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trina
28.01.2019, 10:07
Ich bin großer Befürworter eines generellen Tempolimits.
Spart Geld, Nerven und sorgt vor allem für weniger Emissionen.

Und bis es soweit ist mit dem Tempolimit, fahre ich nicht schneller als 130 km/h (wenn Rad oder Bahn mal keine Alternative sind). Das handhabe ich schon lange so und denke nicht weiter darüber nach.
Wie seht ihr das?

P.S. Und ich habe es hingekriegt, ne Umfrage zu erstellen ;-)

MattF
28.01.2019, 10:22
Sehe ich genauso, schneller fahren bring auch Null.*

Wenn man mal auf die Durchschnittsgeschwindigkeit schaut, wird man für die 2 Fälle "max 130" und "so schnell wie geht" auf einer längeren Strecke so gut wie keinen Unterschied erkennen.



*Abgesehen davon fahr ich eh kaum noch Auto. Autofahren ist sowas von sch.....Nur Stress, Agresivität ......

Steppison
28.01.2019, 10:29
Es gibt kaum was schrecklicheres als von Holland oder Belgien nach Deutschland auf der Autobahn zu fahren. Spätestens 5km nach der Grenze wird wieder geballert und es wird stressig auf der Piste. Vorher cruisen alle im gleichen Trott ohne große Probleme in die gleiche Richtung.

sabine-g
28.01.2019, 10:36
ich bin dagegen, ich fahre zwar keine 190 oder 200 aber schon 160-180 wenns geht

Matthias75
28.01.2019, 10:41
Freiwillig an die 130 halten, ist nach meiner Erfahrung schwierig, zumindest auf den 2-spurigen Autobahnen, auf denen ich in letzter Zeit unterwegs war: Auf der linken Spur ist man mit 130 ein Verkehrshindernis, auf der rechten Spur ist entweder LKW-Tempo oder am Wochenende ohne nennenswerten Schwerlastverkehr 100-110 angesagt. Deshalb aktuell: Nein, ich fahre nicht immer freiwillig 130, versuche mich aber grundsätzlich daran zu richten.

Nachdem ich öfter in Österreich und Italien unterwegs war und das Autofahren dort mit Geschwindigkeitsbegrenzung ziemlich entspannt war, befürworte ich aber auch in D entsprechende Regelungen.

M.

Duafüxin
28.01.2019, 10:43
Ich auch. Hab jetzt ja grad erst den Führerschein gemacht und wenns leer ist fahr ich ganz gerne mal schneller als 150 kmh.

Trimichi
28.01.2019, 10:55
Wer mitmachen will beim Rasen auf den Autobahnen...- alternativ gemütlich auf der rechten Spur ab und zu mal einen LKW überholen schont nicht nur den Verbrauch. Wobei..., ab und zu mal ein kleines Race ist schon ein Späßchen, fahre also zu 95% mit 100-110km/h auf der rechten Spur.

Sportlich fahren kann man meiner Meinung nach nur richtig auf den Landstraßen im Off. Hier zeigt sich auch, wer Autofahren kann. Aufs Gas drücken oder ACC im PKW ("Panzerkraftwagen" bzw. SUV :dresche) anschalten kann jeder.

Wer's ausreizen will mit viel PS unter der Haube soll auf die Rennstrecke. Insgesamt, käme es zu einer Volksabstimmung, würde ich für Tempolimit voten.

widi_24
28.01.2019, 10:56
Auf euren Autobahnen bin ich meistens nur als Tourist oder geschäftlich unterwegs. Wenns dann mal wirklich leer ist und die Verhältnisse es zulassen, dann geniesse ich die offenen Strecken schon. Ab ~160km/h erfordert das Fahren aber noch mehr Konzentration als sonst, zumindest für mich körperlich spürbar.

Meiner Erfahrung nach sind Tempolimits aber nicht viel entspannter. Bei 120km/h Limit fahren alle einfach innerhalb von 10km/h und deshalb ist Überholen, Einspuren, etc. viel unentspannter als wenn jedermann sein eigenes Tempo wählt.

Matthias75
28.01.2019, 11:16
Meiner Erfahrung nach sind Tempolimits aber nicht viel entspannter. Bei 120km/h Limit fahren alle einfach innerhalb von 10km/h und deshalb ist Überholen, Einspuren, etc. viel unentspannter als wenn jedermann sein eigenes Tempo wählt.

Meine Erfahrung ist, dass es zu deutlich weniger Überholvorgängen und vor allem zu weniger Drängeln kommt: Auf der linken Spur dahren alle das angezeigte Limit, meist mit eingestelltem Tempomat. Auffahren & Lichthupe lohnt nicht, weil ja alle vornedran genauso schnell fahren. Spurwechsel ist auch entspannter: Bei maximal 50km/h Geschwindigkeitsdifferenz (80 auf der rechten Spur, 130 auf der linken) hat man schneller und vor allem ungefährlicher die Spur gewechselt, wie wenn man damit rechnen muss, dass links einer mit 180-200 angepfiffen kommt.

Ist aber nur meine Erfahrung aus den wenigen Urlaubsfahrten Richtung Süden.

M.

Nobodyknows
28.01.2019, 11:18
Die Vorstellung an einem frühen Sonntagmorgen über die sehr leere Autobahn zu einem Wettkampf oder in den Urlaub zu fahren und mich dabei an ein mehr oder weniger willkürlich festgelegtes Tempolimit halten zu müssen, finde ich nicht sehr prickelnd.

Andererseits gab es hier einmal ein Thread mit markigen Worten wie "Wenn ich also ein Fahrzeug fahre, dessen Lärmentwicklung im Bereich eines startenden Tornado-Jet liegt," oder "Und ich rege mich auf, wenn ich mit über 300 Klamotten auf der rechten Spur der Autobahn angeflogen komme, und ein holländisches Wohnwagengespann zieht raus um mit 90 km/h einen LKW zu überholen..."
https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=44830

Vielleicht ware ein Tempolimit doch vernünftig. ;)


Gruß
N. :Huhu:

Körbel
28.01.2019, 11:23
Finde ich kein Problem, hatte ich erst gestern.
Hier gilt ein Tempolimit von 120km/h, was mich absolut nicht kratzt.
Horror ist für mich wenn ich in Deutschland auf der Autobahn fahre.
Krieg, Kampf und Krampf.

Wird ja in Deutschland nur nicht eingeführt, weil die Autolobby sonst Angst hat,
das sie ihre fahrbaren Penisverlängerungen nicht an den Mann bekommt!

Cube77
28.01.2019, 11:29
Habe jetzt 5 Jahre in Italien mit einem allgemeinen Tempolimit von 130km/h gelebt und bin damit sehr gut zurecht gekommen, wirklich sehr entspanntes Fahren, kaum Gedrängel (wenn, dann nur von D, NL, SLO, HU etc.).
Auch mir ist aufgefallen, wenn wir mal nach Deutschland gefahren sind, kaum über die Grenze bei Basel auf die A5, ging das Chaos direkt los.
Ich versuche meistens so zwischen 110-130km/h zu fahren, beschleunige aber schon mal auf 140+ km/h, um nicht als absolutes Verkehrshindernis an Anderen langsameren vorbeizukommen ...

Saluti
Alex

widi_24
28.01.2019, 11:35
Meine Erfahrung ist, dass es zu deutlich weniger Überholvorgängen und vor allem zu weniger Drängeln kommt: Auf der linken Spur dahren alle das angezeigte Limit, meist mit eingestelltem Tempomat. Auffahren & Lichthupe lohnt nicht, weil ja alle vornedran genauso schnell fahren. Spurwechsel ist auch entspannter: Bei maximal 50km/h Geschwindigkeitsdifferenz (80 auf der rechten Spur, 130 auf der linken) hat man schneller und vor allem ungefährlicher die Spur gewechselt, wie wenn man damit rechnen muss, dass links einer mit 180-200 angepfiffen kommt.

Ist aber nur meine Erfahrung aus den wenigen Urlaubsfahrten Richtung Süden.

M.

Da hat wohl jeder seine eigenen Erfahrungen. Ich sehe das Problem beim Tempolimit - zumindest bei uns in der Schweiz - eher darin, dass notorische Linksfahrer nicht ausreichend gebüsst werden. Alle Autofahrer, die schneller als 90 (LKWs) fahren, kleben dann förmlich links, auch wenn sie die 120 nicht ausschöpfen..

Und ja, ich weiss es wäre die Höchstgeschwindigkeit. Für mich ist es aber trotzdem auch eine Art "Richtgeschwindigkeit", da v.a. unsere Autobahnen in einem Top-Zustand sind und vor gefährlichen Stellen sowieso noch tiefere Limits gelten.

Gozzy
28.01.2019, 11:54
Ich bin gegen ein Tempolimit. Ich finde 160170 km/h ist eine sehr angenehme Reisegeschwindigkeit, die ich, ohne große Ermüdungserscheinungen länger fahren kann. Vorausgesetzt die Verkehrssituation gibt das auch her. Ich würde ehr massiv gegen Drängler, notorische Linksfahrer, generell Regelverstöße agieren und versuchen wieder mehr Rücksichtnahme zu fördern (was sehr idealistisch ist - ich weiß).

MattF
28.01.2019, 12:00
Die Vorstellung an einem frühen Sonntagmorgen über die sehr leere Autobahn zu einem Wettkampf oder in den Urlaub zu fahren und mich dabei an ein mehr oder weniger willkürlich festgelegtes Tempolimit halten zu müssen, finde ich nicht sehr prickelnd.


Wäre es nicht sinnvoller 10 min vorher loszufahren, dann auf der freien BAB einfach dem Tempomat 130 rein zu machen und es laufen zu lassen?

Vielleicht hilft sich mal auszurechnen, wieviele Minuten man wirklich spart, wenn man da wo es geht 180 fährt. Da kommt nicht viel bei rum.

Wenn man die Ratio sprechen lässt, kann man kaum gegen Tempolimit sein.

Körbel
28.01.2019, 12:10
Wenn man die Ratio sprechen lässt, kann man kaum gegen Tempolimit sein.

Du sagst es.

Aber es gilt Tempolimit ist mit Entmannung gleichzusetzen.

Schwarzfahrer
28.01.2019, 12:21
Sehe ich genauso, schneller fahren bring auch Null.*

Wenn man mal auf die Durchschnittsgeschwindigkeit schaut, wird man für die 2 Fälle "max 130" und "so schnell wie geht" auf einer längeren Strecke so gut wie keinen Unterschied erkennen.

Stimmt für den Alltagsverkehr allemal; da ist durch die Verkehrsdichte bereits ein "praktisches Tempolimit" von ca. 130 kmh oder weniger gegeben; hier kann ein offizielles Tempolimit möglicherweise für Entspannung sorgen, weil dann keiner versucht, sich durchzudrängeln.

Aber wenn ich z.B. nach dem Skifahren abends auf der leeren Autobahn heimfahre, spare ich durch "freie Fahrt" (bei trockener Straße, ohne Schneefall und selbst fit) locker ca. 45 Minuten oder mehr ein auf den 450 - 500 km. Auf der Fahrt nach Ungarn, zu meinem Vater sind es auf den Deutschen 500 km auch gut eine Stunde. Ich finde das auf langen Strecken schon merklich.
Deshalb bin ich dafür, möglichst oft die Geschwindigkeit je nach Verkehrsaufkommen zu regulieren, um den besten Verkehrsfluß zu sichern - das gibt es ja auch auf immer mehr Strecken. Ein Tempolimit bei leerer Autobahn von ca, 180 - 200 könnte auch sinnvoll sein, da darüber die Reaktionsfähigkeit in Bezug auf die einsehbare Entfernung immer kritischer wird (aber diese Grenze ist vielleicht subjektiv, weil ich selbst kaum je über 180 kmh fahre).


*Abgesehen davon fahr ich eh kaum noch Auto. Autofahren ist sowas von sch.....Nur Stress, Agresivität ......
Kann ich für jeden voll verstehen, der es täglich machen muß (Pendler, Taxifahrer...). Ich fahre fast nur Urlaubsfahrten und gelegentlich zu Großeinkäufen (da für mich bei der Wahl von Wohnort und Arbeitsplatz zwingende Vorgabe war, alles mit dem Fahrrad machen zukönnen), und habe meistens Spaß daran (solange es kein Automatik-Wagen ist).

Alteisen
28.01.2019, 12:27
Fahren ohne Tempolimit ist viel entspannter. Man fährt so schnell man will und kann ohne alle 2 Sekunden auf die Geschwindigkeit zu achten. Eine Fahrt durch die Schweiz ist für mich der Horror. Ich gebe nur noch mit dem Daumen über den Tempomat Gas, damit man nicht für viel Geld aus Versehen zu schnell ist.

Hafu
28.01.2019, 12:34
Deutschland ist das einzige Land weltweit ohne Tempolimit.

Zu glauben, 98% der Welbevölkerung um uns herum betreiben eine falsche Verkehrspolitik und wir sind die einzigen die es richtig machen, ist schon nicht nur arrogant, sondern hat regelrecht pathologische Züge.

Dass viele erwachsene Wähler in Deutschland sogar ihre Wahlentscheidung daran ausrichten, ob eine Partei für oder gegen ein Tempolimit ist, wie hoch die Mineralölsteuer ist und ob es eine Maut auf Autobahnen gibt, passt in dieses Bild. Bildungspolitik, Gesundheitspolitik, Klimapolitik, Außenpolitik und Wirtschaftspolitik sind dann plötzlich in der öffentlichen Diskussion erschreckend unwichtig, wenn es ums Autofahren geht!

Leider trauen sich unsere Politiker, die ja gezwungen sind, sich gelegentlich wählen zu lassen, an diese Thematik auch nicht mit einer rational begründeten Vorgehensweise heran. Einen deutschen Autofahrer in seiner automobilen "Freiheit" auch nur andeutungsweise zu beschneiden ist ähnlich schwierig wie Änderungen der Waffengesetze in den USA, auf die wir wegen ihres pathologischen Verhältnis zu Waffen doch gerne lächelnd und kopfschüttelnd herabblicken.

Aus rein physikalischen Gründen steigt der Treibstoffverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten exponentiell an, wie uns Triathleten ja eigentlich vom Radfahren her geläufig sein müsste. Wir fahren eigentlich grundsätzlich i.d.R. nur 120km/h auf der Autobahn (und benutzen das Auto außer für Einkäufe ansonsten nur für Langstreckenfahrten zu Wettkämpfen und ins Trainingslager). Ich habe bislang nicht das Gefühl, dass ich damit Lebenszeit vergeuden würde.

Wenn wir irgendwo mal Zeit verlieren, dann wegen Staus und niemals deswegen, weil wir die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausgenutzt hätten. Ein generelles Tempolimit reduziert nicht nur die Emission von C02, Stickoxiden etc. sondern senkt auch nachweislich das Staurisiko.

Schwarzfahrer
28.01.2019, 12:39
Fahren ohne Tempolimit ist viel entspannter....Eine Fahrt durch die Schweiz ist für mich der Horror.
Bei viel Verkehr ist ein Tempolimit hilfreich, entspannter zu fahren. Bei wenig Verkehr empfinde ich es zwar nicht als Horror, aber Fahrten durch Österreich richtung Ungarn, mit oft sehr wenig Verkehr, mit Tempomat, führen bei mir oft zu ungewöhnlicher geistiger Ermüdung: ich werde schneller schläfrig, als wenn ich voll konzentriert immer an die Bedingungen angepaßt, variabel fahre. Es liegt nicht an der Geschwindigkeit an sich, sondern an dem Ausmaß der Beschäftigung mit dem Fahren. Tempo 80 - 100 auf Landstraßen wird praktisch nie so ermüdend, da man dort viel mehr machen muß als auf einer leeren Autobahn.
Dieses Risiko der einschläfernden Eintönigkeit sehen einige Experten übrigens auch beim (teil-)autonomen Fahren als potentielles Problem.

dasgehtschneller
28.01.2019, 12:56
Ich muss zugeben dass ich in Deutschland auch mal schneller als 130 fahre, meist so um die 150. Allerdings finde ich das Autofahren auf deutschen Autobahnen extrem anstrengend.
Auch mit 150 passiert es ziemlich oft dass von hinten einer mit bis zu 100km/h Geschwindigkeitsunterschied lichthupend angebraust kommt und auf der anderen Seite zieht auch öfters mal ein LKW oder langsames Auto mit 80km/h auf die Überholspur und man muss selber eine Vollbremsung hinlegen. Es ist ein ständiges Bremsen und Beschleunigen und man muss immer extrem achtsam sein :(

Hier in der Schweiz fahr ich auf die Autobahn, stelle den Tempomat auf 120+Toleranz und wenn nötig drücke ich selten mal auf den + oder - Knopf am Lenkrad um mein Tempo minimal anzupassen. So kann es gut sein dass 10 Minuten oder gar eine halbe Stunde lang kein einziges Pedal bedienen muss und einfach entspannt im Verkehr mitrolle.
Ein moderneres, bzw. teureres Auto würde sogar die Tempoanpassungen noch selber machen.

Ein bisschen fände ich es auch schade in Deutschland nicht mehr rasen zu dürfen, insgesamt fände ich ein Tempolimit aber durchaus sinnvoll, einerseits weil es sich einfach entspannter fährt, andererseits aber auch aus Umweltschutzgründen.
Vermutlich käme es durch das Tempolimit auch zu weniger Unfällen und Staus was einem auch einen Teil der Zeit wieder einspart die man durch das langsamere Fahren verliert.

trithos
28.01.2019, 12:58
Ich bin beeindruckt, wie viele leere Autobahnen es in Deutschland offenbar gibt, auf denen man gefahrlos und entspannt mit 180 km/h dahinrollen kann. Wenn ich in Deutschland unterwegs bin, ist mir das noch nie passiert. :dresche

Aber aus Österreich kann ich berichten, dass Tempolimits ohnehin bestenfalls als unverbindliche Empfehlungen betrachtet werden. Die Reisegeschwindigkeit auf den Überholspuren der Autobahnen liegt bei 140 bis 150 km/h. Und dazwischen gibt's dann auch noch einige, die noch schneller unterwegs sind.

Aber selbstverständlich fahren auch in Österreich alle total rücksichtsvoll und würden nie jemanden gefährden oder bedrängen, auch wenn sie mit 180 unterwegs sind. :Lachanfall:

Schwarzfahrer
28.01.2019, 13:33
Ein generelles Tempolimit reduziert nicht nur die Emission von C02, Stickoxiden etc. sondern senkt auch nachweislich das Staurisiko.
Bzgl. Staurisiko ist eine adaptive Geschwindigkeitsregelung deutlich effektiver, um den Durchsatz der Straßen dem Verkehrsaufkommen azupassen. Die Schadstoff-Reduktion ist merklich, aber weniger, als oft geschätzt (mein Verbrauch auf den langen Strecken schwankt z.B. um ca. 1 l Diesel auf 100 km zwischen den Extremen, also um < 20 %). Mir persönlich ist der Zeitgewinn diese Zusatzkosten wert; es kann aber auch eine politische Priorisierung des etwas geringeren Ressourcenverbrauchs vor der individuellen Freiheit der Reisegestaltung geben - dann kann ich damit leben.
Die Verringerung der Unfallgefahr dürfte auch relativ gering ausfallen: nur ca. 10 % aller Unfalltoten fällt auf den Autobahnen an, und in Ländern mit Tempolimit wird diese Rate um ca. 10 - 15 % verringert (https://www.schwaebische.de/sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-sind-autobahnen-mit-tempolimit-sicherer-_arid,10784485.html), also insgesamt um weniger als 2 % auf den Gesamtverkehr bezogen. Natürlich ist jeder Tote weniger wichtig - aber Maßnhamen auf Landstraßen können einen deutlich größeren Effekt erzielen, und sollten vor dem Autobahn-Tempolimit auf der Prioritätsliste stehen - so wie in Frankreich: Tempolimit auf Landstraßen auf 80 gesenkt. Warum spricht hier keiner über diese Möglichkeit?

Deutschland ist das einzige Land weltweit ohne Tempolimit.

Zu glauben, 98% der Welbevölkerung um uns herum betreiben eine falsche Verkehrspolitik und wir sind die einzigen die es richtig machen, ist schon nicht nur arrogant, sondern hat regelrecht pathologische Züge.
Diese Haltung ist doch zutiefst Deutsch in jedem Bereich, ob Bildungs, Energie-, Klima- oder Migrationspolitik - warum nicht gerade beim Verkehr? :) Zwar ist Deine Aussage nicht falsch - aber nur weil viele etwas anders machen, ist es noch lange kein Argument für die Richtigkeit.

schnodo
28.01.2019, 13:33
Deutschland ist das einzige Land weltweit ohne Tempolimit.

Das ist nicht zutreffend. Es gibt einige Gegenbeispiele (https://de.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4ssige_H%C3%B6chstgeschwindigkeit#Stra%C3% 9Fen_ohne_generelle_Geschwindigkeitsbegrenzung).

Ich vermute allerdings, dass in den Ländern ohne Begrenzung sowieso niemand auf die Idee kommt, mit 300 Sachen über die vorhandenen Feldwege zu ballern. ;)

phonofreund
28.01.2019, 13:34
Mein Auto geht zwar in 7,5 sec auf 100, aber mehr als 150 ist nicht drin. Also fahre ich so 120 und bin zufrieden. Gleichwohl bin ich gegen Tempolimit, weil die paar, die es eiliger haben, fahren können, solange sie mich in Ruhe lassen.

MattF
28.01.2019, 13:36
Aber wenn ich z.B. nach dem Skifahren abends auf der leeren Autobahn heimfahre, spare ich durch "freie Fahrt" (bei trockener Straße, ohne Schneefall und selbst fit) locker ca. 45 Minuten oder mehr ein auf den 450 - 500 km. Auf der Fahrt nach Ungarn, zu meinem Vater sind es auf den Deutschen 500 km auch gut eine Stunde. Ich finde das auf langen Strecken schon merklich.


Rechnen wir mal.

500 km mit 130 km/h braucht man 3.84 h

Wenn du die 500 km mit 2.84h fahren willst musst du wie schnell fahern? Dauernd? --> 180 km/h

Respekt.

Wobei das ganze hat mit der Realität wenig zu tun, ich kenne keine Strecke die 500 km ohne Tempolimit ist.

Hast du teilweise Tempolimit, musst du überproportional schneller fahren um die Stunde mehr zu halten.

MattF
28.01.2019, 13:40
Wenn wir irgendwo mal Zeit verlieren, dann wegen Staus und niemals deswegen, weil wir die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausgenutzt hätten. Ein generelles Tempolimit reduziert nicht nur die Emission von C02, Stickoxiden etc. sondern senkt auch nachweislich das Staurisiko.

Und senkt die Todesrate im Verkehr.

Und selbst wenn auf der BAB relativ wenige Menschen ums Leben kommen im Vergleich zu Landstraßen oder Städten, wären es 50 Menschen die überleben im Jahr nicht wert über ein Tempolimit nachzudenken?

Im übrigen bin ich auch für generelles Tempo 30 in Städten mit Ausnahme einiger großer Straßen. Aber dann ist 50 Ausnahme und nicht 30.

Feuerrolli69
28.01.2019, 13:41
Glück Auf,

ich möchte auch kein generelles Tempo 130 kmh auf der Autobahn.
Das Problem sind doch nicht die wenigen die 180-250 kmh fahren, das Problem entsteht doch durch den Verkehrserzieher:dresche der meint, das er jedem alles Vorschreiben muss.
Diese: hier ist 100 kmh vorgeschrieben, also darf mich keiner Überholen wenn ich 100kmh fahre.
Es ist wie beim Triathlon auch, es gibt ein Rechtsfahrgebot und wenn jeder seinen Stiefel fährt ist doch alles gut.
Die Technik wird immer besser, die Sicherheit ist verbessert, die Unfallzahlen sinken auf der Autobahn aber wir reden über ein Tempolimit:Maso:
Viel wichtiger finde ich den Abbiege-Assistenten für LKW`s, den der rettet mehr Leben wie ein Tempolimit auf der Autobahn.

Gruß Rolli

Hafu
28.01.2019, 13:53
...Die Technik wird immer besser, die Sicherheit ist verbessert, die Unfallzahlen sinken auf der Autobahn aber wir reden über ein Tempolimit:Maso:
...

Das Tempolimit empfohlen hat eine von der Regierung eingesetzte Kommission primär, damit Deutschland seine geplanten Klimaschutzziele nicht derartig eklatant verfehlt wie es sich derzeit andeutet.

Ab etwa 120km/h steigt der Kraftstoffverbrauch bei jedem Auto exponentiell an, davor im Bereich von 90-120km/h ist der Anstieg noch näherungsweise linear. Diesen Zusammenhang kann doch nahezu jeder bei den heute meist eingebauten Kraftstoffverbrauchsanzeigen selbst für sich nachvollziehen.
Der Trend zu immer größeren und schwereren Autos mit immer mehr eingbauter Technik hat die durch effizientere Motoren entstandenen leichten Kraftstoffeinsparungen gegenüber den Motoren von vor 20 Jahren mehr als konterkariert.

Die Bundesregierung hat wie ihr industriehöriger Verkehrsminister die Empfehlungen ihrer eigenen Kommission längst in den Wind geschrieben "weil es nicht im Koalitionsvertrag steht". Was für eine absolute Gaga-Argumentation.:(

Von daher könnte man die Diskussion hier im Thread auch schon wieder beenden. So wie man aus irrationalen Gründen den Amis ihre Waffen nicht wegnehmen darf, so darf man deutschen Autofahrern (egal, was mit dem Klima passiert) ihre Autobahnen ohne Tempolimit nicht wegnehmen.

Schwarzfahrer
28.01.2019, 13:58
Rechnen wir mal. ...Wobei das ganze hat mit der Realität wenig zu tun, ich kenne keine Strecke die 500 km ohne Tempolimit ist.

Klar, aber: Bei 130-erLimit kommt real am Ende ein ca. 100 - 110-er Schnitt raus, da es immer auch langsamere Phasen gibt. Ohne Limit auf einem Großteil der Strecke klappt es mit einem ca. 140 - 150-er Schnitt, wenn ich die freien Etappen mit 180 fahre. Die Stunde Differenz (die aus diesen Zahlen auch wieder rauskommt) ist aber Erfahrungswert, aus vielen solchen Fahrten, z.T. auf der gleichen Strecke (mal frei zu fahren, mal mit viel Verkehr oder wetterbedingt langsamer gefahren).

planar
28.01.2019, 14:15
Schritt 1: Ein Tempolimit von 150:)
Schritt 2: Leitsysteme die funktionieren (Stauvermeidung, Abgase usw.):)
Schritt 3: Autonomes Fahren (endlich beim Auto fahren etwas sinnvolles tun):Lachen2:
Schritt 4: Fliegende Autos (endlich die Straßen für die Radfahrer):Lachanfall:
Schritt 5: Auto komplett weg und die Leute beamen :Cheese:


Das Autofahren ist die größte Zeitverschwendung die es gibt. Wenn ich nur die vielen Brummifahrer sehe...

Körbel
28.01.2019, 14:24
Zu glauben, 98% der Welbevölkerung um uns herum betreiben eine falsche Verkehrspolitik und wir sind die einzigen die es richtig machen, ist schon nicht nur arrogant, sondern hat regelrecht pathologische Züge.


+1!:Blumen: :bussi:
Danke!

