Es gibt ja nicht nur 1 (totale Überwachung, alles und jeden anzeigen) und 0 (alles hinnehmen).
So wie ich niemanden korrigiere, der "wegen dem Wetter" sagt (und damit den wunderschönen Genitiv ignoriert), aber nachfrage, wenn jemand sich offenbar unbeabsichtigt mehrdeutig oder für mich unverständlich ausdrückt (und damit das Risiko besteht, dass etwas falsches verstanden, bestellt oder ... wird), so ist mir auch wumpe, wenn jemand einen kleinen Regelverstoß begeht, der keinerlei Auswirkungen auf andere Menschen hat.
Alles, was mich oder meine Kinder gefährdet UND dabei gegen das für alle geltende geschriebene Recht verstößt, wird jedoch unmittelbar notiert (Zettel, Google Notes, Sprachnotiz, WhatsApp, was gerade zur Hand ist) - damit sich keine Wunschkorrektur-Erinnerung verfestigt, sondern die nackten Fakten dokumentiert sind - und zuhause in einer Mail oder persönlich auf der Wache gemeldet. Ab einer bestimmten Größenordnung (die legt natürlich jeder für sich selbst fest), führen persönliche Ansprachen zu nichts außer Streit und Schutzbehauptungen.
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"Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel; für einen Triathleten ist das ganze Leben irgendwie ein Triathlon."
(Schwarzfahrer hier)
...und mir sind keine negativen Konsequenzen bekannt.
Das Problem das ich sehe ist nur, dass negative Konsequenzen dann, wenn sie bekannt werden, bereits so ausufernd sind, dass sie nicht mehr umzukehren wären.
Schau als Beispiel in die Türkei, bei dem dortigen Putschversuch: was denkst du, wie die zigtausend daraufhin verhafteten oder zumindest aus dem Job entfernten Personen auf die schwarze Liste geraten sind?
Ich bleibe dabei: ich will Bespitzelung (ein vielleicht nur weniger freundlich klingendes Wort für 'Videoüberwachung'?) weder von privater noch von staatlicher Seite aus sehn, auch, wenn im ein oder anderen, dummen Fall auf einen an sich Schuldigen die Unschuldsvermutung angewandt wird oder Aussage gegen Aussage steht.
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Stellt Euch doch einfach mal vor, dass ein anderer nicht von Euch glaubt, dass Ihr die Guten seid....
Guter Spruch, ja!
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Ich bleibe dabei: ich will Bespitzelung (ein vielleicht nur weniger freundlich klingendes Wort für 'Videoüberwachung'?) weder von privater noch von staatlicher Seite aus sehn...
Ist das denn Bespitzelung, wenn festgehalten wird, wie Dein Fahrzeug einen Radfahrer überholt? Dann wären doch auch Blitzampeln und Tempokontrollen eine Bespitzelung.
Laeuft das "Steter Tropfen hoehlt den Stein" - Argument, dass hier mehrfach angefuehrt wurde, nicht ins Leere?
Anzeigen, die nicht zu einer Sanktionierung fuehren, duerfen mWn gar nicht gespeichert werden. Wie sollen die Behoerden denn bei der naechsten Anzeige wissen, dass es sich um einen notorisch Unverbesserlichen handelt?
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So lange Autofahrer recht sicher sein können, nicht bestraft zu werden wird sich nichts ändern.
Ich erinnere mich, dass es Jahren auf der Autobahn gang und gäbe war mit Lichthupe und nah auffahren zu drängeln. Erst nachdem das verstärkt verfolgt wurde und auch als Nötigung ausgelegt werden konnte wurde es besser.
Autofahrer überholen Radfahrer ja nicht ohne Sicherheitsabstand aus Gedankenlosigkeit sondern aus Rücksichtslosigkeit! Dabei nehmen sie billigend in Kauf den Radfahrer zu verletzten. Im Extremfall sogar tödlich. Dieser Umstand muss bei der Ahndung natürlich berücksichtigt werden.
Ich denke einer Kamera ist das geeignete Mittel um bei der Ermittlung für Klarheit zu sorgen.
Erst wenn es sich bei Autofahrern herum spricht, dass es für Autofahrer besser ist auch bei Radfahrern die Regeln einzuhalten wird es besser werden.
Meine Abneigung gegenüber Videoüberwachung ist tatsächlich mit zunehmendem Alter gesunken.
Mir ist im Laufe meines Lebens einfach bewusst geworden, dass ich nix tue, das man nicht auf Video sehen dürfte. Während ich andererseits mehrfach Opfer rücksichtsloser oder krimineller Handlungen anderer Personen geworden bin (Einbrüche, Diebstähle, Rowdytum auf der Straße, Sachbeschädigungen usw.).
Klar, Schulmeister und selbsternannte Hilfsscheriffs könnten sowas missbräuchlich einsetzen. Da müssten halt Gerichte oder Politik Richtlinien schaffen.
