Ich verstehe Arnes Argumentation bezüglich der Mittelschicht ganz gut und stimme ihm zu.
Im Vergleich zur übrigen "Welt" glaube ich kaum, dass wir uns unseren mittleren relativen Wohlstand wirklich verdient oder erarbeitet haben.
Man denke nur an die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.
Wir haben einfach durch Förderung Chancen zum wirtschaftlichen Aufbau erhalten, die andere nie erhalten haben.
Wenn man nur mal an die erlassenen Reparationskosten denkt.
Das erfolgte natürlich nicht selbstlos, sondern weil es eben aus machtstrategischen Gründen wichtig war für mächtige, aufstrebende Staaten, dass wir zum eigenen "Block" gehören.
Trotzdem kann man ja nicht die völlige Ungleichverteilung von Vermögen auf diesem Planeten einfach noch eine ganze Weile so weiterlaufen lassen.
Da muss es doch knallen immer und immer wieder und immer heftiger.
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.
Es wird so oft davon gesprochen "der Kommunismus" oder "der Sozialismus" wäre gescheitert.
Gescheitert sind da Systeme, die vorgaben etwas zu sein, was sie nicht waren.
Ist ein System, was zu einer derartigen Ungleichverteilung führt wie oben angedeutet nicht gescheitert?
Ich habe ähnliche Bedenken, die mich persönlich zum Glück nicht betreffen, aber so irgendwie ist es einfach ein beklemmendes Gefühl.
Der Staat hilft maroden Banken, sorgt im gleichen Fall dafür das die Manager und die Vorstände ihre Boni kassieren dürfen und anderswo,
"da lässt er die Menschen im Regen stehen"!
Die politische Elite tut der wirtschaftlichen Elite nicht weh. Nur selten kommt ein Querschläger hoch, so wie Trump. Der wird dann aber von den treuen Medien bekämpft, bis wieder eine harmlose Labertasche wie Obama vorne steht. Wichtig ist, dass die Masse Arbeit hat, um Produkte zu kaufen, von denen einige wenige stinkreich werden. Schulden sind dabei kein Problem, solange sie bedient werden können. An Schulden wird gut verdient und sie generieren eine Abhängigkeit. Wenn ein paar Menschen aus dem System rausfallen (Überschuldung, keine Arbeit, kein Bock) ist das auch kein Problem, solange genug nachkommen oder Märkte woanders entstehen. Geld kennt keine nationalen Grenzen. In Deutschland funktioniert dieses System sehr gut, denn der Deutsche ist obrigkeitshörig, arbeitsorientiert und wird mehr und mehr des Denkens entwöhnt.
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.
Wir können nicht einerseits die Superreichen abschaffen, und andererseits das kapitalistische System, welches sie hervorgebracht hat, beibehalten. Hüh oder hott. Der Kapitalismus hat jedoch mehr "Wohlstand für alle" geschaffen als jedes andere mir bekannte System.
Insofern ist aus meiner Laiensicht völlig offen, ob ein Systemwechsel tatsächlich mehr Wohlstand schaffen würde. Denn das Geld der Milliardäre können wir nur ein einziges Mal verteilen. Und dann?
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Übrigens werden weltweit ein Drittel aller produzierten Lebensmittel in den Müll geworfen, das meiste davon in den Haushalten. Der damit einhergehende sinnlose Ressourcenverbrauch und die unnütze Klimabelastung geht uns am Allerwertesten vorbei. Riesige Mengen Sojamais aus der Dritten Welt für unsere billigen Schweineschnitzel, die anschließend zu einem beträchtlichen Teil auf dem Müll landen. Die Landwirtschaft gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels, unter dem besonders die Armen leiden werden.
Weder Bill Gates, noch Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos werden daran etwas ändern oder ändern können. Wir selber müssen da ran. Für mich beginnt das mit der Einsicht, dass es uns vielleicht wirklich etwas zu gut geht.
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.
Zitat:
Zitat von ThomasG
Es wird so oft davon gesprochen "der Kommunismus" oder "der Sozialismus" wäre gescheitert.
Gescheitert sind da Systeme, die vorgaben etwas zu sein, was sie nicht waren.
Ist ein System, was zu einer derartigen Ungleichverteilung führt wie oben angedeutet nicht gescheitert?
Kommunismus funktioniert nicht. Es wurde häufig genug bewiesen.
Soll es nochmal getestet werden? Welches Land willst Du dafür opfern?
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.
es geht ja nicht um umverteilung, sondern sie sollen nicht auf ihrem geld hocken (was sie sowieso nie mehr sinnbringend ausgeben können) oder mit zinseszins sinnlos vermehren, sondern in projekte investieren, die der allgemeinheit zu gute kommen. schulen bauen und betreiben, bewässerungsprojekte finanzieren, infrastrukturen in armen ländenr verbessern.....ich denke da fallen jedem sofort ein dutzend projekte ein, die mit milliarden von dollar spielend leicht umzusetzen wären.
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.
Wieso denn nicht? Klar bringt es nichts im afrikanischen Busch oder chinesischen Hinterland Dollarnoten zu verteilen. Würde man das Geld aber nutzen um für genau diese Menschen Brunnen, Schulen, Krankenhäuser, Bauernhöfe zu bauen dann würde ich schon sagen das die Lebensqualität für die Menschen steigt.