Duafüxin
28.01.2019, 14:25
Ich bin beeindruckt, wie viele leere Autobahnen es in Deutschland offenbar gibt, auf denen man gefahrlos und entspannt mit 180 km/h dahinrollen kann. Wenn ich in Deutschland unterwegs bin, ist mir das noch nie passiert. :dresche



Wenn ich Sonntagsmorgens zu WK fahre (zurück schon nicht mehr ;) )
Zur SchwiMu am Samstag Morgen, Sonntags zu Verwandten hin und zurück (sofern sie nicht im Pott wohnen).
Zur Arbeit fahr ich mit dem Rad oder laufe, da hätt ich keine Lust mich zu den anderen in den Stau zu stellen.
Ich fänds jetzt auch nicht schlimm, wenn wir nen Tempolimit hätten. Vernünftiger ist es allemal. Nur machts mir halt Spass auch mal zügig zu fahren.
Ich seh es auch nicht kommen, die Autolobby ist hier etwas zu stark mit der Politik verwoben.

anthrax33
28.01.2019, 14:36
Ich fahre oft dienstlich BAB. Immer das was das Auto und der Verkehr zulässt.

Ich bin definitiv gegen das Tempolimit. Das Argument mit den Unfällen und dem Stress lasse ich gerne gelten. Besonders Fahrer die nur selten auf der Autobahn sind können mit den großen Geschwindigkeitsunterschieden schnell überfordert sein.

Die Argumentation auf den Umweltaspekt halte ich für Schwachsinn. Genau so wie die Dieselfahrverbote in den Städten. Da gibt es viel größere Stellhebel (Schifffahrt, Industrie usw.)

Wenn das Tempolimit kommt auch ok aber bitte dann mit der Gesundheit der Menschen als Triebargument...
Ob ich dann ne halbe Stunde früher zu meinen Terminen losfahre ist mir unterm Strich dann auch egal. Meine Zeit zahlt mein Arbeitgeber....:Blumen:

alex1
28.01.2019, 14:37
Ich finde es i.a. sehr viel entspannter, bei Tempo 100 - 120 km/h gemütlich über die Autobahn zu fahren. Dabei achte ich aber penibel darauf, niemanden zu behindern. Wenn jemand schneller fahren will, dann soll er das tun. Wenn jemand zu schnell fahren will, dann soll er das auch tun. Mir steht es nicht zu, den "Raser" erziehen zu wollen, das ist dann Sache der Polizei.
Aber ich will auch z.B. nachts auf freier Strecke mal 250 km/h fahren, da wo es geht, wo mich niemand behindert, wo ich niemanden gefährde. Sorry, der muss jetzt sein: "Freie Fahrt für freie Bürger!" :Lachen2:


(...)
Von daher könnte man die Diskussion hier im Thread auch schon wieder beenden. So wie man aus irrationalen Gründen den Amis ihre Waffen nicht wegnehmen darf, so darf man deutschen Autofahrern (egal, was mit dem Klima passiert) ihre Autobahnen ohne Tempolimit nicht wegnehmen.

Eine Waffe wird gebaut, um zu töten, zumindest aber um abzuschrecken oder um zu verletzen. Diese Intentionen kann ich beim schnellen Fahren nicht erkennen.

Thorsten
28.01.2019, 14:48
Sinnvolle Geschwindigkeitsregelungen über Schilderbrücken begrüße ich. Wenn nichts dagegen spricht, fahre ich aber auch gerne Reisegeschwindigkeit 160 km/h. 200+ aber nur selten und kurzzeitig. Wieviel die Kiste hergibt, habe ich in den letzten 5 Jahren nur 1-2 mal probiert, weil das wirklich anstrengend wird, auch ohne viel Verkehr neben einem selbst.

In Italien und in der Schweiz finde ich es schon ätzend langsam, zumal man in diesen teuren Ländern im Gegensatz zum "preiswerten" Österreich nicht noch mal 20 km/h laut Tacho schneller fährt als erlaubt.

Wenn hier manche schrieben, dass es ab der deutschen Grenze eher "Krieg" gibt: Gerade an der deutsch-österreichischen Grenz bei Passau ist mir schon oft aufgefallen, dass plötzlich wieder jede Menge LKWs auf der Autobahn sind, die vor der Grenze noch sehr viel weniger waren. Sind da evtl. auch Mautvermeider unterwegs, die in Deutschland auf einmal wieder die Autobahn vollmachen?

sybenwurz
28.01.2019, 14:50
Deutschland ist das einzige Land weltweit ohne Tempolimit.
Nee, auf der Isle of Man gibts auch kein Limit auf Autobahnen.
(Allerdings auch keine Autobahn)
:Cheese: :Lachanfall:
Ich finde 160170 km/h ist eine sehr angenehme Reisegeschwindigkeit...

Naja, meist packt man ja aber kaum mal dreistellig...:-((
Ich bin ja viel mit unterschiedlichen Kisten und unterschiedlicher Motorisierung unterwegs, ironischerweise komm ich mit dem 68PS-Bulli kaum langsamer voran als mit nem 278PS-Monster, dafür deutlich entspannter.
Wenn das auf 300km mal 10 Minuten ausmacht...
Entspannt dafür das Dahingleiten im benachbarten Ausland.
Mit 120 oder 130 im Verkehr dahinschwimmen ohne bei 120 angesagten Kaaemmha gut 130 zu fahren, aber dann noch von hinten angelichthupt zu werden, hat definitiv nen gewissen Charme.
Auch glaub ich nicht, dass alle überall Deppen sind, die rund um die Welt ein Tempolimit auf der Bahn haben, und ausgerechnet wir autolobbygesteuerte Deutschländer die Superschlauen...
Auch wenn mir der Automobilismus und Individualverkehr durchaus viel bedeutet, bin ich der Meinung, dass das Auto für (so gut wie) keines der Probleme der Menschheit eine Lösung darstellt, eher Bestandteil des Problems ist.
Mehr noch als für ne Geschwindigkeitsbeschränkung auf germanischen Autobahnen wär ich aber für ein Mindesthaltbarkeitslimit für Autos (statt mit staatlichen Anreizen oder getarnten der Automarken das Verschrotten im einstelligen Alter anzuheizen).

MattF
28.01.2019, 14:59
Aber ich will auch z.B. nachts auf freier Strecke mal 250 km/h fahren, da wo es geht, wo mich niemand behindert, wo ich niemanden gefährde. Sorry, der muss jetzt sein: "Freie Fahrt für freie Bürger!" :Lachen2:




Dieser Aussage allein würde ich ja nicht mal widersprechen.


Wer verhindert das denn?


Im Grunde müsste es überhaupt keine Tempolimits auf den Strassen geben, nicht mal in der Stadt, wenn alle STVO §1 beachten würden und angepasst und rücksichtsvoll fahren würden.

Das Gegenteil ist der Fall. Bzw. durch die Tempolimits hat sich mittlerweile eine fatale Haltung in großen Teilen der Fahrer (nicht alle und vielleicht nicht mal die meisten aber zu viele). dass Tempolimits Mindestgeschwindigkeiten wären. D.h ist 100 fährt man min 110 auf dem Tacho oder sogar 120 und regt sich über die auf die vielleicht nur 90 fahren, das aber im Gegensatz zu einem selber ganz legal machen und vielleicht mit gutem Grund.

Von dem erlaubten Tempolimit muss man rein rechtlich sogar runter wenn es nötig ist. 100 sind dann eher die Ausnahme, je nach Verkehrs / Wetter und sontigen Situationen muss ich sogar langsamer fahren.

Und es gibt generelle Tempolimits, weil man halt nicht jedes Verkehrsschild intelligent machen kann und deshalb passt das Tempolimit halt oft nicht und man muss sich trotzdem dran halten.

Wg. der Unvernünftigen.

Ansonsten wenn du 250 fahren willst, weil du Spass haben willst, geh doch einfach
auf den Nürburgring. Da kann man das ohne ohne dass man andere gefährdet gerne machen.
Die Strasse ist dafür da von A nach B zu kommen und nicht um Spass zu haben.

MattF
28.01.2019, 15:04
Mehr noch als für ne Geschwindigkeitsbeschränkung auf germanischen Autobahnen wär ich aber für ein Mindesthaltbarkeitslimit für Autos (statt mit staatlichen Anreizen oder getarnten der Automarken das Verschrotten im einstelligen Alter anzuheizen).

Na ja um manchen Wagen wäre es auch schade. :Huhu:


Dazu fährt in meinen Augen ein 40 Jahren alter Golf Diesel immer noch
umweltfreundlicher als ein neuer.
Wenn man mitrechnet, dass man ansonsten schon 4 neue gekauft haben muss, in der Zeit.

Der Diesel eines Freundes hat vor über 30 Jahren schon nur 4.5 l verbraucht.

Körbel
28.01.2019, 15:56
.... so darf man deutschen Autofahrern (egal, was mit dem Klima passiert) ihre Autobahnen ohne Tempolimit nicht wegnehmen.

Auf garkeinen Fall.

Wie ich schon sagte:
Tempolimit=Entmannung.

Schwarzfahrer
28.01.2019, 16:44
Bundesregierung sagt „Nein“ zu Tempo 130 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article187830176/Tempolimit-auf-Autobahn-Nein-zu-Hoechstgeschwindigkeit-130.html)

wen überrascht es?

Matthias75
28.01.2019, 17:10
Bundesregierung sagt „Nein“ zu Tempo 130 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article187830176/Tempolimit-auf-Autobahn-Nein-zu-Hoechstgeschwindigkeit-130.html)

wen überrascht es?

Das einzig Überraschende ist, dass Scheuer nicht vorab die fachliche Meinung eines Expertengremiums der Automobilindustrie eingeholt hat. :Nee: :Nee:

M.

Körbel
28.01.2019, 17:32
Das einzig Überraschende ist, dass Scheuer nicht vorab die fachliche Meinung eines Expertengremiums der Automobilindustrie eingeholt hat. :Nee: :Nee:

M.

Der unter dem Tisch durchgeschobene Geldkoffer war wohl gut gefüllt!:dresche

Ich kann nur noch kotzen bei solch korrupten Konsorten.

triduma
28.01.2019, 17:46
Ich bin gegen ein Tempolimit.
Ein großer Teil der Autobahnen in Deutschland ist doch sowieso schon beschränkt.
Wenn ich bei wenig Verkehr auf der Autobahn nur 130 fahre geht die Konzentration stark zurück. Ich finde es angenehmer wenn ich da auch mal eine Zeit lang 160-180 km/h fahren kann.
Nervend finde ich die Autofahrer die mit 120 dauernd auf der mittlere oder linke Spur fahren obwohl rechts nichts los ist.

Körbel
28.01.2019, 17:51
Ich bin gegen ein Tempolimit.


CDU-Wähler.:Lachen2:
Ach nee, bei dir regiert ja die CSU, noch schlimmer.:Lachanfall:

qbz
28.01.2019, 18:26
Ich bin gegen ein Tempolimit.
Ein großer Teil der Autobahnen in Deutschland ist doch sowieso schon beschränkt.
......


"Der grosse Teil" mit Geschwindikgeitsbegrenzung ist tatsächlich weniger als die Hälfte im Bundesdurchschnitt, ca. 35-40 %, je nach Quelle. Im Bundesland Sachsen sind sogar nur ca. 25 %, in Bremen 100 % begrenzt. Wir sprechen also von mind. 60 % und ca. 8000 Autobahnkm (von ca. 13000km) ohne Begrenzung.

Matthias75
28.01.2019, 19:06
Bundesregierung sagt „Nein“ zu Tempo 130 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article187830176/Tempolimit-auf-Autobahn-Nein-zu-Hoechstgeschwindigkeit-130.html)

wen überrascht es?

Ist zwar etwas OT, aber ich denke, damit hat man auch eine weitere Chance verpasst, die Autoindustrie dazu zu zwingen, praxistaugliche Autos mit geringem Schadstoffausstoß zu entwickeln.

Aktuell werden Hybridantriebe bei den deutschen Automobilherstellern lediglich zum Aufrüsten der sowieso nicht untermotorisierten Oberklasse verwendet und nicht, um Leistung des Verbrennungsmtors zu ersetzen. Auch bei den Elektrofahrzeugen geht der Trend zu mehr Leistung, wenn man mal die kleinen Stadtflitzer mit vielleicht 100km effektiver Reichweite außer Acht lässt.

Wünschenswert wäre mal ein Fahrzeug, das sich am aktuellen Bedarf einer Familie orientiert, also mit einer Systemleistung, die bspw. an einen 2L-Diesel angelehnt ist (ca. 150-180 PS), einer ausreichend großen Reichweite bei geringem Verbrauch und ausreichend Platz für die Familie.

Ich hab‘ mal für mich den Markt gescannt und finde eigentlich kein Fahrzeug, das diese Voraussetzungen erfüllt. Es gibt z.B. keinen Minivan mit modernem Antriebskonzept (Hybrid, Elektro o.ä.), obwohl die auch mit Akku noch genügend Kofferraum hätten,, im Vergleich zum einen oder anderen Kombi. Das Angebot an Kombis hält sich auch in Grenzen.

Mit einer Geschwindigkeitbegrenzung wäre der Anreiz, immer schnellere und stärkere Elektro- oder Hybridfahrzeuge zu entwickeln sicher nicht weg, aber deutlich geringer, weil sich vielleicht doch der eine oder andere fragt, warum er soviel Leistung braucht, wenn er sie nicht ausfahren kann.

M.

FinP
28.01.2019, 19:37
Die Straßenverkehrspolitik in Deutschland ist für Außenstehende ebenso absurd wie die Waffenpolitik in einigen Bundesstaaten der USA. Völlig gaga.

su.pa
28.01.2019, 19:56
Ich wäre auch für ein generelles Tempolimit. Zum Einen wg. dem überproportionalen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs ab 130 km/h und zum Anderen wg. der Sicherheit.

Wenn ich auf Autobahnen unterwegs bin, dann sind die häufig voll und trotzdem gibt es noch so Helden, die meinen da mit 180 + daherrauschen zu müssen und sich dann mit Lichthupe aufregen, weil sie "aufgehalten" werden.

Fahren mir schon mit 130 km/h soviele von rechts ohne zu schauen raus, so dass mein Abstand dahin ist. Da hätte ich mit 180 km/h viel zu viel Angst, dass mich einer übersieht.

Snip
28.01.2019, 20:17
https://www.der-postillon.com/2018/12/sonntagsfrage-tempolimit.html?m=1

LidlRacer
28.01.2019, 21:00
Mit einer Geschwindigkeitbegrenzung wäre der Anreiz, immer schnellere und stärkere Elektro- oder Hybridfahrzeuge zu entwickeln sicher nicht weg, aber deutlich geringer, weil sich vielleicht doch der eine oder andere fragt, warum er soviel Leistung braucht, wenn er sie nicht ausfahren kann.


Die (hoffentlich) mindernde Wirkung auf Leistung und Gewicht und damit den Verbrauch zukünftiger Autos in jeder Situation scheint mir beim Tempolimit tatsächlich der wesentlich wichtigere Aspekt als die aktuelle Verbrauchsminderung bei Tempo 120/130.

FlyLive
28.01.2019, 21:55
Ich meine, Verkehrswege sind für alle da und deshalb sollte man Geschwindigkeiten für alle Verkehrswege verpflichtend ausgeschildern. Differenzen von 100 km/h und mehr auf gleichem Wege, halte ich für irre. Der Raser mag sein Auto möglicherweise beherrschen. Aber der Fahranfänger oder Rentner wird durch Rennfahrer aber stark verunsichert und macht eventuell tödliche Fehler.

Ich wäre auch für eine Tempobeschränkung auf Autobahnen und für Strafzettel für Träumer, die mit 80 auf der Autobahn rumtuckern. Eine möglichst gleichmäßige Geschwindigkeit fände ich am besten. Safety First.

NBer
28.01.2019, 23:03
ich bin da unentschieden. ich fahre selbst in der regel zwischen 130 und 150 - bei freier autobahn. also bei weitem kein raser. das problem welches ich ahne: ......nachts...leere autobahn....schnurgerade trockene strecke....noch 500km zu fahren und man möchte nach hause.......und genau dort werden dann höchstwahrscheinlich bevorzugt die 130 abgeblitzt. nicht mittags bei mehr verkehr.
und das ist mein problem mit einem allgemeinen limit. bei entsprechenden bedingungen sollte mehr erlaubt sein. es gibt doch alle nase lang diese elektronischen anzeigetafeln....bei viel verkehr kann runtergeregelt werden, bei freier strecke mehr freigegeben werden.

sybenwurz
29.01.2019, 00:05
Da hätte ich mit 180 km/h viel zu viel Angst, dass mich einer übersieht.

Ich kann dir aus Erfahrung versichern, dass dies nicht der Fall ist.
Und um so weniger, je schneller man daherkommt.
Zudem empfinde ich es als erleichternd, dass ab ca. 140km/h keiner mehr Spielchen spielt wie man sie kennt, wenn man mit 120 dahinschunkelt.
Was sich in den höheren Geschwindigkeitsbereichen abspielt, unterscheidet sich grundlegend von dem, was man aus dem knapp dreistelligen Bereich kennt.
Allerdings ist zugegebenermassen nix mehr mit gemütlich im Auto flacken und vor-sich-hin-gurken. Ich würds nicht 'Arbeit' nennen, aber konstant bei der Sache zu sein, vorauszuahnen und vorherzuberechnen, was die andern so treiben (werden), strengt auch an.
Und sicherlich fängt man bei 160 Klamotten nimmer an, WhatsApp-Nachrichten zu tippen. Dennoch wage ich zu bezweifeln, was ich sowohl von sog. Verkehrsexperten wie auch hier schon gelesen hab, dass ohne Tempolimit aufmerksamer gefahren würde.
Wenn das nicht lächerlich wäre, könnte man die Reglementierung für LKW ja auch aufheben und diese mit zügigen 120 Sachen dahinschaukeln lassen statt mit lächerlichen 80.

Unterm Strich berechnet mein Navi die Fahrzeit auf Autobahnen mit nem 120er Schnitt. Wenn ich den tatsächlich schaffe, bin ich echt froh. Klappt so gut wie nie.
Und da ists egal, ob ich mitm Bulli mit 120 vor mich hin gurke oder mit irgendner andern Karre richtig aufn Stift steig.
Da mag dann zwar auch mal ne 180 oder noch mehr aufm Tacho erscheinen, das bedeutet aber letztlich keinen besseren Schnitt, nur den selben, mageren, allerdings halt einhergehend mit nem höheren Verbrauch an Kraftstoff und Bremsbelag.
Dass man mal mit Tempomat 130 oder auch nur 120 über weite Teile seiner Strecke dahinfahren kann, ist ne Ausnahme, die ich pro Jahr an den Fingern einer Hand abzählen kann.

Lassen wir das hier Geschriebene mal aussen vor, wär für mich der Idealzustand ein Limit von max 130km/h auf der Bahn in Verbindung mit generell restriktiver Überwachung.
Was hier tatsächlich passiert, ist ja eher ein Witz.
Bis 30 zuviel kosts halt n paar Taler, wenn man, was ziemlich unwahrscheinlich ist, überhaupt erwischt wird. Dito Überholverbote (grad für LKW, die man gepflegt auch weglassen könnte, weils von denen scheinbar eh kein Aas juckt), durchgezogene Linien, Fahrverbote (wie beispielsweise >2m links in Baustellen).
Ich red hier nicht von nem Überwachungsstaat, nur von dem Szenario, dass ne Überschreitung, wenns überhaupt zu ner Ahndung kommt, einfach nicht weh tut.

Ach ja, und: wenn ich wie heut früh les, dass 'die Hessen' gestern vorm Ende des Wochenendfahrverbots für LKWs flächendeckend auf Rastplätzen Alkoholkontrollen durchgeführt haben und von ca. 1200 kontrollierten LKW-Lenkern 179 alkoholisiert waren, ca. 40 davon mit nem Level, dass Fahrverbote ausgesprochen wurden (ein Gefahrgutfahrer mit 1,79°%...), haben wir auch noch ein ganz anderes Problem...

qbz
29.01.2019, 07:59
Heute veröffentlichte SPON Studien über einige Autobahnstrecken, von denen die Unfallzahlen vor und nach der Einführung von Tempolimits verglichen wurden. Die Ergebnisse sind eindeutig und sprechen für ein generelles Limit. Die mögliche Reduzierung der Autoabahunfälle wird ja nicht deswegen obsolet, weil auf Landstrassen die meisten Unfälle passieren. Auch Tempo 80 auf der Landstrasse würde natürlich dort die Unfallzahlen senken wie die Ergebnisse aus Frankreich zeigen.

"Die Bundesregierung lehnt eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung ab - dabei zeigen Beispiele in Brandenburg und NRW: Mit Tempo 130 reduziert sich die Zahl der Unfälle, der Verletzten und der Toten erheblich." (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-mit-130-km-h-sinken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html)

Steppison
29.01.2019, 08:05
:dresche Die Autobauer sollten unendlich froh sein, wenn das Tempolimit eingeführt wird. Dann können sie kleinere Motoren einbauen, kleinere Getriebe, die Reichweite erhöht sich, die Autos werden leichter, Bremsanlagen können kleiner ausfallen. Am Ende sinkt damit der Flottenverbrauch, und der Buhmann ist die Politik und sie kriegen damit den Freifahrtschein für die nächste Dekade. Und wenn sie klever sind steigen die Preise weiter an. Und bei Einführung der 120 oder 130 km/h Grenze gäbe es bestimmt auch wieder ein Konjunkturprogramm für alle Autos, die noch keinen Tempomaten haben.

Schwarzfahrer
29.01.2019, 08:36
Heute veröffentlichte SPON Studien über einige Autobahnstrecken, von denen die Unfallzahlen vor und nach der Einführung von Tempolimits verglichen wurden. Die Ergebnisse sind eindeutig und sprechen für ein generelles Limit.
Zumindest für ein Limit bei hohem Verkehrsaufkommen; wobei diese Unterschiede deutlich größer sind, als frühere Vergleiche über mehrere Länder hinweg, warum auch immer. Ein Vergleich mit dem auch von der Gewerkschaft der Polizei vorgeschlagenen flexiblen Tempolimit-Lösung (je nach Verkehrsaufkommen) wäre noch ein interessanter Zusatzversuch. Die genannten Effekte auf Fahrzeit entsprechen meiner Erfahrung nach denen bei hoher Verkehrsdichte; bei geringer Verkehrsdichte sind die Unterschiede größer (s. mein Post weiter oben), und möglicherweise der Sicherheitsgewinn deutlich geringer.

Die mögliche Reduzierung der Autoabahunfälle wird ja nicht deswegen obsolet, weil auf Landstrassen die meisten Unfälle passieren. Auch Tempo 80 auf der Landstrasse würde natürlich dort die Unfallzahlen senken wie die Ergebnisse aus Frankreich zeigen.
Eben. Und da auf der Landstrasse vielfach mehr Menschen sterben, wirkt ein Tempolimit auf der Autobahn ohne gleichzeitig die Landstrassen anzugehen mehr wie Symbolpolitik als ehrliches bemühen um weniger Unfalltote.

...wenn das Tempolimit eingeführt wird. Dann können sie kleinere Motoren einbauen, kleinere Getriebe, die Reichweite erhöht sich, die Autos werden leichter, Bremsanlagen können kleiner ausfallen. ...
Wenn das so einfach wäre - wieso gibt es nciht bereits einen riesigen Markt für solche Autos in all den Ländern mit Tempolimit? Ich wünsche mir schon lange eine solche Rückkehr zum praktisch sinnvollen. Aber eins der größten Treiber von Größe und Gewicht sind die Sicherheitsanforderungen: jedes Auto muß ein Crash mit dem aushalten, was bereits rumfährt - und damit ist fast nur ein hochschaukeln der Gewichte möglich - außer man nimmt sofort alle SUVs von der Straße, oder baut alles in Formel-1-Carbon. Außerdem: die meisten Autos werden leider immer noch nicht über den pragmatischen Nutzwert sondern über Emotionen verkauft. Ich würde also am ehesten ein geändertes Marketing mit neuen zu propagierenden "Werten" bei Autos erwarten, wenn wir diese Entwicklung erreichen wollen.

Hafu
29.01.2019, 09:04
...und für Strafzettel für Träumer, die mit 80 auf der Autobahn rumtuckern...

Du würdest allen LKWs sowie allen PKWs mit Anhängern, die sich an die aktuell gültigen Tempolimits halten, Strafzettel geben??? ;)

FlyLive
29.01.2019, 09:19
Du würdest allen LKWs sowie allen PKWs mit Anhängern, die sich an die aktuell gültigen Tempolimits halten, Strafzettel geben??? ;)

Nein, ich würde unterscheiden zwischen LkW und Pkw.
Aber ich wäre auch für ein Überholverbot bei Lkw.

Matthias75
29.01.2019, 09:40
Wenn das so einfach wäre - wieso gibt es nciht bereits einen riesigen Markt für solche Autos in all den Ländern mit Tempolimit?

1. weil man im Nachbarland das Auto noch ausfahren kann
2. weil sich „mehr Power“ leider immer noch besser verkauft, auch wenn keiner weiß, wofür er die Leistung braucht. Ich zitiere mal eine Signatur aus dem Forum: „Haben ist besser als brauchen.“
3. weil die Automobilhersteller nicht zwei verschiedene Auto konstruieren wollen und es immer noch einen riesigen Markt für übermotorisierte SUVs gibt.

Aber eins der größten Treiber von Größe und Gewicht sind die Sicherheitsanforderungen: jedes Auto muß ein Crash mit dem aushalten, was bereits rumfährt - und damit ist fast nur ein hochschaukeln der Gewichte möglich - außer man nimmt sofort alle SUVs von der Straße, oder baut alles in Formel-1-Carbon.

Da stimme ich dir zu. Vielleicht wäre es zumindest ein Anfang der „Abrüstung “, wenn nicht mehr die Gefahr besteht, dass mir das 2,5t-SUV mit 200 in den Kofferrraum knallt, sondern „nur“ noch mit 130, oder besser noch, rechtzeitig bremsen kann, weil die Geschwindigkeitsdifferenz nicht mehr 120km/h beträgt, sondern nur noch 50km/h.

Außerdem: die meisten Autos werden leider immer noch nicht über den pragmatischen Nutzwert sondern über Emotionen verkauft. Ich würde also am ehesten ein geändertes Marketing mit neuen zu propagierenden "Werten" bei Autos erwarten, wenn wir diese Entwicklung erreichen wollen.

Leider verkauft sich „genug Leistung aber dafür sparsam“ immer nich nicht so gut wie „mehr Leistung als du brauchst“. Ich fühl mich da immer an eines meiner Lieblings- Asterix-Hefte erinnert: Obelix GmbH & Co. KG. Die Römer kaufen den Galliern Hinkelsteine ab und vermarkten die so gut, dass jeder in Rom einen Hinkelstein haben will, obwohl keiner eine Ahnung hat, wofür die Steine gut sein sollen. Hauptangriffspunkt des Marketings ist: Die Leute kaufen, was den Nachbarn neidisch macht. Das gipfelt dann in der Aussage einer Römerin zu ihrem Mann: „Du, unsere Nachbarn haben auch einen und sind sehr zufrieden damit!“

Genauso läuft‘s doch im Automobilbereich. Keiner braucht ein SUV, keiner braucht 300PS, aber uns wird eingeredet, dass es ohne nicht geht.

alex1
29.01.2019, 09:42
(...) Aber ich wäre auch für ein Überholverbot bei Lkw.

Klasse. Erklär mal dem LKW-Fahrer, warum er mit seinem leeren LKW auf einer freien dreispurigen Autobahn nicht seinen Kollegen überholen darf, obwohl der Überholvorgang innerhalb von zwei drei Minuten erledigt wäre. Klar, soll er doch einfach stundenlang hinterherzuckeln? :confused:

Man könnte auch einfach die Spritpreise verdoppeln. Dann wären die langsamen alten Kleinwagen runter von der Straße, die Autobahn wäre leerer und man könnte wieder schneller fahren. Unfälle würden seltener passieren, und gut für die Umwelt wäre es auch ;)

FlyLive
29.01.2019, 09:46
Klasse. Erklär mal dem LKW-Fahrer, warum er mit seinem leeren LKW auf einer freien dreispurigen Autobahn nicht seinen Kollegen überholen darf, obwohl der Überholvorgang innerhalb von zwei drei Minuten erledigt wäre. Klar, soll er doch einfach stundenlang hinterherzuckeln? :confused:

Man könnte auch einfach die Spritpreise verdoppeln. Dann wären die langsamen alten Kleinwagen runter von der Straße, die Autobahn wäre leerer und man könnte wieder schneller fahren. Unfälle würden seltener passieren, und gut für die Umwelt wäre es auch ;)

Das Problem sind zwei bis drei Minuten :Huhu:
Das wird er schon einsehen und der Druck von Arbeitgeberseite würde auch sinken.

