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Alt 07.06.2007, 15:41   #1
schmadde
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von schmadde
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: München
Beiträge: 248
Sachsenman Nachlese

Über den Sachsenman liest man kaum etwas in den einschlägigen Foren, drum ist es vielleicht ganz gut, wenn ich meine Eindrücke kurz schildere. Hoffe das ist hier im Unterforum richtig, ist ja weder Lang/Mittel noch Kurzdistanz. Ich hatte kurzfristig einen Startplatz angeboten bekommen und weil leider der Spreewald-Duathlon für mich ausfallen musste, kam mir der Sachsenman grade recht. Starten wollte ich auf der "light" Distanz, das sollten lt. Veranstalter 1km Schwimmen, 100km Radfahren und 10km Laufen sein. Für die Radstrecke waren 2.600hm versprochen, was etwa doppelt soviel wie Immenstadt wären auf etwa der gleichen Strecke und sogar noch mehr als bei Inferno

Logistisch versprach das Unterfangen auch einigermassen interessant zu sein, da Start (Pirna) und Ziel (Olbernhau) ca. 70km voneinander entfernt liegen und es keinen offiziellen Shuttle-Service vom Ziel zum Start gibt. Meine Freundin wollte selbst starten, die Starnummerausgabe/Nachmeldung war am Start und am Abend vorher anreisen war zeitlich nicht drin. Ein Anruf beim Veranstalter verhalf mir aber zum Versprechen, ein "inoffizielles" Shuttle zu organisieren.

Morgens um 7 in Pirna angekommen notierten sich die freundlichen Helfer meine Daten für den übernommenen Startplatz, von einem Rücktransport-Shuttle wusste man aber nix. Zum Glück hatte ich mir gemerkt, mit wem ich telefoniert hatte und das konnte auch noch geklärt werden. Bei der Kurzbesprechung zum Wettkampf erfuhren wir dann, dass die Sachsenmänner für die "classic" Distanz (3-130-30) 5 Runden mit jeweils 600m schwimmen mussten, wir durften uns mit zwei Runden benügen. Mein Hirn beschäftigte sich dabei mit der Frage, ob ich wegen des ungewöhnlich frühen Aufstehens nicht mehr Kopfrechnen kann, oder ob zwei mal 600m nicht doch 1,2km anstatt 1km ergeben. Mit den Streckenlängen nahmen es die Sachsen allerdings auch sonst nicht so genau, wie sich später rausstellte.

Derweil durften wir uns noch an den tiefsinnigen Gedankengängen des Sprechers laben, der im breitesten Sächsisch die Zuschauer davon in Kenntnis setzte, dass Triathlon wohl die härteste Sportart überhaupt sei und dass man als Triathlet täglich trainieren müsste, also 4-5 mal die Woche Punkt 9 Uhr, zum Start der Classicer setzte dann der Regen ein. Der gehört, wenn man langjährigen Teilnehmern und Helfern glauben schenkt, zum Sachsenman wie Tux zu Linux. An einen Sachsenman ohne Regen konnte sich spontan niemand erinnern

9:30 gings dann auch für uns ins Wasser. Schön warm wars, glaube 21°C und für mich liefs erstaunlich gut. Komisch auch, dass ich gut mitkam bzw. ab und zu überholen musste, wo ich doch sonst immer nach hinten durchgereicht werde. Die Schwimmzeit war aber für mich zu gut, die Strecke war dann wohl eher doch 1km lang oder noch weniger.

Dann gings aufs Rad - erst voll Gas gegeben, dann musste ich vor einer Kurve an einer Abzweigung, an der ich weder Streckenposten noch Pfeile erkennen konnte abrupt bremsen, damit ich die Kurve doch noch bekomme. Holla, das Hinterrad geht weg! Bremse auf, nochmal: wieder weggerutscht. Das Hinterteil meiner treuen Rosinante wackelte wie ein Kuhschwanz - die Strassen waren wegen des Regens extrem glitschig. Um die nächsten Kurven trug ich mein Rad herum. Es ging auf einen recht schmalen Radweg und die Kraftfahrstrasse musste an einer Fussgänger/Radfahrerampel überquert werden. Dort standen schon ca. 10 andere Triathleten und warteten geduldig darauf, dass die Ampel auf grün springt.

Ich bin ja wirklich nicht kleinlich und es ist bei Du- und Triathlons ja durchaus üblich, dass keine Strassen gesperrt werden. Aber eine rote Ampel auf der Radstrecke? Sowas hab ich noch nicht erlebt. Kurze Zeit später dann eine Kreuzung, auf der man nicht nur die Vorfahrt beachten musste, sondern auch noch ein Stop-Schild. Dabei kam man grade bergab gefahren - nur unter erneutem heftigen Schlingern mit durchrutschendem Hinterrad schaffte ich es gerade noch so, rechtzeitig anzuhalten. Die Strassen waren wirklich gefährlich glatt, ich hatte Angst vor den Abfahrten und liess ein bisschen Luft aus dem Hinterrad.

Ab dann war die Radstrecke recht schön. Unter "verkehrsarm" stelle ich mir was anderes vor, aber wenn man genau hingeschaut hat, bestand der Verkehr fast ausschliesslich aus Support-Fahrzeugen der Sachsenman-Starter. Wahrscheinlich ist auch das eine Folge der unglücklichen Enrfernung zwischen Start und Ziel. Als ich nach etwa 1,5 Stunden immer noch nicht aufs kleine Blatt geschaltet hatte, begann ich mich zu fragen, wann denn nun die Berge kommen. Natürlich sahen die ersten ca. 50km im Höhenprofil relativ flach aus im Vergleich zu den Bergen im zweiten Teil, aber irgendwo mussten die 2.600hm ja herkommen, sind ja keine Alpenpässe in der Nähe.

