Überschreitung umzuwandeln.

Denn ich denke jeder wird mir zustimmen, dass 20km/h zu schnell in einer 30 Zone erheblich verwerflicher ist als bei vorgeschriebenen 130 auf der BAB.

20km/h zu schnell innerorts wird ja auch anders bestraft als 20km/h außerorts. Da die meisten Tempo 30er Zonen sich eher innerorts befinden, und 130 innerorts eher selten sein dürfte ist dem doch damit schon Rechnung getragen :Huhu:

Und ob man 20km/h zu schnell fährt bei erlaubten 70 oder 130 (also beides außerorts) sollte IMHO keinen unterschied bei der Strafe haben.

noam
09.07.2020, 14:48
20km/h zu schnell innerorts wird ja auch anders bestraft als 20km/h außerorts. Da die meisten Tempo 30er Zonen sich eher innerorts befinden, und 130 innerorts eher selten sein dürfte ist dem doch damit schon Rechnung getragen :Huhu:

Und ob man 20km/h zu schnell fährt bei erlaubten 70 oder 130 (also beides außerorts) sollte IMHO keinen unterschied bei der Strafe haben.

Na 5€

Matthias75
09.07.2020, 14:56
In der Novelle wurde doch außerorts eine Überschreitung von 26km/h für Fahrverbote angesetzt. Die 21km/h gelten doch nur innerorts.

M.

Und wie schon geschrieben: 26km/h zu viel nach Abzug aller Toleranzen. Da muss man locker 35km/h zuviel auf dem Tacho haben, also z.B. mit deutlich über 100 durch eine Baustelle brettern.

M.

Vivago
15.09.2020, 09:04
Und ob man 20km/h zu schnell fährt bei erlaubten 70 oder 130 (also beides außerorts) sollte IMHO keinen unterschied bei der Strafe haben.

Ich habs gerade mal nachgeschaut und zumindest laut https://bussgeldcheck.bild.de/c/bussgeldkatalog/ macht das tatsächlich keinen Unterschied. Kostet beides 60€ ohne Punkte und Fahrverbot.

Auf der Seite steht auch ein Disclaimer zu dem Formfehler vom 28. April. Aber sind jetzt nicht noch mehr Formfehler aufgetaucht, hab ich jetzt meine ich irgendwo gelesen? Also stimmen diese 60€ überhaupt? :-((

Klugschnacker
12.05.2021, 07:36
Spanien verabschiedet sich von Tempo 50
Auf allen zweispurigen Stadtstraßen gilt in Spanien nun maximal Tempo 30, in vielen Altstädten sind nur 20 km/h erlaubt. Wer die Regeln missachtet, muss mit hohen Bußgeldern rechnen – das gilt auch für Touristen.
» Spiegel online (https://www.spiegel.de/auto/spanien-verabschiedet-sich-von-tempo-50-a-3c2d2087-6aa3-4956-880b-5c8019bc875b)

su.pa
12.05.2021, 07:41
Uh, Tempo 30 auf zweispurigen Stadtstraßen, die ja oft wie Autobahnen sind, ist ja schon langsam. Was sind die Gründe? Lärm und Umweltschutz oder Sicherheit?

Ich bin ja starke Befürworterin eines generellen Tempolimits von 130 auf Autobahnen. Mit Tempo 30 innerorts hab ich auch kaum Probleme, aber auf breiten, gut ausgebauten Straßen find ich es schon etwas langsam.

Schlafschaf
12.05.2021, 07:44
Ich bin ja starke Befürworterin eines generellen Tempolimits von 130 auf Autobahnen. Mit Tempo 30 innerorts hab ich auch kaum Probleme, aber auf breiten, gut ausgebauten Straßen find ich es schon etwas langsam.

Geht mir genauso. Da hätte ich keinen Bock drauf und ich bin alles andere als ein Raser. Vielleicht ist das aber genau der Sinn.

Womöglich hat das die Lenkungswirkung, dass lieber mit Rad oder öffentlichen Verkehrsmittel in die Städte gefahren wird. :o

Klugschnacker
12.05.2021, 07:59
Uh, Tempo 30 auf zweispurigen Stadtstraßen, die ja oft wie Autobahnen sind, ist ja schon langsam.

Gemeint sind Straßen, die eine oder mehr Fahrspuren pro Fahrtrichtung haben. Eine Straße mit einer Fahrspur je Fahrtrichtung (Gegenverkehr) ist demnach eine zweispurige Straße.

Eine einspurige Straße ist meistens eine Einbahnstraße.

---

Wir haben in Freiburg Tempo 30 selbst bei mehrspurigen Straßen je Fahrtrichtung (zwei Spuren stadteinwärts, zwei Spuren stadtauswärts). Man ist im Vergleich zu Tempo 50 eigentlich genauso schnell, da man ohnehin alle 300 Meter an einer Ampel steht. Aus meiner Sicht als Innenstadtbewohner überwiegen die Vorteile bei Tempo 30.
:Blumen:

dr_big
12.05.2021, 08:01
Uh, Tempo 30 auf zweispurigen Stadtstraßen, die ja oft wie Autobahnen sind, ist ja schon langsam.


Nein, diese Strassen sind nicht gemeint. Auf den kleinen einspurigen Einbahnstrassen in Wohnvierteln ist jetzt Tempo 20, auf den anderen (in der Regel auch Einbahnstrassen) ist 30. Die größeren Strassen bleiben nach wie vor bei 50, 60, 80, ...

Miss Mika
12.05.2021, 08:07
Wir haben in Freiburg Tempo 30 selbst bei mehrspurigen Straßen je Fahrtrichtung (zwei Spuren stadteinwärts, zwei Spuren stadtauswärts).

Allerdings... :) und da wurde ich im September nach unserem Zeitfahrevent auch mal so richtig schön geblitzt, weil ich es nicht realisiert hab. Waren aber nur 15 Euro.

Generell finde ich es aber gut :Blumen:

Hafu
12.05.2021, 11:15
Uh, Tempo 30 auf zweispurigen Stadtstraßen, die ja oft wie Autobahnen sind, ist ja schon langsam. Was sind die Gründe? Lärm und Umweltschutz oder Sicherheit?

...

Hauptargument ist die Verkehrssicherheit wie ich heute früh gehört habe. In 30er-Zonen passieren deutlich weniger Unfälle und wenn sie passieren, dann gibt es wesentlich seltener Personenschäden.

Als Radfahrer, der fast täglich kritische Situationen im Berufsverkehr überstehen muss würde ich das auch in Deutschland begrüßen.
Allerdings wäre es aktuell für jeden Kanzlerkandidaten und -kandidatin politischer Selbstmord, ein solches Tempolimit von 30 innerorts auch nur laut zu denken.

Dass Baerbock sich im ZDF-Interview am Montag klar und unmissverständlich zu einem geplanten Tempolimit auf Autobahnen bekannt hat, war schon mutig genug.


Ich vermute, dass vierspurige Stadtautobahnen von der 30er-Geschwindgkeitsbeschränkung ausgenommen werden, sofern es Straßen sind, auf denen Radfahrer nicht fahren dürfen. Auf normalen vierspurigen Straßen mit Kreuzungen wie z.B. Teilen des Mittleren Ring-Osts in München können Autofahrer von 30km/h ohnehin nur träumen, da man dort in der Regel als Autofahrer langsamer unterwegs ist als die meisten Radfahrer.

Klugschnacker
12.05.2021, 11:46
Was an 30km/h unangenehm ist, ist möglicherweise der Umstand, dass man dafür gefühlsmäßig keinen passenden Gang im Getriebe hat. Bei Elektroautos fällt dieser Aspekt flach.

Selbst heute, bei erlaubten 50km/h innerorts, fährt man de facto kaum 50, zumindest nicht in großen Städten. Das lässt die Verkehrsdichte nicht mehr zu. Die meiste Zeit steht steht man an Ampeln, wartet hinter Rechtsabbiegern, die auf den Radweg achtgeben müssen, fädelt sich hinter parkenden Lieferwagen der Paketdienste wieder in den Verkehr oder lässt als Abbieger die Fußgänger an der Ampel durch. Insgesamt kommt man so kaum auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h. Beweis: Von Ampel zu Ampel stehen immer dieselben Radfahrer neben Dir.

Muss man in der Stadt noch einen Parkplatz suchen, rutscht die Durchschnittsgeschwindigkeit in den einstelligen Bereich. Ganz gleich, ob man zwischendurch mal für ein paar hundert Meter 30 oder 50 km/h fahren darf.

Ein Großstadtbewohner kann im Geiste mal überschlagen, wie langer er mit dem Auto zum Bahnhof und wieder zurück braucht, inklusive Parkplatz am Bahnhof. In den großen Städten hat man da gegen gemütliche Radfahrer keine Chance. Selbst Fußgänger sind in diesem Rennen eine ernsthafte Konkurrenz.

Klugschnacker
12.05.2021, 11:47
Auf normalen vierspurigen Straßen mit Kreuzungen wie z.B. Teilen des Mittleren Ring-Osts in München können Autofahrer von 30km/h ohnehin nur träumen, da man dort in der Regel als Autofahrer langsamer unterwegs ist als die meisten Radfahrer.

So ist es.

iaux
12.05.2021, 13:02
Was an 30km/h unangenehm ist, ist möglicherweise der Umstand, dass man dafür gefühlsmäßig keinen passenden Gang im Getriebe hat. Bei Elektroautos fällt dieser Aspekt flach.

Selbst heute, bei erlaubten 50km/h innerorts, fährt man de facto kaum 50, zumindest nicht in großen Städten. Das lässt die Verkehrsdichte nicht mehr zu. Die meiste Zeit steht steht man an Ampeln, wartet hinter Rechtsabbiegern, die auf den Radweg achtgeben müssen, fädelt sich hinter parkenden Lieferwagen der Paketdienste wieder in den Verkehr oder lässt als Abbieger die Fußgänger an der Ampel durch. Insgesamt kommt man so kaum auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h. Beweis: Von Ampel zu Ampel stehen immer dieselben Radfahrer neben Dir.

Wenn innerorts dann 30 gelten, sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit natürlich noch mehr.

tridinski
12.05.2021, 13:29
Wenn innerorts dann 30 gelten, sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit natürlich noch mehr.

äääh nöö, wenn du an der Ampel losfährst und mit Tempo 30 zur nächsten sagen wir 20sec brauchst um dort dann 40sec zu stehen bis es wieder grün wird hast du die selbe Durchschnittsgeschwindigkeit als wenn du mit 50 fährst, dafür sagen wir 15sec brauchst und dann aber 45sec warten musst, insgesamt ist es in beiden Fällen eine Minute für die gleiche Strecke.
:Blumen:

Matthias75
12.05.2021, 13:38
äääh nöö, wenn du an der Ampel losfährst und mit Tempo 30 zur nächsten sagen wir 20sec brauchst um dort dann 40sec zu stehen bis es wieder grün wird hast du die selbe Durchschnittsgeschwindigkeit als wenn du mit 50 fährst, dafür sagen wir 15sec brauchst und dann aber 45sec warten musst, insgesamt ist es in beiden Fällen eine Minute für die gleiche Strecke.
:Blumen:

Du gehst davon aus, dass die Ampelphasen unverändert bleiben. Könnte aber auch sein, dass man die Ampelschaltungen ändert, dann dauert doch länger. Ohne Ampel dauert es auf jeden Fall länger, weil man z.B. zwischen Vorfahrtsstraßen eben nur auf 30 beschleunigt und nicht auf 50. Da es aber zumindest in meinem Ort schon viele Autofahrer gibt, die man im Schwimmbad despektierlich als "Treibholz" bezeichnen würde, sind 30 sowieso fast schon die Regel :Huhu:

Ansonsten hätte ich damit auch kein Probleme. Um mal den Link zu einer andere Diskussion herzustellen: Hier sind die meisten Nebenstraßen sowieso so schmal und beidseitig zugeparkt, dass man als verantwortungsvoller Fahrer sowieso kaum schneller als 30 fahren kann, weil man überall mit spielenden Kindern rechnen muss.

Auf die Autobahnen wird sich das vielleicht auch mit zunehmender E-Auto-Anzahl regulieren. Aufgrund der Ladezeiten oder der deutlich höheren Verbräuche überlegt man sich vielleicht öfter, ob man lieber langsam und dafür in einem Schwung durchkommen will oder lieber auf halber Strecke auf eine freie Ladesäule hofft.

Um den Umstieg auf's Fahrrad attraktiver zu machen, müsste aber aus meiner Sicht noch deutlich mehr gemacht werden, insbesondere beim Thema Radwege und vor allem bei der Radwegführung. Zumindest in meiner Gegend muss man als Radfahrer häufig größere Umwege in Kauf nehmen, wenn man nicht auf die Hauptstraßen unterwegs sein will.

M.

iaux
12.05.2021, 13:40
äääh nöö, wenn du an der Ampel losfährst und mit Tempo 30 zur nächsten sagen wir 20sec brauchst um dort dann 40sec zu stehen bis es wieder grün wird hast du die selbe Durchschnittsgeschwindigkeit als wenn du mit 50 fährst, dafür sagen wir 15sec brauchst und dann aber 45sec warten musst, insgesamt ist es in beiden Fällen eine Minute für die gleiche Strecke.
:Blumen:

warum sollte die Wartezeit kürzer sein? Für einen km mit 30 braucht man 2min, mit 50 benötigt man dafür nur 1:12..

Klugschnacker
12.05.2021, 13:45
warum sollte die Wartezeit kürzer sein? Für einen km mit 30 braucht man 2min, mit 50 benötigt man dafür nur 1:12..

Zwei Fahrer, die an der ersten Ampel gleichzeitig losfahren, der eine mit 30, der andere mit 50km/h, treffen sich wieder an der zweiten Ampel, die 300 Meter entfernt steht. Dort warten sie beide auf grün, dann geht das Spiel von vorne los.
:Blumen:

Matthias75
12.05.2021, 13:50
Zwei Fahrer, die an der ersten Ampel gleichzeitig losfahren, der eine mit 30, der andere mit 50km/h, treffen sich wieder an der zweiten Ampel, die 300 Meter entfernt steht. Dort warten sie beide auf grün, dann geht das Spiel von vorne los.
:Blumen:

Im Normalfall sollte es ja sowas wie eine "grüne Welle" geben. Klappt meistens nicht, weil irgendeiner in der Reihe vor einem am Handy tadelt, seinen Kaffee nicht verschütten will, den 3. Gang und/oder das Gaspedal nicht findet etc. :Huhu:

M.

Thomas W.
12.05.2021, 13:52
Zwei Fahrer, die an der ersten Ampel gleichzeitig losfahren, der eine mit 30, der andere mit 50km/h, treffen sich wieder an der zweiten Ampel, die 300 Meter entfernt steht. Dort warten sie beide auf grün, dann geht das Spiel von vorne los.
:Blumen:

Ich brauche in Berlin für 25 Kilometer für eine Strecke von Ost nach West mit dem Auto morgens 1:10h und rückwärts Abends 56 Minuten.
Mit dem Rad ist der Rekord 51 Minuten mit Ampeln. Der Schnitt liegt bei 56 Minuten.

Es gibt immer einzelne Streckenabschnitte, wo man als Autofahrer drei, vier Ampelphasen braucht bis man durchflutscht. Und ich fahre etwas nach dem Berufsverkehr zur Arbeit.

Nur am Samstag morgen oder bei sehr später Rückfahrt schaffe ich mal einen Schnitt von 40km/h mit dem Auto.

Im Grunde hat man im Berufsverkehr keine Chance gegen einen Radfahrer.

Würden die Ampelphasen mehr auf Radfahrtempo ausgerichtet, wäre ich mit dem Rad nochmal ein ganzes Stück schneller.

Also pro 30er Tempo.

iaux
12.05.2021, 14:04
Zwei Fahrer, die an der ersten Ampel gleichzeitig losfahren, der eine mit 30, der andere mit 50km/h, treffen sich wieder an der zweiten Ampel, die 300 Meter entfernt steht. Dort warten sie beide auf grün, dann geht das Spiel von vorne los.
:Blumen:

Wenn beide gleich lange warten, dann hat der mit 50 die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit:Blumen:

Klugschnacker
12.05.2021, 14:10
Wenn beide gleich lange warten, dann hat der mit 50 die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit:Blumen:

Sie warten nicht gleich lang, haben aber ungefähr dieselbe Durchschnittsgeschwindigkeit.
:Blumen:

iaux
12.05.2021, 14:18
Sie warten nicht gleich lang, haben aber ungefähr dieselbe Durchschnittsgeschwindigkeit.
:Blumen:

Wenn innerorts 30 gelten, dann werden auch die Ampelschaltungen angepasst, so dass die Wartezeit gleich bleibt.;)

sybenwurz
12.05.2021, 14:42
Ich kenne einige Städte, wo die Ampelschaltung nur passt, wenn man plan- und ziellos durch die Stadt gurkt.
Bleibt man auf der Hauptstrasse, steht man alle paar Meter in der Roten Welle.
Warum? Weil sie noch in den Siebzigern hängengeblieben sind wo man dachte, mit der Roten Welle die Leute mitm Auto aus der Stadt rauszuekeln.
Irgendwie scheinense immer noch nicht gelernt zu haben, dass das nicht klappt, und mitm Bike hat man auch nix davon.
Ein Radweg allein ist halt ebenso wenig Fahrradinfrastruktur wie ne Grüne Welle allein für Autos oder Tempo 30 auf der Gasse für Fussgänger.
Eine Massnahme bedeutet nicht gleich auch 'Konzept' und gut gedacht ist nicht automatisch gut gemacht.

Hafu
12.05.2021, 15:03
Möchte nochmal kurz daran erinnern, dass innerorts 30 km/h nur für Spanien gilt.

Spanien hat seit mindestens 30 Jahren (wahrscheinlich noch länger) ein Tempolimit auf den Autobahnen. Was ja bei uns in Deutschland bekanntermaßen "komplett irrsinnig" wäre.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es auch bei uns innerorts in absehbarer Zeit 30 km/h geben wird. Das wäre in einer Nation, in der eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 130 schon irrsinnig wäre, komplett undenkbar.

Ein Tempolimit auf der Autobahn wäre ein erster Schritt. Mehr würde auch eine grün geführte Regierung erstmal nicht anpacken, um nicht zuviel Angriffsfläche zu bieten.

Matthias75
12.05.2021, 15:14
Möchte nochmal kurz daran erinnern, dass innerort 30 km/h nur für Spanien gilt.

Spanien hat seit mindestens 30 Jahren (wahrscheinlich noch länger ein Tempolimit auf den Autobahnen). Was ja bei uns in Deutschland bekanntermaßen "komplett irrsinnig" wäre.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es auch bei uns innerorts in absehbarer Zeit innerort 30 geben wird. Ein Tempolimit auf der Autobahn wäre ein erster Schritt. Mehr würde auch eine grün geführte Regierung erstmal nicht anpacken, um nicht zuviel Angriffsfläche zu bieten.

Interessante Frage, was einfacher durchzusetzen wäre, Tempo 30 innerorts oder Tempo 130 auf Autobahnen.

Ich persönlich würde fast vermuten, dass der Aufschrei größer ist, wenn man auf den Autobahnen nicht mehr Vollgas fahren darf. Innerorts könnte es tatsächlich sein, dass es vielen gar nicht so auffällt bzw. es diese gar nicht stört, solange sie auf der Autobahn die Sau raus lassen dürfen.

M.

Thomas W.
12.05.2021, 15:49
Ein Radweg allein ist halt ebenso wenig Fahrradinfrastruktur wie ne Grüne Welle allein für Autos oder Tempo 30 auf der Gasse für Fussgänger.
Eine Massnahme bedeutet nicht gleich auch 'Konzept' und gut gedacht ist nicht automatisch gut gemacht.

Das sehe ich genauso , da muss ein noch ein ganzes Stück weiter denken und bis dahin scheint es noch ein langer Weg, wenn man noch in den ersten Schritten zur Veränderung klemmt.

Klugschnacker
11.03.2022, 09:00
Frankreich testet Lärm-Blitzer für laute Autos und Motorräder
In Frankreich könnten bald Verkehrsteilnehmer und -nehmerinnen trotz der Einhaltung des Tempolimits geblitzt werden. Das Land will neuartige Radarfallen testen, die es auf lärmende Motorräder und Autos abgesehen hat. Auf lange Sicht sollen so Lärmbelästigungen für Anwohner und Anwohnerinnen gesenkt werden.
Quelle (https://www.rnd.de/panorama/frankreich-testet-laerm-blitzer-fuer-laute-autos-und-motorraeder-GGCIDUSZND4PRGTZWP3RBIR6RQ.html)

Schwarzfahrer
11.03.2022, 09:25
Frankreich testet Lärm-Blitzer für laute Autos und Motorräder
In Frankreich könnten bald Verkehrsteilnehmer und -nehmerinnen trotz der Einhaltung des Tempolimits geblitzt werden. Das Land will neuartige Radarfallen testen, die es auf lärmende Motorräder und Autos abgesehen hat. Auf lange Sicht sollen so Lärmbelästigungen für Anwohner und Anwohnerinnen gesenkt werden.
Quelle (https://www.rnd.de/panorama/frankreich-testet-laerm-blitzer-fuer-laute-autos-und-motorraeder-GGCIDUSZND4PRGTZWP3RBIR6RQ.html)
Spannende meßtechnische Aufgabe, würde sicher einige meiner Kollegen als Projekt reizen (wir sind eine Sensorentwicklungs-Gruppe). Die Zuordnung eines Geräuschpegels zu einem bestimmten Fahrzeug ist deutlich aufwändiger, als die von Geschwindigkeitsmessungen. Da wird wohl die Gerichtsverwertbarkeit und Eindeutigkeit eine der Schlüsselelemente bei der Umsetzung sein. Inhaltlich ist es auf jeden Fall in bestimmten Bereichen sinnvoll, auch wenn ich selber gefühlt höchstens 2 - 3 Mal im Jahr ein Fahrzeug wirklich als zu laut empfinde, und damit wenig Handlungsbedarf sehe. Hängt aber sicher von der Wohnlage ab.

sybenwurz
11.03.2022, 10:28
Nach vier Jahren an ner Haupt(durchgangs)strasse begrüsse ich das sehr.
Hoffentlich sind dann auch die LKWs mit klappernden Ladebordwänden ebenso reif wie die verchromten Eier oder AMG-Proleten mit Auspuffklappe und ohne was im Endtopf.

TriVet
16.05.2022, 15:51
Auch nach drei Wahlniederlagen in Folge lernen es die Liberalen nicht:

Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, (https://www.zeit.de/politik/2022-04/umfrage-tempolimit-autobahn-lindner-130)

Die Umweltminister der Länder sind dafür, (https://www.zeit.de/mobilitaet/2022-05/umweltminister-tempolimit-autobahn-klimaschutz)

nur die FDP schert sich einen Dreck(sic) um alles. (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/tempolimit-165.html)

Es ist zum Heulen.

AndrejSchmitt
16.05.2022, 16:08
Ein Tempolimit wird in diesem Jahrtausend nicht mehr kommen. Die Autolobby hatte doch sonst keine Gründe mehr die 500 und mehr PS Boliden zu verkaufen... Bevor sie ein Tempolimit einführen soll unser Staat den Autobauern lieber noch mehr Milliarden in den Po pusten für "grüne" E-Autos

Jan-Z
16.05.2022, 17:57
Da wäre ich mir nicht so sicher, schau mal wo die meistens Proz-Kisten hinverkauft werden, da ist eigentlich überall ein Tempolimit ...
Die Leute kaufens ja wegen dem haben und zeigen, nicht wegen dem wirklich ausnutzen.

Jan

Stefan
16.05.2022, 18:18
Ein Tempolimit wird in diesem Jahrtausend nicht mehr kommen. Die Autolobby hatte doch sonst keine Gründe mehr die 500 und mehr PS Boliden zu verkaufen...
In der direkten Nachbarschaft fallen mir auf Anhieb ein Porsche 911, 7er BMW, Volvo XC90, BMW X5, LandRover Discovery und ein Golf R32 ein.
Auf der Landstrasse darf man hier 80, auf der Autobahn 120 fahren.

Antracis
16.05.2022, 18:22
Da wäre ich mir nicht so sicher, schau mal wo die meistens Proz-Kisten hinverkauft werden, da ist eigentlich überall ein Tempolimit ...
Die Leute kaufens ja wegen dem haben und zeigen, nicht wegen dem wirklich ausnutzen.

Jan

Das leugnet nicht mal der ADAC, auch wenn der Blickwinkel natürlich ein anderer ist. ;)

Demnach gibt es in Ländern mit Tempolimit wie z.B. Österreich und der Schweiz in der Fahrzeugflotte nicht mehr Fahrzeuge mit deutlich geringerem Motor (https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/positionen/tempolimit-autobahn-deutschland/)

Gibt es in Ländern mit Tempolimit mehr Autos mit kleinen Motoren?

