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Alt 08.07.2015, 14:53   #89
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von monte gaga Beitrag anzeigen
Ich habe beim Bike-Checkin am Waldsee jeden einzelnen Athleten den ich einweisen durfte, gebeten Salztabletten mitzunehmen. Und siehe da: Fast JEDER, auch die Ersttäter, hatte bereits welche dabei ..Dies umso mehr, als dass ich mir eigentlich nur schwer vorstellen kann, dass sich ausgerechnet ein erfahrener (Spekulation...)Triathlet fahrlässig verhalten hat oder gar versuchte sein Rennen "nur auf Wasser" zu bestreiten.
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Salztabletten sind bloedsinn. (Wasser) Trinken nach Durst.
Ganz unrecht hat Uli wohl nicht, aber es hängt evt. auch vom Einzelfall ab. Ich nehm auch keine Salztabletten mehr mit, habe aber damit ein paar Jahre experimentiert. Ich glaube dass man sich damit eher den Magen verdirbt, als wenn man das Salz über andere Quellen (Gel, feste Nahrung, Getränke mit zugesetztem Natrium) substituiert.

Die dem Schwitzen angepasste Trinkmenge ist mit Sicherheit wichtiger als das, was man trinkt, denn wir haben in unserem Körper so viel Natrium, dass man das auch bei einem Hitzewettkampf kaum rausschwitzen kann.

Die Auscheidung ist aber mindestens genauso wichtig wie die Aufnahme, denn wenn ein gesunder Körper zuviel Wasser in sich hat, versucht er dieses zeitnah auszuscheiden. Wenn das nicht funktioniert, muss man sich auch die Frage stellen, warum funktioniert die Niere nicht.

Wenn man weiß, wieviel Athleten ziemlich unkritisch in Ausdauerwettkämpfen zu (prinzipiell laut WADA-Liste erlaubten) Schmerzmitteln wie Diclofenac, Voltaren, Ibuorifen greifen (20% - 50%), die die Flüssigkeitsausscheidung über die Niere nachweislich massiv beeinträchtigen, sollte man evt. die Athleten diesbezüglich mehr aufklären und evt. beim Checkin eher mal darauf hinweisen.

Ich will hier auf keinen Fall über den konkreten Einzelfall, zu dem mir sämtliche Informationen fehlen, spekulieren, aber ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, dass auch unter erfahrenen Triathleten genauso wie Läufern, durchaus der Ibuprofen- und Diclofenac-Gebrauch nicht ungewöhnlich ist. Bei kurzen Distanzen und normalen Witterungsbedingungen sind die diesbezüglichen Risiken auch überschaubar, aber bei großer Hitze, sehr langen Wettkämpfen, großem körperlichen Stress durch Anstrengung bei dem die Nierenfunktion ohnehin bereits eingeschränkt ist, können derartige NSAR den Unterschied machen zwischen gerade noch funktionierender Ausscheidung und vorübergehend nicht mehr funktionierender Ausscheidung...

Geändert von Hafu (08.07.2015 um 15:07 Uhr).
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Alt 08.07.2015, 14:53   #90
Mikala
Szenekenner
 
Registriert seit: 09.08.2013
Beiträge: 1.426
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Ich hab' auch schon solche Wettkaempfe gemacht und definitiv zu viel getrunken, weil man uns das Mitte der 90er einhaemmerte. Heute verstehe ich endlich, warum ich einst immer Im Sanizelt mit Ganzkoerperkraempfen landete. Damals ging man immer davon aus, dass ich dehydriert sei.

Wer aber strikt nach Durst trinkt, wird gesundheitliche Schaeden in den allermeisten Faellen vermeiden koennen. Seit ich das weiss, geht es mir bei Wettkaempfen besser.
Da bin ganz bei Dir, deshalb sagt ich ja, vielleicht wäre
eine zusätzliche Verpflegungsstation zwischen Friedberg und Bad Vilbel gut gewesen.

Lieber kleinere Mengen trinken und den Körper runterkühlen,
als überhitzt und völlig ausgetrocknet an der Verpflegungsstation ankommen.
Mikala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2015, 14:56   #91
keko
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Salztabletten sind bloedsinn. (Wasser) Trinken nach Durst.
Salztabletten helfen mir gegen Krämpfe, da bin ich sicher. Beim Trinken halte ich mich an "so viel wie nötig, so wenig wie möglich". Könnnte man auch mit deinen Worten umschreiben.

Warum ich manchmal Hitze sehr gut vertrug und manchmal gar nicht und warum mein Bauch aufquoll und meine Verdauung "zu machte" und manchmal nicht, das ist für mich ein großes Rätsel.

Ich erinnere mich auch an Wettkämpfe, nach denen ich ein paar KG leichter war und trotzdem gut überstand.

Irgendwie ist mir das ein Rätsel. Bin aber sicher, dass es eine Lösung gibt, weil es ja manchmal gut klappte.
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Alt 08.07.2015, 15:01   #92
dude
Bunte-Tussi des Triathlon
 
Benutzerbild von dude
 
Registriert seit: 07.03.2007
Ort: NYC
Beiträge: 19.015
Zitat:
Zitat von keko Beitrag anzeigen
Salztabletten helfen mir gegen Krämpfe.
Placebo. Gegen Kraempfe hilft nur angepassteres Pacing und besseres Training.

http://www.dailymile.com/blog/coach/...and-prevention
__________________
@ulif | GFNY
dude ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2015, 15:05   #93
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Salztabletten sind bloedsinn. (Wasser) Trinken nach Durst.
Uli, das stimmt so nur für kürzere Belastungen und entsprechend kleinere Wassermengen.