Endlich kam mal ein steileres Stück, also brav runtergeschaltet - auf 39/19. Ich war gespannt, was noch alles kommen sollte, denn ein 27er Ritzel wurde dringend empfohlen und irgendwas von 18% hatte ich auch noch im Ohr. Dann die erste Verpflegungsstelle und ich war mir sicher, dass der erste Berg vorbei war. Komisch, das hatte ich mir härter vorgestellt. Aber es sollte ja noch was kommen. Dachte ich zumindest - die steilen Berge habe ich bis zur T2 vergeblich gesucht. Ich bin die Strecke auch bis auf wenige Teilstücke auf dem großen Blatt gefahren, irgendwie war das alles sehr viel flacher als ich es mir ausgemalt habe. Die Abfahrten bin ich wegen meiner Erfahrungen mit dem wegrutschenden Hinterrad heruntergeschlichen - schade eingentlich, es macht dort bei trockenem Wetter bestimmt einen Heidenspass runterzuheizen. Nach ca. 2,5h trockneten die Strassen ein wenig und man konnte auch wieder schneller den Berg runterfahren. Das Ziel kam unerwartet früh kurz nachdem ich auf dem Kopfsteinpflaster mein Werkzeug verloren hatte und ca. 5 Minuten mit Suchen ins Land gingen...

Die Radstrecke hatte tatsächlich 1270hm lt. meinem Polar, was zwar etwa die Dimensionen von Immenstadt erreicht, aber Immenstadt ist härter - die Buckel sind da einfach steiler und es sind mehr. Wir hatten zwar, soweit ich das beurteilen konnte, einen moderaten Rückenwind (hier kommt einem die one-way-Strecke sehr entgegen), aber auch so würde ich behaupten, dass ein 27er Ritzel hier überflüssig ist. Das mag auf der 130km Strecke anders aussehen, hier sind noch zwei Extra-Buckel dabei. Die Radstrecke war dabei knapp 90km lang statt der versprochenen 100. Das Rätsel mit den Höhenmetern ist schnell gelöst: Der Veranstalter zählt die absteigenden Höhenmeter einfach mit dazu...

Dann kam der Lauf, 10km sind ja schnell vorbei. Am Beginn der zweiten Runde kam mir Eva entgegen - ganz schön schnell für den ersten Triathlon. Dabei hatte sie vorher noch bezweifelt, dass sie 1km am Stück schwimmen kann. Am Ende war sie dann dritte in ihrer Altersklasse - Tiefstapler halt.

Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und so 1,5h nach Zieleinlauf wollten wir allmählich zurück. So einfach war das aber nicht, der "inoffizielle" Shuttle wollte erst fahren, wenn alle angemeldeten Mitfahrer im Ziel waren und da wären ein paar "Classicer" dabei. "Vor 17:00 sicher nicht". Na schönen Dank, ich bin um 13:30 durchs Ziel marschiert... Zum Glück fand sich noch jemand, der uns ein bisschen früher zurückgefahren hat.

Fazit: Schönes Event. Ja, Event. Wenn man einen Wettkampf will mit Jagd nach Bestzeiten und Kräftemessen und so, ist man hier wohl falsch. Der Sachsenman versteht sich explizit als Breitensportveranstaltung und die Siegerehrung heisst hier mit Absicht auch nicht Siegerehrung, "weil hier alle Finisher Sieger sind". Für WK-erfahrene Triathleten klingt das zunächst etwas befremdlich und über die rote Ampel drei Minuten nach Verlassen der Wechselzone habe ich mich auch erst etwas aufgeregt. Aber irgendwie muss es das auch geben, eine Veranstaltung auf die man sich freut, wenn man eben nicht soviel trainieren kann oder will wie "ernsthafte" Triathleten und bei der man nicht kurz nach dem Start alle anderen Athleten nur noch in einer Staubwolke am Horizont entschwinden sieht (so wie ich bei meinem ersten Duathlon).

Start != Ziel mit einer solchen Entfernung find ich aber nach wie vor äusserst ungeschickt. Das ist nur sinnvoll abbildbar, wenn man viel Zeit hat und mindestens die Nacht vor dem Sachsenman im Ziel übernachtet (Shuttle vom Ziel zum Start morgens gibts) oder jemand dabei hat, der das Auto zum Ziel fährt.
schmadde ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 09:02   #2
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Schöner Bericht, vielen Dank! Ich hatte schon öfters mit dem Gedanken gespielt, dort zu starten. Um so nützlicher Dein Bericht, da er ein ganz gutes Bild davon vermittelt, was einen erwartet.

Viele Grüße,
Klugschnacker
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 10:34   #3
mauna_kea
 
Beiträge: n/a
ich glaube der allererste sachsenman fand bei gutem wetter statt.
muss so 1995/96 gewesen sein.

ich habe auch oft damit gespielt dort zu starten, einfach auch weils recht locker zugeht.


back to the roots!
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Alt 08.06.2007, 11:36   #4
chick
Gesperrt
 
Registriert seit: 11.10.2006
Beiträge: 795
Cooler Bericht!
Ich glaub's net, zählen die die Gefällstrecken noch mit dazu!
chick ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2007, 12:41   #5
Jimmi
Szenekenner
 
Benutzerbild von Jimmi
 
Registriert seit: 16.11.2006
Ort: Eisenach
Beiträge: 2.145
War da auch schon mal am Start. Regen. Stimmt. Triathlontouristik finde ich schön. Anhaltenan der Verpflegungsstellen. Sehr nett.
So wie weiland den Trans-Swiss. Da gab es einen Sieger. Der Rest waren Finisher ohne Zeitnahme.

Gruß vom Jimmi
__________________
Keine Panik!
Jimmi ist offline   Mit Zitat antworten
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