Nein. Die Annahme, dass ein generelles Tempolimit auf Autobahnen den Kauf von Autos mit kleineren Motoren (Downsizing) und damit weniger Spritverbrauch bewirkt, bestätigt sich beim Vergleich der Motorisierung der Fahrzeugflotten in Österreich (Tempolimit 130 km/h) und der Schweiz (Tempolimit 120 km/h) mit Deutschland nicht. Im Gegenteil: In der Schweiz ist der Anteil an leistungsstarken Fahrzeugen höher, in Österreich geringfügig niedriger als in Deutschland.

Nur die typischen Lobbyvertreter wiederholen immer gebetsmühlenartig, dass man die deutsche Autoindustrie damit quasi zu Grabe trägt, jegliche Innovation ausrottet ect.

Es gibt ja auch keine Kneipen und keine Tabakindustrie mehr, seit wir das Rauchverbot an vielen Orten eingeführt haben…

Schwarzfahrer
16.05.2022, 19:50
Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, (https://www.zeit.de/politik/2022-04/umfrage-tempolimit-autobahn-lindner-130)
Wenn das ein starkes Argument wäre, könnten wir auch die Atomkraftwerke gleich weiter laufen lassen (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91810940/umfrage-mehrheit-der-deutschen-will-atomkraftwerke-laufen-lassen-.html).

Ansonsten habe ich gewisse Zweifel an der Aussagekraft solcher Umfragen, bzw. daran, wie repräsentativ sie sind, z.B. liest man mit wenigen Tagen Abstand mal Mehrheit gegen Flüchtlingsaufnahme (https://taz.de/Meinungsumfrage-zu-Migrationspolitik/!5779674/) , mal Mehrheit unterstützt Deutschland als Zufluchtsort für Flüchtlinge (https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/mehrheit-unterstuetzt-deutschland-als-zufluchtsort-fuer-fluechtlinge-3806)oder gar Mehrheit der Deutschen will mehr Flüchtlinge aus Krisenregionen einfliegen (https://www.welt.de/politik/deutschland/article211469111/Deutschland-Mehrheit-will-mehr-Fluechtlinge-aus-Krisenregionen-einfliegen.html). Mit einer geschickten Fragestellung kann man leicht auch die gewünschte Antwort bekommen. Wahlen wie am Sonntag zeigen aber, daß leider eine stark wachsende Minderheit (am Sonntag 44 %) lieber gar keine Stellung bezieht, und die Entscheidungen einer ständig schrumpfenden Minderheit überläßt, die sich dann als "Mehrheit" feiert.

DocTom
16.05.2022, 20:03
... Auf lange Sicht sollen so Lärmbelästigungen für Anwohner und Anwohnerinnen gesenkt werden.[/I]
Quelle (https://www.rnd.de/panorama/frankreich-testet-laerm-blitzer-fuer-laute-autos-und-motorraeder-GGCIDUSZND4PRGTZWP3RBIR6RQ.html)

Dafür, hier an der Ausfallstraße kommt die SoKo Autoposer dauernd zu Massen an Tickets. Automatisierte Ticketverteilung fänd ich geil!:Blumen:

Hatten wir den deutlich entspannteren Verkehrsfluss in DK schon, auch immer mehr hochmotorisierte Fahrzeuge dort bei 130km max auf den AB und drastische Strafen ab 2km/h drüber...
https://nordschleswiger.dk/de/nordschleswig/verkehrsregeln-daenemark-sollten-urlauber-wissen

sybenwurz
16.05.2022, 23:07
Ein Tempolimit wird in diesem Jahrtausend nicht mehr kommen. Die Autolobby hatte doch sonst keine Gründe mehr die 500 und mehr PS Boliden zu verkaufen... Bevor sie ein Tempolimit einführen soll unser Staat den Autobauern lieber noch mehr Milliarden in den Po pusten für "grüne" E-Autos

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich oder so.
Wieviele dieser SUVs werden denn im Gelände oder auch nur in Sachen 'Sports Utility' bewegt?

TriVet
21.06.2022, 11:21
Bis jetzt scheint Sprit nicht all zu teuer:
Will nicht spar'n will nicht vernünftig sein, tank nur das gute Super rein
ich mach Spaß, ich geb Gas, ich geb Gas (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/autobahnen-benzinpreise-tempo-101.html)

Aber warum zeigen Autofahrer dieses paradoxe Verhalten? Sie stöhnen über hohe Benzinpreise, fahren aber trotzdem so schnell wie bisher und verschenken damit bares Geld. Eine Umfrage des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus an einer Autobahnraststätte liefert viele Gründe: Zeitdruck durch volle Terminkalender, Gruppendruck durch andere schnell fahrende Autofahrer oder ein Arbeitgeber, der die Tankkosten bezahlt.

Nogi87
21.06.2022, 11:38
So lange ich mit meinem Polo 4,8 Liter bei durchschnittlich 150 auf der Autobahn verbrauche und mein Kumpel mit seinem Polo GTI 6,8 Liter bei durchschnittlich 130 auf der Autobahn, sehe ich nicht das Tempolimit als zielführend, sondern gezielte Vorgaben an die Automobilwirtschaft zwecks Begrenzung der Motorleistung. Das wird aber nicht passieren.

Stefan
21.06.2022, 11:56
Wieviele dieser SUVs werden denn im Gelände oder auch nur in Sachen 'Sports Utility' bewegt?

Und wenn selbst wenn (so wie einige Gelegenheitsjäger): Der Sohn der Nachbarn meiner Eltern ist bis vor einigen Jahren einen Renault R4 als Försterauto gefahren.
Wir haben vor 25 Jahren mal einen alten Escort bei der Ausschilderung eines Crosslaufs im Wald ordentlich festgefahren. Da wäre ein SUV nützlich gewesen. :Cheese:

LidlRacer
21.06.2022, 13:15
So lange ich mit meinem Polo 4,8 Liter bei durchschnittlich 150 auf der Autobahn verbrauche und mein Kumpel mit seinem Polo GTI 6,8 Liter bei durchschnittlich 130 auf der Autobahn, sehe ich nicht das Tempolimit als zielführend, sondern gezielte Vorgaben an die Automobilwirtschaft zwecks Begrenzung der Motorleistung. Das wird aber nicht passieren.

Ohne es zu merken, erklärst Du gerade selbst, warum ein Tempolimit sinnvoll ist.

Benni1983
21.06.2022, 13:21
Ich fahre meine täglichen Außendienstfahrten seid der würzigen Preis nur noch zwischen 80 und 100 auf der Autobahn.

Ich muss euch sagen...Entspannung pur :Cheese:

Meine 17 Jahre alter Zafira Benzin 1.8L 125PS braucht da auf einmal nur noch 7 Liter E10.

Es lohnt sich!

ritzelfitzel
21.06.2022, 13:37
(...)oder ein Arbeitgeber, der die Tankkosten bezahlt.[/I]

Dies ist ein Punkt, der mich immer wieder den Kopf schütteln lässt.

Die unmittelbaren Konsequenzen meines Verhaltens spüre ich nicht (moral hazard). Mein persönlicher Geldbeutel ist nicht betroffen, Energieknappheit interessiert mich nicht, ist ja genug (noch) da. Krieg ist außerdem weit weg und den Sprit für meinen drölfzig Liter SUV bezahlt der Arbeitgeber, ach ja, und bei Hybriden liegt dann auch bei Rückgabe der Kutsche das Ladekabel unbenutzt im Kofferraum. Da werden 200 Meter zum Bäcker gerollt, die Kids 300m zum Kindergarten kutschiert (und dort dann verzweifelt in der Blechkarawane ein Parkplatz gesucht, der dann eigentlich wieder der eigenen Haustüre ganz nah ist. :Kotz:

Und ganz unemotional gefragt: welche Rechtfertigung haben Tankkarten abseits von für die Arbeit notwendigen Fahrten und damit verbunden: habe im Bekanntenkreis einige, die seit Corona von 100% Office zu 100% (!!) Home-Office gewechselt sind. Was spricht da denn eigentlich noch für eine Tankkarte?

tridinski
21.06.2022, 13:53
der Dienstwagen inkl. Tankkarte ist ein Teil des Gehalts.
- Für den Arbeitnehmer attraktiv weil er so viel fahren kann wie er will und es kostet ihn nichts (zumindest nicht beim Tanken)
- Für den Arbeitgeber attraktiv weil steuerlich vorteilhaft.
- Für die Autoindustrie megageil weil der Absatz ihrer Benzinschleudern im System ganz tief eingegraben ist. Deutsche DNA sozusagen.

Win-Win-Win! Wer braucht da noch eine tiefgründige Rechtfertigung?

Für die Lebensqualität in den Städten, für die Umwelt, .... ach lassen wir das, da gibts keine Lobby.

Neben dem Tempolimit wäre die Abschaffung der Steuerprivilegien für Dienstwagen sehr hilfreich. Bei mir in der Firma gibts auch genug Dienstwagenhelden, aber auch einen Carpool. Wenn ich dienstlich ein Auto brauche nehm ich eins aus dem Pool, fertig, funktioniert prima sofern man nicht wirklich jeden Tag dienstlich fahren muss (Außendienst).

VolkerR
21.06.2022, 14:14
der Dienstwagen inkl. Tankkarte ist ein Teil des Gehalts.
- Für den Arbeitnehmer attraktiv weil er so viel fahren kann wie er will und es kostet ihn nichts (zumindest nicht beim Tanken)
- Für den Arbeitgeber attraktiv weil steuerlich vorteilhaft.
- Für die Autoindustrie megageil weil der Absatz ihrer Benzinschleudern im System ganz tief eingegraben ist. Deutsche DNA sozusagen.

Win-Win-Win! Wer braucht da noch eine tiefgründige Rechtfertigung?

Für die Lebensqualität in den Städten, für die Umwelt, .... ach lassen wir das, da gibts keine Lobby.

Neben dem Tempolimit wäre die Abschaffung der Steuerprivilegien für Dienstwagen sehr hilfreich. Bei mir in der Firma gibts auch genug Dienstwagenhelden, aber auch einen Carpool. Wenn ich dienstlich ein Auto brauche nehm ich eins aus dem Pool, fertig, funktioniert prima sofern man nicht wirklich jeden Tag dienstlich fahren muss (Außendienst).

Was bitte meinst Du mit Abschaffung der Steuerprivilegien ?

MatthiasR
21.06.2022, 14:16
habe im Bekanntenkreis einige, die seit Corona von 100% Office zu 100% (!!) Home-Office gewechselt sind. Was spricht da denn eigentlich noch für eine Tankkarte?

Die meisten meiner Kollegen, mich eingeschlossen, hätten die Tankkarte während der Corona-Pandemie gerne abgegeben ;) Zumindest bei uns bedeutet Firmenwagen ohne Tankkarte nämlich wesentlich weniger Gehaltsabzug (halb so viel), das wäre finanziell sehr attraktiv gewesen. Allerdings kann man erst bei einem neuen Firmenwagen wechseln. Was ich übrigens für den bestellten neuen Firmenwagen auch gemacht habe (da allerdings Lade- statt Tankkarte).

der Dienstwagen inkl. Tankkarte ist ein Teil des Gehalts.
- Für den Arbeitnehmer attraktiv weil er so viel fahren kann wie er will und es kostet ihn nichts (zumindest nicht beim Tanken)
- Für den Arbeitgeber attraktiv weil steuerlich vorteilhaft.
- Für die Autoindustrie megageil weil der Absatz ihrer Benzinschleudern im System ganz tief eingegraben ist. Deutsche DNA sozusagen.

Win-Win-Win! Wer braucht da noch eine tiefgründige Rechtfertigung?

Genau so ist es. Zugegeben, ich habe auch davon profitiert. Immerhin habe ich immer relativ verbrauchsgünstige, mäßig motorisierte Diesel gefahren. Ob das umwelttechnisch gut war, kann man heutzutage allerdings auch anzweifeln - Stichwort Feinstaub.

Gruß Matthias

tridinski
22.06.2022, 08:00
Was bitte meinst Du mit Abschaffung der Steuerprivilegien ?

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-vorteile-steuer-gutverdiener-agora-1.5437789

Trimichi
22.06.2022, 09:21
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-vorteile-steuer-gutverdiener-agora-1.5437789

Cool. Dann können diese Dientswagen ja mit Patriot Raketensätzen bestückt werden oder im Falle von SUVs mit schweren Gatlings, so dann die Bundeswehr über mehrere, mobil reservistische Panzerbriganden an der Ostfront verfügte, falls der Krieg ausbricht. Der Clou: die 100 Mrd. von "Onkel Olaf" hätten wir eingespart. Und das ist extrem klimafreundlich, weil ja dann die Bw keine neuen Gerätschaften anschaffen muss (Abt. Beschaffung). Allerdings habe ich gelesen, dass ein Leopard II von den Emissionen her effizient-ökolgischer ist als ein SUV, :Lachanfall:

Info wegen Leo II / Kraftstoffverbrauch: stammt von einem Übungsleiter, der bei der 12. dt. Panzerdivision, die ja von Amberg nach Roding, oder war es Cham, verlegt wurde. So ein Mist! Denn bis Amberg war es mit dem Radl immer ganz easy. ;)

Ernsthafter, mich nervt dieser Kennzeichenkram. Wenn Einheimische mit Berliner Nummerschnild "Raumschiffpatrolie Orion" oder Zollamt spielen, und in der verkehrsberuhigten 30iger Zone umherfahren, so empfinden wir das zunehmend als stalking, walking and talking. Da ja die KfZ-Kennzeichen ortsfremd sind, weis man nicht mit wem man es zu tun hat. Oftmals geht das dann mit Pishing weiter. Also Fahrer_innen steigen aus und laufen dann auf den Gehwegen mit dem Händi herum, telefonieren, machen vllt auch noch Bilderchen (ok, das noch nicht), und behaupten dann, dass es am Navi lag und/oder eben man sich hier nicht auskenne. Denn es könnte sich ja tatsächlich um ortsfremde handeln, zumal wenn z.B, die Fahrer_in ein Kopftuch trägt.

Ich kann nur hoffen, dass die dt. Autoindustrie weis, wohin die sie ihre PKWs verkaufen soll. Die Halden sind wohl voll und die Güterzüge rollen? So jedenfalls meine Beobachtung.

Im Ernst: Vorsicht! Denn hier ist auch ein Fenster für Diebe und diebische Banden, oftmals mit osteuropäischen Hintergrund, und Einbrecher ebenso. Neuste Masche: frisches Chi-Wapp-Chi-Chi auf dem Mülleimer liegen lassen und dann warten was passiert. Wenn es geholt wird ist jemand zu Hause, wenn nicht, lohnt sich vielleicht ein Einbruch.

VolkerR
22.06.2022, 11:52
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-vorteile-steuer-gutverdiener-agora-1.5437789

Toller Artikel, 71.000 Euro Bruttogehalt per anno für Herr Mustermann...
NUR 1% des Listenpreises versteuern... die Versteuerung der Fahrten zur Arbeitsstätte
fehlt leider gänzlich in dem Artikel. Für Arbeitnehmer die jeden Tag z.B 100 Km einfache Strecke fahren, kommt da auch noch einmal ein beachtlicher Betrag zusammen. Desweiteren sollten diese "Forscher" mal zur Kenntnis nehmen, das nicht jeder in Deutschland mal eben über 70.000 Euro im Jahr verdient.
Der Artikel ist völliger blödsin.

Nogi87
22.06.2022, 11:54
Toller Artikel, 71.000 Euro Bruttogehalt per anno für Herr Mustermann...
NUR 1% des Listenpreises versteuern... die Versteuerung der Fahrten zur Arbeitsstätte
fehlt leider gänzlich in dem Artikel. Für Arbeitnehmer die jeden Tag z.B 100 Km einfache Strecke fahren, kommt da auch noch einmal ein beachtlicher Betrag zusammen. Desweiteren sollten diese "Forscher" mal zur Kenntnis nehmen, das nicht jeder in Deutschland mal eben über 70.000 Euro im Jahr verdient.
Der Artikel ist völliger blödsin.

Ich gehe davon aus, dass der Durchschnittverdienst der Leute mit Dienstwagen nochmal deutlich über diesen 70.000 Euro liegt. Deswegen macht es natürlich Sinn nicht mit 40.000 zu rechnen, da Leute in dieser Gehaltsklasse keine Dienstwägen bekommen.

VolkerR
22.06.2022, 12:16
Ich gehe davon aus, dass der Durchschnittverdienst der Leute mit Dienstwagen nochmal deutlich über diesen 70.000 Euro liegt. Deswegen macht es natürlich Sinn nicht mit 40.000 zu rechnen, da Leute in dieser Gehaltsklasse keine Dienstwägen bekommen.

Sehr interessant... bei uns im Betrieb haben 5 Mitarbeiter die im Außendienst tätig sind einen Dienstwagen. Von denen hat aber keiner 70.000 Euro. Wer bei uns einen Firmenwagen bekommt hängt ausschließlich von dem Tätigkeitsfeld der Person ab. Der Verdienst spielt da überhaupt keine Rolle. Wir haben seit zwei Jahren sogar für eine Auszubildende einen Firmenwagen (Auzubimobil) mit Privatnutzung angeschafft.

CHA23
22.06.2022, 13:59
Ich gehe davon aus, dass der Durchschnittverdienst der Leute mit Dienstwagen nochmal deutlich über diesen 70.000 Euro liegt. Deswegen macht es natürlich Sinn nicht mit 40.000 zu rechnen, da Leute in dieser Gehaltsklasse keine Dienstwägen bekommen.

Dürfte ziemlich sicher so sein. In den letzten beiden Firmen mit Dienstwagenmodell, in denen ich gearbeitet habe, war das Minimum-Gehalt für das "Dienstwagen-Privileg" ca. 120 TEUR. Entsprechend wurden dort auch allesamt Wagen angeschafft fernab jeder ökonmischer/ökologischer Vernuft. Ich wurde damals (insbesondere in der Garage) wie ein Außerirdischer betrachtet, als ich für zwei Jahre einen Mini gefahren habe.

Zum eigentlichen Thema: Genau dieses Klientel ist es, das auf dem Egoismus zur
a) Raserei
b) Statussymbole
c) unlimitierten Ressourcen- und Benzinverbrauch
d) überall mit dem Auto hinfahren Just for Fun
beharrt. Alles unter dem Deckmantel von Freiheit und "selbst verdient". Davon gibt es offensichtlich sehr viele Personen und diese schaffen es hervorragend Ihre Interessen durch die Politik vertreten zu lassen.

TriVet
17.08.2022, 12:02
Sachsen-Anhalt:
Tempolimit, ja bitte.:cool:

Aber 200 km/h sollten es schon sein!:Maso:

https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/raser-in-sachsen-anhalt-juristen-bringen-tempolimit-von-200-km-h-ins-gespraech-a-465ddba4-ebaa-4f3a-a59c-9a8f4fd15629

Stefan K.
17.08.2022, 12:14
Bis vor einigen Jahren war ich gegen ein Tempolimit. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr genau warum.
Seit ich in Schweden lebe musste ich mich von einem auf den anderen Tag damit anfreunden und was soll ich sagen.... Aus Freundschaft ist Liebe geworden.

Mein ehemals von Baustelle-zu-Termin Fahrverhalten war völlig stressig und auch mit Freisprecheinrichtung, völlig abgelenkt von permanenten Gesprächen.

Mittlerweile komm ich entspannt an mein Ziel und reg mich auch während der Fahrt nicht mehr auf. Allerdings sind die Schweden auch sehr relaxed beim Autofahren. Aufreger, Auffahren, Schneiden usw. erlebe ich hier wirklich gar nicht. Wenn einer hupt, dann weil er denjenigen kennt.

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich persönlich nur berichten, ein Tempolimit hat neben anderen positiven Effekten ebenfalls positive Auswirkungen auf einen selbst.

DocTom
17.08.2022, 22:55
Dürfte ziemlich sicher so sein.... Ihre Interessen durch die Politik vertreten zu lassen.

Guter Beitrag!
:Blumen:

TriVet
11.11.2022, 09:56
Oho, selbst Meister Lindner schließt ein tempolimit zumindest nicht mehr ganz kategorisch aus, auch wenn es eher ein rhetorischer Trick ist:
https://www.spiegel.de/auto/christian-lindner-angeblich-offen-fuer-tempolimit-solang-die-akw-weiter-laufen-a-f8a94ab4-d076-4254-9e9c-d24433bea243

Antracis
11.11.2022, 19:57
Bis vor einigen Jahren war ich gegen ein Tempolimit. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr genau warum.
Seit ich in Schweden lebe musste ich mich von einem auf den anderen Tag damit anfreunden und was soll ich sagen.... Aus Freundschaft ist Liebe geworden.



Für mich wars wieder mal eine Erfahrung, als ich zum Ironman Kopenhagen gefahren bin. Ab der Grenze total entspanntes Fahren, weil halt die Geschwindigkeitsunterschiede auf der linken Spur eher bei maximal 20km/h lagen und nicht bei eher 80. Meist hinter den selben Autos zwischen den Lastwagen durchgeschlängelt.

Auf der Rückfahrt begann der Stress dann erst wieder zurück in Deutschland wo links dann sowohl die 200+ Fraktion, die 160er und die 130er anzutreffen waren, die sich alle nach und nach überholten und wegdrängelten und in regelmäßigen Abständen dann von den LKWs als Kolonne eingebremst wurden, wenn es mal wieder ein Elefantenrennen gab.

welfe
12.11.2022, 14:44
Für mich wars wieder mal eine Erfahrung, als ich zum Ironman Kopenhagen gefahren bin. Ab der Grenze total entspanntes Fahren, weil halt die Geschwindigkeitsunterschiede auf der linken Spur eher bei maximal 20km/h lagen und nicht bei eher 80. Meist hinter den selben Autos zwischen den Lastwagen durchgeschlängelt.

Auf der Rückfahrt begann der Stress dann erst wieder zurück in Deutschland wo links dann sowohl die 200+ Fraktion, die 160er und die 130er anzutreffen waren, die sich alle nach und nach überholten und wegdrängelten und in regelmäßigen Abständen dann von den LKWs als Kolonne eingebremst wurden, wenn es mal wieder ein Elefantenrennen gab.

Dem kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen.

Wobei interessanterweise bei uns vor allem die Luxemburger und Franzosen die Hitliste anführen.

TriVet
23.01.2023, 16:27
auf zeit.de:

Umweltbundesamt: Tempolimit auf Autobahnen würde mehr CO₂ einsparen als erwartet
(https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-01/tempolimit-autobahn-co2-einsparung)

Daraus:
Durch ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Deutschlands Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauten Straßen kann deutlich mehr CO₂ eingespart werden als bisher angenommen. Das ergab eine Studie des Umweltbundesamts (UBA). Demnach könne ein solches Tempolimit Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten einsparen. Die Behörde war bisher von 2,6 Millionen Tonnen ausgegangen.

Schwarzfahrer
23.01.2023, 16:57
auf zeit.de:

Umweltbundesamt: Tempolimit auf Autobahnen würde mehr CO₂ einsparen als erwartet
(https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-01/tempolimit-autobahn-co2-einsparung)

Daraus:
Durch ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Deutschlands Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauten Straßen kann deutlich mehr CO₂ eingespart werden als bisher angenommen. Das ergab eine Studie des Umweltbundesamts (UBA). Demnach könne ein solches Tempolimit Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten einsparen. Die Behörde war bisher von 2,6 Millionen Tonnen ausgegangen.
Diese neuen Zahlen bauen allerdings auf höchst spekulative bis unwahrscheinliche Annahmen:
"Die höheren CO₂-Einsparungen im Vergleich zu früheren Studien kommen daher, dass der Verbrauch der Fahrzeuge genauer bestimmt wurde und neu auch eine veränderte Routenwahl und Verkehrsnachfrage berücksichtigt wurden", teilte das UBA mit. In den Berechnungen seien auch die Verlagerungen auf andere Verkehrsträger wie die Bahn eingeschlossen.Unter "veränderten Routenwahl" ist (nach einer anderen Quelle, die ich vor ein paar Tagen gelesen habe) die Annahme, daß ein beachtlicher Teil der Autofahrer wegen des Tempolimits auf Bundestraßen ausweicht, und dort noch langsamer fährt. Abgesehen von der damit deutlich erhöhten Stau- und Unfallgefahr auf den Bundestraßen (letzteres ist dort eh schon vielfach höher als auf der Autobahn) klingt diese Annahme höchst widersinnig: Wenn Tempo 100 oder 120 evtl. sogar weniger Stau verursacht, warum sollte dann jemand, der sonst schnell fährt, weil er schnell ans Ziel kommen will, jetzt auf Bundesstraßen ausweichen, und noch später ankommen? Abkürzen über die Bundestraße kann man nur selten, Zeit sparen praktisch nur bei Stau - und dann ist das Tempolimit eh egal... Und ähnliches gilt für Umstieg auf andere Verkehrsmittel - Tempolimit ist kaum ein Grund dafür. Ich halte weiterhin die maximal 2 - 3 % für deutlich realistischer.

tridinski
23.01.2023, 17:06
klingt diese Annahme höchst widersinnig: Wenn Tempo 100 oder 120 evtl. sogar weniger Stau verursacht, warum sollte dann jemand, der sonst schnell fährt, weil er schnell ans Ziel kommen will, jetzt auf Bundesstraßen ausweichen, und noch später ankommen? Abkürzen über die Bundestraße kann man nur selten, Zeit sparen praktisch nur bei Stau - und dann ist das Tempolimit eh egal...

wenn wir aus Rhein-Main zu den Ligawettkämpfen in Nordhessen fahren gibts zwei Alternativen:

AUSSENRUM A5 und A7 und die letzten paar km Landstr, gesamt ca 40km mehr
MITTENDURCH 4spurig bis Marburg, dann weiter über Landstrasse mit vielen Ortsdurchfahrten an den Edersee, BadArolsen, etc.