MattF
29.01.2019, 09:49
Eben. Und da auf der Landstrasse vielfach mehr Menschen sterben, wirkt ein Tempolimit auf der Autobahn ohne gleichzeitig die Landstrassen anzugehen mehr wie Symbolpolitik als ehrliches bemühen um weniger Unfalltote.

Null Problemo, 80 auf Landstrassen hab ich auch kein Problem mit. :Huhu:

Und wie gesagt 30 in Städten.

Der Geschwindigkeitsniveau ist sinnloserweise überall zu hoch.

Richtig voran kommt man ja eh nicht. Ich bin in der Stadt mit dem Rad praktische gleich schnell wie ein Auto 25km/h.

MattF
29.01.2019, 09:55
Die Stunde Differenz (die aus diesen Zahlen auch wieder rauskommt) ist aber Erfahrungswert, aus vielen solchen Fahrten, z.T. auf der gleichen Strecke (mal frei zu fahren, mal mit viel Verkehr oder wetterbedingt langsamer gefahren).

Das ist aber der falsche Vergleich. Du musst vergleichen frei Fahrt wenig Verkehr einmal mit 130, einmal voll druff. Und da bist du mit voll druff niemals ne Stunde schneller auf 500 km.

Wenn viel Verkehr ist, ergibt sich das Tempolimit von selbst.

Duafüxin
29.01.2019, 10:01
Richtig voran kommt man ja eh nicht. Ich bin in der Stadt mit dem Rad praktische gleich schnell wie ein Auto 25km/h.

Ich bin zwischen den Jahren zwei Tage mit dem Auto zur Arbeit gefahren. 12 km durch die Stadt. Ich war ganze 2!!!! Minuten schneller als mit dem Rad.
Das waren zwei Tage wo so gut wie nichts los war, die Ampelschaltung selten dämlich. Mit knapp über 50 kmh stand ich an jeder Ampel, ich hätte 60+ fahren müssen, um die grüne Welle reiten zu können.
Mit dem Rad fahr ich, wenn ich nicht außen rum fahre, parallel auf kleineren Straßen und erwische meist alles in grün.
Selbst wenn ich laufe bin ich zumindest auf dem Rückweg schneller als mein Kollege, der auch mein Nachbar ist :Cheese:

MattF
29.01.2019, 10:16
Selbst wenn ich laufe bin ich zumindest auf dem Rückweg schneller als mein Kollege, der auch mein Nachbar ist :Cheese:

Ich seh da mittlerweile sogar einen kleinen Trend, ich kenne jetzt 3 Leute die regelm. in unseren Vorrort (4km) laufen. Andere die mit dem Rad fahren und Bus.

Aber viel zu viele fahren immer noch den kurzen Weg mit dem Auto und verstopfen die Strassen für die die auf das Auto angewiesen sind.

schoppenhauer
29.01.2019, 11:29
Solange ich schnell fahren darf, und die Verkehrsverhältnisse es erlauben, mache ich das. Und ja, ich habe richtig Spass dabei. Liegt natürlich auch mit daran, dass ich in A ausgebremst werde. Umso geiler, es am Samstag Vormittag zwischen Nürnberg und Hof richtig krachen zu lassen. Wenn nicht gerade Urlaubsreisezeit ist, geht da was. Und die Kurven haben den Radius, auf der häufig 3-spurigen Autobahn, den es braucht.

Das ist die eine Seite.....

Natürlich würde ich es begrüßen, wenn damit in D auch endlich Schluss ist. Das letzte Raser-Land auf dieser Welt - braucht es da wirklich noch weitere Argumente?

@ Schwarzfahrer: In A sind die Autos deutlich geringer motorisiert als in D. Grausam, diese 5'er BMW mit dem kleinen Auspüffchen...:Lachanfall: Das liegt aber nicht nur an dem Tempolimit, sondern auch an einer sinnvollen CO2-orientierten Sondersteuer. Die beträgt beispielsweise beim RS 8 satte 30%.

Schwarzfahrer
29.01.2019, 13:11
Das ist aber der falsche Vergleich. Du musst vergleichen frei Fahrt wenig Verkehr einmal mit 130, einmal voll druff. Und da bist du mit voll druff niemals ne Stunde schneller auf 500 km.
Sorry, jährlich mehrfach gemessener Erfahrungswert mit einer gewissen Statistik über 20 Jahre (3 Skiurlaube + 2 x Ungarn pro Jahr): bei leerer Autobahn, aber Regen, dunkel, etc. bin ich bis zu einer Stunde langsamer auf der Strecke. Die Differenz ist über alles eben nicht 130 zu 180, sondern eher 110 zu 150; man fährt nie alle Kurven und Wechsel mit Maximalgeschwindigkeit, man hält auch mal zum Pinkeln an, etc..

Wenn viel Verkehr ist, ergibt sich das Tempolimit von selbst.
Real schon, aber es ist ohne Tempolimit gefährlicher, weil immer welche versuchen, doch "auszubrechen" und schneller zu fahren. Darum halte ich bei hoher Verkehrsdichte Tempolimits für deutlich sicherer als nur die "natürliche" Verlangsamung.

Richtig voran kommt man ja eh nicht. Ich bin in der Stadt mit dem Rad praktische gleich schnell wie ein Auto 25km/h.
Im Innenstadtbereich stimmt das auch für mich. Im Stadtrandbereich wird es schon sportlich, mit den Autos mitzuhalten, und die Mehrheit der Bevölkerung schafft keine 25 kmh auf dem Rad - wir sind da sicher nicht repräsentativ für die Bevölkerung.

@ Schwarzfahrer: In A sind die Autos deutlich geringer motorisiert als in D. Grausam, diese 5'er BMW mit dem kleinen Auspüffchen...:Lachanfall: Das liegt aber nicht nur an dem Tempolimit, sondern auch an einer sinnvollen CO2-orientierten Sondersteuer. Die beträgt beispielsweise beim RS 8 satte 30%.
Klingt vernünftig als Steuerungsinstrument. Ich glaube, in Italien gab es sowas auch schon in den 80-ern. Wer aber die 300 PS fürs Ego braucht, läßt sich davon vermutlich auch nicht abhalten - etwas Spaß muß ja im Leben sein.
Edit: ich finde ein gut motorisiertes Auto macht auf Bergstrecken auch Spaß - aber ich komme mit meinem 1,6l Touran (< 120 PS) auf angenehme 180 kmh Reisegeschwindigkeit, und jede Paßstraße gut hoch - wo ist der Mehrwert von über 150 PS?

MattF
29.01.2019, 15:54
Sorry, jährlich mehrfach gemessener Erfahrungswert mit einer gewissen Statistik über 20 Jahre (3 Skiurlaube + 2 x Ungarn pro Jahr): bei leerer Autobahn, aber Regen, dunkel, etc. bin ich bis zu einer Stunde langsamer auf der Strecke. Die Differenz ist über alles eben nicht 130 zu 180, sondern eher 110 zu 150;

Genau und wenn du einfach mal gleiche Bedingungen vergleichen würdest, kein Regen, hell und frei, bist du wie du selbser sagst bei einem Unterscheid 125 zu 150 und sparst kaum was, durch deine freie Fahrtmöglichkeit.

Schwarzfahrer
29.01.2019, 16:27
Ein letzter Erklärungsversuch gegen Mißverständnisse:

...bei leerer Autobahn, aber Regen, dunkel, etc. bin ich bis zu einer Stunde langsamer auf der Strecke (Ergänzung: weil ich dann etwa die 130-er Richtgeschwindigkeit nicht überschreite, also wie bei Tempolimit fahre). . Die Differenz ist über alles eben nicht 130 zu 180, sondern eher 110 zu 150;

Genau und wenn du einfach mal gleiche Bedingungen vergleichen würdest, kein Regen, hell und frei, bist du wie du selbser sagst bei einem Unterscheid 125 zu 150 und sparst kaum was, durch deine freie Fahrtmöglichkeit.

Ich vergleiche gleiche Strecke mit unterschiedlichen Spitzengeschwindigkeiten - nicht theoretisch, sondern "er-fahren" (sehr oft zu verkehrsarmen Zeiten). Und von 125 zu 150 habe ich nichts geschrieben, s. oben.
Mir ist klar, daß dies die Obergrenze des Möglichen ist, aber es geht mir eben um die mögliche Spanne, nicht darum, was bei starkem Verkehr rauskommt, daß das ein geringerer Unterschied wird, ist mir klar - dann rechne ich aber auch nicht mit der Möglichkeit, so schnell durchzukommen.
Anderes Beispiel: wir hatten früher ein Auto mit max. 140 Reisegeschwindigkeit, später eins mit 160, jetzt 180 - 190. Auf der Strecke Heidelberg Kempten (300 km) sind wir mit dem neuesten Auto 20 - 30 Minuten schneller bei gleich optimalen freien Bedingungen, als mit dem ersten Auto seinerzeit (und es ist nicht mal alles Limit-frei). Glaube es, oder laß es.

Körbel
29.01.2019, 16:41
...........sind wir mit dem neuesten Auto 20 - 30 Minuten schneller bei gleich optimalen freien Bedingungen, als mit dem ersten Auto seinerzeit ..........

Und für diese "gewonnene Zeit" lohnt es sich zu rasen?

Schwarzfahrer
29.01.2019, 19:32
Und für diese "gewonnene Zeit" lohnt es sich zu rasen?

Nicht, wenn man es als rasen empfindet. Aber mir ist die halbe Sunde länger schlafen, oder früher auf der Skipiste stehen oder früher ins Bett zu kommen schon ein Gewinn, und ich gehöre zu denen, die gerne und mit Spaß Auto fahren. Ich genieße und nutze mit dem Auto die technischen Möglichkeiten ebenso wie auf dem Renn- oder Zeitfahrrad. Wieviel die Unterschiede wert sind, wird jedem subjektiv anders erscheinen. Aber spätestens wenn wir alle Batterie-Elektroautos fahren müssen, wird man sich über die gewonnene halbe Sunde zum Nachladen freuen:Lachen2:

triathlonnovice
29.01.2019, 20:19
Tempolimit ist ok. Wäre für nen 300 km/h Limit. Denke schneller ist nicht wirklich sinnvoll imho.

Hafu
29.01.2019, 20:27
... Aber spätestens wenn wir alle Batterie-Elektroautos fahren müssen, wird man sich über die gewonnene halbe Sunde zum Nachladen freuen:Lachen2:

Nein, dann wird man bewusst ökonomisch fahren, gerade um das Ziel ohne Nachladen zu erreichen. Und die Zeit, die du in ferner Zukunft wähnst und vielleicht auch deshalb mit Smilie versiehst, wird wesentlich schneller kommen, als du vermutest.

In Norwegen werden voraussichtlich ab 2025 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen, in Schweden, China, Niederlande und Dänemark sind vergleichbare Verbote ab 2030 vorgesehen bzw. beschlossen. In China sind schon heute keine Mopeds/ Motorräder mit Verbrennungsmotor mehr erlaubt und die Chance eine Zulassung für ein Benzin-Auto zu bekommen in den Metropolen nur noch marginal. (https://www.focus.de/auto/automessen/peking-motor-auto-show-chinas-elektrischer-herdentrieb-der-verbrennungsmotor-ist-mausetot_id_8827435.html) China wird also in kürzester Zeit damit auch als Absatzmarkt für deutsche Autos wegfallen, so wie früher oder später alle Länder rund um uns herum.

Wir leben hier, gerade was die vermeintliche "automobile Freiheit" anbelangt, in Deutschland in einer echten Blase und verschließen nur zu gerne die Augen für das was um uns herum in oft atemberaubender Geschwindigkeit passiert.

sybenwurz
29.01.2019, 21:10
... obwohl der Überholvorgang innerhalb von zwei drei Minuten erledigt wäre...

Das spielt so nicht.
Für nen Überholvorgang sind exakt 45 Sekunden gewährt nach Gesetz, alles darüber ist schon ne Verwarnung wert.
Die Büchsen sind heutzutage eh alle auf 85km/h begrenzt, kein Mensch brauchts da, wenn bergab, wo alle LKWs hart am Begrenzer laufen, über Minuten hinweg mehrere nebeneinander fahren.
Ich bin kein ausgewiesener Freund von irgendwelchen Restriktionen;- wenn die Brüder die Überholverbote, wo welche bestehen, einhalten würden, wärs mir schon recht.
Davon abgesehen halte ich das für am Thema vorbei.
Wenns billiger ist, irgendwelche Waren rollenderweise auf der Autobahn zu lagern als in nem Regal oder ner Halle, stimmt was nicht. Ebenso, wenns die Deutsche Bahn nicht auf die Reihe kriegt, Güter schneller zu befördern.
Und dann kommense und wollen ne Oberleitung über die A5 hängen, damit dort elektrisch betriebene LKW fahren können.
Ja spinn ich denn???
Das gibts ja nämlich schon, heisst Eisenbahn.
Wusst jemand, dass es eine durchgehende, 11000km lange Eisenbahnlinie von China nach Duisburg gibt? Die Fahrt dauert 16 Tage.
Nu rate mal jemand, wie lange welche Teilabschnitte dauern...


Ich war ganze 2!!!! Minuten schneller als mit dem Rad.

Inklusive 2 bis 4x Umziehen?

Stairway
29.01.2019, 21:12
@ Hafu
Wenn E Autos bezahlbar sind für Normalverdiener
Wenn E Autos eine Reichweite von mindestens 500 km haben
Wenn die Infrastruktur für E autos geschaffen wird
Wenn der Ganze Strom auch umweltfreundlich erzeugt wird ,
Ohne Kohlekraftwerke, Atomstrom , was unmöglich scheint bei ca 50 Mio Pkw in Deutschland.
Dann kauf ich mir Ein E- Auto
Bis dahin fahr ich Diesel .

Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

FlyLive
29.01.2019, 23:00
Bis dahin fahr ich Diesel .

Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

Wer wird denn enteignet ?
Es wird doch niemand gezwungen seinen Diesel zu verkaufen. Ich fahre meinen noch und niemand nimmt mir das Auto weg.
Es gibt immer noch Interessenten für Dieselautos. Du bist ja selbst ein Interessent.

Körbel
30.01.2019, 00:10
Nicht, wenn man es als rasen empfindet. Aber mir ist die halbe Sunde länger schlafen, oder früher auf der Skipiste stehen oder früher ins Bett zu kommen schon ein Gewinn...............

Das aber die Umwelt dabei verliert ist dir wohl ziemlich scheissegal.
Ziemlich egoistisch dein Tun, wie ich finde.

Heute immer noch zu denken: "Und nach mir die Sintflut"!:dresche

Körbel
30.01.2019, 00:12
Wenn der Ganze Strom auch umweltfreundlich erzeugt wird ......

Wird denn Benzin und Gas umweltfreunlich gefördert und hergestellt?
Werden Autos mit Verbrennungsmotor umweltfreundlich hergestellt?

Körbel
30.01.2019, 00:14
Wir leben hier, gerade was die vermeintliche "automobile Freiheit" anbelangt, in Deutschland in einer echten Blase und verschließen nur zu gerne die Augen für das was um uns herum in oft atemberaubender Geschwindigkeit passiert.

Ohja, wie Recht du hast.
Solch einer heiligen Kuh, darf niemand auch nur ans Bein pinkeln.

Körbel
30.01.2019, 00:16
Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

Was nutzt das dann, wenn die Umwelt dabei drauf geht?

FlyLive
30.01.2019, 05:31
Mallorca senkt das Tempolimit (http://m.spiegel.de/reise/europa/mallorca-senkt-tempolimit-auf-landstrassen-auf-90-km-h-a-1250580.html)

Ich schätze mal, die haben keine CSU

Körbel
30.01.2019, 08:26
Mallorca senkt das Tempolimit (http://m.spiegel.de/reise/europa/mallorca-senkt-tempolimit-auf-landstrassen-auf-90-km-h-a-1250580.html)

Ich schätze mal, die haben keine CSU

In ganz Spanien ab 1.1.19

Lieferwagen dürfen auf der Autobahn auch nur noch 100 fahren und innerstädtisch Tempo 30 für Alle.
Ich finde es gut.

Schwarzfahrer
30.01.2019, 08:40
Nein, dann wird man bewusst ökonomisch fahren, gerade um das Ziel ohne Nachladen zu erreichen.
Tja, nur Ziele die über 500 - 1000 km weg sind, werde ich Batterieelektrisch nie ohne Nachladen erreichen. Dafür werden die Autobahnen freier sein, weil viele dann erst gar nicht auf Reisen gehen (zur Freude aller Regionen, die vom Tourismus leben, und keinen direkten Bahnanschluss haben...).

Und die Zeit, die du in ferner Zukunft wähnst und vielleicht auch deshalb mit Smilie versiehst, wird wesentlich schneller kommen, als du vermutest.

In Norwegen werden voraussichtlich ab 2025 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen, in Schweden, China, Niederlande und Dänemark sind vergleichbare Verbote ab 2030 vorgesehen bzw. beschlossen.
Weiß ich. Was dabei allerdings völlig fehlt, ist ein Ausblick, welche wirtschaftlich-gesellschaftlichen Folgen sich daraus ergeben - da es noch keine technische Lösungsaussicht für einen im Nutzwert vergleichbaren Ersatz gibt (außer vielleicht Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebe, die aber hierzulande sehr stiefmütterlich gefördert werden).

...eine Zulassung für ein Benzin-Auto zu bekommen in den Metropolen nur noch marginal. China wird also in kürzester Zeit damit auch als Absatzmarkt für deutsche Autos wegfallen, so wie früher oder später alle Länder rund um uns herum.
In den Metropolen ist dies auch sinnvoll wegen der lokalen Luftqualität - und alles überschauberer Kurzstreckenverkehr. China ist aber auch nicht nur die Metropolen; langstreckenverkehr werden sie auch anders lösen müssen.

Das aber die Umwelt dabei verliert ist dir wohl ziemlich scheissegal.
Nein, da nach diesem Kriterium eh praktisch alles, was wir in der zivilisierte Welt tun, die Umwelt irgendwie schädigt. Deshalb geht bei jeder Handlung eine persönliche Abwägung einher, was mir im Einzelfall wichtiger ist. Um die Umweltauswirkung zu minimieren fahren wir schon einen Diesel mit nur 110 PS und geringem Verbrauch, und ersetzen unsere Autos nur alle 15 Jahre. Die ca. 5 % unserer jährlichen Fahrleistung mit leicht erhöhtem Verbrauch ist im Vergleich mit vielen anderen Beiträgen ein kleiner "Zusatzschaden" (1 % mehr Abgase im Jahr).

Mallorca senkt das Tempolimit (http://m.spiegel.de/reise/europa/mallorca-senkt-tempolimit-auf-landstrassen-auf-90-km-h-a-1250580.html)

Ich schätze mal, die haben keine CSU
Nein, die haben vermutlich keine Autobahnen :Lachen2: , darum setzen sie am großen Hebel an, nicht am ideologischen. Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch, aber als Ingenieur erwarte ich, daß im Sinne von Effizienz immer zuerst die großen Effekte "geerntet" werden sollen, bevor man die kleineren angeht, und das ist in diesem Fall nun mal die Landstraße. Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...

Steppison
30.01.2019, 08:57
Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch, aber als Ingenieur erwarte ich, daß im Sinne von Effizienz immer zuerst die großen Effekte "geerntet" werden sollen, bevor man die kleineren angeht, und das ist in diesem Fall nun mal die Landstraße. Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...
Große Effekte kann man auf Autobahnen nicht ernten? Wie viel mehr Energie und Verschleißteile kostet es anstatt 120 km/h im fließenden Verkehr mit Windschatten mit 160 km/h oder mehr alleine über die Autobahn zu brettern. Natürlich werden erhebliche Kilometerumfänge auf den Landstraßen gefahren. Aber irgendwie nimmt man immer nur die Staus auf den Autobahnen wahr. Und wenn man sich bei einem durchschnittlichen Fahrzeug (maximal Golf-Klasse) anschaut, wie sich der Treibstoffverbrauch und Verschleiß am Fahrzeug zwischen 120 km/h und 160 km/h und mehr entwickelt, dann gibt es keine vernünftige Argumentation, wenn man die Folgekosten für unsere Generationen einrechnet. Und lassen wir mal Seiteneffekte wie Lärmreduktion in der Nähe von Autobahnen außen vor, nicht das die Leute dann noch nachts besser schlafen und leistungsfähiger sind.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unsere Nachbarn diese Demütigung der Freiheit des Einzelindividuums verkraften!!! :Blumen:

Ja, ich schaue mir sehr gerne TopGear oder The Grand Tour an!

alex1
30.01.2019, 09:23
(...) China wird also in kürzester Zeit damit auch als Absatzmarkt für deutsche Autos wegfallen, so wie früher oder später alle Länder rund um uns herum. (...)

Das sehe ich völlig anders. Die Konkurrenz bei den Elektrofahrzeugen nimmt definitv zu, besonders aus und in China. Die chinesischen Hersteller werden innovativer, da wird nicht mehr nur billig kopiert. Aber spätestens dieses Jahr hat jeder deutsche Hersteller Hybride und Elektrofahrzeuge auf dem Markt, und die Produktpalette wird derzeit massiv ausgebaut.
Und Beispiele wie Tesla zeigen, dass ein Technologievorsprung nicht zwangsläufig zum Erfolg führen muss. Da sehe ich schon noch große Pluspunkte bei den deutschen Herstellern, die wissen, wie man als Massenhersteller qualitativ hochwertige Fahrzeuge auf dem Markt bringt. Ein Problem für die deutschen Hersteller auf dem chinesischen Markt könnte ein Handelskrieg werden, aber das würde jetzt zu weit führen...


Das spielt so nicht.
Für nen Überholvorgang sind exakt 45 Sekunden gewährt nach Gesetz, alles darüber ist schon ne Verwarnung wert. (...)

Meine zwei drei Minuten habe ich einfach mal so genannt, um zu verdeutlichen, dass ich gegen ein generelles Überholverbot für LKW bin. Das mit den 45 Sekunden wusste ich nicht. Danke, wieder etwas gelernt.


@ Hafu
Wenn E Autos bezahlbar sind für Normalverdiener
Wenn E Autos eine Reichweite von mindestens 500 km haben
Wenn die Infrastruktur für E autos geschaffen wird
Wenn der Ganze Strom auch umweltfreundlich erzeugt wird ,
Ohne Kohlekraftwerke, Atomstrom , was unmöglich scheint bei ca 50 Mio Pkw in Deutschland.
Dann kauf ich mir Ein E- Auto
Bis dahin fahr ich Diesel .

Hier in Deutschland werden Millionen Pendler enteignet, die täglich zur Arbeit fahren und den Wohlstand schaffen den wir jetzt haben .

:Blumen:

Wer wird denn enteignet ?
Es wird doch niemand gezwungen seinen Diesel zu verkaufen. Ich fahre meinen noch und niemand nimmt mir das Auto weg.
Es gibt immer noch Interessenten für Dieselautos. Du bist ja selbst ein Interessent.

Die Dieseldiskussion scheint an Dir komplett vorbeizugehen?
Zum einen sind die Wiederkaufspreise für Diesel massiv gesunken, Du hast also einen deutlichen (Buch-)Wertverlust, aufgrund einer hysterischen Diskussion wegen wilkürlich festgesetzer Grenzwerte. Dieser Wertverlust macht sich natürlich nur bemerkbar, wenn Du Dein Fahrzeug verkaufst, aber das soll ja vorkommen ;) Wenn Du z.B. mit Deinem Diesel in eine Großstadt pendelst, in der es plötzlich ein Fahrverbot für Deinen Diesel gibt, also für das Auto, das Du Dir gekauft hast, weil es aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit steuerlich gefördert wurde, dann hast Du ein Problem. Du brauchst Dein Auto, darfst es aber in der Stadt nicht mehr benutzen. Das ist schon eine Art Enteignung.


Wird denn Benzin und Gas umweltfreunlich gefördert und hergestellt?
Werden Autos mit Verbrennungsmotor umweltfreundlich hergestellt?

Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)

alex1
30.01.2019, 09:25
Und für diese "gewonnene Zeit" lohnt es sich zu rasen?

Rasen mit einem alten 110 PS Diesel??? :Lachanfall:

Stefan
30.01.2019, 09:27
Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.


Die Traumtänzer versuchen, möglichst häufig mit dem Zug zu fahren.


Tempolimits halten die Bevölkerung nicht zwangsläufig davon ab, übermotorisierte PKWs zu kaufen.
Hier in der Schweiz darf man auf der Landstrasse 80 und auf der Autobahn 120 fahren und z.B. beim VW Golf könnte man den Eindruck gewinnen, dass hier kein Golf < GTI verkauft wird.

MattF
30.01.2019, 10:35
Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)



Thesen aufstellen und sie nicht beweisen ist zu einfach.


Das Problem ist überhaupt nicht Diesel oder Elektro, die eigentliche Frage ist Auto ja/nein.

Ein 1.5 to Gefährt in dem 1 Mensch rumfährt ist die bekloppteste Erfindung die der Mensch je gemacht hat.

Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.

Dann würden wir unseren Fussabdruck nachhaltig verkleinern.

Alle PKW duch Stromer zu ersetzen ist natürlch kompletter Schwachsinn.

Dafür müssen viele drüber nachdenke ob für sie Autofahren Sinn macht.

Tun sie das nicht un der Bestand sinkt nicht, muss es halt teurer werden.


Vernunft oder den Leuten an den Geldbeutel gehen diese 2 Möglichkeiten haben wir zur Auswahl: Bitte wählen.

widi_24
30.01.2019, 10:45
Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.
Möchte diesem Ansatz gar nicht widersprechen. Weshalb aber nicht an einer anderen Stellschraube ansetzen und das Weltbevölkerungswachstum einbremsen? Dies hätte nebst den PKW-Zahlen, welche nur einen verhältnismässig geringen Anteil an Umweltbelastung verursachen, auch positiven Einfluss auf alle weiteren umweltschädlichen Themen...

Pmueller69
30.01.2019, 10:52
Wenn ich in Deutschland versuche 130 zu fahren, bin ich ständig am Wechseln der Spuren. Mal überhole ich einen LKW, dann muss ich wieder Platz machen, weil von hinten einer mit 150/160 ankommt. Ich bin froh, wenn ich im Ausland bin, wo es Tempolimits gibt und der Verkehr viel ruhiger rollt. Ich werde mir selber kein Tempolimit auferlegen, wäre aber mit einem allgemeinen Tempolimit in Deutschland einverstanden.

Bezüglich der Diskussion: Benzin/Diesel/Strom.
Es gibt auch noch die Alternative Wasserstoff. In das Thema scheint endlich mehr Bewegung zu kommen: https://h2.live/h2mobility

Schwarzfahrer
30.01.2019, 10:58
Wir müssten in D auf max. die Hälfte der PKW runterkommen. Also 20 Millionen statt 40 Millionen. Davon vieleicht die Hälfte Strom, die Hälfte Fossil und vielleicht noch was mit Wasserstoff.
Das halte ich für sehr sinnvoll, deutlich sinnvoller als die radikalen politischen Verbotsansätze für Verbrenner. Die Frage ist, wie der Autobestand reduziert werden kann. Ich glaube, ein Wandel zum arbeitsplatznahem Wohnen, bzw. auch entsprechende Dezentralisierung, Firmenansiedlungen auf dem Land, damit nicht alle in die Städte streben, sowie ein starker Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (Stichwort Taktung) könnten für viele Familien den Zweitwagen entbehrlich machen. Supermärkte von den Randzonen wieder in die Wohnbereiche verlagern wäre auch noch so ein Stichwort - dann kann ich auch schneller und einfacher zu Fuß einkaufen gehen. Aber Ansätze hierfür scheinen leider in der Politik äußerst selten zu sein.