Im Kern geht es um Folgendes:

Innerhalb der Zellen befindet sich nur sehr wenig Natrium, außerhalb der Zellen dagegen relativ viel. Das Konzentrationsgefälle zwischen diesen beiden Reservoirs versucht der Körper aufrechtzuerhalten um funktionieren zu können.

Durch das Schwitzen verringert sich die Menge an Flüssigkeit und Salz, die außerhalb der Zellen vorhanden ist. Man nennt es das extrazelluläre Volumen, das hier angezapft wird (Blut, Zellzwischenräume). Die Salzkonzentration in diesem Volumen bleibt dabei ungefähr gleich, weil sowohl Wasser als auch Natrium durch das Schwitzen verloren gehen.

Trinkt der Athlet nun größere Mengen Wasser, erhöht sich die Wassermenge im extrazellulären Volumen wieder, nicht jedoch die Natriummenge. Dadurch sinkt die Natriumkonzentration. Der Körper gleicht das aus, indem er das überschüssige Wasser aus dem extrazellulären Volumen entfernt. Zum Teil über die Nieren, zum Teil aber auch, indem er das Wasser in die Zellen hinein drückt. So wird die Natriumkonzentration im extrazellulären Volumen wieder in den grünen Bereich gebracht.

Allerdings um den Preis, dass in diesem extrazellulären Volumen nun relativ wenig Wasser vorhanden ist. Paradoxerweise führt übermäßiges Wassertrinken zu einem Wassermangel in denjenigen Reservoirs, die für die Schweißbildung zuständig sind.

Kommt der Athlet nun ins Ziel, wie es bei Belastungen von einigen Stunden typisch ist, ist alles okay. Der Körper hat den Salzverlust durch Wasserverschiebungen so ausbalanciert, dass die Salzkonzentration einigermaßen konstant geblieben ist. Problematisch wird es, wenn das Rennen nun weiter geht.

Denn das extrazelluläre Volumen ist nun bereits stark vermindert. Kippt der Athlet nun weiteres Wasser nach, ergibt sich ein starker Verdünnungseffekt für das Natrium. Dadurch wird in hohem Maße Wasser in das Gewebe gedrückt, was man als Hyponatriämie bezeichnet und zu den bekannten Schwellungen des Gewebes führt.

Aus diesem Mechanismus sollen drei Aspekte hervortreten:

1. Der Körper kann über das Durstgefühl Natrium- und Flüssigkeitsschwankungen gut ausgleichen.

2. Dies gelingt jedoch nur bis zu einer gewissen Grenze, die bei langen Belastungen und entsprechend großen Schweißverlusten und Trinkmengen erreicht werden kann.

3. Sind die Grenzen der Regulationsfähigkeit des Körpers erreicht, kann die Balance schnell kippen. Ein bereits stark verringertes extrazelluläres Volumen kann nicht mehr viel "abpuffern". Verdünnungseffekte können sich entsprechend schnell einstellen.

Der Körper enthält ca 180 Gramm Kochsalz. Pro Liter Schweiß können 2 Gramm davon verloren gehen. Manch einer schwitzt 2 Liter pro Stunde. Es liegt auf der Hand, dass bei einer zwölfstündigen Belastung bei 40°C im Körper die Post abgeht.

Grüße,
Arne

Geändert von Klugschnacker (08.07.2015 um 23:07 Uhr). Grund: Korrektur der Kochsalzmenge im letzten Absatz. Danke lyra82!
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2015, 15:12   #94
dude
Bunte-Tussi des Triathlon
 
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Ort: NYC
Beiträge: 19.015
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Uli, das stimmt so nur für kürzere Belastungen und entsprechend kleinere Wassermengen.
Hast Du "Waterlogged" gelesen? Da geht es explizit auch um Ironman und Comrades Marathon.
__________________
@ulif | GFNY
dude ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2015, 15:17   #95
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Hast Du "Waterlogged" gelesen? Da geht es explizit auch um Ironman und Comrades Marathon.
Nein, aber mehrere Studien und Besprechungen, die darauf Bezug nehmen. Vieles von seinen Thesen und empirischen Ergebnissen ist sehr überzeugend. Man erkennt aber auch, wo die Regulationsmöglichkeiten des Körpers Grenzen haben.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2015, 15:22   #96
Duafüxin
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.06.2007
Beiträge: 7.096
Zitat:
Zitat von keko Beitrag anzeigen

Warum ich manchmal Hitze sehr gut vertrug und manchmal gar nicht und warum mein Bauch aufquoll und meine Verdauung "zu machte" und manchmal nicht, das ist für mich ein großes Rätsel.
Da bist Du nicht allein. Seit ein paar Jahren ist es allerdings durchgängig nicht gut gegangen mit WK bei Hitze, so dass ich jetzt kaum noch WK im Sommer in Regionen, wo es warm werden könnte, mache.
Vor 10 Jahren konnte ich noch bei 40°C gut laufen, wenn auch etwas langsamer. Da träum ich heute von.
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Duafüxin ist offline   Mit Zitat antworten
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