Außenrum lohnt sich zeitlich nur wenn man ordentlich draufdrückt auf der Autobahn
wenn Autobahn = max120 fahre ich gleich Bundesstrasse

Schwarzfahrer
23.01.2023, 18:15
wenn wir aus Rhein-Main zu den Ligawettkämpfen in Nordhessen fahren gibts zwei Alternativen:

AUSSENRUM A5 und A7 und die letzten paar km Landstr, gesamt ca 40km mehr
MITTENDURCH 4spurig bis Marburg, dann weiter über Landstrasse mit vielen Ortsdurchfahrten an den Edersee, BadArolsen, etc.

Außenrum lohnt sich zeitlich nur wenn man ordentlich draufdrückt auf der Autobahn
wenn Autobahn = max120 fahre ich gleich Bundesstrasse
Kommt mir bekannt vor, in den 90-ern mußte ich häufig dienstlich aus Heidelberg nach Brilon, ab Marburg durch die Pampa - herrlich zu fahren (z.B. mit einem schönen sportlichen Cabrio, wenn ich Glück hatte), wenn keine holländischen Touristen landschaftsbewundernd unterwegs waren. Autobahn war nie eine Option, da die Wahrscheinlichkeit, tagsüber wirklich schnell fahren zu können, minimal war, dafür der Zusatz-Spritverbrauch wegen der viel längeren Strecke für mich außer Frage (nicht wegen Kosten, sondern wegen sinnlos überhöhten Ressourcenverbrauch). Ich schätze die Abwesenheit von Tempolimit auf richtigen Langstrecken (über 300 km), auf denen ich nennenswerten Gesamt-Zeitvorteil rausholen kann (also in der Größenordnung über 40 - 60 Minuten), ohne mehr km zu fahren; wenn ich wesentlich km sparen kann, kann das ausschlaggebend sein. Von Heidelberg nach Frankfurt oder Heilbronn ist es relativ egal, da sind weniger als 10 Minuten Unterschied drin. Heidelberg-Passau oder Heidelberg Pfronten sind da eine ganz andere Dimension.

Was mir aber damals auch aufgefallen ist: in jedem zweiten Ort Transparente, die Umgehungstraßen forderten, weil schon damals der Verkehr zu viel war. Wenn durch ein Tempolimit auf den Autobahnen dieser Durchgangsverkehr sich weiter erhöht, dann wäre es ein riesiges Eigentor, finde ich. :Holzhammer:

DocTom
23.01.2023, 18:43
Für mich wars wieder mal eine Erfahrung, als ich zum Ironman Kopenhagen gefahren bin. Ab der Grenze total entspanntes Fahren, ...
Auf der Rückfahrt begann der Stress dann erst wieder zurück in Deutschland...gab.

Erfahrung jedes Jahr im Urlaub, wenn in dk.
Ware mitlerweile auch für 30kmh in der Stadt und max 100kmh auf Autobahnen, dazu regelmäßige kontrollen, nuchgblitzen, Abschnittsmessungen. Dann entgeht der Kontrollinstanz kein Raser mehr.
Ginge alles, wenn es nr gewollt wäre.
Gruß
T.:Blumen:

Matthias75
24.01.2023, 08:14
Diese neuen Zahlen bauen allerdings auf höchst spekulative bis unwahrscheinliche Annahmen:

Die höheren CO₂-Einsparungen im Vergleich zu früheren Studien kommen daher, dass der Verbrauch der Fahrzeuge genauer bestimmt wurde und neu auch eine veränderte Routenwahl und Verkehrsnachfrage berücksichtigt wurden", teilte das UBA mit. In den Berechnungen seien auch die Verlagerungen auf andere Verkehrsträger wie die Bahn eingeschlossen.

Unter "veränderten Routenwahl" ist (nach einer anderen Quelle, die ich vor ein paar Tagen gelesen habe) die Annahme, daß ein beachtlicher Teil der Autofahrer wegen des Tempolimits auf Bundestraßen ausweicht, und dort noch langsamer fährt. Abgesehen von der damit deutlich erhöhten Stau- und Unfallgefahr auf den Bundestraßen (letzteres ist dort eh schon vielfach höher als auf der Autobahn) klingt diese Annahme höchst widersinnig: Wenn Tempo 100 oder 120 evtl. sogar weniger Stau verursacht, warum sollte dann jemand, der sonst schnell fährt, weil er schnell ans Ziel kommen will, jetzt auf Bundesstraßen ausweichen, und noch später ankommen? Abkürzen über die Bundestraße kann man nur selten, Zeit sparen praktisch nur bei Stau - und dann ist das Tempolimit eh egal... Und ähnliches gilt für Umstieg auf andere Verkehrsmittel - Tempolimit ist kaum ein Grund dafür. Ich halte weiterhin die maximal 2 - 3 % für deutlich realistischer.

Ich kenne mehr als Strecke, die mit der Autobahn nur Sinn macht, wenn man mit 130+ durchkommt. Wenn man auf der Autobahn langsamer vorankommt, sind andere Strecken zeitlich genauso attraktiv.

Dazu kommt, dass die Echtzeitmessung des Verkehrs in die Routenberechnugn einbezogen werden kann und so eine weniger ausgelastete Strecke ausgewählt werden kann, wodurch Staus vermieden werden können.

Ich vermute zudem, dass der letzte Satz des zitierten Textes zwo gemeint ist, dass man mit einrechnet, dass das Auto mit reduzierter Geschwindigkeit gegenüber anderen Verkehrsmitteln an Attraktivität verliert. Wenn man mit dem Auto bei Einhaltung der Tempolimits zwei Stunden von München nach Nürnberg brauche, mit dem ICE aber nur eine Stunde, wird der Umstieg vielleicht doch attraktiver oder man überlegt sich, ob die Fahrt nach Nürnberg überhaupt notwendig ist...

M.

Edit: Ups, Beitrag 5000 :liebe053: :Prost:

keko#
24.01.2023, 08:21
Erfahrung jedes Jahr im Urlaub, wenn in dk.
Ware mitlerweile auch für 30kmh in der Stadt und max 100kmh auf Autobahnen, dazu regelmäßige kontrollen, nuchgblitzen, Abschnittsmessungen. Dann entgeht der Kontrollinstanz kein Raser mehr.
Ginge alles, wenn es nr gewollt wäre.
Gruß
T.:Blumen:

Warum nicht gleich 20km/h innerorts? :Cheese:

Sorry, aber ich fahre nicht zum Spaß umher und will einfach auch zügig irgendwo hinkommen und nicht ständig umherkriechen :Blumen:

kullerich
24.01.2023, 08:27
Warum nicht gleich 20km/h innerorts? :Cheese:

Sorry, aber ich fahre nicht zum Spaß umher und will einfach auch zügig irgendwo hinkommen und nicht ständig umherkriechen :Blumen:

30 innerorts, damit Wege mit sinnvollen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Denn nicht zuletzt sorgt 30 innerorts dafür, dass der Tempounterschied KfZ zu Fahrrädern / E-Bikes kleiner bis nichtig wird und somit die Notwendigkeit der Trennung von Fahrwegen viel kleiner -> gleich zwei Unfallursachen verkleinert.

Und sorry, "30 ist zu langsam, wenn ich zwei Mal am Tag von westlich Stuttgart nach östlich Stuttgart muss" wirft die Frage auf: warum muss ich das tun?

TriVet
24.01.2023, 08:28
frag doch mal Arne, wie das mit general. Tempo 30 in Freiburg klappt?

de facto wäre man in Schtuagadd doch froh, wenigstens mit 30 fahren zu können.:Cheese:

keko#
24.01.2023, 08:31
frag doch mal Arne, wie das mit general. Tempo 30 in Freiburg klappt?

de facto wäre man in Schtuagadd doch froh, wenigstens mit 30 fahren zu können.:Cheese:

Auf vielen Straßen hat man schon 40. Wenn die Stadt voll ist, ist das völlig überflüssig. Wenn sie leer ist, fahren dann oftmals Oberkorrekte 35km/h und zwar nebeneienander auf zwei- oder dreispurrigen Abschnitten. :Maso:

keko#
24.01.2023, 08:34
30 innerorts, damit Wege mit sinnvollen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Denn nicht zuletzt sorgt 30 innerorts dafür, dass der Tempounterschied KfZ zu Fahrrädern / E-Bikes kleiner bis nichtig wird und somit die Notwendigkeit der Trennung von Fahrwegen viel kleiner -> gleich zwei Unfallursachen verkleinert. ....

Neben Fahrradfahrern sind viele halt auch auf das Auto angewiesen. Berufsfahrer/Berufstätige aber auch ältere Personen. Ich fahre selbst kaum noch Auto, finde 40 aber zu langsam. Der Plan, dass man sukzessive mit verschiedenen Maßnahmen die Autofahrer aus Stuttgart rausdrängen will, ist weit bekannt.

TriVet
24.01.2023, 08:36
Zurecht. :cool:
Innerstädtisch, insbesondere in größeren Städten, ist Individualverkehr per eigenem Auto einfach obsolet.:Blumen:

Matthias75
24.01.2023, 08:39
Warum nicht gleich 20km/h innerorts? :Cheese:

Sorry, aber ich fahre nicht zum Spaß umher und will einfach auch zügig irgendwo hinkommen und nicht ständig umherkriechen :Blumen:

Ich wäre für ein gestaffeltes Tempolimit: 50 auf breiten Zufahrt- und Durchgangsstraßen, möglichst Kraftfahrzeuge und Fahrräder getrennt, um Konflikte zu vermeiden, sobald es von der breiten Straße weg geht, flächendeckend Tempo 30.

M.

keko#
24.01.2023, 08:47
Zurecht. :cool:
Innerstädtisch, insbesondere in größeren Städten, ist Individualverkehr per eigenem Auto einfach obsolet.:Blumen:

Wenn alle mit dem Rad fahren, habe ich ja freie Bahn. :Cheese:
Ist wie mit dem Engergiesparen: wenn alle Gas sparen, ist genug für mich da. Und wenn keiner mehr eine Flugreise macht, habe ich mehr Optionen...
von daher: weiter so! :Cheese:

MattF
24.01.2023, 09:48
Warum nicht gleich 20km/h innerorts? :Cheese:

Sorry, aber ich fahre nicht zum Spaß umher und will einfach auch zügig irgendwo hinkommen und nicht ständig umherkriechen :Blumen:

Es gibt nicht nur dich auf dieser Welt.

20 km/h fände ich allerdins zuwenig, dann würden mir die Autos ständig im Weg stehen. :Cheese:

Klugschnacker
24.01.2023, 09:58
In Freiburg haben wir in vielen Straßen Tempo 30. Auch auf der dicksten Durchgangsstraße, die auf insgesamt vier Fahrspuren von Ost nach West quer durch die Stadt geht.

Anfangs ist das ungewohnt für Autofahrer. Nach meiner persönlichen Wahrnehmung kommt man aber genauso schnell bzw. langsam durch die Stadt wie vorher mit 50 km/h. Man steht ohnehin alle paar hundert Meter an einer Ampel, um den Querverkehr durchzulassen. Ob man jetzt mit 30 oder 50 zur Ampel fährt und dort wartet, ist einerlei.

Über das real mögliche Tempo entscheidet wohl vor allem das Verkehrsaufkommen und nicht das Tempolimit auf 50 oder 30 km/h. Mit anderen Worten: Würden wir sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen aufheben, kämen wir wohl keine Sekunde schneller durch die Stadt. Außer nachts.

Die Straße direkt vor meiner Haustüre darf tagsüber mit 50 km/h, nachts mit 30 km/h befahren werden. Trotzdem bin ich nachts natürlich schneller, weil ich an den Ampeln in einer kürzeren Schlange stehe und alles aufgrund des geringeren Verkehrs etwas besser flutscht. Das wirft aus meiner Sicht die Frage auf, wozu tagsüber die 50 km/h gut sein sollen, wenn ich de facto langsamer bin als nachts mit 30 km/h. Also erscheint es mir sinnvoll, die Sache zu vereinheitlichen und flächendeckend 30 km/h in Innenstädten festzulegen.

E-Bikes sollten ebenfalls 30 fahren dürfen, dann haben alle die gleiche Geschwindigkeit, was dem Verkehrsfluss zugute kommt.

(Nebenbei: In Freiburg stehen überall Blitzer. Tempo 30 wird durchgesetzt. Das empfinde ich paradoxerweise als angenehm. Anders ist es in meiner zweiten Heimat München: Wo dort Tempo 30 vorgeschrieben ist und ich mich daran halte, werde ich von den anderen Autofahrern wie ein Quertreiber und Störenfried behandelt. Jeder versucht, die Nervensäge möglichst schnell zu überholen. Kaum jemand hält sich dort an die erlaubten 30 km/h. Selbst Busfahrer ziehen gereizt vorbei. Das nervt.)

keko#
24.01.2023, 10:12
Es gibt nicht nur dich auf dieser Welt.

...,.

Wie gesagt: mein altes Cityrad Marke Herkules ist seit vielen vielen Jahren mein wichtigstes Verkehrsmittel. :Blumen:
Trotzdem habe ich die Option zu jeder Zeit mein Auto zu nutzen, das vollgetankt vor meinem Haus steht.

Optionen <==> Freiheit.

So lange das so bleibt, habe ich kein Problem mit irgendwas :Blumen:

Genussläufer
24.01.2023, 10:18
Wenn alle mit dem Rad fahren, habe ich ja freie Bahn. :Cheese:
Ist wie mit dem Engergiesparen: wenn alle Gas sparen, ist genug für mich da. Und wenn keiner mehr eine Flugreise macht, habe ich mehr Optionen...
von daher: weiter so! :Cheese:

Interessanter Ansatz. Meine Frau meinte gestern zu mir, daß ich doch nicht so viele Laufschuhe bestellen soll und verwies auf die Umwelt. Darauf erwiederte ich, daß wir doch lieber dort ansetzen sollten, wo der Hebel groß ist... "Lass uns das Haus verkaufen und in eine Wohnung mit deutlich weniger Fläche ziehen." Ihr Gegenargument: "Warum? Das ist doch schon da."

Damit hat sich Recht. Auf den ersten Blick macht das keinen Sinn. Wenn aber nachhaltig die Nachfrage nach solchen Immobilien sinken würde oder sich auf mehr Köpfe verteilen würde, gäbe es sehr sicher mittelfristig eine Veränderung im Angebot.

Wenn also nur Du noch Gas verbrauchen würdest und einer von wenigen Fliegern wärst, hättest Du sicher nur sehr kurz Freude daran. Die Airlines würden die Linien reduzieren und es würden deutlich Skaleneffekte verloren gehen. Das Angebot würde wieder deutlich kleiner werden. Investitionen würden kaum stattfinden. Die Preise würden steigen. Die Freude wäre also von kurzer Dauer ;)

TriVet
24.01.2023, 10:24
.."Lass uns das Haus verkaufen und in eine Wohnung mit deutlich weniger Fläche ziehen."

Damit wärst Du vielleicht mehr im Trend als gedacht.
Hier wird von empfohlenen 35 qm/Person geredet:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wohnen-quadratmeter-stadt-100.html

Daraus:
Gerade in Ballungsräumen fehlen Wohnungen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer sei, dass seit 1950 sukzessive immer mehr Wohnraum pro Kopf verbraucht werde, sagt Florian Fischer-Almannai, Professor für Wohnbau in Aachen. Die vorhandene Wohnfläche sei in den vergangenen Jahrzehnten weniger gewachsen als der Verbrauch, der aktuell im Schnitt bei rund 47 Quadratmeter pro Kopf liegt.

keko#
24.01.2023, 10:29
....

Wenn also nur Du noch Gas verbrauchen würdest und einer von wenigen Fliegern wärst, hättest Du sicher nur sehr kurz Freude daran. Die Airlines würden die Linien reduzieren und es würden deutlich Skaleneffekte verloren gehen. Das Angebot würde wieder deutlich kleiner werden. Investitionen würden kaum stattfinden. Die Preise würden steigen. Die Freude wäre also von kurzer Dauer ;)

Ich gebe dir recht! Es muss eine Balance vorhanden sein. Der junge Mensch in der PANARAMO-Reportage hat dies ja frei und offen geäussert: es funktioniert (seine Privatflüge), weil sich das nur ein kleiner Teil leisten kann.

Provokant gedacht: Ist das vielleicht langfristig das stabilste Modell um den Klimawandel zu bekämpfen? Rel. wenige Besitzende und eine Masse Mittelloser?

Genussläufer
24.01.2023, 10:53
Provokant gedacht: Ist das vielleicht langfristig das stabilste Modell um den Klimawandel zu bekämpfen? Rel. wenige Besitzende und eine Masse Mittelloser?

Sehr philosophische Frage und schwer klar zu beantworten. Man müsst hier politische Lage, Ökologie und Interdependenzen berücksichtigen. Ist also sehr subjektiv und abhängig davon wie man die Kriterien in der Argumentation gewichtet. Liest sich wie eine Ausrede und ist es auch :Lachen2:

Um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, benötigen wir stabile Verhältnisse, technologischen Fortschritt und den Willen der Menschen im Konsum zu priorisieren. Wenn Du die ärmere Bevölkerung aus der Entwicklung ausschließt, wirst Du keine politische Stabilität bekommen. Allein das macht vieles deutlich schwieriger. Wenn Wohlstand, Bildung und Versorgung sich nicht weiter nachhaltig verbessern, wird das auch Druck auf das Bevölkerungswachstum geben. Partizipation für alle ist also wichtig. Ob es nun ein Recht für jeden geben muss, einen Langstreckenflug zu absolvieren, steht auf einem anderen Blatt. Auch wir können uns das häufig nur leisten, weil es nicht korrekt bepreist ist.

"Augenblick verweile doch. Augenblick Du bist so schön."

Klappt eben nicht. Und wenn wir eine so unausgewogene Situation wie jetzt haben, wird das erst recht nicht funktionieren. Wir halten die eine Seite klein und gaukeln uns einen bezahlbaren Luxus vor. Wohlwissend, daß dieser Luxus Preiskomponenten enthält, die wir auf anderer Menschen Kreditkarte buchen.

Edit: Sorry für die Ausschweife. Das hat wirklich gar nichts mehr mit dem Fadentitel zu tun!

Schwarzfahrer
24.01.2023, 13:21
Ich wäre für ein gestaffeltes Tempolimit: 50 auf breiten Zufahrt- und Durchgangsstraßen, möglichst Kraftfahrzeuge und Fahrräder getrennt, um Konflikte zu vermeiden, sobald es von der breiten Straße weg geht, flächendeckend Tempo 30.

M.Sehr rationaler Ansatz, den ich teile, weil es die Hautpfunktion des Verkehrs (vorankommen) mit berücksichtigt.
In Freiburg haben wir in vielen Straßen Tempo 30. Auch auf der dicksten Durchgangsstraße, die auf insgesamt vier Fahrspuren von Ost nach West quer durch die Stadt geht. ...
Bei einer Ortsdurchfahr in der Nachbarschaft hat man auch Tempo 30 eingeführt. Es steht zusätzlich das Schild "Lärmschutz" dran. Über den Nutzen für Verkehr und Umwelt kann man diskutieren; Staus gab es dort nie, Ampeln nur als Gelegenheits-Fußgängerampeln. Dem Lärmschutz wird auf jeden Fall dadurch mäßig genutzt. Tempo 30 kann mein Auto sinnvoll nur im 3. Gang, dann bei ca. 1200 U/min. Tempo 40 - 45 kann ich im vierten Gang mit ca. 1000, max. 1100 U/min rollen (habe ich dort früher meist gemacht). Leiser bin ich damit bei 30 sicher nie. Wäre interessant, eine vorher/nachher Lärmpegelmessung zu sehen - vielleicht fahren andere auch 40 - 50 immer im 3. Gang, dann ist es natürlich eine Verbesserung mit 30.

TRIPI
24.01.2023, 14:08
Ich würde jetzt mal behaupten dass deine Reifen immer lauter sind bei höherer Geschwindigkeit.

kullerich
24.01.2023, 15:00
(Nebenbei: In Freiburg stehen überall Blitzer. Tempo 30 wird durchgesetzt. Das empfinde ich paradoxerweise als angenehm. Anders ist es in meiner zweiten Heimat München: Wo dort Tempo 30 vorgeschrieben ist und ich mich daran halte, werde ich von den anderen Autofahrern wie ein Quertreiber und Störenfried behandelt. Jeder versucht, die Nervensäge möglichst schnell zu überholen. Kaum jemand hält sich dort an die erlaubten 30 km/h. Selbst Busfahrer ziehen gereizt vorbei. Das nervt.)

Sehr schöne Anmerkung. Hier in der von mir bewohnten Kleinstadt ist im letzten November die Gültigkeit von Tempo 30 deutlich erweitert worden, und es sind sogar mobile Blitzer (https://www.wnoz.de/Fridolin-blitzt-2400-Autofahrer-d33facb6-a5fc-42ec-9301-7281eed60d01-ds)angeschafft worden... Die Einstellung der Stadtverwaltung dazu spricht aus der Formulierung, dass das Nicht-Nutzen dieser Blitzer eine Massnahme des "Weihnachtsfriedens" sei. Hier ist also (in Wahrnehmung der Stadtverwaltung...) nicht der Regelverletzer, sondern die Kontrolle davon der Bruch des Friedens.... Scheint mir für München auch zuzutreffen, deiner Schilderung nach...

sybenwurz
24.01.2023, 15:17
Provokant gedacht: Ist das vielleicht langfristig das stabilste Modell um den Klimawandel zu bekämpfen? Rel. wenige Besitzende und eine Masse Mittelloser?

Ich denke, dass dann selbst 'der Deutsche' zu Mitteln greifen würde.
Wir haben aktuell ja eher so Fokus auf rechte Gewalt, Spinner und Reichsbürger, in deZusammenhang den Vergleich zu Links, und betrachten frühere Revolutionen zumeist aus dem Blickwinkel der berechtigten Interessen einer Mehrheit des Volks, gegen Willkür, Diktatur, Unterdrückung u.ä. aufzubegehren.
Sobald die Schere zwischen Arm und Reich aber weiter aufklafft, kann ich mir schon gut vorstellen, dass 'der Pöbel' nicht endlos bereit ist, diese ungleiche Verteilung analog zu Mustern früherer Jahrhunderte hinzunehmen.
Die werden aber halt wahrscheinlich nimmer mit Knüppeln und Dreschflegeln losziehn.

DocTom
24.01.2023, 16:28
Ich denke, dass dann selbst 'der Deutsche' zu Mitteln greifen würde...
Die werden aber halt wahrscheinlich nimmer mit Knüppeln und Dreschflegeln losziehn.

Die ziehen nie los, oder kannst du dir Gelbwestenaktionen im Stile Frankreichs in D vorstellen?:Blumen:

Mo77
24.01.2023, 17:35
Damit wärst Du vielleicht mehr im Trend als gedacht.
Hier wird von empfohlenen 35 qm/Person geredet:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wohnen-quadratmeter-stadt-100.html

Daraus:
Gerade in Ballungsräumen fehlen Wohnungen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer sei, dass seit 1950 sukzessive immer mehr Wohnraum pro Kopf verbraucht werde, sagt Florian Fischer-Almannai, Professor für Wohnbau in Aachen. Die vorhandene Wohnfläche sei in den vergangenen Jahrzehnten weniger gewachsen als der Verbrauch, der aktuell im Schnitt bei rund 47 Quadratmeter pro Kopf liegt.

Ich werde mir bestimmt kein Haus kaufen was knapp 50qm größer ist..
:Blumen:

Matthias75
25.01.2023, 08:40
Die ziehen nie los, oder kannst du dir Gelbwestenaktionen im Stile Frankreichs in D vorstellen?:Blumen:

Die wählen dann alle aus Protest FDP und wir haben dann Lindner als Kanzler und Kubicki als Vize. Kann auch keiner wollen....

M.

sybenwurz
25.01.2023, 09:54
Die ziehen nie los, oder kannst du dir Gelbwestenaktionen im Stile Frankreichs in D vorstellen?:Blumen:

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Es gehen bereits Leute auf die Strasse. Wir tun sie aber als Spinner, Rechtsradikale, Querdenker usw. ab.
Aber je weiter die Schere aufklafft, umso mehr Zulauf nicht nur aus der Unterschicht, sondern auch dann ehemaligen Mittel- und Oberschicht werden solcherart Gruppierungen finden. Damit auch Typen, die die Massen instrumentalisieren und führen können und deren Bildung nicht nur aus Vormittags-TV besteht.
Klar, gibts bereits schon, sind aber immer nur noch Randerscheinungen.
Denkst du 'Merkel muss weg' oder 'Volksverräter' sind Floskeln, die der Bildungsflüchtling zu definieren in der Lage ist, oder sind es aber nur Synonyme dafür, dass 'die da oben' was haben, und die Krakeler auf der Strasse nix?