Alle PKW durch Stromer zu ersetzen ist natürlich kompletter Schwachsinn.
Das scheint aber leider der politische Mainstream zu sein, mit besonders einseitiger Fokussierung auf Batterielösungen. Etwas mehr technischer Sachverstand in der Politik täte gut.

Vernunft oder den Leuten an den Geldbeutel gehen diese 2 Möglichkeiten haben wir zur Auswahl: Bitte wählen.
Ich glaube, der Ansatz "an den Geldbeutel gehen" hat eine begrenzte Wirkung. Sogar im damals bitterarmen Rumänien verzichtete kaum einer aufs Auto, obwohl der Sprit relativ gesehen das fünffache kostete. Es müssen Alternativen für die aktuell genutzten Funktionen des Autos geboten werden. Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Hafu
30.01.2019, 11:06
...
Das Problem ist überhaupt nicht Diesel oder Elektro, die eigentliche Frage ist Auto ja/nein.

Ein 1.5 to Gefährt in dem 1 Mensch rumfährt ist die bekloppteste Erfindung die der Mensch je gemacht hat.
...

:Blumen:

Wenn ich früh (mit dem Rad) in die Arbeit fahre begegnen mir wohl 200-300 PKWs. Rund die Hälfte davon sind Eltern/ Großeltern, die ihre Kinder/Enkel in die Schule fahren oder gerade wieder von der Schule heimfahren, nachdem sie den Nachwuchs dort abgeliefert haben. Sobald Ferien sind, oder die Schule ausfällt (so wie in der zweiten und dritten Januarwoche wegen starken Schneefalls) halbiert sich auf meiner Standardstrecke, die an einer Grundschule, einer Realschule und einem Gymnasium vorbeiführt der morgendliche Verkehr.

Natürlich gibt es auch (in Bayern kostenlose) Schulbusse, die schon auch von einigen benutzt werden, aber diese sind unbequem, man muss zur nächsten Haltestelle laufen, dort in der Kälte warten... aus Sicht vieler Eltern ist das offensichtlich nur eine Notlösung. Die einzigen Kinder, die ich früh zur Grundschule laufen sehe, sind Kinder der bei uns im Dorf untergebrachten Flüchtlinge, deren Eltern sich kein Auto leisten können.
Der einzige Schüler am 3km entfernten 800-Schüler-Gymnasium im Nachbarort, der sein Fahrrad am überdachten Radkeller abstellt ist/ der also weder Bus benutzt noch von seinen Eltern gebracht wird, ist von Mitte November bis Ende Februar mein 16-jähriger Sohn (kein Scherz oder Übertriebung: wenn ihr wollt fotografiere ich morgen mal den dortigen Radabstellplatz). Im vergangenen Winter waren es wenigstens noch zwei Kinder die in der dortigen Schule das Fahrrad benutzten. Da war Marc-Philipps ältere Schwester nämlich noch in der Kollegstufe.;)

Ich frage mich immer wieder, was in den vergangenen 30 Jahren passiert ist, dass wir uns derartig abhängig vom Auto gemacht haben (oder vielmehr glauben auf das Auto angewiesen zu sein). Ich hatte früher 1km Schulweg in die Grundschule, die ich natürlich 4 Jahre lang stets (mit den Nachbarskindern) gelaufen bin. Sowas sieht man heute überhaupt nicht mehr. 1km Schulweg (und den zweimal täglich zu Fuß zurücklegen) ist heute nahezu undenkbar. Später bin ich jahrelang mit dem Bus, wie eigentlich alle meine Klassenkameraden in die 12km entfernte weiterführende Schule gefahren.
Nur ganz wenige Schüler wurden damals mit dem Auto gebracht. Heutzutage ist es fast umgekehrt.

Praktizierte Elternliebe scheint heute bei einer Mehrheit ausgedrückt werden, indem man Taxidienste für seine Kinder leistet, um ihnen Bewegung an frischer Luft oder die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erspart.

(Der Beitrag hat zwar mit dem Tempolimit auf Autobahnen nicht wirklich was zu tun, beleuchtet aber das pathologische Verhältnis vieler Deutscher zum Auto als Transportmittel und ich musste mir meine Beobachtungen mal von der Seele schreiben:Blumen: )

sybenwurz
30.01.2019, 11:17
1km Schulweg (und den zweimal täglich zu Fuß zurücklegen) ist heute nahezu undenkbar.

Ich hab hier ne Kollegin, die kommt die 200m von zuhause täglich mitm Auto.
Iss ja nur n kleiner VW (Fox, Up oder wie das Ding heisst).
Die hält mich aber, wenn ich wie heute bei Schneetreiben mitm Rad meine 14km daherkomm, mindestens für genauso bekloppt...

(ich nutze zugegebenermassen die hier in der Firma vorhandene, zweirädrige Elektromobilität, die ihr auch zur Verfügung stünde. Der einzige, der die ganzen rumstehenden Ebikes regelmässig bzw. überhaupt benutzt, bin ich. Für 200m würd ich aber zu Fuss gehn. Das geht schneller als auch nur den Helm aufzusetzen oders Bike ausm Schuppen zu holen)

Schwarzfahrer
30.01.2019, 11:45
Ich frage mich immer wieder, was in den vergangenen 30 Jahren passiert ist, dass wir uns derartig abhängig vom Auto gemacht haben (oder vielmehr glauben auf das Auto angewiesen zu sein).
Darüber habe ich auch öfter nachgedacht, und sehe da mehrere Faktoren. Besonders bei Kindertransporten hat es mit einem (m.M.n.) paranoiden Sicherheitsbedürfnis zu tun. Der Verkehr wurde zwar vielerorts größer als zu unserer Kindheit, aber schon Grundschulkinder haben genug Gefahrenbewußtsein, um sicher zu Fuß zur Schule zu kommen, wenn es nicht gerade über vierspurige Straßen geht. In allen Bereichen werden aber Kinder viel mehr als früher als "schutzbedürftig" betrachtet - passt auch zum inzwischen reichlich übertriebenen Sicherheits-Paranoia in allen Bereichen (z.B. Abmahnung bei BASF, wenn man auf Treppen nicht die Hand am Handlauf hat). In den USA gibt es Schulen, wo aus Sicherheitsgründen die Kids nur per Auto abgeholt werden dürfen! :Nee:
Ein zweiter Aspekt ist die als Mangelware wahrgenommene Zeit. Früher ging ich von der Schule heim, machte Hausaufgaben und traf Freunde in der Stadt, oder ging gelegentlich zum Sport, alles innerhalb Fußreichweite von < 30 Minuten. Heute ist vieles Durchgetaktet, Termine täglich schon für die Kinder (müssen ja gefördert werden), oft viele km oder gar im Nachbarort entfernt, das ist oft kaum ohne Auto zu schaffen.
Oder: Einkaufen ging ich früher zu Fuß - inwzischen sind die Lebensmittelläden zunehmend an die Ortsränder gezogen; manche Wohndörfer haben gar kein Laden mehr - ohne Fahrzeug wird es oft schwierig.
Schließlich ist der Drang des Menschen zur Bequemlichkeit nicht zu unterschätzen: alle technischen Erfindungen seit wir vom Baum gestiegen sind zielen darauf, sich weniger anstrengen zu müssen.

trithos
30.01.2019, 12:25
... Besonders bei Kindertransporten hat es mit einem (m.M.n.) paranoiden Sicherheitsbedürfnis zu tun.

... Ein zweiter Aspekt ist die als Mangelware wahrgenommene Zeit. .... Heute ist vieles Durchgetaktet, Termine täglich schon für die Kinder (müssen ja gefördert werden), oft viele km oder gar im Nachbarort entfernt, das ist oft kaum ohne Auto zu schaffen.


Bei diesen beiden Punkten gebe ich Dir völlig Recht.

Zum Sicherheitsbedürfnis: mittlerweile sind wir (in Ö) so weit, dass es vor ein paar Schulen sogar Fahrverbote bzw. Halteverbote gibt, weil so viele "Elterntaxis" unterwegs sind, dass es einerseits Verkehrschaos gibt und andererseits die zahlreichen vorfahrenden, haltenden, ein- und ausparkenden "Elterntaxis" die Kinder erst recht gefährden.

Zum Thema Mangelware Zeit - und da spreche ich auch aus leidvoller eigener Erfahrung: für die Kinder ist das dauernde gefahren werden super, für die Eltern weniger. Die verbringen dann oft erwerbsarbeitsfreie Tage als Kinder-Taxifahrer. Wenn ich meine Kinder an schönen Sommertagen aufs Fahrrad verweise, werde ich allerdings als durchgeknallter Spinner gesehen - nicht gerade von meinen Töchtern (die trauen sich vielleicht auch nur nicht, mir das so deutlich zu sagen :Cheese: ), aber von deren Freundinnen und Eltern.

Und abgesehen von der Emissions-Diskussion glaube ich übrigens auch grundsätzlich nicht, dass E-Autos das Verkehrsproblem lösen. Auch E-Autos stehen im Stau, brauchen Parkplätze, usw... Im Ö3-Verkehrsfunk brauchen die Staumeldungen in der Früh oft schon mehr Zeit als die "Weltnachrichten".

Schwarzfahrer
30.01.2019, 13:40
Zum Thema Mangelware Zeit
versuche ich mir immer wieder ein Spruch bewußt zu machen, den ich mal gehört habe, und nie mehr vergesse:

Zeit "hat" man nicht, Zeit nimmt man sich

Sprich: jeder hat es in der Hand, wofür er seine Zeit aufwendet, und es ist nur allzu bequem, es komplett auf externe Faktoren abzuwälzen, wenn es für etwas nicht reicht, statt die persönliche Priorisierung zu überdenken.

Körbel
30.01.2019, 14:17
Nein, die haben vermutlich keine Autobahnen :Lachen2: , darum setzen sie am großen Hebel an, nicht am ideologischen. Wohlgemerkt: ich halte die Tempolimit-Diskussion auf der Autobahn nicht für falsch................


Vielleicht sollte mal Deutschland in diesem Punkt auch von den Nachbarn lernen...

Bessere (Autobahnen) als in Deutschland und mit wesentlich weniger Baustellen.
Liegt wohl auch an der Maut, die teilweise erhoben wird.

Tja und Deutschland sollte endlich mal von den Anderen lernen und ein Tempolimit einführen.
Die umweltpolitischen Gründe wurden hier schon genannt.

Körbel
30.01.2019, 14:26
Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

Stairway
30.01.2019, 14:53
Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

dasgehtschneller
30.01.2019, 15:22
Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird.
Dass wir in Deutschland gar nicht genug Strom produzieren, um die Verbrenner durch Stromer zu ersetzen, das kommt da noch hinzu. (Aber den grünen Traumtänzern folgend kommt der Strom ja aus der Steckdose, da kann man ruhig Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke abschaffen.)

Strom kann aber jeder selber auf dem eigenen Hausdach oder als Teilhaber einer Gemeinschafts PV Anlage oder eines Windrades produzieren, Diesel muss immer aus dem Ausland eingekauft und verbrannt werden.
Ausserdem besteht der deutsche Strommix inzwischen aus 40% regenerierbarem Strom, tendenz steigend. In der Schweiz oder Österreich sieht es sogar noch besser aus.

Im letzten Jahr wurde in Deutschland soviel überschüssiger Strom ins Ausland produziert um von heute auf morgen 50% aller Autos durch Elektroautos zu ersetzen. Bis soviele Autos elektrisch unterwegs sind, wird es aber wohl noch lange genug dauern um den Ausbau der regenerierbaren Energien noch weiter voranzutreiben.

Wem die aktuellen Elektro Modelle noch nicht zusagen, bzw. nicht auf das Streckenprofil passen dann verstehe ich das aber. Ich denke ein moderner Diesel ist für viele Anforderungen immer noch besser.
Für viele Streckenprofile könnte ein Elektroauto aber trotzdem passen. So langsam werden die Reichweiten und Preise für immer mehr Leute attraktiv, für Leute die regelmässig lange Strecken unter Zeitdruck fahren, wird es aber wohl noch ein paar Jahre dauern bis die Akkus weit genug sind. Ich persönlich fahre lange Strecken nur im Urlaub und dann hab ich zwischendurch auch mal Zeit für eine Kaffeepause.

Ich fahre seit 2 Jahren einen Opel Ampera mit 80km elektrischer Reichweite. Für 99% meiner Fahrten reicht das problemlos aus. Wenn wir weiter fahren hab ich in dem Fall noch den Range Extender, die meisten hätten auch noch einen Zweitwagen zur Verfügung.

Um jetzt die Brücke zum ursprünglichen Thema wieder zu schlagen: Wenn man elektrisch unterwegs ist merkt man das Tempo extrem. Während man beim Diesel dann nur 700 statt 1000 km schafft und dann in 5 Minuten wieder nachtankt, kann man die sowieso schon knappe Reichweite beim Elektroauto schnell mal auf die Hälfte runterdrücken. Da fährt man dann freiwillig nicht schneller als nötig.

Hafu
30.01.2019, 15:33
Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

Die meisten pendeln, weil es für sie die bequemste und günstigste Alternative darstellt.

Früher ist man dahin gezogen, wo man arbeitet. Täglich 60 oder 100km pendeln war bei unseren Eltern noch ein fast undenkbares Lebensmodell, obwohl es damals auch schon Autos gab, aber eben meist nur eines pro Haushalt.

Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.

Schwarzfahrer
30.01.2019, 15:44
Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Dadurch ist aber leider inzwischen ein Zustand der "Dezentralisierung" entstanden, von dem der Schritt zurück unglaublich schwierig sein dürfte. Weder wollen/können die Millionen Langstreckenpendler umziehen, noch die tausende Firmen näher an ihre Mitarbeiter ziehen. Mir fehlt die Vision, wie dies verträglich zurückgewandelt werden kann.

Roini
30.01.2019, 15:48
Gerade beim Pendeln sind viele nicht in der Lage die Bequemlichkeit und den Egoismus hinten anzustellen und auf öffentliche Verkehrsmittel oder z.B. auf eine Fahrgemeinschaft zurückzugreifen.
Bei mir im Büro kommen drei Kollegen aus dem gleichen Ort, haben identische Zeitverträge und fangen morgens alle innerhalb eines Korridors von 15 bis 20 Minuten an zu arbeiten.
Eine Fahrgemeinschaft wollen sie jedoch nicht machen, da dieses Modell zu unflexibel wäre. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln würden sie 15 Minuten länger unterwegs sein.
Tendenziell gebe ich da jedem Recht der behauptet, dass der Sprit zu billig ist :Huhu:

Stairway
30.01.2019, 15:48
@Hafu
Ich gebe dir teilweise recht , vor was allem
Die Pendlerpauschale betrifft aber:
Versuche mal im Großraum Hamburg eine bezahlbare Wohnung zu finden .
Beißt sich die katze in den Schwanz 😉
Da sind wir wieder bei günstig oder nicht.
Vor jahren höre ich die Politik auch noch rufen man müsse flexibel sein
Und auch mal einen längeren Fahrtweg in Kauf nehmen.
Viele arbeiten auch in Schichten , am WE usw
Da braucht man mit den Öpnv oft die doppelte Zeit .

Aber klar ist auch viel Bequemlichkeit. Wir haben
Vor 2 Jahren den vernünftigen Schritt getan und ein Auto verkauft. Meine Frau fährt nun
Ihre 10 km mit dem Bus. Stressfreier für sie und viiiiiiel Geld gespart.

alex1
30.01.2019, 15:59
(...) Ich stelle mal die These auf, dass ein neues Dieselfahrzeug weniger schlecht für die Umwelt ist, als ein Elektroauto, für das der Strom aus der Verbrennung von Kohle gewonnen wird. (...)

Thesen aufstellen und sie nicht beweisen ist zu einfach.(...)


Dazu gibt es dutzende Quellen, z.B.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/forscher-ueber-gesamtbilanz-von-fahrzeugen-elektroauto-ist.1008.de.html?dram:article_id=392519
und
https://www.adac.de/der-adac/motorwelt/reportagen-berichte/auto-innovation/studie-oekobilanz-pkw-antriebe-2018/

alex1
30.01.2019, 16:05
(...) Nur der Druck auf den Geldbeutel führt im Extremfall höchstens zu Gelbwesten o.ä. - wollen wir das?

Warum nicht?
Sprit ist eh noch viel zu billig.

"Keine Termine und leicht einen sitzen"? scheint ja aktuell bei Dir zu stimmen.

Du willst, dass der Pöbel in den Straßen tobt, wie in Frankreich? :Nee:

Ich würde gerne mehr für Sprit bezahlen, wenn ich dann mehr Platz auf der Autobahn hätte, wenn ich denn mal Auto fahren will / "muss". Aber die Thematik ist doch recht komplex.

Körbel
30.01.2019, 16:09
Sag das mal den Millionen Pendlern , die täglich zur Arbeit müssen .

Müssen?
Gibt doch auch bestimmt eine Arbeit in der Nähe oder wie wäre es mit einer Fahrgemeinschaft, habe ich früher auch gemacht.
5 Leute auf ein Auto, das nenne ich mal vernünftig.
Bin aber auch mit dem Rad zur Arbeit.
Ich hatte aber auch einen Kleinwagen mit 45 PS, gibts heute glaube ich garnicht mehr.

Ich sage vor allem den stinkfaulen Menschen, das man nicht mit dem Protz-SUV um die Ecke zum Bäcker oder zum Zigarettenautomat fahren muss.
Oder mal nur zum Spass in die City um ein Eis zu essen etc.
Für solche Honks ist der Sprit zu billig.

Stefan
30.01.2019, 16:20
Müssen?
Gibt doch auch bestimmt eine Arbeit in der Nähe oder wie wäre es mit einer Fahrgemeinschaft, habe ich früher auch gemacht.

Ne, es gibt nicht immer einen Job um die Ecke und eine 5er Fahrgemeinschaft (selbst jahrelang praktiziert und ich bin weiterhin Fan von Fahrgemeinschaften) kostet auch nochmal täglich Zeit.
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

Stairway
30.01.2019, 16:23
Ich sage vor allem den stinkfaulen Menschen, das man nicht mit dem Protz-SUV um die Ecke zum Bäcker oder zum Zigarettenautomat fahren muss.
Oder mal nur zum Spass in die City um ein Eis zu essen etc.
Für solche Honks ist der Sprit zu billig.

Da bin ich 100% bei dir .
Erlebe ich immer sonntags wenn ich auf dem Rückweg vom laufen Brötchen hole.
Da fahren die Leute aus meiner Siedlung mit dem X5 hin , sind vielleicht 500m
Unklar so was.

Stairway
30.01.2019, 16:25
Ne, es gibt nicht immer einen Job um die Ecke und eine 5er Fahrgemeinschaft (selbst jahrelang praktiziert und ich bin weiterhin Fan von Fahrgemeinschaften) kostet auch nochmal täglich Zeit.
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

:Blumen: :Blumen:

Feuerrolli69
30.01.2019, 16:39
Glück Auf,

sehr Interessant hier zu lesen.
Es sind immer die anderen.
Aber was ist den hier im Forum?

Da fährt mancher durch halb Deutschland um Sport zu treiben oder noch besser,
Mann/Frau fliegt um die halbe Welt damit man Sport treiben kann.:Maso:
Wenn jeder etwas seine lieb gewonnen Marotten überdenkt braucht keiner auf den anderen mit dem Finger zeigen.:Liebe:

Und leider sehe ich auch hier an vielen Meinungen das Triathlon wohl doch ein Sport für besser Verdienende ist.
Ich kann mir weder mal eben ein neues Haus in meiner Arbeitsstadt kaufen oder mal eben ein neues soooo viel reineres Auto kaufen.

Gruß Rolli

Körbel
30.01.2019, 17:49
Einfach mal in die nächste grosse Stadt ziehen ist beim derzeitigen Wohnungsmarkt nicht überall einfach. Wenn man dann noch einen Partner hat und beide Jobs haben, die es nicht in jedem Dorf gibt, dann wird es doppelt kompliziert.

Wahrliche Probleme gibts auf dieser schönen Welt.

sybenwurz
30.01.2019, 18:38
Schließlich ist der Drang des Menschen zur Bequemlichkeit nicht zu unterschätzen: alle technischen Erfindungen seit wir vom Baum gestiegen sind zielen darauf, sich weniger anstrengen zu müssen.

Genau da liegt imho der Urpsrung allen Übels.
Denn irgendwer oder irgendwas muss die Energie, die man selbst einspart, ja aufbringen.


Strom kann aber jeder selber auf dem eigenen Hausdach oder als Teilhaber einer Gemeinschafts PV Anlage oder eines Windrades produzieren, Diesel muss immer aus dem Ausland eingekauft und verbrannt werden.
Ausserdem besteht der deutsche Strommix inzwischen aus 40% regenerierbarem

Das sagt sich so leicht daher.
Betrachtet man die Stromversorgung etwas weiträumiger, stellt sich die Frage, wie die ganzen Elektroautos geladen werden sollen.
Unser deutsches Stromnetz basiert noch immer auf Grundlagen des letzten Jahrhunderts: ein paar (handvoll) Kraftwerke, von denen der Strom zu vielen Verbrauchern geleitet wird.
Schon das, was heute auf privaten Dächern an Strom produziert wird, bringt dieses Stromnetz an seine Grenzen und darüber hinaus.
Nu fliesst in so nen Kraftkarren mit E-Antrieb ja n bissl Strom rein.
Kollege von mir dachte sich, mal easypeasy seinen lokalen Stromanbieter zu beauftragen, ihm ne vernünftige Leitung zum Aufladen seines i3 zu liefern...:Lachanfall:
Nu denke man sich das mal in gross.
Werksparkplatz von sagen wir mal 1000 Beschäftigten, von denen nur die Hälfte während der Arbeitszeit ihr Elektroauto aufladen wollte oder müsste.
Völlig unmöglich mit der derzeitigen und restlos veralteten Infrastruktur.

Klar kannste hier und da mal ne Stromtankstelle mit 5, 8 oder auch 10 Zapfplätzen einrichten, nachdem aber die besten Flecken dafür, wo halbwegs geeignete, dicke Zuleitungen bereits vorhanden sind, die nicht im kompletten, umliegenden Viertel die Lichter ausgehen lassen, sehr schnell weg sein werden, wird das dementsprechend aufzubereitende Umfeld sehr schnell immer umfangreichere Formen annehmen.
Sprich, bis zum nächsten, geeigneten Abnahmepunkt, wird es immer weiter werden, mit so auch steigenden Bereitstellungskosten.
Und die muss wohl irgendwer übernehmen müssen, also kann man sich darauf einstellen, dass die Bereitstellungskosten zunehmen unangenehmer auf die Börse der Auto-Strom-Kunden drücken werden.
Bei der Versorgung grosser Mengen Elektroautos ist es eben vorbei mit dem schlichten 'bei uns kommt der Strom aus der Steckdose' und auch an Autobahnen und Bundesstrassen sind wir Lichtjahre (und mehr) entfernt davon, auch nur einen annähernden Bruchteil wie derzeit Verbrenner be'tanken' zu können.

triathlonnovice
30.01.2019, 18:41
Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.


Nun gut, das dürfte auf 90 prozent aller Bundesbürger mit fester Arbeitsstelle zutreffen.

Schwarzfahrer
30.01.2019, 19:57
Nun gut, das dürfte auf 90 prozent aller Bundesbürger mit fester Arbeitsstelle zutreffen.

Ich glaube, das ist eher abhängig von Berufsgruppe; bei meiner passt das nicht: Bei uns (Industrieforschung) wohnen von den 100 Leuten ca. 25 auf ca. 75 km Entfernung, da sie nach dem Studium die liebgewonnene Stadt nicht verlassen mochten, und sie pendeln fleißig mit Zug, Fahrgemeinschaft oder einzeln (nicht aufs Land, sondern von Karlsruhe oder Darmstadt nach Heidelberg/Mannheim!). Weitere ca. 10 wohnen etwas näher, aber immer noch auf Auto-Entfernung, da leider die Ehefrau ihre Stelle in entgegengesetzer Richtung hat, und sie das Pendeln gleich aufteilen wollen. Max. 10 % kommen mit dem Fahrrad (im Sommer), und höchstens 25 wohnen unter 15 km weg; dazu kommen 3 - 4 Wochenendpendler von über 200 km weg (die meist mit dem Zug). Wohnortnahes Arbeiten ist m.M.n. zunehmend eine Seltenheit, und für viele Kollegen eine unverständliche Priorität.

JENS-KLEVE
30.01.2019, 20:20
Lustig, wie die Fraktion der Langsamfahrer darüber referiert wie sich der Verbrauch bei den hohen Geschwindigkeiten entwickelt.:Lachen2:

Ich fahre oft über 200 km/h und verbrauche trotzdem weniger als meine Frau mit ihrem Kleinwagen. Mein Vater fährt noch öfter schnell auch gerne über 240 und hat seinen Bordcomputer nicht genullt, seit er den Wagen gekauft hat. Ihr dürft gerne raten was dieser Vorzeigeraser mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre bisher durchschnittlich verbraucht hat. Tipp: es ist nicht viel.

Bevor ich hier jetzt gesteinigt werde, ich fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit 34km und meine Tochter nimmt den Bus zur Schule.

triduma
30.01.2019, 20:20
Da es ja hier nicht nur noch um Tempolimit sondern auch um Spritverbrauch und Umweltbelastung durch Abgase usw geht mal was anderes.
Was haltet ihr davon?

In meiner Kleinstadt ist ein kleiner Junge, 5 Jahr alt an Leukämie erkrankt.
Es wurde schon ein Spendenkonto eingerichtet und die ganze Stadt will helfen.
Am nächsten Sonntag ist auch eine Typisierungsaktion wegen Stammzellenspende.
Nun wollen am Samstag über 100 LKW Fahrer gemeinsam in einem Konvoy ca. 60 km durch den Landkreis und die Stadt fahren um auf die Typisierungsaktion aufmerksam zu machen.
Ist da der Spritverbrauch und die Umweltbelastung durch mehr als 100 Lkw gerechtfertigt? Ich weis es nicht:(

su.pa
30.01.2019, 20:30
Lustig, wie die Fraktion der Langsamfahrer darüber referiert wie sich der Verbrauch bei den hohen Geschwindigkeiten entwickelt.:Lachen2:

Ich fahre oft über 200 km/h und verbrauche trotzdem weniger als meine Frau mit ihrem Kleinwagen. Mein Vater fährt noch öfter schnell auch gerne über 240 und hat seinen Bordcomputer nicht genullt, seit er den Wagen gekauft hat. Ihr dürft gerne raten was dieser Vorzeigeraser mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre bisher durchschnittlich verbraucht hat. Tipp: es ist nicht viel.

Bevor ich hier jetzt gesteinigt werde, ich fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit 34km und meine Tochter nimmt den Bus zur Schule.

Und wie hoch ist der Durchschnittsverbrauch? Würde mich ehrlich interessieren.

Wir fahren unseren X1 (150 PS) auf Langstrecken (in Österreich, also max. 120 - 130 km/h) mit < 6 Liter, vollgepackt, z.T. mit zwei Rädern hinten auf der Stoßstange oder auch Richtung 5 l wenn wir auf der Autobahn Richtung Innsbruck unterwegs sind, wo durchgehend auf 100 km/h begrenzt ist und wir max. mal zum Überholen 120 fahren. Das finde ich für so ein Auto durchaus gut.
Kurzstrecken/Stadtverkehr treiben den Verbrauch dann Richtung 7 l.

sybenwurz
30.01.2019, 20:45
... mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre...