Ich verstehe sybenwurz' Bedenken, frage mich aber, ob sie bei Dashcams oder GoPros in Privatnutzung begründet sind. Oder wenn ich beispielsweise nach monatelangen und sehr kostspieligen Kratzattacken auf mein Auto ganz gezielt mein Auto und einen Meter drum herum selber mit einer Kamera überwachen würde.
Müsste nicht auch mein Schutzbedürfnis erwogen werden?
Ich für meinen Teil wäre für präventive Aufklärung, um mal etwas in den Raum zu werfen. Leider ist da sowohl der ADAC, als auch der Radsportverband schlicht zu passiv. Wer also kann die Aufklärung übernehmen, dass Radfahrer echte Menschen sind, Stress im Straßenverkehr zu noch mehr Stress führt, und es eigentlich nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert, so einen Radfahrer mit Abstand zu überholen. Aufklärung darüber, wer was auf unseren Straßen darf, gehört für mich in die Theorie beim Führerschein, in die Berufsschule, in die Medien. Sensibilisierung auf allen Kanälen. (ja mein Vorschlag geht zu weit und kostet Geld ;-) )
In meiner Family habe ich eine Polizistin und ihren ebenfalls Polizei-Freund. Als ich bei den beiden mitfuhr, war ich schlicht entsetzt, über deren Unwissenheit in der Frage, was Radfahrer dürfen und deren krasse Aggressivität gegenüber Radfahrern. Vor allem ER hat so übelst über jede Aktion eines RR Fahrers geschimpft... unfassbar.
Huhu,
ja das sehe ich ziemlich genau so. Ich habe mir mal in einem anderen Thread bzw. vor kurzem schlau gemacht, wieviel bezüglich Radfahrern im Führerscheintest überhaupt vorkommt. Fast nichts.
Überholanstand: keine genaue Angabe.
Es wäre an der Zeit so etwas zu ändern, denn ich glaube ganz, ganz viele wissen einfach nicht, wie groß der Abstand (laut Gerichtsurteilen) sein sollte/muss.
Das müsste einfach ins Gesetz und somit auch in Führerscheinprüfungen - wenigstens da!
Ich bin letztens zu einem Spass-Zeitfahren mit meinem Hobel in kompletter Montur über einen Radweg gefahren, der seines Zeichens eher Cross-Piste war. Baumwurzeln hatten ihr übliches Werk verrichtet.
Da hätte sich niemand beschweren dürfen (!), wenn ich auf der Straße gefahren wäre. Problem und Lösung gleichermaßen: ich kannte die Strecke von meiner Arbeitsstrecke mit dem Auto. Bei dem Verkehr wäre ich niemals auf der Straße gefahren, auch wenn ich es gedurft hätte (Radweg unter aller Sau). Zudem: ich wusste vorher nicht, dass der Radweg derart mies sein würde.
Zitat:
Zitat von RoBa
So lange Autofahrer recht sicher sein können, nicht bestraft zu werden wird sich nichts ändern.
Ist sicherlich was dran. Ich denke jedoch ...
Zitat:
Autofahrer überholen Radfahrer ja nicht ohne Sicherheitsabstand aus Gedankenlosigkeit sondern aus Rücksichtslosigkeit! Dabei nehmen sie billigend in Kauf den Radfahrer zu verletzten. Im Extremfall sogar tödlich. Dieser Umstand muss bei der Ahndung natürlich berücksichtigt werden.
Ich denke einer Kamera ist das geeignete Mittel um bei der Ermittlung für Klarheit zu sorgen.
Erst wenn es sich bei Autofahrern herum spricht, dass es für Autofahrer besser ist auch bei Radfahrern die Regeln einzuhalten wird es besser werden.
... dass das nicht in erster Linie nur Rücksichtslosigkeit ist. Bei einigen (wenigen) ist es klare Absicht, ja. Bei der Mehrheit hoffe ich auf Unwissenheit, siehe wieder Führerscheintest & Co. Natürlich ist der Führerscheintest irgedwann eine Weile her, von daher will ich es nicht nur darauf schieben.
Kameras bringen höchstens etwas, wenn die Leute sich auch darüber bewusst wären, dass sie gegen etwas verstoßen. Schon der Umstand wird hinsichtlich des geringen Überholanstands vermutlich nicht gegeben sein.
Ich verstehe aber, dass sich im Grunde jeder wünscht, dass sich das Klima auf der Piste etwas abkühlt, da bin ich ganz bei euch, vor allem auch als Nur-Radfahrer mit entsprechend Kilometern im Jahr
Patentlösungen habe ich ebenso wenig. Wer sich jedoch nicht bewusst ist, etwas falschgemacht zu haben, wird es weiterhin so machen und sich ggf. sogar noch über den rechtmäßig fahrenden Radler o.ä. ärgern.