DocTom
25.01.2023, 17:38
...
Klar, gibts bereits schon, sind aber immer nur noch Randerscheinungen.
Denkst du 'Merkel muss weg' oder 'Volksverräter' sind Floskeln, die der Bildungsflüchtling zu definieren in der Lage ist, oder sind es aber nur Synonyme dafür, dass 'die da oben' was haben, und die Krakeler auf der Strasse nix?

naja, gerade die von Dir gezeigten Beispiele zeigen am Ende doch (siehe Verhaftung Prinz Reuss (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/reichsbuerger-heinrich-xiii-prinz-reuss-machte-geschaefte-mit-dem-bund-a-bf89025b-ee69-40e8-86d6-c7ffe1d861df)), dass die Geldelite sich den Schutz der Stattsmacht durch "Lobby-Arbeit (Bestechung(?))" erhält und sichert. Und die Finanzskandale der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass da nicht wirklich etwas bewegt und dagegen unternommen wird. CumCum und CumEx sind ja nicht abgestellt, redet halt nur keiner offen drüber,. Nimm nun noch die Art des Durchgreifens schon bei den Stuttgart 21 Demos (normale, alte Menschen durch Polizei zusammengeknüppelt (https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjf04HJk-P8AhU6W_EDHd_DDZ4QFnoECA0QAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.stern.de%2Fpanorama%2Fstern-crime%2Fstuttgart-21--so-brutal-gingen-polizisten-gegen-demonstranten-vor-6464880.html&usg=AOvVaw06YQv8cJ94krp6CaR-vlpr)), dann sehe ich da noch keine Politiker- oder Finanzadelköpfe durch revoltierende Massen in D oder der EU rollen.
omtc
t.:Huhu:

keko#
26.01.2023, 11:53
Ich denke, dass dann selbst 'der Deutsche' zu Mitteln greifen würde.
Wir haben aktuell ja eher so Fokus auf rechte Gewalt, Spinner und Reichsbürger, in deZusammenhang den Vergleich zu Links, und betrachten frühere Revolutionen zumeist aus dem Blickwinkel der berechtigten Interessen einer Mehrheit des Volks, gegen Willkür, Diktatur, Unterdrückung u.ä. aufzubegehren.
Sobald die Schere zwischen Arm und Reich aber weiter aufklafft, kann ich mir schon gut vorstellen, dass 'der Pöbel' nicht endlos bereit ist, diese ungleiche Verteilung analog zu Mustern früherer Jahrhunderte hinzunehmen.
Die werden aber halt wahrscheinlich nimmer mit Knüppeln und Dreschflegeln losziehn.

Wir Deutsche können auch sehr gut demonstrieren, wie wir aus unserer Geschichte wissen. Sensationell friedlich der Mauerfall.
Druck von oben erzeugt irgendwann Gegendruck. Von daher ist es geschickter, wenn man die Menschen so weit bringt, dass sie Dinge selbst tun: Ich hörte in meinem Umfeld völlig erstaunt schon mehrmals Bekannte sagen, dass die Inflation noch zu niedrig sei und die Preise zu niedrig.

:Blumen:

Mitsuha
26.01.2023, 14:56
(Nebenbei: In Freiburg stehen überall Blitzer. Tempo 30 wird durchgesetzt. Das empfinde ich paradoxerweise als angenehm. Anders ist es in meiner zweiten Heimat München: Wo dort Tempo 30 vorgeschrieben ist und ich mich daran halte, werde ich von den anderen Autofahrern wie ein Quertreiber und Störenfried behandelt. Jeder versucht, die Nervensäge möglichst schnell zu überholen. Kaum jemand hält sich dort an die erlaubten 30 km/h. Selbst Busfahrer ziehen gereizt vorbei. Das nervt.)
Naja, was erwartet man, wenn man eine Gesellschaft hat, die den Egomanen heranzieht und auch noch belohnt. Die Leute sind rücksichtslos und rammen mit ihren Ellenbogen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Auf der Strasse, auf der das Überholen nicht so einfach getätigt werden kann, wird dann halt anders aggressiv gefahren, weil "ich ich ich".

Schwarzfahrer
30.01.2023, 12:37
Ich würde jetzt mal behaupten dass deine Reifen immer lauter sind bei höherer Geschwindigkeit.Klar, Abrollgeräusche steigen mit Geschwindigkeit; wie hoch ihr Anteil am Gesamtlärm eines Autos ist, dürfte sehr vom Motor und vom Reifenprofil ab; ich glaube mich zu erinnern, daß Abroll- und Windgeräusche bei Autobahntempo überwiegen, während in der Stadt die Motorgeräusche den Rest übertünchen. Gestern fuhr ein schwerer E-SUV an mir vorbei (Stadtverkehr), der war rein aus den Abrollgeräuschen (vermutlich nagelneue Winterreifen) lauter, als der nachfolgende uralte Opel Corsa mit Benzinmotor (vermutlich mit glatt abgefahrenen Reifen und niedertourig unterwegs :))

Übrigens, hier noch ein paar Aspekte zum Nutzen von Tempo 30 innerorts. Wenn man das liest, bleibt vom Umweltaspekt wenig übrig (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140602_OTS0092/neueste-studie-der-tu-wien-tempo-30-eine-schlechte-loesung-fuer-die-umwelt) (dürfte für Verbrenner gelten; E-Autos sind da linearer bzgl. Verbrauch, da spart Tempo 30 wohl immer zu höheren Geschwindigkeiten). Was nicht heißen muß, daß es generell sinnlos ist, nur halte ich den Nutzen bzgl. Verkehrssicherheit in Wohngebieten (das bei Durchgangsstraßen oft keine Rolle spielt) für ein weit besseres Argument, als den Umwelt- oder CO2-Aspekt.

trina
30.01.2023, 13:49
Klar, Abrollgeräusche steigen mit Geschwindigkeit; wie hoch ihr Anteil am Gesamtlärm eines Autos ist, dürfte sehr vom Motor und vom Reifenprofil ab; ich glaube mich zu erinnern, daß Abroll- und Windgeräusche bei Autobahntempo überwiegen, während in der Stadt die Motorgeräusche den Rest übertünchen. Gestern fuhr ein schwerer E-SUV an mir vorbei (Stadtverkehr), der war rein aus den Abrollgeräuschen (vermutlich nagelneue Winterreifen) lauter, als der nachfolgende uralte Opel Corsa mit Benzinmotor (vermutlich mit glatt abgefahrenen Reifen und niedertourig unterwegs :))

Übrigens, hier noch ein paar Aspekte zum Nutzen von Tempo 30 innerorts. Wenn man das liest, bleibt vom Umweltaspekt wenig übrig (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140602_OTS0092/neueste-studie-der-tu-wien-tempo-30-eine-schlechte-loesung-fuer-die-umwelt) (dürfte für Verbrenner gelten; E-Autos sind da linearer bzgl. Verbrauch, da spart Tempo 30 wohl immer zu höheren Geschwindigkeiten). Was nicht heißen muß, daß es generell sinnlos ist, nur halte ich den Nutzen bzgl. Verkehrssicherheit in Wohngebieten (das bei Durchgangsstraßen oft keine Rolle spielt) für ein weit besseres Argument, als den Umwelt- oder CO2-Aspekt.

Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?


Über das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU)

Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten. Dazu zählen die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz für individuelle Mobilität sowie eines entsprechenden Umfeldes und einer positiven gesellschaftspolitischen Einstellung zum Thema "Automobil".

keko#
30.01.2023, 15:20
Naja, was erwartet man, wenn man eine Gesellschaft hat, die den Egomanen heranzieht und auch noch belohnt. Die Leute sind rücksichtslos und rammen mit ihren Ellenbogen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Auf der Strasse, auf der das Überholen nicht so einfach getätigt werden kann, wird dann halt anders aggressiv gefahren, weil "ich ich ich".

Durch unser Wohngebiet ging mal eine zeitlang eine Umeitung, weil die Hauptstraße saniert wurde. 100m rechts von unserem Haus ist eine große Schule für geistig behinderte Kinder. 50 rechts eine Kindergarten. Die Polizei stellte daher vor unserem Haus eine digitale Geschwindikgkeitsanzeige auf und reduzierte die erlaubte Geschwindigkeit auf 20 (statt 30km/h). Die höchste Geschwindigkeit, die ich auf der Anzeige sah, waren 92km/h. 60-70 waren keine Seltenheit. Mehrmals kontaktierten Anwohner die örtliche Polzei. Die machten dann auch Messungen, allerdings im Berufsverkehr, wo man sich über 20km/h schon freut. Ganz oben in meiner Hitliste waren auch Überholvorgänge von Autos auf dem Zebrastreifen.
Die Dummheit mancher Autolenker scheint grenzenlos.
:(

Genussläufer
30.01.2023, 15:24
Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?



Du wirst zu diesem Thema verschiedene Untersuchungen finden. Die Aussagen sind in der Regel sehr vage. In Bezug auf Klimaveränderungen sind die Ergebnisse - im Gegensatz zu Temporeduzierungen auf Autobahnen - eher neutral. Das kann je nach untersuchter Stadt mal leicht positive oder auch klar negative Effekte haben. Es scheint so zu sein, daß es ggf. keinen Sinn macht, bundesweit so eine Regelung zu treffen.

Vielleicht gibt es andere gute Gründe für solch eine Regelung wie z.B. Unfallhäufigkeit. Das kann ich nicht beurteilen. Klimaseitig wäre es sinnvoll, den Individualverkehr vollkommen unattraktiv zu machen oder zu verbieten. Das kann durchaus legitim sein. Dann sollte man es auch beim Namen nennen und der Wähler kann entscheiden.

Argumente an den Haaren herbeizuziehen, empfinde ich nicht als legitim. Genau das scheint bei der Diskussion innerstädtischer Temporeduktionen von 50 auf 30 der Fall zu sein.

Ich persönlich bin eher dafür, den innerstädtischen Individualverkehr auf Null zu setzen. Das würde ich auch so kommunizieren und mit den damit verbundenen Vorteilen versuchen, Mehrheiten dafür zu gewinnen. Sollte es diese nicht geben, fänd ich eine Scheinargumentation über das Klima wenig hilfreich. Genau das passiert hier aber häufig und diskreditiert somit viele andere gute Initiativen.

keko#
30.01.2023, 15:31
...
Ich persönlich bin eher dafür, den innerstädtischen Individualverkehr auf Null zu setzen. Das würde ich auch so kommunizieren und mit den damit verbundenen Vorteilen versuchen, Mehrheiten dafür zu gewinnen. ....

Durchaus möglich, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft sowieso dahin kommen: Städte als kombinierte Schlaf- und Arbeitsorte mit kleinen Läden für den täglichen Gebrauch. Ansonsten Belieferungen über die bekannten Plattformbetreiber.
Eines meiner Kinder arbeitet in einem Vorort von Lissabon in so einer Umgebung für eine weltweit bekannte Internetplattform (Netflix).

Genussläufer
30.01.2023, 15:48
Durchaus möglich, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft sowieso dahin kommen: Städte als kombinierte Schlaf- und Arbeitsorte mit kleinen Läden für den täglichen Gebrauch. Ansonsten Belieferungen über die bekannten Plattformbetreiber.
Eines meiner Kinder arbeitet in einem Vorort von Lissabon in so einer Umgebung für eine weltweit bekannte Internetplattform (Netflix).

Eine Entwicklung in diese Richtung hast Du teilweise schon in Deutschland. Auch wenn es erstmal nur die Zentren sind, sammeln wir Erfahrungen und können unsere Modelle weiterentwickeln. Viele Städte sind so immens autozentriert, da wirst Du eine Umstellung nicht von heute auf morgen hinbekommen. Wenn es aber attraktive Vorbilder gibt - genau das unterscheidet 2023 von 2003 - fällt der Schritt, diese Richtung überhaupt erst einzuschlagen, deutlich leichter.

Matthias75
30.01.2023, 20:25
Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?


Über das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU)

Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten. Dazu zählen die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz für individuelle Mobilität sowie eines entsprechenden Umfeldes und einer positiven gesellschaftspolitischen Einstellung zum Thema "Automobil".

Die Studie wurde von der TU Wien durchgeführt, allerdings im Auftrag verschiedener Verbände. Ob die an einem neutraleren Ergebnis interessiert waren, kann ich nicht einschätzen. Hier (https://flotte.at/NewsImages/1738_1.pdf) gibt es eine etwas ausführlichere Zusammenfassung.

Allerdings lässt mich der letzte Absatz an der Ernsthaftigkeit dieser Untersuchung zweifeln: Zum Thema Verkehrssicherheit wird lediglich darauf hingewiesen, dass aufgrund der hohen Sicherheitsstandard der Fahrzeuge mit keinen nennenswerten Änderungen der Unfallfolgen bei einer Geschwindigkeitsreduzierung zu rechnen sei. Zudem wäre die Ursache für die meisten schweren Unfälle massive Geschwindigkeitsüberschreitungen. Klar, wenn man alle anderen Verkehrsteilnehmer von den Straßen nimmt, sind die einzigen verbliebenen Verkehrsteilnehmer - die Autofahrer - natürlich durch ihre Fahrgastzelle bestens geschützt.

Daraus lässt sich natürlich keine Aussage über die Qualität der restlichen Studie ableiten. Für ,ich ist es aber doch ein Fingerzeig, in welche Richtung die Interessen der Auftraggeber und der Studienersteller gehen.

M.

Klugschnacker
30.01.2023, 20:47
Wir haben doch seit Jahrzehnten 30er-Zonen in den Städten. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der das auf diesen Strecken rückgängig machen wollte.

Selbst wo Bundesstraßen bei Ortsdurchfahren Tempo 30 vorschreiben, geht doch die Debatte nicht um die Aufhebung dieser Geschwindigkeitsbeschränkung. Sondern darum, wie man die Belastung der Anwohner durch Lärm, Dreck und Abgase in Zukunft reduzieren kann. Es hat doch fast jeder kapiert, dass der heutige Autoverkehr in einem grenzwertigen Ausmaß den öffentlichen Raum für sich beansprucht. Ich kenne niemanden, dem man das noch groß erklären müsste.
:Blumen:

noam
30.01.2023, 21:23
Man muss das ganze ja auch nicht absolutistisch sehen. Es ist ja durchaus möglich innerhalb geschlossener Ortschaften die grundsätzliche zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30km/h festzulegen und diese auf Straßen, wo dies überhaupt keinen Sinn macht, durch Verkehrszeichen auf 50km/h oder 70km/h anzuheben, was im ländlichen Raum durchaus bereits vorkommt.


Anekdote am Rande: So dürfen LKW teilweise innerorts (VMax durch VZ) schneller fahren als außerorts (§3 StVO 60km/h).

Schwarzfahrer
30.01.2023, 21:24
Wir haben doch seit Jahrzehnten 30er-Zonen in den Städten. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der das auf diesen Strecken rückgängig machen wollte.
Ich glaube auch, daß in Wohngebieten solche Tempo-30-Zonen keine Gegner haben, da es dort wirklich primär um Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger, Anwohner geht. .

Sehr wohl kann man aber darüber diskutieren, ob es grundsätzlich sinnvoll ist, Hauptdurchgangsstraßen von 50 km/h auf 30 km/h zu reduzieren. Oder sollte man doch unterscheiden, ob es eine Wohnstraße/von Fußgängern stark mitgenutzte Strecke ist, oder ob dort kaum direkte Anwohner betroffen sind, nur z.B. Pendler, bzw. der Verkehrsfluß. Ist in unserer Gegend in einigen Orten der Fall; Pendler, die keine Lust dazu haben, fahren dann statt dessen z.T. lieber 10 km Umweg, was nicht wirklich umweltfreundlicher ist. Tempo 30 nur aus Prinzip einführen, ohne konkrete lokale Gründe ist nicht zielführend. Argumente wie Verbrauchsreduktion oder Lärmschutz stimmen nicht überall, und wenn sie falsch sind, senken sie die Akzeptanz unnötig.

Genussläufer
30.01.2023, 21:49
Wir haben doch seit Jahrzehnten 30er-Zonen in den Städten. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der das auf diesen Strecken rückgängig machen wollte.

Selbst wo Bundesstraßen bei Ortsdurchfahren Tempo 30 vorschreiben, geht doch die Debatte nicht um die Aufhebung dieser Geschwindigkeitsbeschränkung. Sondern darum, wie man die Belastung der Anwohner durch Lärm, Dreck und Abgase in Zukunft reduzieren kann. Es hat doch fast jeder kapiert, dass der heutige Autoverkehr in einem grenzwertigen Ausmaß den öffentlichen Raum für sich beansprucht. Ich kenne niemanden, dem man das noch groß erklären müsste.
:Blumen:

Das steht doch außer Frage. Wie oben geschrieben, gibt es sehr gute Gründe, die Geschwindigkeit innerorts zu begrenzen. Der Klimaschutz ist hier aber nicht im Vordergrund. Es wäre doch scheinheilig, sich dahinter zu verstecken. Das kann in einigen Orten zutreffen, in anderen nicht. Verkehrssicherheit. auch den Autoverkehr weitere Attraktivität zu nehmen, wären auch legitime Ziele. Und sie wären ehrlich.

Klugschnacker
30.01.2023, 22:04
Das steht doch außer Frage. Wie oben geschrieben, gibt es sehr gute Gründe, die Geschwindigkeit innerorts zu begrenzen. Der Klimaschutz ist hier aber nicht im Vordergrund. Es wäre doch scheinheilig, sich dahinter zu verstecken. Das kann in einigen Orten zutreffen, in anderen nicht. Verkehrssicherheit. auch den Autoverkehr weitere Attraktivität zu nehmen, wären auch legitime Ziele. Und sie wären ehrlich.

Ich bin ehrlich. Klimaschutz erschöpft sich nicht in der Frage, wie viel beim Auto aus dem Auspuff kommt, bei 30 oder 50 km/h.

Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir eine Verkehrswende. Es muss in Zukunft erheblich weniger Auto gefahren werden. Also sollten wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Städte und den Verkehr umgestalten. Fußgänger, Radfahrer und von mir aus auch Rollerfahrer müssen in Zukunft mehr Raum in den Städten bekommen. Das geht aber nicht, wenn die Autos mit einem Affenzahn durch die Städte rasen und alle anderen Verkehrsteilnehmer an den Rand drängen.

Es geht aus meiner Sicht nicht darum, ob auf einer schnurgeraden, vierspurigen Straße bei einem alten Dieselfahrzeug bei 30 oder 50 km/h mehr Kohlendioxid entsteht, und ob sich hinter den Sieben Bergen bei den sieben Zwergen ein Dorf findet, bei dem man das Gegenteil gemessen hat. Das sind aus meiner Sicht Zeitverschwendungsstrategien von Auto-Lobbyisten.

Mir scheint, dass wir uns da grundsätzlich einig sind.

Klugschnacker
30.01.2023, 22:12
Sehr wohl kann man aber darüber diskutieren, ob es grundsätzlich sinnvoll ist, Hauptdurchgangsstraßen von 50 km/h auf 30 km/h zu reduzieren. [...] Pendler, die keine Lust dazu haben, fahren dann statt dessen z.T. lieber 10 km Umweg, was nicht wirklich umweltfreundlicher ist.

Sicher mag es Einzelfälle geben, wo eine allgemeine Regelung nicht optimal ist. Das gilt aber für jede Regel, jede Geschwindigkeit und damit auch für 50 km/h.

keko#
30.01.2023, 22:19
Eine Entwicklung in diese Richtung hast Du teilweise schon in Deutschland. Auch wenn es erstmal nur die Zentren sind, sammeln wir Erfahrungen und können unsere Modelle weiterentwickeln. Viele Städte sind so immens autozentriert, da wirst Du eine Umstellung nicht von heute auf morgen hinbekommen. Wenn es aber attraktive Vorbilder gibt - genau das unterscheidet 2023 von 2003 - fällt der Schritt, diese Richtung überhaupt erst einzuschlagen, deutlich leichter.

Ich habe da nichts dagegen. Ich bin bekennender HomeOffice-Fan. Ich kann zum Einkaufen, zum Arzt, ins Schwimmbad und in die Kneipe laufen. Bequem wie ich bin, nehme ich mein uraltes Herkules-Citybike ;-)
Vernetzte, mobile Endgeräte in Form von Autos werden in Zukunft zudem völlig neue Möglichkeiten der Verkehrssteuerung bieten.

:Blumen:

Genussläufer
30.01.2023, 22:24
Mir scheint, dass wir uns da grundsätzlich einig sind.

Da bin ich mir ziemlich sicher. Vor allem sind wir uns bei der Forderung nach dem wohl größten Hebel einig, daß es einer vollumfänglichen Verkehrswende bedarf :Blumen:

Die wirksamste Strategie ist, daß deutlich weniger gefahren wird. Zwei Möglichkeiten dies zu forcieren sind erstens das Fahren teurer zu machen (z.B. Maut in der Stadt, höhere Parkgebühren oder limitiertes Parkangebot, etc.) und zweitens das Fahren noch unattraktiver zu machen. Eine Maßnahme könnte hier eine deutliches Tempolimit zu setzen. Wenn du mit mit folgenden Recht hast:

Sondern darum, wie man die Belastung der Anwohner durch Lärm, Dreck und Abgase in Zukunft reduzieren kann. Es hat doch fast jeder kapiert, dass der heutige Autoverkehr in einem grenzwertigen Ausmaß den öffentlichen Raum für sich beansprucht. Ich kenne niemanden, dem man das noch groß erklären müsste.

sollte das in einer Stadt auch durchsetzbar sein. Das wäre ein großer Schritt in Richtung Mobilitätswende zumindest auf regionaler Ebene. Wenn man das nicht durchsetzen kann, ist die Region einfach noch nicht bereit dazu. Dann helfen mehr und mehr gute Vorbilder aus anderen Regionen.

tridinski
31.01.2023, 10:23
Vernetzte, mobile Endgeräte in Form von Autos werden in Zukunft zudem völlig neue Möglichkeiten der Verkehrssteuerung bieten.


ich hoffe dass diese Entwicklung in den Ballungsräumen weg geht von "jeder hat eine bzw. mehrere Blechkiste(n) vor der Tür" hin zu dass diese vernetzten, autonomen Vehikel als Teil des öffentlichen Verkehrs fahren und somit um ein vielfaches mehr genutzt werden als die heutigen Autos, die ja bekanntlich 23h am Tag nur rumstehen. Der öffentliche Raum kann viel besser genutzt werden als als gigantischer Parkplatz. Im Zuge dessen fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City

Klugschnacker
31.01.2023, 10:54
Von autonom fahrenden, gemeinsam genutzten Fahrzeugen als Ersatz für den Individualverkehr sind wir meiner Meinung nach derzeit so weit weg wie vom Mars.

Vielleicht entwickelt sich die künstliche Intelligenz in den kommenden 30 Jahren in ausreichendem Maße, sodass solche Konzepte in 80 Jahren flächendeckend ausgerollt werden und das persönliche Automobil ablösen. Vielleicht aber auch nicht.

Ganz sicher wird das nicht in den kommenden 20 Jahren stattfinden, in welchen wir die Zahl der Automobile halbieren wollen, um den Klimawandel zu verlangsamen.

Aus meiner Sicht reiht sich dieses Thema in weitere Ideen aus Wolkenkuckucksheim ein, die uns eine Lösung vorgaukeln, im Kern diese aber nur in eine angenehm weit entfernte Zukunft verschieben: Grenzenlose Energie aus Fusionsreaktoren, billige Sonnenenergie aus der Sahara, Grillfleisch aus Stammzellen, Flugreisen mit grünem Wasserstoff, Rückgewinnung von CO2 aus der Atmosphäre und Einlagerung auf dem Grund der Meere.

Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt. Denn wir wollen uns mit dem Kern der Sache nicht abfinden: Dass wir in Zukunft auf gewisse Dinge werden verzichten müssen.

Genussläufer
31.01.2023, 10:55
Und wieso gibt es nur die Lösung die eine Alternative schlechter zu machen?


Ich schrieb nicht, daß es die einzige Variante wäre, sondern die wirksamste. Das ist ein großer Unterschied.

Ich wohne auf dem Dorf und brauche für die 32km zur Arbeit 35 Minuten. Mit Bu8s und Bahn brauche ich mit 3 mal umsteigen 95 Minuten.
Man kann den Autoverkehr für mich niemals so unattraktiv machen dass ich auf die Bahn umsteige. Selbst bei einem Benzinpreis von 5 Euro und kostenlosem Bahnticket sind mir die 2 Stunden die ich mit dem Auto schneller bin mehr Wert.