Wie willstn damit rasen? Doppelte Leistung bei halbem Gewicht, da gehts ca. los, dass sich halbwegs was bewegt, wenn man nen Eilmarsch anstrebt...:Cheese:

Schwarzfahrer
30.01.2019, 21:32
Doppelte Leistung bei halbem Gewicht, da gehts ca. los, dass sich halbwegs was bewegt, wenn man nen Eilmarsch anstrebt...:Cheese:
ich frage mich immer, wozu die riesen Leistungen nötig sind, außer beim Start die Reifen qualmen zu lassen, oder viel auf unübersichtlichen Landstraßen zu überholen (für Risikobereite).
Unser Touran 1,6 TDI mit 105 PS und bis zu 2 t voll beladen fährt entspannt bis zu 180 - 190 kmh (Anzeige) Reisegeschwindigkeit, und verbraucht im Schnitt über 5 Jahre 6,5 l, mit einer Spanne zwischen 5,6 bis 7,6 l/100 km (jeweils bei Landstraßen-Bummel im Sommer bzw. zügigste Langstrecke im Winter). Mehr Leistung braucht man höchstens nach dem Argument von meinem Vater, der bei seinem letzten Auto mehr Leistung wollte, damit er seine schlechten Reaktionen im Alter durch mehr Beschleunigung im Notfall kompensieren wollte :Lachen2: .

Pmueller69
30.01.2019, 21:39
ich frage mich immer, wozu die riesen Leistungen nötig sind, außer beim Start die Reifen qualmen zu lassen, oder viel auf unübersichtlichen Landstraßen zu überholen (für Risikobereite).
Unser Touran 1,6 TDI mit 105 PS und bis zu 2 t voll beladen fährt entspannt bis zu 180 - 190 kmh (Anzeige) Reisegeschwindigkeit, und verbraucht im Schnitt über 5 Jahre 6,5 l, mit einer Spanne zwischen 5,6 bis 7,6 l/100 km (jeweils bei Landstraßen-Bummel im Sommer bzw. zügigste Langstrecke im Winter). Mehr Leistung braucht man höchstens nach dem Argument von meinem Vater, der bei seinem letzten Auto mehr Leistung wollte, damit er seine schlechten Reaktionen im Alter durch mehr Beschleunigung im Notfall kompensieren wollte :Lachen2: .
Es ist nicht nötig, die Leistung zum Beschleunigen zu haben. Es reicht vollkommen, wenn das Auto mit dem 3 Liter Motor auf dem Parkplatz zu Hause und bei der Firma steht. :Cheese:

triathlonnovice
30.01.2019, 21:50
Ich glaube, das ist eher abhängig von Berufsgruppe; bei meiner passt das nicht: Bei uns (Industrieforschung) wohnen von den 100 Leuten ca. 25 auf ca. 75 km Entfernung, da sie nach dem Studium die liebgewonnene Stadt nicht verlassen mochten, und sie pendeln fleißig mit Zug, Fahrgemeinschaft oder einzeln (nicht aufs Land, sondern von Karlsruhe oder Darmstadt nach Heidelberg/Mannheim!). Weitere ca. 10 wohnen etwas näher, aber immer noch auf Auto-Entfernung, da leider die Ehefrau ihre Stelle in entgegengesetzer Richtung hat, und sie das Pendeln gleich aufteilen wollen. Max. 10 % kommen mit dem Fahrrad (im Sommer), und höchstens 25 wohnen unter 15 km weg; dazu kommen 3 - 4 Wochenendpendler von über 200 km weg (die meist mit dem Zug). Wohnortnahes Arbeiten ist m.M.n. zunehmend eine Seltenheit, und für viele Kollegen eine unverständliche Priorität.


Deshalb schrieb ich ja Bundesbürger. Die Leute die in der Industrieforschung arbeiten sind sicher nicht repräsentativ .Mir persönlich kann es eh so ziemlich Wurscht sein wo ich wohne , da ich Handwerker bin.

Matthias75
30.01.2019, 21:52
Lustig, wie die Fraktion der Langsamfahrer darüber referiert wie sich der Verbrauch bei den hohen Geschwindigkeiten entwickelt.:Lachen2:

Ich fahre oft über 200 km/h und verbrauche trotzdem weniger als meine Frau mit ihrem Kleinwagen. Mein Vater fährt noch öfter schnell auch gerne über 240 und hat seinen Bordcomputer nicht genullt, seit er den Wagen gekauft hat. Ihr dürft gerne raten was dieser Vorzeigeraser mit seiner 245 Ps / 2 Tonnen-Karre bisher durchschnittlich verbraucht hat. Tipp: es ist nicht viel.

Und wieviel weniger würdest du/wurde dein Vater bei 130 verbrauchen? Dass der Verbrauch mit der Geschwindigkeit steigt, ist ja kein Hirngespinnst, sondern einfache Physik. Bei meiner fahrenden Schrankwand (Ford S-Max) ist das z.B. in der Praxis 1 Liter mehr bei 150km/h im Vergleich zu 120km/h, mehrfach über Langstrecken verifiziert. Vergleiche unter verschiedenen Autos hinken, wenn nicht beide bei gleicher Geschwindigkeit, unter gleichen Bedingungen und mit dem gleichen Fahrstil gefahren werden.

M.

sybenwurz
30.01.2019, 22:02
ich frage mich immer, wozu die riesen Leistungen nötig sind, ...


Gibt kaum noch ein Auto unter 120PS, wie es (subjektiv) scheint, aber wenn dann ein Gespann mit Baukran mit 30 über die Landstrasse wackelt, bis zum Horizont einsehbar ist und ich von hinten mit meiner 68PS-Rumpel auf ne 100m-Schlange auflaufe, die da hinterherzuckelt, frag ich mich sowas schon auch.

Und tja, was macht man mit n paarhundert PS? Schwarze Streifen auf Rennstrecken zaubern und versuchen, dass derweil Leitplanke oder Kiesbett im Bereich der Seitenscheiben bleiben und nicht in/vor der Windschutzscheibe auftauchen.

JENS-KLEVE
31.01.2019, 07:30
Ich fahre einen Audi A6 von 2007 mit 2,7 Liter 181 PS Diesel Motor. Der Wagen ist nicht langsam, sondern in allen Situationen ziemlich sportlich. Im normalen Stadtalltag mit Landstraßen habe ich 7 Liter. Auf der Autobahn eher 6,5 bis 8 je nach Fahrweise. Aber nicht 10 oder 13 Liter. In Holland oder Belgien komme ich auf 5-6 liter.

Mein Vater fährt einen Audi A6 quattro mit 3 Liter und 245 Ps, mehr braucht wirklich keiner. Wie beschrieben fährt der auf der Autobahn immer alles was geht, hält sich aber schon an die Verkehrsregeln. 240-250kmh ist aber keine Seltenheit. Er ist geschäftlich viel unterwegs und kommt jetzt nach 3 Jahren auf einen Gesamtverbrauch im Durchschnitt von 6,1. da sind auch alle Kaltstarts auf Kurzstrecken mit drin.

Klar verbraucht man beim Rasen mehr, aber nicht doppelte oder vierfache mehr wie manche es vielleicht in ihrer Vorstellung vom bösen Raser haben. Böse sind wir alle, allein schon weil wir auf der Welt sind.

Duafüxin
31.01.2019, 09:20
Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.

Und dazu kommt noch wie zB in der Firma meines Mannes, dass es zunehmend Firmenwagen gibt, wo man X% vom Bruttogehalt bezahlt und dann den Wagen samt Tankkarten zur freien privaten Verfügung hat. Dh wir könnten blasen was das Zeug hält, es kostet uns nicht mehr als das X%. Wenn ich allein bei uns in der Strasse gugge, wieviel Firmenwagen dort stehen ... Der meines Mannes ist wahrscheinlich der der sich am meisten langweilt, weil mein Mann meist mit dem Rad zur Arbeit fährt.
Würde man Eigenheimzulage und dieses Firmenwagenkonstrukt wieder abschaffen, gäbe es wahrscheinlich wieder den Rückzug in die Stadt, bessere Auslastung des ÖPNV und wesentlich mehr eBikes.

Matthias75
31.01.2019, 09:38
Die meisten pendeln, weil es für sie die bequemste und günstigste Alternative darstellt.

Früher ist man dahin gezogen, wo man arbeitet. Täglich 60 oder 100km pendeln war bei unseren Eltern noch ein fast undenkbares Lebensmodell, obwohl es damals auch schon Autos gab, aber eben meist nur eines pro Haushalt.

Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.

Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.

Sag‘ das mal allen Pendlern in z.B. München oder Frankfurt und schau dann mal, ob sich eine normale Familie ohne zwei Akademikergehälter überhaupt nach eine Wohnung leisten können. Der Wohnort wird doch gerade in Ballungsräumen mittlerweile vielmehr danach ausgesucht, wo man sich überhaupt etwas leisten kann. Meistens wird‘s erst da billiger, wo kein ÖPNV ist (war zumindest in München so).

Wenn beide Elternteile arbeiten wird es je nach Branche zudem schwieriger, für beide Arbeitsplätze zu finden, die räumlich so nah beieinander liegen, dass beide einen kurzen Arbeitsweg haben.

Klar, 60-100km Pendlerweg ist schon viel, aber in Ballungsräumen kommt man doch recht schnell auf 30-50km.

M.

MattF
31.01.2019, 10:30
Sag‘ das mal allen Pendlern in z.B. München oder Frankfurt und schau dann mal, ob sich eine normale Familie ohne zwei Akademikergehälter überhaupt nach eine Wohnung leisten können. Der Wohnort wird doch gerade in Ballungsräumen mittlerweile vielmehr danach ausgesucht, wo man sich überhaupt etwas leisten kann. Meistens wird‘s erst da billiger, wo kein ÖPNV ist (war zumindest in München so).


Das hat sich aber umgedreht und wird sich weiter umdrehen, in Zukunft sucht nicht der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmer aus sondern umgekehrt.

Und auch nach dem Stichwort Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes.

Und wenn dann einer glaubt in der Münchner Innenstadt einen Laden mit 500 Ingenieuren aufzumachen, dann würde ich gleich den Insovlenzverwalter bestellen.

Das mit Jobs für beide Partner ist natürlich in der Tat ein weiteres Problem.

Dass es auch anders geht hat Hafu beschrieben und so halten wir es auch. Wie wohnen beide 4 km vom Arbeitsplatz und haben unsere Haus genau danach ausgesucht und sind bewusst nicht 50 km in die Pampa gezogen.
Mittlerweile ist es mir fast zu nah, weil ein Trainingseffekt sind die 4km natürlich nicht :Cheese:

Auf der anderen Seite gibt es hier in der Gegend Leute die ihr Arbeitsleben darauf einrichten 40 Jahre täglich 100 km einfach, in die größte Chemiefabrik zu pendeln. DAs kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man sowas mal 3 Jahre übergangsweise macht OK aber als Lebensmodell? Irre! Nur damit man im Heimatdorf in der Westpfalz leben bleiben kann ...


Das ganze regelt sich aber letztlich nur über den Preis. Mobilität wird teurer dann ziehen die Menschen auch wieder näher dran oder es gibt viel mehr Homeoffice, was ich aber auch nicht gut finde, wäre nichts für mich.

schoppenhauer
31.01.2019, 10:43
Auf der anderen Seite gibt es hier in der Gegend Leute die ihr Arbeitsleben darauf einrichten 40 Jahre täglich 100 km einfach, in die größte Chemiefabrik zu pendeln. DAs kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man sowas mal 3 Jahre übergangsweise macht OK aber als Lebensmodell? Irre! Nur damit man im Heimatdorf in der Westpfalz leben bleiben kann ...




Leben bleiben muss, darum geht's wohl eher. Die Dorfbevölkerung ist häufig schlicht nicht verpflanzbar. So bleibt die Wahl sich vom örtlichen Holzbetrieb ausnutzen zu lassen oder aber weit zu pendeln. Weil sich das keiner eingesteht, wird dann die muffigste/lanweiligste Gegend von den Landmenschen gern als Idyll mystifiziert - man kann ja eh nicht weg!

MattF
31.01.2019, 10:44
Klar verbraucht man beim Rasen mehr, aber nicht doppelte oder vierfache mehr wie manche es vielleicht in ihrer Vorstellung vom bösen Raser haben. Böse sind wir alle, allein schon weil wir auf der Welt sind.


Klar kann man mit Tempolimit 130 nicht die Hälfte des Verbrauchs von PKW sparen.

Wenn ich genau die Situation betrachte 250 gegen 130 dann verbraucht man ca. das doppelte. Bei einer Durchschnittsverbrauchsberechnung über alle Situationen bleiben davon ca 10% für den PKW Verkehr in D.

Das kann man wenig finden, es wäre aber ein kostenlose Einsparung, die schnell realisierbar ist.

Wenn man zu jedem Einsparpotenzial allein sagt es bringt nichts, passiert halt auch nichts.

Alle zeigen mit dem Finger auf die anderen! "Macht ihr zuerst!"

anlot
31.01.2019, 11:22
Das Tempolimit empfohlen hat eine von der Regierung eingesetzte Kommission primär, damit Deutschland seine geplanten Klimaschutzziele nicht derartig eklatant verfehlt wie es sich derzeit andeutet.

Ab etwa 120km/h steigt der Kraftstoffverbrauch bei jedem Auto exponentiell an, davor im Bereich von 90-120km/h ist der Anstieg noch näherungsweise linear. Diesen Zusammenhang kann doch nahezu jeder bei den heute meist eingebauten Kraftstoffverbrauchsanzeigen selbst für sich nachvollziehen.
Der Trend zu immer größeren und schwereren Autos mit immer mehr eingbauter Technik hat die durch effizientere Motoren entstandenen leichten Kraftstoffeinsparungen gegenüber den Motoren von vor 20 Jahren mehr als konterkariert.

Die Bundesregierung hat wie ihr industriehöriger Verkehrsminister die Empfehlungen ihrer eigenen Kommission längst in den Wind geschrieben "weil es nicht im Koalitionsvertrag steht". Was für eine absolute Gaga-Argumentation.:(

Von daher könnte man die Diskussion hier im Thread auch schon wieder beenden. So wie man aus irrationalen Gründen den Amis ihre Waffen nicht wegnehmen darf, so darf man deutschen Autofahrern (egal, was mit dem Klima passiert) ihre Autobahnen ohne Tempolimit nicht wegnehmen.



Hallo Hafu,

Hinkt Deine Argumentation nicht etwas? Du setzt voraus, dass es nur entweder stur 120 oder >180 km/h gibt. Das mag für ein Rechenbeispiel taugen, die Realität sieht aber doch so aus, dass das Tempo sehr stark variiert. Ich bin ca 50.000 Km im Jahr unterwegs und kann auch, wie ein Vorredner, bestätigten, dass mein durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch max. um 1 Liter variiert. Egal ob ich versuche immer 120-130 zu fahren oder es auf freier Strecke fliegen lasse.

anlot
31.01.2019, 11:29
"Der grosse Teil" mit Geschwindikgeitsbegrenzung ist tatsächlich weniger als die Hälfte im Bundesdurchschnitt, ca. 35-40 %, je nach Quelle. Im Bundesland Sachsen sind sogar nur ca. 25 %, in Bremen 100 % begrenzt. Wir sprechen also von mind. 60 % und ca. 8000 Autobahnkm (von ca. 13000km) ohne Begrenzung.

Wenn es keine Staus und keine Tausende von Baustellen gäbe. Daher leider nur ein theoretischer Wert.

DonCamillo
31.01.2019, 12:59
Ich lese jetzt schon einige Zeit mit und will jetzt doch auch meine neuesten ErFAHRungen einbringen:
Ich fahre normalerweise mit einem Passat zur Arbeit (Entfernung 45km mit ca. 30 km Autobahnabschnitt). Auf der Autobahn gibt es einzelne Abschnitte, die vom Tempo freigegeben sind. Dort lasse ich es gerne auch mal schneller laufen, wenn der Verkehr es zulässt.
Jetzt bin ich zwei Tage mal mit unserm Zweitwagen (Twingo) auf der Strecke unterwegs. Oh - Mann. Da lernt man Demut. - Nicht mal so kurz auf 170/180 hochbeschleunigen, sondern schön gemütlich mit 120-130 im gesamten Fahrfeld mitschwimmen.
Der Effekt ? Ich brauche mit dem Twingo bei (relativ) freier Autobahn 1-2 Minuten länger. Über den Verbrauch brauchen wir jetzt hier nicht zu reden. Der ist beim Twingo bei 4,5-5 l (Benzin). Der Passat braucht, wenn ich schnell fahre ca. 7 l (Diesel).
Was ich gelernt habe:
1. Es ist die Masse der Fahrzeuge, die so um die 120-130 km/h fahren.
2. Wenige sehr schnelle Fahrzeuge machen einem das Überholen bei Tempo 130 zu einem Vabanque-Spiel.
3. Der Zeitgewinn mit hoher Geschwindigkeit auf dieser Strecke ist zu vernachlässigen
4. Ich werde in Zukunft auch mit dem Passat eher in der Masse mitschwimmen
5. Das macht pro 100km ca. 1,5 l weniger Verbrauch (Passat)
6. Man sollte als schneller Fahrer immer auch die begrenzten Möglichkeiten der kleinen Fahrzeuge im Kopf haben

Körbel
31.01.2019, 14:02
Betrachtet man die Stromversorgung etwas weiträumiger, stellt sich die Frage, wie die ganzen Elektroautos geladen werden sollen.



Tja alle Besitzer eines E-Autos könnten ja auch noch mal einige Taler für eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Garage investieren.
Da könnte man dann ganz entspannt und kostenfrei Ökostrom in sein sauberes Auto pumpen.

anlot
31.01.2019, 14:08
Tja alle Besitzer eines E-Autos könnten ja auch noch mal einige Taler für eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Garage investieren.
Da könnte man dann ganz entspannt und kostenfrei Ökostrom in sein sauberes Auto pumpen.

Und wenn diese keine Garage haben?

Pmueller69
31.01.2019, 14:42
Man sollte als schneller Fahrer immer auch die begrenzten Möglichkeiten der kleinen Fahrzeuge im Kopf haben
Rücksicht auf deutschen Autobahnen?

Wer einen überaus ausgeprägten Dominanztrieb hat
- der kauft sich ein schnelles Auto
- verhält sich damit im Straßenverkehr auch dominant

Mein Eindruck ist, dass die Anzahl an Dränglern zwar rückläufig ist, wenn man aber bei Tempo 120 den Blinker setzt, wird in 50% der Fälle auf der Überholspur noch mal Gas gegeben, um das Ausscheren zu verhindern.

Feuerrolli69
31.01.2019, 14:48
Und wenn diese keine Garage haben?

1+:Huhu:

Auf dem Lande klappt das vielleicht (aber da sollen ja alle weg ziehen, wenn man es hier liest) da sind die Garagen häufig sehr groß und jeder Hausbesitzer hat eine Garage.
Auf Grund einer Gestalltungssatzung (Altsiedlung, Route der Kultur) ist es mir verboten Solar auf dem Dach anzubringen bzw. ich darf es nur zum rückwärtigen Bereich und da ist zu wenig Sonnenauslastung so das es sich nicht Rentiert . Was soll ich nun machen:confused:

Rolli

Feuerrolli69
31.01.2019, 14:58
Rücksicht auf deutschen Autobahnen?

Wer einen überaus ausgeprägten Dominanztrieb hat
- der kauft sich ein schnelles Auto
- verhält sich damit im Straßenverkehr auch dominant

Mein Eindruck ist, dass die Anzahl an Dränglern zwar rückläufig ist, wenn man aber bei Tempo 120 den Blinker setzt, wird in 50% der Fälle auf der Überholspur noch mal Gas gegeben, um das Ausscheren zu verhindern.


Zur Dominanz:
So ein Unsinn, wer sich ein schnelles Auto kauft muss doch nicht zwangsläufig im Verkehr unangenehm auffallen. Guck dir doch mal die Rentner an die sich einen Traum vom XYZ Auto erfüllen. Die kaufen keinen Smart, die kaufen sich ein großes, bequemes Auto mit meistens sehr viel PS und fahren trotzdem mit 120 auf der linken Spur(OK das ist ein Vorurteil:Cheese: )

Zu deinem Eindruck:
Da gebe ich dir Recht, ist aber wie an der Kasse im Supermarkt, da lässt man doch niemanden vor obwohl er nur ein Kaugummi kauft und alle anderen den Wagen voll haben.:Nee:

Schwarzfahrer
31.01.2019, 15:04
Tja alle Besitzer eines E-Autos könnten ja auch noch mal einige Taler für eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Garage investieren.
Da könnte man dann ganz entspannt und kostenfrei Ökostrom in sein sauberes Auto pumpen.
Schöne Theorie, dumm nur, daß

der selbst produzierte Ökostrom auch nicht kostenfrei ist, da die Investition auch etwas kostet; immerhin bleibt es billiger, als der durch EEG-Umlage hochgetriebene Netzstrompreis
der Solar-Ökostrom ab dem späten Nachmittag kaum etwas bringt, und nachts gar nichts, und die meisten die Vollzeit Arbeiten nur nachts das Auto laden können
(außer man hat einen Zweitakku, den man dann tauscht - das ist m.W. nicht vorgesehen bei den üblichen Elektroautos)
Der ganze Tagesertrag sogar bei recht großen Anlagen (unsere hat 10 kW peak) im Sommer vielleicht gerade so für eine Batterieladung (20 - 60 kWh) reicht, und im Winter nur noch magere 0,2 - 2 kWh beträgt. Damit kommt man halt nicht allzu weit - außer man beschränkt sich auf ein E-bike. Ein Garagendach reicht übrigens vielleicht für ein E-bike, aber unsere 10 kW peak sind z.B. auf drei Haus/Anbaudächer verteilt, damit soviel überhaupt zusammenkommt.

widi_24
31.01.2019, 15:14
Tja alle Besitzer eines E-Autos könnten ja auch noch mal einige Taler für eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Garage investieren.
Da könnte man dann ganz entspannt und kostenfrei Ökostrom in sein sauberes Auto pumpen.

Nur weil man mit einem E-Auto nahezu ohne lokale Emissionen unterwegs ist, handelt es sich noch lange nicht um ein sauberes Auto. Man beachte den ganzen Zyklus von Produktion bis zur Verwertung.

Körbel
31.01.2019, 15:45
Und wenn diese keine Garage haben?

Können natürlich nur die auch machen, die sowas haben.

Nur weil man mit einem E-Auto nahezu ohne lokale Emissionen unterwegs ist, handelt es sich noch lange nicht um ein sauberes Auto. Man beachte den ganzen Zyklus von Produktion bis zur Verwertung.

Sauberer aber als ein 2-Tonnen SUV, denn der muss ja auch hergestellt werden und bläst halt im Betrieb genügend Dreck hinten raus.

Ein Fahrrad zu produzieren verursacht auch genügend Umweltbelastung.:Huhu:

DonCamillo
31.01.2019, 16:02
Zu deinem Eindruck:
Da gebe ich dir Recht, ist aber wie an der Kasse im Supermarkt, da lässt man doch niemanden vor obwohl er nur ein Kaugummi kauft und alle anderen den Wagen voll haben.:Nee:

Auf jeden Fall, wenn der, der da ausscheren will, vorher auf der rechten Seite vorbeigefahren ist :dresche - Von wegen nur Kaugummi kaufen :cool:

anlot
31.01.2019, 16:27
[QUOTE=Körbel;1433181]Können natürlich nur die auch machen, die sowas haben.

Wir hatten doch kurz zuvor festgestellt, dass der Vorschlag leider an der Realität vorbei geht und maximal für ein eBike taugt. Nimmst Du das zur Kenntnis?

alpenfex
31.01.2019, 16:31
Gegen ein Tempolimit.

Auf den meisten Strecken gibt sowieso die Verkehrsdichte die Höchstgeschwindigkeit vor. Wenn wir bei der Verwandtschaft sind, müssen wir A96+A8 fahren. Das planen wir meist auf Spätabends, da sonst zu viel Verkehr und viele Irre unterwegs. Wenn die "Befüllung" der Autobahn es zulässt und kein Tempolimit ist, läuft das Auto auch mal über 200km/h...das stresst maximal meinen Spritverbrauch, mich nicht. Zeitvorteil hat man aber sicher keinen - einmal Biobreak und es ist wieder drauf ;)

Körbel
31.01.2019, 16:40
Gegen ein Tempolimit.

das stresst maximal meinen Spritverbrauch.............


Das Argument und Gegenargument zusammengefasst.

Ich verstehe einfach nicht, das es Menschen gibt, denen die Umwelt sch...egal ist.

Stefan
31.01.2019, 16:52
Ich verstehe einfach nicht, das es Menschen gibt, denen die Umwelt sch...egal ist.


Insbesondere bei dem Nickname.

Körbel
31.01.2019, 17:03
Insbesondere bei dem Nickname.

Was hat mein Nick damit zu tun?
Erklär mal.

Weisst du auf was sich dieser Nick bezieht?

Körbel
31.01.2019, 17:04
Wir hatten doch kurz zuvor festgestellt, dass der Vorschlag leider an der Realität vorbei geht und maximal für ein eBike taugt.

Kommt wie IMMER auf die Grösse an.:Cheese:

Pmueller69
31.01.2019, 17:44
Was hat mein Nick damit zu tun?
Erklär mal.

Weisst du auf was sich dieser Nick bezieht?
Doch nicht Deiner....

FlyLive
31.01.2019, 18:02
Die autofahrende Gesellschaft ist gespalten, wie man am Umfrageergebnis sieht.

Ich persönlich finde es traurig. Dem Flitzer ist es schlicht egal, ob er im gemeinsamen Autoverkehr auch Unbeteiligte übers Maß gefährdet. Es reicht ihm, das bisher alles für ihn persönlich gut gegangen ist.
Aber wehe, man tritt ihm auf den frisch gesäten Rasen im Vorgarten. Daumen runter für soviel Egoismus und Selbstüberschätzung.
Raser, die heute aus selbst verschuldeten Unfällen heute unter der Erde liegen, dachten auch, sie hätten alles im Griff gehabt.

Armselig

Körbel
31.01.2019, 18:03
Doch nicht Deiner....

;) :Blumen:

Körbel
31.01.2019, 18:05
Raser, die heute aus selbst verschuldeten Unfällen heute unter der Erde liegen..................

Sag ich nur:
Geschieht ihnen recht!

FlyLive
31.01.2019, 18:10
Sag ich nur:
Geschieht ihnen recht!

Für mich ist das keine Genugtuung.
Wer rasen will, könnte mit max. 130 km/h zum Nürburgring/Hockenheimring fahren und dort sein Glückmit ü130 strapazieren. Dort trifft er im schlimmsten Fall auf andere Raser, die hoffentlich genauso gut fahren, wie Er selbst.

Dort wäre das für mich echt okay. Nennt man dann sogar Sport.

schnodo
31.01.2019, 18:20
Wer rasen will, könnte mit max. 130 km/h zum Nürburgring/Hockenheimring fahren und dort sein Glückmit ü130 strapazieren.

Da fahre ich Anfang März hin. Allerdings nicht zum Rasen, sondern für ein ADAC-Fahrsicherheitstraining, das ich mir von der Holden habe schenken lassen.

Wer weiß, vielleicht kommt dabei die Lust am Rasen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür bei einem Wenigfahrer, Podcast-im-Auto-Hörer und Trödler wie mir nicht wahnsinnig groß. ;)

FlyLive
31.01.2019, 18:49
Da fahre ich Anfang März hin. Allerdings nicht zum Rasen, sondern für ein ADAC-Fahrsicherheitstraining, das ich mir von der Holden habe schenken lassen.

