Ja nach dem letzten Beitrag von Arne muss ich doch dieses Thema ansprechen. Gleich noch Vorweg, es ist kein verfrühter Aprilscherz sondern eher ein ernstes Thema das mich Überwindung kostet es zu eröffnen.
Überwindung wiso?
Die Ursache für meine Eiweißphobie / -unverträglichkeit ist eine chronische Darmerkrankung (colitis ulserosa) und ist eine ziemlich erniedrigende Sache. Es fallt schwer darüber zu reden das man ein schubartige Erkrankung hat in deren schlimmsten Phasen einem schleimige und blutige Stühlgänge aus dem Ar... kommen und dann Zeiten hat wo man fast nichts davon merkt wenn man sich an seine Gewohnheiten hält.
Das Problem
Bei jeder Nahrungsaufnahme wird ja alles erst einmal im Magen vorverdaut, dann ab zum Dünn- und später Dick- und Enddarm. Bei mir spielt sich die Erkrankung im Dick- und Enddarm ab, dadurch ist auch die Durchlässigkeit der Darmwand gestört da sich meine Darmschleimhaut nicht normal/garnicht regeneriert. Hier kann es bei es vorkommen das bei zu größer Nahrungsaufnahme auf einmal unverdaute oder nur teilverdaute Nahrungsbestandteile in den Blutkreislauf kommen. Die Kohlenhydrate und Fette sind hier nicht das Problem, da sie im Blutkreislauf keine Schäden/reaktionen auslösen die sich Nachteilig auswirken.
Aber die "bösen" Eiweiße sind da ganz anderst, vor allem die Milcheiweiße da diese durch ihre Zusammensetung (Frau Rauscher weiß hoffentlich bescheid, Aufbau der Molekühle, etc) besonderst schnell/einfach durch die Darmwand kommen. Die Eiweiße vor allem Milcheiweiße machen im Blut aber erheblich Probleme da sie eine toxische Reaktion hervorrufen. Diese Reaktion kann dann aber nur durch die Leber wieder abgebaut werden, was je nach Zustand und Befinden die Bildung der Verdauungssäft beeinflusst. Dadurch kann es zu noch mehr unverdauten Nahrungsbestandteilen im Darmgefüge kommen und ein recht komplizierter und gefährlicher Teufelskreislauf ist geschlossen.
Lösungsansatz
Ja hier ist jeder gefragt der mir ein paar Tipps oder Erfahrungen von einem weiteren Standpunkt geben kann. Von meiner Seite mal ein kleines Bild, wobei ich bestimmt die hälte dabei vergesse.
Als erstes auf jeden Fall wenig Eiweiß, wobei ich dann immer Angst habe ich nehme zu wenig Eiweiß zu mir.
Milchprodukte gibt es bei mir nur Laktosefrei und nur in kleinen Mengen, spich eine Scheibe Käse oder körniger Frischkäse. Auf den Rest habe ich gelernt komplett zu verzichten. Für meine "nach Training / Wettkampfphase" koche ich mir Pudding aus Sojamilch um meine Regeneration gleich zu unterstützen. Wobei ich dazu keine weiteren Kohlenhydrate zu mir nehme. Habe einfach schlechte erfahrung damit gemacht, lieber nur den Pudding und dann ab eine Stunde später Kohlenhydrate mit ganz wenig Eiweiß essen.
Größtes Problem
Habe zwar 2012 zwei Mal eine MD gefinished aber die Ernährung macht die größten Probleme. Ich kann keine Getränke mit Kohlenhydrate, Gels oder Riegel zu mir nehmen, sorgt alles für direkte Magen-, Darmprobleme. Meine derzeitige Wettkampfernährung besteht aus Lakritzteschnecken auf dem Rad und beim Laufen durchhalten. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung und kann mir den passenden Tipp für meine LD im Spätjahr geben. Noch ahbe ich Zeit zu ausprobieren.
Oh ich hoffe das kapiert jemand und ich bekomme ein paar Anregungen.
Die Gel-Unverträglichkeit ist aber losgelöst von dem Eiweiß-Problem, oder?
Weil so weit ich weiß, sind die ja alle proteinfrei. Da hilft wohl einfach, weiter ausprobieren. Bei bike24 hab ich gesehen, dass man da gemischte Pakete kaufen kann, wo ganz viele verschiedene Gels drin sind. Da vielleicht mal zuschlagen?
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Der Gerät wird nie müde.
Zitat:
Zitat von bellamartha
Oder saugt ihr alle nicht, ihr Schlampen?
Zitat:
Zitat von Lui
In einem Triathlon Forum das Wort teuer zu verwenden, grenzt schon an Ironie.