Ein Teil der Lösung muss hier natürlich auch sein, daß entsprechende Mobilitätsangebote zu Pendlerknoten entstehen. Das kann über den ÖPNV passieren oder ggf. auch über Parkmöglichkeiten, um dann konzentriert in die Innenstädte zu gelangen. Im Prinzip ist es wie in der Logistik. Die "letzte Meile" ist die schwierigste. Der Weg zur Arbeit kann aber aus der Betrachtung nicht ausgenommen werden. Dafür ist diese Komponente viel zu relevant in der Gesamtrechnung Verkehr. Egal welchen Sektor Du betrachtest, fast jeder wird irgendwo Einschränkungen oder zumindest Veränderungen hinnehmen müssen. Ob das Wärme, Produktion, Verkehr, Bau oder Landwirtschaft betrifft. Wenn dieses Land bis 2050 CO2neutral sein will, ist das gar nicht anders möglich.

keko#
31.01.2023, 10:56
ich hoffe dass diese Entwicklung in den Ballungsräumen weg geht von "jeder hat eine bzw. mehrere Blechkiste(n) vor der Tür" hin zu dass diese vernetzten, autonomen Vehikel als Teil des öffentlichen Verkehrs fahren und somit um ein vielfaches mehr genutzt werden als die heutigen Autos, die ja bekanntlich 23h am Tag nur rumstehen. Der öffentliche Raum kann viel besser genutzt werden als als gigantischer Parkplatz. Im Zuge dessen fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City

So ein Ausbau erfordert halt viel Arbeit, um kein Rückschritt zu sein. Nicht alle Stadtbewohner sind fitte Triathleten, die finanziell gut dastehen.

Ein aktuelles Beispiel: ein Nachbar hatte 2 Schlaganfälle und ist nun Pflegefall. Seine liebe Frau ist nun quasi zwingend auf das Auto angewiesen, sonst ist das kaum zu bewerkstelligen (sie arbeitet noch halbtags). Die Bevölkerung in DE wird älter und demnach weniger mobil.
Mag sein, dass Autos 23h am Tag rumstehen, aber die eine Stunde kann halt sehr hilfreich sein.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 12:57
Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir eine Verkehrswende. Es muss in Zukunft erheblich weniger Auto gefahren werden. Also sollten wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Städte und den Verkehr umgestalten. Fußgänger, Radfahrer und von mir aus auch Rollerfahrer müssen in Zukunft mehr Raum in den Städten bekommen. Das geht aber nicht, wenn die Autos mit einem Affenzahn durch die Städte rasen und alle anderen Verkehrsteilnehmer an den Rand drängen. Mit Raum allein ist es nicht getan. Eine Verkehrswende in Deinem Sinne (weniger motorisierter Individualverkehr) ist nur realistisch, wenn auch das Umfeld dazu umgestaltet wird: d.h. alle wesentlichen Infrastrukturen und Dienstleistungen (Geschäfte, Ärzte, Schulen, Freizeit, Arbeit) müssen dann näher am Wohnen sein, als aktuell. In Großstädten mag man viel mit Umgestaltung des Verkehrsraumes erreichen, nicht jedoch außerhalb der Zentren. Wenn der Lebensmittelladen 2 km weit ist, der Arzt in einer anderen Richtung 10 km, die Arbeit wieder anderswo 30 km (je nach Wohnort, besonders im ländlichen, kommt schnell nochmal ein Faktor 2 - 4 drauf), dann bleibt der Bedarf an Autoverkehr. Schon darum geht es nicht mit pauschalen Maßnahmen, sondern nur lokal-regional angepasst.
Es geht aus meiner Sicht nicht darum, ob auf einer schnurgeraden, vierspurigen Straße bei einem alten Dieselfahrzeug bei 30 oder 50 km/h mehr Kohlendioxid entsteht.... Das sind aus meiner Sicht Zeitverschwendungsstrategien von Auto-Lobbyisten.Wenn fürs Tempolimit nur CO2 als Grund angegeben wird, dann geht es im Einzelfall bzgl. Akzeptanz auch darum, ob dieses Argument stimmt. Diskussion als Zeitverschwendung abzutun ist nicht wirklich überzeugend.
Sicher mag es Einzelfälle geben, wo eine allgemeine Regelung nicht optimal ist. Das gilt aber für jede Regel, jede Geschwindigkeit und damit auch für 50 km/h.Genau, u.a. finde ich deshalb keine pauschalen Tempolimits sinnvoll, sondern vielmehr adaptive Ansätze, wie inzwischen auf vielen Autobahnen: je nach Ort, Verkehrsaufkommen und Randbedingungen angepasste Limits (anpassung auf jeden Fall je nach Ort/Umfeld, aber wenn möglich, auch zeitlich), die damit immer für eine möglichst gute Kombination von Sicherheit und Verkehrsfluß sorgen.
Die wirksamste Strategie ist, daß deutlich weniger gefahren wird. Zwei Möglichkeiten dies zu forcieren sind erstens das Fahren teurer zu machen (z.B. Maut in der Stadt, höhere Parkgebühren oder limitiertes Parkangebot, etc.) und zweitens das Fahren noch unattraktiver zu machen.Beides wird nur sehr wenig bewegen, solange die oben genannten Randbedingungen für den Mobilitätsbedarf sich nicht ändern - diese Ansätze als erstes werden zwar evtl. die ärmeren zu etwas weniger überflüssige Fahrten bewegen, aber eine sehr große Zahl von Menschen, die auf die Mobilität angewiesen sind (s. z.B. kekos Beitrag) verprellen, und gegen die "Verkehrswende" mobilisieren.

Über alternative Lösungen zur Mobilität in Kombination, wie sie tridinski auflistet, erreicht man sicher mehr Menschen - auch wenn der Aufbau von sowas sicher dauert, und erst mal nur im dichter bewohnten städtischen Bereich aussichtsreich ist.
...fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City

Roini
31.01.2023, 13:30
Mich umtreibt bei der Diskussion immer die Frage was den gegen ein Tempolimit spricht.

Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:

sabine-g
31.01.2023, 13:30
Ich habe jahrelang an einer Straße gewohnt, die eine Tempo 30 Zone war, dies ist noch eine Steigerung von einfach nur Tempo 30.
Gehalten haben sich die wenigsten dran, es gab viele Messungen, insbesondere im dunkeln sind viele schneller als 50 gefahren.

Wenn hier jemand behauptet es gibt keinen Unterschied im Lärmpegel zwischen 50 und 30km/h, den kann ich nur auslachen.
Dazwischen liegen Welten.

Wir haben das Haus nach 11 Jahren verkauft und haben was gekauft ohne Straße vor der Tür.
Grund: Lärm, Verkehrslärm

Dasselbe in Sachen Verkehrslärm gilt natürlich auch für andere Geschwindigkeiten im direkten Vergleich: 100/130 , 70/100, etc.

Harm
31.01.2023, 13:40
Mich umtreibt bei der Diskussion immer die Frage was den gegen ein Tempolimit spricht.

Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:

DANKE:liebe053: :bussi:

Und das gleiche gilt für 30 in der Stadt. Es gibt keine ernsthaften Gründe dagegen!

Harm
31.01.2023, 13:41
Ich habe jahrelang an einer Straße gewohnt, die eine Tempo 30 Zone war, dies ist noch eine Steigerung von einfach nur Tempo 30.
Gehalten haben sich die wenigsten dran, es gab viele Messungen, insbesondere im dunkeln sind viele schneller als 50 gefahren.

Wenn hier jemand behauptet es gibt keinen Unterschied im Lärmpegel zwischen 50 und 30km/h, den kann ich nur auslachen.
Dazwischen liegen Welten.

Wir haben das Haus nach 11 Jahren verkauft und haben was gekauft ohne Straße vor der Tür.
Grund: Lärm, Verkehrslärm

Dasselbe in Sachen Verkehrslärm gilt natürlich auch für andere Geschwindigkeiten im direkten Vergleich: 100/130 , 70/100, etc.

Und auch Dir ein:
DANKE :liebe053: :bussi:

TriVet
31.01.2023, 14:07
Ich wohne auch auf dem Dorf, und ohne Auto ist/wäre es sehr unkommod; auch die darauf angewiesenen wie kekos Nachbarn gibt es.
Allerdings gibt es auch die ungeschriebene Regel, „ist die Strecke länger als das Auto, wird gefahren!“🙈
Da ist noch viel, sehr viel Potential.

tridinski
31.01.2023, 14:09
V

Aus meiner Sicht reiht sich dieses Thema in weitere Ideen aus Wolkenkuckucksheim ein, die uns eine Lösung vorgaukeln, im Kern diese aber nur in eine angenehm weit entfernte Zukunft verschieben: Grenzenlose Energie aus Fusionsreaktoren, billige Sonnenenergie aus der Sahara, Grillfleisch aus Stammzellen, Flugreisen mit grünem Wasserstoff, Rückgewinnung von CO2 aus der Atmosphäre und Einlagerung auf dem Grund der Meere.

Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt. Denn wir wollen uns mit dem Kern der Sache nicht abfinden: Dass wir in Zukunft auf gewisse Dinge werden verzichten müssen.

Schau mal in die Städte in NL und DK, die sind dem Mars schon recht nahe gekommen. Dass ähnliches in DE nicht möglich sein soll ist ein Narrativ der Autolobby, welchem du hier wie von ihnen gewünscht 1A auf den Leim gehst.

Auf gewisse Dinge verzichten? Unterm Strich ist das für die große Mehrheit ein großer Gewinn, kein Verzicht.
Ähnliche Beispiele:
- Bleifreies Benzin / Katalysator: Autolobby=Untergang des Abendlandes! Kosten! Technisch sooo schwierig! // Realität=Null Problemo, Gewinn für Umwelt/Gesundheit, Mrd-Gewinne Autokonzerne ggf. kurzfristig 0,5% vermindert. Done.
- Rauchverbot Restaurant/Kneipe: Pleitewelle! Genußverbot! Skandal! Realität: großer GenußGEWINN für 80% der Bevölkerung, Gesundheitsgewinn für alle, Nachteil nur für 1% Hardcore-Raucher. In Summe Kein Problem.

Sehr ähnlich ist es auch mit der Reduktion von individuellem Autoverkehr in den Ballungsräumen. Man muss vor allem mal wollen. Herr Wissing ist da leider in bester CSU-Tradition als Veränderungsverhinderungsminister unterwegs, aber auch weite Teile der Bevölkerung inkl. des oben zitierten Schreibers GLAUBT da sei leider leider alles sehr sehr schwierig.

noam
31.01.2023, 14:12
Es wäre ja schon einmal ein Anfang Fahrten einzusparen, die man hätte objektiv besser mit einem alternativen Fortbewegungsmittel zurücklegen hätte können.

Hier auf dem Land ist das sich etwas schwieriger als im urbanen Raum, aber ich denke das größte Einsparpotential bietet hier der Berufsverkehr des urbanen Raums und Kleinstädte, wo immernoch kaum weiter gegangen wird als das Auto lang ist, weil es einfach bequem ist. Es mag sich aber niemand eingestehen, dass man für durchaus schon existierende oder mögliche Alternativen einfach zu faul und bequem ist. Und noch weniger mag ein Politiker den Leuten so etwas sagen, solange er wiedergewählt werden möchte.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 14:17
Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:
Wenn Du so fragst, kann ich Dir die Vorteile nennen, die ich für mich sehe, es sind vor allem auf Langstreckenfahrten bezogen; wenn ich unter 100 km Entfernung fahre, spielt alles eine untergeordnete Rolle:

1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130. Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt; entsprechend gering ist der Verbrauchsunterschied (im Bereich von max. 1 l/100 km). Ich finde, die Stunde kann ich anderswo besser nutzen, als im Auto, und den Preis von überschaubar mehr Verbrauch und Abgasen halte ich für vertretbar.

2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.). Merke ich krass bei Fahrten nach Ungarn: Heidelberg-Passau ist in beiden Richtungen schöner zu fahren als Passau-Ungarn.

Muß nicht jeder so sehen, aber ich kenne auch andere Autofahrer, die es ähnlich empfinden. Soviel zu Gründen für freie Fahrt.

Für ein Tempolimit spricht für mich vor allem ein hohes Verkehrsaufkommen, bei dem durch angepasste Grenze der Verkehrsfluß deutlich verbessert werden kann, oder lokal wegen Sicherheit oder Lärm Gründe dafür bestehen - also situativ. Ich bin halt für das Prinzip, Regeln generell auf das nötigste Minimum zu begrenzen.

deralexxx
31.01.2023, 14:21
Mich umtreibt bei der Diskussion immer die Frage was den gegen ein Tempolimit spricht.

Oder anders formuliert: was sind die großen Vorteile wenn ich auf der Autobahn auf Teilstrecken so schnell fahren kann wie ich will :Gruebeln:

keine außer "Ich".

Roini
31.01.2023, 14:38
1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre,

Zwei Fragen dazu:

wie oft fährst du denn pro Jahr abends nach dem Skifahren heim?

wie zur Hölle schaffst du es, nach dem Skifahren abends eine freie Autobahn zu finden?


Ich denke aber du weißt selbst, dass diese Argumente nicht besonders stark und außerdem noch sehr individuell sind.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 15:01
Zwei Fragen dazu:

wie oft fährst du denn pro Jahr abends nach dem Skifahren heim?

wie zur Hölle schaffst du es, nach dem Skifahren abends eine freie Autobahn zu finden?


Ich denke aber du weißt selbst, dass diese Argumente nicht besonders stark und außerdem noch sehr individuell sind.
Drei Skiurlaube im Jahr, selten noch Wochenenden. Wir fahren immer bis Liftschluß Ski (meist letzter Tag Samstag), und fahren dann gegen 16 - 17 Uhr in Österreich los. Bis ich in Deutschland bin, ist die Autobahn meistens ziemlich frei (. B. Füssen-Ulm-Stuttgart-Mannheim, oder auch die A8 von Salzburg); die Heimreisenden sind da längst weg. Aber auch 1-2 Sommerurlaube (häufig in den Alpen) kommen dazu, sowie 1- 2 Fahrten nach Ungarn, bei denen das eine Rolle spielt.

Und ja, ich schrieb ja auch, daß es individuell unterschiedlich ist - genauso wie die gesamte Einstellung zum Thema Tempolimit. Ich sehe meine Gründe auch nicht als zwingend für alle - genausowenig, wie die Gründe für ein Tempolimit nicht zwingend für alle gleich stark sind.

Harm
31.01.2023, 15:49
2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht,

Ich hatte nicht geglaubt, daß es reale Menschen gibt, die ein derartiges Schwachsinnsargument öffentlich vertreten!

Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Als ich mein Benzin selber zahlen musste bin ich von "so schnell wie möglch" (Passat TDI macht so max 180-200 km/h) auf Tempomat bei 130km/h fest gewechselt.
Das führte über von 7,5l Verbrauch auf unter 5l, gemittelt über Jahre (Vollgas) und 6 Monate (130km Tempomat).

Sie 7 Monaten haben wir gar kein Auto mehr.
Wir wohnen in der Stadt, von daher natürlich kein Problem was Arbeit etc. angeht. Aber wenn wir Familie auf dem Land besuchen haben wir Brompton Räder in Bahn und lokalen ÖPNV dabei für die letzte(n) Meilen.

Wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Brompton oder andere Falträder darf man in jedem ÖPNV kostenfrei und auch zur Rush Hour mitnehmen!

Nogi87
31.01.2023, 15:58
Ich hatte nicht geglaubt, daß es reale Menschen gibt, die ein derartiges Schwachsinnsargument öffentlich vertreten!

Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Als ich mein Benzin selber zahlen musste bin ich von "so schnell wie möglch" (Passat TDI macht so max 180-200 km/h) auf Tempomat bei 130km/h fest gewechselt.
Das führte über von 7,5l Verbrauch auf unter 5l, gemittelt über Jahre (Vollgas) und 6 Monate (130km Tempomat).

Sie 7 Monaten haben wir gar kein Auto mehr.
Wir wohnen in der Stadt, von daher natürlich kein Problem was Arbeit etc. angeht. Aber wenn wir Familie auf dem Land besuchen haben wir Brompton Räder in Bahn und lokalen ÖPNV dabei für die letzte(n) Meilen.

Wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Brompton oder andere Falträder darf man in jedem ÖPNV kostenfrei und auch zur Rush Hour mitnehmen!

Es ist aber ein großer Unterschied ob ich einmalig oder täglich in die Stadt oder aus der Stadt muss.
Als Student bin ich mangels Geld und billigem Studi Ticket vielleicht noch mit der Bahn zur Uni. Das waren 90 Höllenminuten voller Stress ob ich jeden Anschluss bekomme oder ob ich wieder nachts ne Stunde am gammligen Bahnhof rumhängen muss.
Deswegen fahre ich nur noch in Ausnahmefällen mit der Bahn.

svenio
31.01.2023, 16:58
Drei Skiurlaube im Jahr, selten noch Wochenenden. Wir fahren immer bis Liftschluß Ski (meist letzter Tag Samstag), und fahren dann gegen 16 - 17 Uhr in Österreich los. Bis ich in Deutschland bin, ist die Autobahn meistens ziemlich frei (. B. Füssen-Ulm-Stuttgart-Mannheim, oder auch die A8 von Salzburg); die Heimreisenden sind da längst weg. Aber auch 1-2 Sommerurlaube (häufig in den Alpen) kommen dazu, sowie 1- 2 Fahrten nach Ungarn, bei denen das eine Rolle spielt.

Und ja, ich schrieb ja auch, daß es individuell unterschiedlich ist - genauso wie die gesamte Einstellung zum Thema Tempolimit. Ich sehe meine Gründe auch nicht als zwingend für alle - genausowenig, wie die Gründe für ein Tempolimit nicht zwingend für alle gleich stark sind.

Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos. Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.

Mein Problem ist die Unzuverlässigkeit der Bahn. Wenn ich weiß, dass ich Vorort kein Auto brauche, würde ich häufiger mit der Bahn fahren, wenn die Anschlüsse zuverlässiger wären. Bei 80% meiner Zugfahrten kommt es zu Verzögerungen, Ausfällen und nicht erreichter Anschlüsse bis zu dem Fall, dass ich gar nicht mehr mit der Bahn heim kam. Außerdem ist sie trotz Bahncard häufig teurer als das KFZ (wenn man kurzfristig bucht). Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

TriVet
31.01.2023, 17:07
Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

+1!!!!
lieber weniger, dafür stabiler.
und diese verfluchten tarife nach nachfrage sind auch zum davonlaufen.

LisaH
31.01.2023, 17:09
...
2. Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.). Merke ich krass bei Fahrten nach Ungarn: Heidelberg-Passau ist in beiden Richtungen schöner zu fahren als Passau-Ungarn.

Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.

tridinski
31.01.2023, 17:16
und diese verfluchten tarife nach nachfrage sind auch zum davonlaufen.

immerhin erfolgt dadurch eine gewisse Steuerung: Freitag nachmittag und Sonntag Nachmittag/Montag früh sind Hauptreisezeiten für Langstreckenpendler oder Wochenendreisende, wenn alle Zeiten MO-SO gleich teuer wären wird es weniger Leute geben die um was zu sparen auf andere Zeiten ausweichen. Dann ist FR/SO noch voller mit noch mehr Verspätungen. Für das System insgesamt ist das eher gut mit den Preisen nach Zeitpunkt.

TriVet
31.01.2023, 17:17
...1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130. Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt; entsprechend gering ist der Verbrauchsunterschied (im Bereich von max. 1 l/100 km).

Hm.
Um nur auf eines genauer einzugehen (auch der Rest ist erstens, wenn auch verständlich und immer noch Usus, obsolet und egoistisch):
Du bist doch Ingenieur.
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch massiv an.
Da scheint mir ein Liter viel zu wenig.

Harm
31.01.2023, 17:25
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm.

Mein Problem ist die Unzuverlässigkeit der Bahn. Wenn ich weiß, dass ich Vorort kein Auto brauche, würde ich häufiger mit der Bahn fahren, wenn die Anschlüsse zuverlässiger wären. Bei 80% meiner Zugfahrten kommt es zu Verzögerungen, Ausfällen und nicht erreichter Anschlüsse bis zu dem Fall, dass ich gar nicht mehr mit der Bahn heim kam. Außerdem ist sie trotz Bahncard häufig teurer als das KFZ (wenn man kurzfristig bucht). Falls man wirklich eine Verkehrswende will, ist hier der größte Hebel: Zuverlässigkeit, Taktung, Preis.

War bei mir bis letztes Jahr ähnlich. Arbeit bei Wiesbaden, Famlie in Hamburg.
Obwohl ich die Fahrt mit dem Firmenwagen umsonst hatte, bin ich (bis Corona kam) immer mit der Bahn gefahren. Nicht der Umwelt wegen sondern wegen der Zeit, die ich nicht sinnfrei im Auto verballern wollte. Vor Ort hatte ich ein Fahrrad am Zweitwohnsitz. Heute würde ich das Brompton mitnehmen! Damit lassen sich leicht Strecken bis 15km bewältigen. Auch das Gepäckkonzept ist super.
Klar gab es immer mal wieder Verspätungen und nicht erreichte S-Bahn in Frankfurt. Gefühlt war das aber in deutlich weniger als in 70% der Fahrten der Fall. Ich gebe aber zu, daß ich eine gewisse Routine im Ausfüllen des "Fahrgastrechte Formulars" bekommen habe.

Klar lässt sich an der Bahn was verbessern, ich merke aber, sie ist meist nicht so schlecht wie ihr Ruf. Bzgl. des Preises stimme ich Dir leider zu. Aber wie gesagt, mir war es meine Zeit wert.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 19:06
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos. Sorry, aber ich übertreibe nicht, ich fahre halt selten zu typischen "Pendler"-Zeiten. Ich spreche von der Strecke Heidelberg-Füssen. Bei dichtem Verkehr, mit max. 120 (bei starkem Verkehr normal) ist jede Etappe (HD-S, S-U, U-Kempten) je ca. 1 Stunde; bei optimalen Bedingungen (wenig Verkehr und Baustellen, trocken, gute Sicht, Limits beachten, wo es welche gibt) wird jede Etappe 40 - 50 Minuten lang. Das sind Erfahrungswerte aus ca. 30 Urlaubsfahrten der letzten 10 Jahre; in weniger als 50 % brauchte ich die "Nominalzeit" von je 1 Stunde.
Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.Vieles ist sinnlos im Auge dessen, der andere Prioritäten hat. 10 - 25 % Zeitersparnis ist für mich mehr als "ein paar Minuten" - ist natürlich nichts in Angesicht der Ewigkeit...

Schwarzfahrer
31.01.2023, 19:11
Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.
Gegenthese: "Wenn Du nicht in der Lage bist, Dein Auto mit hoher Geschwindigkeit über paar 100 km im wechselnden Verkehr über die Autobahn zu führen, solltest Du an Deinem Fahrkönnen arbeiten oder nicht auf die Autobahn gehn". Kein Grund, persönlich zu werden. Monotonie ist nachgewiesenermaßen ein Aufmerksamkeits-Killer. Und ich übermüde von Monotonie schneller, als wenn ich "zu tun" habe. Ist sicher auch Typenfrage; ich erwarte von keinem, daß er es gleich empfindet wie ich, ich habe nur eine interessierte Frage aus persönlicher Sicht beantwortet.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 19:23
Deine Ausführungen zum Verbrauch 120km versus 160-180km kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Wenn's interessiert, ich kann die Verbrauchsdaten der letzten 9 Jahre als Excel zur Verfügung stellen. Hängt sicher sehr vom Auto ab. Unser Touran hat eine Spreizung von ca. 2 - 2,5 l zwischen unter 90/Landstraße (ca. 5 - 5,5 l) und ca. 7 - 7,5 l bei schneller ungebremster Autobahnfahrt. "Normalfahrten" enden mit ca. 6 - 6,5 l im Schnitt.
Du bist doch Ingenieur.
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden.
Nein, ich habe kein Flugzeug, sondern ein Auto. Bei dem spielen neben dem Luftwiderstand noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle (Rollwiderstand, Gewicht, Größe, cw-Wert, ...viel Spaß beim Schmökern (https://www.buzzriders.com/2014/04/pkw-luftwiderstand-rollwiderstand-verbrauch-effizienz-mathematik/)). Der Anteil dieser Komponenten schwankt, und sicherlich steigt der Anteil des Luftwiderstandes mit der Geschwindigkeit. Doppelte Geschwindigkeit habe ich übrigens von ca. 60-er Schnitt auf die ca. 125-er Schnitt, der bei schneller Autobahnfahrt herauskommt; zwischen schneller und langsamerer Autobahnfahrt ist der Faktor gerade mal 1,25 - 1,5; das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. Das ganze wird (vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich) durch Charakteristiken eines Verbrennungsmotors verkompliziert, da der Verbrauch auch Drehzahl- bzw. Gangabhängig ist; darum spart man bei 30 kaum etwas gegenüber 50, aber merklich bei 80 gegenüber 130.

hanse987
31.01.2023, 19:56
Wenn Du nicht in der Lage bist, bei niedriger Geschwindigkeit die Konzentration aufrechtzuerhalten, dann bist Du übermüdet.