Wer weiß, vielleicht kommt dabei die Lust am Rasen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür bei einem Wenigfahrer, Podcast-im-Auto-Hörer und Trödler wie mir nicht wahnsinnig groß. ;)

Stell Dir nur vor, Du würdest den Temporausch mit ins Wasser nehmen. Nie mehr üben, nur noch ballern :Lachen2:

widi_24
31.01.2019, 19:03
Sauberer aber als ein 2-Tonnen SUV, denn der muss ja auch hergestellt werden und bläst halt im Betrieb genügend Dreck hinten raus.
Die Webseite hat zum Thema eine gute Zusammenfassung einiger Studien dazu: energie-experten.ch (https://www.energie-experten.ch/de/mobilitaet/detail/wie-stark-belastet-die-batterieherstellung-die-oekobilanz-von-elektroautos.html)

Die Frage bleibt schlussendlich immer: Vergleichst du Gleiches mit Gleichem, also z.B. dein 2t-SUV mit einem 2t-Elektromobil? Ebenfalls (noch) ungeklärt, wie lange die Elektrofahrzeuge durchschnittlich im Markt verbleiben. Aber das ist sowieso eher etwas für den Klimawandel-Thread. Daher dies mein letzter Kommentar zu diesem Thema.

Schlussendlich finde ich einfach, dass man "kein Tempolimit" nicht mit "Rasen" gleichsetzen sollte. Es gibt genauso genügend vorausschauend und vorsichtig fahrende Lenker, welche mal 200km/h fahren, wie es Gelegenheitsfahrende gibt, die im Verkehr gefährliche Szenarien herbeiführen. Dazu müssen die nicht mal rasant fahren.

Den Umweltaspekt finde ich aber richtig und gut, wenn man überall etwas tut, was der Umwelt zu Gute kommt. Auf Biegen und Brechen jemanden dazu zu zwingen, wird nicht funktionieren. Erst wenn jemand mit Überzeugung aus Umweltgedanken handelt, wird es einen Wandel geben...

schnodo
31.01.2019, 19:04
Stell Dir nur vor, Du würdest den Temporausch mit ins Wasser nehmen. Nie mehr üben, nur noch ballern :Lachen2:

Ich habe schon überlegt, das zu verbinden, aber leider kein Hotel mit Pool in der Nähe der Rennstrecke gefunden. :Lachen2:

sybenwurz
31.01.2019, 21:37
Tja alle Besitzer eines E-Autos könnten ja auch noch mal einige Taler für eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Garage investieren.
Da könnte man dann ganz entspannt und kostenfrei Ökostrom in sein sauberes Auto pumpen.

Ja nee, iss klar, nä?!
Wieso das eher nix wird, hat schwarzfahrer schön erklärt.
Subventionierte Abnahmepreise mal noch aussen vorgelassen.

...wenn man aber bei Tempo 120 den Blinker setzt, wird in 50% der Fälle auf der Überholspur noch mal Gas gegeben, um das Ausscheren zu verhindern.

In dem Fall es einfach so machen, wie der 'gute Deutsche': links bleiben...:Cheese:

Ich habe schon überlegt, das zu verbinden, aber leider kein Hotel mit Pool in der Nähe der Rennstrecke gefunden. :Lachen2:

Wo nu? Nürburgring oder Hockenheim?

schnodo
31.01.2019, 21:54
Wo nu? Nürburgring oder Hockenheim?

Nürburgring natürlich. Da habe ich schon zu PS2-Zeiten in Gran Turismo 4 mit meinen Ausflügen in die Pampa die Eifel eingeebnet. :Cheese:
Und meine Grundausbildung habe ich vor über 30 Jahren um die Ecke in Gerolstein "genossen".

Wenn ich es recht überlege, hätte ich vielleicht noch einen Tag extra einplanen sollen, um den Kurs abzufahren. Das wollte ich schon immer mal in Echt machen. Naja, beim nächsten Mal vielleicht. :)

sybenwurz
31.01.2019, 22:33
Naja, nach Bad Münstereifel oder Vogelsang ins jeweilige Hallenbad iss da nimmer allzu weit.
Und ne Runde auf der Nordschleife bringt die ein oder andere beherzt gesteuerte, strassenzugelassene Dose in unter 10 Minuten zustande;- da brauchts keinen Tag Urlaub dafür...:Cheese:
Selbst mit der topcasebehangenen, stoppelbereiften 48PS-Enduro hab ich vor 20 Jahren hart gerechnete 15 Minuten gebraucht, quasi kaum doppelt so lang wie der damalige Motorrad-Rekord...:Lachanfall:

Körbel
01.02.2019, 01:37
Vergleichst du Gleiches mit Gleichem

Ich vergleiche fahrbaren Untersatz mit fahrbarem Untersatz!

Ja nee, iss klar, nä?!
Wieso das eher nix wird, hat schwarzfahrer schön erklärt.
Subventionierte Abnahmepreise mal noch aussen vorgelassen.


Und ich dachte an eine autarke Photovoltaikanlage um ausschliesslich das E-Auto zu laden.
Technisch machbar.
Vielleicht nicht für alle Menschen zu 100% praktikabel, aber machbar für Menschen die eine Möglichkeit dazu haben.

alpenfex
01.02.2019, 11:14
Das Argument und Gegenargument zusammengefasst.

Ich verstehe einfach nicht, das es Menschen gibt, denen die Umwelt sch...egal ist.

Das ist auch wenig differenziert, anmassend und beleidigend zugleich. Braucht`s das oder ist das Dein Stil?

Wenn mein Spritverbrauch nach oben geht, bläst das Auto deswegen auch nicht was weiss ich nicht hinten raus. Die Autofahrer der "dicken" Autos sind nicht die (Haupt-) Umweltsünder. Die Kreuzfahrtindustrie, die billigen Flugtickets und die "ich muss alles morgen haben"-Philosophie sind da in Relation wohl doch relevanter. Fliegst Du dieses Jahr wohin? Hast Du was in China bestellt? Kennst Du jemanden der Kreuzfahrten macht oder gemacht hat? Statistisch sitzt er neben Dir. Da ist ein Mehrverbrauch von 1-2l/100km wirklich ein "Pippifax".

Und den Bezug auf meinen Nick finde ich dahingehend daneben, da Du mich und meine Aktivitäten zum Umweltschutz nicht kennst.

alpenfex
01.02.2019, 11:16
Ich vergleiche fahrbaren Untersatz mit fahrbarem Untersatz!



Und ich dachte an eine autarke Photovoltaikanlage um ausschliesslich das E-Auto zu laden.
Technisch machbar.
Vielleicht nicht für alle Menschen zu 100% praktikabel, aber machbar für Menschen die eine Möglichkeit dazu haben.

Uihhh...willst Du einer von denen sein, die uns erzählen, wie umweltschonend ein E-Auto ist? Das geht, ohne gross in die Tiefe gehen zu müssen, nach hinten los.

MattF
01.02.2019, 11:21
Uihhh...willst Du einer von denen sein, die uns erzählen, wie umweltschonend ein E-Auto ist? Das geht, ohne gross in die Tiefe gehen zu müssen, nach hinten los.

Das E-Auto löst wenn überhaupt nur ganz wenige Probleme.

Das Problem ist das Auto wie es Heute ist an sich.

Hafu
01.02.2019, 12:10
...Die Autofahrer der "dicken" Autos sind nicht die (Haupt-) Umweltsünder. Die Kreuzfahrtindustrie, die billigen Flugtickets und die "ich muss alles morgen haben"-Philosophie sind da in Relation wohl doch relevanter. Fliegst Du dieses Jahr wohin? Hast Du was in China bestellt? Kennst Du jemanden der Kreuzfahrten macht oder gemacht hat? Statistisch sitzt er neben Dir. Da ist ein Mehrverbrauch von 1-2l/100km wirklich ein "Pippifax".
...

Du machst es dir zu einfach, wenn du mit dem Finger nur auf andere zeigst, die nach deinem Weltbild die wahren Umweltsünder sind.

Tatsächlich ist innerhalb deiner obigen Aufzählung tatsächlich der Straßenverkehr der mit großem Abstand größte Sünder bei den weltweiten Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. 18% der CO2-Emissionen gehen auf das Konto des Straßenverkehrs, nur 2,7% auf das Konto des Schiffsverkehrs und nur 2,5% auf das Konto des Luftverkehrs.
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/317683/umfrage/verkehrsttraeger-anteil-co2-emissionen-fossile-brennstoffe/)

Innerhalb des Sektors Straßenverkehr sind die PKW, zu denen neben deinem Auto natürlich auch energieffizientere und PS-schwächere Kleinwagen gehören, für 2/3 der CO2-Emissionen verantwortlich und der LKW-Verkehr für 1/3.
(https://www.welt.de/wams_print/article1828854/Verkehr-als-CO2-Quelle.html)
Man kann sich als PKW-Fahrer (der ich auch bin!) somit in Kenntnis der Zahlen auch nur schwer herausreden, dass die LKW-Fahrer die wahren Dreckschleudern sind.


Wenn man sich die allgemein verfügbaren Statistiken so ansieht, kommt man also durchaus zu dem Schluss, dass es sich lohnen könnte, darüber nachzudenken, wie man die Emissionen des PKW-Verkehrs reduzieren könnte.
Tempolimit ist da nur eine sinnvolle Maßnahme; Reduzierung der Anzahl der PKW-Fahrten und Reduzierung der Anzahl an PKWs sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

alpenfex
01.02.2019, 12:50
Du machst es dir zu einfach, wenn du mit dem Finger nur auf andere zeigst, die nach deinem Weltbild die wahren Umweltsünder sind.

Tatsächlich ist innerhalb deiner obigen Aufzählung tatsächlich der Straßenverkehr der mit großem Abstand größte Sünder bei den weltweiten Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. 18% der CO2-Emissionen gehen auf das Konto des Straßenverkehrs, nur 2,7% auf das Konto des Schiffsverkehrs und nur 2,5% auf das Konto des Luftverkehrs.
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/317683/umfrage/verkehrsttraeger-anteil-co2-emissionen-fossile-brennstoffe/)

Innerhalb des Sektors Straßenverkehr sind die PKW, zu denen neben deinem Auto natürlich auch energieffizientere und PS-schwächere Kleinwagen gehören, für 2/3 der CO2-Emissionen verantwortlich und der LKW-Verkehr für 1/3.
(https://www.welt.de/wams_print/article1828854/Verkehr-als-CO2-Quelle.html)
Man kann sich als PKW-Fahrer (der ich auch bin!) somit in Kenntnis der Zahlen auch nur schwer herausreden, dass die LKW-Fahrer die wahren Dreckschleudern sind.


Wenn man sich die allgemein verfügbaren Statistiken so ansieht, kommt man also durchaus zu dem Schluss, dass es sich lohnen könnte, darüber nachzudenken, wie man die Emissionen des PKW-Verkehrs reduzieren könnte.
Tempolimit ist da nur eine sinnvolle Maßnahme; Reduzierung der Anzahl der PKW-Fahrten und Reduzierung der Anzahl an PKWs sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

Danke, nennst Du auch die Quellen?

MattF
01.02.2019, 14:10
Die Autofahrer der "dicken" Autos sind nicht die (Haupt-) Umweltsünder. Die Kreuzfahrtindustrie,

Dass Kreuzfahrtschiffe die viel übleren Umweltsünder* sind ist zumindest eine sehr arge Überspitzung:


https://www.nw.de/nachrichten/wirtschaft/22075283_Abgas-Debatte-Warum-der-Vergleich-Auto-Kreuzfahrtschiff-ungenau-ist.html




*1. Ich bin kein Kreuzfahrer :Huhu: und da wird auch viel Energie verbraucht und die Meere verdreckt, wg. mir könnte man das alles abschaffen
2. Die Verteidiger insbesondere des Diesel gehen aber weitgehend nach dem Motto vor: Andere sind noch viel schlimmer als wir, deshalb müssen wir nichts machen für die Umwelt. Das ist Unsinn.

trina
01.02.2019, 14:13
Wenn man sich die allgemein verfügbaren Statistiken so ansieht, kommt man also durchaus zu dem Schluss, dass es sich lohnen könnte, darüber nachzudenken, wie man die Emissionen des PKW-Verkehrs reduzieren könnte.
Tempolimit ist da nur eine sinnvolle Maßnahme; Reduzierung der Anzahl der PKW-Fahrten und Reduzierung der Anzahl an PKWs sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

Jawoll!!

Klimaschutz ist alternativlos! Da gibt es nichts zu diskutieren! Und das Auto und seine Nutzung ist eine der einfacheren Stellschrauben.

Also los - Arschbacken zusammenkneifen und es anpacken!

(Ebenso wie die Rückkehr zum Sonntagsbraten, aber das ist ein anderes Thema...)

Körbel
01.02.2019, 14:15
Und den Bezug auf meinen Nick finde ich dahingehend daneben, da Du mich und meine Aktivitäten zum Umweltschutz nicht kennst.

Der Bezug auf deinen Nick, stamm nicht aus meiner Feder.

Uihhh...willst Du einer von denen sein, die uns erzählen, wie umweltschonend ein E-Auto ist?

Zumindest kommt aus einem E-Auto keine giftigen Auspuffgase raus.
Das diese Kisten nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist mir auch klar.

Und die Herstellung eines E-Autos verschlingt mit Sicherheit nicht mehr Rohstoffe,
als die Herstellung eines grossen SUV.

Hafu
01.02.2019, 14:22
Danke, nennst Du auch die Quellen?

Die Quellen bekommst du, wenn du auf die hinter meinen Statistik-Angaben hinterlegten Links klickst:Huhu:

(einmal Statista, einmal UN-Weltklimarat)

sabine-g
01.02.2019, 14:45
Und die Herstellung eines E-Autos verschlingt mit Sicherheit nicht mehr Rohstoffe,
als die Herstellung eines grossen SUV.

doch, Lichtjahre mehr, wegen der Produktion des Akkus.

alpenfex
01.02.2019, 15:12
Der Bezug auf deinen Nick, stamm nicht aus meiner Feder.



Zumindest kommt aus einem E-Auto keine giftigen Auspuffgase raus.
Das diese Kisten nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist mir auch klar.

Und die Herstellung eines E-Autos verschlingt mit Sicherheit nicht mehr Rohstoffe,
als die Herstellung eines grossen SUV.

Auch Nicht-SUV können schnell fahren....und ein neues SUV (nehmen wir einen Porsche Cayenne Turbo xyz) bläst mehr hinten raus, als manch alter "Karren".

alpenfex
01.02.2019, 15:14
Die Quellen bekommst du, wenn du auf die hinter meinen Statistik-Angaben hinterlegten Links klickst:Huhu:

(einmal Statista, einmal UN-Weltklimarat)

Guter Punkt & Danke! :Huhu:

dasgehtschneller
01.02.2019, 16:14
doch, Lichtjahre mehr, wegen der Produktion des Akkus.

Wobei bei all den Vergleichen immer nur gerechnet wird wieviel mehr an Rohstoffen und Energie ein Akku braucht, aber nie wieviel man dann auf der anderen Seite bei Motor, Getriebe und all den anderen Teilen einspart die man beim Elektroauto nicht hat.

Die Lobby der Autoindustrie ist einfach stärker wenn es ums bezahlen von Studien geht.

Hier wird der grösste Teil dieser Behauptungen widerlegt
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/falsche-zahlen-steile-thesen-die-mythen-der-e-auto-kritiker/23906014-all.html

Was man ganz unabhängig von allen Studien zu CO2 usw sagen kann ist auf jeden Fall dass die lokalen Emissionen deutlich geringer sind. Abgase gibt es gar keine, Bremsstaub ebenfalls kaum da man meist per Rekuperation bremst und die Motorgeräusche sind auch nur ein leichtes Summen.


Besser ist aber immer noch das Fahrrad ;)

Hafu
01.02.2019, 16:18
doch, Lichtjahre mehr, wegen der Produktion des Akkus.

Wenn du so eine Behauptung in den Raum stellst, dann solltest du dir auch die Mühe machen, sie zu belegen, sonst geraten wir auf Stammtischniveau.

Dass die Batterieproduktion in Abhängigkeit des Strommixes, mit dem die Batterien hergestellt werden, die Ökobilanz eines E-Autos verschlechtern ist bekannt (https://www.energie-experten.ch/de/mobilitaet/detail/wie-stark-belastet-die-batterieherstellung-die-oekobilanz-von-elektroautos.html), aber dass die Herstellung "um Lichtjahre mehr Rohstoffe" verschlingen würde ist natürlich Nonsens.

(ich hab' mich halbwegs bemüht, belastbare Zahlen aus nicht eindeutig interessengeleiteten Quellen zu finden. Beim Googeln findet man natürlich auch Quellen, die der Autoindustrie nah stehen und das Elektroauto verteufeln, genauso wie es auch Quellen gibt, die von vornherein pro-Elektroauto sind wie z.B. elektroautonew.net.
(https://www.elektroauto-news.net/2018/untersuchung-oekobilanz-e-autos-besser-diesel-benziner)

In der Regel kommt bei den bisherigen Studien als Ergebnis raus, dass ein Elektroauto ein vergleichbares Auto mit Verbrennermotor nach 40000-60000km in der Ökobilanz überholt hat. Das ist nicht superbeindruckend, aber da moderne Autos mehr als die genannten kilometer fahren, ist es doch ein Statement.

Da im Augenblick die Batterien eher dort produziert werden, wo der Strom am billigsten und die Lohnkosten am niedrigsten sind, es aber sinnvoll wäre, die Batterien dort zu produzieren, wo der Strom am saubersten ist (z.B. dort, wo reichlich Wasserkraft zur Verfügung steht), ließe sich die Ökobilanz der Batterieherstellung auch noch gravierend verbessern, ebenso wie durch flächendeckendes Recycling alter Akkus.

Aber natürlich löst der Ersatz aller bisher in Deutschland umherfahrenden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch E-Fahrzeuge nicht die Kernproblematik und Mobilitätssackgasse, in die wir uns manövriert haben.

NBer
01.02.2019, 16:28
auch wenn das bewusstsein für ein tempolimit immer mehr steigt, ich glaube die mehrheit ist noch nicht bereit dafür. und das ist das problem.......eine partei die mit "generelles tempolimit" in eine wahl geht, verliert diese. und so hält sich der politische wille dafür in grenzen.

Körbel
01.02.2019, 16:31
In der Regel kommt bei den bisherigen Studien als Ergebnis raus, dass ein Elektroauto ein vergleichbares Auto mit Verbrennermotor nach 40000-60000km in der Ökobilanz überholt hat. Das ist nicht superbeindruckend, aber da moderne Autos mehr als die genannten kilometer fahren, ist es doch ein Statement.


Aber natürlich löst der Ersatz aller bisher in Deutschland umherfahrenden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch E-Fahrzeuge nicht die Kernproblematik und Mobilitätssackgasse, in die wir uns manövriert haben.


Na das klingt dann doch mal garnicht sooo schlecht.


Klar und jedes Auto welches garnicht erst gebaut wird und dementsprechend auch nicht genutzt, ist ein dickes Plus für die Umwelt.


Energie am besten nur dort einsetzen wo es unbedingt von Nöten ist.

alpenfex
02.02.2019, 09:56
auch wenn das bewusstsein für ein tempolimit immer mehr steigt, ich glaube die mehrheit ist noch nicht bereit dafür. und das ist das problem.......eine partei die mit "generelles tempolimit" in eine wahl geht, verliert diese. und so hält sich der politische wille dafür in grenzen.

Ich denke, aus Umweltschutzgründen ist das auch eine müssige Diskussion....

Tobi F.
02.02.2019, 10:26
doch, Lichtjahre mehr, wegen der Produktion des Akkus.

Ich hab mal von einem Professor folgendes Zitat gehört.
"je höher die Energiedichte, desto ekelhafter die Rohstoffe"

trina
11.03.2019, 09:08
https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/petition-tempolimit/

Hier ein link zu einer Petition FÜR ein Tempolimit.

Toelpel
11.03.2019, 09:14
https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/petition-tempolimit/

Hier ein link zu einer Petition FÜR ein Tempolimit.

+1 :Huhu:

Hafu
11.03.2019, 09:17
https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/petition-tempolimit/

Hier ein link zu einer Petition FÜR ein Tempolimit.

-unterzeichnet.-

(das Hauptargument der Tempolimit-Gegner (Tempolimit bringt nur wenig Co2-Einsparung) finde ich zu wenig überzeugend um nicht für ein Tempolimit zu sein, denn mehrere Maßnahmen, die für sich isoliert "wenig" bringen, summieren sich dann in der Klimabilanz irgendwann doch.

Und die Senkung der Unfallgefahr und stressfreieres Fahren auf Autobahnen bekommt man dann zur CO2-Senkung bei Einführung eines Tempolimits noch einfach so dazu.:Huhu:

sybenwurz
11.03.2019, 12:55
-unterzeichnet.-

Jup, +1.

CO2 iss mir nicht hundertpro egal, aber wenn ich mir allein angucke, wie geschmeidig der Verkehr in anderen, Geschwindigkeits-beschränkten Ländern fliesst, reicht das schon.
(Wobei das dem deutschen Hammel sicher egal ist mit seinem Linksfahrfimmel und ich-bin-aber-schneller/besser/sonstwas-als-du)

Duafüxin
11.03.2019, 13:24
Wobei ich das geschmeidige Gefließe nicht nur der geringeren Geschwindigkeit, sondern eher der allgemeinen Einstellung im Verkehr zuschreiben würde.
Stichwort Kreisverkehr ;)

Matthias75
11.03.2019, 13:56
Wobei ich das geschmeidige Gefließe nicht nur der geringeren Geschwindigkeit, sondern eher der allgemeinen Einstellung im Verkehr zuschreiben würde.
Stichwort Kreisverkehr ;)

Wobei sich an der Einstellung vieler Autofahrer ohne Druck nichts ändern wird.

Ich bin die letzten Jahren im Urlaub mit dem Auto nach Kroatien und Italien gefahren. Bis auf Deutschland haben alle Länder auf dem Weg dahin Geschwindigkeitsbegrenzung. Da stellt man sich drauf ein, dass es einfach maximal mit 100/110/120/130 voran geht. Überholen bringt nix, weil der nächste vornedran auch nicht schneller fährt. Die linke Spur fährt Maximum (mit Tempomat sehr angenehm), die rechte LKW-Tempo. Da nur maximal 50 km/h Geschwindigkeitsdifferenz, ist Spurwechsel relativ problemlos möglich.

Unentspannt wurde es immer erst ab Grenzübertritt nach D. Da treten auch die ausländischen Fahrer kräftig auf‘s Gas. Einfach weil man‘s kann und darf. Die Kilometer auf deutschen Aufobahnen empfinde jch dann als maximal stressig. Entweder mit 80 rechts mit den LKW mitfahren oder man hat links auch bei >150 einen im Kofferraum hängen. Dazu kommt leider häufig eine behämmerte Verkehrsführung, z.B. nach einer Baustelle sofort die Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben, obwohl 1km weiter auf 100 begrenzt ist. Ergebnis: Alle (auch die Ortskundigen) geben Vollgas, um 500m weiter die Bremsen zu testen. Wie geschrieben, nicht nur die einheimischen Fahrer, sondern auch die ausländischen, die ja zu Hause entspannt fahren (sehr schön zu beobachten z.B. Auf der A8 ab Salzburg oder der A5 ab Basel).

M.

Körbel
11.03.2019, 14:08
Wobei ich das geschmeidige Gefließe nicht nur der geringeren Geschwindigkeit, sondern eher der allgemeinen Einstellung im Verkehr zuschreiben würde.
Stichwort Kreisverkehr ;)

Stimmt.
Hier in Spanien sind sogar die jungen Kerls mit ihren aufgemotzten Kisten sowas von tiefenentspannt, da musste ich mich als alter Knochen sogar erstmal daran gewöhnen.
Heute weiss ich wie man entspannt durchkommt und ich habe seit 13 Jahren kein Blitzerticket mehr gehabt.:cool:

Btw die Touris hier können alle durchweg keine Kreisel fahren.
Da rauft man sich die Haare bis zur Glatze.

Schwarzfahrer
11.03.2019, 15:02
...wenn ich mir allein angucke, wie geschmeidig der Verkehr in anderen, Geschwindigkeits-beschränkten Ländern fliesst, reicht das schon.

Warst Du mal im Berufsverkehr im Gebiet um Mailand rum unterwegs? (zwischen 7 und 20 Uhr, ca. 100 km Umkreis) - mit geschmeidig hat es nichts mehr zu tun, genauso wie in unseren Ballungszentren. Und der geschmeidige, geschwindigkeitsbegrenzte Verkehr in anderen Ländern führt leider nicht zuverlässig zu weniger Verkehrstoten, wie unschwer aus der Statistik (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verkehrstoten) zu entnehmen ist. Spanien, Schweden oder England schneiden zwar beser ab, als Deutschland, aber Frankreich, Italien, Österreich, Belgien schneiden deutlich schlechter ab. So einfach sind die Korrelationen nicht.

Gelassenheit und "Geschmeidigkeit" des Verkehrs haben mehr mit der Einstellung der Fahrer als mit den Verkehrsregeln zu tun (wobei natürlich die Regeln auf lange Sicht bestimmte Haltungen fördern können). Ich bin sicher, wer grundnsätzlich Freude am Autofahren hat, findet es auch weniger stressig und fährt rücksichtsvoller und gelassener, als jemand, der von allem gestresst ist und die Fahrt nur noch hinter sich bringen möchte - unabhängig von den Bedingungen. Ich sehe auch bei Kollegen: befürworter von Tempolimit und autonomes Fahren sind vor allem Leute, für die Autofahren nur ein lästiges Übel ist; Leute die grundsätzlich Freude am Autofahren haben, können diesen Themen weniger abgewinnen.

sybenwurz
11.03.2019, 16:21
Naja, du wirst zu jeder Regel eine Ausnahme finden.
Wenns im morgendlichen Pendler-Stau stockend mit 30-40 dahingeht, sagt das nix darüber aus, dasses mit den eigentlich erlaubten 100 recht fliessend gehend könnte...

Und mit der Einstellungssache geb ich dir recht, jedenfalls, wenn man zugrundelegt, wie die Einstellung zustandekommt.
Der stets eilige Gasfuss, ggf. noch von der Automobilindustrie, die Ihr Geld nicht mit schnuckeligen Kleinwägelchen verdient sondern mit Geschossen für genau diese Leute, infiltriert, der zwar immer mal wieder auf 180 Klamotten und noch mehr kommt, es unterm Strich aber dennoch nur auf nen 120er Schnitt bringt, trägt damit sicherlich mehr zum unruhigen Verkehrsfluss bei als jene, deren Aufgabe darin besteht, mit eben jenen 120 dahinfliessen zu wollen, jedoch zwischen solchen stressigen Kandidaten die Lücken finden müssen, um an LKWs vorbeizukommen.
Ausserdem zeigt das Berufsverkehrschaos ja einleuchtend den Zusammenhang zwischen Verkehrsaufkommen und maximal erzielbarer Geschwindigkeit: je mehr Dosen unterwegs sind, umso geringer wird die Geschwindigkeit.
Da ist ein Runterregeln auf ein sozialverträgliches Mass im Bereich des eh nur erzielbaren AVG doch absolut kein Problem.

(Ok, gestern wars etwas stürmisch, aber abgesehen von irgendwelchen Stressbergern bin ich beim Dahinfliessen mit ~120 allgemein im Reigen der Dosen und Familienkutschen noch nicht der Langsamste)

Hafu
11.03.2019, 16:56
...
Unentspannt wurde es immer erst ab Grenzübertritt nach D. Da treten auch die ausländischen Fahrer kräftig auf‘s Gas. Einfach weil man‘s kann und darf. Die Kilometer auf deutschen Aufobahnen empfinde jch dann als maximal stressig. Entweder mit 80 rechts mit den LKW mitfahren oder man hat links auch bei >150 einen im Kofferraum hängen. Dazu kommt leider häufig eine behämmerte Verkehrsführung, z.B. nach einer Baustelle sofort die Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben, obwohl 1km weiter auf 100 begrenzt ist. Ergebnis: Alle (auch die Ortskundigen) geben Vollgas, um 500m weiter die Bremsen zu testen. Wie geschrieben, nicht nur die einheimischen Fahrer, sondern auch die ausländischen, die ja zu Hause entspannt fahren (sehr schön zu beobachten z.B. Auf der A8 ab Salzburg oder der A5 ab Basel).
...