Beschäftige Dich neben den Milchproteinen auch mal mit der Rolle von Lektinen in (Vollkorn)Getreiden (insbesondere glutenhaltige) und Hülsenfrüchten, die mit dem Leaky-Gut-Syndrom und Krankheiten wie Colitis Ulcerosa und Crohn im Zusammenhang stehen.
Versuche auch die körpereigene Entzündungsabwehr mit einer Optimierung der Relation von n6:n3-Fetten hochzufahren (in Deinem Fall würde ich 1:1 anstreben).
Ich würde meinen, dass Du mit einer strikten Paleo-Ernährung das Problem am besten in den Griff bekommen wirst. Hat schon sehr vielen geholfen, die ich persönlich kenne und auch im Web wirst Du zahlreiche episodische Erfahrungsberichte finden.
Das Gel-Thema sehe ich mit einer Fructose-Malabsorbtion in Zusammenhang. In den meisten Fällen einer Laktoseunverträglichkeit liegt auch eine auf Fructose vor.
Ja das hat nichts mit Eiweißen zu tun. Habe alles schon durch, siehe zweiten Beitrag, das kommt schon ziemlich in die Richtung.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
...mit dem Leaky-Gut-Syndrom und Krankheiten wie Colitis Ulcerosa ...
Aha, der Mann hat Ahnung, ein Insider.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
... körpereigene Entzündungsabwehr ...
Das ist schon gemacht, habe schon eine persönliche individuelle Ernährungberatung hinter mir. Da sind mir schon sehr viele hilfreiche Möglichkeiten gezeigt worden. Auch z.B. kleine Mengen Haferkleie jeden Tag zu essen da hier wichtige Vorgänge für die Darmflora unterstützt werden.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
... strikten Paleo-Ernährung das Problem am besten in den Griff bekommen wirst.
Mal schauen ob ich vom Kopf her wieder so weit bin mir in der Richtung eine neue Literatur anzutun. Weißt du da auch einen Buchtipp.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Das Gel-Thema ....Laktoseunverträglichkeit liegt auch eine auf Fructose vor.
Ja, mir fallen da ais meiner langen Behandlungszeit immer wieder zwei schöne Begriffe ein. Multiallergiker und Wünschdiat
zum Thema Wettkampfnahrung: ich habe sehr gute Erfahrungen mit Fresubin gemacht. Das geht immer rein und bleibt vor allem drin. Ob das bei dir auch funktioniert, musst du natürlich selbst ausprobieren. Es ist ein Produkt, das für Anorektiker, appetitlose Rentner etc. entwickelt wurde, also in erster Linie keine Sportlernahrung, sondern Schwerpunkt Verträglichkeit. Ich weiß aber, dass einige Langstreckenradler auf das Zeug schwören. Eine Flasche mit 200ml enthält je nach Version 300-400 Kalorien (Proteine sind da allerdings auch drin!).
24x200ml kosten ca. 35 Euro. Gibt's auch in jeder Apotheke, falls du mal ein Fläschchen ausprobieren willst, dann vermutlich 3-4 Euro/200 ml.
die Haferkleie ist gar keine gute Idee, da genau in der Kleie (Randschichten des Getreidekorns) die Lektine drin sind, die den Darm löchrig machen. Würde ich an Deiner Stelle überdenken, ob das ne gute Idee ist. Generell würd ich einfach mal alles, was mit Getreide zu tun hat (auch die Zutatenliste untersuchen auf Weizenproteine, Gluten, usw) Vorsicht vor den Tipps von von der DGE ausgebildeten Ernährungsberatern - die würden nie auf die Idee kommen, die Vollkornideologie in Frage zu stellen, obwohl genau Vollkorn einen Mitverursacher vieler Autoimmunkrankheiten und von Zivilisationskrankheiten darstellt.
Was Paleo angeht, so rate ich zum Klassiker von Loren Cordain (The Paleo Diet) oder zu Staffan Lindeberg (Food and western disease). Du kannst Dich aber zum Thema auch hier mit meiner Artikelserie in der Rubrik Ernährung einlesen, gern auch in meinem Blog.
Standardernährung ohne besondere Berücksichtigung auf Sport, "nur" zwei Einheiten, kein Nüchterntraining, nichts langes. alles ca.
Frühstück 600
Mesalazin, Fischölkapsel
Kohlenhydrate 100g, Eiweiß bewust wenig, Fett +/- 15g
Snack 900
Pudding
Mittag 1200 bis 1300
Kohlenhydrate 100g, Eiweiß bis 25g, Fett +/- 15g
Sport
Snack nach Sport
Sport
Abendessen
Kohlenhydrate 60g, Eiweiß bis 25g, Fett +/- 15g