Wenn man mit 100km/h über Inntalautobahn eiert, glaubt man wirklich man fault aus dem Auto. Da bin ich aber noch nicht lange unterwegs bis ich dort ankomme und sicher noch nicht müde. Mir geht dass Ding so auf dem Keks, dass ich mir eine alternative Route nach Innsbruck gesucht habe.

sybenwurz
31.01.2023, 20:22
1. Zeitersparnis auf langen Strecken. Wenn ich z.B. nach dem Skifahren heimfahre, kann ich abends auf freier Autobahn auf den ca. 300 - 400 km in Deutschland rund 1 Stunde einsparen (ca. 25 %), wenn ich (wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich) ca. 160 - 180 fahre gegenüber max. 120 - 130.



2. ...lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen.


Unabhängig davon, was ich als jemand, der regelmässig 300km-Strecken pendelt, von Punkt 1 halte;- sollte Punkt 2 wirklich bei dir zutreffen, würde ich dir empfehlen, keinesfalls an Wintersonntagabenden*, also auch noch im Finstern, Tempi von 160-180km/h anzustreben, geschweige denn dauerhaft, sofern überhaupt möglich, weil sich der Zeitraum ja mit dem Ende des Wochenendfahrverbots für LKWs überschneidet, fahren zu wollen.
Hör auf diejenigen, die Pausen fordern und, ausgeruht auf die Reise zu gehen.

Und apropos LKW: glücklicher- (oder nur zufälliger-?)weise widerlegen deren Fahrer/innen zigtausendfach speziell die zweite These.


*) oder gehts am Ende um die Heimfahrt im Sommer aus Skihallen wie zB. in Neuss?

sabine-g
31.01.2023, 20:40
Realsatire.

dr_big
31.01.2023, 20:45
Sorry, aber ich übertreibe nicht, ich fahre halt selten zu typischen "Pendler"-Zeiten. Ich spreche von der Strecke Heidelberg-Füssen. Bei dichtem Verkehr, mit max. 120 (bei starkem Verkehr normal) ist jede Etappe (HD-S, S-U, U-Kempten) je ca. 1 Stunde; bei optimalen Bedingungen (wenig Verkehr und Baustellen, trocken, gute Sicht, Limits beachten, wo es welche gibt) wird jede Etappe 40 - 50 Minuten lang. Das sind Erfahrungswerte aus ca. 30 Urlaubsfahrten der letzten 10 Jahre; in weniger als 50 % brauchte ich die "Nominalzeit" von je 1 Stunde.


Wenn man Äpfel und Birnen vergleicht, dann können schon so falsche Schlüsse herauskommen.

TriVet
31.01.2023, 20:53
Rausgegriffen:

Heidelberg bis Stuttgart (ça. 120km) in einer Stunde ist schon glücklich bis unrealistisch (Karlsruher Dreieck von A5 auf A8, Pforzheimer Senke und Leonberger Dreieck), in 40(!, wäre 160er Schnitt?!) oder 50min halte ich für nicht wahr.

sybenwurz
31.01.2023, 21:34
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos.

In über zwei Jahrzehnten regelmässigen Pendelns über 300-320km mit nahezu vollständigem Autobahnanteil (oder vergleichbar, also 4spurig ausgebauter Bundesstrasse o.ä.) mit allen Arten von Fahrzeugen, Motorrad, Sportwagen oder Rumpelkarre à la Bus mit 68PS ist es mir haargenau ein einziges Mal gelungen, die Strecke nicht in zwoeinhalb bis drei Stunden, sondern deutlich drunter zu schaffen.
Ein gottverdammtes, einziges Mal.

Erinnert mich jedesmal an die Story in den 80ern in der MO, als vier Leute mit vier grundsätzlich verschiedenen Motorrädern von Stuttgart an die Cote d'Azur 'um die Wette' fuhren. 6Zylinder Kwak, der designierte Platzhirsch 'im Rennen', ne 650er Vierzylinder-Yamaha, n kleiner Zwoylinder und ne lustige 250er Einzylinderbüchse, die als Höchstgeschwindigkeit gradmal 126km/h eingetragen hatte
Die fette Kuh kam mit Abstand als letzte (war dafür umso länger an Tankstellen anzutreffen...), der Zweizylinder deutlich früher, die konstant ruhig gefahrene 650er war die schnellste Möhre, kurz danach kam die nur leistungs- und hubraummässig komplett abgeschlagene Zwofuffzischer.
Konstanz und die Möglichkeit, dass viele die ebenfalls halten (können), liefert halt insgesamt mehr als ne nur potentiell hohe Vmax, die sich mit zu vielen Hindernissen herumplagen muss.

Vielleicht sollt man den Dark Ridern unter uns mal nen Stromkasten geben um effektiver zu lernen, dass man langsamer fahren muss, um schneller voranzukommen.

Schwarzfahrer
31.01.2023, 21:38
...sollte Punkt 2 wirklich bei dir zutreffen, würde ich dir empfehlen, keinesfalls an Wintersonntagabenden*, also auch noch im Finstern, Tempi von 160-180km/h anzustreben
Ich schrieb, daß schnelles Fahren immer entsprechende Bedingungen voraussetzt. Dunkelheit ist an sich kein Problem solange es kein Regen oder Nebel gibt, aber natürlich hängt es vom Verkehrsaufkommen, Straßenzustand, Nässe, Wind, Anzahl Fahrspuren, Kurven, etc. ab, ob, wo und wie lange schnell gefahren werden kann. Wir kommen ansonsten aus dem Urlaub meist am Samstag heim, da ist am wenigsten los abends.

Hör auf diejenigen, die Pausen fordern und, ausgeruht auf die Reise zu gehen.Fürs sichere Autofahren muß vor allem der Kopf fit sein; nach Stunden Seminar oder Meeting (also geistiger Anstrengung) ist es schwerer, gute Reaktionen und Kontrolle zu haben, als nach 6 Stunden Skifahren oder sonstigem Sport. Entsprechend bin ich auf Dienstreisen meist langsamer. Und Pausen werden besonders hoch gelobt, seit man E-autos laden muß (it's not a bug, it's a feature :)). Wir wechseln mit meiner Frau nur den Fahrer, und der müdere schläft halt ne runde während der andere weiterfährt.
Und apropos LKW: glücklicher- (oder nur zufälliger-?)weise widerlegen deren Fahrer/innen zigtausendfach speziell die zweite These.Wie schon mehrfach betont: es ist keine "These", sondern mein persönliches Empfinden, meine Vorlieben; natürlich sind nicht alle Autofahrer gleich, jeder erlebt es anders. Ich wäre wohl als LKW-Fahrer eher ungeeignet, bzw. ich würde wenig Spaß daran finden (die vielen Bummel-Fahrten über viele Stunden bei der Bundeswehr fand ich schon als Beifahrer extrem öde, war froh, nicht selbst fahren zu dürfen), andere Temperamente mögen es anders erleben.


*) oder gehts am Ende um die Heimfahrt im Sommer aus Skihallen wie zB. in Neuss?[/QUOTE]

Schwarzfahrer
31.01.2023, 21:50
Rausgegriffen:

Heidelberg bis Stuttgart (ça. 120km) in einer Stunde ist schon glücklich bis unrealistisch (Karlsruher Dreieck von A5 auf A8, Pforzheimer Senke und Leonberger Dreieck), in 40(!, wäre 160er Schnitt?!) oder 50min halte ich für nicht wahr.Gut, ich war unpräzise: unsere Etappen/Wegmarken fürs Vorankommen mit je einer Stunde "Normalzeit" bzw. bis zu 40 - 50 Minuten Optimalzeit sind: Schwetzingen-Leonberger Dreieck; Leo. Dreieck/Ulm-West, Ulm/West (durch Ulm durch mit 50 - 70 km/h, aber kurz) - Oy-Mittelberg (früheres Autobahnende). Jede Etappe ca. 100 km +/- 5. Die letzte gibt fast immer "Optimalzeit", die erste ist am kritischsten.

Ich benutze kein Navi, habe also auch keine Aufzeichnung, aber die Zeiten können klappen, wenn die Bedingungen stimmen (wie gesagt, zu ca. 50 % der Fahrten kommt die Optimalzeit raus, ca. 50 % braucht die Normalzeit oder länger, meist wegen Stau in Baustellen, zu viel Verkehr oder wegen Unfällen.

Klugschnacker
31.01.2023, 21:54
Schau mal in die Städte in NL und DK, die sind dem Mars schon recht nahe gekommen. Dass ähnliches in DE nicht möglich sein soll ist ein Narrativ der Autolobby, welchem du hier wie von ihnen gewünscht 1A auf den Leim gehst.

Warum? Gibt es in diesen Städten bereits autonom fahrende Shuttles, welche das individuell-eigene Auto ersetzen?

Wir alle kennen die Antwort. In den Städten, die Du vermutlich meinst, gibt es ganz normale Verkehrsmittel, so wie bei uns auch. Es ist hier wie dort keine Lösung, auf Technologien zu warten, die noch nicht erfunden sind, um den individuellen Autoverkehr zu verringern. Wenn wir weniger Autoverkehr wollen, müssen wir weniger Auto fahren, ganz einfach.

tridinski
31.01.2023, 23:13
Warum? Gibt es in diesen Städten bereits autonom fahrende Shuttles, welche das individuell-eigene Auto ersetzen?


ich würde das Auto mal zu allererst nicht mit anderen Autos(=Shuttles) ersetzen, sondern mit dem Fahrrad und dem ÖPNV.

Wenn wir weniger Autoverkehr wollen, müssen wir weniger Auto fahren, ganz einfach.

Der Bedarf an innerstädtischer Mobilität in DK und NL ist ja nicht geringer als anderswo, er wird nur anders umgesetzt: nicht per default im Auto wie bei uns sondern bei dem was neu gebaut wird zuallererst per Fahrrad. So sieht das dann zB aus was da an Fahrradinfrastruktur zur Verfügung steht:

https://cdn.road.cc/sites/default/files/styles/main_width/public/utrecht-cycling-bridge.jpg

https://www.arch2o.com/wp-content/uploads/2017/10/Arch2O-10-amazing-bridges-and-passageways-only-for-bikes-10.jpg

https://www.landscapefirst.com/wp-content/uploads/2022/10/bnd06luchtfoto-fietsbrug-nigtevecht-overzicht.jpg

Klugschnacker
31.01.2023, 23:45
Der Bedarf an innerstädtischer Mobilität in DK und NL ist ja nicht geringer als anderswo, er wird nur anders umgesetzt: nicht per default im Auto wie bei uns sondern bei dem was neu gebaut wird zuallererst per Fahrrad.

Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

tridinski
31.01.2023, 23:57
Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt.
Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

Du gehst also jetzt davon aus dass es möglich ist und nicht ausfällt? Das würde mich freuen und die Meinung teile ich auch.


Man muss es halt anpacken und nicht beschleunigt Autobahnen bauen wollen wie manche Politiker auch im Jahr 2023 ernsthaft fordern :Weinen:
Tempolimit würde ich als hilfreich einstufen, innerorts, ausserorts, Autobahn.

Matthias75
01.02.2023, 08:10
Ich arbeite im Rhein-Main Gebiet und habe meinen Erstwohnsitz bei Ulm. Ich pendel zwar nur einmal pro Woche aber ich bin die Stecke Ulm - Rhein-Main und retour schon zu allen Tag- und Nachtzeiten und an allen Wochentagen gefahren. Ich bin sie mit "max Tempo 120" oder mit "Vollgas wo es ging" gefahren aber ich bin mir sicher, dass man legal keine 1h oder auch nur ein halbe Stunde Zeit "rausfahren" kann. Da übertreibst Du maßlos. Es ist sinnlos, wegen ein paar Minuten Zeitersparnis aufs Gas zu treten.

Ein nicht unerheblicher Teil der Zeitersparnis wird vermutlich auf die freie Strecke zurückzuführen sein. Wenn man konstant fahren kann, macht das schon einen großen Unterschied gegenüber ständigem Abbremsen und Gasgeben, auch beim Spritverbrauch.

Ansonsten bin ich auch für Tempo 130. Erinnere mich an Urlaubsfahrten von Kroatien nach München, da war die letzte Stunde von der Grenze bis nach München stressiger wie die 9h vorher, einfach weil man immer im Verkehr mitschwimmen konnte.

Für mich benötigen hohe Geschwindigkeiten ein deutlich höheres Aufmerksamkeitslevel, weil man wesentlich weiter vorausschauen muss. Das bedeutet auch mehr Stress. Zumindest mir geht es so, dass ich mit mittleren Geschwindigkeiten deutlich entspannter und somit länger konzentriert fahren kann. Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens.

Das sage ich doch: Die Verkehrswende wird mit ganz normalen Verkehrsmitteln stattfinden müssen, die es bereits heute gibt.

Vielleicht braucht es gar nicht so viele neue Verkehrsmittel, sondern eine bessere/sinnvollere Verknüpfung der bestehenden Verkehrsmittel geg. mit kleinen Ergänzungen. Ich erinnere mal an den sinnlosen E-Scooter-Hype. Ich vermute mal, das die die eingesparten KfZ-km in Grenzen halten, dafür jetzt aber einige die letzten Meter, die sie sonst gelaufen wären, jetzt auch noch motorisiert zurück legen.

Also gerne Ergänzungen da, wo es sinnvoll ist, ansonsten bitte eine Stärkung der bestehenden Möglichkeiten.

M.

Klugschnacker
01.02.2023, 08:48
Du gehst also jetzt davon aus dass es möglich ist und nicht ausfällt? Das würde mich freuen und die Meinung teile ich auch.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich keinerlei Anzeichen einer Mobilitätswende. Es rollen Jahr für Jahr immer mehr Autos auf den Straßen. Deren Motoren werden immer stärker. Es gibt wohl eine Zunahme bei den Fahrrädern, aber diese sind heute ebenfalls motorisiert und haben dicke Akkus. Mit dem Bau neuer Verkehrswege für Fahrräder pusten wir weiteres CO2 in die Atmosphäre.

Das Umweltbundesamt ist ebenfalls skeptisch: Alle für den Verkehrssektor beschlossenen Maßnahmen zur Vermeidung direkter CO2-Emissionen werden bei weitem nicht ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz

Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

sabine-g
01.02.2023, 08:51
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Rälph
01.02.2023, 09:14
Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.).

Interessant! Ich wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, dass Leute, die mit 180 an mir vorbeiknallen, die Straße im Grunde sicherer machen durch ihre Fahrweise. :Lachanfall:


Ansonsten bin ich auch für Tempo 130. Erinnere mich an Urlaubsfahrten von Kroatien nach München, da war die letzte Stunde von der Grenze bis nach München stressiger wie die 9h vorher, einfach weil man immer im Verkehr mitschwimmen konnte.


Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

welfe
01.02.2023, 09:22
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto. Auch meinen eigenen Kindern (zwischen 20 und 28) konnte ich kein anderes Verständnis vermitteln: sie haben sich alle ein Auto gekauft, sobald sie das Geld hatten, und fahren auch jeden Zentimeter Auto (und bezahlen mehr Geld für Knöllchen als für Benzin).

tridinski
01.02.2023, 09:30
Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz



Das ist die Bilanz die das Verkehrsministerium zu verantworten hat. Und da haben alle Klimakleber sowas von Recht. Das System kriminalisiert aber diese Idealisten während die eigentlichen Täter im Ministerium zusammen mit Autolobby usw. weiter Nichts bzw. das Falsche tun. Wann klagt die Umwelthilfe oder sonstjemand enlich gegen die fortwährenden und vorsätzlichen Verstöße gegen das Klimaschutzgesetzt?
Dass das Verkehrsministerium nach bleiernen Jahren bei der CSU jetzt wirder bei der Industrielobby gelandet ist ist ein Unding. Kannste auch Leute aus dem Kreml zum Anwalt für Völkerverständigung ernennen.

EDIT:

Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

Der Fisch stinkt vom Kopf her. Mit Scheuer, Wissing und Co ist das in der Tat nicht zu schaffen. Es wäre aber schaffbar, bin ich fest überzeugt wenn man aktiv handelte und nicht aussitzen, hinhalten, ablenken auf der Fahne stehen hätte.

twsued
01.02.2023, 09:53
Auch Klimakleber brauchen Urlaub

https://www.bild.de/bild-plus/regional/stuttgart/stuttgart-aktuell/erst-klima-prostes-und-dann-in-den-urlaubsflieger-82745932.bild.html

sybenwurz
01.02.2023, 10:01
Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto.

Insofern als 'früher' das Auto, der Führerschein generell beschlossene Sache und Grundprinzip waren und heute nicht mehr, geb ich dem sabine recht.
Sind (noch) Einzelfälle, aber es gibt ne Tendenz.
Meine Lütte hat so bald es ging alle Lappen gemacht, die sie machen konnte und fährt Auto und Motorrad, der gleichaltrige Sohn eines Kumpels genoss begleitetes Fahren, machte mit 18 den Führerschein und hat ein Autop vor der Tür stehen, das er aber nicht mehr nutzt, seit er studiert und stattdessen an den und am Studienort nur mit Öfis fährt.
Seine beide jüngeren Geschwister haben mit Führerschein und KFZ gar nix am Hut und wollen beide keine Führerscheine machen, obwohl die Eltern beide ein Auto haben und der Vater ein noch grösserer Petrolhead ist als ich.

Wenn dieser Trend sich so fortsetzt, sitzen irgendwann nicht mehr nur Leute in den Verwaltungen, an Entscheidungspositionen und sonst überall, die alles durch die Autofahrerbrille betrachten.
Zu spät für ne kurzfristig notwendige Wende sicherlich, aber immerhin.

Genussläufer
01.02.2023, 10:07
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.

Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

TriVet
01.02.2023, 10:22
Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn, sei es Co2, sei es Lärm, sei es Unfallfreiheit, sei es whatever.
Das Beispiel von Sybenwurz habe ich auch oft genug und wiederholbar erlebt, zB rglm. Karlsruhe München, sei es im Golf GTI mit Vollgas wo ging, sei es im VW T3-Bus VollCamper mit massigen 69 TD-PS Tempomat 110 km/h.
Ankunft Bus 10-20 min. später, völlig entspannt. Für den Fall eines Staus Bier im Kühlschrank.:Cheese: Nein, naturlich Kaffee gekocht und gemutlich aufs Bänkchen geluemmelt.
Im GTI erstmal 1-2h von der Anspannung runterkommen. Im Stau gekotzt.
Das war damals.

Heute fahre ich dank Stromer eh sehr selten mehr als 130-140 km/h, ist einfach um Welten entspannter und nicht wirklich langsamer.:cool:

Harm
01.02.2023, 10:26
E. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen.
Jährlicher Ausstoß von CO2 beim Privatverkehr (PKW und kleine Nutzfahrzeuge): knapp 40 mio Tonnen CO2. Mögliche Einsparung bei Tempolimit: 100km/h: 5,4 mio Tonnen; 120km/h: 2,6 mio Tonnen; 130km/h: 1,9 mio Tonnen.
Bei Tempo 120 ließen sich 5,5% CO2 des Individualverkehrs einsparen.
In meinen Augen ist das nicht "wenig Nutzen".
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war. Da hat es aber auch gut geklappt!
Vielleicht sollten wir parallel Entwöhnungskurse für notorische Raser à la Schwarzfahrer fordern.....:Cheese:

moritz87
01.02.2023, 10:58
Wer hat noch zufaellig diesen Montag "Hart aber Fair" zum Thema "Wie veraendert die Klimakrise unseren Alltag" gesehen? Interessante Diskussion bei dem auch das Thema Tempolimit diskutiert wurde. Ich bin aber bei den Aussagen der "Gegner" des Tempolimits, in diesem Fall Bundestagsabgeordnete der CDU und stellvertr. Fraktionsvorsitzender der FDP, beinahe vom Stuhl gefallen. Solange die Entscheidungstraeger in unserer Gesellschaft so eingestellt sind, wird das Thema Tempolimit so schnell nicht kommen, denke ich. Von hohen Kosten, wenig Nutzen, starken Einschraenkungen der persoenlichen Freiheit etc ist da die Rede.

Helmut S
01.02.2023, 11:10
Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn [...] sei es whatever.

So is es. Es gibt in Summe nichts zu verlieren aber auf jeden Fall etwas zu gewinnen. Also: Einfach machen. :Blumen:

sybenwurz
01.02.2023, 11:48
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war.

Derlei Diskussionen gibts doch allenthalben vor einschneidenden(?) Massnahmen.
Egal ob Gurtpflicht in den Siebzigern, Helmpflicht beim Motorrad, selbst unsre geliebten Fahrräder kennen die Thematik, sei es dass Stahlrahmen durch Alu, die dann etwas später durch Carbon ersetzt werden, sei es die Elektronik, die Bowdenzüge ablöst.
Und darüber, ob die persönliche Freiheit, sich herzhaft mit Corona infizieren zu dürfen, höher anzusiedeln sei, als die des Pflegepersonals, das rundläuft, um einen im Bedarfsfall am Leben zu erhalten, darüber hat man sich vor kurzem auch genug gestritten.
So lange aber natürlich irgendwelche Lobbyisten oder lobbygesteuerte Politikusse in irgendwelchen Streitsendungen ne Plattform kriegen, Plattitüden zu verbreiten, die nicht ausschliesslich in der Dummenklasse dann als Argument herhalten sollen oder von der Blödzeitung zur Welle oder Fakten stilisiert werden, ists müssig, sich nicht Klugschnacker anzuschliessen und zu glauben, es würde sich was ändern.

chris.fall
01.02.2023, 12:02
Moin,

Hm.
(...)
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch massiv an.
Da scheint mir ein Liter viel zu wenig.

In der Schlussfolgerung hast Du recht, aber (s.u.)

(...) das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. (...)


wenn ich (ebenfalls Ingenieur und deswegen allwissend;-) Euch beide mal korrigieren darf:

Richtig ist, dass die Kraft durch den Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst.

Ebenfalls ist es richtig, dass die vom Luftwiderstand verursachte Leistung kubisch mit dem Luftwiderstand wächst.

Allerdings ist die Energie und damit der Verbrauch, das Produkt aus Zeit und Leistung. D.h der vom Luftwiderstand verursachte Verbrauch wächst kubisch.



Nein, ich habe kein Flugzeug, sondern ein Auto. Bei dem spielen neben dem Luftwiderstand noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle (Rollwiderstand, Gewicht, Größe, cw-Wert, ...viel Spaß beim Schmökern (https://www.buzzriders.com/2014/04/pkw-luftwiderstand-rollwiderstand-verbrauch-effizienz-mathematik/)). Der Anteil dieser Komponenten schwankt, und sicherlich steigt der Anteil des Luftwiderstandes mit der Geschwindigkeit. Doppelte Geschwindigkeit habe ich übrigens von ca. 60-er Schnitt auf die ca. 125-er Schnitt, der bei schneller Autobahnfahrt herauskommt; zwischen schneller und langsamerer Autobahnfahrt ist der Faktor gerade mal 1,25 - 1,5; das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. Das ganze wird (vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich) durch Charakteristiken eines Verbrennungsmotors verkompliziert, da der Verbrauch auch Drehzahl- bzw. Gangabhängig ist; darum spart man bei 30 kaum etwas gegenüber 50, aber merklich bei 80 gegenüber 130.

Alle anderen Fahrwiderstände werden in dem Geschwindigkeitsbereich, über den wir hier diskutieren, vom kubischen Anstieg der Leistung für den Luftwiderstand erschlagen. Deswegen begnüge ich mich für die näherungsweise Betrachtung nur mit der Betrachtung des Luftwiderstands (s.u.)

Wenn's interessiert, ich kann die Verbrauchsdaten der letzten 9 Jahre als Excel zur Verfügung stellen. Hängt sicher sehr vom Auto ab. Unser Touran hat eine Spreizung von ca. 2 - 2,5 l zwischen unter 90/Landstraße (ca. 5 - 5,5 l) und ca. 7 - 7,5 l bei schneller ungebremster Autobahnfahrt. "Normalfahrten" enden mit ca. 6 - 6,5 l im Schnitt.

Ich habe auf die schnelle auch mal Excel-Tabelle gebaut, in der man ein wenig mit den Werten spielen kann. Wie schon gesagt, beim Verbrauch berücksichtige ich einfach nur Den Luftwiderstand. Bei angenommenen 8l/100km bei 120 km/h steigt der Verbrauch bei einer Geschwindigkeitssteigerung auf 180 km/h dann auf 27 l/100km. Motorökonomie, Getriebecharakteristik, Fahrzeuggewicht und was Du dann sonst noch als Argument vorbringen magst, ermöglichen da nur noch etwas Ergebniskosmetik.

Wenn ich mal 400km Gesamtstrecke annehme, eine Normalgeschwindigkeit von 120 km/h und dabei einen Verbrauch von 8 l/100km ergeben sich rechnerisch die folgenden Werte für Anteil Vollgas [%], Zeitersparnis [%] gegenüber alles im Normaltempo, Mehrverbrauch [%] gegenüber alles im Normaltempo

25% => Zeitersparnis 8,3%, Mehrverbrauch 59,4%
50% => Zeitersparnis 16,7%, Mehrverbrauch 118,8%
75% => Zeiterparnis 25%, Mehrverbrauch 178%
100% => Zeitersparnis 33,3%, Mehrverbrauch 237,5%

Um 25% der Zeit einzusparen, musst Du also schon drei Viertel der Strecke 180 km/h Vollgas fahren, kommst dafür aber schon in Bereiche, wo Du ungefähr das doppelte an Sprit verbrauchst!