Schön formuliert.

Da wir neben der A8, rund 40km von Salzburg entfernt wohnen, kann ich diese Erfahrung vollständig bestätigen.

anlot
11.03.2019, 17:27
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
In der Regel kommt bei den bisherigen Studien als Ergebnis raus, dass ein Elektroauto ein vergleichbares Auto mit Verbrennermotor nach 40000-60000km in der Ökobilanz überholt hat. Das ist nicht superbeindruckend, aber da moderne Autos mehr als die genannten kilometer fahren, ist es doch ein Statement.


Ich hatte zuletzt gelesen, dass sich die richtige Amortisierings Km-Zahl bei ca 150.000 km liegt. In den 40- 60.000 Km fehlte meist die Berücksichtigung des Aufwands für die Herstellung der Batterien, aktueller Strommix und das anschließende Recycling. Insbesondere im Vergleich zum 6d-Temp Motor soll der Vergleich noch größer sein.

anlot
11.03.2019, 17:30
Ich wäre für ein Tempolimit am Tag und keins ab 22 Uhr. Finde es ziemlich ermüdend, wenn man nachts über eine völlig leere Autobahn mit 120 fahren soll.

Körbel
11.03.2019, 17:52
Ich wäre für ein Tempolimit am Tag und keins ab 22 Uhr. Finde es ziemlich ermüdend, wenn man nachts über eine völlig leere Autobahn mit 120 fahren soll.

Was machst du auch nachts auf der Autobahn, da liegt man zuhause in der Kiste und schläft, oder auch nicht.:Cheese: :dresche

anlot
11.03.2019, 21:35
Was machst du auch nachts auf der Autobahn, da liegt man zuhause in der Kiste und schläft, oder auch nicht.:Cheese: :dresche

Da hast du natürlich recht. Aber hin und wieder kommt es ja vor, dass man bspw in den Urlaub fährt oder am Wochenende die Familie besucht. 😉

Hafu
12.03.2019, 07:01
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
In der Regel kommt bei den bisherigen Studien als Ergebnis raus, dass ein Elektroauto ein vergleichbares Auto mit Verbrennermotor nach 40000-60000km in der Ökobilanz überholt hat. Das ist nicht superbeindruckend, aber da moderne Autos mehr als die genannten kilometer fahren, ist es doch ein Statement.


Ich hatte zuletzt gelesen, dass sich die richtige Amortisierings Km-Zahl bei ca 150.000 km liegt. In den 40- 60.000 Km fehlte meist die Berücksichtigung des Aufwands für die Herstellung der Batterien, aktueller Strommix und das anschließende Recycling. Insbesondere im Vergleich zum 6d-Temp Motor soll der Vergleich noch größer sein.

Wenn du mein Zitat korrekt verlinkt und nicht gekürzt hättest, würde anhand der enthaltenen Links klar werden, dass in den von mir genannten Zahlen der Energie-Aufwand für die Elektro-Batterien selbstverständlich enthalten ist, denn gerade er macht ja den größten Unterschied zwischen Autos mit Verbrennermotor und solchen mit E-Antrieb aus. Zugrundelegt wurde für die 40000-60000km ein aktueller globaler durchschnittlicher Strommix.
Wenn die Batterien beispielsweise in Norwegen oder einem anderen Land mit deutlich höherem Ökostromanteil hergestellt werden würde, würde sie sich natürlich nach wesentlich weniger Kilometern amortisieren:

Wenn du so eine Behauptung in den Raum stellst, dann solltest du dir auch die Mühe machen, sie zu belegen, sonst geraten wir auf Stammtischniveau.

Dass die Batterieproduktion in Abhängigkeit des Strommixes, mit dem die Batterien hergestellt werden, die Ökobilanz eines E-Autos verschlechtern ist bekannt (https://www.energie-experten.ch/de/mobilitaet/detail/wie-stark-belastet-die-batterieherstellung-die-oekobilanz-von-elektroautos.html), aber dass die Herstellung "um Lichtjahre mehr Rohstoffe" verschlingen würde ist natürlich Nonsens.

(ich hab' mich halbwegs bemüht, belastbare Zahlen aus nicht eindeutig interessengeleiteten Quellen zu finden. Beim Googeln findet man natürlich auch Quellen, die der Autoindustrie nah stehen und das Elektroauto verteufeln, genauso wie es auch Quellen gibt, die von vornherein pro-Elektroauto sind wie z.B. elektroautonew.net.
(https://www.elektroauto-news.net/2018/untersuchung-oekobilanz-e-autos-besser-diesel-benziner)

In der Regel kommt bei den bisherigen Studien als Ergebnis raus, dass ein Elektroauto ein vergleichbares Auto mit Verbrennermotor nach 40000-60000km in der Ökobilanz überholt hat. Das ist nicht superbeindruckend, aber da moderne Autos mehr als die genannten kilometer fahren, ist es doch ein Statement.

Da im Augenblick die Batterien eher dort produziert werden, wo der Strom am billigsten und die Lohnkosten am niedrigsten sind, es aber sinnvoll wäre, die Batterien dort zu produzieren, wo der Strom am saubersten ist (z.B. dort, wo reichlich Wasserkraft zur Verfügung steht), ließe sich die Ökobilanz der Batterieherstellung auch noch gravierend verbessern, ebenso wie durch flächendeckendes Recycling alter Akkus.

Aber natürlich löst der Ersatz aller bisher in Deutschland umherfahrenden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch E-Fahrzeuge nicht die Kernproblematik und Mobilitätssackgasse, in die wir uns manövriert haben.

sybenwurz
12.03.2019, 13:56
Ich wäre für ein Tempolimit am Tag und keins ab 22 Uhr. Finde es ziemlich ermüdend, wenn man nachts über eine völlig leere Autobahn mit 120 fahren soll.

OMG, was sollen nur die ganzen, auf 85 begrenzten LKW-Fahrer da sagen...

Schwarzfahrer
12.03.2019, 15:25
OMG, was sollen nur die ganzen, auf 85 begrenzten LKW-Fahrer da sagen...
Die sagen nichts, die lesen Zeitung oder verschicken Faxe nebenbei, weil's so öde ist. :cool:

Matthias75
12.03.2019, 18:55
Ich wäre für ein Tempolimit am Tag und keins ab 22 Uhr. Finde es ziemlich ermüdend, wenn man nachts über eine völlig leere Autobahn mit 120 fahren soll.

Schneller fahren erfordert unabhängig von der Tageszeit eine deutlich höhere Aufmerksamkeit, weil man deutlich vorausschauender fahren muss. Ich finde Autofahren bei hohen Geschwindigkeiten anstrengender und ermüde dabei schneller. Das gilt auch nachts. Auch wenn da die Strecke vermeintlich frei ist, muss ich mit einer sehr hohen Aufmerksamkeit fahren, eigentlich noch höher als tagsüber, weil die Einschätzung von Entfernungen und auch der Geschwindigkeit anderer deutlich schwerer ist. Da verschätzt man sich ganz schnell, wenn man auf andere Verkehrsteilnehmer auffährt, vor allem, wenn man müde ist.

Mag sein, dass nachts weniger Verkehr ist. trotzdem muss ich auch nachts mit anderen Verkehrsteilnehmer rechnen. Da machts es aus meiner Sicht wenig Sinn, für nachts andere Regeln aufzustellen.

M

Schwarzfahrer
12.03.2019, 21:25
Schneller fahren erfordert unabhängig von der Tageszeit eine deutlich höhere Aufmerksamkeit, weil man deutlich vorausschauender fahren muss.
Soweit 100 % Zustimmung. Aber ist das ein grundsätzliches Problem? Wenn man sich dessen bewußt ist, muß man entsprechend darauf achten, daß man pausiert, wenn es zu viel wird (das schafft vermutlich nicht jeder). Autofahren sollte man immer mit höchster Aufmerksamkeit.
Aber ich finde Autofahren bei Bedingungen, wenn Aufmerksamkeit und variable Reaktion erforderlich ist, trotzdem attraktiver, als gleichmäßiges dahinrollen, besonderes wenn kaum etwas los ist. Ersteres fordert zwar, hält aber geistig ständig wach und aufmerksam, und macht Spaß, weil man seine Fähigkeiten einsetzen und dadurch auch verbessern kann. Letzteres ermüdet zwar weniger, ist aber für mich durch die Langeweile einschläfernd, und ich brauche am Ende mehr Pausen, weil ich merke, wie meine Aufmerksamkeit mehr nachlässt, als es die noch so entspannte Verkehrssituation zuläßt. Diese Gefahr wurde übrigens in Studien auch schon fürs autonome Fahren bestätigt, so daß Fahrer bei autonomen Autos meist schlechter und später eingreifen (im Notfall), als Fahrer, die ständig aktiv mitmachen.
Oder anders ausgedrückt: Nichtstun betäubt die grauen Zellen, Anforderung hält sie fit und aktiv.
Übrigens: wenn mich der Beifahrer in ein spannendes Gespräch verwickelt, fahre ich automatisch viel defensiver und langsamer (meine Frau motzt dann auch mal, "Fahr doch endlich"), weil dann die Aufmerksamkeit für schnelleres, aktives Fahren nicht mehr ausreicht. Ohne Ablenkung kann sich mein Geist anders aufs Autofahren konzentrieren.

Matthias75
13.03.2019, 06:57
Soweit 100 % Zustimmung. Aber ist das ein grundsätzliches Problem? Wenn man sich dessen bewußt ist, muß man entsprechend darauf achten, daß man pausiert, wenn es zu viel wird (das schafft vermutlich nicht jeder). Autofahren sollte man immer mit höchster Aufmerksamkeit.
Aber ich finde Autofahren bei Bedingungen, wenn Aufmerksamkeit und variable Reaktion erforderlich ist, trotzdem attraktiver, als gleichmäßiges dahinrollen, besonderes wenn kaum etwas los ist. Ersteres fordert zwar, hält aber geistig ständig wach und aufmerksam, und macht Spaß, weil man seine Fähigkeiten einsetzen und dadurch auch verbessern kann. Letzteres ermüdet zwar weniger, ist aber für mich durch die Langeweile einschläfernd, und ich brauche am Ende mehr Pausen, weil ich merke, wie meine Aufmerksamkeit mehr nachlässt, als es die noch so entspannte Verkehrssituation zuläßt. Diese Gefahr wurde übrigens in Studien auch schon fürs autonome Fahren bestätigt, so daß Fahrer bei autonomen Autos meist schlechter und später eingreifen (im Notfall), als Fahrer, die ständig aktiv mitmachen.
Oder anders ausgedrückt: Nichtstun betäubt die grauen Zellen, Anforderung hält sie fit und aktiv.
Übrigens: wenn mich der Beifahrer in ein spannendes Gespräch verwickelt, fahre ich automatisch viel defensiver und langsamer (meine Frau motzt dann auch mal, "Fahr doch endlich"), weil dann die Aufmerksamkeit für schnelleres, aktives Fahren nicht mehr ausreicht. Ohne Ablenkung kann sich mein Geist anders aufs Autofahren konzentrieren.

Da gebe ich dir recht, Abwechslung hält wach. Übrigens wird dies, meines Wissens auch teilweise bei der Straßenplanung berücksichtigt, indem Überlandstraßen nicht gerade sondern kurvig geplant werden.

Meine Erfahrung ist aber, dass ich ab einer bestimmten Geschwindigkeit, die sicher für jeden Fahrer individuell ist, schneller ermüde, weil ich einfach extrem konzentriert fahren muss. Diese Konzentratin kann ich aber nicht beliebig lange aufrecht halten. Bei einer (für mich) mittleren Geschwindigkeit kann ich dagegen stundenlang fahren ohne merklich zu ermüden oder gestresst zu sein.

Es gibt sicher Situationen, bei denen dies leichter fällt, weil der Verkehr geringer ist und die Konzentration nicht so hoch sein muss. Sobald mit der Verkehr aber nicht mehr die Abwechlung bietet, z.B. nachts, lässt auch bei schnellem Fahren die Aufmerksamkeit nach und es fällt schwer auf alles Situationen angemessen schnell zu reagieren.

M.

phonofreund
13.03.2019, 08:31
An Tempo 120-130 (Autobahn) hab ich mich völlig gewöhnt. Meine Kiste läuft eh nur etwa 150, aber wenn ich einen LKW überholen muß, (auch auf der Landstraße) gibt es reichlich Drehmoment und das geht ziemlich flott. Die hinter mir fahrenden dürften sich ab und zu die Augen reiben. Jetzt frag ich mich immer öfter, wozu es mehr als 150 E-PS braucht. Nie wieder Verbrenner und 180 Sachen sind mir zu anstrengend.

schnodo
13.03.2019, 08:35
Ich bin vorhin über eine Meldung gestolpert, die mich an diesen Thread erinnert hat:

BAB 8 - Ernüchterndes Ergebnis bei Geschwindigkeitskontrollen in der Nacht (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110972/4215268)

Die Beamten kontrollierten im Zeitraum von 22.00 Uhr bis 02.00 Uhr die Geschwindigkeit bei 3058 Fahrzeuge. Von diesen überschritten 1096 und somit mehr als ein Drittel die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Acht Fahrer waren mehr als 70 km/h zu schnell. Sie müssen, ebenso wie 63 andere Fahrzeugführer, mit einem Fahrverbot rechnen. Der traurige Spitzenreiter war 219 km/h schnell und damit fast 100 km/h schneller als erlaubt.

sybenwurz
13.03.2019, 08:50
Wenn mehr als ein Drittel zu schnell fährt/zu schnell fahren kann, ohne dass die Unfallzahlen steigen, muss man sich wohl fragen, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung da sinnvoll ist.
Wegen Lärmschutz hält sich sowieso kein Aas dran.
Hier ist 30 vor der Tür und wenn jemand nur 50 fährt, muss man schon froh sein. LKWs knallen zu jeder Tages und Nachtzeit mit locker 60-70 durchn Ort.
Ist halt ne beliebte Abkürzung innerhalb eines Autobahndreiecks, die aber aufgrund mehrerer Ampeln halt länger dauert als die 3km mehr auf der Bahn aussenrum...:Kotz:

Aber da ist wieder das Thema: man kann das relativ ungefährlich.
Wann erwischts schonmal einen bei nem Verkehrsvergehen?
Die 40Tonner überholen reihenweise im LKW-Überholverbot, in ner Baustelle gibts regelmässig genug, die mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss vorbeiknallen.
Und selbst wenn man kielgeholt wird: was kosts denn schon? 25, mal 40 Euro? Lächerlich.
Und wennse hier im Ort mal blitzen, sieht man den Wagen schon vom Nachbarort aus...

MattF
13.03.2019, 11:03
Wer dafür ist bitte unterscheiben:

https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/petition-tempolimit/

MattF
13.03.2019, 11:06
in ner Baustelle gibts regelmässig genug, die mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss vorbeiknallen.

Zumal die meisten aktuellen PKW Modelle in der Baustelle gar nicht links fahren dürften, weil breiter als 2m.

Grad die die schnell fahren, dürfen gar nicht links fahren.

Duafüxin
13.03.2019, 11:18
Wenn mehr als ein Drittel zu schnell fährt/zu schnell fahren kann, ohne dass die Unfallzahlen steigen, muss man sich wohl fragen, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung da sinnvoll ist.
.

Hier südlich von Hannover gibt's ne Bundesstraße, die ich noch mit 100 km/h Beschränkung kenne als ich vor 1,5 Dekaden noch im Süden Niedersachsens verbandelt war. Viele Tote gabs da auf der überwiegend geraden Strasse.
Neulich nun als ich im Zuge meines FS meine erste Überlandfahrt machte, ging es auf eben diese Strasse, nun ist dort 70. Ich fand das lustig, mein Fahrlehrer meinte es würde seit dem erheblich weniger Tote geben, weil nun nicht mehr 100 plus gefahren wird, sondern nur noch 70 plus und ganz wenige würden nun nur noch 100 plus fahren. Das scheint ja zu reichen.
Ich bin letzte Woche zur Arbeit mit dem Auto um 6:00 Uhr am Maschsee runter, da wo 50 ist, bin ich 55 gefahren, die vor mir auch. Von hinten kam einer angeschossen mußte mit mind 70 auf der Linksabbiegerspur geradeaus überholen, in einer unübersichtlichen Kurve bei Regen den nächsten Überholvorgang tätigen und zwei Ampeln bei rot mitnehmen. Ich kenn den, der wohnt bei uns in der Strasse, rate mal was für ein Auto, wie alt und welche Nationalität? Was meinst wie beeindruckt solche Leute von irgendwelchen Schildern mit Zahlen drauf und rotem Rand drumrum sind?

Schwarzfahrer
13.03.2019, 11:29
Zumal die meisten aktuellen PKW Modelle in der Baustelle gar nicht links fahren dürften, weil breiter als 2m.

Deshalb haben inzwischen sehr viele Baustellen 2,2 m als Breitenbeschränkung links ausgeschildert - aber eben nicht alle. Der Unterschied scheint aber entweder nicht aufzufallen, oder wird einfach ignoriert :( . ich sehe meistens keine Unterschiede in der Spurbelegung. Ich habe selten den Ehrgeiz, mich mit meinem Touran in Baustellen links vorbeizuquetschen (obwohl ich gerne zügig vorankomme) - andere haben da deutlich weniger Hemmungen mit viel breiteren Schlitten.

schnodo
13.03.2019, 11:29
Zumal die meisten aktuellen PKW Modelle in der Baustelle gar nicht links fahren dürften, weil breiter als 2m.

Nach dem, was ich so beobachte, wurde in den meisten Baustellen die Breite mittlerweise erhöht. Ich sehe teilweise bis zu 2,2 m zulässige Breite auf der linken Spur.

https://www.strassen.nrw.de/assets/images/5/sddb03-38876075.jpg

Ulmerandy
13.03.2019, 11:31
Zumal die meisten aktuellen PKW Modelle in der Baustelle gar nicht links fahren dürften, weil breiter als 2m.

Grad die die schnell fahren, dürfen gar nicht links fahren.

Zu den 2m in den Baustellen - ich hab jetzt auf der A8 in einer der vielen Baustellen zum ersten Mal die Begrenzung mit 2,2m gesehen.

Und auf dieser Autobahn stellt sich die Frage aktuell nach einem Tempolimit ja nicht - das regelt sich von alleine nach unten :Lachanfall: (vor allem am Freitagnachmittag)

Viele Grüße

Andy

MattF
13.03.2019, 11:53
Zu den 2m in den Baustellen - ich hab jetzt auf der A8 in einer der vielen Baustellen zum ersten Mal die Begrenzung mit 2,2m gesehen.

Dafür muss der Platz aber da sein.

Hafu
13.03.2019, 12:39
Ist es eigentlich hier allgemein bekannt, dass ein Überschreiten der geltenden Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland zwar (noch) straffrei ist, im Falle von Unfällen die aktuelle Rechtschprechung jedem Autofahrer der schneller unterwegs ist unabhängig von der Verschuldensfrage eine Teilschuld zuschreibt?

Bei unverschuldeten Unfällen sind dies in der üblichen Praxis der Gerichte im Bereich von 140-190 km/h in der Regel 20%, bei Geschwindigkeiten ab 200 km/h 40% Teilschuld!

Das gilt inbesondere auch für den nicht so seltenen Fall, dass ein sog. Mittelspurschleicher plötzlich kurz vor dem Überholvorgang des sich von hinten annähernden Fahrzeugs auf die linke Fahrspur ausschert, ohne vorher in den Rückspiegel gesehen zu haben.

Ich wusste das ehrlich gesagt nicht, dass der Raser hier nahezu ausnahmslos in Mithaftung genommen wird, auch wenn er ansonsten alles richtig gemacht hat und die vollständige Schuld beim ausscherenden Fahrzeug liegt. Alleine durch das Überschreiten der Richtgeschwindigkeit, nehmen schnell fahrende PKWs nach der praktizierten Rechtsprechung in Kauf die Unfallgefahr gravierend zu erhöhen und werden deshalb im Schadensfall in Mithaftung genommen.

Duafüxin
13.03.2019, 12:44
Doch, schon, aber eben auch nur weil meine Theorie noch nicht lange zurückliegt.

Ich finde das etwas befremdlich, je länger ich drüber nachdenke aber auch richtig.

Toelpel
13.03.2019, 13:15
Ist es eigentlich hier allgemein bekannt, dass ein Überschreiten der geltenden Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland zwar (noch) straffrei ist, im Falle von Unfällen die aktuelle Rechtschprechung jedem Autofahrer der schneller unterwegs ist unabhängig von der Verschuldensfrage eine Teilschuld zuschreibt?

...

Das sollte man schon ein wenig einschränken, denn man bekommt nicht zwangsläufig bei Überschreiten der Richtgeschwindigkeit eine Teilschuld im Falle eines Unfalls.

Die Rechtsprechung geht aber davon aus, dass ein Unfall bei >130 km/h Geschwindigkeit zu vermeiden gewesen wäre, wenn der Betieligte Fahrer max. 130 km/h gefahren wäre. Nun liegt die Beweislast beim betroffenen Fahrer nachzuweisen, dass der Unfall auch mit 130 km/h geschehen wäre, was in der Folge nicht zu einer Teilschuld führt, sofern ihm dies gelingt.

Das gibt es immer wieder, aber realistischerweise muss man sagen, dass es umso schwieriger wird, je höher die Unfallgeschwindigkeit war. Jenseits der 150 km/h sind diese Fälle schon extrem selten.

MattF
13.03.2019, 13:37
Ist es eigentlich hier allgemein bekannt, dass ein Überschreiten der geltenden Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland zwar (noch) straffrei ist, im Falle von Unfällen die aktuelle Rechtschprechung jedem Autofahrer der schneller unterwegs ist unabhängig von der Verschuldensfrage eine Teilschuld zuschreibt?


Was aber letztlich hauptsächlich ne Frage ist, wie die Kosten zwischen den Versicherungen aufgeteilte wird :Huhu:

Ok, je nachdem bekommt man noch ne Höherstufung aber Rabattretter rocks! :Lachanfall:

Schwarzfahrer
13.03.2019, 14:16
Ist es eigentlich hier allgemein bekannt, dass ein Überschreiten der geltenden Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland zwar (noch) straffrei ist, im Falle von Unfällen die aktuelle Rechtschprechung jedem Autofahrer der schneller unterwegs ist unabhängig von der Verschuldensfrage eine Teilschuld zuschreibt?.

War bekannt, aber man denkt natürlch nicht immer dran. Ich vermute, das wird auch bei Unfällen auf Radwegen ähnlich gehandhabt: wenn ich mit 35 kmh auf dem Radweg an der Oma die 12 kmh fährt, vorbeirolle, habe ich wohl auch Mitschuld, wenn sie zufällig vor mich taumelt oder vor Schreck vom Rad fällt, oder? Finde ich auch im Sinne des allgemeinen Rücksicht-Gebots sinnvoll: ich darf meinen Wunsch nach zügigem vorankommen nicht durch ein stark erhöhtes Risiko für andere erkaufen. Und in diesem Sinne fände ich ein Tempolimit, das je nach Verkerhrsaufkommen flexibel angepaßt wird, am sinnvollsten, weil es die Bedürfnisse der "Gelassenen" und der "Schnellfahrer" ausgewogen befriedigen kann (ist bereits möglich an vielen Strecken, die entsprechend bestückt sind).

anlot
13.03.2019, 14:18
OMG, was sollen nur die ganzen, auf 85 begrenzten LKW-Fahrer da sagen...

Sehe da keinen Zusammenhang. LKW‘s sind wohl aus anderen Gründen langsam unterwegs oder nicht?

anlot
13.03.2019, 14:20
Wenn du mein Zitat korrekt verlinkt und nicht gekürzt hättest, würde anhand der enthaltenen Links klar werden, dass in den von mir genannten Zahlen der Energie-Aufwand für die Elektro-Batterien selbstverständlich enthalten ist, denn gerade er macht ja den größten Unterschied zwischen Autos mit Verbrennermotor und solchen mit E-Antrieb aus. Zugrundelegt wurde für die 40000-60000km ein aktueller globaler durchschnittlicher Strommix.
Wenn die Batterien beispielsweise in Norwegen oder einem anderen Land mit deutlich höherem Ökostromanteil hergestellt werden würde, würde sie sich natürlich nach wesentlich weniger Kilometern amortisieren:

Da hast du mich wohl gründlich missverstanden. Ich wollte lediglich erwähnen, dass ich zuletzt von einer Km Leistung von 100 - 150.000 gehört und gelesen hatte.

anlot
13.03.2019, 14:23
Schneller fahren erfordert unabhängig von der Tageszeit eine deutlich höhere Aufmerksamkeit, weil man deutlich vorausschauender fahren muss. Ich finde Autofahren bei hohen Geschwindigkeiten anstrengender und ermüde dabei schneller. Das gilt auch nachts. Auch wenn da die Strecke vermeintlich frei ist, muss ich mit einer sehr hohen Aufmerksamkeit fahren, eigentlich noch höher als tagsüber, weil die Einschätzung von Entfernungen und auch der Geschwindigkeit anderer deutlich schwerer ist. Da verschätzt man sich ganz schnell, wenn man auf andere Verkehrsteilnehmer auffährt, vor allem, wenn man müde ist.

Mag sein, dass nachts weniger Verkehr ist. trotzdem muss ich auch nachts mit anderen Verkehrsteilnehmer rechnen. Da machts es aus meiner Sicht wenig Sinn, für nachts andere Regeln aufzustellen.

M

Sehe ich eben anders und meine Erfahrungen sind auch andere als Deine. Für mich fördert ein stupides rumzuckeln mit 120 auf einer dreispurigen, völlig leeren Autobahn extrem das Einschlafen. So ist halt jeder verschieden.

anlot
13.03.2019, 14:33
Ist es eigentlich hier allgemein bekannt, dass ein Überschreiten der geltenden Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland zwar (noch) straffrei ist, im Falle von Unfällen die aktuelle Rechtschprechung jedem Autofahrer der schneller unterwegs ist unabhängig von der Verschuldensfrage eine Teilschuld zuschreibt?

Bei unverschuldeten Unfällen sind dies in der üblichen Praxis der Gerichte im Bereich von 140-190 km/h in der Regel 20%, bei Geschwindigkeiten ab 200 km/h 40% Teilschuld!

Das gilt inbesondere auch für den nicht so seltenen Fall, dass ein sog. Mittelspurschleicher plötzlich kurz vor dem Überholvorgang des sich von hinten annähernden Fahrzeugs auf die linke Fahrspur ausschert, ohne vorher in den Rückspiegel gesehen zu haben.

Ich wusste das ehrlich gesagt nicht, dass der Raser hier nahezu ausnahmslos in Mithaftung genommen wird, auch wenn er ansonsten alles richtig gemacht hat und die vollständige Schuld beim ausscherenden Fahrzeug liegt. Alleine durch das Überschreiten der Richtgeschwindigkeit, nehmen schnell fahrende PKWs nach der praktizierten Rechtsprechung in Kauf die Unfallgefahr gravierend zu erhöhen und werden deshalb im Schadensfall in Mithaftung genommen.

Kann ich aus eigener Erfahrung so nicht bestätigen. Ich hatte schon mal das Erlebnis, dass ein LKW relativ kurz vor mir rausgezogen ist. Nach einer Vollbremsung bin ich dann noch etwa mit 50-60 km/h aufgefahren. Der LKW Fahrer ist anschließend fröhlich weitergefahren. Vor Gericht hat er 100% Schuld gehabt, obwohl ich deutlich schneller als 200 km/h schnell war.

anlot
13.03.2019, 14:39
War bekannt, aber man denkt natürlch nicht immer dran. Ich vermute, das wird auch bei Unfällen auf Radwegen ähnlich gehandhabt: wenn ich mit 35 kmh auf dem Radweg an der Oma die 12 kmh fährt, vorbeirolle, habe ich wohl auch Mitschuld, wenn sie zufällig vor mich taumelt oder vor Schreck vom Rad fällt, oder? Finde ich auch im Sinne des allgemeinen Rücksicht-Gebots sinnvoll: ich darf meinen Wunsch nach zügigem vorankommen nicht durch ein stark erhöhtes Risiko für andere erkaufen. Und in diesem Sinne fände ich ein Tempolimit, das je nach Verkerhrsaufkommen flexibel angepaßt wird, am sinnvollsten, weil es die Bedürfnisse der "Gelassenen" und der "Schnellfahrer" ausgewogen befriedigen kann (ist bereits möglich an vielen Strecken, die entsprechend bestückt sind).

Halte ich für einen sehr guten Vorschlag. Denn mal ehrlich, wo und wann kann man denn überhaupt noch längere Zeit schnell fahren? Durch die Verkehrsbelastung und den unendlichen Baustellen, kann man über einen Schnitt von 100-110 doch froh sein. Ob es daher wirklich den Aufwand lohnt ein TL einzusetzen und letztlich auch zu überwachen, sei dahin gestellt.

MattF
13.03.2019, 15:11
Halte ich für einen sehr guten Vorschlag. Denn mal ehrlich, wo und wann kann man denn überhaupt noch längere Zeit schnell fahren? Durch die Verkehrsbelastung und den unendlichen Baustellen, kann man über einen Schnitt von 100-110 doch froh sein. Ob es daher wirklich den Aufwand lohnt ein TL einzusetzen und letztlich auch zu überwachen, sei dahin gestellt.

Wenn man eh nicht schneller fahren kann, wieso lohnt es sich für freie Fahrt für freie Bürger zu kämpfen?


Das Problem ist die Heterogenität. Es gibt halt LKW die 85 fahren, PKW die 120 fahren und dann noch all die anderen die alles andere fahren. Damit wird der Verkehr unübersichtlich und damit gefährlich. Dazu fördert es Stau.

Harm
13.03.2019, 15:12
Sehe ich eben anders und meine Erfahrungen sind auch andere als Deine. Für mich fördert ein stupides rumzuckeln mit 120 auf einer dreispurigen, völlig leeren Autobahn extrem das Einschlafen. So ist halt jeder verschieden.

Das halte ich für den größten Unsinn der so geschrieben wird!
Demnach müssten überall auf der Welt ausserhalb Deutschlands nur schlafende Fahrer unterwegs sein! Ausserdem solltest Du Dir schnellstmöglich Deinen Führerschein auf "nur auf deutschen Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung gültig" umschreiben lassen!:confused:

trithos
13.03.2019, 15:17
Hallo, ich hätte eine Frage zum "freiwilligen (?) Tempolimit für Lastwagen"? Immer wieder fallen mir auf Autobahnen Lkw auf, die hinten eine ganze Galerie von Pickerln draufgeklebt haben, mit Tempolimit-Zeichen im 10-km/h-Abstand. Also 50, 60, 70, 80, usw... Fahren tun sie übrigens meistens ohnehin deutlich schneller als das höchste aufgeklebte Tempolimit.

Was soll denn das? Darf sich der Lkw aussuchen, an welches Pickerl er sich hält? Oder gilt das jeweils für bestimmte Straßenarten und ich muss erraten, wie schnell der Lkw gerade wirklich fahren dürfte? Oder finden die Lkw-Fahrer so eine Tempolimit-Pickerl-Galerie einfach lustig?

Ich hab wirklich keine Ahnung, was das für einen Sinn hat. Vielleicht kann mir jemand von Euch weiter helfen. Wär super!

Toelpel
13.03.2019, 15:18
Kann ich aus eigener Erfahrung so nicht bestätigen. Ich hatte schon mal das Erlebnis, dass ein LKW relativ kurz vor mir rausgezogen ist. Nach einer Vollbremsung bin ich dann noch etwa mit 50-60 km/h aufgefahren. Der LKW Fahrer ist anschließend fröhlich weitergefahren. Vor Gericht hat er 100% Schuld gehabt, obwohl ich deutlich schneller als 200 km/h schnell war.

Und dieser Vorfall gibt Dir nicht zu denken? :confused:

Es ist nun mal so, dass die Idee, man habe bei 200 km/h alles unter Kontrolle, eine Illussion ist. Du bist davon abhängig, dass andere keinen Fehler machen, die Technik nicht versagt, und Du auch zum falschen Zeitpunkt keinen Fehler machst.

Zehn Jahre Segelfliegen haben mich gelehrt, dass die meistüberschätzte Fähigkeit das menschliche Leistungsvermögen ist. Leider auch bei Autofahrern.

Chris.sta
13.03.2019, 15:48
auf der z.B. A8 "schwimme" ich auch in der Blechlavine mit, dank den Blitzern auch OK.... auf der A95 kann man hingegen ca 70 km bis zur el. Abriegelung (250km/h) Gas geben... auch toll wenn man die Wahl hat... nächstes Kfz wird ohne VMax Begrezung sein

Hafu
13.03.2019, 15:50
Kann ich aus eigener Erfahrung so nicht bestätigen. Ich hatte schon mal das Erlebnis, dass ein LKW relativ kurz vor mir rausgezogen ist. Nach einer Vollbremsung bin ich dann noch etwa mit 50-60 km/h aufgefahren. Der LKW Fahrer ist anschließend fröhlich weitergefahren. Vor Gericht hat er 100% Schuld gehabt, obwohl ich deutlich schneller als 200 km/h schnell war.

Du meinst, ich habe mir das ausgedacht?;)

Frag einfach Google zur Überprüfung:

https://www.wbs-law.de/verkehrsrecht/haftung-bei-ueberschreitung-der-richtgeschwindigkeit-69055/

https://www.kostenlose-urteile.de/topten.richtgeschwindigkeit.htm


Da Recht haben und Recht bekommen bekanntlich zwei verschiedene paar Schuhe sind, kann man natürlich auch umgekehrt gedacht Glück haben, d.h. nicht Recht haben und trotzdem Recht bekommen.

Der zweite Link enthält ohne Gewichtung die 10 aktuellsten Urteile zum Thema Richtgeschwindigkeit und da hatte nur in einem von 10 Fällen ein Fahrer dasselbe Glück gehabt wie du , an einen dem Rasen wohlgesonnenen Richter zu geraten (und es ist in besagtem Urteil von maßvollen Überschreiten der Richtgeschwindigkeit die Rede, was bei 200 km/h sicher nicht mehr der Fall ist).

sybenwurz
13.03.2019, 16:21
Sehe da keinen Zusammenhang. LKW‘s sind wohl aus anderen Gründen langsam unterwegs oder nicht?
Es geht ja nicht um den Grund, wieso die nur 80 fahren dürfen.
Sondern darum, dass die Fahrer trotz der 80 auch nicht dauernd einpennen.

Hallo, ich hätte eine Frage zum "freiwilligen (?) Tempolimit für Lastwagen"? Immer wieder fallen mir auf Autobahnen Lkw auf, die hinten eine ganze Galerie von Pickerln draufgeklebt haben, mit Tempolimit-Zeichen im 10-km/h-Abstand. Also 50, 60, 70, 80, usw... Fahren tun sie übrigens meistens ohnehin deutlich schneller als das höchste aufgeklebte Tempolimit.

Das sind normalerweise die im Heimatland geltenden Bestimmungen innerorts, auf Landstrassen und Autobahnen.
Auch deutsche Gefahrgut-LKW haben die, wenn für sie abweichende Maximaltempi gelten.
(Wobei mir schon auf der Landstrasse die dort geltenden 60km/h einhaltende LKWs gehörig aufn Senkel gehn...)(wobei mir klar ist, dass dies all meinen anderen Aussagen zur Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen zuwiderläuft)(nicht aber eben dem Wunsch zügigen Vorankommens)

anlot
13.03.2019, 17:48
Du meinst, ich habe mir das ausgedacht?;)

Frag einfach Google zur Überprüfung:

https://www.wbs-law.de/verkehrsrecht/haftung-bei-ueberschreitung-der-richtgeschwindigkeit-69055/

https://www.kostenlose-urteile.de/topten.richtgeschwindigkeit.htm


Da Recht haben und Recht bekommen bekanntlich zwei verschiedene paar Schuhe sind, kann man natürlich auch umgekehrt gedacht Glück haben, d.h. nicht Recht haben und trotzdem Recht bekommen.

Der zweite Link enthält ohne Gewichtung die 10 aktuellsten Urteile zum Thema Richtgeschwindigkeit und da hatte nur in einem von 10 Fällen ein Fahrer dasselbe Glück gehabt wie du , an einen dem Rasen wohlgesonnenen Richter zu geraten (und es ist in besagtem Urteil von maßvollen Überschreiten der Richtgeschwindigkeit die Rede, was bei 200 km/h sicher nicht mehr der Fall ist).

Verstehe garnicht warum Du dich ständig angegriffen fühlst. Ich hatte lediglich meine persönliche Erfahrung geschildert. Bleib mal locker.

Hafu
13.03.2019, 18:45
Verstehe garnicht warum Du dich ständig angegriffen fühlst. Ich hatte lediglich meine persönliche Erfahrung geschildert. Bleib mal locker.

???
Ich fühl' mich nicht angegriffen.:Blumen:

Wir diskutieren, stellen Thesen auf und versuchen diese argumentativ zu belegen. Wozu ist ein Thread wie dieser denn sonst da?

Stefan
13.03.2019, 20:02
Ich hatte schon mal das Erlebnis, dass ein LKW relativ kurz vor mir rausgezogen ist. Nach einer Vollbremsung bin ich dann noch etwa mit 50-60 km/h aufgefahren. Der LKW Fahrer ist anschließend fröhlich weitergefahren. Vor Gericht hat er 100% Schuld gehabt, obwohl ich deutlich schneller als 200 km/h schnell war.

Wie HaFu schon geschrieben hat, müsstest Du normalerweise eine Mitschuld bekommen.

Geschwindigkeiten, wie Du sie fährst, sind eine Gefährdung für den Verkehr. Wenn z.B. ein älterer Verkehrsteilnehmer einen LKW überholen will, den Verkehr hinter sich kontrolliert, kein Auto wahrnimmt, zum Überholvorgang ansetzt und dann jemand mit >200 kommt...........

Sei froh, dass es ein LKW war und keine Polo-Fahrerin.

Schwarzfahrer
14.03.2019, 09:18
...Geschwindigkeiten, wie Du sie fährst, sind eine Gefährdung für den Verkehr.
Sagt mir mein Vater auch schon lange - der meint es aber auf meine Geschwindigkeit auf dem Radweg, wo er eine Richtgeschwindigkeit von 12 kmh für angemessen hält, alles andere aber als (selbst- und fremd-) Gefährdung einstuft :Lachen2: .

Im Ernst: Autofahren ist immer eine Gefährdung für andere und für sich selbst. Die Energien, die mehrere Dutzend kmh und Tonnen von Stahl zusammenbringen, sind halt enorm, und man kann nie Fehler bei sich und anderen vollständig ausschließen. Es kommt darauf an, durch verantwortungsvolle Einschätzung diese Gefährdung soweit möglich zu minimieren (über die selbstverständliche Einhaltung der Regeln hinaus). 200 kmh ist ein stark erhöhtes Risiko - muß also mit besonders aufmerksamer Voraussicht einhergehen (was für die meisten nur zeitlich begrenzt realistisch ist), und ist m.M.n. nur verantworbar, wenn auf den anderen Spuren sehr wenig Verkehr ist, weil dann die Wahrscheinlichkeit, daß einer auf die linke Spur geht, minimal ist. Aber wenn rechts alles mit 80 rollt, sind auch bereits 130 - 150 auf der linken Spur ein hohes Risiko. Es ist nicht die Absolutgeschwindigkeit allein, sondern die relative Differenz und Verkehrsdichte, die das Risiko maßgeblich bestimmen.

trithos
14.03.2019, 09:24
... Das sind normalerweise die im Heimatland geltenden Bestimmungen innerorts, auf Landstrassen und Autobahnen.
Auch deutsche Gefahrgut-LKW haben die, wenn für sie abweichende Maximaltempi gelten.


Danke für die Info.

hanse987
14.03.2019, 10:51
Sagt mir mein Vater auch schon lange - der meint es aber auf meine Geschwindigkeit auf dem Radweg, wo er eine Richtgeschwindigkeit von 12 kmh für angemessen hält, alles andere aber als (selbst- und fremd-) Gefährdung einstuft :Lachen2: .


Es gibt meines Wissens wirklich Gerichtsurteile die 18km/h auf einem Radweg als eine gewisse Richtgeschwindigkeit sehen.

Schwarzfahrer
14.03.2019, 12:40
Es gibt meines Wissens wirklich Gerichtsurteile die 18km/h auf einem Radweg als eine gewisse Richtgeschwindigkeit sehen.

Das kann ich nachvollziehen, ich hätte auch so ca. 20 kmh als "Normalwert" für den Durchschnitt der Leute auf Radwegen angesehen. Darum halte ich auch wenig davon, Trainingsfahrten auf viel befahrenen Radwegen (ist v.a. innerorts der Fall) zu fahren.
Aber die 12 kmh von meinem Vater sind doch arg subjektiv gefärbt (na ja, mit 86 Jahren darf man das ...).

MattF
14.03.2019, 13:16
Es gibt meines Wissens wirklich Gerichtsurteile die 18km/h auf einem Radweg als eine gewisse Richtgeschwindigkeit sehen.

Deswegen fahren die meisten Radsportler da ja auch nicht.


Zumal es Straßenradsport heißt und nicht Bordsteinhüpfen. :liebe053:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenradsport

keko#
19.03.2019, 12:58
Ich bin großer Befürworter eines generellen Tempolimits.
Spart Geld, Nerven und sorgt vor allem für weniger Emissionen.

Und bis es soweit ist mit dem Tempolimit, fahre ich nicht schneller als 130 km/h (wenn Rad oder Bahn mal keine Alternative sind). Das handhabe ich schon lange so und denke nicht weiter darüber nach.
Wie seht ihr das?

P.S. Und ich habe es hingekriegt, ne Umfrage zu erstellen ;-)

Kürzlich hatte ich einen fetten Geschäftswagen. Da bin mal 240 gefahren. Das war schon rattenscharf. Auf Dauer ist es aber zu anstrengend.

qbz
21.03.2019, 08:08
"Das Tempolimit verkümmert zur Fußnote

Die Kommission für mehr Klimaschutz im Verkehr hat den Entwurf eines Abschlussberichts vorgelegt. Zu höheren Spritpreisen - nichts. Das Wort Tempolimit taucht nur am Rande auf. Es dürfte klar sein, wer sich hier durchgesetzt hat."

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/umwelt-das-tempolimit-verkuemmert-zur-fussnote-a-1258920.html

sybenwurz
21.03.2019, 09:11
Wie bei Boeing, wo sie bei der 737 Max auch den Bock zum Gärtner gemacht und sich selbst die Gutachten zum Weiterreichen an die FAA geschrieben haben...
Diesen (imho an Kriminalität grenzenden) Machenschaften, externen Beratern, Lobbyisten, gehört zuverlässig ein Ende bereitet.
Wenn ich allein an die Abgasbetrügereien denke und wer die Zeche bezahlt/bezahlen soll, Stromkonzerne, die dafür grosszügig entschädigt werden, dass sie den Planeten nicht weiterhin grosszügig ruinieren dürfen, könnt ich nicht so viel fressen wie ich kotzen möcht.

Schwarzfahrer
01.03.2020, 21:59
Interessante Ergebnisse der 140-kmh-Versuchsstrecken (statt 130) in Österreich (https://kurier.at/chronik/oesterreich/ueberraschende-studie-zu-tempo-140-auf-autobahnen/400563059):

Daß die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht um 10 km/h sondern nur um 2 - 4 km/h angestiegen ist, überrascht mich nicht - nicht alle fahren ständig am Limit des erlaubten. Dem entspricht auch das mit den Emissionen:
In puncto Immissionen sei an den Messstationen keine Auswirkung auf Feinstaubkonzentration feststellbar gewesen. Was die Emissionen der Fahrzeuge betrifft, habe es „marginale Zunahmen“ bei Kohlendioxid und Stickoxiden um ein bis zwei Prozent gegeben.
Was mich aber auch überrascht, ist der Rückgang der Unfallzahlen:
Laut den Ergebnissen gab es auf beiden Teststrecken einen Rückgang der Unfälle mit Personenschäden um rund die Hälfte.
Ich frage mich, ob da ein zweiter Faktor drin steckt, der nicht erfasst wurde? Ich kenne die Strecke, und fuhr die auch öfter früher und während der Testzeit - ich habe keinen Unterschied wahrnehmen können, es hatte immer zu wenig Verkehr, um relevante Gefährdungen zu erleben (gut, es war immer Wochenends). Gibt es hier Österreicher, die dafür eine Erklärung haben?

Provokante Frage: wenn das mit den Unfallzahlen tatsächlich stimmt - ist es nicht 1 -2 % mehr Auspuffgase Wert?

LidlRacer
01.03.2020, 22:13
Ich kann mir keine logische Erklärung vorstellen, wie eine geringfügige Geschwindigkeitserhöhung ursächlich zu einer Halbierung der Unfallzahlen führen könnte.

Ich würde vom Tempolimit unabhängige Faktoren erwarten - vielleicht Wetter?

LidlRacer
01.03.2020, 22:21
Hier wird komischerweise etwas anderes berichtet:
https://noe.orf.at/stories/3036273/
Laut Ferdinand Zuser, dem Leiter der Landesverkehrsabteilung, gab es in punkto Sicherheit im Vergleich zur Zeit vor Tempo 140 keine aussagekräftigen Unterschiede. „Es gab etwa gleich viele Unfälle mit Personen- oder Sachschäden."

Hafu
02.03.2020, 07:06
Interessante Ergebnisse der 140-kmh-Versuchsstrecken (statt 130) in Österreich (https://kurier.at/chronik/oesterreich/ueberraschende-studie-zu-tempo-140-auf-autobahnen/400563059):

Daß die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht um 10 km/h sondern nur um 2 - 4 km/h angestiegen ist, überrascht mich nicht - nicht alle fahren ständig am Limit des erlaubten. Dem entspricht auch das mit den Emissionen:

Was mich aber auch überrascht, ist der Rückgang der Unfallzahlen:

Ich frage mich, ob da ein zweiter Faktor drin steckt, der nicht erfasst wurde? Ich kenne die Strecke, und fuhr die auch öfter früher und während der Testzeit - ich habe keinen Unterschied wahrnehmen können, es hatte immer zu wenig Verkehr, um relevante Gefährdungen zu erleben (gut, es war immer Wochenends). Gibt es hier Österreicher, die dafür eine Erklärung haben?

Provokante Frage: wenn das mit den Unfallzahlen tatsächlich stimmt - ist es nicht 1 -2 % mehr Auspuffgase Wert?

Mit kleinen Zahlen kann man keine aussagekräftige Statistik betreiben. Das ist auch ein Grundproblem vieler medizinischer Studien.
Gerade bei seltenen Ereignissen (Und Unfälle mit Personenschaden sind auf Autobahnen nunmal seltene Ereignisse) erreicht man bei kleinen Stichprobengrößen und kurzen Beobachtungszeiträumen keine statistische Siknifikanz.
Ein bis zwei Tage mit Blitzeis oder starkem Nebel (=Zufall) oder Veränderungen beim Winterdienst (Einsatzhäufigkeit, Menge des asgebrachten Streusalzes=systematischer Fehler) können die Häufigkeit von Unfällen massiv beeinflussen.

Außerdem lief die Studie nur über 5 Monate beginnend im August 2018, während der Vergleichszeitraum die drei Jahre zuvor waren, also inklusive Januar und Februar, den Hauptwintermonaten, die in der Studie fehlten.
Darüberhinaus begann der winter 2018/ 2019 erst im Januar so richtig und war bis dahin ungewöhnlich mild, was natürlich auch auf Unfallzahlen durchschlagen kann.
Dann ist da noch die Frage, welche baulichen Veränderungen an den Autobahnabschnitten vorgenommen wurden: ich vermute, dass um auf das (erhöhte) Tempolimit aufmerksam zu machen, von dem ja sonst kaum einer der Autofahrer wüsste, wurden nicht hunderte Schilder gedruckt und angeschraubt, sondern ein umfangreiches elektronisches Leitsystem installiert. Diese Leitsystem informieren ja nicht nur über das jeweilige Tempolimit (in Deutschland dann oft dynamisches Tempolimit je nach verkehrsdichte, Sichtverhältnissen, Wetter etc.) sondern warnen z.B. auch vor Staugefahr, Glätte etc. und senken alleine schon nachweislich das Unfallrisiko.

Benni1983
02.03.2020, 07:56
Meine Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn ist 110 km/h.

Es ist so was von entspannend und mann kann gut mitschwimmen und wird nicht geblitzt.

Früher bin ich immer sehr schnell gefahren und war dadurch genervt, aggressiv und auch nicht viel schneller, sondern nur ärmer nach dem Tanken.

Wie auch schon in einem Beitrag geschrieben, ist das Fahren in Holland super easy. (Tempolimit 130) Keine Raser, Drängler und Aggros.

Nach der Überfahrt von NL zu D ist dann das Kampfgehabe der Rasser wieder voll ausgeprägt.

Körbel
02.03.2020, 08:11
Mal ein gefühlter Praxistest aus Spanien.

Seit letztem Jahr, keine Ahnung genau seit wann, dürfen LKW und auch die
"immer rasenden Kleintransporter" auf spanischen Autobahnen nicht schneller als 90Km/h fahren.

Gefühlt halten sich die allermeisten daran, liegt wohl auch an den saftigen Strafen, die man mittels Radarpistole gemessen, meist gleich abkassiert bekommt.

Gefühlt ist aber auch, das der Verkehr nicht mehr so "fliesst", es ist hektischer geworden.

Gut, kann daran liegen das ich kein Vielfahrer bin und es Momentaufnahmen waren, die ich registriert habe, aber so irgendwie, ist zu langsam der ganzen Sache auch nicht dienlich.

Generell gilt ja hier auf der Autobahn Limit 120, was ok in meinen Augen ist, aber so rumzuckelnde Gefährte sind auch Mist.

Frage mich trotzdem:
Was spricht gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen?
Mir fällt nichts ein.

DocTom
02.03.2020, 08:43
...
Frage mich trotzdem:
Was spricht gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen?...


Freie Fahrt für freie Bürger!!!
:Cheese:

Aber auch gebe gerne zu; bei Fahrten nach und in DK ist das Fahren sehr viel entspannter und Rücksichtsvoller als in D. Auf der Heimfahrt stelle ich mit Passieren der Grenzlinie regelmäßig ein steigendes Aggressivitätspotential um mindestens 100% fest. Drängeln, rasen und (Licht-) hupen sind dann wieder normal.


Zu Deiner Frage: die dann wegbleibenden Autobahnschnellfahrtouristen, evtl.?:Huhu:

Trimichi
02.03.2020, 09:06
Kurzer Zwischenruf, der link in diesem Post zeigt einen highway, der kein Tempolimit braucht. Da nur für Radfahrer. Oder etwa doch? Eigentlich nicht, da Radfahrer nicht schneller als 27km/h sind. Und für einen Wettkampf kann man diese Autobahn sperren. ;)

https://www.natureknows.org/2016/01/germany-opens-62-mile-bicycle-highway-that-is-completely-car-free.html?fbclid=IwAR3APlo6UxwMhu5SZN-CeltpC8toO6xTjhCF4NKpRr2tnwQwUd5zCeIgYNg

Körbel
02.03.2020, 09:26
Freie Fahrt für freie Bürger!!!
:Cheese:


Der Spruch stammt aus den 70-gern, da gabs sogar noch autofreie Sonntage wegen der Energiekrise und ein Auto mit 75 PS war damals schon ein PS-Ochse.

Wie es heute aussieht, brauch ich nicht weiter erklären.

Ist klar, wer sich so eine Pensiverlängerung wie Panamera, Cayenne oder Amrok usw kauft, der muss ja schnell fahren.
Denn sonst lohnt es ja nicht.

LidlRacer
02.03.2020, 10:18
Außerdem lief die Studie nur über 5 Monate beginnend im August 2018, während der Vergleichszeitraum die drei Jahre zuvor waren, also inklusive Januar und Februar, den Hauptwintermonaten, die in der Studie fehlten.

Nein, der Test lief 1 Jahr und 7 Monate (Aug. 2018 bis Feb. 2020).
https://noe.orf.at/stories/3036273/

Trotzdem muss es zufällige oder systematische andere Einflüsse auf die Unfallzahlen gegeben haben.

su.pa
02.03.2020, 12:17
Meine Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn ist 110 km/h.

Es ist so was von entspannend und mann kann gut mitschwimmen und wird nicht geblitzt.



Ich fahre max. 130 km/h und musste feststellen, dass mitschwimmen damit leider gar nicht funktioniert. Zumindest nicht auf zweispurigen Autobahnen. Für die Lastwägen ist man zu schnell und auf der linken Spur behindert man die, die schneller fahren. Und das sind echt viel, wie ich immer wieder verwundert feststelle. 150 km/h + x scheinen für die meisten völlig normal zu sein.

Schwarzfahrer
02.03.2020, 13:39
Mit kleinen Zahlen kann man keine aussagekräftige Statistik betreiben. ...Gerade bei seltenen Ereignissen (Und Unfälle mit Personenschaden sind auf Autobahnen nunmal seltene Ereignisse) erreicht man bei kleinen Stichprobengrößen und kurzen Beobachtungszeiträumen keine statistische Siknifikanz.
Ein bis zwei Tage mit Blitzeis oder starkem Nebel (=Zufall) oder Veränderungen beim Winterdienst (Einsatzhäufigkeit, Menge des asgebrachten Streusalzes=systematischer Fehler) können die Häufigkeit von Unfällen massiv beeinflussen.
Das dürfte die plausibelste Erklärung sein, einfach daß die saisonale oder zufällige Streuung größer ist, als die Unterschiede durch die (tatsächlich geringe) Geschwindigkeitsdifferenz. Und insgesamt sind ja Unfälle auf Autobahnen relativ selten (im Vergleich mit Landstraßen).
Außerdem lief die Studie nur über 5 Monate beginnend im August 2018
Nein, das ging länger, s. Lidls Post. Ich bin mindestens 4 - 6 -mal durch die Strecke gefahren in zwei Jahren.
Dann ist da noch die Frage, welche baulichen Veränderungen an den Autobahnabschnitten vorgenommen wurden: ich vermute, dass um auf das (erhöhte) Tempolimit aufmerksam zu machen, von dem ja sonst kaum einer der Autofahrer wüsste, wurden nicht hunderte Schilder gedruckt und angeschraubt, sondern ein umfangreiches elektronisches Leitsystem installiert.
Nein, es waren wirklich alle paar km 140-er Blechschilder angeschraubt über die ganze Strecke. Die dynamischen Schilder sind m.M.n. übrigens die effektivste Tempolimitierungsmethode: damit kann man nicht nur Wetterbedingt, sondern auch je nach Verkehrsaufkommen die Geschwindigkeit so anpassen, daß der Verkehrsfluß am besten ist, also keine abgasträchtigen Staus entstehen, und die Leute immer so zügig wie die Sicherheit erlaubt ans Ziel kommen. Flächendeckend sowas würde ein generelles Tempolimit nicht nur überflüssig machen, sondern auch in der Wirkung weit übertreffen. Nur die Kosten kommen halt nicht rein (zumindest nicht beim Investor) ohne eine Autobahnmaut.