Deine Tabelle stellt das vermutlich nicht da, weil solche Vollgasorgien, die 180 km/h über eine Strecke von 300km sind, zum Glück auch auf deutschen Autobahnen nicht realisierbar sind.

Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.

Viele Grüße,

Christian

Matthias75
01.02.2023, 12:06
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

Ja, die A5 kenne ich als ehemaliger Freiburger auch noch sehr gut. Die Autobahnen um München herum toppen das allerdings nach meiner persönlichen Einschätzung nochmal deutlich. keine Ahnung, ob das an der größeren Dichte hochmotorisierter Fahrzeuge liegt.

Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Immerhin bietet ja mittlerweile z.B. ein großer Softwareanbieter eine Mobilitätsprämie als Alternative zum Dienstwagen an (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sap-bietet-beschaeftigen-mobilitaetspraemie-als-alternative-zum-dienstwagen-a-8ebd0104-7293-43cd-beaa-a2e307923abf). Ich denke schon, dass ein Umdenken einsetzt, wen auch langsam...

Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.

Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Ich denke, mit dem Tempolimit kommen auch unabhängig vom rein geschwindigkeitsabhängigen Spritverbrauch weitere Einspareffekte hinzu. Z.B. ist meine Beobachtung in Italien, Österreich etc., dass der Verkehr deutlich gleichmäßiger fließen kann. Ständige Bremse- und vor allem Beschleunigungsvorgänge, die zu hohem Schadstoffausstoß führen, sind wesentlich seltener.

Übrigens auch ein Punkt, an dem man heute schon ansetzen könnte und das gelegentlich schon tut. Gleichmäßigerer Verkehrsfluss: Ich weiß nicht wie häufig ich das schon gesehen habe, dass z.B. eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung z.B. Baustelle) aufgehoben wurde, nur damit 1-2km weiter das reguläre Tempolimit wieder zählt. Alle treten natürlich zum Ende der Baustelle kräftig auf's Gas, nur um direkt nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit wieder bremsen zu müssen.

M.

Mo77
01.02.2023, 12:10
Bei meiner letzten längeren Autobahnfahrt bin ich Tempo 94 (mein Tacho) hinter einem LKW gefahren. Mit Tempomat war das sehr angenehm. Ein kurzes Stück bin ich auch 120 gefahren. Die ewigen Spurwechsel waren nervig.
Ich könnte mich gut auf ein Limit von 100 einlassen wenn die LKW auch so schnell fahren.

Die meisten Autos sind nicht voll besetzt. Wenn es da ein interessantes System gäbe um die Autos voll zu kriegen??
Kfz Steuerliche Vorteile mit Mitnehmer?
Habe von so Mitfahrbänken gehört. Wäre cool wenn es eine vernünftige (staatliche) Plattform gäbe wo Mitfahrer geprüft und ordentlich verteilt werden. Vermutlich lässt sich so einiges einsparen.

Helmut S
01.02.2023, 12:13
Die meisten Autos sind nicht voll besetzt. Wenn es da ein interessantes System gäbe um die Autos voll zu kriegen??

Kleiner Autos. Löst nebenbei noch andere Probleme. :Blumen:

Feanor
01.02.2023, 12:19
Es gibt schon Städte, da dürfen bestimmte Fahrbahnen (evtl. sogar die Busspur) genutzt werden, wenn mehr als 2 Personen im Auto sitzen. Aus China kenne ich das, gab es aber auch in Europa irgendwo.

sabine-g
01.02.2023, 12:21
Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.



Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.

PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Feanor
01.02.2023, 12:28
Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.

PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Nur leider ist die Rechnung falsch, da vom Verbrauch aufgrund des schlechten Wirkungsgrads eines Verbrennungsmotors nicht alles in Vortrieb umgewandelt wird. Diese Verluste (Wärme, Reibung) steigen bei weitem nicht im dem Maße wie die nötige Leistung bei höherer Geschwindigkeit. D.h. bezogen auf dem Gesamtverbrauch ist die Steigerung also niedriger.
Dennoch natürlich enorm. Ein bisschen Pseudo-Recherche sagt +60% wenn man 100km/h mit 160km/h vergleicht. Da des Herrn Schwarzfahrers Sharan auch keine windschnittige Flunder ist, dürfte das bei Ihm ähnlich sein.

Klugschnacker
01.02.2023, 12:48
Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

sabine-g
01.02.2023, 12:49
Dennoch natürlich enorm. Ein bisschen Pseudo-Recherche sagt +60% wenn man 100km/h mit 160km/h vergleicht.

Den Vergleich kennt doch jeder.
Mein BMW 320D Kombi (aktuelles Modell) verbraucht bei 100km/h Tempomat ca. 4L, bei 160km/h Tempomat ca. 7,5L, das sind also +87,5 % ......
Jeweils Werte wenn ich alleine fahre, Sommerreifen.

dr_big
01.02.2023, 12:58
Der Selbstbetrug beginnt ja damit, dass jemand der sagt er fährt 180 in Wirklichkeit vielleicht auf einen Schnitt von 130 kommt. Dementsprechend ist die Zeitersparnis gering und der Mehrverbrauch hält sich in Grenzen. Nur gefühlt hat man viel Zeit gespart, weil man natürlich an die 180 denkt und sich selbst suggeriert, dass man viel Zeit gespart hat.

Ich musste ein paar Monate mit einem Smart Fourfour die A45 nach Norden pendeln, da habe ich von 120 - 180 alles getestet. Die Fahrzeit war plus/minus 10-15 Minuten relativ unabhängig von der max. Geschwindigkeit. Nur einmal war Fussball EM Endspiel und die Autobahn komplett leer, da habe ich es tatsächlich auf einen Schnitt von 170km/h geschafft. Das hiess aber überall wo kein Limit war 200-230km/h. Anders kommt man gar nicht auf so eine Durchschnittsgeschwindigkeit. Der Verbrauch stieg von den üblichen 7-8l/100km auf 18l/100km :Nee:

Die 130 in Frankreich finde ich sehr angenehm. Mit dem E-Auto fahre ich jetzt meist 110-120 auf der Autobahn, funktioniert erstaunlich gut und stressfrei.

Helios
01.02.2023, 13:06
Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

ein Jurist versteht unter dem Begriff "Leistung" wieder etwas anderes :Gruebeln:

Der "alte" 3 Liter Ducato-Kasten wurde von mir mit 9 Liter/100km bei Tempo 80km/h (mit Trailer) über den Put bewegt - die cruise control (also der dreckskompjuter) hat es mit 8 Liter/100km geschafft - die neue 2,2Liter Zitrone mit adblu ist mit Rückenwind unter 7 Liter/100km von der cruise control bewegt worden.

In Zukunft müssen sich alle in einen slot einbuchen und big brasser driftet.

chris.fall
01.02.2023, 14:16
Moin,

Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.


Ich habe heute einen schlechten Tag, da kam mir das zum Abreagieren mal ganz gelegen ;)



PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Keine Ahnung. Das Hinterrad ist einschließlich des Rades, in das es eingebaut war, vor einigen Monaten geklaut worden:(

Aber eventuell hast Du ja noch eine paar Carbon LRS ohne Diskaufnahme, die Du wegen Unbrauchbarkeit günstig an mich abgeben willst ;)

Nur leider ist die Rechnung falsch, da vom Verbrauch aufgrund des schlechten Wirkungsgrads eines Verbrennungsmotors nicht alles in Vortrieb umgewandelt wird.


Der Wirkungsgrad eine Verbrennungsmotors ist bekannt und und in erster Näherung gilt Verbrauch ~ Leistung*Zeit.


Diese Verluste (Wärme, Reibung) steigen bei weitem nicht im dem Maße wie die nötige Leistung bei höherer Geschwindigkeit. D.h. bezogen auf dem Gesamtverbrauch ist die Steigerung also niedriger.


Ich habe eine sehr einfach Modellannahme gemacht und diese Vereinfachung auch mehrfach und klar benannt. Daher finde ich es unzulässig, hier von einem Fehler zu sprechen.

In meinem Modell fehlen (nach kurzer Überlegung) noch

- eine konstante geschwindigkeitsunabhängige Kraft, die an Gefällen durch das Fahrzeuggewicht entsteht.

- Reibungskräfte: Rollwiderstand der Reifen, innere Reibung im Motor und Antriebsstrang

- Beschleunigungskräfte

Es steht jedem frei, das Modell d.h. die Excel Tabelle zu entsprechend zu verfeinern, was die berechneten Verbrauchwerte sicher noch etwas realistischer werden ließe, an den Überlegungen zur Zeitersparnis aber rein gar nichts ändert. Vor allem ändert es nichts daran, dass der Verbrauch bei solchen Vollgasorgien, die für eine signifikante Zeitersparnis notwendig wären, exorbitant ansteigt.

Ich für meinen Teil habe da schon mehr als genug Zeit investiert (s.o.)

Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

Danke, schon klar.



Im SI-Einheitensystem müsste man den Kraftstoffverbrauch korrekterweise in Quadratmetern angeben:

l/100km
= 10^-3 m^3 / 100*10^3m
= 10^-3 m^3 / 10^5 m
= 10^-8 m^2



;)


Munter bleiben,


Christian

Harm
01.02.2023, 14:22
Moin,


Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.



Aber mich freut es sehr, daß ich soi viele Brüder im Geiste hier finde! :Blumen:

Danke!

Matthias75
01.02.2023, 15:11
Im SI-Einheitensystem müsste man den Kraftstoffverbrauch korrekterweise in Quadratmetern angeben:

l/100km
= 10^-3 m^3 / 100*10^3m
= 10^-3 m^3 / 10^5 m
= 10^-8 m^2



;)

Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

TRIPI
01.02.2023, 16:13
Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

Ja ist er, und endlich versteh ich was mein Vater meint mit: Was die Karre verbraucht geht auf keine Kuhhaut:Cheese:

Mr. Brot
01.02.2023, 16:19
Ist dann der Flächenverbrauch:Cheese:

Aber die Vergleiche kennt doch irgendwie jeder.
Selber erfahren - 350km mit dem Firmen Benz, 230kn/h wo geht, oder mit dem eigenen Lupo 3L schön 130-140km/h mitschwimmen hat auf der Strecke 15 Minuten ausgemacht.

Das zittern in den Händen nach der MB fahrt, unbeschreiblich:Maso:

Genussläufer
01.02.2023, 16:49
Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen.
Jährlicher Ausstoß von CO2 beim Privatverkehr (PKW und kleine Nutzfahrzeuge): knapp 40 mio Tonnen CO2. Mögliche Einsparung bei Tempolimit: 100km/h: 5,4 mio Tonnen; 120km/h: 2,6 mio Tonnen; 130km/h: 1,9 mio Tonnen.
Bei Tempo 120 ließen sich 5,5% CO2 des Individualverkehrs einsparen.
In meinen Augen ist das nicht "wenig Nutzen".


Danke für den Hinweis auf die Studie. Ich habe die n der Mittagspause mal überflogen. Wirklich interessant. Habe ich es richtig verstanden, daß bei der Einsparung auch eine veränderte Routenauswahl und ein geplanter Wegfall der PKW Nutzung inkludiert ist?

Wäre völlig ok. Macht es auch nicht weniger sinnvoll. Man sollte es nur im Hinterkopf behalten. Die Studie betrachtet übrigens auch Tempo 30 innerorts. Bei gleicher Methodik rechnet man dort mit einer höhere Treibstoffbelastung. Habe ich das richtig wiedergegeben?

LisaH
01.02.2023, 16:56
Gegenthese: "Wenn Du nicht in der Lage bist, Dein Auto mit hoher Geschwindigkeit über paar 100 km im wechselnden Verkehr über die Autobahn zu führen, solltest Du an Deinem Fahrkönnen arbeiten oder nicht auf die Autobahn gehn". Kein Grund, persönlich zu werden.

An meinen Fahrkünsten brauchst Du nicht zu zweifeln. Aber im Gegensatz zu Dir kann ich auch bei bescheidenem Tempo konzentriert längere Strecken fahren.

TriVet
01.02.2023, 17:50
Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?
Verbrauch Fläche pro Zeit? Pro Strecke?
Oder halt absolut? „heute habe ich zwei Quadratmeter verfahren?“

Siebenschwein
01.02.2023, 18:08
Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?
Verbrauch Fläche pro Zeit? Pro Strecke?
Oder halt absolut? „heute habe ich zwei Quadratmeter verfahren?“

Verbrauch als Volumen, also Vielfaches von m3 geteilt durch Strecke in m gibt?

Helios
01.02.2023, 18:17
das iss Berufsschule 1. Lehrjahr - wer die Einheiten verschluckt und sie nicht zuordnet, der kürzt beim Bruch das Sprit-Volumen um die Weg-Strecke und hat dann halt die Fläche - das wäre so ein Ding von mir gewesen. :Huhu:

(bei 5 Aufgaben hatte ich 5 Zeilen - alle Zahlen waren richtig - allerdings ohne Angaben der Aufgabe, ohne Einheiten, ohne irgenteine erkennbare Überlegung und ohne einen Antwortsatz - sechs - nach zittrigem Nachfragen ist er eins runtergegangen)

chris.fall
01.02.2023, 21:29
Moin,

Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?

da ich dieses etwas nerdige Thema losgetreten habe, versuche ich es auch mal.

Ich bitte schon einmal vorab um Entschuldigung, falls ich zu sehr ins "schwafeln" verfalle! Da ich Dein Vorwissen nicht kenne und hier keine Zwischenfragen möglich sind, weiß ich nicht, wie sehr ich ins Detail gehen muss bzw. soll.

Also:

Im Grunde genommen sind die l/100km ein Bruch. Man multipliziert ihn mit der gefahrenen Strecke und erhält so den verbrauchten Sprit z.B.:

6 L/100 km * 250 km = 15l

Die 100km für die gefahrene Strecke kürzen sich dabei raus.

Mit dieser Art von Brüchen gehen wir im täglichen Leben dauernd um und wir sind es dabei gewohnt, dass sich da nichts herauskürzen lässt. Der Preis für Sprit wird z.B. in EUR/l angegeben. Wenn wir die getankten Liter mit diesem Wert multiplizieren, erhalten wir den Betrag in EUR, den wir abdrücken müssen und die Liter kürzen sich raus.

Über das, was dabei heraus kommt, wenn man EUR durch Liter dividiert, macht man sich keine Gedanken, weil man das in der Regel gar nicht wissen will, und weil da in der Regel nichts sinnvolles bei heraus kommt. Man kann EUR nicht durch Liter dividieren.

Im Gegensatz dazu kann man Liter aber durch 100 km dividieren: Der Liter ist ein Volumenmaß. Volumenmaße werden i.d.R. als dritte Potenz eines Längenmaßes definiert: Kubikzentimeter, Kubikmeter usw. Der Liter ist ein Kubikdezimeter, also die dritte Potenz von 0,1m. 100km sind 100.000m. Wenn man nun Kubikmeter - also m^3 durch Meter dividiert, bleiben Quadratmeter - also m^2 übrig.

Der Rest der Rechnung ist "Ingenierkram". Mit ein wenig Übung (die man während des Studiums schon bekommt, bzw. bekommen sollte;-) ist es so tatsächlich leichter, auf Anhieb zu sehen, was bei 10^-3/10^5 heraus kommt als bei 0,1^3/100.000, was die gleiche Rechnung ist.

Viele Grüße,

Christian

Schwarzfahrer
01.02.2023, 21:37
Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen. ...Das Thema wurde bereits ab Beitrag #346 (Seite 44 im Thread) diskutiert.
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war. Da hat es aber auch gut geklappt!
Dein Vergleich hinkt, da Raucher trotz Rauchverbote an bestimmten Orten weiterhin rauchen dürfen, und dies auch weiterhin sehr viele tun. Außerdem dient Rauchen ausschließlich dem Zweck des privaten Vergnügensm und ein lokaler Verzicht keine weiteren Folgen auf die Erreichung von Zielen im Alltag hat; ein Tempolimit würde hingegen die Hauptfunktion des Verkehrs (zügig von A nach B zu kommen) für alle einschränken. Ist also m.M.n. die stärkere Einschränkung, sowohl was Zahl der Betroffenen angeht, als auch die Möglichkeit, den Zweck alternativ zu erreichen.

Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn, sei es Co2, sei es Lärm, sei es Unfallfreiheit, sei es whatever.
Natürlich findet man subjektiv die Einschränkung von etwas, was man selber eh nicht tut (egal ob man es nicht will oder nicht kann), nie als besonders relevant an. Die Mehrheit der Bevölkerung würde z.B. den Verbot von Rennrädern im Straßenverkehr auch nicht als besondere Einschränkung sehen, und viele würden es sogar als Beitrag zur Sicherheit begrüßen. Ich finde z.B. es wenig Einschränkung, zu akzeptieren, daß manche Leute bei freier Strecke zügiger vorankommen mögen, als andere (ebenso wie ich es akzeptieren, daß manche langsamer fahren, und ich auf sie beim Überholen Rücksicht nehmen muß), und weniger Zeit auf der Straße zu verbringen hingegen viel Gewinn.

Vielleicht sollten wir uns alle eher darum kümmern, wo wir uns selbst einschränken können und wollen, als zu glauben, daß wir wissen, wo sich andere leicht einschränken können.

Schwarzfahrer
01.02.2023, 21:54
Ich habe auf die schnelle auch mal Excel-Tabelle gebaut, in der man ein wenig mit den Werten spielen kann...Ist ein schönes Modell. Es tut mir Leid für Dich, daß wohl etwas in Annahmen oder Eingaben (habe weder Zeit, noch Grund das zu prüfen) wohl nicht ganz stimmt oder noch Lücken drin sind, denn die Realität meiner gemessenen Erfahrungswerte offensichtlich etwas anderes sagt (s. Angaben in vorherigen Posts). Wie keko es mal schön formuliert hat, ist ein Rechenmodell eben ein Rechenmodell, und ohne Verifizierung im Experiment bildet es nie die Realität ab. Aber es ist wohl Trend der Zeit, daß wir zunehmend glauben, die Welt durch Modelle erklären zu können, und wenn die Realität sich anders entwickelt, dann suchen wir nach Gründen, warum die Realität falsch ist, statt das Modell in Frage zu stellen (Beispiele aus dem Thema Corona drängen sich da auf).
Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.
Du kannst sicher meine grob hingeworfenen, nicht komplett durchdachten Erklärungsansätze widerlegen, nicht aber die gemessenen Daten (Fahrzeiten, Verbrauchswerte). Die kannst Du höchstens anzweifeln. Technisch interessanter wäre allerdings eine bessere Erklärung für die Ergebnisse, als meine erste Ideen. Zumindest funktioniert Wissenschaft in meinem Arbeitsumfeld so: wir messen Daten, und überlegen, wie diese plausibel erklärbar sind, und zweifeln nicht die Messung an, bloß weil das Modell etwas anderes sagt.

Und ich argumentiere nicht dafür, daß andere so fahren müssen wie ich, oder ähnlich denken sollten, daher gibt es da auch nichts dagegen zu argumentieren. Ich habe eine interessierte Frage von Roini nach möglichen Gründen für Ablehnung eines Tempolimits geantwortet, als Beispiel. Die Reaktionen vieler (nicht von Roni) hier suggerieren, daß kein Interesse an den Gründen besteht, außer daß man den Tempolimit-Gegner beschimpfen kann oder umerziehen will. Kein Wunder, daß hier kaum noch Menschen schreiben, die nicht wie der "Mainstream" denken.

TriVet
01.02.2023, 21:55
Danke für die Erklärungen mit der Fläche, zumindest konnte ich folgen. 😉

@schwarzfahrer:
Täusch dich mal nicht, ich kenne den Reiz des schnellen Fahrens durchaus und habe auch passendes Material dazu.
Aber davon wird es nicht richtiger und nicht wichtiger.
aus Egoismus, Trotz und philosophisch verbrämten pseudofreiheitsblabla oder vermeintlich marginalen Vorteilen auf seinen lieb gewonnen Gewohnheiten zu beharren, zeugt mE dagegen von Starrsinn und wenig Gemeinsinn.

chris.fall
01.02.2023, 23:00
Moin,

Das Thema wurde bereits ab Beitrag #346 (Seite 44 im Thread) diskutiert.

Dein Vergleich hinkt, da Raucher trotz Rauchverbote an bestimmten Orten weiterhin rauchen dürfen, und dies auch weiterhin sehr viele tun.



Der Vergleich hinkt nicht. Denn auch auch für die "Freunde der Geschwindigkeit" gibt es Reservate, die es wohl auch weiterhin geben wird:

* Klick * (https://www.youtube.com/watch?v=iSfPNVf0_JM)

An irgend einer anderen Stelle hast Du Dich mal mit der Begründung, dass man sonst nicht sein Fahrkönnen verbessern könnte, gegen ein Tempolimit ausgesprochen. Hier kannst Du mit Deinem Touran gerne an Deiner Feintechnik im Grenzbereich feilen. Aber Obacht! Wie man in diesem Video sieht, reichen Vollgasorgien auf der Autobahn als Vorbereitung für die Nordschleife nicht!...

Viel Glück!

Christian

Klugschnacker
01.02.2023, 23:24
Das Tempolimit braucht eine politische Lösung. Auf einzelnen Personen herumzuhacken bringt nichts außer schlechte Stimmung. Schwarzfahrer ist hier nicht das Problem.

chris.fall
01.02.2023, 23:54
Moin,

Ist ein schönes Modell. Es tut mir Leid für Dich, daß wohl etwas in Annahmen oder Eingaben (habe weder Zeit, noch Grund das zu prüfen) wohl nicht ganz stimmt oder noch Lücken drin sind,


Die Annahmen meines Modells habe ich klar benannt. Unter diesen Annahmen kommen die genannten Ergebnisse heraus. Beim Verbrauch sind die Ergebnisse sicher noch zu verbessern, ich habe sogar den Weg dahin aufgezeigt. Das sich daraus ergebende Modell ist bekann (https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrwiderstand)t.

Das ändert aber nichts daran, dass man bei konstant 180 km/h einen deutlich höheren Mehrverbrauch als den von Dir genannten einen Liter zu verzeichnen hat.

Bei der Zeitersparnis gibt es keine solche Lücke im Modell:

Für 360km (damit man das leichter rechnen kann) benötigst Du bei 120 km/h 3h.

Bei 180 km/h benötigst Du für die gleiche Strecke 2h.

D.h. für die von Dir genannte "eine Stunde" Zeitersparnis musst Du die Strecke komplett mit Vollgas runter bügeln und nicht nur dort "wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich".

25% Zeitersparnis von den im Normaltempo benötigten 3h sind 45 Minuten. Um diese Zeit einzusparen musst Du 270km mit 180 km/h fahren. Dafür benötigst Du 1,5h. Für die restlichen 90km mit 120 km/h benötigst Du dann 45 Minuten. Das macht dann eine Gesamtfahrtzeit von 2:15. Du müsstest also für die von Dir ebenfalls angegebenen 25% Zeitersparnis 75% der Strecke Vollgas fahren. Das ist ebenfalls ganz sicher nicht nur dort "wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich".

Dafür, dass Du sowohl von der "einen Stunde" als auch von den 25% meilenweit entfernt bist, spricht ebenfalls Dein Bordcomputer:

(...) Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt;
(...)


Ich habe keinen Grund Deine Messungen anzuzweifeln. Du fährst (zum Glück bzw. vernünftigerweise) nur einen geringen Teil der Strecke tatsächlich Vollgas.


Aber es ist wohl Trend der Zeit, daß wir zunehmend glauben, die Welt durch Modelle erklären zu können, und wenn die Realität sich anders entwickelt, dann suchen wir nach Gründen, warum die Realität falsch ist, statt das Modell in Frage zu stellen.


Ich erkläre nicht die Welt durch mein Modell, sondern betone durch die bekannte Vereinfachung die Tatsache, dass der Verbrauch irgendwann ausschließlich durch den Luftwiderstand bestimmt wird und kubisch mit der Geschwindigkeit wächst.

Analog ist beispielsweise für die Erklärung der Funktionsweise einfacher optischer Instrumente wie Fernrohr oder Mikroskop das (physikalisch nicht haltbare) Modell der Strahlenoptik wunderbar geeignet.


Viele Grüße,

Christian

sabine-g
02.02.2023, 00:22
Schwarzfahrer ist hier nicht das Problem.

Doch genau hier! :Lachen2:

Schwarzfahrer
02.02.2023, 06:42
@schwarzfahrer:
Täusch dich mal nicht, ich kenne den Reiz des schnellen Fahrens durchaus und habe auch passendes Material dazu.Der Reiz ist ein Teil, effektives Vorankommen im Rahmen der von den Bedingungen gegebenen Möglichkeiten der wichtigere, da funktional für Mobilität entscheidend.
Aber davon wird es nicht richtiger und nicht wichtiger.
aus Egoismus, Trotz und philosophisch verbrämten pseudofreiheitsblabla oder vermeintlich marginalen Vorteilen auf seinen lieb gewonnen Gewohnheiten zu beharren, zeugt mE dagegen von Starrsinn und wenig Gemeinsinn.Richtig und wichtig, wie auch Bewertung von Vorteilen als groß oder marginal sind bei solchen Themen Kategorien der privaten Meinung bzw. Prioritäten. Es wird nie eine Einheitsmeinung aller Menschen geben, dafür sind Lebensumstände und Ziele zu unterschiedlich, und das streben nach einer einheitlicher Bewertung von Prioritäten halte ich für illusorisch und bevormundend. Aber das ist eben der große Unterschied zwischen individualistischen und kollektivistischen Gesellschaftsbildern, den werden wir hier nicht ausräumen. Jeder wird weiter für sein bevorzugtes Bild eintreten, vermute ich. :Blumen:

welfe
02.02.2023, 06:47
Doch genau hier! :Lachen2:

Ich bin zwar auch für ein Tempolimit, aber ich mich nervt es, dass hier immer auf einzelnen Personen rumgehackt wird, nur weil sie nicht die passende Meinung vertreten. Noch haben wir Grundrechte…

Schwarzfahrer
02.02.2023, 07:08
Der Vergleich hinkt nicht. Denn auch auch für die "Freunde der Geschwindigkeit" gibt es Reservate, die es wohl auch weiterhin geben wird:

* Klick * (https://www.youtube.com/watch?v=iSfPNVf0_JM)Doch, da Dein Beispiel wiederum keinem Zweck dient außer dem Spaß (wie das Rauchen auch), während schneller heimkommen einen konkreten Nutzen hat (den natürlich jeder unterschiedlich hoch bewerten mag). Ich würde nie nur zum "schnell fahren" auf den Hockenheimring gehen (ist hier um die Ecke, bin schon öfter beim 10km-Lauf dort herumgedüst, aber nie mit dem Auto). Das sähe ich als reine Ressourcenverschwendung an, da ich da nicht 1 l/100 km mehr als unbedingt nötig rauspuste, sondern gleich das 6 - 7-fache.

Das ändert aber nichts daran, dass man bei konstant 180 km/h einen deutlich höheren Mehrverbrauch als den von Dir genannten einen Liter zu verzeichnen hat.

Bei der Zeitersparnis gibt es keine solche Lücke im Modell:
...

Ich habe keinen Grund Deine Messungen anzuzweifeln. Du fährst (zum Glück bzw. vernünftigerweise) nur einen geringen Teil der Strecke tatsächlich Vollgas.
Die Diskrepanz zwischen meinen Werten und Deinen Zeitannahmen liegen wohl in den Geschwindigkeitsannahmen.

Wenn ich über die Ganze Strecke nie über 120 komme, ist die reale Durchschnittgeschwindigkeit max. 100, oft sogar nur 90 (es gibt Baustellen, Abbremsungen wegen überholende Laster, an Einfahrten, etc.). Wenn ich dort, wo es frei ist, eben je nach Bedingung 160 - 180 fahre, ist der Durchschnitt am Ende auch nur ca. 125, weil immer noch die gleichen Verlangsamungen zuschlagen (siehst Du sicher am Fahrrad auch: wenn man zur Arbeit meist 30 auf dem Tacho hat, ist am Ende wegen der Ampelstopps u.ä. oft nur 26-er Schnitt drauf...).

Und bei diesen Verhältnissen ist eben der Unterschied schneller groß, weil man langsamer eben auch länger unterwegs ist; andererseits erklärt das auch den relativ geringen Verbrauchsunterschied am Ende (rechne also mal mit 90 vs. 125 km/h; google maps gibt z.B. für die Strecke nach München eine Fahrzeit mit einem Durchschnitt von 92 km/h raus, was bei max. 120 - 130 auch realistisch ist.)

Dein Modell ist also nicht falsch, nur entsprechen die Annahmen der Geschwindigkeiten nicht der umsetzbaren Realität. Konstante Geschwindigkeiten gibt es selten länger als 5 - 10 Minuten; und je langsamer der Schnitt ist, desto größeren Vorteil bringt die Möglichkeit, temporär schneller zu fahren. Die Überlegung, was wäre wenn man wirklich mit 130-er Limit 120-er Schnitt hinbekäme, ob ich dann noch gegen ein Tempolimit wäre, etc., ist theoretisch, da nie umsetzbar. Wenn natürlich Spriteinsparungen als Argument für Tempolimits auf ähnlichen Annahmen basieren, dann kann schnell ein zu schönes Bild herauskommen.

Bzgl. Verbrauchswerte in Deinem Excel: die z.B. 20 l/100km bei hoher Geschwindigkeit sehe ich auf meinem Bordcomputer nur beim Beschleunigen; bei konstant 180 in der Ebene sind die Werte normal immer noch einstellig. Wieso das so ist, überlege ich mir ein anderes Mal.

TriVet
02.02.2023, 07:58
WAs, wenn du viel öfter die 130 km/h durchfahren könntest, weil zb viel weniger draengler, raser oder auch schleicher den Verkehrsfluss behindern?!
Du wärest öfter schneller am Ziel als bisher, entspannter und haettest letztlich sogar vorteile? :Blumen:

Voldi
02.02.2023, 08:02
Der Reiz ist ein Teil, effektives Vorankommen im Rahmen der von den Bedingungen gegebenen Möglichkeiten der wichtigere, da funktional für Mobilität entscheidend.


Hiermit wären die Menschen in allen Ländern mit Tempolimit (nahezu die gesamte Weltbevölkerung) also nicht mobil oder zumindest in ihrer Mobilität eingeschränkt, da ein deiner Meinung nach funktional entscheidender Faktor für Mobilität (Vollgas für alle) nicht gegeben ist? Sorry das ist doch lächerlich :Maso:

sabine-g
02.02.2023, 08:12
Ich bin zwar auch für ein Tempolimit, aber ich mich nervt es, dass hier immer auf einzelnen Personen rumgehackt wird, nur weil sie nicht die passende Meinung vertreten. Noch haben wir Grundrechte…

Stimmt. Wenn aber immer nur Bullshit geschrieben wird nervt das auch. Aus den Grundrechten heraus darf ich das äußern. :)

Schwarzfahrer
02.02.2023, 08:30
WAs, wenn du viel öfter die 130 km/h durchfahren könntest, weil zb viel weniger draengler, raser oder auch schleicher den Verkehrsfluss behindern?!
Du wärest öfter schneller am Ziel als bisher, entspannter und haettest letztlich sogar vorteile? :Blumen:Drängler begrenzen mich gar nicht, die können gerne vorbei; Schleicher sind auch nur ein Problem, wenn sie mit erzieherischer Absicht auf der linken Spur bleiben; ist auch eher selten. Das entscheidende, warum man nie die "Nenngeschwindigkeit" als Durchschnitt hat, sind Baustellen, und die normale Fluktuation bei Einfahrten, Überholmanövern, Pinkelpausen, u.ä.; dies tritt bei Fahrten in Ländern mit Tempolimit exakt genauso auf. Wenn ich Österreich durchquere, oder bei Fahrten in den USA, war es immer ähnlich: real ist man locker 20 -30 km/h im Schnitt langsamer, als die "Nenngeschwindigkeit".

Klugschnacker
02.02.2023, 08:32
Wir haben ein Klimaschutzgesetz, das uns zu sehr weitreichenden Reduzierung der Klimagasemissionen verpflichtet. Es ist heute bereits erkennbar, dass diese Ziele im Bereich Verkehr bei weitem verfehlt werden.

Auch ein Verkehrsminister steht nicht über dem Gesetz. Ein Tempolimit ist eine konkrete Möglichkeit, die Emission von Klimagasen zu reduzieren. Es gibt in der Bevölkerung eine klare Mehrheit dafür. Die Maßnahme wäre also politisch durchsetzbar.

Ich verstehe nicht, inwieweit man einen verantwortlichen Politiker zur Einhaltung des Klimaschutzgesetzes verpflichten kann und ob er da persönlich irgendwie haftet. Das Klimaschutzgesetz richtet sich ja nicht an den einzelnen Bürger, sondern setzt Grenzen für Politik und Verwaltung. Kann ein Politiker da einfach drauf pfeifen oder wie kann ich mir das als juristischer Volllaie vorstellen?

MattF
02.02.2023, 08:39
Kann ein Politiker da einfach drauf pfeifen oder wie kann ich mir das als juristischer Volllaie vorstellen?


Der Mensch Politiker ist ja nicht die juristische Person um die es bei der Frage geht, sondern letztlich der Staat als soches.

Ein andere Aspekt, nicht nur Wissing könnte ein Gesetz initieren, dass ein Tempolimit einführt, das könnte der Bundestag ja auch allein. Es könnte auch meines Wissens der Bundesrat.

Also wenn würden die alle haften weil sie nichts machen.

Im übrigen läuft die Klage längst:

https://www.tagesschau.de/inland/umweltschuetzer-klage-bund-101.html


Aber wie gesagt geklagt wird nicht gegen Personen und es kann auch nicht auf spezielle Massnahmen geklagt werden.

Mo77
02.02.2023, 08:39
Wir haben ein Klimaschutzgesetz, das uns zu sehr weitreichenden Reduzierung der Klimagasemissionen verpflichtet. Es ist heute bereits erkennbar, dass diese Ziele im Bereich Verkehr bei weitem verfehlt werden.

Auch ein Verkehrsminister steht nicht über dem Gesetz. Ein Tempolimit ist eine konkrete Möglichkeit, die Emission von Klimagasen zu reduzieren. Es gibt in der Bevölkerung eine klare Mehrheit dafür. Die Maßnahme wäre also politisch durchsetzbar.

Ich verstehe nicht, inwieweit man einen verantwortlichen Politiker zur Einhaltung des Klimaschutzgesetzes verpflichten kann und ob er da persönlich irgendwie haftet. Das Klimaschutzgesetz richtet sich ja nicht an den einzelnen Bürger, sondern setzt Grenzen für Politik und Verwaltung. Kann ein Politiker da einfach drauf pfeifen oder wie kann ich mir das als juristischer Volllaie vorstellen?

Gilt das mit der Haftung dann auch für die LNG Nummer?
Abschalten der AKW?

Vermutlich geht das nur wenn das Tempolimit nachweislich die EINZIGE Möglichkeit wäre den Ausstoß zu senken.
Aber bin auch kein Jurist...

Schwarzfahrer
02.02.2023, 08:40
Hiermit wären die Menschen in allen Ländern mit Tempolimit (nahezu die gesamte Weltbevölkerung) also nicht mobil oder zumindest in ihrer Mobilität eingeschränkt, da ein deiner Meinung nach funktional entscheidender Faktor für Mobilität (Vollgas für alle) nicht gegeben ist? Sorry das ist doch lächerlich :Maso:Magst Du gerne so sehen. Nicht frei nach den real sicheren Möglichkeiten fahren zu können ist eine Begrenzung der Mobilität, wie wichtig es für einen ist, ist je nach Person unterschiedlich. Nur weil fast überall Tempolimit existiert, muß es nicht die beste Lösung sein. )Es wurde ja auch fast überall Maskenpflicht verhängt, aber das ist off topic.)

Allerdings sind in vielen Ländern auf Grund der Tempolimits die Autobahnen auch mit deutlich engeren Kurven ausgelegt; in der Schweiz z.B. ist auf vielen Strecken die 130 eh kaum zu übertreten, wenn man sicher fahren will. Bei uns sind nun mal die Autobahnen dafür gebaut, auch schneller fahren zu können; in Italien wären auch viele geeignet, wenn man dürfte.

Übrigens: wenn Tempolimit so wichtig fürs Klima ist, sollte man es nicht auch für Züge überlegen? Die verbrauchen doch auch massiv Ressourcen, um mit über 200 km/h zu fahren? Nur weil die Strecken schon dafür gebaut wurden, oder weil man zügig ans Ziel kommen will, ist dann ja auch kein Argument.

(Nebenthema Mobilität: Daß "zügig" vom "Zug" kommt, halte ich nach meiner gestrigen Dienstreise auch für unwahrscheinlich; bei geplanten 7 Stunden Fahrzeit hatte ich insgesamt 30 % längere Fahrt trotz flexiblen Ausweichens auf Alternativverbindungen, mehr wurde es nur dank mehreren extremen Sprints beim Umsteigen nicht; das nächste Mal nehme ich doch lieber das Auto, zu dritt wäre es auch deutlich billiger geworden).

Schwarzfahrer
02.02.2023, 08:51
Ich verstehe nicht, inwieweit man einen verantwortlichen Politiker zur Einhaltung des Klimaschutzgesetzes verpflichten kann und ob er da persönlich irgendwie haftet. Das Klimaschutzgesetz richtet sich ja nicht an den einzelnen Bürger, sondern setzt Grenzen für Politik und Verwaltung. Kann ein Politiker da einfach drauf pfeifen oder wie kann ich mir das als juristischer Volllaie vorstellen?

Gilt das mit der Haftung dann auch für die LNG Nummer?
Abschalten der AKW?

Berechtigte gegenfrage, die Liste könnte noch weiter verlängert werden. Aber ich kenne praktisch keinen Fall, in dem ein Politiker für irgendetwas persönlich haften musste, egal ob es Unterlassung oder Fehlentscheidung mit üblen Folgen war. (mit Haften meine ich nicht einen Rücktritt, meist in ein weiches Polster, sondern tatsächlich strafrechtliche Haftung.) Juristen mögen es beantworten, ob das juristisch begründet ist, oder nur praktisch durch die Macht. Klagen gegen den Staat gibt es immer wieder (aktuell z.B. auch in der Schweiz wegen der Corona-Maßnahmen, Erfolg gibt es wohl selten - vielleicht auch weil sogar bei einem passenden Urteil eine Exekutive fehlt, die den Staat zu irgendetwas zwingen kann.

Und wenn ein Gesetz wie das Klimaschutzgesetz irgendwelche Grenzen oder Richtungen vorgibt, ist der Interpretationsspielraum zu groß, um irgendeinen Pudding and die Wand zu nageln. Es gibt ja nie nur einen Weg zu einem solchen Ziel.

Harm
02.02.2023, 08:57
Auch ein Verkehrsminister steht nicht über dem Gesetz. Ein Tempolimit ist eine konkrete Möglichkeit, die Emission von Klimagasen zu reduzieren. Es gibt in der Bevölkerung eine klare Mehrheit dafür. Die Maßnahme wäre also politisch durchsetzbar.



...und zwei der drei Koalitionsparteien haben das Tempolimit sogar in ihren Wahlkampfrogrammen gehabt...:Huhu:

sabine-g
02.02.2023, 08:57
Ein Tempolimit einzuführen kostet nichts. Gar nichts. Das ist ein wichtiger Punkt, sogar ein Totschlagargument.
Es gibt keine Statistik die gegen ein Tempolimit spricht, weder in Sachen Klima noch in Sachen Unfall -häufigkeit und/oder -schwere.

TriVet
02.02.2023, 08:58
Übrigens: wenn Tempolimit so wichtig fürs Klima ist, sollte man es nicht auch für Züge überlegen? Die verbrauchen doch auch massiv Ressourcen, um mit über 200 km/h zu fahren? Nur weil die Strecken schon dafür gebaut wurden, oder weil man zügig ans Ziel kommen will, ist dann ja auch kein Argument.

Na da machst Du aber ein Fass auf!:Lachanfall:
Bei der Bahn ist sicher sehr vieles verbesserungswürdig, trotzdem dürfte sie bei bei weitem das umweltfreundlichste Fernreisen bedeuten.
Schon alleine, dass der Wandel von fossil auf elektrisch bereits großteils vollzogen ist und wohl auch zu großen Teilen mit Ökostrom.

Zum Rest mit deiner eingeschränkten Mobilität muss man nichts mehr schreiben, das ist de facto albern.

Harm
02.02.2023, 09:00
Übrigens: wenn Tempolimit so wichtig fürs Klima ist, sollte man es nicht auch für Züge überlegen? Die verbrauchen doch auch massiv Ressourcen, um mit über 200 km/h zu fahren?

Sehr interessante Frage und intelligenter Ansatz. Ich überlasse die Diskussion aber Anderen.
Sabine, hast Du Lust?:Huhu:

...Zu spät, TriVet hat schon übernommen!

Mo77
02.02.2023, 09:05
Jetzt mal ganz ehrlich, fahrt ihr alle immer nur 130 oder auch mal schneller?

Ich bin mittlerweile ein Befürworter vom Tempolimit.

Zum Thema 2 der 3 Parteien hatten es im Wahlprogramm fällt mir spontan ein: keine Waffen in Kriegsgebiete.
Die halbwertszeit ist oft leider höchstens bis zur Wahl

Klugschnacker
02.02.2023, 09:07
Der Reiz ist ein Teil, effektives Vorankommen im Rahmen der von den Bedingungen gegebenen Möglichkeiten der wichtigere, da funktional für Mobilität entscheidend.
Richtig und wichtig, wie auch Bewertung von Vorteilen als groß oder marginal sind bei solchen Themen Kategorien der privaten Meinung bzw. Prioritäten. Es wird nie eine Einheitsmeinung aller Menschen geben, dafür sind Lebensumstände und Ziele zu unterschiedlich, und das streben nach einer einheitlicher Bewertung von Prioritäten halte ich für illusorisch und bevormundend. Aber das ist eben der große Unterschied zwischen individualistischen und kollektivistischen Gesellschaftsbildern, den werden wir hier nicht ausräumen. Jeder wird weiter für sein bevorzugtes Bild eintreten, vermute ich. :Blumen:

Ich stolpere hier über eine Wortwahl, die mir aus Verschwörungstheorien bekannt ist. "Einheitsmeinung aller Menschen", Bevormundung, individualistisches oder kollektivistisches Gesellschaftsbild. Aus meiner Sicht lädst Du das an sich einfache Thema damit ziemlich auf, als würden sich ganze Weltbilder gegenüberstehen.

Wenn ich mit Menschen über dieses Thema spreche, geht es beim Tempolimit vor allem darum, dass die Straßen rappelvoll sind und wir besser miteinander klar kommen, wenn wir die Höchstgeschwindigkeit begrenzen. Gewiss, eine einzelne Person ist schneller am Ziel, wenn sie mit 200 Sachen auf der linken Spur fährt. Für alle anderen wird es dadurch aber schlechter: Sie haben weniger Platz auf der Autobahn zur Verfügung, sind dadurch langsamer, es wird gefährlicher und kostet Nerven.

Die Klimadebatte kommt dann noch oben drauf. Große Probleme erfordern eben große Lösungen, auf die wir uns als Gesellschaft gemeinsam einigen müssen. Mit einer staatlich angestrebten Einheitsmeinung, Bevormundung und kollektivistischer Gesellschaft hat das nichts zu tun. Wir leben in einer der liberalsten Demokratien der Welt.
:Blumen:

Matthias75
02.02.2023, 09:12
Jetzt mal ganz ehrlich, fahrt ihr alle immer nur 130 oder auch mal schneller?

Ich bin mittlerweile ein Befürworter vom Tempolimit.

Ich versuche ich großteils an Tempo 130 zu orientieren, da ich für mich festgestellt haben dass es der beste Kompromiss aus schnellem Vorankommen und gleichzeitig halbwegs entspanntem Fahren ist. Ausnahmen mache ich nur selten, z.B. wenn ich bei mehrspurigen Autobahnen nur die Wahl zwischen 80/100 und 140/150 habe.

M.

TriVet
02.02.2023, 09:23
Jetzt mal ganz ehrlich, fahrt ihr alle immer nur 130 oder auch mal schneller?

Auch mal schneller, aber immer seltener.
Verkehrsdichte, Vernunft, meine langsam nachlassende Reaktionsgeschwindigkeit, you name it.
Es ist wie in Arnes Beispiel mit den kleinen Plastiktütchen für Obst im Supermarkt; man weiß es und macht es trotzdem. wenn man es nicht könnte, würde man sich anders behelfen.
manchmal muss der mensch zu seinem glück gezwungen (ungute wortwahl) werden, auch wenn das einschränkungen mit sich bringt.

Ich bin mittlerweile ein Befürworter vom Tempolimit.
+1
sollte eigentlich mittlerweile jeder sein.

Mo77
02.02.2023, 09:27
Und Schuld ist mitunter das forum.
Da stimmt es, dass forum lesen langsam macht.

basti2108
02.02.2023, 09:41
+1
sollte eigentlich mittlerweile jeder mit einem IQ über dem eines XXX sein.

So ein insgesamt kluger Beitrag mit so einem bescheidenen Ende. Eine Korrelation zwischen Intelligenz und politischer Meinung existiert nicht.
Personen mit anderer Meinung die Intelligenz abzusprechen ist schon reichlich selbstgefällig :Maso:

TriVet
02.02.2023, 09:45
So ein insgesamt kluger Beitrag mit so einem bescheidenen Ende. Eine Korrelation zwischen Intelligenz und politischer Meinung existiert nicht.
Personen mit anderer Meinung die Intelligenz abzusprechen ist schon reichlich selbstgefällig :Maso:

Ok, you're right.:Blumen:
Habe es korrigiert.

Schwarzfahrer
02.02.2023, 09:52
Es gibt keine Statistik die gegen ein Tempolimit spricht, weder in Sachen Klima noch in Sachen Unfall -häufigkeit und/oder -schwere.
Hier etwas in Sachen Unfallhäufigkeit, mag jeder seine Schlüsse ziehen, inwieweit damit für ein Tempolimit argumentiert werden kann:
Der internationale Vergleich von Todeszahlen und km/h Beschränkungen bestätigt: Zwischen der Zahl der Todesopfer und dem generellen Höchsttempo auf der Autobahn besteht kein direkter Zusammenhang. Für derartige Gegenüberstellung setzen Verkehrsexperten die Zahl der Getöteten in Relation zur gefahrenen Gesamt-Distanz im Land. Dabei liegt Deutschland in einer ETSC-Auswertung aus 2018 im europäischen Mittelfeld. 1,9 Tote pro Milliarde zurückgelegter Kilometer bedeutet: In Polen (generelles Limit 140 km/h, 4,8 Tote pro Million km) und Litauen (130 km/h, 5,3 Millionen Tote pro Milliarde km) ist die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalles auf der Autobahn mehr als doppelt so hoch, in den Nachbarländern Österreich (130 km/h, 1,8 Tote pro Milliarde km) und der Schweiz (120 km/h, 1,6 Tote pro Milliarde km) etwas geringer. (https://www.mobile.de/magazin/artikel/verkehrstote-auf-deutschen-strassen-44180)
Natürlich ist das auch kein Argument gegen ein Tempolimit, nur eine Klarstellung der Wirkgrößen. Ich finde es einfach faszinierend, daß eine Maßnahme mit so geringem Effekt (positiv wie negativ) im Vergleich zu vielen anderen Möglichkeiten solch hohe Symbolwirkung hat und solch emotionale Reaktionen provoziert.

Genussläufer
02.02.2023, 10:05
Ein Tempolimit einzuführen kostet nichts. Gar nichts. Das ist ein wichtiger Punkt, sogar ein Totschlagargument.
Es gibt keine Statistik die gegen ein Tempolimit spricht, weder in Sachen Klima noch in Sachen Unfall -häufigkeit und/oder -schwere.

Dann verweise ich nochmal auf meine Frage an Harm. Darin bezog ich mich auf die hier mehrfach angeführte Studie der Uni Stuttgart, die vom Bundesumweltamt veröffentlicht wurde.

Danke für den Hinweis auf die Studie. Ich habe die n der Mittagspause mal überflogen. Wirklich interessant. Habe ich es richtig verstanden, daß bei der Einsparung auch eine veränderte Routenauswahl und ein geplanter Wegfall der PKW Nutzung inkludiert ist?

Wäre völlig ok. Macht es auch nicht weniger sinnvoll. Man sollte es nur im Hinterkopf behalten. Die Studie betrachtet übrigens auch Tempo 30 innerorts. Bei gleicher Methodik rechnet man dort mit einer höhere Treibstoffbelastung. Habe ich das richtig wiedergegeben?

Es haben sich einige der Leser hier mit der Studie beschäftigt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir auf meine Fragen eine Antwort geben könntet.

@sabine-g: Wenn wir uns an der Studie festhalten wollen, was scheinbar Konsens ist, akzeptieren wir gleichermaßen die Methodik. Wenn wir die Methodik akzeptieren, müssten wir Tempolimit 30 innerorts ablehnen. Oder suchen wir uns beliebig die Methodik, die unsere Einstellung widerspiegelt? Der Eindruck könnte durchaus entstehen. Nur würde das einen sehr breiten Konsens außerhalb der jeweiligen Lebensblase deutlich erschweren.


+1
sollte eigentlich mittlerweile jeder sein.

Nun liegen aber auch Gründe dagegen vor. Siehe Studie in Bezug auf Tempo 30. Sollte dennoch jeder dafür sein?

basti2108
02.02.2023, 10:08
Ok, you're right.:Blumen:
Habe es korrigiert.

:Blumen: